[0001] Die Erfindung betrifft eine Lamellenjalousie mit einem Behang aus mehreren horizontalen
Lamellen, die an Wende- und Halteorganen beabstandet angeordnet sind,
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Lamelle, insbesondere eine Lamelle für Lamellenjalousien.
[0003] Derartige Lamellenjalousien bzw. derartige Lamellen sind beispielsweise aus der DE
44 42 870 oder der EP 0 793 761 bekannt, bei denen die dem Sonnenlicht zugewandte
Oberseite der Lamellen eine lichtreflektierende Oberfläche besitzt. Bei den aus diesen
Druckschriften bekannten Lamellen weist ein äußerer, der Sonnenstrahlung benachbarter
Lamellenabschnitt ein treppenförmiges Querschnittsprofil auf. Der äußere Lamellenabschnitt
geht unter Bildung einer ersten erhabenen, in Längsrichtung verlaufenden Biegekante
in einen dem zu beschattenden Innenraum zugewandten inneren Lamellenabschnitt über,
welcher im Querschnitt konkav nach oben gekrümmt ist. Diese bekannte, spezielle Ausbildung
des Lamellenquerschnittes dient dem Ziel, die direkte Sonneneinstrahlung, die mit
einem vergleichsweise großen Einfallswinkel auf die Lamelle fällt, wieder in den sonnenseitigen
Außenraum zurückzustrahlen, um direkte Sonneneinstrahlung in den zu beschattenden
Innenraum, und die damit verbundene unangenehme Blendwirkung sowie die Aufwärmung
des Innenraumes zu verhindern. Demgegenüber soll das unter geringem Einfallswinkel
einfallende diffuse Licht ungehindert in den Innenraum eintreten bzw. von dem inneren
Lamellenabschnitt direkt zur Decke des Innenraums hinreflektiert werden und dadurch
den Innenraum mit Tageslicht aufhellen. Nachteilig bei den aus den genannten Druckschriften
bekannten Lamellen ist es, dass die Lamellen einen relativ komplizierten Querschnitt
mit vergleichsweise großen Abmessungen aufweisen, der sich nur mit relativ großem
Aufwand herstellen lässt und - wegen der vergleichsweise großen Querschnittsabmessungen
- eine geringe Biegesteifigkeit besitzt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lamellenjalousie der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass - bei insgesamt einfachem Aufbau - die direkte Sonneneinstrahlung
durch den Behang der Lamelle hindurch wirkungsvoll reduziert wird.
[0005] -Diese Aufgabe wird bei einer Lamellenjalousie der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die der Sonnenstrahlung zugewandte Oberseite mehrerer Lamellen
mindestens auf einem in Lamellenlängsrichtung verlaufenden streifenförmigen Abschnitt
mit einer retroreflektierenden Schicht versehen ist.
[0006] Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass mehrere oder alle Lamellen,
die einen Behangabschnitt bzw. den gesamten Behang bilden, zur Seite der Sonneneinstrahlung
hin mit einer streifenförmigen, in Längsrichtung der Lamellen verlaufenden retroreflektierenden
Schicht oder Beschichtung versehen sind. Diese retroreflektierende Schicht oder Beschichtung
besitzt die Eigenschaft, einfallende Lichtstrahlen in dieselbe Richtung zu reflektieren,
mit der das Licht einfällt. Während also bei einer Reflektion auf spiegelnde Oberflächen
gemäß dem Reflektionsgesetz der zwischen einfallendem Lichtstrahl und der Flächennormale
gebildete Einfallswinkel gleich dem zwischen Flächennormale und reflektiertem Strahl
gemessene Ausfallswinkel ist, wird bei retroreflektierenden Schichten das einfallende
Licht zurück zur Lichtquelle, d.h. in die Einfallsrichtung zurückreflektiert. Das
auf die retroreflektierende Schicht auftreffende Sonnenlicht wird also zur Sonne zurückreflektiert.
