[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrohydraulische Spannvorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art.
[0002] An solche aus DE 44 23 585 A bekannte, elektrohydraulische Spannvorrichtungen werden
von den Anwendem bzw. Werkzeugmaschinen-Herstellem außerordentlich hohe sicherheitstechnische
Anforderungen gestellt. Einerseits sind an Werkzeugmaschinen auftretende Schäden sehr
teuer und zeitaufwendig zu beheben, auch wegen häufig immenser Kosten von Ausfall-
oder Reparaturzeiten. Andererseits sind Schäden an den Werkstücken, verursacht durch
eine Fehlfunktion der Werkzeugmaschine, unbedingt zu vermeiden. Beispielsweise kann
sich im elektrischen System der Werkzeugmaschine der Strom bzw. die Spannung ungewollt
verändern, wodurch der Proportionalmagnet des Proportional-Druckregelventils über
das in seiner Absperrstellung in Strömungsrichtung zur Steuerkammer durchgängige Sicherungsventil
den an sich fest eingestellten Druck in der Steuerkammer verändert, was eine ungewollte
Veränderung des Spanndrucks über das Spanndruckventil hervorruft. Diese Veränderung
wird in der Steuervorrichtung nicht wahrgenommen, weil von korrekten Stromverhältnissen
ausgegangen wird und der elektrische Schalter des Spanndruckventils ggfs. nach wie
vor "Spanndruck vorhanden" meldet. Ferner kann in der Absperrstellung des Sicherungsventils
und bestromten Proportionalmagneten des Druckregelventils die Pumpe ungewollt durchschlagen
und den Druck in der Steuerkammer ungewollt steigem. Ein zu hoher bzw. zu niedriger
Spanndruck kann dann einen Schaden an den Werkstücken und/oder Komponenten der Werkzeugmaschine
hervorrufen.
[0003] Von Interesse sind femer: EP 0 884 486 A, DE 201 14 538 U.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrohydraulische Spannvorrichtung
der eingangs genannten Art mit erhöhtem sicherheitstechnischem Standard anzugeben,
und zwar unabhängig davon, ob der Spanndruck elektrisch oder manuell eingestellt wird.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Da das Sicherungsventil in seiner Absperrstellung in beiden Strömungsrichtungen leckagefrei
dicht ist, kann eine Druckanhebung oder Druckabsenkung durch das sich ungewollt verstellende
Proportional-Druckregelventil oder beim Durchschlagen der Pumpe keine Veränderung
der Einstellung am Spanndruckventil bewirken. Dank der leckagefreien Abdichtung im
Sicherungsventil in jeder Strömungsrichtung kann bei elektrischer Einstellbarkeit
des Spanndruckes sogar eine Steuerroutine eingesetzt werden, bei der nach Einstellung
des Spanndruckes über das Proportional-Druckregelventil bei in seine Durchgangsstellung
geschaltetem Sicherungsventil zunächst das Sicherungsventil in die Absperrstellung
gebracht und dann der Proportionalmagnet des Proportional-Druckregelventils vollständig
entregt wird. Dadurch können sich weder Stromänderungen auf das Proportional-Druckregelventil
noch ein Durchschlagen der Pumpe in der Steuerkammer auswirken. Der Proportionalmagnet
des Proportional-Druckregelventils wird bei dieser Steuerroutine erst wieder bestromt,
wenn eine Änderung des Spanndruckes (gewollt oder zwecks Nachregelung) erforderlich
wird. Das in beiden Strömungsrichtungen leckagefrei absperrende Sicherungsventil ist
auch für elektrohydraulische Spannvorrichtungen zweckmäßig, bei denen der Spanndruck
manuell eingestellt wird.
[0007] Zweckmäßig ist das Sicherungsventil ein Sitzventil, das baulich einfach, kostengünstig
und funktionssicher ist, und in der Absperrstellung beide Strömungsrichtungen leckagefrei
blockiert. Da die Federbelastung des Schließelements für die Absperrstellung verantwortlich
ist, kann ein einfacher Schwarz/Weiß-Schaltmagnet für das Sicherungsventil verwendet
werden.
