Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft die Schaufeln für eine Strömungsmaschine, wie zum Beispiel
Turbinen und Verdichter, und insbesondere die Oberflächen der Schaufeln zwecks Optimierung
der Strömungsverhältnisse.
Stand der Technik
[0002] Die Schaufeln einer Strömungsmaschine sind in ihrer Form und Oberflächenbeschaffenheit
derart gestaltet, dass Haupt- oder Primärströmung möglichst verlustarm und effizient
durch den Schaufelkanal strömen kann. Die Hauptströmung durch eine Strömungsmaschine
wird jedoch durch Leckage-, Sekundär sowie Profilverluste beeinträchtigt.
[0003] Leckageverluste werden durch jene Strömung verursacht, die trotz Labyrinthstrukturen
zwischen Schaufelspitze und Strömungskanalwand hindurchdringt.
Profilverluste, die im wesentlichen Reibungsverluste sind, werden durch Reibungskräfte
an Oberflächen verursacht. Sie hängen neben der Oberflächenrauhigkeit und -struktur
auch von der Strömungsrichtung ab. Neben der Strömungsrichtung ist der Strömungszustand,
nämlich laminar oder turbulent, entscheidend sowie auch die Strömungsgeschwindigkeit,
(die in der bekannten Reynoldszahl erscheint) um die Grösse der durch Oberflächenrauhigkeit
oder-strukturen verurasachten Reibungsverluste zu beschreiben. So kann zum Beispiel
eine Oberfläche aerodynamsich glatt wirken, selbst wenn sie Oberflächenstrukturen
aufweist, zum Beispiel wenn sie parallel zur Strömungsrichtung verlaufen. In erster
Linie sind jedoch Reibungsverluste um so geringer, je glatter die Oberfläche ist,
weshalb in der heutigen Praxis der Schaufelherstellung die Schaufeloberflächen möglichst
glatt gefertigt werden.
[0004] Bei der Herstellung von Schaufeln durch Fräsverfahren weisen die Schaufeln in einem
Zwischenstadium eine Struktur von Rillen auf, die gemäss dem Fräsverfahren jeweils
parallel zur Spitze und zum Fuss der Schaufeln verlaufen.
[0005] Diese Rillen werden durch weiteres Fräsen und/oder sogenanntes Tumbling minimiert,
sodass eine möglichst glatte, von Fräsrillen und/oder Rauhigkeiten freie Oberfläche,
und wenn möglich sogar eine spiegelglatte Oberfläche entsteht. Die Glattheit ist insbesondere
bei kurzen Schaufeln mit kleinem Höhen-zu-Sehnen-Verhältnis und hoher Reynoldszahl
zur Verringerung der Profilverluste wirksam. Bei längeren Schaufeln mit tieferer Reynoldszahl
ist hingegen bezüglich der Profilverluste die Oberflächenbeschaffenheit weniger kritisch.
[0006] Sekundärverluste entstehen durch eine Wirbelströmung, die aufgrund des Druckunterschieds
zwischen benachbarten Schaufeln erzeugt werden. Das Kräftegleichgewicht zwischen dieser
Druckkraft (zwischen der Druck- und Saugseite benachbarter Schaufeln) und der Zentripetalkraft
(aufgrund der sich auf gekrümmten Bahnen bewegenden Fluides) kann in der Seitenwandgrenschicht
(an der Nabe bzw. Gehäuse) nicht mehr aufrecht erhalten werden. Deshalb bewegt sich
das Fluid innerhalb dieser Seitengrenzschichten von der Druckseite einer Schaufel
zur Saugseite einer benachbarten Schaufel. Aus Kontinuitätsgründen wird dadurch Fluid
auf der Schaufeldruckseite von der Kanalmitte radial nach aussen in Richtung der Seitenwände
bzw. auf der Schaufesaugseite radial nach innen in Richtung Kanalmitte bewegt. Diese
Fluidbewegung lässt zwei Wirbel entstehen, die sich überlagert mit der Hauptströmung
helixförmig durch den Strömungskanal bewegen. Diese helixfömige Strömung ist auch
unter Sekundärwirbel oder Sekundärströmung bekannt.
