[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung einer Faserstoffbahn,
insbesondere Papier- oder Kartonbahn, in welcher die Faserstoffbahn mit oder ohne
wenigstens einem Band, wie insbesondere Entwässerungsband, Pressband, Siebband oder
dergleichen, über eine erste rotierende Mantelfläche und anschließend über eine zweite
rotierende Mantelfläche geführt und mindestens eine im Übergangsbereich zwischen den
beiden Mantelflächen angeordnete Stabilisierungseinrichtung zum Stabilisieren des
Bahnlaufs vorgesehen ist.
[0002] In Trockenpartien werden bei höheren Maschinengeschwindigkeiten, das heißt bei Geschwindigkeiten
größer etwa 600 m/min, und in Abhängigkeit der Papiereigenschaften Maßnahmen zur Bahnstabilisierung
erforderlich. Bei einreihiger Trockenpartieanordnung wird die Papierbahn auf dem gesamten
Laufweg durch das Trockensieb gestützt. Die mit dem Trockensieb und mit der Umlenkwalze
geschleppte Luftgrenzschicht führt am Auflaufpunkt des Papier-Sieb-Sandwiches auf
die Umlenkwalze zu einem Überdruck, der zum Abheben der Papierbahn vom Trockensieb
und in der Folge zu Faltenlauf führen kann.
[0003] Zur Vermeidung derartiger Probleme werden sogenannte Bahnstabilisatoren eingesetzt.
Dabei handelt es sich beispielsweise um Saugeinrichtungen, durch welche die von der
ersten Mantelfläche ablaufende Faserstoffbahn an das Trockensieb ansaugbar ist. Derartige
Bahnstabilisatoren können mit gebohrten Walzen, glatten Walzen und besaugten Walzen
eingesetzt werden und sind für Maschinengeschwindigkeiten bis 1000 m/min und darüber
einsetzbar.
[0004] Nachteilig ist bei den bekannten Bahnstabilisatoren deren verhältnismäßig aufwendige
Konstruktion, die einen hohen Fertigungsaufwand mit sich bringt, sowie der Energieverbrauch
aufgrund der Absaugung.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, welche diese Nachteile nicht aufweist. Insbesondere soll eine Bahnstabilisierung
mit weniger Aufwand und weniger Energieverbrauch geschaffen werden.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Stabilisiereinrichtung aus einem einfachen
Trägerelement besteht, das sich über die Breite der Faserstoffbahn und in geringem
Abstand zu dieser erstreckt und mindestens ein Dichtungselement trägt, welches zwischen
Trägerelement einerseits und Faserstoffbahn und/oder Band andererseits im Bereich
der, insbesondere vor der Ablaufstelle der Faserstoffbahn und/oder des Bandes von
der ersten Mantelfläche wirkt, indem es von der Faserstoffbahn oder dem Band mitgeführte
Luft ableitet.
[0007] Durch die Beschränkung der Stabilisierungseinrichtung auf ein einfaches Trägerelement
mit mindestens einem Dichtungselement und dem Verzicht auf eine Absaugeinrichtung
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders einfach in der Konstruktion und günstig
in der Herstellung sowie im Verbrauch.
[0008] Neben den niedrigen Herstellungskosten aufgrund des geringen Konstruktions- und Fertigungsaufwands
hat die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil, dass sie einfach an unterschiedliche
Einbausituationen angepasst werden kann. Durch den Verzicht auf eine Absaugung können
ein Ventilator und entsprechende Rohrleitungen eingespart werden. Auch der Energieverbrauch
ist dadurch verringert. Außerdem ist keine gebohrte Walze erforderlich.
[0009] Bevorzugt trägt das Trägerelement ein zweites Dichtelement, welches zwischen Trägerelement
und zweiter Mantelfläche vor der Auflaufstelle der Faserstoffbahn und/oder des Bandes
auf diese wirkt, indem es von der zweiten Mantelfläche mitgeführte Luft ableitet.