Das Eindringen direkter Sonnenstrahlung, die ja mit einem vergleichsweise großen Einfallswinkel
auf die Lamelle des Behangs auftrifft, wird dadurch verhindert. Durch den Behang hindurch
kann nur das unter geringem Einfallswinkel einfallende diffuse Licht gelangen, welches
keine Blendwirkung erzeugt.
[0007] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich der
streifenförmige Abschnitt, der mit einer retroreflektierenden Schicht oder Beschichtung
versehen ist, über die gesamte Länge der Lamellen bzw. einer Gruppe von Lamellen,
und die Streifenbreite b der retroreflektierenden Schicht ist kleiner als die Lamellenbreite
B. Die Streifenbreite b der retroreflektierenden Schicht wird dabei bevorzugt so bemessen,
dass das einfallende Sonnenlicht ab einem vorgegebenen gewünschten Einfallswinkel
- bei gegebenen Behangdaten - vollständig auf retroreflektierende Oberflächen der
Lamellen auftrifft, weil bei dieser Bemessung eine spiegelnde Reflektion des Sonnenlichts
an den nicht-retroreflektierenden Abschnitten der Lamellen verhindert wird. Bevorzugt
befindet sich daher die streifenförmige retroreflektierende Schicht im Bereich der
sonnenseitigen, d.h. äußeren Lamellen-Längskante und erstreckt sich - quer zu dieser
Längskante über die Streifenbreite b - beispielsweise bis etwa in die Mitte des Lamellenquerschnitts.
Besonders bevorzugt fällt die äußere Längskante der retroreflektierenden Schicht mit
der äußeren Lamellen-Längskante zusammen.
[0008] Die retroreflektierende Schicht lässt sich entweder direkt auf die Lamellen in Form
einer geeigneten Materialbeschichtung aufbringen. Alternativ wird die retroreflektierende
Schicht jedoch auf einer Trägerschicht aufgebracht, die ihrerseits auf der Lamelle
befestigt ist.
[0009] Die Lamellen besitzen ein Querschnittsprofil, welches eben oder im Querschnitt gekrümmt
ist, wobei der mit retroreflektierender Schicht belegte äußere, d.h. zur Sonnenseite
hin liegende Abschnitt und der zur Innenseite hin liegende innere Lamellenabschnitt
durch eine in Längsrichtung verlaufende Biegekante getrennt sein kann und im Querschnitt
verschiedene Krümmungen aufweisen kann.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche
gekennzeichnet.
[0011] Im Folgenden wird ein Beispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen Ausschnitt eines Behangs einer Lamellenjalousie ;
- Fig. 2
- eine Aufsicht einer der im Behang gemäß Fig. 1 dargestellten Lamelle; und
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lamelle.
[0013] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Teil eines Behangs einer Lamellenjalousie.
Der Behang 1 weist mehrere Wende- und Tragorgane 2 auf, die in der dargestellten Ausführungsform
aus zwei Tragkordeln 4, 6 besteht, die in vorgegebenem Abstand voneinander mit faden-
oder kordelartigen Querstegen 8 verbunden sind. Auf den Querstegen von horizontal
beabstandeten Wende- und Halteorganen 2 liegen Lamellen 20 auf, die von den Wende-
und Halteorganen 2 getragen und bei einer Verstellung der Haltekordeln 4, 6 auch in
ihrer Neigung verstellt werden können. Durch die Lamellen 20 verlaufen Zugorgane 10,
die an einer unteren Endlamelle (nicht dargestellt) befestigt sind und im Kopfprofil
der Lamellenjalousie mittels geeigneter elektrischer oder mechanischer Antriebe auf-
und abgewickelt werden können.
[0014] Die Lamellen 20 besitzen eine äußere, auf der Sonnenseite liegende Längskante 22
und eine innere Längskante 24, die gegen den zu beschattenden Innenraum gerichtet
ist.
[0015] Wie in Fig. 1, insbesondere jedoch auch in Fig. 2 dargestellt ist, weisen die Lamellen,
der Sonnenseite zugewandt, einen in Längsrichtung verlaufenden streifenförmigen Abschnitt
auf, der mit einer retroreflektierenden Schicht oder Beschichtung 30 versehen ist.
