Technisches Gebiet
[0001] Starter für Verbrennungskraftmaschinen können sowohl als Schub-Schraubtrieb-Starter
ohne Vorgelege als auch als solche mit Vorgelege ausgeführt werden. Bei Startern mit
Vorgelegen ist zwischen Polgehäuse und Antriebslager ein Planetengetriebe oder dergleichen
eingebaut. Das Planetengetriebe dient dazu, das Drehmoment des Ankers des Startermotors
auf das Antriebsritzel im wesentlichen frei von Querkräften zu übertragen. Die Übertragungselemente
des Vorgeleges bestehen aus Stahl, während der Zahnkranz des Planetengetriebes aus
einer hochwertigen Polyamidverbindung oder Leichtmetalllegierungen bestehen kann.
Durch diese Lösung lassen sich Gewichtseinsparungen an Startern von bis zu 35 bis
40% gegenüber konventionellen Startern erzielen.
Stand der Technik
[0002] Starter für Verbrennungskraftmaschinen umfassen meist Gleichstrom-Reihenschlussmotoren,
bei denen die Erregerwicklung und die Ankerwicklung hintereinandergeschaltet sind.
Die Drehzahl des hochtourigen Elektromotors wird durch ein Planetengetriebe, welches
als Vorgelege dient, untersetzt und an das Einspurgetriebe des Starters übertragen.
Das Einspurgetriebe enthält im wesentlichen das Antriebsritzel, d.h. ein einund ausrückbares
Zahnrad, einen Freilauf (Überholkupplung), ein Einrückelement sowie eine Einspurfeder.
In der Starterbaugruppe werden die Schubbewegung des Einrückrelais und die Drehbewegungen
des elektrischen Startermotors vereinigt und auf das Antriebsritzel übertragen.
[0003] Das ein- und ausrückbare Ritzel greift in einen Zahnkranz am Motorschwungrad ein.
Eine höhere Übersetzung, die zwischen 10:1 und 15:1 liegt, ermöglicht es, den höheren
Durchdrehwiderstand der Verbrennungskraftmaschine zu überwinden. Die Ritzelverzahnung
wird in der Regel mit einem das Einspuren begünstigenden Evolventenprofil gefertigt,
wobei sowohl die einzelnen Zähne des Antriebsritzels als auch die dem Antriebsritzel
gegenüberliegenden Zahnräder des Zahnkranzes an der Stirnseite angeschrägt sein können.
[0004] Sobald die Verbrennungskraftmaschine anspringt und über die Startdrehzahl hinaus
beschleunigt, muß das Ritzel zum Schutz des Starters selbsttätig ausspuren bzw. die
Verbindung zwischen Starterwelle und Motorschwungrad muß selbsttätig aufgehoben werden.
Dies erfolgt in der Regel mittels eines Freilaufs und einer Einspur- und Rückführmechanik.
Der Freilauf bewirkt, dass bei antreibender Ankerwelle das Ritzel mitgenommen wird
und bei schneller laufendem Antriebsritzel, d.h. einem Anspringen des Verbrennungsmotors,
die Verbindung zwischen Antriebsritzel und Ankerwelle gelöst wird. Der Freilauf ist
zwischen dem Startermotor und Antriebsritzel angeordnet und verhindert, dass die Ankerwelle
und damit der Anker des Startermotors bei raschem Anlaufen (Anspringen der Verbrennungskraftmaschine)
auf unzulässig hohe Drehzahlen beschleunigt wird. Der Startwunsch, d.h. das bevorstehende
Anlassen der Verbrennungskraftmaschine wird in der Regel über eine elektrische Leitung
vom Zündschloß oder von einem Steuergerät aus an das Einrückrelais übergeben. Das
Einrückrelais dient bei Schub-Schraub-Startern dazu, den Einrückhub des Antriebsritzels
in den Zahnkranz auszulösen und den Startstrom auf den Startermotor des Starters zu
schalten. Die Hubbewegung des Einrückrelais wird über einen Einrückhebel auf das an
der Ankerwelle des Startermotors verschiebbar gelagerte Antriebsritzel übertragen.
Nach erfolgtem Start der Verbrennungskraftmaschine schaltet das Einrückrelais durch
Wegnahme der Startanforderung den Strom für den Startermotor ab und zieht das Antriebsritzel
aus dem Zahnkranz der Motorschwungscheibe zurück.
[0005] Die aus dem Stand der Technik, "Autoelektrik Autoelektronik", 3. aktualisierte Auflage,
Braunschweig, Wiesbaden, Vieweg 1998, ISBN 3-528-03872-1, Seiten 194 - 197 bekannte
Lösung faßt die Funktion "Einrücken Antriebsritzel" und "Starterstrom schalten" in
einer Baugruppe, nämlich dem Einrückrelais, zusammen. Bei der Auslegung dieser Baugruppe
sind daher Kompromisse einzugehen, um beide Funktionen zu realisieren. Eine Temperaturkompensation
wird bei bisher eingesetzten Startermotoren für Verbrennungskraftmaschinen in der
Regel nicht verwirklicht, was jedoch bei kurz hintereinander erfolgenden Startversuchen,
während denen die Verbrennungskraftmaschine nicht anspringt, höchst wünschenswert
wäre.
[0006] Durch die Übertragung des Anlaßwunsches via elektrischer Leitung vom Zündschloß können
- abgesehen vom Zündschlüssel - keine Sicherheitsfunktionen an der Schnittstelle Startermotor
integriert werden. Ferner ist der Umstand von Nachteil, dass aufgrund der mechanischen
Kopplungselemente und deren Schnittstellen keine Freiheitsgrade hinsichtlich des Einbaus
bestehen und dieser daher recht unflexibel ist. Bisher ist aufgrund der direkten Ansteuerung
des Starters durch eine elektrische Leitung vom Zündschloß aus, eine Busankopplung
oder eine Diagnosefunktion des Starters nicht gegeben. Zum Starten von Verbrennungskraftmaschinen
werden unterschiedliche Stromstärken benötigt, um das Durchdrehen der Verbrennungskraftmaschine
zu gewährleisten; insbesondere beim Kaltstart bei niedrigen Außentemperaturen und
zähflüssigem Schmierölvorrat. Selbstzündende, mehrzylindrige Verbrennungskraftmaschinen
benötigen aufgrund des höheren Verdichtungsverhältnisses s ein höheres Durchdrehmoment,
welches durch den Starter aufzubringen ist, verglichen mit Otto-Motoren gleichen Hubraums.