Insbesondere bei einreihigen Trockengruppen und in Verbindung mit einer glatten Walze
kann dadurch ein Eindringen von Luft in den Bandauflaufzwickel weitgehend vermieden
werden.
[0010] Insbesondere bei zweireihigen Trockengruppen mit zwischen erster Mantelfläche und
zweiter Mantelfläche angeordneter Bandleitwalze ist es bevorzugt, wenn das Trägerelement
ein zweites Dichtelement trägt, welches zwischen Trägerelement und Bandleitwalze vor
der Auflaufstelle des Bandes auf diese wirkt, indem es von der Bandleitwalze mitgeführte
Luft ableitet. Damit kann auch bei zweireihigen Trockengruppen mit Bandleitwalze ein
Eindringen von Luft in den Bandzwickel weitgehend vermieden werden.
[0011] Diese Maßnahmen reichen jeweils aus, um die Bahn zumindest im Geschwindigkeitsbereich
bis zu 1000 m/min und bis zu Maschinenbreiten von 5,2 m problemfrei auf dem gesamten
Laufweg vom Trockenzylinder zu und um die Umlenkwalze und zum nachfolgenden Trockenzylinder
zu führen.
[0012] Ebenfalls bevorzugt ist das zwischen Trägerelement und Faserstoffbahn und/oder Band
wirkende Dichtungselement als berührungslose Abdichtung ausgebildet. Eine solche an
sich bereits bekannte Abdichtung hat sich als besonders wirkungsvoll herausgestellt.
[0013] Für das zwischen Trägerelement und zweiter Mantelfläche oder Bandleitwalze wirkende
Dichtelement hat sich die Verwendung eines Schabers als vorteilhaft herausgestellt.
Der Schaber umfasst dabei insbesondere einen Schaberhalter mit Klinge.
[0014] Der Abstand des Trägerelements von der Faserstoffbahn und/oder von dem Band beträgt
bevorzugt zwischen ca. 40 und ca. 60 mm, insbesondere ca. 50 mm. Damit kann eine gute
Bahnstabilisierung sicher gewährleistet werden.
[0015] Konstruktiv besonders unaufwendig ist es, wenn das Trägerelement als Rahmen, insbesondere
Hohlprofilrahmen ausgebildet ist. Außerdem kann damit Material und Gewicht eingespart
werden.
[0016] Das Trägerelement kann auch als einfacher Kasten ausgebildet sein. Diese Ausgestaltung
wird bevorzugt in Verbindung mit einer Bandleitwalze eingesetzt.
[0017] Insbesondere in dem letztgenannten Fall ist die Form des Trägerelements an den Lauf
der Faserstoffbahn und/oder des Bandes angepasst. Damit kann ein konstanter, kleiner
Abstand zwischen Trägerelement und Faserstoffbahn oder Band eingehalten werden.
[0018] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Trägerelement
stirnseitig mit Luftmessern versehen, die mit hoher Geschwindigkeit quer zur Maschine
ausblasen und zwischen Faserstoffbahn und/oder Band einerseits und Trägerelement andererseits
einen Unterdruck erzeugen. Auf diese Weise kann das Trägerelement stirnseitig abgedichtet
werden.
[0019] Die Luftzuführung zu den Luftmessern kann bevorzugt über die Hohlprofile des Trägerrahmens
erfolgen. Separate Zuführungen können dadurch eingespart werden.
[0020] Das Trägerelement ist insbesondere auf parallel zur Faserstoffbahn und quer zur Bahnlaufrichtung
verlaufenden Tragrohren angeordnet, wobei das Tragrohr auf der Antriebsseite bevorzugt
zugleich zur Zuführung von Luft zu den Schabermessern ausgebildet ist. Auch hierdurch
können separate Zuführeinrichtungen eingespart werden.
