(19)
(11) EP 1 371 788 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.12.2003  Patentblatt  2003/51

(21) Anmeldenummer: 02405469.4

(22) Anmeldetag:  10.06.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E03D 11/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: GEBERIT TECHNIK AG
8645 Jona (CH)

(72) Erfinder:
  • Zürcher, Gabriel
    8632 Tann (CH)
  • Fässler, Raphael
    8645 Jona (CH)

(74) Vertreter: Groner, Manfred et al
Isler & Pedrazzini AG, Patentanwälte, Postfach 6940
8023 Zürich
8023 Zürich (CH)

   


(54) Montagegestell für Sanitärapparate


(57) Das Montagegestell weist einen Montagerahmen (2) auf, der an einem unteren Ende auf einen Gebäudeboden (9) abzustellende Füsse (3) und an einem oberen Ende verstellbare Seitenstützen (4) zu seiner Befestigung an einer Gebäudewand (10) aufweist. An den Seitenstützen (4) sind Beplankungsschienen (11), die sich vorzugsweise im parallel zu vertikalen Streben (7) des Montagerahmens (2) erstrecken. An den Seitenstützen (4) sind zudem schwenkbare Wandwinkel (13) gelagert. Das Montagegestell (1) ermöglicht bei erhöhter Stabilität auch eine Montage in einer Raumecke.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Montagegestell für Sanitärapparate, mit einem Montagerahmen, der an einem unteren Ende auf einen Gebäudeboden abzustellende Füsse und an einem oberen Ende verstellbaren Seitenstützen zu seiner Befestigung an einer Gebäudewand aufweist.

[0002] Montagegestelle der genannten Art sind für die Montage von WCund Urinalanlagen seit langem bekannt. Diese Montagegestelle weisen jeweils einen Montagerahmen aus Profilstangen auf, der auch als Einbaurahmen bezeichnet wird und der mit Füssen am Boden und mit Stützen an der Gebäudewand befestigt wird. Es sind auch Montagegestelle bekannt, die eine Montage in einer Raumecke ermöglichen. Nach der Befestigung des Montagerahmens wird dieser frontseitig beispielsweise mit Gips-Kartonplatten beplankt.

[0003] Ein Montagegestell der genannten Art zeigt beispielsweise die DE 20121043 U des Anmelders. Dieser besitzt am oberen Ende des Montagerahmens zwei ausziehbare Seitenstützen, die bei unterschiedlicher Breite eine Abstützung an gegenüberliegenden Gebäudewandungen ermöglicht. Weiter zeigt die EP 0 081 084 A1 des Anmelders eine Wandhalterung, die eine Befestigung eines Montagerahmens in einer Gebäudeecke ermöglicht. Ein weiteres Montagegestell ist in der EP 0 939 170 A1 beschrieben. Dieses ist für die Montage in einer 90°-Raumecke vorgesehen.

[0004] Bei den genannten Montagegestellen besteht die Schwierigkeit, dass sie nur beschränkt oder mit vergleichsweise hohem Aufwand an besondere Einbausituationen anpassbar sind. Beispielsweise ist es bei diesen schwierig, den Montagerahmen präzise an einen Fliesenraster anzupassen.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Montagegestell der genannten Art zu schaffen, das die genannten Schwierigkeiten vermeidet und das somit möglichst universell verwendbar ist. Das Montagegestell soll sich zudem durch eine besonders hohe Stabilität auszeichnen.

[0006] Die Erfindung ist bei einem gattungsgemässen Montagegestell dadurch gelöst, dass an den Seitenstützen Beplanungsschienen angeordnet sind. Beim erfindungsgemässen Montagegestell werden beim Verstellen der Seitenstützen gleichzeitig Beplankungsschienen verstellt. Dies ermöglicht eine einfache Beplankung in allen Montagesituationen, also sowohl bei einer Wandmontage als auch bei einer Eckmontage. Es hat sich zudem gezeigt, dass mit den genannten Beplankungsschienen zusammen mit der Beplankung die Stabilität des gesamten Aufbaus wesentlich erhöht werden kann.