Die Ansteuerung des Starters mit erheblichen Stromstärken benötigt große Leitungsquerschnitte
und leistungsfähige Schaltelemente in diesem vorgeschalteten Steuergeräten. Dadurch
ergibt sich ein als Nachteil zu wertender erhöhter Abstimmungsaufwand zwischen mehreren
Systemlieferanten aufgrund der gesteigerten Anzahl von Schnittstellen. Eine redundante
Ansteuerung des Starters ist im allgemeinen nicht gegeben, weil dieser ausschließlich
über die elektrische Leitung vom Zündschloß aus angesteuert wird. Werden Vorschaltrelais
eingesetzt, besteht ein zum Teil erheblicher Zusatzaufwand hinsichtlich des erforderlichen
Verdrahtungsbedarfs und des zusätzlich beanspruchten Einbauraums.
[0007] Der aus dem Stand der Technik bekannte Starter mit Einrückrelais läßt sich ferner
bei dem in Zukunft eingesetzten 42V-Bordnetz nicht einsetzen, da die bisher eingesetzten
Relais mit Doppelkontakten diese höhere Spannung in Verbindung mit hohen Strömen nicht
sicher abzuschalten vermögen, es sei denn, die Funkenstrecken werden drastisch vergrößert.
Zum sicheren Trennen eines elektrischen Kontaktes ist ein gewisser minimaler Abstand
erforderlich, um eine sichere Abschaltung zu gewährleisten. Im allgemeinen gilt: Je
größer die abzuschaltende Spannung, desto größere Abstände sind erforderlich, was
das Bauvolumen negativ beeinflusst.
Darstellung der Erfindung
[0008] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung ermöglicht die Ansteuerung des Starters
einer Verbrennungskraftmaschine über die Programmierung von Leistungsendstufen. Durch
Taktung dieser Endstufen kann nahezu beliebige Stromwert zwischen Null und dem Maximalstromwert
eingestellt werden, was einerseits zusätzliche Wicklungen, Vorwiderstände und Schaltelemente
überflüssig macht und andererseits eine Integration des Starters mit der erfindungsgemäßen
Ansteuerungsmöglichkeit in ein zukünftiges 42V-Bordnetz gewährleistet. In vorteilhafter
Weise umfaßt der Ausgabeblock der Ansteuerung Leistungshalbleiterbrücken mit niederohmigen
Schaltelementen, wie zum Beispiel FeldeffektTransistoren, Bipolartransistoren oder
IGBT. Bei Feldeffekttransistoren erfolgt die Steuerung mittels des Feldeffektes durch
die Steuerspannung. Der Spannungsabfall am Feldeffekttransistor (FET) stellt sich
durch den wirksamen Durchlasswiderstand ein. Bei Bipolartransistoren erfolgt die Ansteuerung
durch den Steuerstrom; bei diesen elektronischen Bauelementen erfolgt der Spannungsabfall
durch den PN-Übergang.
[0009] Bei IGBT's (insulated gate bipolar transistor), welche quasi eine Kombination aus
einem Feldeffekttransistor und einem Bipolartransistor darstellen, erfolgt die Ansteuerung
durch eine Steuerspannung. Dabei handelt sich es beim IGBT um eine monolitische Integration
aus einem Feldeffekttransistor und einem bipolaren Transistor. IGBT's werden als Module
hergestellt, welche Einzelschalter und Phasenzweige bis hin zu kompletten Wechselrichterschaltungen
integriert sein können.
[0010] Als weitere elektronische Schaltelemente kommen ferner MCT's (Mos Controlled Thyristor),
GCT's (Gate Commutated Thyristor) oder IGCT's (Integrated Gate Commutated Thyristor)
zum Einsatz, wobei der Letztgenannte eine Kombination aus einem MOSFET-Transistor
und einem GTO-Thyristor darstellt. Durch eine Ansteuerung mit einer Abschaltverstärkung
von "1" tritt dieses Bauelement beim Ausschalten direkt von Thyristorin den Transistorbetriebzustand
über. Dies erlaubt dessen Betrieb ohne eine zusätzliche Beschaltung vorzusehen. Der
IGCT vereinigt im wesentlichen das sehr gute Durchlassverhalten von Thyristoren mit
dem Schaltvermögen bipolarer Transistoren.
[0011] Durch die Verwendung von Leistungshalbleitern, wie obenstehend exemplarisch aufgezählt,
ist eine Redundanz (falls erforderlich) der Ansteuerelemente sehr einfach realisierbar
im Vergleich zu einer Anordnung zweier in Reihe geschalteter elektromechanischer Relais.
Werden die elektromechanischen Relais durch Leistungshalbleiter ersetzt, bieten sich
ferner Vorteile dahingehend, dass die Nachteile elektromechanischer Kontakte, wie
zum Beispiel das Prellverhalten von Kontakten bei Schaltvorgängen, der mit dem Kontaktabbrand
einhergehende Verschleiß, Kontaktschweißen und Kontaktkorrosion ausgeschlossen werden
können.
[0012] Die Ansteuerung des Starters mit der erfindungsgemäßen Ansteuerung bietet ferner
die Möglichkeit, den Starter mit einem im Kraftfahrzeug bereits vorgesehenen Systembus
(CAN-Bus) zu koppeln, was mit der bisherigen Ansteuerung ausschließlich über die elektrische
Leitung vom Zündschloß aus nicht möglich war. Mit der erfindungsgemäßen Ansteuerung
des Starters läßt sich die Temperaturentwicklung im Starter nach mehreren erfolglosen
Anlaßversuchen der Verbrennungskraftmaschine ebenso berücksichtigen, wie die jeweils
herrschende Außentemperatur. Es lassen sich Sicherheitsfunktionen, wie zum Beispiel
gegen eine zu lange Ansteuerdauer des Starters und ein zu langes Anlegen einer hohen
Spannung einbauen, die insgesamt die Lebensdauer des Starters verlängern.
[0013] In vorteilhafter Weise kann der mit der erfindungsgemäßen Ansteuerung angesteuerte
Starter durch einfach vorzunehmende Änderungen an neue Applikationen angepaßt werden,
insbesondere durch freie Programmierung der Leistungsendstufen für den Einsatz im
12V-, 24V- oder 42V-Bordnetz von Kraftfahrzeugen.
