[0001] Die Erfindung betrifft einen Farbkasten mit auswechselbaren Farbschälchen, wobei
am Boden des Farbkastens und an der Seite der Farbschälchen zusammenwirkende Haltemittel
angebracht sind, durch die die Farbschälchen ausgerichtet im Farbkasten lösbar gehalten
sind und wobei am Boden des Farbkastens eine Halteschiene angebracht ist, die in eine
auf der Unterseite eines überstehenden Randes der Farbschälchen ausgebildete, nach
unten offene Nut eingreift und ein Schwenklager mit einer zum Kastenboden parallelen
Schwenkachse bildet.
[0002] Bei einem aus DE-GM 70 06 998 bekannten Farbkasten der angegebenen Art weist die
Halteschiene an ihrem oberen Rand einen verdickten Wulst auf, der in eine hinterschnittene
Nut an der Unterseite des überstehenden Rands der Farbschälchen einschnappt, wenn
die Farbschälchen in den Farbkasten eingesetzt und an die Halteschiene angedrückt
werden. In Längsrichtung der Halteschiene wird die Position der Farbschälchen durch
Abstandsnoppen bestimmt, die an der Halteschiene angebracht sind. Zum Lösen der Farbschälchen
von der Halteschiene kann der über die Halteschiene hinausragende Schälchenrand mit
dem Finger einer Hand nach unten gedrückt werden. Hierdurch wird das entsprechende
Farbschälchen durch Drehung um den Wulst der Halteschiene so weit nach oben geschwenkt,
daß der von der Halteschiene entfernte Schälchenrand untergriffen und durch Hochziehen
das Schälchen von der Halteschiene gelöst werden kann. Diese bekannte Ausgestaltung
des Farbkastens hat den Nachteil, daß die Farbschälchen in dem Farbkasten nicht fest
fixierbar sind, sondern um den Befestigungswulst der Halteschiene eine begrenzte Schwenkbewegung
ausführen können. Dies kann beim Transport des Farbkastens zu Klappergeräuschen führen.
Weiterhin ist die Anklemmung der Farbschälchen an dem Wulst der Halteschiene in starkem
Maße von Fertigungstoleranzen abhängig mit der Folge, daß bei ungünstiger Toleranzlage
entweder die Kräfte zum Andrücken und Lösen der Farbschälchen zu hoch oder der Widerstand
gegen unbeabsichtigtes Lösen zu niedrig sein kann.
[0003] Aus DE-GM 71 25 446 ist ein Farbkasten mit Farbschälchen bekannt, die einen überstehenden
Rand mit rechteckiger Außenkontur haben und an einer Halteschiene mit Abstandsnocken
gehalten sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Befestigung der Farbschälchen bei einem
Farbkasten der angegebenen Art hinsichtlich der Handhabung zu verbessern und die Abhängigkeit
von Fertigungstoleranzen zu verringern.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nut auf der Unterseite des
überstehenden Randes der Farbschälchen einen sich nach unten erweiternden Querschnitt
hat, daß auf der den Farbschälchen zugekehrten Seite der Halteschiene vom Kastenboden
hochstehende Halteelemente vorgesehen sind, durch die die einzelnen Farbschälchen
kraftschlüssig in Anlage an dem Kastenboden festhaltbar sind, daß an dem überstehenden
Rand der Farbschälchen jeweils eine Drucktaste angebracht ist, die sich auf der den
Farbschälchen abgekehrten Seite der Halteschiene befindet und daß durch Niederdrücken
der Drucktaste eines Farbschälchens dieses um die Schwenkachse schwenkbar und von
den Halteelementen lösbar ist.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Farbkasten sind die Mittel zur kraftschlüssigen Halterung
der Farbschälchen in dem Farbkasten von der Schwenklagerung auf der Halteschiene räumlich
getrennt. Die zur Halterung vorgesehenen Halteelemente können daher wesentlich günstiger,
z.B. mit einem größeren Federweg ausgestaltet werden, wodurch die Abhängigkeit von
fertigungsbedingten Maßtoleranzen erheblich verringert werden kann. Zu hohe oder zu
niedrige Haltekräfte lassen sich daher leicht vermeiden. Durch die Anbringung der
Drucktasten an den Farbschälchen wird das Entnehmen der Farbschälchen vereinfacht,
da durch die Betätigung der Drucktaste die Farbschälchen bereits von den Halteelementen
gelöst werden und dann ohne Überwindung eines Widerstands aus dem Farbkasten herausgenommen
werden können. Das Lösen und Entnehmen der Farbschälchen kann mit einer Hand durchgeführt
werden, da die Farbschälchen nach dem Lösen und Loslassen der Drucktaste in einer
angehobenen Position liegen bleiben, so daß sie mit derselben Hand gegriffen werden
können. Zusätzlich kann durch die Ausgestaltung der Drucktaste der Schwenkwinkel der
Farbschälchen bei der Entnahme soweit begrenzt werden, daß in den Farbschälchen befindliche,
gelöste Farbe nicht herausfließen kann. Der erfindungsgemäße Farbkasten hat weiterhin
den Vorteil, daß die Farbschälchen durch die Halteelemente auch bei auf den Kopf gedrehtem
Kasten in Anlage an dem Kastenboden gehalten werden und daher beim Transport des Farbkastens,
gleichgültig in welcher Lage, nicht klappern. Schließlich können in den erfindungsgemäßen
Farbkasten durch Beibehaltung der Halteschiene und geeignete Positionierung der Halteelemente
auch Farbschälchen bekannter Ausgestaltung eingesetzt werden, allerdings ohne die
mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung erzielbaren Vorteile.
