[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zentrumsspannvorrichtung zum zentrischen
Aufspannen von zu bearbeitenden Werkstücken auf einer NC-gesteuerten Werkzeugmaschine
mit zwei Spannbacken, die über mindestens eine Gewindespindel gegenläufig beweglich
sind, wobei die Spindel in einer auf dem Tisch der Werkzeugmaschine zentrisch montierbaren
Grundplatte gelagert ist.
[0002] Beim Bearbeiten von Werkstücken auf NC-gesteuerten Werkzeugmaschinen ist ein definierter
Nullpunkt für die Genauigkeit der Bearbeitung ausserordentlich wichtig. Ueblicherweise
haben entsprechend solche NC-gesteuerten Werkzeugmaschinen einen entsprechenden Werktisch,
der Lochungen in einem vorgegebenen Raster aufweist, welche zur Befestigung von entsprechenden
Spannvorrichtungen dienen. Grundsätzlich sind dabei Spannvorrichtungen bekannt, bei
denen eine Klemmbacke fest auf einer Grundplatte angeordnet ist und die entsprechende
Grundplatte auf dem Tisch der Werkzeugmaschine befestigbar ist, wobei die Spannvorrichtung
meist so konzipiert ist, dass die feste Spannbacke auf einen vorgebbaren Nullpunkt
der Rasterung zu liegen kommt.
[0003] Bei sogenannten Zentrumsspannvorrichtungen hingegen sind beide Backen symmetrisch
zum Zentrum beweglich angeordnet. Der Koordinatennullpunkt wird dabei gleich mit jenem
Punkt gesetzt, der exakt zwischen den beiden Spannbacken liegt. Der Koordinatennullpunkt
liegt somit in der Mitte des aufgespannten Werkstückes. Solche Zentrumsspannvorrichtungen
sind bekannt. Sie weisen den in der Beschreibungseinleitung aufgezeigten Aufbau auf.
Die beiden verschieblich gelagerten Spannbacken sind hier direkt oder indirekt auf
der erwähnten Spindel gelagert und die Verschiebung der beiden Spannbacken gegeneinander
entspricht exakt der Verschiebung auf der Spindel.
[0004] Solche Zentrumsspannvorrichtungen haben sich für die üblichen Arbeiten, bei denen
Werkstücke auf dem Arbeitstisch einer Werkzeugmaschine zentrisch aufgespannt werden
müssen, bewährt. Die entsprechende Konstruktion ist ausserordentlich flach gehalten,
das heisst die Spindel ist im untersten Bereich der Grundplatte gelagert und die Spannbacken
sind direkt auf der Grundplatte oder unter Zwischenlage eines flachen Führungsbettes
geführt. Gelegentlich müssen jedoch relativ kleine und flache Werkstücke bearbeitet
werden, wobei die Zugänglichkeit in mehreren Achsrichtungen gewährleistet sein muss.
Für diesen Zweck muss das Werkstück relativ weit oberhalb des Tisches der Werkzeugmaschine
gespannt werden.
[0005] Würde man bei der bisherigen Konstruktion der Zentrumsspannvorrichtungen bleiben
und die Höhendifferenz durch entsprechend hohe Spannbacken realisieren, so würde dies
zu ausgesprochen ungünstigen Hebelverhältnissen führen, da die Distanz zwischen der
Kraftaufbringung im Bereich der Spindel und dem Bereich der Krafteinleitung in das
Werkstück ausgesprochen ungünstig wäre. Hierdurch entsteht eine Kippbewegung der Spannbacke,
die zwar gering ist, jedoch durch die ungünstigen Hebelverhältnisse übersetzt wird
und zudem von Bedeutung ist, da es sich bei den zu spannenden Werkstücken um meist
relativ flache oder relativ kleine Werkstücke handelt, bei denen diese Abweichung
bereits zu Ungenauigkeiten und einer weniger gesicherten Spannung des Werkstückes
führt.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Zentrumsspannvorrichtung
zu schaffen, mittels welcher auch kleine oder flache Werkstücke relativ weit oberhalb
des Arbeitstisches der Werkzeugmaschine zentrisch gespannt werden können, ohne dass
hierbei die vorerwähnten Nachteile auftreten.
[0007] Diese Aufgabe löst eine Zentrumsspannvorrichtung der eingangs genannten Art, die
sich auszeichnet durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches
1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Bedeutung und Wirkungsweise dieser Fortbildungen des Erfindungsgegenstandes sind
in der nachfolgenden Beschreibung dargelegt und an Hand der anliegenden Zeichnungen
erläutert.
