[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit kontaktloser Übertragung eines Berechtigungssignals,
der mit zwei gegenüberliegenden Schließkernen versehen ist, die jeweils durch einen
Schlüssel oder jeweils durch einen Drehknauf oder durch einen Drehknauf beziehungsweise
einen Schlüssel betätigbar sind, um die Schließnase zum Entriegeln eines Schlosses
zu betätigen, und der mit einer elektronischen Dekodierungseinrichtung zusammenwirkt,
welche wenigstens einen Empfänger und/oder Sender zum drahtlosen Übermitteln eines
kodierten Berechtigungssignals und eine Auswerteeinheit zum Dekodieren des Berechtigungssignals
aufweist, um nur bei Berechtigung die Entriegelung des Schlosses zu erlauben, welcher
Empfänger mit Antennen zusammenwirkt, die ein Berechtigungssignal vom Schlüssel oder
einer Codekarte empfangen.
[0002] Solche elektromechanisch arbeitenden Schließzylinder sind allgemein bekannt. Der
Vorteil besteht hierbei, dass neben einem mechanisch passendem Schlüssel auch ein
codiertes Berechtigungssignal zum Öffnen des Schlosses übertragen werden muss. Dadurch
wird ein unbefugter Zugang wesentlich erschwert. Auch besteht die Möglichkeit, den
Schließzylinder in eine Zutrittskontrollanlage zu integrieren, da die empfangenen
Signale unmittelbar an einen Zentralrechner der Zutrittskontrollanlage weitergegeben
werden können.
[0003] Ein Schließzylinder, der auf beiden Seiten mit einem Drehknauf versehen ist, beschreibt
die EP 0 999 328 A1. Ein Schließzylinder, der auf einer Seite durch einen Drehknauf
und auf der anderen Seite durch einen Schlüssel betätigbar ist, wird in der DE 199
30 054 A1 beschrieben. Hier ist die Anordnung so getroffen, dass der Drehknauf stets
drehfest mit der Schließnase verbunden ist. Auf der Seite, die durch den Schlüssel
betätigbar ist, weist das Gehäuse des Schließzylinders eine Antenne auf, die mit einer
korrespondierenden Antenne im Schlüssel zusammenwirkt. Eine drahtlose Übermittlung
des Berechtigungssignal ist hiermit möglich. Die DE 195 17 728 A1 offenbart einen
elektromechanisch arbeitenden Schließzylinder, der auf beiden Seiten durch einen Wendeschlüssel
betätigbar ist. Hier ist Anordnung so getroffen, dass zwei Ferritantennen vorhanden
sind, die jeweils der Außenseite und der Innenseite der Tür zugeordnet sind. Die Antennen
sind im Zylindersack in der Nähe des Schließkerns angeordnet, um einen möglichst geringen
Abstand zwischen der Antenne und der Antenne des eingeführten Schlüssels zu erreichen.
[0004] Aus der DE 201 02 853 U1 ist ein Schließzylinder bekannt, der auf einer Seite durch
einen Schlüssel und auf der anderen Seite durch einen Drehknauf betätigbar ist. Auf
beiden Stirnflächen ist eine Antenne vorhanden. Die eine Antenne wirkt dabei stets
mit einer Antenne in dem Drehknauf zur drahtlosen Übertragung eines Signals zusammen.
Aus der WO 99/29542 A2 ist eine Anordnung von mehreren parallelen Antennen bekannt,
die ein gleichförmiges Aussenden von Signalen um ein Fahrzeug herum und in dem Innraum
bewirken. Es ist ein Umschalter vorgesehen, um die Antennengruppen im Innenraum oder
im Außenraum zu schalten. Auch können die Antennen gleichzeitig ein Signal empfangen.
Dies funktioniert jedoch zuverlässig nur mit einem einzigen Sender im Bereich der
Antennen.
