[0001] Die Erfindung betrifft eine Schrägstellvorrichtung für Möbelstücke mit einem um eine
horizontale Anlenkachse schrägstellbaren Möbelteil, insbesondere für Arbeitstische
mit schrägstellbarer Arbeitsplatte, zum Abstützen des Möbelteils in der jeweiligen
Schrägstellung.
[0002] Solche Vorrichtungen sind in großer Vielzahl, so beispielsweise aus der EP 0 699
404 B1 bekannt. Sie sind insbesondere für Arbeitstische beispielweise in Gestalt von
Schreibtischen gedacht, bei denen man die Arbeitsplatte schräg stellen kann, um dem
Benutzer ein bequemeres Arbeiten zu ermöglichen.
[0003] Die herkömmlichen Schrägstellvorrichtungen bestehen aus verhältnismäßig vielen Teilen
und sind dementsprechend aufwendig in der Herstellung.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine im Aufbau einfache
und in der Herstellung kostengünstige Schrägstellvorrichtung zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Schrägstellvorrichtung
ein am Möbelkorpus zu befestigendes, Längsgestalt aufweisendes Führungsteil und ein
im Führungsteil teleskopartig geführtes, Längsgestalt aufweisendes und aus dem Führungsteil
vorstehendes Stützteil zum Abstützen des schrägstellbaren Möbelteils aufweist, dass
das Stützteil mit Verkantungsspiel ein Klemmelement durchgreift, das sich gegen das
Führungsteil abstützt und im Ausmaß des Verkantungsspiels schwenkbar ist, derart,
dass das Stützteil aus dem Führungsteil unter selbsttätiger Aufhebung der Verkantung
mit dem Klemmelement ausziehbar und in entgegengesetzter Richtung durch selbsttätiges
Verkanten mit dem sich gegen das Führungsteil abstützenden Klemmelement gesichert
ist, und dass eine vom Benutzer betätigbare Betätigungseinrichtung zum Verschwenken
des Klemmelements im Sinne einer Aufhebung der Verkantung vorhanden ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Schrägstellvorrichtung besteht somit, sieht man von der Betätigungseinrichtung
ab, im Prinzip nur aus dem Führungsteil, dem Stützteil und dem Klemmelement, so dass
eine teilearme Anordnung vorliegt.
[0007] Beim Herausziehen des beispielsweise die Arbeitsplatte eines Tisches abstützenden
Stützteils aus dem Führungsteil braucht die Betätigungseinrichtung nicht betätigt
zu werden. Daher genügt es beispielsweise im Falle der Arbeitsplatte eines Tisches,
die Arbeitsplatte unter Mitnahme des mit ihrem verbundenen Stützteils anzuheben. Lässt
man die Arbeitsplatte in der gewünschten Schrägstellung los, tritt sofort die Verkantung
ein, so dass das Stützteil und mit diesem die Arbeitsplatte von selbst stehen bleibt.
Zum Absenken der Arbeitsplatte betätigt man die Betätigungseinrichtung, die das Klemmelement
verschwenkt, so dass das Stützteil freigegeben wird und in das Führungsteil einfahren
kann.
[0008] Somit liegt auch eine einfache Handhabung vor.
[0009] Die erfindungsgemäße Schrägstellvorrichtung ist ferner robust und nicht störanfällig.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine beim Ausziehen des
Stützteils unwirksame und beim entgegengesetzten Einschieben des Stützteils in das
Führungsteil die Bewegung des Stützteils bremsende Bremseinrichtung vorhanden ist.
Ohne eine solche Bremseinrichtung müsste man die Arbeitsplatte bei ihrem Absenken
mit der Hand halten. Die Bremseinrichtung wirkt der Gewichtskraft der Arbeitsplatte
entgegen, so dass sich diese von selbst langsam absenkt. Daher muss die Arbeitsplatte,
soll sie nach unten verstellt werden, nicht mit der Hand gehalten werden. Betätigt
man die Betätigungseinrichtung, bewegt sich die Arbeitsplatte langsam nach unten,
so dass man, soll die Arbeitsplatte in einer flacheren Schräglage festgestellt werden,
die Betätigungseinrichtung zu gegebener Zeit lediglich loslassen muss.