[0008] In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt und nachfolgend im Detail beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- einen mittigen, vertikalen Teillängsschnitt durch die Zentrumsspannvorrichtung;
- Figur 2
- einen vertikalen Teillängsschnitt durch dieselbe Zentrumsspannvorrichtung nach Figur
1 und
- Figur 3
- eine Ansicht auf die Spannvorrichtung nach Figur 1 in Richtung des Pfeiles X;
- Figur 4
- einen weiteren Querschnitt durch die erfindungsgemässe Zentrumsspannvorrichtung mit
einer etwas anders gestalteten Lagerplatte, mit einem Teilschnitt im Bereich der Halterung
des Schutzdeckels, und schliesslich zeigt
- Figur 6
- eine mögliche spezielle Ausgestaltungsform der Spannbacken zur Verwendung auf der
erfindungsgemässen Zentrumsspannvorrichtung.
[0009] Zur Erläuterung des Gesamtaufbaus wird vorerst auf die Figuren 2 und 3 verwiesen.
Insgesamt wird die Zentrumsspannvorrichtung mit 1 bezeichnet. Deren Hauptbestandteile
sind die auf einem Maschinenbett zu befestigende Grundplatte 2, auf der fest eine
Lagerplatte 3 montiert ist, auf der wiederum die beiden Spannbacken 4 gleitend geführt
sind. In der Grundplatte 2 ist die Spindel 5 gelagert, auf der zwei Spindelmuttern
7 symmetrisch zum Zentrum der Spannvorrichtung beweglich sind. Die Wirkverbindung
zwischen der Spindel 5 beziehungsweise der Spindelmutter 7 und der entsprechenden
Spannbacke 4 stellt jeweils ein Spannhebel 6 her. Ein Schwenkbolzen 8 durchsetzt den
Spannhebel 6 und ist in der Lagerplatte 3 schwenkbar gesichert gehalten.
[0010] Die Grundplatte 2 besteht aus einer Rahmenkonstruktion 10. Diese Rahmenkonstruktion
10, die hier vorzugsweise aus einem Teil gefertigt ist, hat zwei Längsstreben 11 und
zwei endseitige Querstreben 12, sowie eine mittige Quersprosse 13. Die Grundplatte
2, die auf dem Tisch der Werkzeugmaschine befestigbar ist, kann zu diesem Zweck mit
Steckbolzen 14, wie sie in den Figuren 2 und 3 ersichtlich sind, versehen sein.
[0011] Zwischen den beiden Längsstreben 11 verbleibt eine Oeffnung 17 zur Durchführung der
Spannhebel 6. Diese Öffnungen 17 werden durch die mittige Quersprosse 13 unterteilt.
In den beiden endseitigen Querstreben 12 ist die Spindel 5 je in einer radialen Lagerbuchse
15 gelagert. Zusätzlich wird die Spindel 5 in der mittigen Quersprosse 13 in einer
doppelseitigen Axiallagerbuchse 16 verschiebungssicher gehalten. Die Spindel 5 weist
auf der einen Seite der doppelseitigen Axiallagerbuchse 16 ein linksgängiges Gewinde
und auf der anderen Seite ein rechtsgängiges Gewinde auf. Einseitig ist die Spindel
5 zudem mit einem Antriebszapfen 18 versehen. Die vorzugsweise einstückig gefertigte
Spindel 5 hat einen mittigen verdickten Absatz 19. Dieser ringförmige Absatz 19 ist
im doppelseitigen Axiallager 16 gelagert. Auf den beiden Abschnitten der Spindel 5
links und rechts von der doppelseitigen Axiallagerbuchse 16 ist auf der Spindel 5
je eine frei bewegliche Spindelmutter 7 angeordnet.
[0012] Ueber der Grundplatte 2 ist eine mindestens annähernd deckungsgleiche Lagerplatte
3 vorhanden. Die Lagerplatte 3 hat einen ähnlichen Aufbau wie die Grundplatte 2. Auch
sie hat zwei Längsstreben 20 und zwei endseitige Querstreben 21. Auch hier kann eine
mittige Quersprosse 22 vorhanden sein. Zwischen den beiden Längsstreben 20 verbleibt
eine Durchführungsöffnung 23, deren Breite mindestens dem Durchmesser der Spannhebel
6 entspricht. Ist die erwähnte mittige Quersprosse 22 vorhanden, so unterteilt diese
die Durchführungsöffnung 23 in zwei gleich grosse spiegelbildlich gestaltete Durchführungsöffnungen.
Die beiden endseitigen Querstreben 21 sind auf der Innenseite mit einer nach aussen
gerichteten Abschrägung 24 versehen. In die Abschrägung 24 mündet eine von aussen
leicht nach oben gerichtete Bohrung 25. Die beiden Längsstreben 20 der Lagerplatte
3 sind mit mehreren, in einer Linie liegenden bezüglich der mittigen Quersprosse symmetrisch
angeordneten Lagerbohrungen 26 durchsetzt. In diese Lagerbohrungen 26 lassen sich
die bereits erwähnten Schwenkbolzen 8 einschieben und sichern. Die Schwenkbolzen 8
bilden die Schwenkachse der beiden Spannhebel 6. In der Ausführung gemäss den Figuren
2, 3 und 5 ist die Lagerplatte mit Längsstreben 20 versehen, die im Bereich, in dem
sie von den Schwenkbolzen 8 durchsetzt sind, von aussen her nach innen abgesetzt und
somit dünner gestaltet sind. Bei diesen Lösungen sind die Schwenkbolzen 8 mit entsprechenden
Sicherungsringen gehalten.
[0013] In der Ausführung gemäss der Figur 4 hingegen sind die beiden Längsstreben 20 hier
nicht verdünnt und die Schwenkbolzen 8 weisen einen aussen aufliegenden Kopf auf und
mindestens eine Ringnut 27, in der ein entsprechender Kugelfederstift 28 sichernd
einrastet.
[0014] Mittels Schrauben 29 kann die Lagerplatte 3 entweder von unten (Figur 4) oder von
oben (Figur 2 und 3) fest mit der Grundplatte 2 verschraubt werden.
[0015] Die Spannbacke 4 besteht aus einem Metallklotz 30 mit einer etwa trapezoiden Querschnittsform.
Diese ist in der Seitenansicht gemäss der Figur 1 am deutlichsten ersichtlich. Die
Klemmbacke 4 gleitet mit einer Flachbettführung 31 auf der Lagerplatte 3. Die Spannbacke
4 ist etwas breiter als die Lagerplatte 3, so dass seitliche Lagerwangen 34 über die
Flachbettführung 31 hinweg nach unten verlängert vorhanden sind. An diesen Lagerwangen
34 sind Gleitleisten 33 mittels Schrauben 32 angeschraubt. Die Gleitleisten 33 untergreifen
so den oberen Bereich der Lagerplatte 3. Die Spannbacke weist eine mittige von unten
her offene Aufnahme 35 auf, die zur Aufnahme eines Gelenkkopfes des Spannhebels 6
dient. Diese Aufnahme 35 geht nach unten in eine Erweiterung 36 über. Die Erweiterung
36 entspricht in der Breite der Weite der Oeffnungen 23 zur Durchführung des Spannhebels
6 durch die Lagerplatte 3. Die Spannbacken 4 können zusätzlich mit Gewindebohrungen
37 versehen sein, die zur Befestigung von speziellen den zu bearbeitenden Werkstücken
angepasste Klemmplatten dienen.
[0016] In der hier dargestellten Ausführungsform ist der Spannhebel 6 mit dem einen einstückig
angeformten sphärischen Gelenkkopf versehen, der oben abgeplattet ist und entsprechend
ist die Aufnahme 35 als zylindrische Bohrung gestaltet.
[0017] Der Schwenkhebel hat einen zylindrischen Schaft 40, der von einer Schwenkbolzenlagerbohrung
41 durchsetzt ist und eine Ansenkung aufweist zur erleichterten Einführung des Schwenkbolzens
8. Im Bereich des Uebergangs des Schaftes 40 zum einstückig daran angeformten Gelenkkopf
42 ist eine Einschnürung 43 vorhanden, die eine vollständige Auslenkung des Spannhebels
6 ermöglicht. Entsprechend ist die Spannbacke 4 unterhalb der Aufnahme 35 für den
Gelenkkopf 42 mit einer konischen Erweiterung 37 versehen.
[0018] Das untere Ende des Spannhebels 6 ist im Bereich unterhalb der Lagerplatte 3 verbreitert
und gabelförmig gestaltet. Diese Gabel 45 ist mit zwei nach unten offenen Langlöchern
ausgestaltet, die eine gabelförmige Steckverbindung 44 (Figur 1) bilden. Die Gabel
45 umgreift die Spindelmuttern 7, welche seitliche Lagerzapfen 46 aufweisen und es
folglich ermöglichen, die Spannhebel 6 formschlüssig auf die Spindelmuttern 7 aufzustecken.