[0005] Die Dekodierungseinrichtungen sind häufig als Transpondersysteme ausgebildet, von
denen ein passiver Transponder im Schlüssel angeordnet ist, während die Transponderleseeinrichtung
einschließlich der Antenne, der Auswerteeinheit und der Energieversorgung im oder
am Schließzylindergehäuse oder im Drehknauf angeordnet sind. Diese grundsätzliche
Anordnung hat den Vorteil, dass am Schlüssel selbst keine separate Energieversorgung
erforderlich ist. Beim Einschalten der Dekodierungseinrichtung wird die Antenne der
Transponderleseeinrichtung aktiviert derart, dass diese die Antenne des passiven Transponders
auf dem Schlüssel beziehungsweise auf einer Codekarte anregt, so dass das gespeicherte
Transpondersignal mit dem Berechtigungssignal übertragen werden kann. Wenn das Berechtigungssignal
den passenden Zugangscode aufweist, wird das elektromechanische Schloss durch die
Auswerteeinheit freigegeben.
[0006] Bei der Anordnung von zwei Antennen ist es daher erforderlich, beim Betätigen der
Dekodierungseinrichtung beide Antennen zu aktivieren. Dabei wird jedoch ein relativ
hoher Energieverbrauch verursacht. Dies ist bei batteriebetriebenen elektromechanischen
Schließzylindern jedoch nicht erwünscht. Auch besteht ein Nachteil darin, dass bei
zwei aktivierten Antennen das übertragene Transpondersignal mit dem Berechtigungssignal
von der Auswerteeinheit nicht immer zuverlässig ausgewertet werden kann. Insbesondere
ist das der Fall, wenn auf der einen Seite beispielsweise ein passender Schlüssel
steckt, jedoch nicht betätigt wird, während auf der anderen Seite des Schlosses ein
Schlüssel eingeführt wird, um die Tür zu öffnen. Es erfolgt eine Überlagerung der
Signale, die zu fehlerhaften Auswertungen führen.
[0007] Selbstverständlich wäre es möglich, zwei Auswerteeinheiten vorzusehen, die jeweils
für sich das Transpondersignal empfangen und auswerten und anschließend an einen Mikroprozessor
zum Freigeben des Schlosses weitergeben. Dies erfordert jedoch einen erhöhten schaltungstechnischen
Aufwand, der bei dem geringen vorhandenen Einbauraum im Schließzylinder nicht immer
zu realisieren ist. Auch wird es erforderlich sein, beim Betätigen der Dekodierungseinrichtung
beide Auswerteeineinheiten zu aktivieren, wodurch der Energieverbrauch ebenfalls steigt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylinder der eingangs geschilderten
Art so auszubilden, dass eine sichere Datenübertragung bei einem geringen Energieverbrauch
möglich ist.
[0009] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass auf jeder der beiden gegenüberliegenden
Seiten des Schließzylinders jeweils eine Antenne vorhanden ist, die über einen Umschalter
mit der Auswerteeinheit verbunden sind, der aufgrund des eingeführten Schlüssels oder
des betätigten und/oder aktivierten Drehknaufs die Auswerteeinheit mit derjenigen
Antenne des Schließzylinders verbindet, die auf der Seite angeordnet ist, in welche
der Schlüssel in den Schließkern eingeführt beziehungsweise auf welcher der Drehknauf
betätigt und/oder aktiviert worden ist. Das Vorsehen eines derartigen Umschalters
hat zum einen den Vorteil, dass die Auswerteeinheit tatsächlich nur mit derjenigen
Antenne verbunden ist, die das Berechtigungssignal empfangen wird. Zum anderen besteht
ein Vorteil darin, dass beim Aktivieren der Decodierungseinrichtung nur eine Antenne
angeregt zu werden braucht, so dass der Energieverbrauch gering gehalten werden kann.
Die Lebensdauer einer Batterie kann somit erhöht werden.
[0010] Wie der Umschalter zwischen Antenne und der Auswerteinrichtung oder dem elektromotorischem
Stellglied geschaltet wird, ist grundsätzlich beliebig. Es kommt insbesondere darauf
an, dass ein einwandfreies Freigabesignal zum Ansteuern des elektromotorischen Stellglieds
erzeugt wird. Es kann vorgesehen werden, dass jeder Antenne ein. Empfänger zugeordnet
ist, und dass der Umschalter zwischen Empfänger und Auswerteeinheit geschaltet ist.
Alternativ ist es möglich, dass der Empfänger einen Signalleseschaltkreis und insbesondere
einen A/D-Wandler umfasst, dessen Ausgang mit der Auswerteinheit unmittelbar oder
mittelbar über den Umschalter mit der Auswerteinheit verbunden ist.