[0014] Es kann eine erhebliche Reduktion der Anzahl mechanischer Bauelemente im Vergleich
zu elektromechanischen Relais erzielt werden, da Zusatzrelais, Kontakte, Vorwiderstände
und Wicklungen entfallen können. Dadurch ergeben sich auch wenige und kürzere Toleranzketten.
Es besteht nunmehr die Möglichkeit, eine Diagnose aufgetretener Fehler vorzunehmen,
so zum Beispiel eine Diagnose auf defekte Endstufen und falsche Spannungslagen, ungeeignete
Zustände wie zum Beispiel zu lange und zu kurze Ansteuerdauer und zu hohe Temperaturen.
Diese aufgetretenen Zustände lassen sich innerhalb eines Datensicherungsblockes erfassen
und später bei den entsprechenden Wartungsintervallen über eine Diagnoseschnittstelle
auslesen. Damit kann eine schnellere Fehlerdiagnose erzielt werden.
[0015] Die Ansteuerung enthält bevorzugt einen Eingabefunktionsblock, der eine elektronische
Schnittstelle umfaßt, die zum Beispiel durch einen CAN-Bus, eine bitserielle Schnittstelle
oder auch eine Stromschnittstelle, ein Differenzsignal oder auch durch einen Spannungseingang
gegeben sein kann. Ein dem Eingabefunktionsblock nachgeordneter Verarbeitungsblock
enthält bevorzugt eine Ablaufsteuerungseinheit, eine Diagnoseeinheit zum Ermitteln
aufgetretener Fehler von während der Betriebszeit des Starters im Normalbetrieb aufgetretener
Ereignisse, ein Sicherheitsfunktionsmanagement zum Schützen des Starters gegenüber
Belastung sowie eine Datensicherungsfunktion, in der die während der Betriebszeit
aufgetretenen Ereignisse gespeichert werden können.
[0016] Dem Verarbeitungsblock wird in vorteilhafter Weise ein Ausgabeblock nachgeschaltet,
der Leistungshalbleiterbauelemente in Gestalt niederohmiger Schaltelemente enthält,
was auch eine einfache Möglichkeit zur redundanten Ansteuerung des Starters bietet.
Zeichnung
[0017] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
[0018] Es zeigt:
- Figur 1
- den Längsschnitt durch einen Starter mit Einrückrelais, Einspursystem und einem Vorgelege,
- Figur 2
- die bisherige Ansteuerung des Starters über eine elektrische Leitung,
- Figur 3
- die Grundstruktur der erfindungsgemäßen Ansteuerung mit Eingabefunktionsblock, Verarbeitungsblock
und Ausgabeblock,
- Figur 4
- das elektronische Ansteuersystem mit implementierten Funktionsblöcken und
- Figur 5
- die Signalverläufe für Ansteuersignale des Startermotors und des Einrückrelais, jeweils
aufgetragen als Blocksignale über die Zeitachse.
- Figur 6
- zeigt Halbleiterbauelemente, die innerhalb des Ausgabeblockes gemäß Figur 3 bzw. Figur
4 innerhalb der Leistungsendstufen eingesetzt werden können.
- Figur 7
- Ausgestaltungsmöglichkeiten der Schnittstellenauswertung.
Ausführungsvarianten
[0019] Figur 1 zeigt den Längsschnitt durch einen Starter mit Einrückrelais, Einspursystem
und Vorgelege.
[0020] Der in Figur 1 im Längsschnitt dargestellte Starter 1 umfasst ein Gehäuse 2, oberhalb
dessen ein Einrückrelais 3 angeordnet ist. Am Einrückrelais 3 ist ein mit Bezugszeichen
4 gekennzeichneter elektrischer Anschluß vorgesehen. Das Einrückrelais 3 umfaßt ferner
eine Schaltachse 5, an der ein Magnetanker 6 aufgenommen ist. Der Magnetanker 6 des
Einrückrelais 3 ist von einer Magnetwicklung 8 umschlossen. Die Schaltachse 5 des
Einrückrelais 3 ist durch eine Rückstellfeder 10 beaufschlagt, der Magnetanker 6 führt
bei Ansteuerung eine mit Bezugszeichen 7 bezeichnete Axialhubbewegung innerhalb des
Gehäuses des Einrückrelais 3 aus. Das Einrückrelais 3 umfaßt an seinem dem elektrischen
Anschluß 4 zuweisenden Ende einen Relaiskontakt 9. Die in Figur 1 dargestellte Zeichnung
stellt die Kontaktgabe bei einer Zahn auf Zahn-Stellung dar. Der mit Bezugszeichen
7 bezeichnete Relaishub dient als Resthub, um eine Kontaktdruckfeder zu spannen.
[0021] Über die Schaltachse 5 des Einrückrelais 3 ist ein beispielsweise als Gabelhebel
beschalteter Einrückhebel 11 betätigbar. Der Einrückhebel 11 ist an einem Anlenkpunkt
12 innerhalb des Gehäuses 2 des Starters angelenkt und wirkt auf eine Mitnehmer 16
eines Freilaufes 14 derart, dass diese an einer Ankerwelle 13 in axiale Richtung in
beide Richtung verschiebbar ist. Die Ankerwelle 13 des hier nicht näher dargestellten
Startermotors des Starters 1 umfaßt den bereits erwähnten Freilauf 14, der in der
Längsschnittdarstellung gemäß Figur 1 Freilaufrollen 15 umfaßt, die von einem erweiterten
Durchmesserbereich des Mitnehmers 16 umschlossen sind. An den Mitnehmer 16 des Freilaufes
14 ist der untere Anlenkpunkt des Einrückhebels 11 gelenkig gelagert. Der Freilauf
14 umschließt ein an der Ankerwelle 13 relativ zu dieser drehbewegbares Antriebsritzel
18, welches mit einem hier nur schematisch angedeuteten Zahnkranz 20 einer Schwungscheibe
der Verbrennungskraftmaschine, die hier ebenfalls nicht näher dargestellt ist, zusammenwirkt.
Die Ankerwelle 13 des Startermotors des Starters 1 ist an einem Antriebslager 19 aufgenommen.
