[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Druckereierzeugnissen.
[0002] Derartige Verfahren werden verwendet, um beliebige Druckereierzeugnisse, insbesondere
Zeitungen und Zeitschriften in jeweils gewünschter Weise aus unterschiedlichen Druckprodukten
zusammenzustellen.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, das eine Erhöhung der Produktionsleistung ermöglicht.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0005] Mit dem erfindungsgemässen Verfahren können somit nacheinander in ein und demselben
Abteil zwei Druckprodukte mit Einsteckprodukten versehen werden.
[0006] Bei der einfachsten Ausführungsform wird ein Vorprodukt in das Hauptprodukt eingesteckt,
woraufhin neben das geschlossenen Vorprodukt beispielsweise eine Beilage eingesteckt
wird. Anschließend erfolgt ein Öffnen des Vorprodukts und ein Einstecken beispielsweise
einer weiteren Beilage in das geöffnete Vorprodukt.
[0007] Im Gegensatz zu bisher bekannten Verfahren, bei denen das Vorprodukt entweder mit
einer bereits enthaltenen Beilage in das Hauptprodukt eingesteckt werden muß, was
ein sogenanntes Voreinstecken mit einer separaten Vorsteckeinrichtung erfordert, oder
das Einstecken der für das Vorprodukt bestimmten Beilage unmittelbar nach dem Einstecken
des Vorproduktes in das Hauptprodukt erfolgen muß, zeichnet sich das erwähnte Verfahren
dadurch aus, daß nach dem Einstecken des die jeweilige Beilage noch nicht enthaltenden
Vorprodukts beliebige andere Einsteckvorgänge ausgeführt werden können, bevor letztlich
die das Vorprodukt betreffende, beliebigen Einsteckvorgänge durchgeführt werden und
bestimmte Beilage in das Vorprodukt eingesteckt werden. Bezüglich des Zeitpunkts und
der Ortslage des Einsteckens einer Beilage in das Vorprodukt sind folglich bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Stand der Technik deutlich größere
Freiheiten gegeben.
[0008] Besonders bevorzugt ist es, wenn ein erstes gefaltetes Vorprodukt im geschlossenen
Zustand eingesteckt oder nach dem Einstecken geschlossen und nachfolgend zumindest
ein neben dem geschlossenen ersten Vorprodukt zu liegen kommendes zweites gefaltetes
Vorprodukt eingesteckt wird, in welches wiederum zumindest ein weiteres Druckprodukt
eingesteckt wird, woraufhin ein Öffnen des ersten Vorprodukts und schließlich ein
Einstecken zumindest eines weiteren Druckproduktes in das erste Vorprodukt erfolgt.
[0009] Bei dieser Ausführungsform kann also beispielsweise das erste Vorprodukt ohne eingesteckte
Beilage geparkt werden, woraufhin das zweite Vorprodukt eingesteckt wird. Unter einem
geparkten Druck- oder Hauptprodukt ist ein Halten eines Teils oder des ganzen jeweiligen
Produktes in einer definierten Lage zu verstehen. Zum Parken eines Produktes werden
statisch feststehende oder beweglich ansteuerbare Halteelemente verwendet, die insbesondere
im einen Zustand ein Produkt in einer definierten Lage halten und im anderen Zustand
keinen direkten Einfluss auf die Lage des Produktes ausüben, so dass das Produkt zum
Beispiel als Folge der einwirkenden Schwerkraft selbständig eine Lage einnimmt. Durch
das Parken kann ein Druckprodukt ansteuerbar entweder offen gehalten oder geschlossen
gehalten werden. Nach dem Einstecken des zweiten Vorprodukts werden in dieses eine
oder mehrere Beilagen eingesteckt, woraufhin das erste, geparkte Vorprodukt geöffnet
wird und ein Einstecken von Beilagen in dieses erste Vorprodukt erfolgen kann. So
lässt sich ein Druckereierzeugnis bzw. eine Zeitung herstellen, bei der in einem Hauptprodukt
zwei nebeneinander liegende Vorprodukte angeordnet sind, in welchen sich jeweils weitere
Vorprodukte oder Beilagen befinden. Hierbei ist es nicht nötig, die für das erste
Vorprodukt bestimmten Beilagen unmittelbar nach dem Einstecken des Vorproduktes in
das Hauptprodukt in das Vorprodukt einzustecken. Das Einstecken der Beilagen in das
erste Vorprodukt kann innerhalb desselben Verarbeitungsvorgangs zu einem beliebig
wählbaren späteren Zeitpunkt erfolgen. Durch ein derartiges Verfahren zum Einstecken
ist die gewünschte Anordnung der Druckprodukte im Hauptprodukt beziehungsweise die
Struktur des Druckereierzeugnisses erhältlich.
[0010] Bei der nachfolgend beschriebenen Ausführungsform ist es möglich, nicht nur den Zeitpunkt
des Einsteckens von Beilagen in das erste Vorprodukt sondern auch den Zeitpunkt des
Einsteckens von Beilagen in das zweite Vorprodukt frei zu wählen.