[0007] Je kleiner das Höhen-zusehnen-Verhältnis der Schaufeln ist, bzw. je grösser die Belastung
(das heisst der Druckunterschied zwischen Schaufelsaug- und druckseite) ist, desto
grösser sind die durch die Sekundärströmung verursachten Verluste. Ihre Grösse kann
dabei die der Reibungsverlsute deutlich übersteigen.
Darstellung der Erfindung
[0008] Es ist die Aufgabe der Erfindung, Schaufeln für eine Strömungsmaschine zu schaffen,
deren Primärströmung im Vergleich zum Stand der Technik verminderte Verluste, insbesondere
verminderte Sekundärverluste erfährt.
[0009] Diese Aufgabe ist durch Schaufeln für eine Strömungsmaschine mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Die Schaufeln für eine Strömungsmaschine sind in einem Schaufelkanal angeordnet,
der durch das Maschinengehäuse und den Rotor gebildet ist und eine Schaufelkanalmitte
oder Schaufelkanalmittenachse aufweist, die auf der Höhe der halben radialen Länge
der Schaufeln verläuft. Die Schaufeln erstrecken sich in radialer Längsrichtung von
einem Schaufelfuss zu einer Schaufelspitze sowie in axialer Richtung von einer Schaufelvorderkante
zu einer Schaufelhinterkante und weisen jeweils eine Druck- und Saugseite auf. Entlang
ihrer radialen Längserstreckung besitzt jede Schaufel eine radial innere und eine
radial äussere Schaufelhälfte.
[0011] Erfindungsgemäss weisen die Schaufeln zumindest auf ihrer Saugseite eine Oberflächenstruktur
mit mehreren Rillen auf, die sich von der einen Schaufelkante zur Schaufelspitze,
zum Schaufelfuss oder zur anderen Schaufelkante erstrecken. Dabei sind auf der Oberfläche
der radial äusseren Schaufelhälften mindestens ein Teil der Rillen von der Schaufelkanalmittenachse
weg orientiert sowie auf der Oberfläche der radial inneren Schaufelhälften mindestens
ein Teil der Rillen von der Schaufelkanalmittenachse weg orientiert.
[0012] Die Rillen der Oberflächenstruktur ergeben in einer gesamthaften Betrachtung einen
Fächer, der bezüglich Schaufelkanalmittenachse symmetrisch ist, die vereinfacht angesehen,
in der Meridianebene entlang der Winkelhalbierenden zwischen Nabe und Gehäuse verläuft.
Der Fächer beginnt an der einen Schaufelkante im Mittenbereich der Schaufel, das heisst
im Bereich der halben radialen Längserstreckung der Schaufel, und weitet sich radial
einwärts sowie radial auswärts aus.
[0013] Die Rillenstruktur dient dazu, der wirbelförmigen Sekundärströmung, die an den gekrümmten
Oberflächen des Schaufelkanals zur Mitte der Schaufelsaugseite hin strömt, mittels
einem Strömungswiderstand und einer Reibungskraft entgegenzuwirken. Dadurch werden
die Wirbelströmung und damit auch die von ihr verursachten Sekundärverluste vermindert.
Hierzu sind die Rillen idealerweise senkrecht oder in möglichst grossem Winkel zur
Richtung der Sekundärströmung orientiert.
[0014] Die Sekundärverluste bei einer Beschaufelung mit einer Oberfläche dieser Art sind
im Vergleich zu den Sekundärverlusten bei einer Beschaufelung mit glatten Oberflächen
reduziert. Die erfindungsgemässe Oberflächenstruktur erzeugt potentiell vermehrte
Profilverluste, indem die Rillenstruktur in der Primärströmung zusätzliche Reibung
verursacht. Eine gesamte Bilanz der verschiedenen Verluste ergibt jedoch eine Verminderung
der Verluste für die Primäströmung.