[0011] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen mit einer erfindungsgemäßen Schrägstellvorrichtung ausgestatteten Arbeitstisch
im Querschnitt,
- Figur 2
- die gleiche Schrägstellvorrichtung in schematischer Teildarstellung in Schrägansicht,
wobei eine der Hälften des Vorrichtungsgehäuses weggelassen ist und nur der Endbereich
des Führungsteils, aus dem das Stützteil austritt, zusammen mit dem Klemmelement und
dem zugewandten Bereich der Betätigungseinrichtung dargestellt sind und die Betätigungseinrichtung
unbetätigt ist, so dass das Stützteil mit dem Klemmelement verkantet und gegen ein
Einschieben in das Führungsteil gesichert ist,
- Figur 3
- die Anordnung nach Figur 2 in Seitenansicht,
- Figur 4
- die Anordnung nach den Figuren 2 und 3 im quer zum Führungsteil und dem Stützteil
gelegten Querschnitt gemäß der Schnittlinie IV - IV in Figur 3,
- Figur 5
- eine der Figur 2 entsprechende Schrägansicht der gleichen Anordnung, wobei die Betätigungseinrichtung
jedoch betätigt und die Verkantung zwischen dem Stützteil und dem Klemmelement aufgehoben
ist,
- Figur 6
- wiederum die gleiche Schrägstellvorrichtung bei betätigter Betätigungseinrichtung
im zur Zeichenebene der Figur 3 parallelen Schnitt gemäß der Schnittlinie VI - VI
in Figur 7 und
- Figur 7
- eine der Figur 4 entsprechende Querschnittsdarstellung bei betätigter Betätigungseinrichtung.
[0013] Aus Figur 1 geht schematisch ein Arbeitstisch 1 in Gestalt eines insbesondere für
Jugendliche gedachten Schreibtisches hervor, dessen Arbeitsplatte 2 aus einer horizontalen,
strichpunktiert angedeuteten Ausgangsstellung schrägstellbar ist, so dass sie vom
Benutzer her gesehen nach hinten oben hin ansteigt. In Figur 1 ist eine solche Schrägstellung
der Arbeitsplatte 2 mit ausgezogenen Linien eingezeichnet.
[0014] Die Arbeitsplatte 2 ist im Bereich ihrer dem Benutzer zugewandten Vorderseite um
eine am Tischkorpus 5 in horizontaler Richtung in Längsrichtung des Tisches verlaufende
Anlenkachse 3 schwenkbar und somit schrägstellbar. Weiter hinten greift an der Unterseite
der Arbeitsplatte 2 eine Schrägstellvorrichtung 4 an, die die Arbeitsplatte 2 in der
jeweiligen Schrägstellung hält. In ihrer horizontalen Ausgangsstellung kann die Arbeitsplatte
2 auf einem am Tischkorpus 5 angeordneten Anschlag 6 aufsitzen.
[0015] Die Schrägstellvorrichtung 4 weist ein Längsgestalt aufweisendes Führungsteil 7 und
ein im Führungsteil 7 teleskopartig geführtes, ebenfalls Längsgestalt aufweisendes
Stützteil 8 auf, die zusammen eine Teleskopanordnung bilden. Diese Teleskopanordnung
ist hochstehend angeordnet, wobei sie, wie dargestellt, geneigt verlaufen kann. Die
Teleskopanordnung ist mit ihrem Führungsteil 7, beispielsweise mit dem dem Stützteil
8 entgegengesetzten Führungsteilende 9, am Tischkorpus 5 befestigt und stützt mit
ihrem oben aus dem Führungsteil 7 ragenden Stützteil 8, und dabei mit dessen Stützteilende
10, die Tischplatte 2 ab.
[0016] Das Stützteil 8 und die das Stützteil 8 aufnehmende Längsausnehmung 11 des Führungsteils
7 weisen einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt auf, so dass das Stützteil
8 unverdrehbar geführt ist. Beim Ausführungsbeispiel ist auch der Außenumfang des
Führungsteils 7 rechteckig oder quadratisch.
[0017] Das Stützteil 8 weist eine solche Länge auf, dass es bei dem größten Schrägstellwinkel
der Arbeitsplatte 2 noch ausreichend weit in das Führungsteil 7 eingreift, dass ein
sicherer Zusammenhalt vorhanden ist. Dementsprechend weit muss das Stützteil 8 in
der horizontalen Ausgangsstellung der Arbeitsplatte 2 in das Führungsteil 7 eintauchen.
[0018] Dem die Tischplatte 2 abstützenden Stützteilende 10 ist ein an der Tischplätte 2
befestigtes, nur schematisch angedeutetes Schlittenelement 12 zugeordnet, an dem das
Stützteil 8 in Tiefenrichtung 13 der Arbeitsplatte 2, das heißt rechtwinkelig zur
Anlenkachse 3, verschiebbar gelagert ist.
[0019] Beim Verschwenken der Tischplatte 2 wird das Stützteil 8 entweder aus dem Führungsteil
7 herausgezogen oder in das Führungsteil 7 eingeschoben. Damit das Stützteil 8 in
der der jeweils gewünschten Schräglage der Arbeitsplatte 2 entsprechenden Längslage
hält, durchgreift das Stützteil 8 ein Klemmelement 14, wobei die vom Stützteil durchgriffene
Durchtrittsöffnung 15 im Querschnitt etwas größer als das Stützteil 8 ist, so dass
das Klemmelement 14 mit Verkantungsspiel auf dem Stützteil 8 sitzt. Auf diese Weise
kann das Klemmelement 14 auf dem Stützteil 8 um einen gewissen Schwenkwinkel hin und
her verschwenkt werden.
[0020] Die Arbeitsplatte 2 lastet auf dem Stützteil 8 und übt auf dieses eine Kraft im Sinne
eines Einschiebens in das Führungsteil 7 aus. Dabei verkantet sich jedoch das Stützteil
8 in der Durchtrittsöffnung 15 des Klemmelements 14, das sich dabei einerseits des
Stützteils 8 an der Stelle 16 am Führungsteil 7 abstützt und um die Abstützstelle
16 nach unten geschwenkt ist, so dass es schräg zur Längsrichtung der Teleskopanordnung
7,8 ausgerichtet ist. Somit wird das Stützteil 8 und über dieses die Arbeitsplatte
2 in der jeweiligen Höhe gehalten.
[0021] Damit man das Stützteil 8 verschieben und somit die Schräglage der Arbeitsplatte
2 verändern kann, muss die Verkantung zwischen dem Klemmelement 14 und dem Stützteil
8 aufgehoben werden. Dies erfolgt beim Hochschwenken der Arbeitsplatte 2, wenn das
Stützteil 8 aus dem Führungsteil 7 herausgezogen wird, selbsttätig. Bereits bei einer
geringen Mitnahme des Klemmelements 14 in Ausziehrichtung, wenn es um die Abstützstelle
16 nach oben schwenkt, wird die in Längsrichtung des Stützteils 8 gesehene Projektion
der Durchtrittsöffnung 15 so groß, dass das Stützteil 8 praktisch unbehindert bewegt
werden kann. Soll das Stützteil 8 dagegen in das Führungsteil 7 eingeschoben werden,
wird die Verkantung mittels einer vom Benutzer zu betätigenden Betätigungseinrichtung
17 aufgehoben, mit der das Klemmelement 14 um die Abstützstelle 16 geschwenkt wird.
[0022] Das Klemmelement 14 stützt sich, wie bereits erwähnt, einerseits des Stützteils 8
bei 16 gegen das Führungsteil 7 ab. Die Betätigungseinrichtung 17 greift zur anderen
Seite des Stützteils 8 am Klemmelement 14 an. Die Abstützung des Klemmelements 14
am Führungsteil 7 erfolgt an dessen Stirnseite, wie aus der Zeichnung ersichtlich
ist. Dabei ist die Stirnseite 18 des Führungsteils 7, an der das Stützteil 8 austritt,
von der Abstützstelle 16 aus zur Betätigungseinrichtung 17 hin abgeschrägt, und zwar
in Richtung vom die Arbeitsplatte 2 abstützenden Ende 10 des Stützteils 8 weg, so
dass sich in Seitenansicht zwischen dem Klemmelement 14 und der Führungsteil-Stirnseite
18 ein keilartiger Zwischenraum ergibt.
[0023] Das Klemmelement 14 ist zweckmäßigerweise ein Metallblechteil, in das die Längsausnehmung
11 eingestanzt sein kann.
[0024] Die Betätigungseinrichtung 17, mit der das Klemmelement 14 einseitig in Richtung
vom Führungsteil 7 weg angehoben werden kann, ist entgegen einer von einer Federeinrichtung
19 ausgeübten Federkraft betätigbar, die die Betätigungseinrichtung im unbetätigten
Zustand in einer das Klemmelement 14 nicht beeinflussenden unwirksamen Stellung hält.
[0025] Die Betätigungseinrichtung 17 weist einen Betätigungsstab 20 auf, der vom Benutzer
ergriffen werden kann. Beim Ausführungsbeispiel erstreckt sich dieser Betätigungsstab
20 vom Bereich des Klemmelements 14 aus unterhalb der Arbeitsplatte 2 zur dem Benutzer
zugewandten Vorderseite des Arbeitstisches 2 hin. Am dem Klemmelement 14 zugewandten
Endbereich des Betätigungsstabes 20 ist ein Betätigungselement 21 angeordnet, das
bei unbetätigtem Betätigungsstab 20 unwirksam ist und beim Betätigen des Betätigungsstabs
20 am Klemmelement 14 angreift und dieses im Sinne einer Aufhebung der Verkantung
verschwenkt. Diese Situation ist in den Figuren 5-7 dargestellt.
[0026] Der Betätigungsstab 20 ist zweckmäßigerweise in linearer Richtung, das heißt in seiner
Längsrichtung, geführt, so dass ihn der Benutzer in Längsrichtung bewegen muss. Beim
Ausführungsbeispiel muss der Betätigungsstab 20 in Richtung vom Klemmelement 14 weg
gezogen werden, damit die Verkantung aufgehoben wird. Die lineare Bewegung des Betätigungsstabs
20 wird über eine Schrägflächenanordnung in die Schwenkbewegung des Klemmelements
14 umgesetzt. Hierzu weist das das Klemmelement 14 ein Stück weit untergreifende Betätigungselement
21 eine dem Klemmelement 14 zugewandte, geneigt zur Längsrichtung des Bewegungsstabs
20 verlaufende Schrägfläche 22 auf, die beim Ziehen am Betätigungsstab 20 an eine
zu ihr hin geneigte Schrägpartie 23 des Klemmelements 14 zur Anlage gelangt und dieses
verschwenkt.
[0027] Anstelle eines linear verschieblichen Betätigungsstabs könnte die Betätigung auch
mittels eines Schwenkhebels oder dergleichen erfolgen.
[0028] Will man die Arbeitsplatte 2 nach unten schwenken, muss, wie erläutert, die Betätigungseinrichtung
17 betätigt werden. Ist die gewünschte neue Schwenklage erreicht, wird die Betätigungseinrichtung
losgelassen, so dass die Federeinrichtung 19 die Betätigungseinrichtung 17 in ihre
unwirksame Lage überführt und das Klemmelement 14 frei kommt, so dass sich das Stützteil
8 wieder selbsttätig verkantet.
[0029] Das Klemmelement 14, der zugewandte Endbereich des Führungsteils 7 mit dem aus ihm
herausstehenden Bereich des Stützteils 8 und der dem Klemmelement 14 zugewandte Bereich
der Betätigungseinrichtung 17 sind in einem Vorrichtungsgehäuse 24 untergebracht und
somit von außen her nicht sichtbar. Das Führungsteil 7, das Stützteil 8 und der Betätigungsstab
20 sind durch die Gehäusewandung nach außen geführt. In der Zeichnung ist eine der
beiden Hälften des Vorrichtungsgehäuses 24 entfernt, um die in ihm enthaltenen Teile
sichtbar zu machen. Die lineare Führung der Betätigungseinrichtung 17 erfolgt im Inneren
des Vorrichtungsgehäuses 24, beispielsweise indem dieses an mindestens einer seiner
Seitenwände eine entsprechende Führungsnut 25 aufweist, in die ein am Betätigungselement
21 angeordnetes Führungsglied 26 eingreift, das von einer noch zu beschreibenden Stegpartie
gebildet werden kann.
[0030] Beim Betätigen der Betätigungseinrichtung 17 kommt das Stützteil 8 frei, so dass
man, sieht man keine weiteren Maßnamen vor, die Arbeitsplatte 2 bei ihrem Absenken
mit der Hand halten muss. Um dies zu vermeiden, ist bei der dargestellten Schrägstellvorrichtung
eine Bremseinrichtung 27 vorhanden, die beim Herausziehen des Stützteils 8 aus dem
Führungsteil 7 unwirksam und beim entgegengesetzten Einschieben des Stützteils 8 in
das Führungsteil 7 wirksam ist und die Bewegung des Stützteils 8 bremst.