[0011] Es kann vorgesehen werden, dass der Umschalter so ausgebildet ist, dass die Auswerteeinheit
mit derjenigen Antenne des Schließzylinders verbunden wird, die auf der Seite angeordnet
ist, in welche der Schlüssel zuletzt eingesteckt beziehungsweise auf welcher der Drehknauf
zuletzt betätigt und/oder aktiviert worden ist. Dies hat den Vorteil, dass auch bei
einem, beispielsweise auf der Innenseite steckenden Schlüssel, ein Öffnen der Tür
durch des Einführen des Schlüssel auf der Außenseite möglich ist, da das Berechtigungssignal
nur von diesem zuletzt eingeführten Schlüssel an die Auswerteeinheit weitergegeben
wird. Eine Überlagerung ist nicht zu befürchten, so dass ein Freigeben des Schlosses
mit Sicherheit möglich ist.
[0012] Wie der Umschalter ausgebildet ist, ist grundsätzlich beliebig. Es können Halbleiterschaltungen
oder auch bistabile oder monostabile Relais vorgesehen werden. Insbesondere das Vorsehen
eines Relais ist mit einfachen Mitteln und ohne Schaltungsaufwand möglich. Auch kann
der Umschalter durch zwei unabhängige Eingänge eines Mikroprozessors der Auswerteinheit
realisiert sein, die entsprechend der aktivierten Antenne geschaltet werden.
[0013] Es ist zweckmäßig, wenn der Umschalter aufgrund von Schaltsignalen von Schaltern
geschaltet wird, die durch den Schlüssel beim Einführen in den Schließkern betätigt
werden. Solche Schalter sind grundsätzlich bekannt. Es kann vorgesehen sein, dass
die Schalter als Mikroschalter ausgebildet sind, die beim vollständigen Einführen
des Schlüssels in den Schließkern nicht nur die Dekodierungseinrichtung aktivieren,
sondern auch die erforderliche Umschaltung auf die zu aktivierende Antenne bewirken.
Die Schalter können aber auch als berührungsloser Näherungsschalter ausgebildet sein.
Da auf jeder Seite des Schließzylinders ein derartiger Schalter vorhanden sein muss,
ist eine Zuordnung ohne weiteres möglich.
[0014] Sofern der Schließzylinder einen Drehknauf aufweist, ist es zweckmäßig, ' wenn der
Umschalter aufgrund von Schaltsignalen von Schaltern schaltet, die aufgrund einer
Betätigung und/oder Aktivierung des Drehknaufs betätigt werden. Hier kann die Anordnung
so getroffen sein, dass der Drehknauf beispielsweise axial eindrückbar ist, um die
Dekodierungseinrichtung zu aktivieren. Gleichzeitig kann die betreffende Antenne angeregt
werden. Auch kann vorgesehen werden, dass bei einer geringfügigen Drehung des Drehknaufs
ein Schaltsignal erzeugt wird, aufgrund dessen die Dekodierungseinrichtung und die
zugehörige Antenne aktiviert werden. Aber auch hier kann ein Näherungsschalter, der
das Annähern einer Person innerhalb eines bestimmten Radius erkennt, zweckmäßig sein.
[0015] Es kann vorgesehen werden, dass die Schalter unmittelbar mit dem Umschalter zusammenwirken.
Zweckmäßig kann es aber auch sein, wenn die Schalter über die Auswerteeinheit mit
dem Umschalter zusammenwirken. Da die Anregung der Antenne im Schließzylinder einhergeht
mit der Aktivierung der Dekodierungseinrichtung ist diese Ausführungsform, die eine
Steuerung des Umschalters durch die Auswerteeinheit beinhaltet, grundsätzlich möglich.