[0008] Eine kompakte Bauweise mit möglichst wenigen Komponenten ist ein wichtiger Aspekt
solcher elektrohydraulischer Spannvorrichtungen. Durch nebeneinanderliegendes Anordnen
des Sicherungsventils und des Proportional-Druckregelventils in einem Kopfteil der
Steuerkammer wird Bauraum gespart und werden weniger Einzelteile benötigt.
[0009] Im Sinne einer kompakte Bauweise werden auch die Magneten des Sicherungsventils und
des Proportional-Druckregelventils zu einem Doppelmagneten kombiniert, der gemeinsame
Anschlussstecker aufweist.
[0010] Da moderne Werkzeugmaschinen computerisiert sind, ist es zweckmäßig, auch für die
elektrohydraulische Spannvorrichtung eine übergeordnete, elektronische Steuerund/Oder
Überwachungsvorrichtung vorzusehen, die vorzugsweise, eine elektrische Einstellvorrichtung
für den Spanndruck aufweist.
[0011] Um eine saubere automatische Spanndruck-Regelung anwenden zu können, wird zweckmäßig
ein Analog-Druckaufnehmer zum Abgreifen des Ist-Spanndrucks vorgesehen, der, vorzugsweise,
an eine vom Hauptkreis getrennte Spanndruck-Signalleitung angeschlossen ist. Der Analog-Druckaufnehmer
stellt in einem Regelkreis, in welchem zumindest der Proportionalmagnet des Proportional-Druckregelventils
und der Schaltmagnet des Sicherungsventils enthalten sind, den Ist-Wert des Spanndrucks
bereit, wodurch eine automatische Regelung mit Soll- und Ist-Wertabgleichung möglich
ist, oder zumindest Alarm gegeben werden kann, falls der vom Analog-Druckaufnehmer
überwachte Spanndruck zu niedrig oder zu hoch sein sollte. Der Analog-Druckaufnehmer
stellt fortlaufend die notwendige Information für die Steuervorrichtung zur Verfügung,
im Gegensatz zu einem üblicherweise nur eine visuelle und passive Anzeige bietenden
Manometer.
[0012] Zweckmäßig wird der Analog-Druckaufnehmer mit einer Anzeige- und/oder Alarmeinrichtung
und/oder der übergeordneten Steuer- und/oder Überwachungsvorrichtung verbunden. Auf
diese Weise ist mit der Steuerroutine, nach erfolgter Einstellung des Sollspanndrucks
den Proportionalmagneten des Proportional-Druckregelventils vollständig zu entregen
und das Sicherungsventil in der Absperrstellung zu belassen, erhöhte Betriebssicherheit
gegeben.
[0013] Ein vom Regelkolben betätigter, elektrischer Schalter meldet das Erreichen oder Fehlen
des Spanndrucks, z.B. an die Steuervorrichtung. Da jedoch der Regelkolben kleinere
Druckänderungen im System (z.B. hervorgerufen durch druckabhängig variierende Leckageverluste
im Spannelement, oder beim Speicher-Ladebetrieb) nicht einwandfrei beherrschen kann
(z.B. aufgrund eines relativ hohen Losbrechwiderstandes des Regelkolbens), und dann
das Signal des Schalters keine zuverlässige Aussage liefern kann, ist es zweckmäßig,
dem Regelkolben eine Druckwaage zuzuordnen. Die Druckwaage kompensiert auch kleinere
Druckschwankungen zuverlässig und hält die Druckdifferenz am Regelkolben konstant.
Der Regelkolben ist von dieser Aufgabe entlastet. Als positivere Nebeneffekt zur Steigerung
der Betriebssicherheit korrespondiert dann dank der Druckwaage die Schaltpunktposition
des Regelkolbens nur mehr mit der über den Regelkolben strömenden Menge, so dass das
Signal des Schalters eine eindeutige und zuverlässige Aussage liefert, unter anderem,
weil der Schaltpunkt sehr genau eingestellt werden kann. Dies ist besonders günstig,
wenn eine automatische Spanndruckregelung vorgenommen wird, oder wenn der Spanndruck
während der Bearbeitung eines Werkstücks geändert wird, und zwar unabhängig davon
ob der Spanndruck manuell oder elektrisch eingestellt wird.