[0011] Bei dieser Ausführungsform des Verfahren zum Einstecken von Druckprodukten in ein
gefaltetes Hauptprodukt, bei dem zumindest ein als gefaltetes Vorprodukt ausgebildetes
Druckprodukt und anschließend weitere Druckprodukte eingesteckt werden, wird ein erstes
gefaltetes Vorprodukt in ein geöffnetes Hauptprodukt eingesteckt, wobei das Vorprodukt
entweder im geschlossenen Zustand eingesteckt oder nach dem Einstecken geschlossen
wird, und wobei nachfolgend zumindest ein neben dem geschlossenen ersten Vorprodukt
zu liegen kommendes zweites gefaltetes Vorprodukt im geschlossenen Zustand eingesteckt
oder nach dem Einstecken geschlossen wird. Das Verfahren läuft derart ab, dass nach
diesen Aktionen sich sowohl das erste als auch das zweite Vorprodukt in einem geparkten
Zustand befinden, und in dem zumindest ein neben dem geparkten ersten und/oder neben
dem geparkten zweiten Vorprodukt zu liegen kommendes weiteres Druckprodukt eingesteckt
werden kann. In diesem Verfahrensstadium kann natürlich auch eine Mehrzahl von weiteren
Druckprodukten in beliebiger Strukturierung eingesteckt werden.
[0012] Das Hauptprodukt kann je nach herzustellendem Druckereierzeugnis als ein Hauptteil,
ein Umschlag oder ein Titelblatt ausgestaltet sein.
[0013] Nach dem Einstecken dieses weiteren Druckproduktes bzw. dieser weiteren Druckprodukte
kann ein Öffnen des ersten bzw. zweiten Vorproduktes und ein Einstecken zumindest
eines weiteren Druckproduktes in das erste bzw. zweite Vorprodukt erfolgen, woraufhin
dann ein Öffnen des zweiten bzw. ersten Vorproduktes und ein Einstecken zumindest
eines weiteren Druckproduktes in das zweite bzw. erste Vorprodukt möglich ist. So
können sowohl das erste als auch das zweite Vorprodukt zu frei wählbaren Zeitpunkten
mit eingesteckten Beilagen bzw. eingesteckten weiteren Druckprodukten versehen werden.
[0014] Ein Druckprodukt kann in einer offenen oder in einer geschlossenen Stellung geparkt
werden. Insbesondere ist es möglich, nach dem Parken des ersten und des zweiten Vorproduktes
in einer geschlossenen Stellung ein drittes, zwischen die geparkten Vorprodukten zu
liegen kommendes Vorprodukt einzustecken und dieses wiederum mit einzusteckenden Druckprodukten
oder Beilagen zu versehen. Auf diese Weise kann dann ein Druckereierzeugnis erhalten
werden, bei welchem innerhalb eines Produktes insgesamt drei nebeneinander liegende
Vorprodukte enthalten sind, in welchen jeweils individuell eingesteckte Druckprodukte
bzw. Beilagen enthalten sein können.
[0015] Das erfindungsgemässe Verfahren kann mit verschiedensten Vorrichtungen zum Zusammenstellen
von Druckereierzeugnissen durchgeführt werden. So ist es beispielsweise möglich, das
Hauptprodukt während der Einsteckvorgänge in einer Tasche zu halten, wobei jeweils
eine Mehrzahl von Taschen nebeneinander oder hintereinander angeordnet werden können.
Die nebeneinander und/oder hintereinander angeordneten Taschen können dabei beispielsweise
mittels eines Zug- oder anderen Antriebmittels entlang einer zumindest streckenweise
linearen Bahn oder auch entlang einer Kurvenbahn bewegt werden. Bei Bewegung der Taschen
entlang einer Kurvenbahn kann man auf vorteilhafte Weise erreichen, dass die Taschen
bei Beaufschlagung durch das Zugmittel eine oder mehrere Kippbewegungen ausführen,
durch welche ein Öffnen der Haupt- und/oder Vorprodukte bewirkt werden kann. Die Tasche
kann auch schwenkbar mit dem Zugmittel verbunden sein und zum Beispiel durch die Einwirkung
einer Kulisse eine Kippbewegung ausführen.
[0016] Die nebeneinander angeordneten Taschen können anstelle der Verwendung eines Zugmittels
auch mit einer rotierenden Trommel gekoppelt werden, so dass die Taschen bei Rotation
der Trommel im wesentlichen eine Bewegung entlang einer Kreis- oder Schraubenlinie
oder einer Kombination von Kreis- und Schraubenlinien ausführen. Auch bei einer solchen
Anordnung findet ein Kippen der Taschen statt, durch welche die genannten Öffnungsbewegungen
erreichbar sind.
[0017] Die Taschen können auch als langgestreckte Taschen ausgestaltet sein und die sich
in diesen Taschen befindlichen Druckprodukte mittels Greifer oder Schieber in einer
Förderrichtung bewegt werden. Diese langgestreckten Taschen können schwenkbar gelagert
sein oder auch mit einer rotierenden Trommel gekoppelt werden, so dass die in den
rotierenden, langgestreckten Taschen geförderten Druckprodukte im wesentlichen eine
Bewegung entlang einer Kreis- oder Schraubenlinie oder einer Kombination von Kreis-
und Schraubenlinien ausführen.