[0016] Weiterhin kann vorgesehen werden, dass der Umschalter die Antenne mit der Auswerteeinheit
für eine vorbestimmte Zeit verbindet. Diese vorbestimmte Zeit kann mit der Zeit übereinstimmen,
die für die Dekodierungseinrichtung nach einer Aktivierung in Betrieb bleibt und sich
anschließend abschaltet, um den Energieverbrauch zu minimieren. Nach einem missglücktem
Schließvorgang muss der Schließvorgang nach dieser Zeit wiederholt werden. Insbesondere
zusammen mit der Maßnahme, dass die Antenne mit der Auswerteinheit verbunden wird,
die auf der Seite des Schließzylinders wirkt, in die der Schlüssel zuletzt eingeführt
worden ist, wird eine versehentliche oder beabsichtigte Blockade des Schlosses durch
einen auf der anderen Seite steckengelassenen Schlüssel verhindert.
[0017] Es ist zweckmäßig, wenn die Auswerteeinheit, der Umschalter und die Antennen im Schließzylindergehäuse
integriert sind. Dadurch wird ein Schließzylinder geschaffen, der ohne weiteres in
herkömmliche Schlösser eingesetzt werden kann. Ergänzende Maßnahmen und insbesondere
das Verlegen von Antennen und dergleichen sind nicht erforderlich.
[0018] Es ist zweckmäßig, wenn die Antennen im Bereich des Schließkerns oder im Stirnbereich
des Schließzylindergehäuses angeordnet sind. Hierdurch wird ein geringer Abstand zu
den Antennen im Schlüssel erreicht, so dass die Energie, die zum Anregen der Antenne
der Transponderleseeinrichtung erforderlich ist, gering gehalten werden kann.
[0019] Bei einem Schließzylinder mit Drehknauf ist es zweckmäßig, wenn die Antennen im Drehknauf
angeordnet sind. Auch hierdurch wird erreicht, dass keine zusätzlichen Antennen im
umgebenden Türbereich erforderlich werden. Die für die Übertragung es Berechtigungssignals
üblicherweise verwendete Codekarte oder Chipanhänger kann hier vor den Drehknauf gehalten
werden, der anschließend zum Entriegeln des Schlosses betätigt werden kann.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Umschalter
vor dem A/D-Wandler der Auswerteeinheit geschaltet ist. Die Auswerteeinrichtung umfasst
in der Regel einen Mikroprozessor, einen Signalleseschaltkreis, und die Antenne. Der
Signalleseschaltkreis wandelt das von der Antenne empfangene analoge Berechtigungssignal
in eine digitale Form um, die von Mikroprozessor ausgewertet und mit dem Zugangscode
verglichen werden kann. Der Mikroprozessor steuert zudem die für die Entriegelung
und/oder Betätigung des Schlosses erforderlichen elektronischen Bauteile. Wird der
Umschalter nunmehr vor dem A/D-Wandler der Auswerteeinheit, also vor dem Signalleseschaltkreis
geschaltet, besteht ein Vorteil darin, dass nur ein solcher vorhanden zu sein braucht.
Es erfolgt insbesondere eine saubere Trennung der analogen Signale. Sofern der Umschalter
hinter dem A/D-Wandler geschaltet ist, wäre es für eine derartige Trennung erforderlich,
zwei Signalleseschaltkreise vorzusehen. Dadurch würde sich der Einbauraum erhöhen.
[0021] Es kann vorgesehen werden, dass der Schlüssel und der Schließkern als Wendeschlüsselsystem
ausgebildet sind. Dies hat den Vorteil, dass solche Schlüsselsysteme für die mechanische
Verriegelung nur die zylindrischen Aufnahmen des Schließzylindergehäuses benötigen.
Im Schließzylindersack, der sich unterhalb dieser Aufnahmen befindet, ist daher ausreichend
Raum vorhanden, um die elektronischen Bauelemente aufzunehmen.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Aufbau eines Schließzylinders gemäß der Erfindung und
- Fig. 2
- einen Aufbau eines Schließzylinders gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
[0023] Der in der Fig. 1 dargestellte Schließzylinder weist auf seinen sich gegenüberliegenden
Seiten 11, 12 jeweils eine hohlzylindrische Aufnahme für einen Schließkern auf, der
durch einen Schlüssel in der Aufnahme drehbar ist. Der Schlüssel umfasst mechanische
Vorsprünge und Vertiefungen, die in üblicher Weise mit mechanischen Zuhaltungen im
Schließkern zusammenwirken, so dass nur bei Übereinstimmung eine Drehung des Schließkerns
möglich ist. Der Schlüssel kann als herkömmlicher Flachschlüssel oder aber als Wendeschlüssel
ausgebildet sein. Der Schließkern ist mit einer nur schematisch dargestellten Schließnase
13 verbunden, die bei passendem Schlüssel zum Entriegeln eines nicht gezeigten Schlosses
verdreht werden kann. Insofern entspricht der Schließzylinder einem herkömmlichen
Schließzylinder und bedarf keiner weiteren Erläuterung.