[0015] Die Erfindung ist auf Beschaufelungen für Strömungsmaschinen aller Art anzuwenden,
wie zum Beispiel Turbinen und Verdichter, wobei sie bei Hochdruckmaschinen mit Schaufeln
mit geringem Höhen-zu-Sehnen-Verhältnis besonders von Vorteil ist. Sie ist auf sowohl
auf Laufschaufeln als auch auf Leitschaufeln realisierbar.
[0016] Die Erfindung wird hier anhand einer axialen Turbomaschinenbeschaufelung offenbart.
Sie ist jedoch auch analog bei radial oder diagonal durchströmten Beschaufelungen
realisierbar.
[0017] Verschiedene Ausführungsformen und Varianten der Erfindung sind in den Unteransprüchen
offenbart.
Gemäss einer ersten Ausführung der Erfindung weisen nur die Schaufelsaugseiten eine
Oberflächenstruktur mit den erfindungsgemässen Rillen auf. Die Sekündärwirbel bewegt
sich auf ihrer helixförmigen Bahn von der Schaufeldruckseite zur Schaufelsaugseite
zweier benachbarter Schaufeln und überstreicht tendenziell einen grossen Bereich der
Schaufelsaugseite. Deshalb ist eine erfindungsgemässe Oberflächenstruktur auf der
Saugseite zur Verminderung der Sekundärverluste bereits schon wirksam.
[0018] In einer besonderen Ausführung sind die Rillen so angeordnet, dass sie gesamthaft
einen Fächer bilden, der an der Vorderkante beginnt und sich zum Schaufelfuss, zur
Schaufelspitze sowie zur Hinterkante hin ausweitet. Die Rillen erstrecken sich also
auf der radial äusseren Hälfte der Saugseite einer Laufschaufel zumindest zum Teil
von der Vorderkante und von der Schaufelkanalmittenachse weg zur Schaufelspitze oder
zur Hinterkante, und auf der radial inneren Hälfte der Saugseite zumindest zum Teil
von der Vorderkante in Richtung von der Schaufelkanalmittenachse weg zum Schaufelfuss
oder zur Hinterkante.
Im Fall einer Leitschaufel erstrecken sich die Rillen des Fächers auf der radial äusseren
Hälfte der Saugseite zumindest zumTeil von der Vorderkante und von der Schaufelkanalmittenachse
weg zu deren Schaufelfuss oder zur Hinterkante, und auf der radial inneren Hälfte
der Saugseite zumindest zum teil von der Vorderkante in Richtung von der Schaufelkanalmittenachse
weg zu deren Schaufelspitze oder zur Hinterkante.
[0019] In einer zweiten und erweiterten Ausführung der Erfindung weisen die Schaufeln nicht
nur auf ihrer Saugseite, sondern auch auf ihrer Druckseite eine Oberflächenstruktur
mit den erfindungsgemässen Rillen auf. Durch diese Massnahme wird der Wirbelbildung
weiter entgegengewirkt, und Sekundärverluste werden weiter vermindert.
[0020] In einer ersten Variante dieser erweiterten Ausführung bildet die Oberflächenstruktur
auf Saug- sowie Druckseite der Schaufeln gesamthaft einen Fächer mit gleicher Orientierung.
Das heisst, der Fächer beginnt auf beiden
Seiten der Schaufeln im Mittenbereich der Vorderkante und weitet sich zur Hinterkante
und der Schaufelspitze und zum Schaufelfuss aus. Genauer erstrecken sich auf der Saugseite
sowie auf der Druckseite der Schaufeln jeweils auf der radial äusseren Schaufelhälfte
zumindest ein Teil der Rillen von der Vorderkante von der Schaufelkanalmittenachse
weg in Richtung der Gehäuseoder Schaufelkanalwand oder zur Hinterkante. Auf der radial
inneren Schaufelhälfte erstrecken sich die Rillen entsprechend von der Vorderkante
und in einer Richtung weg von der Schaufelkanalmittenachse in Richtung der Nabe.