[0018] Es ist möglich, die zu parkenden und anschließend zu öffnenden Vorprodukte direkt
in das Hauptprodukt einzustecken, so dass unmittelbar nach dem Einsteckvorgang eine
Berührung von Hauptprodukt und Vorprodukt gegeben ist. Auf diese Weise lässt sich
eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders einfach
ausgestalten, da es beispielsweise nicht nötig ist, doppelwandige oder mehrere ineinander
verschachtelte Abschnitte aufweisende Taschen zu verwenden. Es genügt vielmehr der
Einsatz von einfachen, lediglich einen einzigen Eingabeabschnitt und auch lediglich
eine einzige Wandung aufweisenden Taschen.
[0019] Das Öffnen des geparkten Vorproduktes bzw. der geparkten Vorprodukte erfolgt vorzugsweise
mittels eines Vorfalzes. Über einen solchen Vorfalz kann die den Vorfalz aufweisende
Seite des Vorproduktes mit geeigneten Mitteln von der keinen Vorfalz aufweisenden
Seite des Vorproduktes abgehoben bzw. wegbewegt werden, wodurch letztlich ein Öffnen
des Vorproduktes erreichbar ist.
[0020] Weitere bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen erläutert; in diesen zeigen:
- Fig. 1a - 1h:
- Eine schematische Darstellung verschiedener Verfahrensschritte bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens einer ersten, hierzu geeigneten Vorrichtung,
- Fig. 2a - 2h:
- Eine schematische Darstellung verschiedener Verfahrensschritte bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens einer zweiten, hierzu geeigneten Vorrichtung,
- Fig. 3:
- Eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß Fig. 1 oder Fig. 2,
- Fig. 4a - 4h:
- Eine schematische Darstellung verschiedener Verfahrensschritte bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens einer dritten, hierzu geeigneten Vorrichtung, und
- Fig. 5a, 5b:
- Eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß Fig. 4.
[0022] In Fig. 1 ist eine Tasche 1 dargestellt, welche einen Innenraum 2 zur Aufnahme von
Druckprodukten aufweist und welche entsprechend der in den Figuren 1a)-1h) dargestellten
Positionen um eine senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Achse Kipp- bzw. Schwenkbewegungen
ausführen kann. Diese Kipp- bzw. Schwenkbewegungen werden auf vorstehend bereits erläuterte
Weise bevorzugt dadurch erzeugt, dass die Tasche 1 entlang einer Kurvenbahn bewegt
wird, in dem die Förderbahn einen Kurvenverlauf aufweist, dem die Bewegung der Tasche
1 folgt, oder in dem die Tasche 1 schwenkbar mit der Förderbahn verbunden ist und
z.B. durch Kulissen gesteuert bewegt wird. Die Tasche kann auch mit einer rotierenden
Trommel gekoppelt sein.
[0023] Der Innenraum 2 der Tasche 1 ist durch eine Grundfläche 3 und zwei an diese Grundfläche
3 angrenzende Seitenwände 4, 5 begrenzt, welche V-förmig zueinander verlaufen.
[0024] An dem der Grundfläche 3 abgewandten Ende der linken Seitenwand 4 ist ein Produkt-Halteelement
6 angeordnet, welches je nach Bedarf zwischen einer ein Zurückhalten zumindest eines
Druckproduktes bewirkenden Aktivposition (z.B. Fig. 1c) und einer Passivposition (z.B.
Fig. 1a) verschwenkt werden kann.
[0025] An dem der Grundfläche 3 abgewandten Ende der rechten Seitenwand 5 ist ein Vorfalz-Halteelement
7 vorgesehen, welches so ausgelegt ist, dass es den Vorfalzbereich von Druckprodukten
zurückhalten kann. Auch dieses Vorfalz-Halteelement 7 ist je nach Bedarf zwischen
einer ein Zurückhalten zumindest eines Vorfalzes bewirkenden Aktivposition (z.B. Fig.
1a) und einer Passivposition (z.B. Fig. 1h) verschwenkbar.
[0026] Das Produkt-Halteelement 6 und das Vorfalz-Halteelement 7 unterscheiden sich im wesentlichen
dadurch, dass das Produkt-Halteelement 6 im Gegensatz zum Vorfalz-Halteelement 7 auch
Druckprodukte ohne Vorfalz zurückhalten kann, da es sich verglichen mit dem Vorfalz-Halteelement
7 in seiner Aktivposition weiter in Richtung der Grundfläche 3 erstreckt.
[0027] Im folgenden wird der in Fig. 1 dargestellte Verfahrensablauf zum Zusammenstellen
eines Druckereierzeugnisses beschrieben:
[0028] Gemäß Fig. 1a wird in die Tasche 1 ein im fertig eingesteckten Druckereierzeugnis
(Endprodukt) schließlich außen zu liegen kommendes gefaltetes Hauptprodukt 8 eingesteckt,
welches aufgrund einer entsprechenden Verkippung der Tasche 1 in geschlossenem Zustand
an der rechten Seitenwand 5 zu liegen kommt. Das Hauptprodukt 8, welches auch ein
Umschlag sein könnte, ist mit einem Vorfalz 9 versehen, welcher vom Vorfalz-Halteelement
7 fixiert wird. Diejenige Seite des gefalteten Hauptprodukts 8, welche den Vorfalz
9 aufweist, ist in der in Fig. 1a gezeigten Position der rechten Seitenwand 5 zugewandt,
während die keinen Vorfalz 9 aufweisende Seite des gefalteten Hauptprodukts 8 der
linken Seitenwand 4 zugewandt ist.