[0024] Neben dieser mechanischen Kodierung weist der gezeigte Schließzylinder eine elektronische
Dekodiereinrichtung mit Auswerteeinrichtung 20 auf, die ein Transpondersystem umfasst.
Es sind im Schließzylinder Antennen 14, 15 vorhanden, die ein Berechtigungssignal
von einer Antenne empfangen, die an einem nicht gezeigten Schlüssel vorhanden ist.
Die Antenne im Schlüssel kann beispielsweise einen passiven Transponder umfassen,
der von den betreffenden Antennen 14, 15 im Schießzylinder zur Übertragung des Transpondersignals
mit dem Berechtigungssignal angeregt wird.
[0025] Der gezeigte Schließzylinder ist von beiden Seiten mit einem elektronisch kodiertem
Schlüssel betätigbar, und auf den sich gegenüberliegenden Seiten 11, 12 ist jeweils
eine Antenne 14, 15 angeordnet. Diese Antennen befinden sich in bevorzugter Weise
im Stirnbereich des Schließzylindergehäuses 16, so dass eine kurze Datenübertragungsstrecke
zum eingeführten Schlüssel bewirkt wird. Die Antennen 14, 15 stehen über einen Umschalter
17 in Verbindung mit einem Empfänger mit Signalleseschaltkreis 18, der die empfangenen
Signale vorzugsweise in eine digitale Form umwandelt und einem Mikroprozessor 19 der
Auswerteeinrichtung 20 weitergibt.
[0026] Der Empfänger 18 kann auch als Sende-/Empfänger ausgebildet sein, um beispielsweise
einen passiven Transponder eines Schlüssels oder eines anderen mobilen Codeträgers
anregen zu können. Auch kann der Signalleseschaltkreis des Empfängers in der Auswerteinheit
integriert sein.
[0027] In der Auswerteinrichtung werden die empfangenen Signale ausgewertet und mit dem
Berechtigungscode verglichen, um eine Entriegelung des Schlosses zu bewirken. Hierzu
können nicht näher gezeigte elektronische Steuermittel 21 vorgesehen werden, die von
dem Mikroprozessor 19 angesteuert werden, um beispielsweise bei passendem mechanischen
und bei passendem elektronischen Schlüssel eine Drehung des Schließkern in der betreffenden
Aufnahme zu erlauben. Der durch das Steuermittel 21 geschaltete und schematisch dargestellte
Motor 22 würde dann ein Sperrelement antreiben. Es kann aber auch vorgesehen werden,
dass bei passendem mechanischen und bei passendem elektronischen Schlüssel eine Kraftverbindung
zwischen dem Schließkern und der Schließnase 13 hergestellt wird. In diesem Fall würde
der Motor 22 eine Kuppelung antreiben.
[0028] Grundsätzlich befindet sich der gezeigte Schließzylinder im Ruhezustand, dass heißt,
dass die Auswerteeinheit 20 nicht in Betrieb ist und somit keinen oder nur einen minimalen
Ruhestromverbrauch aufweist. Wird nun ein Schlüssel in die eine oder andere Aufnahme
eingeführt, wird einer der Schalter 23 oder 24 betätigt, wodurch die Auswerteeinheit
20 aktiviert wird. Die Antennen 14, 15 werden aktiviert, um den passiven Transponder
im eingeführten Schlüssel anzuregen, um das Berechtigungssignal zu empfangen.