[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass an den Seitenstützen schwenkbare Wandwinkel gelagert sind. Dadurch wird vor allem die Montage in einer Raumecke einfacher und sicherer. Dadurch wird insbesondere auch eine asymmetrische Anordnung des Montagegestells in einer Wandecke möglich.

[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Beplankungsschienen jeweils an ihrem oberen und ihrem unteren Ende an ausziehbaren Seitenstützen befestigt sind.

[0009] Eine besonders universelle Montage ergibt sich dann, wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen ist, dass an einer oberen Quertraverse des Montagerahmens nach hinten gerichtete Profile zur Lagerung einer weiteren ausziehbaren Wandstütze angeordnet sind. Der Montagerahmen kann dann beispielsweise mit einer Neigung von 45° an einer Gebäudewand befestigt werden.

[0010] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.

[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
schematisch eine Ansicht eines erfindungsgemässen Montagegestells,
Fig. 2
schematisch eine Draufsicht auf ein Montagegestell, das in einer Gebäudeecke montiert ist,
Fig. 3 bis 8
schematisch Draufsichten auf ein Montagegestell in unterschiedlichen Einbausituationen.


[0012] Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Montagegestell 1, das einen Montagerahmen 2 aufweist, der mit Füssen 3 auf einem Gebäudeboden 9 abgestellt ist. Die Füsse 3 sind an einer Traverse 5 befestigt, die mittig eine Öffnung 6 für ein hier nicht gezeigtes Spülrohr eines Spülkastens besitzt. Bohrungen 26 in der Traverse 5 dienen zur Aufnahme von hier nicht gezeigten Gewindestangen, mit denen beispielsweise eine Klosettschüssel oder ein Urinal an der Traverse 5 befestigt werden kann. An den Enden der Traverse 5 sind zwei zueinander parallele und vertikale Streben 7 befestigt, die an ihrem oberen Ende jeweils mit einer oberen Traverse 12 verbunden sind. Diese obere Traverse 12 ist vorzugsweise eine hohle und im Querschnitt viereckige Profilstange.

[0013] Die obere Traverse 12 nimmt zwei teleskopisch ausziehbare Seitenstützen 4 auf, die im Querschnitt ebenfalls viereckig ausgebildet sind. Diese Stützen 4 sind unabhängig voneinander ausziehbar. Die Fig. 1 zeigt links eine nicht-ausgezogene und rechts eine maximal ausgezogene Seitenstütze 4. Die Stützen 4 sind jeweils mit einer Klemmschranke 20 oder einem anderen Klemmelement in der eingestellten Position fixierbar.

[0014] An den Streben 7 ist jeweils an einem unteren Ende eine untere Seitenstütze 8 befestigt, die ebenfalls seitlich ausziehbar ist. Diese Seitenstützen 8 sind jeweils mit einem Klemmelement 27, beispielsweise einer Klemmschraube an der entsprechenden Strebe 7 festlegbar. Die Fig. 1 zeigt links eine nicht-ausgezogene und rechts eine ausgezogene untere Seitenstütze 8.

[0015] An jeweils einer Seitenstütze 4 und einer unteren Seitenstütze 8 ist eine Beplankungsschiene 11 befestigt, die sich wie in Fig. 1 gezeigt, vertikal erstreckt. Beim Verstellen der Seitenstützen 4 und 8 wird entsprechend die an diesen befestigte Beplankungsschiene 11 verschoben. Das Verschieben kann so erfolgen, dass die Beplankungsschienen 11 jeweils parallel zu einer Strebe 7 verlaufen. Grundsätzlich ist aber auch eine von dieser Parallelität etwas abweichende Stellung möglich. Die Seitenstützen 11 sind im Querschnitt winkelförmig ausgebildet und besitzen jeweils eine vordere ebene Fläche 11a, die in der Ebene des Montagerahmens 2 liegt. Eine in Fig. 2 lediglich angedeutete Gips-Kartonplatte 29, die zur Beplankung vorgesehen ist, ist somit flächig an die Beplankungsschienen 11 anlegbar.