[0029] Gemäß Fig. 1b erfolgt als nächstes ein Verkippen der Tasche 1 entgegen dem Uhrzeigersinn,
so dass die keinen Vorfalz 9 aufweisende Seite des Hauptproduktes 8 in Richtung der
linken Seitenwand 4 verschwenkt wird, bis sie dort zur Anlage kommt. Durch diese Bewegung
wird das Hauptprodukt 8 geöffnet.
[0030] In das geöffnete Hauptprodukt 8 werden gemäß Fig. 1b ein gefaltetes, einen Vorfalz
10 aufweisendes Vorprodukt 11 gemeinsam mit einer neben dem Vorprodukt 11 liegenden
Beilage 12 eingesteckt.
[0031] Vorprodukt 11 und Beilage 12 kippen anschließend gemeinsam aufgrund der Schrägstellung
der Tasche 1 in die in Fig. 1c gezeichnete Position, d.h. in Richtung der linken Seitenwand
4. Nach diesem Verkippen wird das Produkt-Halteelement 6 nach unten in Richtung der
Grundfläche 3 verschwenkt, wie dies in Fig. 1c dargestellt ist. In dieser Position
verhindert das Produkt-Halteelement 6 ein Verkippen der zwischen Produkt-Halteelement
6 und linker Seitenwand 4 befindlichen Druckprodukte 11, 12 sowie der sich dort befindlichen
einen Hälfte des Druckproduktes 8, wenn die Tasche 1 aus der in Fig. 1c gezeigten
Position in die in Fig. 1d gezeigte Position verschwenkt wird.
[0032] In den in den Figuren 1c bis 1e gezeigten Stellungen befindet sich das Vorprodukt
11 in seiner Parkposition.
[0033] Beim Verfahrensschritt gemäß Fig. 1c wird ein weiteres, gefaltetes, einen Vorfalz
13 aufweisendes Vorprodukt 14 gemeinsam mit einer neben dem Vorprodukt 14 liegenden
Beilage 15 derart in das Hauptprodukt 8 eingesteckt, dass das Vorprodukt 14 neben
dem Vorprodukt 11 zu liegen kommt.
[0034] Beim anschließenden Verkippen der Tasche 1 in die in Fig. 1d dargestellte Position
wird das geschlossene Vorprodukt 14 gemeinsam mit der Beilage 15 in Richtung der rechten
Seitenwand 5 verschwenkt, wo die Beilage 15 an dem den Vorfalz 9 aufweisenden Abschnitt
des Hauptproduktes 8 zu liegen kommt. Nach dieser Schwenkbewegung wird das Vorfalz-Halteelement
7 derart umgesteuert, dass es nicht nur den Vorfalz 9 des Hauptproduktes 8, sondern
zusätzlich auch den Vorfalz 13 des Vorproduktes 14 im Bereich der rechten Seitenwand
5 der Tasche 1 hält.
[0035] Durch ein neuerliches Verkippen der Tasche 1 entgegen dem Uhrzeigersinn in die in
Fig. 1e dargestellte Position wird der keinen Vorfalz 13 aufweisende Abschnitt des
Vorproduktes 14 in Richtung der linken Seitenwand 4 verschwenkt, wodurch das Vorprodukt
14 in einen geöffneten Zustand gelangt. Durch ein zwischen den Verfahrensschritten
gemäß Fig. 1d und 1e erfolgendes kurzzeitiges Verschwenken des Produkt-Halteelements
6 aus seiner Aktivposition in seine Passivposition und zurück gelangt der keinen Vorfalz
13 aufweisende Abschnitt des Vorproduktes 14 in den Bereich zwischen Produkt-Halteelement
6 und linker Seitenwand 4.
[0036] In das gemäß Fig. 1e geöffnete Vorprodukt 14 wird ein weiteres, keinen Vorfalz aufweisendes,
gefaltetes Druckprodukt 16 gemeinsam mit einer neben diesem Druckprodukt 16 liegenden
Beilage 17 eingesteckt.
[0037] Nach diesem Einsteckvorgang findet ein Verkippen der Tasche 1 im Uhrzeigersinn in
die in Fig. 1f dargestellte Position statt, wobei hier gleichzeitig das Produkt-Halteelement
6 in seine Passivstellung verschwenkt wird, wodurch die zwischen Produkt-Halteelement
6 und linker Seitenwand 4 positionierten Elemente freigegeben werden und eine Schwenkbewegung
in Richtung der rechten Seitenwand 5 ausführen können.
[0038] Das Vorfalz-Halteelement 7 wird gemäß Fig. 1f derart umgesteuert, dass es nunmehr
den Vorfalz 10 des Vorproduktes 11 zurückhält. Die Vorfalze 9, 10 und 13 befinden
sich somit in der in Fig. 1f dargestellten Position zwischen Vorfalz-Halteelement
7 und rechter Seitenwand 5.
[0039] Anschließend erfolgt ein Verkippen der Tasche 1 entgegen dem Uhrzeigersinn in die
in Fig. 1g dargestellte Position, wobei der keinen Vorfalz 10 aufweisende Abschnitt
des Vorproduktes 11 in Richtung der linken Seitenwand 4 verschwenkt wird. Nach Ausführung
dieser Schwenkbewegung ist das Vorprodukt 11 geöffnet.