[0022] Der in Figur 1 teilweise im Längsschnitt dargestellte Starter zum Anlassen einer
Verbrennungskraftmaschine umfaßt ein mit Bezugszeichen 21 bezeichnetes Vorgelege,
welches in der Darstellung gemäß Figur 1 als Planetengetriebe ausgebildet ist. Der
Starter 1 kann ohne weiteres auch ohne ein solches Vorgelege 21 ausgebildet werden,
welches im wesentlichen einem querkrafteinleitungsfreien Antrieb der Ankerwelle 13
des Startermotors des Starters 1 dient. In der in Figur 1 im Längsschnitt dargestellten
Ausführungsvariante des Starters umfaßt das Vorgelege 21 mehrere am Umfang eines Hohlrades
aufgenommene Planetenräder 22, die von einem einen Zahnkranz bildenden Hohlrad 23
umschlossen sind.
[0023] Maßgeblich für das Einspuren ist, dass die Mitnehmer 16 des Freilaufes an ihrem im
Durchmesser erweiterten Bereich über ein beispielsweise als Spiralfeder ausgebildetes
Federelement 24 in Einrückrichtung in Bezug auf den Zahnkranz 20 an der Schwungscheibe
der Verbrennungskraftmaschine beaufschlagt sind.
[0024] Figur 2 zeigt die bisherige Ansteuerung des Starters gemäß der Darstellung in Figur
1 über eine elektrische Leitung.
[0025] Dem Schaltschema gemäß Figur 2 ist entnehmbar, dass ein Ansteuersignal 30 einem Magnetschalter
31 aufgegeben wird. Der Magnetschalter 31 bewirkt durch ein hier durch gestrichelte
Linie angedeutetes Schaltelement den Kontakt eines ersten Kontaktstücks 32 mit einem
weiteren Kontaktstück 33, wodurch dem Startermotor des Starters 1 die Spannung eines
in Figur 2 nicht dargestellten Energiespeichers, zum Beispiel einer Fahrzeugbatterie,
aufgegeben wird. Das mit Bezugszeichen 53 bezeichnete Eingangssignal, einen Temperaturwert
darstellend, wird bei der in Figur 2 dargestellten Ansteuerung des Starters 1 über
eine einfache elektrische Leitung und einen Magnetschalter 31 nicht näher berücksichtigt.
[0026] Der Magnetschalter 31, der über das Ansteuersignal 30 angesteuert wird, bewirkt neben
Kontaktherstellung zwischen den Kontaktstücken 32 und 33, wodurch dem Starter 1 ein
Startstrom aufgegeben wird, eine Einrückfunktion 36 des mit Bezugszeichen 3 gekennzeichneten
Einrückrelais des Starters. In der hier dargestellten schematischen Ablaufweise einer
bisherigen Ansteuerung eines Starters 1 findet einerseits die Temperatur keine Berücksichtigung
- sei es die Temperatur des Startermotors des Starters 1, sei es die Außentemperatur
-, andererseits findet keine Rückkopplung dahingehend statt, welche Temperatur der
Startermotor oder das Einrückrelais des Starters 1 nach mehreren erfolglosen Startversuchen
der Verbrennungskraftmaschine aufweist, so dass dessen Dynamik nicht erfassbar ist.
[0027] Figur 3 zeigt die Grundstruktur der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Starteransteuerung
mit Eingabefunktionsblock, Verarbeitungsblock und Hardwarekomponenten enthaltenden
Ausgabeblock.
[0028] Aus der Darstellung gemäß Figur 3 geht hervor, dass der Startwunsch, symbolisiert
durch das mit Bezugszeichen 40 bezeichnete Rechteck, einem Eingabefunktionsblock 50
aufgegeben wird. Ausgangssignale des Eingabefunktionsblocks 50 werden an einen Verarbeitungsblock
60 übertragen, dessen Ausgangssignale wiederum einem Ausgabeblock 70 aufgegeben werden.
Der Ausgabeblock 70, der die im folgenden näher spezifizierten Leistungshalbleiterbauelemente
umfaßt, generiert Ausgabesignale 71 bzw. 72 für eine Ansteuerung des Startermotors
des Starters 1 bzw. für das Einrückrelais 3 (vgl. Darstellung gemäß Figur 1).
[0029] Der Darstellung gemäß Figur 4 ist das elektronische Ansteuersystem mit implementierten
Funktionsblöcken im Detail zu entnehmen.
[0030] Das elektronische Ansteuersystem umfaßt im wesentlichen den bereits in Figur 4 erwähnten
Eingabefunktionsblock 50, den Verarbeitungsblock 60 sowie einen den Verarbeitungsblock
60 nachgeschalteten Ausgabeblock 70.
[0031] Dem Eingabefunktionsblock 50 wird ein Ansteuersignal 30, ein Spannungssignal 34 aufgegeben,
aufgegeben sowie ein einen Temperaturwert darstellendes Signal 53. Bei dem mit Bezugszeichen
53 bezeichneten Temperatursignal kann es sich sowohl um die Außentemperatur handeln,
welcher der Starter 1 (vgl. Darstellung gemäß Figur 1) ausgesetzt wird. Es kann sich
bei dem mit Bezugszeichen 53 gekennzeichneten Temperatursignal jedoch auch um die
Temperatur handeln, die das Innere zum Beispiel der Einrückmagnetwicklung des Starters
1 nach mehreren erfolglosen Startversuchen aufweist. Die Startversuche der Verbrennungskraftmaschine
sind aufgrund der umgesetzten Leistung mit einem erheblichen Temperaturanstieg innerhalb
des Starters 1 verbunden, der dessen dynamisches Verhalten signifikant beeinflußt.
[0032] Die Information 34, welche den Ladezustand eines in Figur 4 nicht dargestellten Energiespeichers
charakterisiert sowie die Temperaturinformation 53 werden dem Eingabefunktionsblock
50 an einer Signalaufbereitung 52 zugeführt. In der Signalaufbereitung 52 lassen sich
die Signale filtern bzw. verstärken und für die Weiterverarbeitung innerhalb des Verarbeitungsblockes
60 der elektronischen Ansteuerung eines Starters geeignet aufbereiten. Der Eingabefunktionsblock
50 gemäß der schematischen Wiedergabe in Figur 4 umfaßt darüber hinaus eine Schnittstellenauswertung
51, welcher das Ansteuersignal 30, einen Startwunsch repräsentierend aufgegeben wird.
Die als Funktionsbaustein bezeichnete Schnittstellenauswertung 51 stellt gemäß der
erfindungsgemäßen Lösung eine elektronische Schnittstelle dar, die als eine Verbindungsstelle
zu einem CAN-Datenbus oder als eine bitserielle Schnittstelle beschaffen sein kann.