[0014] Das erfindungsgemäß Konzept ist sicherheitstechnisch sauber und wehrt ungewollte
elektrische und/oder hydraulische Einflüsse selbsttätig ab, die zu Schäden in der
Werkzeugmaschine und/oder an Werkstücken führen könnten.
[0015] Anhand der Zeichnung wird eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein symbolisiertes Blockschaltbild einer elektrohydraulischen Spannvorrichtung für
eine Werkzeugmaschine,
- Fig. 2
- einen Teilschnitt einer konkreten Ausführungsform der elektrohydraulischen Steuerung
der Spannvorrichtung, und
- Fig. 3
- einen Schnitt in der Schnittebene III-III in Fig. 2.
[0016] Eine elektrohydraulische Spannvorrichtung S gemäß Fig. 1 dient zum Verstellen (z.B.
Lösen und Anziehen) eines Spannelements 1 und enthält als Hauptkomponente eine Hydrauliksteuerung
2, der, vorzugsweise, eine übergeordnete elektronische Steuerund/Oder Überwachungseinrichtung
3 zugeordnet ist. Eine Signaleinrichtung 4 kann eine Gut- oder Fehlerzustand anzeigen.
Eine Einstellvorrichtung 5 dient beispielsweise zum elektrischen Einstellen des Spanndrucks.
[0017] Die Hydrauliksteuerung 2 wird in einem Hauptkreis 6 (Druckleitung) von einer Pumpe
P) versorgt. Im Hauptkreis 6 ist stromauf eines Spanndruckventils V eine Druckwaage
DW angeordnet. Von einem Wegesteuerventil W stromab des Spanndruck-Ventils V führen
Arbeitsleitungen 27, 26 zum Spannelement bzw. der Spanngruppe 1. Eine Rücklaufleitung
13 führt zu einem Druckmittelreservoir. Stromab des Spanndruckventils V zweigt vom
Hauptkreis 6 eine Leitung 21 beispielsweise zu einem Manometer Mab. Die Druckwaage
DW wird vom Druck in der Leitung 21 und der Kraft einer Feder 22 in Schließrichtung
und vom Hauptkreis-Druck zwischen der Druckwaage DW und dem Spanndruckventil V in
Öffnungsrichtung beaufschlagt.
[0018] Dem Spanndruckventil V ist ein elektrischer Schalter 8 zugeordnet, der beispielsweise
bei Erreichen des Sollspanndrucks ein Gutsignal abgibt und an die Steuervorrichtung
3 übermittelt. Das Spanndruckventil V enthält einen durch eine Regelfeder 11 belasteten
Regelkolben K zum Einstellen der Größe einer Blende 7. Die den Spanndruck bestimmende
Regelfeder 10 wird durch einen in einer Steuerkammer 9 angeordneten Einstellkolben
10 beaufschlagt.
[0019] Im Wegesteuerventil W, das durch Magneten 25, 24 aus der gezeigten Neutralstellung
in zwei Steuerstellungen verstellbar ist, zweigt eine Spanndrucksignalleitung 12 ab,
deren Signaldruck auf den Regelkolben K im Spanndruckventil V entgegengesetzt zur
Kraft der Regelfeder 11 zurückgeführt wird. Ein Einstell-Vorsteuerkreis zweigt vom
Hauptkreis 6 zwischen der Druckwaage DW und dem Spanndruckventil V ab und führt über
ein Proportional-Druckregelventil B und ein diesem nachgeordnetes Sicherungsventil
D zur Steuerkammer 9. Das Proportional-Druckregelventil B wird gegen die Kraft einer
Regelfeder 16 durch einen Proportionalmagneten 15 verstellt, beispielsweise von der
Steuervorrichtung 3.
[0020] Das Sicherungsventil D wird durch einen Schwarz/Weiß-Schaltmagneten 14 gegen die
Kraft einer Feder 16 aus der gezeigten Absperrstellung O in eine Durchgangsstellung
c verstellt. Im Sicherungsventil 14 ist eine Absperrvorrichtung C enthalten, die in
der Absperrstellung 0 in beiden Strömungsrichtungen leckagefrei dicht ist, d.h., jegliche
Strömung aus der Steuerkammer 9 zum Proportional-Druckregelventil B und umgekehrt
verhindert.