[0031] Dabei ist die Anordnung zweckmäßigerweise so getroffen, dass die Betätigungseinrichtung
17 gleichzeitig mit dem Betätigen des Klemmelements 14 auch die Bremseinrichtung 27
betätigt, so dass diese wirksam wird. Die Bremseinrichtung 27 ist eine Reibbremse
und weist beim Ausführungsbeispiel zwei - prinzipiell würde einer genügen - einander
mit Bezug auf das Stützteil 8 entgegengesetzte Bremskörper 28,29 auf, die jeweils
in einer das Führungsteil 7 von außen bis zum Stützteil 8 durchsetzenden Ausnehmung
30 des Führungsteils 7 gelagert sind. Beim Betätigen der Betätigungseinrichtung 17
greift diese nicht nur am Klemmelement 14 an sondern drückt auch die Bremsköper 28,29
gegen das Stützteil 8, so dass an diesem eine Reibungskraft auftritt. Die Bremsköper
28,29 bestehen beispielsweise aus gummiartigem Reibmaterial.
[0032] Die Bremskörper 28,29 könnten prinzipiell von der Betätigungseinrichtung 17 unmittelbar
beaufschlagt werden. Zweckmäßiger ist es jedoch, dass die Betätigungseinrichtung 17
über einen ebenfalls in der jeweiligen Ausnehmung 30 gelagerten und aus dieser etwas
herausstehenden Wälzkörper 31 auf den Bremsköper 28,29 wirkt.
[0033] Die beiden Bremsköper 28,29 sind, wie erwähnt, beiderseits des Stützteils 8 seitlich
am Führungsteil 7 angeordnet. Dementsprechend bildet das auch die Bremseinrichtung
27 betätigende Betätigungselement 21 an der Seite jedes Bremskörpers 28,29 eine am
Führungsteil 7 vorbei verlaufende Stegpartie 32,33, an der eine gegen den jeweiligen
Wälzkörper 31 wirkende Schrägfläche 34 ausgebildet ist. Bewegt man den Betätigungsstab
20 zusammen mit dem Betätigüngselement 21 in der Zeichnung nach rechts, so dass das
Klemmelement 14 in seine unwirksame Lage verschwenkt wird, gelangen gleichzeitig die
beiden Schrägflächen 34 zu den Wälzkörpern 31, so dass diese nach innen zum Stützteil
8 gedrückt werden. Bei unbetätigter Betätigungseinrichtung 17 sind die Schrägflächen
34 mit Abstand zu den Wälzkörpern 31 angeordnet, so dass diese nicht belastet werden
und somit die Bremskörper 28,29 nicht nach innen drücken.
[0034] Den beiden Funktionen des Betätigungselements 21 (Betätigung des Klemmelements 14
und Betätigung der Bremseinrichtung 27) sind zwei in Bewegungsrichtung des Betätigungsstabs
20 hintereinander angeordnete Bereiche des Betätigungselements zugeordnet. Dabei bildet
das Betätigungselement 21 einerseits einen das Führungsteil 7 mit die Betätigungsbewegung
der Betätigungseinrichtung zulassendem Bewegungsspiel umgreifenden Rahmen 35, an dem
die Schrägflächen 34 angeordnet sind, und andererseits eine gegen das Klemmelement
14 beziehungsweise gegen dessen Schrägpartie 23 wirkende Betätigungspartie 36, die
zum Betätigungsstab 20 hin an den Rahmen 35 angesetzt ist. Der Rahmen 35 muss prinzipiell
nicht umlaufend ausgebildet sein, sondern könnte auch von einem U-förmigen Bügel gebildet
werden.
[0035] Oben wurde die Verwendung der Schrägstellvorrichtung für einen Arbeitstisch beschrieben.
Selbstverständlich kann.die Schrägstellvorrichtung jedoch auch bei anderen Möbelstücken
eingesetzt werden, die ein schrägstellbares Möbelteil aufweisen.