[0016] An den Seitenstützen 4 ist jeweils am freien Ende ein Wandwinkel 13 befestigt, der um eine vertikale Achse 18 schwenkbar ist. Die Schwenkbarkeit der Wandwinkel 13 ermöglicht eine Ausrichtung an die Wandflächen 21 und 21' einer Raumecke 30, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Diese Wandwinkel 13 werden in der Regel gemäss Fig. 7 mit einer Dübelschraube 25 an einer Gebäudewand 31 befestigt. Beim Ausziehen einer Seitenstütze 4 wird entsprechend auch der an dieser angeordnete Wandwinkel 13 ausgezogen.

[0017] An der Rückseite der oberen Traverse 12 sind im Abstand zueinander zwei Profilstangen 14 befestigt, die in einem festen Winkel von 45° an der oberen Traverse 12 befestigt sind. Grundsätzlich können diese Profilstangen 14 jedoch ebenfalls schwenkbar befestigt sein. Die Profilstangen 14 sind hohle Stangen und können gemäss Fig. 2 eine weitere Wandstütze 16 aufnehmen. Diese Wandstützen 16 sind in der Profilstange 14 teleskopisch verschiebbar und mit einem Klemmelement 19, beispielsweise einer Klemmschraube festlegbar. Die Wandstützen 16 sind wie ersichtlich um 45° nach hinten gerichtet und zur Anpassung an die Einbausituation verstellbar. In der Fig. 2 ist eine Wandstütze 16 vorgesehen, die mit einem Fuss 17 an die Wandfläche 21 angelegt ist. Der Fuss 17 kann gemäss Fig. 7 ebenfalls mit einer Dübelschraube 25 in der Wandung 31 befestigt sein. Der Fuss 17 ist vorzugsweise um die Längsachse der Wandstütze 16 verschwenkbar. Grundsätzlich kann auch der Fuss 17 teleskopisch ausziehbar ausgebildet sein.

[0018] Die Fig. 2 zeigt das Montagegestell 1 im montierten Zustand. Die Befestigung an der Gebäudewand 10 ist durch die beiden Seitenstützen 4 gewährleistet. Zusätzlich ist das Montagegestell 1 wie in Fig. 1 gezeigt, mit den Füssen 3 auf dem Gebäudeboden 9 befestigt. Zur Stabilität trägt hier zusätzlich das Profil 14 bei, das an der Wandfläche 21 anliegt. Der Wandwinkel 13 ist flächig anliegend und mit Dübelschrauben 25 fixiert. Die Wandstütze 16 dient hier lediglich als Beplankungsauflage. Anhand der Fig. 3 bis 8 werden nachfolgend unterschiedliche Einbausituationen erläutert.

[0019] In der Einbausituation gemäss Fig. 3 ist eine minimale Breite B1 des Montagegestells vorgesehen. Die beiden Seitenstützen 4 sind damit vollständig in die obere Traverse 12 eingeschoben. Beide Profilstangen 14 sind an eine Wandfläche angelegt. Hinter dem Montagegestell 1 verläuft in der Raumecke 30 ein Fallrohr 28, an das beispielsweise eine hier nicht gezeigte Klosettschüssel anzuschliessen ist.

[0020] Die Fig. 4 zeigt den Montagerahmen 1 mit einer grösseren Breite B2. Beide Seitenstützen 4 sind etwas ausgezogen. Diese grössere Breite B2 ist hier notwendig, da hinter dem Montagegestell 1 ein Fallstrang 23' mit einem wesentlich grösseren Durchmesser vorgesehen ist. Die beiden Seitenstützen 4 sind somit gegenüber der Anordnung gemäss Fig. 3 in den Richtungen der Pfeile 22 ausgezogen. Die Seitenstützen 4 sind stufenlos ausziehbar und somit ist die Breite B entsprechend stufenlos einstellbar.