[0021] An die Spanndrucksignalleitung 12 ist ein Analog-Druckaufnehmer A angeschlossen,
der (gestrichelt angedeutet), wie auch die anderen, elektrisch zu betätigenden Komponenten
der Hydrauliksteuerung 2, an die Steuervorrichtung 3 angeschlossen sein kann. Der
Analog-Druckaufnehmer A meldet den Ist-Spanndruck, der bei geschaltetem Wegesteuerventil
W in einer der Arbeitsleitungen 27, 26 herrscht.
[0022] Der elektrische Schalter 8 gibt ein Signal bei einer vorbestimmten Position des Regelkolbens
K ab, die auf den Soll-Spanndruck abgestimmt ist. Die Druckwaage DW hält unabhängig
von Druckschwankungen seitens des Spanndruckventils V bzw. der Pumpe P die Druckdifferenz
am Regelkolben K konstant, so dass das vom elektrischen Schalter 8 abgegebenen Signal
strikt mengenabhängig und eindeutig ist.
Operation:
[0023] Das Spannelement 1 befindet sich in seiner Lösestellung. Durch Beaufschlagen der
Arbeitsleitung 27 wird es in seine Spannstellung gebracht, in der es ein Werkstück
mit einem Soll-Spanndruck halten soll. Der Soll-Spanndruck ist beispielsweise an der
Einstellvorrichtung 5 eingestellt. Das Sicherungsventil D wird durch Beaufschlagen
des Schaltmagneten 14 aus der gezeigten Absperrstellung in seine Durchgangsstellung
c verstellt. In Etwa zur gleichen Zeit wird der Proportionalmagnet 15 des Proportional-Druckregelventils
B von der Steuervorrichtung 3 mit einem exakt bestimmten Strom bestromt, der mit dem
Soll-Spanndruck bzw. einem Soll-Druck in der Steuerkammer 9 korrespondiert. Im Einstell-Vorsteuerkreis
steht Druck an, aus dem das Proportional-Druckregelventil B in der Steuerkammer 9
den vorbestimmten Soll-Druck einstellt. In etwa gleichzeitig oder nacheilend wird
das Wegesteuerventil W in seine Schaltstellung gebracht, in der der Hauptkreis 6 mit
der Arbeitsleitung 27 verbunden ist, während die Arbeitsleitung 26 mit der Rücklaufleitung
13 verbunden wird. Mittels des Spanndrucksignals in der Leitung 12 regelt der Regelkolben
K exakt den Soli-Spanndruck ein, dessen Erreichen beispielsweise durch Ansprechen
des Schalters 8 gemeldet wird. Der Schaltmagnet 14 wird entregt, so dass das Sicherungsventil
D in seine gezeigte Absperrstellung geht, ehe der Proportionalmagnet 15 entregt wird
und der Einstellvorsteuerkreis zwischen dem Sicherungsventil D und dem Proportional-Druckregelventil
B zur Rücklaufleitung 13 entlastet wird. Druckschwankungen im Hauptkreis 6, die durch
das Spanndruckventil V, die Pumpe P oder von Leckagen im Spannelement 1 hervorgerufen
werden, gleicht die Druckwaage DW aus, so dass die Druckdifferenz am Regelkolben K
konstant gehalten wird.
[0024] Der Analogdruckaufnehmer A meldet permanent den Ist-Spanndruck an die Steuervorrichtung
3. Diese veranlasst ein Alarmsignal, falls sich der Spanndruck ungewollt erhöhen oder
verringern sollte, oder bewirkt eine Nachregelung des Spanndrucks auf den Solldruck-Spanndruck
durch erneutes Ansteuern der Magneten 14,15. Bei dieser Regelung dient das Signal
des Analogdruckaufnehmers als Ist-Wert einer geschlossenen Regelschleife.
[0025] Zum Lösen des Spannelementes 1 wird das Wegesteuerventil W umgestellt, so dass die
Arbeitsleitung 27 mit der Rücklaufleitung 13 und die Arbeitsleitung 26 mit dem Hauptkreis
6 verbunden wird.