1. Schrägstellvorrichtung für Möbelstücke mit einem um eine horizontale Anlenkachse schrägstellbaren
Möbelteil, insbesondere für Arbeitstische mit schrägstellbarer Arbeitsplatte, zum
Abstützen des Möbelteils in der jeweiligen Schrägstellung, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein am Möbelkorpus (5)zu befestigendes, Längsgestalt aufweisendes Führungsteil
(7) und ein im Führungsteil (7) teleskopartig geführtes, Längsgestalt aufweisendes
und aus dem Führungsteil (7) vorstehendes Stützteil (8) zum Abstützen des schrägstellbaren
Möbelteils (2) aufweist, dass das Stützteil (8) mit Verkantungsspiel ein Klemmelement
(14) durchgreift, das sich gegen das Führungsteil (8) abstützt und im Ausmaß des Verkantungsspiels
schwenkbar ist, derart, dass das Stützteil (8) aus dem Führungsteil (7) unter selbsttätiger
Aufhebung der Verkantung mit dem Klemmelement (14) ausziehbar und in entgegengesetzter
Richtung durch selbsttätiges Verkanten mit dem sich gegen das Führungsteil (7) abstützenden
Klemmelement (14) gesichert ist, und dass eine vom Benutzer betätigbare Betätigungseinrichtung
(17) zum Verschwenken des Klemmelements (14) im Sinne einer Aufhebung der Verkantung
vorhanden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Klemmelement (14) einerseits des Stützteils (8) gegen das Führungsteil (7)
abstützt und die Betätigungseinrichtung (17) andererseits des Stützteils (8) am Klemmteil
(14) angreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Klemmelement (14) an der Stirnseite des Führungsteils (7) abstützt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseite (18) des Führungsteils (7), an der das Stützteil (8) austritt, von
der Abstützstelle (16) aus zur Betätigungseinrichtung (17) hin in Richtung vom das
schrägstellbare Möbelteil (2) abstützenden Ende (10) des Stützteils (8) weg abgeschrägt
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement (14) ein Metallblechteil ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass dem das schrägstellbare Möbelteil (2) abstützenden Ende (10) des Stützteils (8) ein
an dem schrägstellbaren Möbelteil (2) zu befestigendes Schlittenelement (12) zugeordnet
ist, an dem das Stützteil (8) verschiebbar gelagert ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (17) entgegen einer Federkraft betätigbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (17) einen Betätigungsstab (29) aufweist, an dessen dem
Klemmelement (14) zugewandten Endbereich ein Betätigungselement (21) angeordnet ist,
das bei unbetätigtem Betätigungsstab (20)unwirksam ist und beim Betätigen des Betätigungsstabs
(20) am Klemmelement (14) angreift und dieses im Sinne einer Aufhebung der Verkantung
verschwenkt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsstab (20) in linearer Richtung geführt ist und dass bei seinem Betätigen
die lineare Bewegung am Betätigungselement (21) über eine Schrägflächenanordnung in
die Schwenkbewegung des Klemmelements (14) umgesetzt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (14) in einem den das Klemmelement (14), den zugewandten Endbereich
des Führungsteils (7) und das Betätigungselement (21) umschließenden Vorrichtungsgehäuse
(24) in linearer Richtung geführt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass eine beim Ausziehen des Stützteils (8) unwirksame und beim entgegengesetzten Einschieben
des Stützteils (8) in das Führungsteil (7) die Bewegung des Stützteils (8) bremsende
Bremseinrichtung (27) vorhanden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (17) gleichzeitig mit dem Betätigen des Klemmelements
(14) die Bremseinrichtung (27) betätigt, so dass diese wirksam wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (27) eine Reibbremse ist, die mindestens einen in einer bis
zum Stützteil (8) durchgehenden Ausnehmung (30) des Führungsteils (7) gelagerten Bremskörper
(28,29) aufweist, an dem die Betätigungseinrichtung (17) bei ihrem Betätigen mittelbar
oder unmittelbar angreift, so dass er gegen das Stützteil (8) gedrückt wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Bremskörper (28,29) seitlich am Führungsteil (7) angeordnet ist
und das Betätigungselement (21) an der Seite jedes Bremskörpers (28,29) eine am Führungsteil
(7) vorbei verlaufende Stegpartie (32,33) bildet, die eine mittelbare oder unmittelbar
gegen den jeweiligen Bremskörper (28,29) wirkenden Schrägfläche (34) aufweist, die
beim Bewegen des Betätigungselements (21) zum Verschwenken des Klemmelements (14)
den Bremskörper (28,29) gegen das Stützteil (8) drückt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (17) über einen Wälzkörper (31) auf den Bremskörper (28,29)
wirkt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (21) einen das Führungsteil (7) mit die Betätigungsbewegung
der Betätigungseinrichtung (17) zulassendem Bewegungsspiel umgreifenden und die mindestens
eine Stegpartie (32,33) mit einer Schrägfläche (34) bildenden Rahmen aufweist, an
den eine gegen das Klemmelement (14) wirkende Betätigungspartie angesetzt ist.