[0029] Im einzelnen ist hier die Anordnung so getroffen, dass der Mikroprozessor 19 denjenigen
Schalten 23, 24 erkennt, welcher durch den eingeführten Schlüssel betätigt worden
ist. Der Mikroprozessor 19 wirkt mit dem Umschalter 17 zusammen, der diejenige Antenne
14, 15 mit dem Empfänger und den Signalleseschaltkreis 18 verbindet, die auf der Seite
angeordnet sind, in welche der Schlüssel eingeführt worden ist. Mit anderen Worten
bedeutet dies, dass, wenn der Schlüssel auf der Seite 11 eingeführt worden ist und
den Schalter 23 betätigt, die Auswerteeinheit 20 aktiviert wird, woraufhin die Antenne
14 angeregt wird und zum Empfang bereit ist. Dementsprechend wird bei einem auf der
Seite 12 eingeführten Schlüssel der Schalter 24 betätigt, wodurch zum einen die Auswerteeinheit
20 aktiviert wird, so dass die Antenne 15 den passiven Transponder im Schlüssel anregen
kann. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass die Schalter 23, 24 unmittelbar mit
dem Umschalter 17 zusammenwirken. Dies ist in der Zeichnung gestrichelt dargestellt.
[0030] Der Übersichtlichkeit halber ist in der Zeichnung nur der Empfang des Berechtigungssignals
dargestellt. Die Anregung eines passiven Transponders nur über eine Antenne kann entsprechend
erfolgen.
[0031] Es wird somit erreicht, dass stets nur eine Antenne 14, 15 zur Signalübertragung
aktiviert ist. Dies hat den Vorteil, dass Überlagerungen von analogen Signalen vermieden
werden. Dies wäre ansonsten dänn der Fall, wenn der Schlüssel auf einer Seite steckt,
während eine Betätigung des Schließzylinders von der anderen Seite erfolgen soll.
Auch wird der Energieverbrauch deutlich reduziert, da nur eine Antenne 14 beziehungsweise
15 zur Anregung des passivem Transponders im Schüssel angeregt zu werden braucht.
[0032] Der in Fig. 2 gezeigt Schließzylinder entspricht im wesentlichen demjenigen gemäß
Fig. 1, und es sind gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugsziffern
versehen. Hier ist jeder Antenne 14, 15 ein Empfänger mit Signallesekreis 18, 18'
zugeordnet, deren Ausgang mit dem Umschalter 17 verbunden sind. Die Anordnung kann
dabei so getroffen sein, dass der Umschalter 17 in der Auswerteeinheit 20 integriert
und/oder durch zwei unabhängige Eingänge des Mikroprozessors 19 gebildet wird. Die
Schalter 23, 24 wirken mit dem Mirkoprozessor derart zusammen, dass der betreffende
Eingang aktiviert wird. Hier wird ausgenutzt, dass Antenne, Empfänger und Signalleseschaltkreis
häufig eine bauliche Einheit bilden. In der Zeichnung sind diese der Übersichtlichkeit
halber getrennt dargestellt.
[0033] Es kann zudem vorgesehen werden, dass erst beim Einstecken des Schlüssels oder Betätigen
des Knauf 5; auf einer Seite des Schließzylinders der entsprechende Empfänger und/oder
Signalleseschaltkreis 18, 18' aktiviert werden. Dazu sind die Signalleitungen 25,
25' zu den einzelnen Empfänger mit Signalleseschaltkreis 18, 18' vorgesehen. Damit
kann der Energiebedarf reduziert werden insbesondere dann, wenn zum Datenaustausch
eine der Antennen 14, 15 zum Anregen eines passiven Transponders aktiviert werden
muss.
[0034] In der Zeichnung ist ein Schließzylinder mit zwei durch einen Schlüssel betätigbare
Schießkernen gezeigt. Es ist selbstverständlich auch möglich, dass auf einer oder
aber auch auf beiden Seiten ein Drehknauf zum Betätigen der Schließnase 13 vorhanden
ist. Hier ist es zweckmäßig, wenn die Antennen 14, 15 im Drehknauf angeordnet sind.