[0026] Die Steuerung 2 wird detailliert anhand der Fig. 2 und 3 erläutert, wobei Fig. 3
ein Schnitt in der Schnittebene III-III in Fig. 2 ist. Es ist hervorzuheben, dass
die Druckwaage DW und/oder der Analog-Druckaufnehmer A nicht zwangsweise erforderlich,
sondern zweckmäßige Optionen sind.
[0027] Die Hydraulik-Steuerung 2 ist aus mehreren miteinander verbundenen Blöcken zusammengesetzt,
wobei in Fig. 2 im unteren Block der Hauptkreis 6 zur Druckwaage DW führt. Die Regelfeder
22 der Druckwaage DW beaufschlagt einen Druckwaagenkolben 23, in Öffnungsrichtung
parallel zu dem, wie erwähnt, hinter dem Druckwaagenkolben 23 eingespeisten Druck
aus der hier nicht gezeigten Leitung 21, während gleichzeitig der Druckwaagenkolben
23 durch den Hauptkreisdruck stromauf des Spanndruckventils V in Schließrichtung belastet
wird.
[0028] Der im mittleren Block linear verschiebbare Regelkolben K des Spanndruckventils V
ist an seiner von der Einstellfeder 11 belasteten Seite zur Rücklaufleitung 13 entlastet,
und erhält an der entgegengesetzten Seite das Spanndrucksignal in der Leitung 12.
Er stellt sich in eine Position ein, in der er durch Zusammenarbeit seiner Steuerkante
mit einer Gehäusekante die Menge für den Soll-Spanndruck über eine Blende 7 einstellt.
Mit dem vom Spanndrucksignal beaufschlagten Ende betätigt der Regelkolben K den elektrischen
Schalter 8, dessen Schaltpunkt auf die Position des Regelkolbens K eingestellt ist,
die dem Soll-Spanndruck, bzw. wegen der eine konstante Druckdifferenz über den Regelkolben
K aufrechthaltenden Druckwaage DW, einer bestimmten Menge (Strömungsrate) des Druckmittels
durch die Blende entspricht. Der Schaltpunkt des elektrischen Schalters 8 wird beispielsweise
durch Einfügen oder Entnehmen von Unterlagen 18 exakt auf die erwähnte Position des
Regelkolbens K einjustiert. Das Wegesteuerventil W verbindet abhängig von der Bestromung
eines der Magneten 25, 24 den Hauptkreis 6 mit der einen oder der anderen Arbeitsleitung
26, 27. Der in der jeweiligen Arbeitsleitung 26 oder 27 herrschende Ist-Spanndruck
wird von dem Analog-Druckaufnehmer A permanent abgegriffen.
[0029] Im mittleren Block ist die Vorspannung der Stellfeder 11 durch den Stellkolben 10
mittels des in der Steuerkammer 9 herrschenden Drucks eingestellt. Das Sicherungsventil
D und das Proportional-Druckregelventil B sind zweckmäßig nebeneinander in einem Kopfteil
19 der Steuerkammer 9 platziert. Der Proportionalmagnet 15 ist mit dem Schaltmagneten
14 zu einem Doppelmagneten zusammengefasst, der am Kopfteil 19 montiert ist und für
beide Funktionen einen gemeinsamen Steckanschluss 20 besitzt. Dies ist durch die Beschriftung
SW und PROP in Fig. 3 symbolisiert. Die beiden Magneten können aber auch getrennt
ausgebildet und montiert sein. Auch die Ventile B und D können getrennt, gegebenenfalls
mit eigenen Blöcken, installiert sein.
[0030] Das Proportional-Druckregelventil B ist zweckmäßig ein Einschraubventil, das im Kopfteil
19 in einer Kammer zwischen einer Anschlussbohrung 28 des Einstellvorsteuerkreises
und einem Kanal 29 zu einer anderen, das Sicherungsventil D aufnehmenden Kammer im
Kopfteil 19 sitzt. Das Sicherungsventil D ist ein Sitzventil (Einschraubventil), das
ein Schließelement 31 mit kugeliger oder kegeliger Dichtfläche und einen dazu passenden
Ventilsitz 30 aufweist. Der Ventilsitz 30 ist an einem hohlen Gehäuseeinsatz geformt,
in welchem der Schaltmagnet 14 das Schließelement 31 gegen die Kraft der Feder 17
und den Druck im Kanal 29 aus der gezeigten Absperrstellung vom Ventilsitz 30 abheben
und in die Durchgangsstellung bringen kann. Das Schließelement 31 wird vom Druck im
Kanal 29 in Schließrichtung beaufschlagt. Vom Gehäuseeinsatz des Sicherungsventils
D führt ein Kanal in die Steuerkammer 9. Das Schließelement 31 bildet mit dem Ventilsitz
30 und der Schließfeder 17 die Absperrvorrichtung C des Sicherungsventils D, die dank
der Sitzventilfunktion in der Absperrstellung in beiden Strömungsrichtungen leckagefrei
dicht ist.