[0040] Das Produkt-Halteelement 6 wird nach Ausführung der genannten Schwenkbewegung in
seine Aktivposition bewegt, so dass der keinen Vorfalz 10 aufweisende Abschnitt des
Vorproduktes 11, die Beilage 12 sowie der keinen Vorfalz 9 aufweisende Abschnitt des
Hauptproduktes 8 zwischen Produkt-Halteelement 6 und linker Seitenwand 4 fixiert sind.
In der dargestellten Lage der Tasche 1 könnte das Produkt-Halteelement 6 auch, wie
in Fig. 1b dargestellt, in der Passivposition verbleiben, falls der geöffnete Zustand
durch die in der dargestellten Lage einwirkende Schwerkraft bis zum Einstecken des
Druckproduktes 18 gewährleistet bleibt.
[0041] In dem in Fig. 1g dargestellten geöffneten Zustand des Vorproduktes 11 wird ein weiteres,
keinen Vorfalz aufweisendes Druckprodukt 18 in das Vorprodukt 11 eingesteckt.
[0042] Durch ein anschließendes Verschwenken des Produkt-Halteelements 6 in seine Passivposition
und ein ebenfalls erfolgendes Verkippen der Tasche 1 im Uhrzeigersinn in die in Fig.
1h dargestellte Position, sowie durch ein Verschwenken des Vorfalz-Halteelements 7
in seine Passivposition wird das fertige Druckereierzeugnis (Endprodukt) für einen
nicht dargestellten Entnahmevorgang freigegeben.
[0043] Das fertige und in Fig. 1h dargestellte Druckereierzeugnis zeichnet sich dadurch
aus, dass in einem Hauptprodukt 8 zwei nebeneinander liegende Vorprodukte 11, 14 angeordnet
sind, in die jeweils weitere Druckprodukte 18 bzw. 16 und 17 eingesteckt sind. Von
Vorteil ist insbesondere, dass das Einstecken des Druckproduktes 18 nicht unmittelbar
nach dem Einstecken des Vorproduktes 11, sondern zu einem späteren, wählbaren Zeitpunkt
erfolgen kann. Das dargestellte Druckereierzeugnis ist natürlich nur ein Ausführungsbeispiel
aus einer Vielzahl von Möglichkeiten, ein Druckereierzeugnis umfassend ein Hauptprodukt
8 sowie Vorprodukte 11,14, weitere Druckprodukte 16,17,18 und Beilagen zusammenzustellen.
Die eingesteckten Druckprodukte, Beilagen und Vorprodukte könnten auch unterschiedlichste
Grössen aufweisen.
[0044] Fig. 2 zeigt den Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Vorrichtung,
in der kein Verkippen der Taschen 1 stattfindet.
[0045] Die Taschen 1 sind entsprechend den in Fig. 1 dargestellten Taschen aufgebaut, weshalb
in analoger Weise die Bezugszeichen 2, 3, 4 und 5 für den Innenraum, die Grundfläche,
die linke Seitenwand sowie die rechte Seitenwand verwendet werden.
[0046] Am der Grundfläche 3 abgewandten Ende der rechten Seitenwand 5 ist ein Produkt-Halteelement
19 angeordnet, welches je nach Bedarf zwischen einer ein Zurückhalten zumindest eines
Druckproduktes bewirkenden Aktivposition (z.B. Fig. 2c) und einer Passivposition (z.B.
Fig. 2b) verschwenkbar ist.
[0047] Weiterhin ist im Bereich der Tasche 1 ein Greifer 20 vorgesehen, welcher in Richtung
des Pfeiles A zwischen der rechten Seitenwand 5 und der linken Seitenwand 4 verschwenkbar
ist. Der Greifer 20 ist so ausgelegt, dass er lediglich den Vorfalzbereich von Druckprodukten,
in der in Fig. 2a dargestellten Position beispielsweise den Vorfalz 21 eines Hauptproduktes
22 halten kann.
[0048] In der in Fig. 2a gezeigten Stellung ist das Hauptprodukt 22 in die Tasche 1 eingeführt
und befindet sich in seinem geschlossenen Zustand. Durch eine Bewegung des Greifers
20 in Richtung der linken Seitenwand 4 wird bei in seiner Passivposition befindlichem
Produkt-Halteelement 19 der den Vorfalz 21 aufweisende Abschnitt des Hauptproduktes
22 in Richtung der linken Seitenwand 4 verschwenkt, wodurch das Hauptprodukt 22 geöffnet
wird.
[0049] In dieser geöffneten Stellung des Hauptproduktes 22 wird gemäß Fig. 2b ein gefaltetes,
einen Vorfalz 23 aufweisendes Vorprodukt 24 gemeinsam mit einer Beilage 25 in das
Hauptprodukt 22 eingesteckt.
[0050] Gemäß Fig. 2c kippen dann Vorprodukt 24 und Beilage 25 in Richtung der rechten Seitenwand
5, woraufhin das Produkt-Halteelement 19 in seine Aktivposition verschwenkt wird,
so dass der keinen Vorfalz aufweisende Abschnitt des Hauptproduktes 22, das Vorprodukt
24 sowie die Beilage 25 zwischen Produkt-Halteelement 19 und rechter Seitenwand 5
gehalten sind.