Daneben kann die Schnittstellenauswertung 51 auch als ein Spannungseingang bzw. ein
Stromeingang oder auch als einen Eingang zur Aufnahme eines Differenzsignals ausgebildet
sein.
[0033] Die im Eingabefunktionsblock 50 verarbeiteten Signale, seien sie aus dem Ansteuersignal
30, der Information 34 über den Ladezustand eines Energiespeichers oder seien sie
aus dem Temperatursignal 53 gewonnen, werden nach entsprechender Aufbereitung bzw.
Schnittstellenauswertung als Ausgabesignale 54 bzw. 55 einem Verarbeitungsblock 60
aufgegeben. Der Verarbeitungsblock 60 seinerseits ist dem Eingabefunktionsblock 50
einerseits nachgeordnet, jedoch andererseits einem Ausgabefunktionsblock 70 vorgeschaltet.
[0034] Das aus der Schnittstellenauswertung 51 des Eingabefunktionsblocks 50 resultierende
Ausgabesignal 55 wird einer Ablaufsteuerung 66 des Verarbeitungsblocks 60 aufgegeben.
Die Ablaufsteuerung 66 generiert Ausgabesignale 67 bzw. 68, die voneinander entkoppelt
Leistungsendstufen 69 des Ausgabeblockes 70 der elektronischen Ansteuerung aufgegeben
werden.
[0035] Das Ausgabesignal 54, welches aus der Signalaufbereitung 52 des Eingabefunktionsblocks
50 stammt, wird einem Diagnosefunktionsbaustein 61 aufgegeben. Innerhalb des Diagnosefunktionsbausteins
61 werden aufgetretene Fehler erfaßt. So wird beispielsweise innerhalb des Diagnosefunktionsbausteins
61 die Spannungslage hinsichtlich des die Batteriespannung eines Energiespeichers
charakterisierenden Signals 34 überprüft. Ferner werden mittels des Diagnosefunktionsbausteins
61 von einer dem Startermotor des Starters 1 zugeordneten Leistungsendstufen 69 generierte
und an den Diagnosefunktionsbaustein 61 zurückgemeldete Signale erfaßt und Fehlfunktionen
der dem Startermotor des Starters 1 und dem Einrückrelais zugeordneten Leistungsendstufe
69 diagnostiziert. Der Diagnosefunktionsbaustein 61 innerhalb des Verarbeitungsblockes
60 generiert ein Ausgangssignal, welches an eine dem Diagnosefunktionsbaustein 61
untergeordnete Sicherheitsfunktion 62 übermittelt wird. Abhängig von erfaßten Fehlfunktionen
innerhalb des Diagnosefunktionsbausteins 61, so zum Beispiel hinsichtlich einer fehlerhaften
Endstufe 69, werden über die Sicherheitsfunktion 62 Ausgabesignale 63 generiert, die
an den Ablauf innerhalb der Ablaufsteuerung 66 eingreifen, so dass die Ausgabesignale
67 und 68, für eine als fehlerhaft erkannte, dem Startermotor oder dem Einrückrelais
des Starters 1 zugeordnete Endstufe entsprechend modifiziert werden können. Daneben
ist die Ablaufsteuerung 66 über eine bidirektionale Signalverbindung 65 mit einer
Datensicherung 64 verbunden. Über die Datensicherung 64 innerhalb des Verarbeitungsblockes
60 können die einzelnen aufgetretenen Betriebszustände innerhalb der Ablaufsteuerung
66 und auch sonstige Betriebszustände erfaßt und archiviert werden. Der Datensicherungsblock
64 innerhalb des Verarbeitungsblockes 60 ist auslesbar, so dass die dort aufgezeichneten
und erfaßten, beispielsweise bei Starterbetrieb ungünstigen Zuständen im Rahmen einer
Fehlerursachenermittlung ausgelesen werden können und bei Folgestarts von der Ablaufsteuerung
66 berücksichtigt werden, beispielsweise in Form veränderter Ansteuersignale der Endstufen
69. Die mit Bezugszeichen 62 bezeichnete Sicherheitsfunktion ist mit vergleichsweise
geringem Zusatzaufwand realisierbar und gewährleistet eine Temperaturüberwachung sowie
eine Spannungsüberwachung, abhängig von den Eingangssignalen, die der Sicherheitsfunktion
62 über den Diagnosefunktionsbaustein 61 zugeleitet werden. Dem Diagnosefunktionsbaustein
61 kommt innerhalb des Verarbeitungsblockes 60 eine Steuerungsfunktion hinzu, da über
den Diagnosefunktionsbaustein 61 von einer oder mehreren der Leistungsendstufen 69
rückgekoppelte Signale aufgegeben werden sowie die dem Diagnosefunktionsbaustein 61
hierarchisch untergeordnete Sicherheitsfunktion 62 von diesem eingangsseitig gesteuert
wird.
[0036] Abhängig von den in der Ablaufsteuerung 66 erzeugten generierten Ausgangssignalen
67 für eine Leistungsendstufe 69 für ein Einrückrelais 3 bzw. abhängig von dem der
Leistungsendstufe 69 für die Ansteuerung des Startermotors des Starters 1 generierten
Ausgabesignals 68 werden in den Leistungsendstufen 69 voneinander entkoppelte und
bereits innerhalb der Ablaufsteuerung 66 entkoppelte Ausgabesignale 71, 72 generiert.
Die Leistungsendstufen 69 innerhalb des Ausgabeblockes 70 der elektronischen Ansteuerung
für einen Starter werden bevorzugt als Leistungshalbleiter mit niederohmigen Schaltelementen
ausgebildet. Als niederohmige Schaltelemente kommen zum Beispiel Feldeffekttransistoren,
Bipolartransistoren oder IGBT's zum Einsatz.
[0037] Die Integration von Leistungshalbleitern als Leistungsendstufen 69 innerhalb des
Ausgabeblockes 60 der elektronischen Ansteuerung bietet den Vorteil, dass durch deren
freie Programmierung das dynamische Verhalten des Starters leichter beeinflußbar ist.
