[0001] Die Erfindung betrifft ein Kochgerät, insbesondere für Großküchen.
[0002] Professionelle Köche sind in erhöhtem Maße gesundheitsschädlichen Aerosolen ausgesetzt,
die vermehrt bei Fett- und Ölanwendüngen beim Braten und Frittieren im Vercrackungsprozeß
entstehen, dann über dem Garbereich aufsteigen und sich schließlich mit der Atemluft
sowohl des Atembereichs des am und über dem Garbereich arbeitenden Kochs als auch
des gesamten Raumes vermischt. Dem suchte man durch Ablufthauben zu begegnen, die
jedoch nur einen Teil der in den Atembereich des Kochs und den übrigen Raum austretenden
Aerosole erfassen. Der verbleibenden Beeinträchtigung der Raumatmosphäre, nicht jedoch
des Atembereichs des Kochs, wirkt ein Kochherd gemäß DE 32 30 665 entgegen, der im
gesamten Randbereich einer die Kochstellen aufnehmenden Grundplatte Düsen zur Erzeugung
eines die Kochstellen umgebenden Luftvorhanges aufweist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gesundheitliche Beeinträchtigung des
Kochs durch Aerosole weiter zu verringern.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Das Kochgerät, insbesondere für Großküchen, besitzt
- einen hinter einem Bedien- und/oder Anzeigebereich angeordneten Garbereich und
- einen zwischen Bedien- und/oder Anzeigebereich einerseits und Garbereich andererseits
angeordneten Luftvorhang, der den Atembereich des Kochs von über dem Garbereich aufsteigenden
Aerosolen trennt.
[0006] Der Luftvorhang enthält unter Druck stehende Frischluft und/oder Luft einer Klimaanlage.
Er kann durch ein internes Gebläse erzeugbar und/oder unterstützbar sein. Vorzugsweise
wird er zwischen Bedien- und/oder Anzeigebereich einerseits und Garbereich andererseits
ausgeblasen und über und/oder hinter dem Garbereich angesaugt oder umgekehrt. Über
dem Garbereich erstreckt er sich insbesondere vom Koch weg und/oder wölbt er sich.
Die Austrittsgeschwindigkeit des Luftvorhangs ist vorzugsweise regelbar.
[0007] Zwischen dem Bedien -und/oder Anzeigebereich einerseits und dem Garbereich andererseits
sind Luftöffnungen vorgesehen, die insbesondere wahlweise zum Ausblasen und/oder Ansaugen
vorgesehen und/oder als Düsen und/oder Ansaugschlitze ausgebildet und/oder in ihrer
räumlichen Ausrichtung lenkbar sind. Durch ihre Form ermöglichen die Ansaugschlitze
insbesondere ein Abscheiden von Fett und/oder Wasser durch Kondensation. Die Luftöffnungen
befinden sich vorzugsweise vor einer den Garbereich repräsentierenden Arbeitfläche
und/oder einer mit der Arbeitsfläche zusammenfallenden Ebene bzw. vor der Arbeitsfläche
und/oder über der mit der Arbeitsfläche zusammenfallenden Ebene einer den Garbereich
repräsentierenden Arbeitsebene, wobei die Arbeitsfläche insbesondere vollständig oder
teilweise mit Kochfeldern und/oder Grill- und Bratplatten und/oder Öffnungen von Gargefäßen
zusammenfällt. Vorzugsweise sind sie zumindest teilweise gegen das Hereinfallen von
Gargut geschützt.
[0008] Liegen sich zwei Bedien- und/oder Anzeigebereiche gegenüber, lässt sich der beispielsweise
gewölbte Luftvorhang wahlweise von beiden Seiten aus erzeugen, wobei die Luftöffnungen
je nach gewählter Richtung als Ausblasöffnungen oder als Ansaugöffnungen dienen.
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In den zugehörigen schematischen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine mehrere Arbeitsplätze umfassende Kochstrecke einer Großküche und
Fig. 2 die Luftführung an einem Arbeitsplatz im Detail.
[0010] Die Kochstrecke 2 besteht aus zwei gegeneinander gestellten Kochzeilen 4, die jeweils
zwei senkrechte Träger 6 aufweisen, auf denen ein waagerechter Träger 8 ruht. Jeder
Träger 8 trägt fünf nebeneinander liegende Arbeitsplätze 10, die jeweils eine Bedien-
und Anzeigeeinheit 12 und eine Arbeitsfläche 14 umfassen.
[0011] Die Bedien- und Anzeigeeinheiten 12 sind an der dem Koch zugewandten Seite von vorn
unten nach hinten oben etwa viertelkreisförmig gewölbt. Ihr Querschnitt weist etwa
einen Viertelkreisausschnitt auf. Sie sitzen pultartig auf waagerechten Mittelstegeh
16 U-förmiger Hohlprofile 18, deren waagerechte Schenkel 20 an der Vorderseite des
waagerechten Trägers 8 befestigt sind, so dass sich zwischen der Vorderseite des waagerechten
Trägers 8 und der Bedien- und/oder Anzeigeeinheit 12 ein freier Abstand A bildet,
der insofern etwas variiert, als der "senkrechte" Abschnitt des Viertelkreisausschnittes
nicht exakt senkrecht, sondern leicht konkav verläuft, was im übrigen auch auf den
"waagerechten" Abschnitt des Viertelkreisausschnittes zutrifft. Die Oberkanten der
Bedien- und Anzeigeeinheiten 12 fluchten mit den Arbeitsflächen 14 des waagerechten
Trägers 8.
[0012] Im Ausblasbetrieb tritt in die Schenkel 20 des Hohlprofils 18 aus dem waagerechten
Träger 8 unter Druck stehende Luft 22 ein, um zunächst weiter in die Mittelstege 16
zu gelangen und schließlich von dort über schräg nach oben weisende Öffnungen Ö zwischen
der Bedien- und Anzeigeeinheit 12 und dem Träger 8 hindurch als Luftvorhang LV schräg
nach oben über die Arbeitsflächen 14 ausgeblasen zu werden. Die unter Druck stehende
Luft 22 entstammt dabei entweder einer zentralen Klima- und Lüftungsanlage der Großküche
oder aber einer integrierten Gebläseeinrichtung der Kochstrecke 2 bzw. der Kochzeile
4.
[0013] Im umgekehrten Ansaugbetrieb kann über die Mittelstege 16 und die Schenkel 20 Luft
22 in den waagerechten Träger 8 angesaugt werden, was sich auf zweierlei Weise nutzen
lässt. Zum einen ist es möglich, zwischen den gegenüberliegenden Hohlprofilen 18 einen
über den Arbeitsflächen 14 gewölbten Luftvorgang LV zu erzeugen, der aus den Hohlprofilen
18 einer Kochzeile 4 austritt und in die Hohlprofile 18 der gegenüberliegenden Kochzeile
4 eintritt. Zum anderen ist es möglich, alternativ zum Luftvorhäng LV, der den Atembereich
des Kochs und die Aerosole voneinander trennt, die Aerosole direkt über die Hohlprofile
18 abzusaugen. Hierzu sind die Ansaugöffnungen vorzugsweise in einer über der Arbeitsfläche
14 liegenden Ebene anzuordnen.
[0014] Selbstverständlich sind auch nicht gewölbte Luftvorhänge vorgesehen, deren Luft aus
den Hohlprofilen 18 der Kochzeilen 4 ausgeblasen und von oberhalb der Arbeitsfläche
angeordneten Abzugshauben angesaugt wird oder umgekehrt. Schließlich lassen sich die
Ausblas- und/oder Ansaugeinrichtungen der Kochstrecken, Kochzeilen oder Kochgeräte
auch als autarke Kanäle bereitstellen (beispielsweise zusammen mit Gebläsen), die
in den Frontkanten der Kochgeräte, vor den Kochgeräten oder auf den Kochgeräteoberkanten
anordenbar sind.