[0021] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die zweite Mantelfläche durch
eine hohle Umlenkwalze gebildet, wobei im Übergangsbereich zwischen erster und zweiter
Mantelfläche ein sich über einen Teil der Breite der Faserstoffbahn erstreckender
Saugkasten angeordnet und der Mantel der Umlenkwalze im Bereich des Saugkastens mit
Löchern versehen ist. Durch eine solche Einrichtung kann vorteilhafterweise eine seillose
Streifenaufführung realisiert werden. Der Saugkasten ist dabei bevorzugt auf der Führerseite
der Vorrichtung angeordnet.
[0022] Der Saugkasten ist gegenüber der Umlenkwalze über die Bahnbreite bevorzugt durch
Schaber und stirnseitig über Schilde, insbesondere aus Teflon, abgedichtet. Dies ist
konstruktiv unaufwendig und hat sich als wirkungsvoll herausgestellt.
[0023] Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn das Absaugen des Saugkastens über ein Rohr
erfolgt, welches insbesondere zugleich als Tragrohr für die Stabilisierungseinrichtung
dient. Auch hierdurch können wieder Bauteile eingespart werden.
[0024] Zur Beschleunigung der Unterdruckerzeugung in der Umlenkwalze kann in dieser bevorzugt
eine Trennscheibe eingebaut sein, durch welche die Überführzone von der übrigen Walze
getrennt wird. Dadurch kann auch der Aufführvorgang insgesamt beschleunigt werden.
[0025] Besonders bevorzugt ist es außerdem, wenn die Vorrichtung so ausgebildet ist, dass
ein Saugkasten, insbesondere anstelle eines Halters der Stabilisierungseinrichtung,
nachgerüstet werden kann. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass für den
Halter und den Saugkasten übereinstimmende Anschraubflächen vorgesehen sind. Zum Nachrüsten
ist es dann nur noch erforderlich, Dichtungen zur stirnseitigen Abdichtung zu ergänzen,
die Umlenkwalze in der Überführzone zu bohren sowie Ventilator und Absaugleitungen
zu installieren. Damit kann eine Nachrüstung kostengünstig realisiert werden.
[0026] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Figurenbeschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen.
[0027] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung,
- Fig. 1
- eine Ansicht einer ersten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung von der Führerseite
aus,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Vorrichtung von Fig. 1 von der Triebseite aus,
- Fig. 3
- eine Ansicht einer zweiten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung von der Führerseite
aus,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung von Fig. 3, und
- Fig. 5
- eine Ansicht von der Führerseite aus auf eine dritte Variante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0028] Eine Papierbahn 1 ist zusammen mit einem Trockensieb 2 über den Walzenmantel 3 eines
ersten Trockenzylinders 4, sodann über den Walzenmantel 5 einer Umlenkwalze 6 und
anschließend über den Walzenmantel 7 eines zweiten Trockenzylinders 8 slalomartig
geführt. In dem Übergangsbereich zwischen erstem Trockenzylinder 4 und Umlenkwalze
6 ist eine Stabilisierungseinrichtung 9 zur Stabilisierung der Papierbahn 1 angeordnet.
Die Stabilisierungseinrichtung 9 besteht aus einem Grundrahmen 10 aus handelsüblichem
Hohlprofil mit beidseitiger Blechfüllung 11. An der Oberseite des Rahmens 10 ist eine
während des Betriebs auf einem Luftpolster schwimmende und bei Stillstand berührende
Dichtung 12 angebracht, deren freies Ende auf dem Trockensieb 2 vor der Ablaufstelle
vom ersten Walzenmantel 3 aufliegt.
[0029] Am unteren Ende weist der Rahmen 10 einen Schaberhalter 13 mit Schaberklinge 14 auf.
Die Schaberklinge 14 stützt sich auf dem Walzenmantel 5 der Umlenkwalze 6 ab. Stirnseitig
sind am Rahmen 10 sogenannte Luftmesser 15 angeschraubt, durch welche Luft mit hoher
Geschwindigkeit quer zur Maschine ausgeblasen werden kann.
[0030] Auf der Triebseite ist die Stabilisierungseinrichtung 9, wie in Fig. 2 dargestellt,
mittels eines Tragrohres 16 gelagert, das über einen Blechkasten 17 mit dem Grundrahmen
10 verbunden ist. Das Tragrohr ist gleichzeitig zur Luftzuführung für die Luftmesser
15 ausgebildet. Eine symmetrische Luftverteilung kann dadurch erreicht werden, dass
die Luft über den Blechkasten 17 in den Innenraum 18 des Grundrahmens 10 geführt und
in Maschinenmitte über Öffnungen in die Hohlprofile geleitet wird. Durch die Hohlprofile
gelangt die Luft zu den Stirnseiten des Rahmens 10 und dort über weitere Öffnungen
in die Luftmesser 15. Auf der in Fig. 1 dargestellten Führerseite ist außerdem ein
Tragrohrhalter 19 an dem Rahmen 10 angeschraubt.
[0031] Die Stabilisiereinrichtung 9 ist in etwa parallel zum Trockensieb 2 der vom Trockenzylinder
4 ablaufenden Strecke zur Umlenkwalze 6 in einem Abstand von ca. 40 bis ca. 60 mm,
vorzugsweise ca. 50 mm angeordnet. Im Betrieb wird durch die berührungsfreie Abdichtung
12 am oberen Ende der Stabilisierungseinrichtung 9 von dem Trockensieb 2 mitgeschleppte
Luft abgeleitet, so dass die Luftgrenzschicht 20 auf dem Trockensieb 2 nicht in den
Raum zwischen Stabilisierungseinrichtung 9 und Trockensieb 2 gelangen kann. Der auf
die Umlenkwalze 6 am unteren Ende der Stabilisierungseinrichtung 9 aufgesetzte Schaber
13 leitet die mit der Umlenkwalze 6 mitgeführte Luft ab, so dass die Luftgrenzschicht
21 auf der Umlenkwalze 6 nicht zum Siebauflaufzwickel 22 gelangen und dort die Papierbahn
1 vom Trockensieb 2 abheben kann.
[0032] Damit wird erreicht, dass die Papierbahn 1 zumindest in einem Geschwindigkeitsbereich
bis zu 1000 m/min und bei Bahnbreiten bis zu 5,2 m problemfrei auf dem gesamten Laufweg
vom Trockenzylinder 4 zu und um die Umlenkwalze 6 und zum nachfolgenden Trockenzylinder
8 geführt werden kann.
[0033] Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Variante ist zusätzlich eine Einrichtung
zur seillosen Streifenaufführung vorgesehen. Aufbau und Wirkungsweise der Bahnstabilisierung
sind mit der ersten Variante der Fig. 1 und 2 identisch. Zur Realisierung der seillosen
Streifenaufführung ist auf der Führerseite ein Saugkasten 23 auf den Grundrahmen 10
aufgesetzt, der sich über eine Breite von ca. 500 mm erstreckt. In diesem Bereich
ist die Umlenkwalze 6 gebohrt.
[0034] Die Abdichtung des Saugkastens 23 zur Umlenkwalze 6 erfolgt auf der Siebauf- und
Siebablaufseite durch die Schaber 24 und 25, wobei sich der Schaber 24 über die gesamte
Bahnbreite und der Schaber 25 nur über die Breite des Saugkastens 23 erstreckt. Die
Schaberklingen sind nahe der Siebtangentenpunkte angeordnet. Die stirnseitige Abdichtung
26 ist mittels eng an die Umlenkwalze 6 angestellter Teflonschilde realisiert.
[0035] Abgesaugt wird der Saugkasten 23 durch ein stirnseitiges Absaugrohr 27, das zugleich
als Tragrohr für die Stabilisierungseinrichtung 9 dient. Über Öffnungen 28 in der
Unterseite des Saugkastens 23 und durch die Bohrungen 29 in der Umlenkwalze 6 wird
der Saugraum auf die Umlenkwalze erweitert. In der Umlenkwalze 6 ist außerdem eine
Trennscheibe 30 eingebaut, durch welche die Überführzone vom übrigen Teil der Walze
abgeteilt wird. Damit muss nur der Überführbereich der Walze 6 evakuiert werden, wodurch
der Aufführvorgang an dieser Walze 6 beschleunigt wird. Auf die Trennscheibe 30 kann
auch verzichtet werden.
[0036] Zur Vorbereitung des Aufführvorgangs wird die Absaugung aktiviert und alle Umlenkwalzen
bis auf die erste in der Überführstrecke werden mit Unterdruck beaufschlagt. Eine
pneumatisch betätigte Klappe 31 in der Absaugleitung der ersten Stabilisierungseinrichtung
9 verhindert, dass der Aufführstreifen nach dem Aufführen von der Pressenpartie über
den ersten Trockenzylinder 4 unkontrolliert, weitergeleitet wird. Erst nach stabilem
Lauf des Streifens und Einstellung der idealen Streifenbreite für die seillose Aufführung
wird mit dem Start des Aufführvorgangs die Klappe 31 an der ersten Stabilisierungseinrichtung
9 geöffnet und damit auch die erste Umlenkwalze 6 beaufschlagt.
[0037] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte erste Variante kann auch nachträglich um die
Funktion "seilloses Aufführen" erweitert werden. Dazu ist es lediglich erforderlich,
den Stabilisatorhalter 19 auf der Führerseite durch einen Nachrüstsaugkasten 23 zu
ersetzen, Teflondichtungen 26 zur stirnseitigen Abdichtung zu ergänzen, die Umlenkwalze
6 im Randbereich auf Führerseite, also in der Überführzone, zu bohren und einen Ventilator
sowie Absaugleitungen zu installieren. Um die Nachrüstung mit einem Saugkasten 26
zu erleichtern, können für den Stabilisatorhalter 19 der ersten Variante und den Saugkasten
26 der zweiten Variante übereinstimmende Anschraubflächen vorgesehen sein. Das Bohren
der Umlenkwalze 6 in der Überführzone kann in der Maschine erfolgen. Auf einfache
Weise kann so eine Nachrüstung durchgeführt werden.
[0038] Fig. 5 zeigt schließlich eine Stabilisiereinrichtung für zweireihige Trockengruppen.
Dargestellt ist der Einsatz für die obere Position. Die Stabilisierungseinrichtung
32 besteht aus einem einfachen, geschlossenen Grundkörper 33, der in seiner Form an
den Trockensieblauf vom Trockenzylinder 34 zur in Bahnlaufrichtung folgenden Trockensiebleitwalze
35 so angepasst ist, dass ein in etwa paralleler Spalt von ca. 40 bis ca. 60 mm, vorzugsweise
ca. 50 mm, zwischen Trockensieb 36 und Stabilisierungskörper 33 entsteht. An der Oberseite
des Stabilisierungskörpers 33 ist wieder eine im Betrieb auf einem Luftpolster schwimmende
und bei Stillstand berührende Dichtung 37 angebracht, deren freies Ende auf dem Trockenzylinder
34 vor der Ablaufstelle des Siebes 36 aufliegt. Am unteren Ende des Stabilisierungskörpers
33 ist ein Schaberhalter 38 mit Klinge 39 angeordnet, die sich auf der Siebleitwalze
35 abstützt.
[0039] Die berührungsfreie Abdichtung 37 am oberen Ende der Stabilisiereinrichtung 32 verhindert,
dass die mit dem Trockensieb 36 mitgeschleppte Luftgrenzschicht 40 in den Raum zwischen
Stabilisiereinrichtung 32 und Trockensieb 36 gelangt. Der auf der Trockensiebleitwalze
35 aufgesetzte Schaber 38, 39 am unteren Ende des Stabilisierungskörpers 33 verhindert,
das die mit der Leitwalze 35 umlaufende Luftgrenzschicht 41 zum Siebzwickel 42 gelangt
und dort die Papierbahn 43 vom Trockensieb 36 abhebt und zum Flattern anregt.
[0040] Die Strecke vom Trockenzylinder 34 zur Leitwalze 35 ist verhältnismäßig kurz, so
dass auf eine stirnseitige Abdichtung des Raumes zwischen Trockensieb 36 und Stabilisiereinrichtung
32 verzichtet werden kann. Da die Stabilisiereinrichtung 32 keine Taschenbelüftungsfunktion
erfüllt, muss anderweitig für eine Belüftung gesorgt werden. Bevorzugt wird die Belüftung
der Trockentaschen in die Trockenzylinderschaber integriert. Die Belüftung wird dadurch
wesentlich erleichtert, da die Luft nicht durch ein bewegtes Trockensieb gedrückt
werden muss.
[0041] In Einzelfällen kann es aber auch erforderlich sein, den Grundkörper 33, wie mit
Pfeilen 44 in Figur 5 angedeutet, zusätzlich oder allein zur Belüftung einzusetzen.
Hierzu wird dieser insbesondere mit über die gesamte Bahnbreite vorgesehenen Öffnungen
versehen, wobei deren Anordnung bei einseitiger Einspeisung der Luft für eine symmetrische
Verteilung ausgelegt ist.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Papierbahn
- 2
- Trockensieb
- 3
- erster Walzenmantel
- 4
- Trockenzylinder
- 5
- zweiter Walzenmantel
- 6
- Umlenkwalze
- 7
- dritter Walzenmantel
- 8
- Trockenwalze
- 9
- Stabilisierungseinrichtung
- 10
- Grundrahmen
- 11
- Blechfüllung
- 12
- Dichtung
- 13
- Schaberhalter
- 14
- Klinge
- 15
- Luftmesser
- 16
- Tragrohr
- 17
- Blechkasten
- 18
- Innenraum
- 19
- Tragrohrhalter
- 20
- Luftgrenzschicht
- 21
- Luftgrenzschicht
- 22
- Zwickel
- 23
- Saugkasten
- 24
- Schaber
- 25
- Schaber
- 26
- Dichtschild
- 27
- Absaugrohr
- 28
- Öffnung
- 29
- Bohrung
- 30
- Trennwand
- 31
- Klappe
- 32
- Stabilisierungseinrichtung
- 33
- Grundkörper
- 34
- Trockenzylinder
- 35
- Leitwalze
- 36
- Trockensieb
- 37
- Dichtung
- 38
- Schaberhalter
- 39
- Klinge
- 40
- Luftgrenzschicht
- 41
- Luftgrenzschicht
- 42
- Siebzwickel
- 43
- Papierbahn
- 44
- Pfeile
- I
- Bahnlaufrichtung
1. Vorrichtung zur Behandlung einer Faserstoffbahn (1, 43), insbesondere Papier- oder
Kartonbahn, in welcher die Faserstoffbahn (1, 43) mit oder ohne wenigstens einem Band
(2, 36), wie insbesondere Entwässerungsband, Pressband, Siebband oder dergleichen,
über eine erste rotierende Mantelfläche (3) und anschließend über eine zweite rotierende
Mantelfläche (5) geführt und mindestens eine im Übergangsbereich zwischen den beiden
Mantelflächen (3, 5) angeordnete Stabilisierungseinrichtung (9, 32) zum Stabilisieren
des Bahnlaufs vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stabilisiereinrichtung (9, 32) aus einem einfachen Trägerelement (10, 33) besteht,
das sich über die Breite der Faserstoffbahn (1, 43) und in geringem Abstand zu dieser
erstreckt und mindestens ein Dichtungselement (12, 37) trägt, welches zwischen Trägerelement
(10, 33) einerseits und Faserstoffbahn (1, 43) und/oder Band (2, 36) andererseits
im Bereich der, insbesondere vor der Ablaufstelle der Faserstoffbahn (1, 43) und/oder
des Bandes (2, 36) von der ersten Mantelfläche (3) wirkt, indem es von der Faserstoffbahn
(1, 43) oder dem Band (2, 36) mitgeführte Luft (20, 40) ableitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerelement (10) ein zweites Dichtelement (13, 14) trägt, welches zwischen
Trägerelement (10) und zweiter Mantelfläche (5) vor der Auflaufstelle der Faserstoffbahn
(1) und/oder des Bandes (2) auf diese wirkt, indem es von der zweiten Mantelfläche
(5) mitgeführte Luft (21) ableitet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen erster Mantelfläche und zweiter Mantelfläche eine Bandleitwalze (35) angeordnet
ist, über welche ein mit der Faserstoffbahn (43) über die erste Mantelfläche geführtes
Band (36) geführt ist, und dass das Trägerelement (33) ein zweites Dichtelement (38,
39) trägt, welches zwischen Trägerelement (33) und Bandleitwalze (35) vor der Auflaufstelle
des Bandes (36) auf diese wirkt, indem es von der Bandleitwalze (35) mitgeführte Luft
(41) ableitet.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zwischen Trägerelement (10, 33) und Faserstoffbahn (1, 43) und/oder Band (2,
36) wirkende Dichtungselement (12, 37) als im Betrieb auf einem Luftpolster schwimmende
und bei Stillstand berührende Abdichtung ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zwischen Trägerelement (10, 33) und zweiter Mantelfläche (5) oder Bandleitwalze
(35) wirkende Dichtelement (13, 14; 38, 39) als Schaber ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerelement (10, 33) einen Abstand von ca. 40 bis ca. 60 mm, insbesondere ca.
50 mm, zu der Faserstoffbahn (1, 43) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerelement (10) als Rahmen, insbesondere Hohlprofilrahmen ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerelement (33) als einfacher Kasten ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Form des Trägerelements (33) an den Lauf der Faserstoffbahn (43) und/oder des
Bandes (36) angepasst ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerelement (10) stirnseitig mit Luftmessern (15) versehen ist, die mit hoher
Geschwindigkeit quer zur Maschine ausblasen und zwischen Faserstoffbahn (1) und/oder
Band (2) einerseits und Trägerelement (10) andererseits einen Unterdruck erzeugen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftzuführung zu den Luftmessern (15) über die Hohlprofile des Trägerrahmens
(10) erfolgt.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerelement (10) auf parallel zur Faserstoffbahn (1) und quer zur Bahnlaufrichtung
(I) verlaufenden Tragrohren (16) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Tragrohr (16), vorzugsweise auf der Antriebsseite, zur Zuführung von Luft zu
den Schabermessern (15) ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Mantelfläche (5) durch eine hohle Umlenkwalze (6) gebildet ist, dass im
Übergangsbereich zwischen erster Mantelfläche (3) und zweiter Mantelfläche (5) ein
sich über einen Teil der Breite der Faserstoffbahn (1) erstreckender Saugkasten (23)
angeordnet ist, bevorzugt auf der Führerseite der Vorrichtung, und dass der Mantel
(5) der Umlenkwalze (6) im Bereich des Saugkastens (23) mit Löchern (29) versehen
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Saugkasten (23) gegenüber der Umlenkwalze (6) über die Bahnbreite durch Schaber
(24, 25) und stirnseitig über Schilde (26), bevorzugt aus Teflon, abgedichtet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Absaugen des Saugkastens (23) über ein Rohr (27) erfolgt, welches insbesondere
zugleich als Tragrohr für die Stabilisierungseinrichtung (9) dient.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Umlenkwalze (6) eine Trennscheibe (30) eingebaut ist, durch welche die Überführzone
von der übrigen Walze getrennt wird.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung so ausgebildet ist, dass ein Saugkasten (23) nachrüstbar ist, insbesondere
anstelle eines Halters (19) der Stabilisierungseinrichtung (9).
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung Teil einer einreihigen Trockengruppe ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung Teil einer zweireihigen Trockengruppe ist.