Diese Art der Verbindung ist zwingend erforderlich, weil die Distanz zwischen den
Schwenkbolzen 8 und den Lagerzapfen 46 bei der Verschiebung der Spindelmutter 7 auf
der Spindel 5 verändert wird. Selbstverständlich ändert sich auch die Eintauchtiefe
des Gelenkkopfes 42 in der Aufnahme 35. Aus der Figur 1 ist leicht erkennbar, dass
eine Verschiebung der Spindelmuttern 7 auf der Spindel 5 zur axialen, mittigen Lagerbuchse
16 hin zu einer umgekehrten Bewegung der beiden Spannbacken 4 führt. Entsprechend
führt somit eine Verschiebung der beiden Spindelmuttern 7 nach aussen zu einer Verschiebung
der Spannbacken 4 auf einander zu. Da die Distanz zwischen den Lagerbohrungen 26 und
den Lagerzapfen 46 an den Spindelmuttern 7 grösser ist als die Distanz der Lagerbohrungen
26 zum Gelenkkopf 42, wird folglich die Kraft entsprechend übersetzt und der Weg,
den die beiden Spannbacken 4 zurücklegen untersetzt im Vergleich zur anliegenden Kraft
an den Spindelmuttern 7 beziehungsweise bezüglich des zurückzulegenden Wegs der Spindelmuttern
auf der Spindel 5.
[0019] Hieraus ergibt sich aber auch, dass mit einer einzigen Einstellung nicht der gesamte
Spannbereich abdeckbar ist. Entsprechend sind mehrere Lagerbohrungen 26 vorgesehen.
Selbstverständlich müssen bei der Verstellung des Spannbereiches beide Spannhebel
6 identisch verstellt werden. Hierzu werden die Schwenkbolzen 8 herausgenommen und
die Spannbacken 4 von Hand so weit verschoben, bis die Lagerbohrungen 26 und die Schwenkbolzenlagerbohrungen
41 in der gewünschten Position wiederum etwa fluchtend übereinstimmen. Eine genaue
Uebereinstimmung kann dabei nicht erzielt werden, wobei dies auch nicht erforderlich
ist, da die Schwenkbolzen 8 eine konische Spitze aufweisen und die Schwenkbolzenlagerbohrung
41 mit entsprechender Ansenkung versehen ist, die eine Einführung trotzdem problemlos
zulässt. Beim Einsetzen des Schwenkbolzens 8 wird folglich der Spannhebel 6 leicht
angehoben und der Schwenkbolzen 8 kann vollständig eingeschoben werden bis er wiederum
mittels entsprechender Mittel gesichert werden kann beziehungsweise bis der Kugelfederstift
28 in die Ringnut 27 des Schwenkbolzens 8 eingreift.
[0020] In ähnlicher Weise verfährt man, wenn man die Spannbacken 4 auswechseln will. Wiederum
entsichert man die Schwenkbolzen 8, zieht diese heraus oder stösst diese heraus und
verschiebt dann die Spannbacken 4 vollständig nach aussen, während man gleichzeitig
die Spindelmuttern 7 vollständig nach innen zum Zentrum verschiebt. Hierbei gleiten
die Gelenkköpfe 42 der beiden Spannhebel 6 vollständig aus ihren Aufnahmen 35 in den
Spannbacken 4 und kippen zur Seite hin auf die Abschrägung 24. Nun können andere Spannbacken
wie beispielsweise die sogenannten Pendelspannbacken gemäss Figur 6 aufgesetzt werden
und zum Zentrum hin verschoben werden. Zur Einführung des Gelenkkopfes 42 in die konische
Erweiterung 37 und anschliessend in die Aufnahme 35 kann man mittels eines Stiftes
durch die Bohrung 25 in der Lagerplatte 3 den Spannhebel in die korrekte Position
nachschieben. Sobald der Gelenkkopf 42 in der konischen Erweiterung 37 zu liegen kommt,
erfolgt die Einführung in die Bohrung 35 automatisch durch die weitere Verschiebung
der Spannbacke 4.
