[0001] Die Erfindung betrifft eine Betätigungsanordnung für bewegbare Teile an Fahrzeugen,
insbesonders Türen, Heckklappen oder Motorraumdeckel oder Verdeckklappen, mit zumindest
einem fluidbetriebenen, vorzugsweise hydraulischen linearen Aktuator und zumindest
einem Scharnier zur schwenkbaren Verbindung des bewegbaren Teiles mit der Karosserie
des Fahrzeuges um eine feststehende Achse, wobei der oder jeder Aktuator im wesentlichen
parallel zur und vorzugsweise nahe der feststehenden Achse angeordnet ist und an zumindest
einem Umlenkgetriebe angreift, welches die lineare Bewegung des Aktuators in eine
Drehbewegung des Scharniers um die feststehende Achse umwandelt.
[0002] Bei den herkömmlichen Antrieben für Fahrzeugtüren oder Klappen und Deckeln, beispielsweise
für Motor- oder Kofferraum, werden meist hydraulische lineare Aktuatoren eingesetzt,
die sich bei Bewegung des von ihnen angetriebenen Fahrzeugteils um die selbe Achse
wie die des Bauteils selbst oder um eine dazu parallele Schwenkachse bewegen. In geschlossenem
Zustand der Tür oder Klappe liegt der Aktuator parallel zu dieser, meist in einer
Regenrinne oder ähnlicher Struktur, in welcher er relativ viel Platz einnimmt. Bei
Heckklappen, wo auf beiden Seiten Aktuatoren eingesetzt werden, wird dadurch der Platz
im hinteren Bereich des Passagierraums des Fahrzeuges erheblich gemindert.
[0003] In der EP-A-234 701 ist eine herkömmliche Art der Betätigung eines Scharniers für
eine Heckklappe beschrieben, unter Zwischenschaltung eines Umlenkgetriebes, und wobei
der dafür verwendete Aktuator mit einem Ende an der Karosserie angelenkt ist. Alle
Betätigungskräfte für Klappe werden also in die Karosserie eingeleitet, welche diese
Kräfte zusätzlich zum Gewicht der Betätigungsanordnung und des bewegbaren Teils aufnehmen
muß.
[0004] Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine die Karosserie des Fahrzeuges
minimal belastende Betätigungsanordnung zu schaffen, die ein automatisches Öffnen
und vorzugsweise auch Schließen von Türen oder Klappen an Fahrzeugen - bzw. allgemein
ein automatisches Verschwenken von bewegbaren Teilen - mit einer kompakten und den
Platz im Innenraum des Fahrzeuges möglichst wenig beeinflussenden Anordnung ermöglicht.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß zwei Scharniere, allenfalls
mit jeweils einem Umlenkgetriebe, an einander gegenüberliegenden Seiten des bewegbaren
Teils vorgesehen sind und der oder jeder Aktuator zwischen den Scharnieren bzw. Umlenkgetrieben
fliegend eingespannt ist, was was eine bezügliche der Kräfte auf den Aktuator und
auch auf den bewegten Teil ausgeglichene Konstruktion darstellt. Damit muß der Aktuator
selbst auch nicht geschwenkt werden, was eine relativ fixe Einbaulage mit geringen
Abmessungen zuläßt. Überdies behindert der Aktuator in keiner Phase der Bewegung den
Zugang zur Tür- oder Klappenöffnung und kann auch nicht durch mechanische Einflüsse
von außen beschädigt werden. Die Anordnung des Aktuators nahe der feststehenden Achse
des oder jedes Scharniers bietet den Vorteil des geringstmöglichen Platzbedarfs.
[0006] Vorzugsweise ist dabei der Aktuator mit zwei, auf entgegengesetzte Seiten ausfahrenden
Kolbenstangen versehen.
[0007] Andererseits kann bei einfacherem Aufbau des Aktuators auch eine Konstruktion vorgesehen
sein, bei welcher ein Aktuator mit einer Kolbenstange vorgesehen ist und die Kolbenstange
bzw. der Boden des Aktuators mit jeweils einem der Scharniere bzw. Umlenkgetriebe
verbunden ist.