[0051] In dieser Position erfolgt ein Einstecken eines weiteren, gefalteten, einen Vorfalz
26 aufweisenden Vorproduktes 27, welches links neben der Beilage 25 zu liegen kommt.
[0052] Das Vorprodukt 24 befindet sich in den Positionen gemäß Fig. 2c bis 2f in einer Parkposition.
[0053] Im Anschluss an das ins Hauptprodukt 22 eingesteckte Vorprodukt 27 schwenkt der Greifer
20 in Richtung der rechten Seitenwand 5, wo er nun zusätzlich zum Vorfalz 21 des Hauptproduktes
auch den Vorfalz 26 des Vorproduktes 27 greift. Dieser Zustand ist in Fig. 2d dargestellt.
[0054] Anschließend schwenkt der Greifer 20 gemeinsam mit den jeweils einen Vorfalz 21 bzw.
26 aufweisenden Abschnitten des Hauptproduktes 22 bzw. des Vorproduktes 27 in Richtung
der linken Seitenwand 4, wodurch das Vorprodukt 27 gemäß Fig. 2e geöffnet wird.
[0055] In dieser Stellung kann eine Beilage 28 in das Vorprodukt 27 eingesteckt werden.
[0056] Nach diesem Einsteckvorgang erfolgt entsprechend Fig. 2f ein Verschwenken des Greifers
20 in Richtung der rechten Seitenwand 5, wodurch das Hauptprodukt 22 mit den eingesteckten
Druckprodukten geschlossen wird. Der Greifer 20 wird nun derart umgesteuert, dass
er nicht nur den Vorfalz 21 und den Vorfalz 26, sondern zusätzlich auch noch den Vorfalz
23 des geparkten Vorproduktes 24 greift.
[0057] Bei Bewegung des Greifers 20 von der in Fig. 2f dargestellten in die in Fig. 2g dargestellte
Position, d.h. in Richtung der linken Seitenwand 4, wird das Vorprodukt 24 geöffnet,
so dass das Einstecken einer weiteren Beilage 29 in das Vorprodukt 24 erfolgen kann.
[0058] Bei Bewegung des Greifers 20 aus der in Fig. 2f dargestellten Position in Richtung
der linken Seitenwand 4 gemäß Fig. 2g muss das Produkt-Halteelement 19 in seine Passivposition
bewegt werden, so dass der den Vorfalz 23 aufweisende Abschnitt des Vorproduktes 24
in Richtung der linken Seitenwand 4 verschwenkt werden kann. Anschließend erfolgt
gemäß Fig. 2h ein Verschwenken des Greifers 20 in Richtung der rechten Seitenwand
5, so dass das fertige Druckereierzeugnis an der rechten Seitenwand 5 anliegt. Schließlich
wird sowohl das Produkt-Halteelement 19 als auch der Greifer 20 in seine passive Position
bewegt, so dass das fertige Druckereierzeugnis aus der Tasche 1 entnommen werden kann.
[0059] Durch das in Fig. 2 veranschaulichte Verfahren wird letztlich ein Druckereierzeugnis
hergestellt, bei dem innerhalb eines Hauptproduktes 22 zwei nebeneinander liegende
Vorprodukte 24 und 27 zu liegen kommen, wobei zwischen den beiden Vorprodukten 24,
27 eine Beilage 25 angeordnet ist. In jedes der beiden Vorprodukte 24 bzw. 27 ist
jeweils eine Beilage 29 bzw. 28 eingesteckt. Von Vorteil ist, dass das Einstecken
der Beilage 29 in das Vorprodukt 24 nicht unmittelbar nach dem Einstecken des Vorproduktes
24 in das Hauptprodukt 22 erfolgen muss, sondern zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden
kann.
[0060] Fig. 3 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
mittels Fig. 1 oder Fig. 2 veranschaulichten Verfahrens. Die Taschen 1 sind senkrecht
zur Förderrichtung B verlaufend angeordnet und werden von einem Zug- oder Antriebsmittel
45 in Richtung des Pfeiles B gefördert. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass eine Reihe
von nebeneinander angeordneten, aneinander angrenzenden Taschen 1 ausgebildet ist,
welche Taschen 1 in Richtung des Pfeiles B, insbesondere entlang einer Umlaufbahn
befördert werden.
[0061] Die Taschen 1 durchlaufen somit während eines Umlaufs mehrere Positionen a bis h,
in denen jeweils die Verfahrensschritte a bis h gemäß Fig. 1 oder Fig. 2 durchgeführt
werden. Das in Fig. 1 dargestellte Verschwenken der Taschen 1 ist beispielsweise dadurch
erzeugbar, dass die Taschen 1 fest mit dem Zug- oder Antriebsmittel 45 verbunden sind,
wobei das Zug- oder Antriebsmittel 45 stellenweise einen von der horizontalen Richtung
abweichenden, beispielsweise buckelförmigen Verlauf aufweist, so dass die Taschen
1 die in Fig. 1 dargestellten Stellungen einnehmen. Das in Fig. 1 dargestellte Verschwenken
der Taschen 1 ist auch dadurch erzeugbar, dass die Taschen 1 schwenkbar am Zug- oder
Antriebsmittel 45 befestigt sind und entlang der Förderstrecke angeordnete, an den
Taschen 1 angreifende Kulissen ein Verschwenken bewirken.