[0021] Da die Lagerplatte 3 ebenso wie die Grundplatte 2 gegen oben offen sind und folglich
bei der Bearbeitung des eingespannten Werkstückes Späne nach unten fallen können,
ist es sinnvoll, diese Oeffnung oben zu verschliessen. Hierzu ist in der Lagerplatte
3 eine mittige Längsnut 9 eingearbeitet. Dies erlaubt einerseits zwischen den beiden
Spannhebeln 6 einen mittigen Schutzdeckel 50 anzuordnen, der in der Grösse jeweils
dem Spannbereich angepasst ist. Auf der Höhe des Schutzdeckels 50 sind in der Lagerplatte
3 von der Seite her in die Längsnut 9 mündende Bohrungen angebracht, in denen entsprechende
Kugeldruckstifte 51 eingesetzt sind, die in entsprechenden Arretierungsansenkungen
an den seitlichen Längskanten des Schutzdeckels 50 in der korrekten Position einrasten.
[0022] In analoger Weise lassen sich auch die äusseren Bereiche zwischen den Querstreben
21 und den Spannbacken 4 schliessen. Hierzu schiebt man von aussen in die erwähnte
Längsnut 9 Endschutzplatten 52 ein, die mit einer oder mehreren mittigen Ansenkungen
53 versehen sind, in die wiederum ein Federdruckstift 54 einrastend eingreift. Die
Federdruckstifte 54 sind diesmal in den Spannbacken 4 angeordnet und drücken so von
oben auf die Endschutzdeckel 52. Hierbei ist es im Gegensatz zum mittigen Schutzdeckel
50 nicht erforderlich, mehrere Endschutzdeckel 52 für die verschiedenen Spannbereiche
vorzusehen, sondern diese lassen sich je nach der erforderlichen Position mehr oder
weniger weit unter die Spannbacken 4 schieben und rasten in der gewünschten Position
in die entsprechend vorgesehenen Ansenkungen ein.
[0023] Wie bereits erwähnt ist die Auswechslung der Spannbacken mit sehr wenig Aufwand möglich.
Entsprechend kann man beispielsweise auch sogenannte Pendelspannbacken, wie in der
Figur 6 dargestellt, einsetzen. Bei solchen Pendelspannbacken ist üblicherweise eine
Spannbacke 60 ohne veränderliche Anlagefläche versehen, während die zweite Spannbacke
61 mit verstellbaren Anlageflächen 63 versehen ist. Zudem sind die seitlichen äusseren
Gleitflächen der Spannbacken, die aussen auf der Lagerplatte 3 zum Anliegen kommen,
mit einer gewissen Parallaxität von 2° versehen. Eine seitliche Verschiebung ist trotzdem
nicht möglich, da die Gleitbahnen 64 im zentrischen Bereich der Aufnahme 35 das exakte
Mindestmass entsprechend der Breite der Lagerplatte im Führungsbereich aufweisen,
so dass die Spannbacke insgesamt lediglich eine Schwenkbewegung von +/- 2° zulässt.
Solche Pendelbacken sind an sich bekannt, wurden jedoch üblicherweise nicht bei Zentrumsspannvorrichtungen
eingesetzt. Gerade bei Gussstücken erfolgt jedoch üblicherweise die Vermassung vom
Zentrum her und entsprechend sind Pendelspannbacken auch bei Zentrumsspannvorrichtungen
ausserordentlich sinnvoll.
Liste der Bezugszahlen
[0024]
- 1
- Zentrumsspannvorrichtung
- 2
- Grundplatte
- 3
- Lagerplatte
- 4
- Spannbacke
- 5
- Spindel
- 6
- Spannhebel
- 7
- Spindelmutter
- 8
- Schwenkbolzen
- 9
- Längsnut
- 10
- Rahmenkonstruktion der Grundplatte
- 11
- Längsstreben
- 12
- endseitige Querstreben
- 13
- mittige Quersprosse
- 14
- Steckbolzen zur Montage auf Lochplatte
- 15
- Lagerbuchsen radial in 12
- 16
- Doppelseitige Axiallagerbuchse in 13
- 17
- Oeffnungen zur Durchführung der Spannhebel
- 18
- Antriebszapfen
- 19
- Absatz
- 20
- Längsstreben
- 21
- Querstreben
- 22
- Mittige Quersprosse
- 23
- Durchführungsöffnung
- 24
- Abschrägung
- 25
- Bohrung
- 26
- Lagerbohrungen
- 27
- Ringnut
- 28
- Kugelfederstift
- 29
- Schrauben
- 30
- Metallklotz
- 31
- Flachbettführung
- 32
- Schrauben
- 33
- Gleitleisten
- 34
- Lagerwangen
- 35
- Aufnahme für Gelenkkopf
- 36
- Gewindebohrungen
- 37
- konische Erweiterung
- 40
- Schaft
- 41
- Schwenkbolzenlagerbohrung
- 42
- Gelenkkopf
- 43
- Einschnürung
- 44
- Gabelförmige Steckverbindung
- 45
- Gabel
- 46