1. Elektrohydraulische Spannvorrichtung (S), insbesondere für eine Werkzeugmaschine,
bei der in einem Einstell-Vorsteuerkreis eines in einem Hauptkreis (6) angeordneten
Spanndruckventil (V) ein Proportional-Druckregelventil (B) und zwischen dem Proportional-Druckregelventil
(B) und einer Steuerkammer (9) eines Spanndruck-Einstellkolbens (10) ein zwischen
einer Durchgangsstellung (c) und einer zumindest in Strömungsrichtung von der Steuerkammer
(9) zum Proportional-Druckregelventil (B) leckagefreien Absperrstellung (O) magnetbetätigtes
Sicherungsventil (D) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsventil (D) eine Absperrvorrichtung (C) aufweist, die in der Absperrstellung
(O) auch in Strömungsrichtung vom Proportional-Druckregelventil (B) zur Steuerkammer
(9) leckagefrei dicht ist.
2. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsventil (D) ein Sitzventil mit einem kugeligen oder kegeligen Schließelement
(31) ist, das unter Federkraft (17) bei entregtem Schwarz/Weiß-Schaltmagneten (14)
die Absperrstellung (O) einnimmt und in Strömungsrichtung vom Proportional-Druckventil
(B) zur Steuerkammer (9) gegen einen Ventilsitz (31) leckagefrei dicht angepresst
ist.
3. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsventil (D) und das Proportional-Druckregelventil (B) nebeneinander
in einem Kopfteil (19) der Steuerkammer (9) angeordnet sind.
4. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwarz/Weiß-Schaltmagnet (14) des Sicherungsventils (D) und der Proportionalmagnet
(15) des Proportional-Druckregelventils (B) zu einem Doppelmagneten mit gemeinsamen
Anschlusssteckem (20) zusammengefasst sind.
5. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine übergeordnete elektronische Steuer- und Überwachungsvorrichtung (3) vorgesehen
ist, die eine elektrische, an den Proportionalmagneten (15) und den Schaltmagneten
(14) angeschlossene Einstellvorrichtung (5) zum elektrischen Einstellen des Spanndrucks
aulweist.
6. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Analog-Druckaufnehmer (A) zum Abgreifen des Ist-Spanndrucks vorgesehen ist, der,
vorzugsweise, an eine vom Hauptkreis (6) getrennte Spanndrucksignalleitung (12) angeschlossen
ist.
7. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Analog-Druckaufnehmer (A) mit einer Anzeige/Alarm-Einrichtung (4) und/oder der
übergeordneten Steuer- und/oder Überwachungsvorrichtung (3) verbunden ist.
8. Elektrohydraulische Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spanndruck-Einstellkolben (10), einen linear verstellbaren Regelkolben (K) des
Spanndruckventils (V) entgegengesetzt zu dem hydraulischen Ist-Spanndrucksignal und
gegen Federkraft (11) beaufschlagt, dass dem Regelkolben (K) ein elektrischer Schalter
(8) zugeordnet ist, der auf einen Schaltpunkt eingestellt ist, der einer auf einen
Soll-Spanndruck abgestimmten Position des Regelkolbens (K) entspricht, und dass dem
Spanndruckventil (V) im Hauptkreis (6) eine Druckwaage (DW) zugeordnet ist, die in
Schließrichtung vom Eingangsdruck und in Öffnungsrichtung vom Ausgangsdruck des Spanndruckventils
(V) und einer Feder (22) belastet ist, und die Schaltpunkt-Position des Regelkolbens
(K) mengenabhängig macht.