[0062] In senkrecht zur Förderrichtung B verlaufender Richtung können natürlich auch mehrere,
beispielsweise zwei oder drei Taschen 4 nebeneinander angeordnet sein und durch dasselbe
Zug- oder Antriebsmittel 45 gefördert werden.
[0063] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung verschiedener Verfahrensschritte bei der
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer weiteren Vorrichtung, deren
wesentlicher Unterschied gegenüber einer Vorrichtung gemäß Fig. 1 oder Fig. 2 darin
besteht, dass hier langgestreckte Taschen 30, z.B. schwenkbar gelagert oder am Umfang
einer nicht dargestellten, rotierenden Trommel angeordnet, dargestellt sind, wobei
in den Taschen 30 befindliche Druckprodukte mittels ebenfalls nicht dargestellter
Greifer oder Schieber in eine Richtung parallel zur Faltlinie des jeweiligen Produktes
befördert werden. Geeignete Greifer oder Schieber zur Erzeugung der genannten Förderbewegung
sind beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung DE 24 47 336 beschrieben.
[0064] Mit dem in Fig. 4 dargestellten Verfahren wird ein Druckereierzeugnis zusammengestellt,
welches weitgehend dem Druckereierzeugnis entspricht, welches mit einem Verfahren
gemäß Fig. 1 oder Fig. 2 herstellbar ist.
[0065] Der Aufbau einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Fig. 4 wird nun
unter Bezugnahme auf Fig. 4 und Fig. 5 beschrieben:
[0066] Fig. 4 zeigt die Schnittansicht einer langgestreckten Tasche 30, während die Fig.
5 die Draufsicht auf eine solche langgestreckte Tasche 30 veranschaulicht, wobei im
oberen Teil der Fig. 5 der linke und im unteren Teil der Fig. 5 der rechte Teil der
Tasche 30 gezeigt ist.
[0067] Am oberen Ende der rechten Seitenwand 5 der Tasche 30 ist ein L-förmig gebogenes
Halteblech 34 vorgesehen, dessen langer Schenkel sich in Richtung der Grundfläche
3 der Tasche 30 erstreckt. Das Halteblech 34 ist gemäß Fig. 5 in Längsrichtung der
Tasche 30 mehrmals durch verschwenkbare Öffnungselemente 35 unterbrochen.
[0068] Diese Öffnungselemente 35 dienen dazu, den Vorfalz eines Druckproduktes bei dessen
Beförderung in Richtung des Pfeiles C gemäß Fig. 5 zu erfassen und von einem Bereich
vor dem Halteblech 34 hinter das Halteblech 34 zu leiten. Dies geschieht beispielsweise
mit dem einen Vorfalz 36 aufweisenden Abschnitt des Vorproduktes 37 gemäß Fig. 4 bei
Bewegung der Druckprodukte von der Position gemäß Fig. 4d in die Position gemäß Fig.
4e.
[0069] Die in den Figuren 4 und 5 dargestellte Vorrichtung ist lediglich dazu geeignet,
Abschnitte von Vorprodukten von einem Bereich vor dem Halteblech 34 hinter das Halteblech
34 zu bewegen. Es ist in der Praxis jedoch ebenfalls denkbar, zur Schaffung weiterer
Strukturierungsmöglichkeiten auch Vorrichtungen vorzusehen, mit denen Druckprodukte
bzw. Abschnitte von Druckprodukten aus einer Position hinter dem Halteblech 34 in
den Bereich vor dem Halteblech 34 bewegt werden können.
[0070] Die Haltebleche 34 bilden zudem eine exakt definierte Produkteführungsebene für das
Öffnen und Einführen eines Druckproduktes.
[0071] Am oberen Ende der linken Seitenwand 4 sind in Längsrichtung der Taschen 30 beabstandet
voneinander mehrere Produkt-Halteelemente 38 angeordnet, welche jeweils entsprechend
den Produkt-Halteelementen 6, 19 gemäß Fig. 1 und Fig. 2 ausgebildet sind.
[0072] Das Zusammenstellen von Druckerzeugnissen gemäß den Figuren 4 und 5 wird nachfolgend
nur kurz beschrieben, da es im wesentlichen dem bezüglich der Figuren 1 und 2 bereits
beschriebenen Vorgang entspricht:
[0073] Der Vorfalz 39 des Hauptproduktes 31 wird mittels eines schwenkbaren Öffnungselements
35 hinter das Halteblech 34 geleitet (Fig. 4a, 4b) wodurch das Hauptprodukt 31 geöffnet
wird. Anschließend werden in das geöffnete Hauptprodukt 31 gemäß Fig. 4b ein Vorprodukt
32 sowie eine Beilage 33 eingesteckt. Diese eingesteckten Druckprodukte 32, 33 werden
gemäß Fig. 4c anschließend hinter dem Produkt-Halteelement 38 gehalten, woraufhin
ein weiteres Vorprodukt 37 und eine weitere Beilage 40 in das Hauptprodukt 31 eingesteckt
werden.
[0074] Gemäß Fig. 4d, 4e wird nun der Vorfalz 36 des Vorproduktes 37 mittels des Öffnungselements
35 hinter das Halteblech 34 geleitet. Zudem findet ein Verkippen der Tasche entgegen
dem Uhrzeigersinn statt, wodurch das Vorprodukt 37 gemäß Fig. 4e geöffnet wird.