[0015] Sowohl in den integrierten als auch in den separaten Varianten der Kanäle bieten
herausziehbare Rohre gute Reinigungseigenschaften.
[0016] Als Aerosole freisetzende Arbeitsflächen seien beispielhaft Kochfelder und Brat-
und Grillplatten sowie Öffnungen eingelassener Kochgefäße wie Friteusen genannt.
[0017] Statt zweier gegeneinander gestellter Kochzeilen mit jeweils separater Bedienung
sind auch Anordnungen vorgesehen, bei denen die hintere Kochzeile 4 durch die Bedien-
und Anzeigeeinheiten 12 der vorderen Kochzeile 4 bedienbar sind. Parameter des Luftvorhangs,
beispielsweise seine Austrittsgeschwindigkeit, sind ebenso steuerbar wie die Ausrichtung
der insbesondere als Düsen ausgebildeten Ausblas- und/oder Ansaugöffnungen.
1. Kochgerät, insbesondere für Großküchen, mit
- einem hinter einem Bedien- und/oder Anzeigebereich (12) angeordneten Garbereich
(14) und
- einem zwischen Bedien- und/oder Anzeigebereich (12) einerseits und Garbereich (14)
andererseits angeordneten Luftvorhang (LV), der den Atembereich des Kochs von über
dem Garbereich (14) aufsteigenden Aerosolen trennt.
2. Kochgerät nach Anspruch 1, bei dem der Luftvorhang (LV) unter Druck stehende Frischluft
und/oder Luft einer Klimaanlage enthält und/oder durch ein internes Gebläse erzeugbar
ist.
3. Kochgerät nach Anspruch 1 oder 2, bei dem sich der Luftvorhang (LV) über dem Garbereich
(14) vom Koch wegerstreckt.
4. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem sich der Luftvorhang (LV) über
dem Garbereich (14) wölbt.
5. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die Austrittsgeschwindigkeit des
Luftvorhangs (LV) regelbar ist.
6. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem der Luftvorhang (LV) zwischen
Bedien- und/oder Anzeigebereich (12) einerseits und Garbereich (14) andererseits ausgeblasen
und über und/oder hinter dem Garbereich (14) angesäugt wird oder umgekehrt.
7. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem zwischen dem Bedien -und/oder
Anzeigebereich (12) einerseits und dem Garbereich (14) andererseits Luftöffnungen
(Ö) vorgesehen sind.
8. Kochgerät nach Anspruch 7, bei dem die Luftöffnungen (Ö) insbesondere wahlweise zum
Ausblasen und/oder Ansaugen vorgesehen sind.
9. Kochgerät nach Anspruch 7 oder 8, bei dem die Luftöffnungen (Ö) als Düsen und/oder
Ansaugschlitze ausgebildet sind.
10. Kochgerät nach Anspruch 9, bei dem die Düsen und/oder die Ansaugschlitze in ihrer
Ausrichtung lenkbar sind.
11. Kochgerät nach Anspruch 9 oder 10, bei dem die Form der Ansaugschlitze ein Abscheiden
von Fett und/oder Wasser durch Kondensation ermöglicht.
12. Kochgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 11, bei dem sich die Luftöffnungen (Ö) vor
einer den Garbereich (14) repräsentierenden Arbeitsfläche und/oder in einer mit der
Arbeitsfläche zusammenfallenden Ebene bzw. vor der Arbeitsfläche und/oder über der
mit der Arbeitsfläche zusammenfallenden Ebene befinden.
13. Kochgerät nach Anspruch 12, bei dem die Arbeitsebene vollständig oder teilweise mit
Kochfeldern und/oder Öffnungen von Gargefäßen zusammenfällt.
14. Kochgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 13, bei dem die Luftöffnungen (Ö) zumindest
teilweise gegen das Hereinfallen von Gargut geschützt sind.
15. Kochgerätesystem mit zwei einander spiegelbildlich gegenüberstehenden Kochgeräten
nach einem der Ansprüche 1 bis 14.