1. Schließzylinder mit kontaktloser Übertragung eines Berechtigungssignals, der mit zwei
gegenüberliegenden Schließkernen versehen ist, die jeweils durch einen Schlüssel oder
jeweils durch einen Drehknauf oder durch einen Drehknauf beziehungsweise einen Schlüssel
betätigbar sind, um die Schließnase (13) zum Entriegeln eines Schlosses zu betätigen,
und der mit einer elektronischen Dekodierungseinrichtung zusammenwirkt, welche wenigstens
einen Empfänger und/oder Sender zum drahtlosen Übermitteln eines kodierten Berechtigungssignals
und eine Auswerteeinheit (20) zum Dekodieren des Berechtigungssignals aufweist, um
mittels eines Stellglied nur bei Berechtigung die Entriegelung des Schlosses zu erlauben
oder zu bewirken, welcher Empfänger mit Antennen zusammenwirkt die ein Berechtigungssignal
von dem Schlüssel oder eines anderen mobilen Codesenders empfangen, dadurch gekennzeichnet, dass auf jeder der beiden gegenüberliegenden Seiten (11, 12) des Schließzylinders jeweils
eine Antenne (14, 15) vorhanden ist, die über einen Umschalter (17) mit der Auswerteeinheit
(20) verbunden sind, der aufgrund des eingeführten Schlüssels oder des betätigten
und/oder aktivierten Drehknaufs die Auswerteeinheit mit derjenigen Antenne (14, 15)
des Schließzylinders verbindet, die auf der Seite (11, 12) angeordnet ist, in welche
der Schlüssel in den Schließkern eingeführt beziehungsweise auf welcher der Drehknauf
betätigt und/oder aktiviert worden ist.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Antenne ein Empfänger (18, 18') zugeordnet ist, und dass der Umschalter zwischen
Empfänger und Auswerteeinheit geschaltet ist.
3. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger (18, 18') einen Signalleseschaltkreis und insbesondere einen A/D-Wandler
umfasst, dessen Ausgang mit der Auswerteinheit unmittelbar oder mittelbar über den
Umschalter (17) mit der Auswerteinheit (20) verbunden ist.
4. Schließzylinder nach einem der. Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschalter zwischen den Empfängern jeder Antenne und einem Signalleseschalkreis,
insbesondere einem A/D-Wandler geschaltet ist, der mit der Auswerteeinheit in Verbindung
steht.
5. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschalter als bistabiles oder monostabiles Relais ausgebildet ist.
6. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschalter durch zwei unabhängige Eingänge eines Mikroprozessors der Auswerteinheit
realisiert ist.
7. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschalter (17) so ausgebildet ist, dass er die Auswerteeinheit (20) mit derjenigen
Antenne (14, 15) des Schließzylinders verbindet, die auf der Seite angeordnet ist,
in welche der Schlüssel zuletzt eingesteckt beziehungsweise auf welcher der Drehknauf
zuletzt betätigt und/oder aktiviert worden ist.
8. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschalter (17) aufgrund von Schaltsignalen von Schaltern (23, 24) geschaltet
wird, die durch den Schlüssel beim Einführen in den Schließkern betätigt werden.
9. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschalter aufgrund von Schaltsignalen von Schaltern schaltet, die aufgrund einer
Betätigung und/oder Aktivierung des Drehknaufs betätigt werden.
10. Schließzylinder nach Anspruch 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalter (23, 24) unmittelbar mit dem Umschalter (17) zusammenwirken.
11. Schließzylinder nach Anspruch 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalter (23, 24) über die Auswerteeinheit (20) mit dem Umschalter (17) zusammenwirken.
12. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter als berührungsloser Näherungsschalter ausgebildet ist.
13. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschalter (17) die Antennen (14, 15) mit der Auswerteeinheit (20) für eine vorbestimmte
Zeit verbindet.
14. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschalter nach der Aktivierung eines Schalters die entsprechende Antenne und/oder
Empfänger und/oder Signalleseeinheit und/oder Auswerteinheit mit dem elektromotorischem
Stellglied verbindet und/oder aktiviert.
15. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (20), der Umschalter (17) und die Antennen (1,4, 15) im Schließzylindergehäuse
(16) integriert sind.
16. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennen (14, 15) im Bereich des Schließkerns oder im Stirnbereich des Schließzylindergehäuses
(16) angeordnet sind.
17. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennen im Drehknauf angeordnet sind.
18. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel und der Schließkern als Wendeschlüsselsystem ausgebildet sind.
19. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender und der Empfänger als Transpondersystem mit passiven Transponder im Schlüssel
oder der Codekarte ausgebildet ist.