[0075] In dieses geöffnete Vorprodukt 37 wird nunmehr eine Beilage 41 eingesteckt.
[0076] Anschließend wird der Produkteteil mit Vorfalz 42 des in den Positionen 4c bis 4e
geparkten Vorproduktes 32 gemäß den Fig. 4f, 4g hinter das Halteblech 34 bewegt. Durch
ein Verkippen der Tasche 1 entgegen dem Uhrzeigersinn und durch ein gleichzeitiges
Fördern des Produktes erfolgt nunmehr ein Öffnen des Vorproduktes 32, in welches gemäß
Fig. 4g eine weitere Beilage 43 einsteckbar ist.
[0077] Anschließend wird das auf diese Weise zusammengestellte Druckereierzeugnis 44 in
einen Bereich E (Fig. 5) bewegt, in dem das Halteblech 34 entweder nicht mehr vorhanden
ist oder gemäß Fig. 4h oberhalb des Druckereierzeugnisses 44 endet. In diesem Bereich
kann eine Entnahme des fertiggestellten Druckereierzeugnisses erfolgen.
[0078] Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel einer langgestreckten Tasche 30 erfordert
eine Kipp- bzw. Schwenkbewegung. Das erfindungsgemässe Verfahren ist jedoch auch mit
einer statisch angeordneten, langgestreckten Tasche 30 betreibbar. Eine langgestreckte
Tasche 30 gemäss dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 könnte zum Beispiel in einer Lage,
die gegenüber der in Fig. 4a dargestellten Lage um 45 Grad im Uhrzeigersinn verdreht
ist, fest und unbeweglich angeordnet sein. Die nicht dargestellten Greifer oder Schieber
zur Erzeugung der Förderbewegung verlaufen entlang des Bodens der langgestreckten
Tasche 30 angeordnet zum Beispiel in horizontaler Richtung. Eine derartig angeordnete
Tasche 30 weist die Eigenschaft auf, dass alle sich oberhalb des Haltebleches 34 befindlichen
Druckprodukte oder Teile von Druckprodukten auf Grund der einwirkenden Schwerkraft
immer eine gegen das Halteblech 34 hin wirkende Kraft erfahren. Da die Druckprodukte
in Verlaufsrichtung der langgestreckten Tasche 30 verschoben werden kann ein so genanntes
Abweisblech verwendet werden, welche ausgehend vom Halteblech 34 zur gegenüberliegenden
Wand der langgestreckten Tasche 30 hin verläuft, so dass die auf dem Halteblech 34
aufliegenden Druckprodukte während der Förderbewegung in Richtung der gegenüberliegenden
Wand verschoben werden, und dadurch eine Öffnung erzeugt wird, in welche zumindest
ein zusätzliches Druckprodukt einsteckbar ist. Durch ein an das Abweisblech in Förderrichtung
anschliessend angeordnetes Offenhalteblech können die an diesem Blech aufliegende
Druckprodukte über eine bestimmbare Länge des Förderweges beziehungsweise über eine
bestimmbare Länge in der langgestreckten Tasche 30 offen gehalten werden. Am Ende
des Offenhaltebleches werden die geöffneten Druckprodukte auf Grund der einwirkenden
Schwerkraft zum Halteblech 34 hin bewegt. In Verlaufsrichtung der langgestreckten
Tasche 30 können eine Mehrzahl derartiger Abweisbleche, gegebenenfalls in Kombination
mit einem Offenhalteblech, beabstandet hintereinander angeordnet sein, wobei die Abstände
insbesondere derart gross zu wählen sind, dass sich ein Druckprodukt innerhalb eines
derartigen Abstandes von Einflussbereich des Abweise- oder Offenhaltebleches entfernt
und sich zum Halteblech 34 hin bewegt. Eine derart statisch angeordnete langgestreckte
Tasche 30 erlaubt dieselben Druckereierzeugnisse 44 herzustellen, wie dies mit einer
schwenk- oder kippbaren langgestreckten Tasche 30 gemäss dem Ausführungsbeispiel von
Fig. 4 möglich ist. An Stelle der aktiv beweglichen Mittel werden passiv wirkende
Abweis- und Offenhaltebleche verwendet.
[0079] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt,
es lassen sich eine Vielzahl von weiteren Strukturierungsmöglichkeiten realisieren,
zum Beispiel durch unterschiedlich ausgestaltete Druckprodukte, durch eine unterschiedliche
zeitliche oder örtliche Abfolge des Einsteckens der Druckprodukte oder durch eine
geeignete Kombination von Halteelementen, Greifer, Halteblechen, Abweisblechen, Offenhalteblechen
und/oder Öffnungselementen. So könnte im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 das Produkt-Halteelement
6 und/oder das Vorfalz-Halteelement 7 pro Tasche 1 auch mehrfach ausgebildet und einzel
ansteuerbar sein, so dass sich zusätzliche Möglichkeiten ergeben in der Tasche 1 befindliche
Druckprodukte an jeweils durch die Produkt-Halteelemente 6 oder Vorfalz-Halteelemente
7 bestimmten Stellen zu öffnen. Ebenfalls könnte im Ausführungsbeispiel gemäss Fig.
2 der Greifer 20 und/oder das Produkt-Halteelement 19 mehrfach und ausgebildet und
einzel ansteuerbar sein.