[0021] Die Fig. 5 zeigt das Montagegestell 1 in asymmetrischer Anordnung in einer Gebäudeecke 30. Von den beiden Seitenstützen 4 ist lediglich die in Fig. 5 gezeigte rechte Seitenstütze 4' ausgezogen. Die Breite B3 könnte hier der Breite B2 entsprechen. Bei der Einbausituation gemäss der Fig. 5 ist der Montagerahmen 2 jedoch seitlich versetzt. Die Seitenstütze 4' ist in Richtung des Pfeiles 23 ausgezogen. Grundsätzlich könnte der Montagerahmen 2 in Fig. 5 auch auf die andere Seite, d.h. auf die rechte Seite versetzt sein.

[0022] Die Fig. 6 zeigt die Befestigung des Montagegestelles 1 an einer ebenen Wandfläche 31. Die Abstützung erfolgt mit lediglich einer Seitenstütze 4 sowie der Wandstütze 16. Zur Beplankung ist ausser einer frontseitigen Gips-Kartonplatte 29 eine weitere Gips-Kartonplatte 29' vorgesehen, die gemäss Fig. 6 am rechten Randwinkel 13 und an der Wandstütze 16 abgestützt ist.

[0023] Bei der Einbausituation gemäss Fig. 7 ist das Montagegestell 1 ebenfalls an der Wandfläche 31 abgestützt. Die Breite B5 ist jedoch grösser als die Breite B4 bei der Einbausituation gemäss Fig. 6. Wie ersichtlich, ist die linke Seitenstütze 4 in Richtung des Pfeils 32 ausgezogen. Schliesslich ist auch eine geneigte Anordnung in einer Gebäudeecke 30 gemäss Fig. 8 möglich, wobei die Breite B6 bei gleichem Winkel α unterschiedlich sein kann. Wesentlich ist insbesondere die Schwenkbarkeit der Wandwinkel 13 sowie die seitliche Ausziehbarkeit der Seitenstützen 4. Wesentlich ist auch hier, dass die Beplankungsschienen 11 für eine Beplankung geeignet positioniert sind.


Ansprüche

1. Montagegestell für Sanitärapparate, mit einem Montagerahmen (2), der an einem unteren Ende auf einen Gebäudeboden (9) abzustellende Füsse (3) und an einem oberen Ende verstellbare Seitenstützen (4) zu seiner Befestigung an einer Gebäudewand (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an den Seitenstützen (4) Beplankungsschienen (11) angeordnet sind.
 
2. Montagegestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beplankungsschienen (11) sich im Wesentlichen parallel zu Streben (7) des Montagerahmens (2) erstrecken.
 
3. Montagegestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beplanungsschienen (11) jeweils an einem oberen und einem unteren Ende an einer ausziehbaren Seitenstütze (4, 8) befestigt sind.
 
4. Montagegestell nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens obere Seitenstützen (4) teleskopisch ausziehbar in einer oberen Traverse (12) des Montagerahmens (2) gelagert sind.
 
5. Montagegestell nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beplankungsschienen (11) unabhängig voneinander verstellbar sind.
 
6. Montagegestell nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Rückseite des Montagerahmens (2) wenigstens eine nach hinten ragende Profilstange (14) zur Lagerung einer weiteren ausziehbaren Wandstütze (16) angeordnet ist.
 
7. Montagegestell nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstütze (16) einen schwenkbaren Fuss (17) aufweist.
 
8. Montagegestell nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Klemmelemente (19, 20) zur Fixierung wenigstens einer Stütze (4, 16) vorgesehen sind.
 
9. Montagegestell nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine nach hinten ragende Profilstange (14) an einer oberen Traverse (12) des Montagerahmens befestigt ist.
 
10. Montagegestell nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine nach hinten ragende Profilstange (14) zur Ebene des Montagerahmens (2) einen festen Winkel (α) von beispielsweise 45° aufweist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht