[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrohydraulische Spannvorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art.
[0002] Bei der aus DE 44 23 585 A bekannten, elektrohydraulischen Spannvorrichtung ist dem
Spanndruckventil ein elektrischer Schalter zugeordnet, der das Erreichen des eingestellten
Spanndrucks in Abhängigkeit von der sich druckabhängig einstellenden Position des
Regelkolbens meldet, der von seiner Stellfeder in Abhängigkeit vom in der Steuerkammer
eingestellten Druck beaufschlagt wird. Insbesondere bei elektrischer Einstellung des
Spanndrucks ist das Signal des elektrischen Schalters keine ausreichend zuverlässige
Spanndruck-Information. Denn es wird vorausgesetzt, dass in der Steuerkammer der korrekte
Druck vorliegt. Ungewollte elektrische Einflüsse können jedoch zu Abweichungen des
Drucks in der Steuerkammer führen, so dass der elektrische Schalter einen falschen
Spanndruck quittiert. Es kann zwar, wie üblich, ein Manometer eine visuelle Spanndruckanzeige
für das Personal geben; diese bietet jedoch der Steuervorrichtung keine Möglichkeit
zur Reaktion. Trotz der Quittierung durch den elektrischen Schalter lassen sich dann
aufgrund falschen Spanndrucks Schäden an der Werkzeugmaschine oder an Werkstücken
nicht ausschließen. Ferner ist es kaum möglich, den Spanndruck ohne ein eingespanntes
Werkstück richtig einzustellen, denn zur Einstellung muss Hydraulikmedium strömen.
[0003] Von Interesse sind ferner. DE 38 12 116 A, US 5 620 024 A, Pat. Abstracts JP 99/3
10 33 1813 A.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrohydraulische Spannvorrichtung
anzugeben, deren Spanndruck zuverlässig elektrisch einstellbar ist, und die sehr betriebssicher
ist.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Der Analog-Wegaufnehmer des Stellkolbens meldet die Relativposition des Stellkolbens
sozusagen als Äquivalent zum Druck in der Steuerkammer, so dass über die Vorspannung
der Stellfeder des Regelkolbens bekannt ist, welcher Spanndruck dem Druck in der Steuerkammer
entspricht. Die übergeordnete Steuervorrichtung kann das Signal des Analog-Wegaufnehmers
als Ist-Wert für einen Ist-Wert/Soll-Wert-Abgleich nicht nur zur Einstellung des korrekten
Spanndrucks, sondern auch zum permanenten Nachregeln des Spanndrucks nutzen, wobei
ungewollte elektrische Einflüsse, die sich auf den Druck in der Steuerkammer auswirken
könnten, unmittelbar festgestellt und kompensiert werden können. Dies steigert die
Betriebssicherheit bei der Einstellung und bei der permanenten Regelung des Spanndrucks.
Außerdem ergibt sich der Vorteil, dass der Spanndruck ohne Werkstück eingestellt werden
kann, indem die Position des Stellkolbens korrespondierend mit dem Sollspanndruck
anhand der Meldung des Analog-Wegaufnehmers eingestellt wird, ohne dass Hydraulikmedium
zu strömen braucht.
[0007] Baulich einfach wird der Analog-Wegaufnehmer in einen Kopfteil der Steuerkammer eingegliedert,
um den Weg des Einstellkolbens direkt abzugreifen.
[0008] Ein zuverlässiges Analog-Wegsignal wird mit einem Analog-Hallsensor und einem Stabmagneten
erzielt, dessen Stabachse zumindest in etwa mit der Stellrichtung des Einstellkolbens
übereinstimmt und der sich mit dem Einstellkolben relativ zum Analog-Hallsensor bewegt.
Der Analog-Hallsensor tastet insbesondere wenigstens einen Übergangsbereich zwischen
einem starken und einem schwachen Magnetfeld des Stabmagneten ab und zeigt so die
Relativposition des Einstellkolbens entlang seines Stellweges präzise an.
[0009] In elektrohydraulischen Spannvorrichtungen tritt insbesondere im Spannelement Leckage
auf. Diese Leckage ist im Ausmaß stark druckabhängig. Dazu kommt, dass Spannelemente
unterschiedlicher Hersteller deutlich verschiedene Leckagen haben. Unter anderem bedingt
durch Leckage können beim Einstellen des Spanndrucks und im Betrieb Druckschwankungen
im System auftreten. Es ist sogar möglich, dass aufgrund von Leckage das Spannelement
steht, die Steuervorrichtung diesen Stillstand jedoch nicht feststellen kann, oder
dass das Spannelement in Bewegung ist, obwohl die Steuervorrichtung davon ausgeht,
dass das Spannelement steht. Solche Druckschwankungen muss, z.B. bei der bekannten
elektrohydraulischen Spannvorrichtung, der Regelkolben des Spanndruckventils selbsttätig
ausgleichen. Der Regelkolben ist jedoch relativ eng eingepasst und hat nennenswerten
Losbrechwiderstand. Bei solchen, oft relativ schwachen Druckschwankungen, und/oder
bei einem Speicher-/Ladebetrieb, kann der Regelkolben nicht zuverlässig genug spielen,
um die Druckschwankungen zu kompensieren. Der dem Regelkolben zugeordnete elektrische
Schalter kann wegen der sich druckabhängig einstellenden Position des Regelkolbens
dann das Erreichen des Soll-Spanndrucks melden, obwohl dieser tatsächlich nicht vorliegt,
oder das Nichterreichen des Soll-Spanndrucks melden, obwohl dieser bereits eingestellt
ist. Aus diesen Gründen ist die Aussagekraft des Signals des elektrischen Schalters
für die Steuervorrichtung und unter bestimmten Betriebszuständen nicht aussagefähig
genug. Um diesen Nachteil zu beseitigen, ist es deshalb zweckmäßig, dem Spanndruckventil
im Hauptkreis eine Druckwaage zuzuordnen, die die Druckdifferenz über den Regelkolben
konstant hält und problemlos so leichtgängig auslegbar ist, dass sie selbst kleine
Druckschwankungen selbsttätig kompensiert. Die Druckwaage enthebt den Regelkolben
der Aufgabe, Druckänderungen zu kompensieren, und führt zusätzlich zu dem wichtigen
Vorteil, dass die Schaltpunkt-Position des Regelkolbens nicht mehr druckabhängig,
sondem rein mengenabhängig ist und das aus dieser Position abgeleitete Signal des
dem Regelkolben zugeordneten elektrischen Schalters stets eine zuverlässige Aussage
für die Steuervorrichtung liefert. Unter Nutzen des Signals des Analog-Wegaufnehmers
und des Signals des elektrischen Schalters wird die Betriebssicherheit bei der Einstellung
und bei der Nachregelung des Spanndrucks deutlich verbessert.
[0010] Zweckmäßig wird die Druckwaage im Hauptkreis stromauf des Spanndruckventils angeordnet
und kooperiert der Regelkolben mit dem elektrischen Schalter an einer präzise vorherbestimmten,
über die Menge auf den Spanndruck bezogenen Schaltpunkt-Position. Der ausgleichende
Einfluss der Druckwaage lässt die Schaltdruckposition sehr präzise vorherbestimmen,
so dass sich der elektrische Schalter exakt auf die Schaltpunkt-Position einjustieren
lässt.
[0011] Die Betriebssicherheit lässt sich weiter steigern, wenn ein Analog-Druckaufnehmer
für das Ist-Spanndrucksignal vorgesehen und an die Steuervorrichtung angeschlossen
ist. Denn das üblicherweise zwischen dem Spanndruckventil und dem Spannelement vorgesehene
Wegesteuerventil und/oder Leckage im Spannelement können unkontrollierbar Einfluss
darauf nehmen, dass der vom Spanndruckventil eingestellte Soll-Spanndruck nicht dem
im Spannelement herrschenden Ist-Spanndruck entspricht. Eine solche Abweichung wird
über den Analog-Druckaufnehmer sofort festgestellt und an die Steuervorrichtung gemeldet,
die dann eine Korrektur vorzunehmen vermag.
[0012] Eine weitere Steigerung der Betriebssicherheit lässt sich dadurch herbeiführen, dass
dem Sicherungsventil, welches den Druck in der Steuerkammer zu halten hat, in seiner
Absperrstellung in beiden Strömungsrichtungen leckagefrei dicht ist. Dadurch wird
nicht nur verhindert, dass bei einer ungewollten Stromänderung und dadurch bedingter
Verstellung des Proportional-Druckregelventils der Druck in der Steuerkammer abgesenkt
oder erhöht wird, sondern auch dass der Druck in der Steuerkammer bei einer Fehlfunktion
der Pumpe nicht ungewollt erhöht wird. Es kann mit dieser Ausbildung des Sicherungsventils
sogar eine Steuerroutine eingestellt werden, bei der das Proportional-Druckregelventil
nach erfolgter Einstellung des Spanndrucks vollständig entlastet und erst zu einer
Nachregelung oder Änderung des Spanndrucks wieder aufgebaut wird.
[0013] Zweckmäßig sind das Proportional-Druckregelventil, das Sicherungsventil und der Analog-Wegaufnehmer
am Kopfteil der Steuerkammer angeordnet, um eine kompakte Bauweise zu erzielen, und
werden der Proportionalmagnet und der Schaltmagnet zu einem kompakten Doppelmagneten
zusammengefasst.
[0014] Das Ist-Spanndrucksignal, das der Analog-Druckaufnehmer abgreift und an die Steuervorrichtung
meldet, wird zweckmäßig und baulich einfach in dem Wegesteuerventil zwischen dem Spanndruckventil
und dem Spannelement abgegriffen.
[0015] Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes wird anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein symbolisiertes Blockschaltbild einer elektrohydraulischen Spannvorrichtung für
eine Werkzeugmaschine,
- Fig. 2
- einen Teilschnitt einer konkreten Ausführungsform der elektrohydraulischen Steuerung
der Spannvorrichtung, und
- Fig. 3
- einen Schnitt in der Schnittebene III-III in Fig. 2, wobei der Übersichtlichkeit halber
einige Innenkomponenten weggelassen sind.
[0016] Eine elektrohydraulische Spannvorrichtung S (Fig. 1) dient zum Betätigen (z.B. Lösen
und Spannen) eines Spannelements 1 einer Werkzeugmaschine und enthält eine Hydrauliksteuerung
2, der eine übergeordnete elektronische Steuer- und/oder Überwachungsvorrichtung 3
zugeordnet ist. Eine Signaleinrichtung 4 kann zum Anzeigen eines Gut- oder Fehlerzustands
vorgesehen sein. Eine Einstellvorrichtung 5 dient zum elektrischen Einstellen des
Spanndrucks für das Spannelement 1.
[0017] In der Hydrauliksteuerung 2 ist an einen Hauptkreis 6 eine Pumpe P angeschlossen.
Stromauf eines Spanndruckventils V (z.B. Druckminderventil) ist eine Druckwaage DW
angeordnet. In einem Wegsteuerventil W stromab des Spanndruckventils V führen Arbeitsleitungen
27, 26 zum Spannelement bzw. der Spanngruppe 1. Eine Rücklaufleitung 13 führt vom
Wegesteuerventil W zu einem Druckmittelreservoir. Stromab des Spanndruckventils V
zweigt vom Hauptkreis 6 eine Leitung 21 zu einem Manometer M ab. Die Druckwaage DW
wird in Schließrichtung vom Druck in der Leitung 21 und der Kraft einer Feder 22,
hingegen in Öffnungsrichtung vom Hauptkreisdruck zwischen der Druckwaage DW und dem
Spanndruckventil V beaufschlagt. Sie gleicht Druckschwankungen aus und hält die Druckdifferenz
in einem Regelkolben K des Spanndruckventils V konstant.
[0018] Dem Spanndruckventil V kann ein elektrischer Schalter 8 zugeordnet sein, der beispielsweise
bei Erreichen des Soll-Spanndrucks ein Gutsignal abgibt und an die Steuervorrichtung
3 übermittelt. Im Spanndruckventil V ist der Regelkolben K zum Einstellen der Größe
einer Blende 7 durch eine Einstellfeder 11 belastet. Die Einstellfeder 10 wird durch
einen in einer Steuerkammer 9 angeordneten Einstellkolben 10 beaufschlagt.
[0019] Das Wegesteuerventil W ist durch Magneten 24, 25 aus der gezeigten Neutralstellung
in zwei Steuerstellungen verstellbar. Im Wegesteuerventil W zweigt eine Spanndruck-Signalleitung
12 ab, die ein Ist-Spanndrucksignal enthält und dieses auf den Regelkolben K im Spanndruckventil
V entgegengesetzt zur Kraft der Einstellfeder 11 überträgt. Vom Hauptkreis 6 zweigt
zwischen der Druckwaage DW und dem Spanndruckventil V ein Einstell-Vorsteuerkreis
ab, der über ein Proportional-Druckregelventil B und ein diesem nachgeordnetes Sicherungsventil
D zur Steuerkammer 9 führt. Das Proportional-Druckregelventil B wird gegen die Kraft
einer Regelfeder 16 durch einen Proportionalmagneten 15 verstellt, beispielsweise
mit einem Strom, der mit der Einstellvorrichtung 5 in der Steuervorrichtung 3 eingestellt
wird. Das Sicherungsventil D wird durch eine Schwarz/Weiß-Schaltmagneten 14 gegen
die Kraft einer Feder 16 aus der gezeigten Absperrstellung O in eine Durchgangsstellung
c verstellt. Im Sicherungsventil 14 ist eine Absperrvorrichtung C enthalten, die in
der Absperrstellung O in beiden Strömungsrichtungen leckagefrei abdichtet, d.h. jegliche
Strömung aus der Steuerkammer 9 zum Proportional-Druckregelventil B, und umgekehrt,
verhindert.
[0020] An die Ist-Spanndruck-Signalleitung 12 kann ein Analog-Druckaufnehmer A angeschlossen
sein, der, wie auch die anderen, elektrisch zu betätigenden Komponenten der Hydrauliksteuerung
2, an die Steuervorrichtung 3 angeschlossen ist. Der Analog-Druckaufnehmer A meldet
den Ist-Spanndruck, der bei geschaltetem Wegesteuerventil W in einer der Arbeitsleitungen
26, 27 herrscht. Der elektrische Schalter 8 gibt an einer vorbestimmten Schaltpunkt-Position
des Regelkolbens K ein Signal an die Steuervorrichtung 3. Die Schaltpunkt-Position
ist exakt auf den Soll-Spanndruck abgestimmt. Da die Druckwaage DW unabhängig von
Druckschwankungen die Druckdifferenz am Regelkolben K konstant hält, ist das vom elektrischen
Schalter 8 abgegebene Signal mengenabhängig und eindeutig.
[0021] Der Einstellkolben 10 ist mit einem Analog-Wegaufnehmer R verbunden, der an die Steuervorrichtung
3 angeschlossen ist und permanent die Position des Einstellkolbens 10 meldet, als
Äquivalent zum Druck in der Steuerkammer 9 bzw. zur Vorspannung der Einstellfeder
11 bzw. zum Sollspanndruck.
Funktion:
[0022] Das Spannelement 1 befindet sich in seiner Lösestellung. Das Wegesteuerventil W ist
in seine Neutralstellung geschaltet. Der Soll-Spanndruck ist mit der Einstellvorrichtung
5 elektrisch eingestellt. Die Blende 7 hat ihre größte Öffnung. Der Proportionalmagnet
15 ist entsprechend dem eingestellten Soll-Spanndruck bestromt. Der Schaltmagnet 14
hat das Sicherungsventil D in die Durchgangsstellung c verstellt. Das Wegsteuerventil
W wird in eine Steuerstellung verstellt, um ein Werkstück zu spannen, das dem Spannelement
1 angeboten wird. In der Steuerkammer 9 wird ein Druck aufgebaut, der mit dem Soll-Spanndruck
korrespondiert. Der Analog-Wegeaufnehmer R überwacht die Verstellbewegung des Einstellkolbens
10 und meldet dessen Position an die Steuervorrichtung 3. Mittels des in der Signalleitung
12 übertragenen Ist-Spanndrucksignals wird der Regelkolben K gegen die Kraft der Einstellfeder
11 verschoben, um die Größe der Blende 7 so einzustellen, dass der Soll-Spanndruck
erzeugt wird. Sobald der Soll-Spanndruck eingestellt ist, spricht der elektrische
Schalter 8 an und gibt ein Quittierungssignal an die Steuervorrichtung 3 (oder kurz
vor Erreichen des Soll-Spanndrucks). Der Analog-Druckaufnehmer A meldet den Ist-Spanndruck
an die Steuervorrichtung 3. Die Druckwaage DW kompensiert Druckschwankungen stromauf
des Regelkolbens K. Zur Überwachung der korrekten Funktion wird zumindest der Druck
in der Steuerkammer 9 unter Berücksichtigung des Signals des Analog-Wegaufnehmers
R durch die Steuervorrichtung 3 so gesteuert, dass der Einstellkolben 10 eine zum
Soll-Spanndruck äquivalente Position erreicht. Flankierend kann das Signal des Schalters
8 und/oder des Analog-Druckaufnehmers A zur Überwachung und/oder Steuerung bzw. Regelung
mit herangezogen werden.
[0023] Ist der Soll-Spanndruck mit dem Ist-Spanndruck in Übereinstimmung gebracht, dann
wird zunächst das Sicherungsventil D in seine Absperrstellung O verstellt und nachfolgend
das Druckregelventil B durch Entregen des Proportional-Magneten 5 entlastet. Sollte
sich aufgrund äußerer Einflüsse später der Spanndruck wieder verändern und/oder der
Druck in der Steuerkammer 9, dann wir durch erneutes Bestromen der Magneten 14, 15
eine Nachregelung vorgenommen, und zwar unter erneuter Berücksichtigung der vorliegenden
Signale.
[0024] Zum Lösen des Spannelements 1 wird das Wegesteuerventil W umgestellt. Der Druck in
der Steuerkammer 9 kann zum Einstellen einer bestimmten Lösegeschwindigkeit und/oder
eines bestimmten Lösedrucks in analoger Weise gesteuert werden.
[0025] Zusätzlich ist es möglich, den Spanndruck ohne Werkstück einzustellen, indem der
mit dem Soll-Spanndruck korrespondierende Druck in der Steuerkammer 9 mittels des
Analog-Wegaufnehmers R eingestellt wird, beispielsweise im Hinblick auf eine zukünftig
zu bearbeitende Werkstück-Serie.
[0026] Die Hydrauliksteuerung 2 wird detailliert anhand der Fig. 2 und 3 erläutert. Es ist
hervorzuheben, dass die Druckwaage DW und/oder der Analog-Druckaufnehmer A nicht zwangsweise
erforderlich, sondern zweckmäßige Optionen sind.
[0027] Die gezeigte Hydrauliksteuerung 2 ist aus mehreren miteinander verbundenen Blöcken
zusammengesetzt, wobei in Fig. 2 im unteren Block der Hauptkreis 6 zur Druckwaage
DW führt. Die Regelfeder 22 der Druckwaage DW beaufschlagt einen Druckwaagenkolben
23 in deren Öffnungsrichtung parallel zu dem hinter dem Druckwaagenkolben 23 eingespeisten
Druck aus der Leitung 21, während gleichzeitig in Schließrichtung der Hauptkreisdruck
stromauf des Spanndruckventils V wirkt.
[0028] Der im mittleren Block linear verschiebbare Regelkolben K des Spanndruckventils V
ist an seiner von der Einstellfeder 11 belasteten Seite zur Rücklaufleitung 13 entlastet,
und erhält an der entgegengesetzten Seite das Ist-Spanndrucksignal aus der Signalleitung
12. Er stellt sich in die Schaltpunkt-Position, in der er durch Zusammenarbeit seiner
Steuerkante mit einer Gehäusekante die Menge für den Soll-Spanndruck über die Blende
7 einstellt, wobei dann das vom Spanndrucksignal beaufschlagte Ende des Regelkolbens
K den elektrischen Schalter 8 betätigt. Der Schaltpunkt des elektrischen Schalters
8 wird beispielsweise durch Einfügen oder Entnehmen von Unterlagen 18 exakt auf die
Schaltpunkt-Position des Regelkolbens K einjustiert, so dass der elektrische Schalter
8 exakt auf die durch die Größe der Blende 7 eingestellte Menge anspricht. Abhängig
von der Bestromung eines der Magneten 24, 25 verbindet das Wegesteuerventil W den
Hauptkreis 6 mit der einen oder der anderen Arbeitsleitung 26, 27. Der in der jeweiligen
Arbeitsleitung 26 oder 27 herrschende Ist-Spanndruck wird über die Signalleitung 12
auch permanent vom Analog-Druckaufnehmer A abgegriffen.
[0029] Im mittleren Block wird die Vorspannung der Einstellfeder 11 durch den Einstellkolben
10 mittels des in der Steuerkammer 9 eingestellten Drucks vorgewählt. Das Sicherungsventil
D und das Proportional-Druckregelventil B sind zweckmäßige nebeneinander in einem
Kopfteil 19 der Steuerkammer 9 platziert. Der Proportionalmagnet 15 kann mit dem Schaltmagneten
14 zu einem Doppelmagneten zusammengefasst sein, der am Kopfteil 19 montiert ist und
für beide Funktionen einen gemeinsamen Steckanschluss 20 besitzt. Dies ist durch die
Beschriftung SW und PROP in Fig. 3 symbolisiert. Die beide Magneten können getrennt
ausgebildet und montiert sein. Auch die Ventile B, D können getrennt, gegebenenfalls
mit eigenen Blöcken, installiert sein.
[0030] Das Proportional-Druckregelventil B (Fig. 3) ist zweckmäßig ein Einschraubventil,
das im Kopfteil 9 in einer Kammer zwischen einer Anschlussbohrung 28 des Einstellvorsteuerkreises
und einem Kanal 29 zu einer weiteren, das Sicherungsventil D aufnehmenden Kammer im
Kopfteil 19 installiert ist. Auch das Sicherungsventil D kann ein Einschraubventil
sein, das als Sitzventil ausgebildet ist und ein Schließelement 31 mit kugeliger oder
kegeliger Dichtfläche und einem dazu passenden Ventilsitz 30 aufweist. der Ventilsitz
30 ist in einem hohlen Gehäuseeinsatz geformt, in welchem der Schaltmagnet 14 das
Schließelement 31 gegen die Kraft der Feder 17 und den Druck im Kanal 29 aus der gezeigten
Absperrstellung vom Ventilsitz 30 abheben und in die Durchgangsstellung bringen kann.
Das Schließelement 31 wird vom Druck im Kanal 29 in Schließrichtung beaufschlagt.
Vom Gehäuseeinsatz des Sicherungsventils D führt ein Kanal in die Steuerkammer 9.
Das Schließelement 31 bildet mit dem Ventilsitz 30 und der Schließfeder 17 die Absperrvorrichtung
C des Sicherungsventils D, die dank der Sitzventilfunktion in der Absperrstellung
in beiden Strömungsrichtungen leckagefrei dicht ist.
[0031] Auch der Analog-Wegaufnehmer R ist im Kopfteil 19 angeordnet. Er weist einen Analog-Hallsensor
35 auf, der in einem Ausschnitt 34 an einer nicht magnetischen Wand 37 des Kopfteils
19, vorzugsweise längsverstellbar, montiert ist, und einen Stabmagneten 33, der in
einem Rohrkörper 32 des Einstellkolbens 10 untergebracht ist. Das Ausgangssignal des
Analog-Wegaufnehmers R wird an einem Anschluss 36 abgegriffen. Der Analog-Hallsensor
35 ist so ausgelegt, dass er zweckmäßig einen Übergangsbereich zwischen einem starken
und einem schwachen Magnetfeld des Stabmagneten 33 abgreift.
1. Elektrohydraulische Spannvorrichtung (S), insbesondere für eine Werkzeugmaschine,
mit einem über einen Vorsteuerkreis aus einer übergeordneten elektronischen Steuervorrichtung
(3), hydraulisch einstellbaren Spanndruckventil (V) in einem Hauptkreis (6), wobei
das Spanndruckventil (V) ein Druckminderventil mit einem von einer Einstellfeder (11)
belasteten, linear verstellbaren Regelkolben (K) ist, der in Abhängigkeit von einem
Ist-Spanndrucksignal gegen die Stellfeder eine im Hauptkreis angeordnete Blendenöffnung
(7) verändert, und mit einem aus dem Vorsteuerkreis in einer Steuerkammer hydraulisch
beaufschlagten Einstellkolben (10) für die Einstellfeder (11), dadurch gekennzeichnet, dass für den Einstellkolben (10) ein mit der Steuervorrichtung (3) verbundener Analog-Wegaufnehmer
(R) vorgesehen ist.
2. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Analog-Wegaufnehmer (R) in einem Kopfteil (19) der Steuerkammer (9) des Einstellkolbens
(10) angeordnet ist.
3. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Analog-Wegaufnehmer (R) einen im Kopfteil (19), vorzugsweise verstellbar, außerhalb
der Steuerkammer (9) montierten Analog-Hallsensor (35) und einen in der Steuerkammer
(9) mit dem Einstellkolben (10) verbundenen Stabmagneten (33) aufweist, dessen Stabachse
zumindest in etwa mit der Stellrichtung des Einstellkolbens (10) übereinstimmt.
4. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass im Hauptkreis (6) dem Regelkolben (K) eine Druckwaage (DW) zugeordnet ist.
5. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwaage (DW) im Hauptkreis (6) stromauf des Spanndruckventils (V) angeordnet
und in Öffnungsrichtung von einer Feder (22) sowie dem Hauptkreisdruck stromab des
Spanndruckventils (V), in Schließrichtung hingegen vom Hauptkreisdruck stromauf des
Spanndruckventils (V) beaufschlagt ist.
6. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spanndruckventil (V) einen elektrischen Schalter (8) aufweist, der vom Regelkolben
(K) an einer vorbestimmten, auf den Spanndruck bezogenen Schaltpunkt-Position betätigbar
ist.
7. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Analog-Druckaufnehmer (A) für das Ist-Spanndrucksignal vorgesehen und, vorzugsweise
an die Steuervorrichtung (3) angeschlossen ist.
8. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Vorsteuerkreis ein Proportional-Druckregelventil (B) und ein aus einer Absperrstellung
durch einen Schaltmagneten (14) in eine Durchgangsstellung betätigbares Sicherungsventil
(D) vorgesehen sind, und dass das Sicherungsventil (D) in der Absperrstellung in beiden
Strömungsrichtungen leckagefrei dicht ist.
9. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Proportional-Druckregelventil (B) und das Sicherungsventil (D) nebeneinander
im Kopfteil (19) angeordnet sind, dass ein Signalabgriff (36) des Analog-Wegaufnehmers
(R) am Kopfteil (19) angeordnet ist, und dass der Proportionalmagnet (15) und der
Schaltmagnet (14) in einem am Kopfteil (19) montierten Doppelmagneten zusammengefasst
sind.
10. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ist-Spanndrucksignal aus einem im Hauptkreis (6) zwischen dem Spanndruckventil
(V) und einem Spannelement (1) angeordneten Wegesteuerventil (W) stammt.