[0008] In der nachfolgenden Beschreibung soll die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden, das in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. Dabei
ist die Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht des Hinterendes eines Fahrzeuges
mit der erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung für die Heckklappe und Fig. 2 ist ein
schematischer Längsschnitt dafür.
[0009] Ein Fahrzeug 1 ist mit einer automatisch zu öffnenden und zu schließenden Heckklappe
2 ausgestattet, welche um die quer zur Fahrzeuglängsachse liegende Achse A verschwenkbar
ist, um das Gepäckabteil 3 zugänglich zu machen oder dieses abzuschließen. Anstelle
von herkömmlicherweise um die selbe oder eine dazu parallele Achse mitschwenkenden
Aktuators ist nun ein vorzugsweise hydraulischer Aktuator 4 vorgesehen, der mit seiner
Längsachse parallel zur Schwenkachse A der Heckklappe 2 angeordnet ist, d.h. im wesentlichen
ebenfalls quer zur Längsachse des Fahrzeuges 1 selbst.
[0010] Die Ein- und Ausfahrbewegung der oder jeder Kolbenstange des Aktuators 4 und damit
auch seine Längenveränderung erfolgt selbstverständlich ebenfalls parallel zur Schwenkachse
A, sodaß zwei Umlenkgetriebe bzw. -anordnungen 5 vorgesehen sind, um diese Querbewegung
des Aktuators 4 in eine Schwenkbewegung der Heckklappe 2 um die Achse A umzusetzen.
Der Aktuator 4 ist dabei fliegend zwischen diesen beiden Umlenkgetrieben 5 aufgehängt.
Dabei bilden diese Umlenkgetriebe 5 entweder selbst die Scharniere, mit welchen die
Heckklappe 2 an der Karosserie des Fahrzeuges angeschlagen ist, oder greifen - bei
separater Ausführung - vorzugsweise in deren räumlicher Nähe an der Heckklappe 2 an.
[0011] Wie in Fig. 2 dargestellt ist, wird der oder jeder Aktuator 4 vorteilhafterweise
sowohl gegenüber dem Fahrgastraum 6 des Fahrzeuges 1 als auch gegenüber dem Gepäckraum
3 und der Umgebung geschützt unter einer Blende 7 oder in einem sehr klein dimensionierbaren
Kanal oder Aufnahmeraum nahe der Schwenkachse A untergebracht. Damit ist er - neben
der optisch ansprechenden Ausführung - auch gegenüber schädlichen Einflüssen und mechanischer
Beschädigung möglichst optimal geschützt.
1. Betätigungsanordnung für bewegbare Teile an Fahrzeugen, insbesonders Türen, Heckklappen
oder Motorraumdeckel oder Verdeckklappen, mit zumindest einem fluidbetriebenen, vorzugsweise
hydraulischen linearen Aktuator und zumindest einem Scharnier zur schwenkbaren Verbindung
des bewegbaren Teiles mit der Karosserie des Fahrzeuges um eine feststehende Achse,
wobei der oder jeder Aktuator im wesentlichen parallel zur und vorzugsweise nahe der
feststehenden Achse angeordnet ist und an zumindest einem Umlenkgetriebe angreift,
welches die lineare Bewegung des Aktuators in eine Drehbewegung des Scharniers um
die feststehende Achse umwandelt, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise zwei Scharniere, allenfalls mit jeweils einem Umlenkgetriebe
(5), an einander gegenüberliegenden Seiten des bewegbaren Teils (2) vorgesehen sind
und der oder jeder Aktuator (4) zwischen den Scharnieren bzw. Umlenkgetrieben (5)
fliegend eingespannt ist.
2. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktuator (4) mit zwei, auf entgegengesetzte Seiten ausfahrenden Kolbenstangen
versehen ist,
3. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aktuator (4) mit einer Kolbenstange vorgesehen ist und die Kolbenstange bzw.
der Boden des Aktuators mit jeweils einem der Scharniere bzw. Umlenkgetriebe (5) verbunden
ist.