Die streifenförmige retroreflektierende Schicht 30 erstreckt sich in Längsrichtung
über die gesamte Länge der Lamelle, vgl. Fig. 2b und besitzt eine Breite b, die geringer
als die Gesamtbreite B der Lamelle 20 ist. In der dargestellten Ausführungsform fällt
die äußere Längskante der Schicht 30 mit der äußeren Längskante 22 der Lamelle zusammen,
und die Schicht 30 endet etwa in der Mitte der Lamelle 20.
[0016] In Fig. 3 ist ein Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der Lamelle gezeigt,
die in dem Behang der erfindungsgemäßen Jalousie einsetzbar ist. Der Querschnitt der
Lamelle gemäß Fig. 3 ist verschiedenartig gekrümmt. Die Lamelle 20 besitzt - ausgehend
von der äußeren Längskante 22 - einen äußeren Lamellenabschnitt 27, der sich bis zu
einer in Längsrichtung verlaufenden Biegekante 26 erstreckt und mit einer retroreflektierenden
Schicht 30 versehen ist. Von der Biegekante 26 verläuft ein innerer Lamellenabschnitt
28 bis zur inneren Längskante 24 und besitzt eine - im Querschnitt - nach oben konkav
offene Krümmung, die zur inneren Längskante 24 in eine nach oben konvexe Krümmung
übergeht. Der innere Lamellenabschnitt 28 besitzt bevorzugt eine spiegelnde Oberfläche,
so dass das dort auftreffende - diffuse - Sonnenlicht gezielt nach oben in den Innenraum
reflektiert werden kann:
1. Lamellenjalousie, mit einem Behang aus mehreren horizontalen Lamellen (20), die an
Wende- und Halteorganen (2) beabstandet angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die der Sonnenstrahlung zugewandte Oberseite mehrerer Lamellen (20) mindestens auf
einem in Lamellenlängsrichtung verlaufenden streifenförmigen Abschnitt mit einer retroreflektierenden
Schicht (30) versehen ist.
2. Lamellenjalousie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass sich der mit einer retroreflektierenden Schicht (30) versehene streifenförmige Abschnitt
über die gesamte Länge der Lamelle erstreckt und eine Streifenbreite (b) aufweist,
die kleiner ist als die Lamellenbreite (B).
3. Lamellenjalousie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die retroreflektierende Schicht die der Sonnenstrahlung zugewandte Oberseite der
Lamelle (20) vollständig bedeckt.
4. Lamellenjalousie nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die streifenförmige retroreflektierende Schicht (30) im Bereich der äußeren Lamellenlängskante
(22), die auf der Sonnenseite liegt, in Längsrichtung der Lamellen (20) verläuft.
5. Lamellenjalousie nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass sich die retroreflektierende Schicht (30) bis hin zur äußeren Lamellen-Längskante
(22) erstreckt.
6. Lamellenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die retroreflektierende Schicht auf einer Trägerschicht angeordnet ist, die auf den
Lamellen (20) befestigt ist.
7. Lamellenjalousie nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht und die retroreflektierende Schicht flexibel sind.
8. Lamellenjalousie nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die retroreflektierende Schicht direkt auf die Lamellen (20) aufgebracht ist.
9. Lamellenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (20) im Querschnitt ein gekrümmtes Profil aufweisen.
10. Lamellenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen aus einem dünnen Strangprofil vorgegebener Länge bestehen.
11. Lamellenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die mit einer retroreflektierenden Schicht (30) versehenen Lamellen (20) benachbart
übereinander oder untereinander im Behang angeordnet sind und einen Behangabschnitt
bilden.
12. Lamelle für eine Lamellenjalousie insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die der Sonnenstrahlung zugewandte Oberseite der Lamelle (20) mindestens auf einem
in Lamellenlängsrichtung streifenförmig verlaufenden Abschnitt eine retroreflektierende
Schicht (30) aufweist.