Die Leistungsendstufen 69, von der je einer dem Einrückrelais 3 sowie dem Startermotor
des Starters 1 zugeordnet ist, beseitigt sich durch unerwünschte Kopplungen ergebende
Nachteile hinsichtlich der Auslegung. Ferner ist durch die Integration der Leistungsendstufe
69 in Form von Halbbrücken in den Ausgabeblock 70 eine Redundanz erzielbar, die ein
unbeabsichtigtes Ansteuern des Starters durch einen defekten Leistungstransistor wirksam
unterbindet. Eine Realisierung dieser Funktion der Redundanz mit herkömmlichen elektromechanischen
Relais wäre ungleich aufwendiger.
[0038] Die als Leistungsendstufe 69 bevorzugt eingesetzten Leistungshalbleiter mit niederohmigen
Schaltelementen bieten ferner den Vorteil, dass durch eine geeignete Taktung der Leistungsendstufe
69 sich nahezu jeder beliebige Stromwert zwischen Null und einem Maximalstromwert
einstellen läßt, wodurch die über die erfindungsgemäße elektronische Ansteuerung beaufschlagten
Starter einschließlich Einrückrelais 3 durch einfachste Modifikationen auch an Bordnetzen
mit zeitweise größerer Spannung (beispielsweise bei Starthilfe mit 42V) eingesetzt
werden können. Die Leistungsendstufe 69 kann aus Gründen der Redundanz Leistungshalbleiterhalbbrücken
umfassen. Ferner ist durch erfindungsgemäß vorgeschlagene elektronische Ansteuerung
eine leichte Systemanpassung bereits vorhandener Starter an neue Applikationen durch
einfachste Softwareänderung realisierbar. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung
durch Einsatz von Leistungshalbbrücken vermeidet den Einsatz zweier elektromechanisch
in Reihe geschalteter Relais sowie insgesamt die mit elektromechanischen Schalter
verbundenen Nachteile hinsichtlich Kontaktprellens, Kontaktkorrosion, übermäßigem
Kontaktverschleiß durch Abbrand. Ferner kann durch die Leistungsendstufen 69, die
bevorzugt als Leistungshalbleiter mit geringen Ansteuerleistungen ausgebildet werden,
ein zusätzlicher Aufwand durch dem Einrückrelais 3 gegebenenfalls vorzuschaltende
Vorschaltrelais vermieden werden. Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen elektronischen
Ansteuerung eines Starters 1 samt Einrückrelais 3 können Rückwirkungen des Verbrennungsmotors
auf das Startrelais über den am Starter 1 vorgesehenen mechanischen Einspurbetrieb
ausgeschlossen werden. Das Einrückrelais 3 ist mechanisch an den Antriebsstrang des
Startermotors gekoppelt. Die beim Durchdrehen der Verbrennungskraftmaschine auftretenden
oszillierenden Bewegungen des Antriebsritzels werden teilweise auf den Anker im Einrückrelais
3 übertragen und können zum Teil den Abschaltvorgang nachhaltig beeinflussen, so zum
Beispiel durch ein Prellen der Kontakte.
[0039] Figur 5 zeigt die schematischen Signalverläufe zweier Ansteuersignale für den Startermotor
und das Einrückrelais, jeweils aufgetragen als Blocksignale über die Zeitachse.
[0040] Im oberen Diagramm der Darstellung gemäß Figur 5 ist der mit Bezugszeichen 80 gekennzeichnete
Verlauf des Ausgabesignals der Leistungsendstufe 69 für den Startermotor des Starters
1 wiedergegeben. Während einer Andrehphase 81, die beispielsweise über einen Zeitraum
von wenigen ms andauert, werden Spannungssignale in Blockform generiert, wobei diese
Spannungssignale eine erste Signallänge 84 aufweisen. Nach Ablauf der Andrehphase
81 des Antriebsritzels 18 wird dieses innerhalb einer sich anschließenden Vorspur
bzw. Verdrehungsphase 82 in eine Umfangsposition bewegt, in welcher ein Einspuren
des Antriebsritzels 18 in die Zahnfreiräume des Zahnkranzes 20 (vgl. Darstellung gemäß
Figur 1) einer Schwungscheibe der Verbrennungskraftmaschine erfolgen kann. Nach Ablauf
der Vorspur-/Verdrehphase des Antriebsritzels 18 erfolgt innerhalb einer Einspurphase
83 von einer Dauer von wenigen ms das Einspuren des Antriebsritzels 18 in die Zahnfreiräume
des erwähnten Zahnkranzes 20 der Schwungscheibe der Verbrennungskraftmaschine. An
die Einspurphase 83, während der die Signale in einer zweiten Signallänge 95 analog
zur zweiten Signallänge 85 während der Vorspur-/Verdrehphase anliegen, schließt sich
eine Durchdrehphase 86 der Verbrennungskraftmaschine an. Während dieser Durchdrehphase
wird der Antrieb der Verbrennungskraftmaschine, die anzulassen ist, vom Startermotor
des Starters 1 aufgebracht. Zur Vermeidung von Überlastungen hinsichtlich einer übermäßig
hohen Temperatur kann die Durchdrehphase 86 auf eine Maximaldauer 87 begrenzt werden,
die innerhalb der in Figur 4 dargestellten Sicherheitsfunktion 62, welche dem Diagnosefunktionsbaustein
61 nachgeordnet ist, abgespeichert ist. Bei Überschreiten der Maximaldauer 87 der
Durchdrehphase kann über die Sicherheitsfunktion 62 entsprechend in die Ablaufsteuerung
66 eingegriffen werden, so dass die Ausgabesignale 67 und 68 an die Leistungsendstufen
69, welche den Startermotor des Starters 1 und das Einrückrelais ansteuert, entsprechend
beeinflusst wird. Erst nach Abkühlung im Falle einer Temperaturüberschreitung oder
nach Herabsetzung bzw. Steigerung der Spannung 34 auf einen zulässigen Wert, wird
in entgegengesetzte Richtung in die Ablaufsteuerung 66 eingegriffen, so dass ein erneuter
Start ausgelöst werden kann. Die Länge der einzelnen Ansteuerzeiten kann je nach Datenbestand
innerhalb des Diagnosebausteines 61 und des Datensicherungsbausteines 64 variiert
bzw. angepasst werden.
[0041] Im unteren in Figur 5 wiedergegebenen Diagramm ist der Verlauf 90 des Ausgabesignals
der Leistungsendstufe 69 für das Einrückrelais 3 wiedergegeben. Während einer parallel
zur Andrehphase 81 des Startermotors sich erstreckenden inaktiven Phase 91 des Einrückrelais
3 bleibt dieses vollständig passiv. Zum Zeitpunkt 92 wird ein Einrücksignal generiert,
welches zum Ausgabesignal 71 der Leistungsendstufe 69, die das Einrückrelais 3 beaufschlagt,
korrespondiert. Während der Einrückphase 94 bleibt dieses Ausgabesignal 71 anstehen
bis zum Ende der Einrückphase 93, welche durch Bezugszeichen 93 auf der Zeitachse
präsentiert wird. Nach Schluß der Einrückphase 94 liegen rechteckförmige Spannungssignale,
identifiziert durch Bezugszeichen 95, sowohl während einer zur Einspurphase 83 korrespondierenden
Dauer am Einrückrelais 3 an, die darüber hinaus auch während der Durchdrehphase 86
der Verbrennungskraftmaschine anliegen. Während der Durchdrehphase 86 hat die Verbrennungskraftmaschine
noch nicht die Drehzahl angenommen, welche ein Ausspuren des Antriebsritzels 18 mit
Hilfe des als Überholkupplung ausgebildeten Freilaufs 14 auf der Ankerwelle 13 des
Startermotors des Starters 1 erforderlich macht. Mit der erfindungsgemäßen Lösung
sind mechanische Rückwirkungen des Verbrennungsmotors auf das Einrückrelais 3, die
über den mechanischen Einspurbetrieb bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsvariante
gemäß des Standes der Technik auftreten können, ausgeschlossen.
[0042] Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung läßt sich insbesondere durch die Implementierung
der Schutzfunktion 62 innerhalb des Verarbeitungsblockes 60 erreichen, dass der Startermotor
des Starters 1 vor zu langer Ansteuerung bewahrt wird. Ferner können unzulässig hohe
Temperaturen zu Auswirkungen auf die Dynamik des Starters führen. Die Temperatur des
Einrückrelais 3 des Starters 1 bzw. eine Fehlfunktion der diesem zugeordneten Endstufen
69 kann durch den Diagnosefunktionsbaustein 61 erkannt werden, der über die Sicherheitsfunktion
62 dementsprechend in die Ablaufsteuerung 66 innerhalb des Verarbeitungsblockes 60
eingreift.
[0043] Figur 6 zeigt Halbleiterbauelemente, die innerhalb des Ausgabeblockes gemäß Figur
3 bzw. Figur 4 innerhalb der Leistungsendstufen eingesetzt werden können.
[0044] Die Leistungsendstufen 69 (verg. Darstellung gemäß Figur 4) können neben Feldeffekttransistoren
101, deren Steuerung mittels "Feldeffekt" durch die Steuerspannung erfolgt und deren
Spannungsabfall durch den wirksamen Durchlasswiderstand gegeben ist, auch Bipolartransistoren
102 enthalten. Die Bipolartransistoren 102 werden durch einen Steuerstrom angesteuert
und zeichnen sich durch ein gutes Durchlassverhalten aus. Mit Bezugszeichen 103 sind
in Figur 6 IGBT's (integrated gate bipolar transistor) dargestellt, die eine Kombination
aus Feldeffekttransistoren 101 und Bipolartransistor 102 darstellen. Die IGBT's 103
werden durch eine Steuerspannung angesteuert. Diese elektronischen Bauelemente zeichnen
sich insbesondere durch eine nahezu leistungsfreie Ansteuerung aus, die nahezu ohne
Strom nur durch die Spannung erfolgt. Mit Bezugszeichen 104 sind MCT's bezeichnet
(MOS-Controlled-Thyristor); während Bezugszeichen 105 IGCT's Halbleiterbauelemente
bezeichnet, welche Kombination aus einem MOS-FET-Transistor und einem GTO-Thyristor
darstellen. Dieses mit Bezugszeichen 105 gekennzeichnete elektronische Bauelement
vereinigt im wesentlichen das sehr gute Durchlassverhalten eines Thyristors mit dem
Schaltvermögen bipolarer Transistoren 102.
[0045] Figur 7 sind die Ausgestaltungsmöglichkeiten der Schnittstellenauswertung 51 gemäß
der Darstellung in Figur 4 innerhalb des Eingabefunktionsblockes zu entnehmen. Die
Schnittstellenauswertung 51 im Eingabefunktionsblock 50 kann ein als Stromwert vorliegendes
Ansteuersignal in ein Ausgabesignal 55 umwandeln und als eine Strom-/Spannungsschnittstelle
106 ausgebildet sein. Daneben kann die Schnittstellenauswertung 51 auch eine Spannungsdifferenz
ΔU, die Eingangsseitig an dieser anliegt, in einen Ausgabesignal 55 umwandeln, welches
einer Spannung entspricht (verl. Bezugszeichen 107) in Figur 7. Daneben ist es auch
möglich, die Schnittstellenauswertung 51 als Spannungs-Schnittstellenauswertung 108
auszugestalten, ebenso wie eine Ausgestaltung der Schnittstellenauswertung 51 gemäß
Figur 4 im Eingabefunktionsblock 50 durch eine Bit/Spannungsumwandlung, beispielsweise
durch bitserielle Auswertung auf einem CAN-Datenbus gegebener Signale, zu realisieren.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Starter
- 2
- Gehäuse
- 3
- Einrückrelais/Einrückmagnet
- 4
- elektrischer Anschluß
- 5
- Schaltachse
- 6
- Magnetanker
- 7
- Ankerhub
- 8
- Magnetwicklung
- 9
- Relaiskontakt
- 10
- Rückstellfeder
- 11
- Einrückhebel
- 12
- Anlenkpunkt
- 13
- Ankerwelle
- 14
- Freilauf
- 15
- Freilaufrollen
- 16
- Mitnehmer
- 17
- Anlenkpunkt Freilaufhülse
- 18
- Antriebsritzel
- 19
- Antriebslager
- 20
- Zahnkranz
- 21
- Vorgelege (Planetengetriebe)
- 22
- Planetenrad
- 23
- Hohlrad (Zahnkranz)
- 24
- Feder
- 30
- Ansteuersignal
- 31
- Magnetschalter
- 32
- erstes Kontaktstück
- 33
- zweites Kontaktstück
- 34
- Batteriespannung
- 35
- Ansteuerstrom Startmotor Starter 1
- 36
- Einrückfunktion des Einrückrelais 3
- 40
- Startwunsch
- 50
- Eingabefunktionsblock
- 51
- Schnittstellenauswertung
- 52
- Signalaufbereitung
- 53
- Temperatursignal
- 54
- Ausgabe Signalaufbereitung
- 55
- Ausgabe Signalschnittstellenauswertung
- 60
- Verarbeitungsblock
- 61
- Diagnosefunktionsbaustein
- 62
- Sicherheitsfunktion
- 63
- Ausgabesignal Sicherheitsfunktion
- 64