- Lagerzapfen
- 50
- Schutzdeckel
- 51
- Kugeldruckstifte
- 52
- Endschutzdeckel
- 53
- Ansenkungen
- 54
- Federdruckstifte
- 60
- Pendelspannbacke
- 61
- Pendelspannbacke
- 63
- verstellbare Anlegefläche
- 64
- Gleitbahnen
1. Zentrumsspannvorrichtung (1) zum zentrischen Aufspannen von zu bearbeitenden Werkstücken
auf einer NC-gesteuerten Werkzeugmaschine mit zwei Spannbacken (4), die über mindestens
eine Gewindespindel gegenläufig beweglich sind, wobei die Spindel (5) in einer auf
dem Tisch der Werkzeugmaschine zentrisch montierbaren Grundplatte (2) gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass über der Grundplatte (2) eine damit fest verbundene Lagerplatte (3) angeordnet ist,
welche von zwei symmetrisch zum Zentrum der Vorrichtung beweglich angeordneten Spannhebeln
(6) durchsetzt ist, die je von einem in der Lagerplatte (3) gehaltenen Schwenkbolzen
(8) schwenkbeweglich gehalten sind, wobei jeder Spannhebel (6) an einem Ende mit einer
auf der Gewindespindel (5) beweglichen Spindelmutter (7) und am anderen Ende beweglich
in eine verschieblich auf der Lagerplatte (3) gleitenden Spannbacke (4) eingreift.
2. Zentrumsspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (2) die Form eines Rahmens (10, 11, 12) mit einer mittigen Quersprosse
(13) hat und die Gewindespindel (5) die Grundplatte (2) längs durchsetzend, darin
gelagert ist.
3. Zentrumsspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannhebel (6) an dem zur Spindel (5) gerichteten Ende eine gabelförmige Steckverbindung
(44) aufweisen, mittels der die Spannhebel (6) auf die Spindelmuttern (7), die mit
zwei seitlichen Lagerzapfen (46) versehen sind, aufsteckbar sind.
4. Zentrumsspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannhebel (6) an dem zur jeweiligen Spannbacke (4) gerichteten Ende mit einem
sphärischen am Spannhebel einstückig angeformten Gelenkkopf (42) versehen sind und
die Spannbacken eine Aufnahme aufweisen, in die der Gelenkkopf (35) eines Spannhebels
schwenkverschieblich, aber spielfrei eingreift.
5. Zentrumsspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerplatte (3) die Form eines Rahmens (20, 21, 22) hat und mit mehreren diesen
durchsetzenden Lagerbohrungen (26) versehen ist, in denen die Schwenkbolzen (8) der
Spannhebel (6) zu Veränderung des Spannbereiches einschiebbar sind.
6. Zentrumsspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannbacken (4) auf der Lagerplatte (3) mit einer teilweise umgreifenden Flachführung
(31) verschieblich gelagert sind und nach Entfernung des jeweiligen Schwenkbolzens
(8) von der Lagerplatte (3) endseitig abschiebbar sind.
7. Zentrumsspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rahmenförmige Lagerplatte (3) auf der zu den Spannbacken (4) gerichteten Seite
eine mittige Längsnut aufweist, die breiter ist als die Durchführungsöffnungen (23),
durch die die beiden Spannhebel (6) geführt sind, und die zur Einlage vom Schutzdeckel
(50,52) dient.
8. Zentrumsspannvorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden Spannhebeln (6) ein dem gewählten Spannbereich entsprechender
Schutzdeckel (50) eingelegt ist.
9. Zentrumsspannvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzdeckel (50) mittels in der Lagerplatte (3) angeordneter, auf die Seitenkanten
des Schutzdeckels wirkender Kugeldruckstifte (51) gesichert gehalten ist.
10. Zentrumsspannvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich zwischen einer Spannbacke (4) und dem Ende der Lagerplatte (3) ein Endschutzdeckel
(52) eingelegt ist, der mittels mindestens eines Federdruckstifts (54), der in der
Spannbacke (4) angeordnet ist, auf die unter der Spannbacke (4) liegende Oberfläche
des Endschutzdeckels (52) drückt.
11. Zentrumsspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der beiden Spannbacken (4) als Pendelbacke (61) gestaltet ist.