[0021] In einer zweiten Variante dieser Ausführung bildet die Oberflächenstrucktur auf der
Saugseite einen Fächer von der gleichen Orientierung wie in der beschriebenen ersten
Variante. Auf der Druckseite jedoch ist der Fächer im Vergleich zu dem auf der Saugseite
umgekehrt orientiert. Das heisst der Fächer beginnt im Mittenbereich der Hinterkante
und weitet sich zur Schaufelspitze, zum Schaufelfuss und zur Vorderkante hin aus.
Diese Massnahme wirkt zusätzlich jener Strömung, die von der Druckseite ausgeht und
die Wirbelströmung verursacht, entgegen.
[0022] In einer ersten besonderen Ausführung verlaufen die Rillen der Oberflächenstruktur
jeweils geradlinig.
[0023] In einer weiteren besonderen Ausführung verlaufen auf der radial äusseren und inneren
Schaufelhälfte jeweils zumindest ein Teil der Rillen parallel zueinander. Sie verlaufen
dabei auf der radial äusseren sowie inneren Schaufelhälfte jeweils in einem Winkel
von der Kanalmittenachse weg.
[0024] In einer weiteren Ausführung der Erfindung verläuft jede Rille auf der Saugund/oder
Druckseite in einem ihr zugeordneten Winkel in Bezug auf die Schaufelkanalmittenachse.
Dabei ist der Winkel jener Rillen, die der radialen Mitte der Schaufel am nächsten
sind, am kleinsten. Die Winkel der weiteren Rillen sind mit zunehmenden Abstand von
der radialen Mitte der Schaufel zunehmend grösser.
[0025] In einer weiteren besonderen Ausführung der Erfindung verlaufen zumindest ein Teil
der Rillen entlang einem gekrümmten Pfad. Die Krümmung kann dabei in Bezug auf das
Gehäuse oder der Nabe entweder konkav oder konvex sein.
Eine solche Krümmung bewirkt, zusätzlich zur Reibungskraft, die der Sekundärströmung
entgegenwirkt, noch einen Druckgradienten zur Schaufelspitze beziehungsweise zum Schaufelfuss,
welcher die Sekundärströmung zusätzlich vermindert.
[0026] In einer weiteren besonderen Ausführung weisen die Schaufeloberflächen im Bereich
der radialen Mitte der Schaufeln eine oder mehrere zur Schaufelkanalmittenachse parallel
verlaufende Rillen. Weitere Rillen ausserhalb des Bereichs mit parallel verlaufenden
Rillen sind gemäss einer der oben beschriebenen Ausführungen angeordnet. Die zur Schaufelkanalmittenachse
parallel verlaufenden Rillen dienen einer aerodynamisch glatten Oberfläche und unterstützen
eine verlustarme Primärströmung in diesem Mittenbereich.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0027] Figuren 1a und 1b zeigen eine perspektivische beziehungsweise eine zweidimensionale
Darstellung der wirbelförmigen Sekundärströmung in der Beschaufelung einer Strömungsmaschine.
Figur 1 c zeigt einen Schaufelkanal mit einer Beschaufelung, auf welche die erfindungsgemässe
Oberflächenstruktur anwendbar ist.
Figur 2 zeigt eine erste Ausführung der erfindungsgemässen Rillenstruktur zur Verminderung
der Sekundärverluste. Die Rillen sind nur auf der Saugseite der Schaufeln angeordnet
und verlaufen jeweils von der Schaufelvorderkante ausgehend parallel zueinander in
einem Winkel von der Schaufelkanalmittenachse weg in Richtung Hinterkante.
Figur 3 zeigt eine erfindungsgemässe Rillenstruktur auf der Saugseite sowie auf der
Druckseite der Schaufeln. Ihre Anordnung ist auf beiden Seiten gleich wie in Figur
2.
Figur 4 zeigt eine erfindungsgemässen fächerartige Rillenstruktur auf Saug- und Druckseite
der Schaufeln, wobei die Rillen auf der Saugseite einen Fächer bilden, der sich von
der Vorderkante zur Hinterkante ausweitet und auf der Druckseite einen Fächer, der
sich von der Hinterkante zur Vorderkante hin ausweitet. Figuren 5 bis 8 zeigen verschiedene
Varianten der erfindungsgemässen Rillenstruktur anwendbar auf Saug- und Druckseite
der Schaufeln.
Ausführungen der Erfindung
[0028] Figur 1a zeigt mehrere Schaufeln 1 einer Beschaufelung, die auf dem Rotor 2 mit Rotorachse
3 einer Strömungsmaschine angeordnet sind. Sie erstrecken sich radial von einem Schaufelfuss
4 zu einer Schaufelspitze 5 und axial von einer Vorderkante 6 zu einer Hinterkante
7. Die Saugseiten und Druckseiten der Schaufeln 1 sind mit 8 beziehungsweise 9 bezeichnet.
Die Pfeile 10 deuten den Verlauf der wirbelförmigen Sekundärströmung im Bereich der
Saugseiten 8 der Schaufeln 1 an. In axialer Richtung ergibt sich eine helixförmige
Sekundärströmung, welche die Hauptströmung 11 beeinträchtigt.
[0029] Figur 1 b erläutert weiterhin die Sekundärströmung in der Beschaufelung und insbesondere
die Strömung 12 und 12', die von der Mitte einer Schaufeldruckseite 9 radial auswärts
beziehungsweise radial einwärts zur Grenzschicht an der gekrümmten Oberflächen 13
des Schaufelkanals strömt und im Bereich der Saugseite 8 zur Mitte der Saugseite 8
hin gerichtete Wirbel bildet.
[0030] Figur 1c zeigt einen Schaufelkanal 30, der durch die Nabe 31 und das Gehäuse 32 der
Strömungsmaschine gebildet wird. Lauf- und Leitschaufeln 1 sind am Rotor mit Rotorachse
3 bzw. am Gehäuse 32 befestigt. Der Schaufelkanal 30 besitzt eine definierte Schaufelkanalmittenachse
18, die entlang der Winkelhalbierenden zwischen Nabe 31 und der Wand des Gehäuses
32 und jeweils auf der halben radialen Längserstreckung der einzelnen Leit- und Laufschaufeln
1 verläuft.
[0031] Figur 2 zeigt eine Ausführung einer Beschaufelung mit einer erfindungsgemässen Oberflächenstruktur.
Diese Ausführung sowie sämtliche folgenden Ausführungen der Figuren 3 bis 8 sind jeweils
am Beispiel von Laufschaufeln gezeigt, wobei sie entsprechend auf Leitschaufeln anzuwenden
sind.
[0032] In Figur 2 ist die Oberflächenstruktur nur auf der Saugseite 8 der Schaufeln 1 angeordnet
ist. Die Oberflächen der Druckseiten 9 sind nach konventioneller Art glatt gefertigt.
Die Oberflächenstruktur weist Rillen 15 auf, die auf der radial äusseren Schaufelhälfte
16 von der Vorderkante 6 ausgehend sich in einer Richtung weg von der Schaufelmittenachse
18 erstrecken und bis zur Hinterkante 7 oder zur Schaufelspitze 5 führen. Auf der
radial inneren Schaufelhälfte 17 erstrecken sich die Rillen von der Vorderkante 6
in einer Richtung weg von der Schaufelkanalmittenachse 18 hin und führen zur Hinterkante
7 oder zum Schaufelfuss 4. Die Rillenstruktur bildet somit eine Art Fächer, der sich
von der Vorderkante aus zur Hinterkante ausbreitet. In der gezeigten Ausführung, sowie
den Ausführungen in Figuren 3 und 4, verlaufen ferner die Rillen auf jeder Schaufelhälfte
jeweils parallel zueinander.
[0033] Figur 3 zeigt eine erweiterte Ausführung der Erfindung, bei der die Saugseiten sowie
die Druckseiten der Schaufeln mit der erfindungsgemässen Oberflächenstruktur angefertigt
worden sind. Die Saugseite 8 sowie die Druckseite 9 weist die gleiche Rillenstruktur
auf wie zu Figur 2 beschrieben. Die Fächer besitzen also auf beiden Schaufelseiten
die gleiche Orientierung.
[0034] Figur 4 zeigt eine Variante zur Ausführung der Figur 3. Während in Figur 4 die fächerartige
Rillenstruktur auf der Saugseite 8 wiederum von der Vorderkante ausgehend sich zur
Hinterkante hin ausweitet, besitzt sie auf der Druckseite 9 die entgegengesetzte Orientierung.
Dort verlaufen die Rillen von der Hinterkante aus auf der radial äusseren Schaufelhälfte
16 in einer Richtung von der Schaufelkanalmittenachse 18 weg zur Vorderkante 6 oder
zur Schaufelspitze 5 hin. Auf der radial inneren Schaufelhälfte 17 verlaufen die Rillen
15 von der Hinterkante 6 aus in einer Richtung weg von der Schaufelkanalmittenachse
3 zum Schaufelfuss 4 oder zur Vorderkante 7 hin.
[0035] In den Rillenstrukturen der Figuren 2 bis 4 verlaufen die Rillen geradlinig und parallel
zueinander.
[0036] In den folgenden Figuren 5 bis 8 sind mehrere Varianten von Rillenstrukturen offenbart,
die auf die Ausführungen der Figuren 2 bis 4 anwendbar sind. Bei der Anwendung auf
die Druckseiten der Schaufeln ist dabei die Orientierung der Ausweitung der fächerartigen
Rillenstruktur auch umgekehrt möglich, das heisst von der Hinterkante ausgehend und
zur Vorderkante sich ausbreitend.
[0037] Figur 5 zeigt eine Variante der erfindungsgemässen Rillenstruktur mit geradlinigen
Rillen. Die Rillen 15 verlaufen insbesondere je in einer ihr zugeordneten Richtung
bezüglich der Schaufelkanalmittenachse 18. Die Rillen 15 gehen von einem Bereich an
der Vorderkante 6 um die radiale Schaufelmitte 18 aus und führen einerseits zur Schaufelspitze
5 oder Hinterkante 7 hin oder anderseits zum Schaufelfuss 4 oder der Hinterkante 7
hin. Bezüglich der Schaufelmitte 18 verlaufen die Rillen in stets grösser werdenden
Winkeln zu den Schaufelenden 4,5 oder der Hinterkante 7 hin.
[0038] In einer weiteren Variante sind die Rillen in einem mittleren Bereich der Schaufel
fächerartig wie in Figur 5 offenbart angeordnet, während ausserhalb dieses Bereichs,
zur Schaufelspitze und zum Schaufelfuss hin die Rillen parallel zueinander verlaufen,
wie in Figur 4 gezeigt.
[0039] Figur 6 zeigt eine weitere Variante der erfindungsgemässen Rillenstruktur, deren
Rillen in einem Mittelbereich 19 um die radiale Mitte 18 der Schaufel eine oder mehrere
Rillen 20 auf, die parallel zur Schaufelkanalmittenachse 18 verlaufen. Ausserhalb
dieses Mittelbereichs 19 sind weitere Rillen 15 von der Art der Figur 5 angeordnet,
die fächerartig und geradlinig verlaufen.
[0040] Figur 7 zeigt eine weitere erfindungsgemässe Rillenstruktur, deren Rillen 21 fächerartig
angeordnet sind, wobei die einzelnen Rillen entlang einem gekrümmten Pfad verlaufen.
Die Krümmung ist in der radial äusseren Schaufelhälfte 16 bezüglich der Schaufelspitze
5 und in der radial inneren Schaufelhälfte 17 dem Schaufelfuss 4 jeweils konkav.
[0041] Figur 8 zeigt eine Rillenstruktur, die der in Figur 7 ähnlich ist, wobei die Rillen
22 jeweils einem gekrümmten Pfad folgen, dessen Krümmung bezüglich der Schaufelspitze
5 und dem Schaufelfuss 4 jeweils konvex ist.
[0042] In einer weiteren Variante sind die gekrümmten Rillen der Figur 7 und 8 in jeder
Schaufelhälfte jeweils parallel zueinander angeordnet. Ferner sind in einer weiteren
Variante im radialen Mittenbereich der Schaufel Rillen angeordnet, die parallel zur
Schaufelspitze verlaufen, wie sie in Figur 6 gezeigt sind, und ausserhalb dieses Bereichs
gekrümmte Rillen der Art von Figur 7 und 8 angeordnet.
[0043] Die Tiefe der einzelnen Rillen und die Abstände zwischen benachbarten Rillen sind
jeweils entsprechend dem Höhen-zu-Sehnen-Verhältnis der Schaufeln angepasst. Bei Schaufeln
mit einer relativ grossen Reynoldszahl, wie zum Beispiel jene in einer Hochdruckturbine,
sind die Tiefe der Rillen gross und die Abstände zwischen den Rillen klein zu wählen.
[0044] Hingegen bei Schaufeln mit relativ tiefer Reynoldszahl sind entsprechend die Tiefe
relativ klein und die Abstände relativ gross zu wählen.
Ferner sind auf einer einzigen Schaufeloberfläche auch Rillen von verschiedener Tiefe
und mit verschiedenen Abständen zueinander ausführbar.
[0045] Die erfindungsgemässe Oberflächenstruktur eignet sich für gefräste sowie geschmiedete
Schaufeln. Die Rillenstruktur wird vorzugsweise durch Fräsen gefertigt.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Schaufeln
- 2
- Rotor
- 3
- Rotorachse
- 4
- Schaufelfuss
- 5
- Schaufelspitze
- 6
- Vorderkante
- 7
- Hinterkante
- 8
- Saugseite
- 9
- Druckseite
- 10
- Sekundärströmung
- 11
- Hauptströmung
- 12
- Sekundärströmung
- 13
- Grenzschicht
- 14
- --
- 15
- Rillen
- 16
- Radial äusser Schaufelhälfte
- 17
- Radial innere Schaufelhälfte
- 18
- Radiale Schaufelmitte, Schaufelkanalmittenachse
- 19
- Radialer Mittenbereich
- 20
- Parallel zur Schaufelspitze verlaufende Rillen
- 21,22
- Gekrümmte Rillen
- 30
- Schaufelkanal
- 31
- Nabe
- 32
- Gehäuse
1. Schaufeln (1) für eine Strömungsmaschine, die in einem Schaufelkanal (30) angeordnet
sind, wobei der Schaufelkanal (30) durch ein Gehäuse (32) und eine Nabe (31) gebildet
ist und entlang der Winkelhalbierenden zwischen Gehäuse (32) und Nabe (31) und auf
der halben radialen Längserstreckung der Schaufeln (1) eine Schaufelkanalmittenachse
(18) verläuft, und die Schaufeln (1) sich jeweils in einer Längsrichtung von einem
Schaufelfuss (4) zu einer Schaufelspitze (5) und in einer axialen Richtung von einer
Schaufelvorderkante (6) zu einer Schaufelhinterkante (7) erstrecken und die jeweils
eine Saugseite (8) und eine Druckseite (9) sowie entlang ihrer Längsrichtung eine
radial äussere Schaufelhälfte (16) und eine radial innere Schaufelhälfte (17) aufweisen,
die von der Schaufelkanalmittenachse (18) getrennt werden
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schaufeln (1) zumindest auf ihrer Saugseite (8) eine Oberflächenstruktur mit mehreren
Rillen (15, 20, 21, 22) aufweisen, wobei die Rillen (15, 20, 21, 22) sich jeweils
von der einen Schaufelkante (8, 9) zur anderen Schaufelkante (8, 9), zur Schaufelspitze
(5) oder zum Schaufelfuss erstrecken, wobei auf der Oberfläche der radial äusseren
Schaufelhälfte (16) sowie auf der radial inneren Schaufelhälfte (17) jeweils mindestens
ein Teil der Rillen (15, 21, 22) von der Schaufelkanalmittenachse (18) weg orientiert
sind.
2. Schaufeln gemäss Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Saugseite (8) der Schaufeln (1) zumindest ein Teil der Rillen (15, 21, 22)
auf der radial äusseren Schaufelhälfte (16) sich von der Schaufelvorderkante (6) in
einer Richtung von der Schaufelkanalmittenachse (18) weg erstrecken, und zumindest
ein Teil der Rillen (15, 21, 22) auf der radial inneren Schaufelhälfte (17) sich von
der Schaufelvorderkante (6) in einer Richtung von der Schaufelkanalmittenachse (18)
weg erstrecken, und die Oberfläche der Druckseite (9) der Schaufeln (1) glatt ist.
3. Schaufeln gemäss Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Saugseite (8) sowie auf der Druckseite (9) der Schaufeln (1) zumindest ein
Teil der Rillen (15, 21, 22) auf der radial äusseren Schaufelhälfte (16) sich von
der Schaufelvorderkante (6) in einer Richtung von der Schaufelkanalmittenachse (18)
weg erstrecken, und zumindest ein Teil der Rillen (15, 21, 22) auf der radial inneren
Schaufelhälfte (17) sich von der Schaufelvorderkante (6) in einer Richtung weg von
der Schaufelkanalmittenachse (18) erstrecken.
4. Schaufeln gemäss Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Saugseite (8) der Schaufeln (1) zumindest ein Teil der Rillen (15, 21, 22)
auf der radial äusseren Schaufelhälfte (16) sowie auf der radial inneren Schaufelhälfte
(17) sich jeweils von der Schaufelvorderkante (6) in einer Richtung weg von der Schaufelkanalmittenachse
(18) erstrecken, erstrecken, und auf der Druckseite (9) der Schaufeln (1) zumindest
ein Teil der Rillen (15, 21, 22) auf der radial äusseren Schaufelhälfte (16) sowie
auf der radial inneren Schaufelhälfte (17) sich jeweils von der Schaufelhinterkante
(6) in einer Richtung weg von der Schaufelkanalmittenachse (18) erstrecken.
5. Schaufeln nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rillen (15) geradlinig verlaufen.
6. Schaufeln nach Anspruch 5
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der radial äusseren Schaufelhälfte (16) und auf der radial inneren Schaufelhälfte
(17) jeweils zumindest ein Teil der Rillen (15) parallel zueinander verlaufen.
7. Schaufeln nach Anspruch 5
dadurch gekennzeichnet, dass
jede der Rillen (15) in einem ihr zugeordneten Winkel in Bezug auf die Schaufelkanalmittenachse
(18) verlaufen, wobei die Rillen (15), die der radialen Mitte (18) der Schaufel (1)
am nächsten sind, im kleinsten Winkel in Bezug auf die Schaufelkanalmittenachse (18)
verlaufen und die weiteren Rillen (15) mit zunehmenden Abstand von der radialen Mitte
(18) der Schaufeln (1) in zunehmendem Winkel in Bezug auf die Schaufelkanalmittenachse
(18) verlaufen.
8. Schaufeln nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Teil der Rillen (21) jeweils entlang einem gekrümmten Pfad verlaufen,
wobei jeder gekrümmte Pfad auf der radial äusseren Schaufelhälfte (16) in Bezug auf
das Gehäuse (32) sowie auf der radial inneren Schaufelhälfte (17) in Bezug auf die
Nabe (31) konvex verläuft.
9. Schaufeln nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Teil der Rillen (22) jeweils entlang einem gekrümmten Pfad verlaufen,
wobei jeder gekrümmte Pfad auf der radial äusseren Schaufelhälfte (16) in Bezug auf
das Gehäuse (32) sowie auf der radial inneren Schaufelhälfte (17) in Bezug auf die
Nabe (31) konkav verläuft.
10. Schaufeln (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schaufeln (1) in einem Bereich (19) um ihre radiale Mitte (18) eine oder mehrere
Rillen (20) parallel zur Schaufelkanalmittenachse (18) verlaufen.