- Datensicherungsbaustein
- 65
- Ausgang/Eingang Datensicherungsbaustein
- 66
- Ablaufsteuerung
- 67
- Ausgabesignal für Leistungsendstufe Einrückrelais 3
- 68
- Ausgabesignal für Leistungsendstufe Startermotor Starter 1
- 69
- Leistungsendstufen
- 70
- Ausgabeblock
- 71
- Ausgabesignal für Einrückrelais 3
- 72
- Ausgabesignal für Startermotor Starter 1
- 80
- Verlauf Ausgabesignal Leistungsendstufe Startermotor
- 81
- Andrehphase
- 82
- Vorspur-/Verdrehphase Antriebsritzel
- 83
- Einspurphase
- 84
- erste Signallänge
- 85
- zweite Signallänge
- 86
- Durchdrehphase Verbrennungskraftmaschine
- 87
- Maximaldauer Durchdrehphase
- 90
- Verlauf Ausgabesignal Leistungsendstufe Einrückrelais 3
- 91
- inaktive Phase
- 92
- Beginn Einrückphase
- 93
- Ende Einrückphase
- 94
- Einrückphase
- 95
- Blocksignal
- 101
- FET
- 102
- bipolarer Transistor
- 103
- IGBT
- 104
- MCT
- 105
- IGCT
- 106
- Strom-/Spannungsschnittstelle
- 107
- ΔU/U-Schnittstelle
- 108
- U/U-Schnittstelle
- 109
- Bit/Spannungs-Schnittstelle
1. Verfahren zur Ansteuerung eines Starters (1) für Verbrennungskraftmaschinen, wobei
der Starter (1) einen Startermotor und ein Einrückrelais (3) umfaßt und Ansteuersignale
(71, 72) für Startermotor und Einrückrelais (3) nach Durchlauf nachfolgender Verfahrensschritte
generiert werden:
- dem Übermitteln eines Startwunsches (40) an einen Eingabefunktionsblock (50),
- dem Verarbeiten von Signalen (54, 55) des Eingabefunktionsblocks (50) in einem einen
Diagnosefunktionsbaustein (61), eine Sicherheitsfunktion (62) und eine Ablaufsteuerung
(66) enthaltenden Verarbeitungsblockes (60) und
- dem Erzeugen voneinander entkoppelter Ansteuersignale (71, 72) mittels eines Ausgabeblockes
(70) mit taktbaren Leistungsendstufen (69).
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Eingabefunktionsblocks (50) über eine Schnittstellenauswertung (51)
mittels einer als CAN-Datenbus oder bitseriellen Schnittstelle ausgeführten elektronischen
Schnittstelle ansteuerungsrelevante Signale eingekoppelt werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstellenauswertung (51) über eine als Spannungseingang oder als Stromeingang
konfigurierte elektronische Schnittstelle erfolgt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Eingabefunktionsblock (50) als Eingangssignal ein Temperatursignal (53) zugeführt
wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Temperatursignal (53) die Temperatur des Einrückmagneten des Starters (1) repräsentiert.
6. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Temperatursignal (53) die Außentemperatur repräsentiert.
7. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Temperatursignal (53) die Temperatur einer Verbrennungskraftmaschine (Kühlwassertemperatur
bzw. Öltemperatur) repräsentiert.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Diagnosefunktionsbausteins (61) Fehlfunktionen der Leistungsendstufen
(69), Überschreitung einer zulässigen Temperatur und die Dauer (87) der Durchdrehphase
(86) der Verbrennungskraftmaschine erfaßt werden.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Diagnosefunktionsbausteins (61) erfasste Fehlfunktionen in einer Datensicherung
(64) des Verarbeitungsblockes (60) auslesbar archiviert werden.
10. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsfunktion (62) gegen Überlastung des Startermotors des Starters (1)
dem Diagnosefunktionsbaustein (61) hierarchisch nachgeordnet sind.
11. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufsteuerung (66) Signale (63) der Sicherheitsfunktion (62) empfängt und Ausgabesignale
(67, 68) für Leistungsendstufen (69) bildende Leistungshalbleiterbauelemente generiert.
12. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Ausgabeblocks (70) die Ansteuersignale (71, 72) für die Funktion "Einrücken"
für das Einrückrelais (3) und die Funktion "Strom schalten" für den Startermotor des
Starters (1) voneinander entkoppelt vorliegen.
13. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ansteuersignal (72) für den Startermotor des Starters (1), welches in dem diesen
zugeordneten Leistungshalbleiterbauelement (69) generiert wird, in den Starter (1)
als Ansteuersignal (72) abgegeben und gleichzeitig an den Diagnosefunktionsbaustein
(61) übertragen wird.
14. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß eines oder mehrerer der vorhergehenden
Ansprüche mit einem ein Einrückmagneten (3) aufweisenden Starter (1), dadurch gekennzeichnet, dass dem Starter (1) ein elektronisches Ansteuersystem zugeordnet ist, welches einen Eingabefunktionsblock
(50), einen Verarbeitungsblock (60) sowie einen Ausgabeblock (70) umfasst, wobei der
Ausgabeblock (70) als Leistungshalbleiterbauelemente (69) ausgeführte Endstufen (69)
umfaßt, die frei programmierbar ausgebildet und frei vorwählbar taktbar sind.
15. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungsendstufen (69) als Leistungshalbleiter mit niederohmigen Schaltelementen
ausgeführt sind.
16. Einrichtung gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungshalbleiter (69) als Feldeffekttransistoren ausgebildet sind.
17. Einrichtung gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungshalbleiter (69) als Bipolartransistoren ausgeführt sind.
18. Einrichtung gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungshalbleiter (69) als IGBT-Bauelemente ausgeführt sind.
19. Einrichtung gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistungshalbleiter (69) als MCT-Bauelemente (Mos Controlled Thyristor) ausgeführt
sind.
20. Einrichtung gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistungshalbleiter (69) als IGCT (Integrated Gate Commutated Thyristor) ausgeführt
sind.