[0006] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung erstreckt sich die Drucktaste über die
gesamte Breite des Farbschälchens und ist mit einem Winkel von insbesondere 60° zur
Ebene des Kastenbodens geneigt. Hierdurch bilden die Drucktasten der nebeneinander
liegenden Farbschälchen eine glatte, geschlossene Fläche, die den an sie angrenzenden,
z.B. zur Pinselablage dienenden Kastenraum in ästhetisch ansprechender Weise begrenzt.
An das untere Ende der Drucktasten kann sich eine am Kastenboden angebrachte Rippe
anschließen, durch die ein zwischen den Drucktasten und dem Kastenboden vorhandener
Zwischenraum geschlossen wird. Zur Begrenzung des Schwenkwinkels der Drucktasten kann
weiterhin an dem Kastenboden eine Anschlagrippe vorgesehen sein, die in den Bewegungsbereich
der Drucktasten hineinragt.
[0007] Der überstehende Rand der Farbschälchen kann weiterhin eine rechteckige Außenkontur
mit zu den Seitenwänden des Farbkastens parallelen Rändern haben, so daß die nebeneinander
liegenden Farbschälchen mit ihrer Oberseite eine geschlossene Fläche mit nebeneinander
liegenden Ausnehmungen zur Aufnahme der Farbtabletten bilden.
[0008] Als Halteelemente kann erfindungsgemäß für jedes Farbschälchen ein Paar dünnwandiger,
elastisch verformbarer Rippen vorgesehen sein, die im Abstand voneinander, an die
Halteschiene angrenzend und zu dieser und zum Kastenboden im wesentlichen senkrecht
angeordnet sind und die auf ihren einander abgekehrten oder auf ihren einander zugekehrten
Seiten an ihrem oberen Rand einen Vorsprung haben, an dem ein Farbschälchen festhaltbar
ist. Die Farbschälchen weisen erfindungsgemäß an ihrem überstehenden Rand nach unten
verlängerte Ansätze auf, die den Rippen benachbart und parallel zu diesen ausgerichtet
sind und die auf ihren einander abgekehrten oder auf ihren einander zugekehrten Seiten
einen Vorsprung tragen, der sich in der Halteposition der Farbschälchen an dem Vorsprung
der Rippen abstützt.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts eines erfindungsgemäßen Farbkastens
ohne Farbschälchen,
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts des erfindungsgemäßen Farbkastens
gemäß Figur 1 mit zwei Farbschälchen,
- Figur 3
- eine andere perspektivische Darstellung des Abschnitts gemäß Figur 2, in Längsrichtung
im Bereich der Halteelemente geschnitten,
- Figur 4
- einen Querschnitt des Abschnitts gemäß Figur 2 mit eingesetztem Farbschälchen und
- Figur 5
- einen Querschnitt des Abschnitts gemäß Figur 2 mit gelöstem Farbschälchen.
[0010] Der dargestellte Farbkasten 1 weist einen Kastenboden 2 und eine Seitenwand 3 auf,
die den Kastenboden 2 an vier Seiten in üblicher Weise umgibt. In einem Abstand von
der Seitenwand 3 und parallel zu dieser ist eine Halteschiene 4 vorgesehen, die senkrecht
auf dem Kastenboden 2 steht. Der Zwischenraum 5 zwischen der Seitenwand 3 und der
Halteschiene 4 ist zur Aufnahme von Farbschälchen 6 bestimmt. In dem Zwischenraum
5 befinden sich angrenzend an die Halteschiene 4 im Abstand voneinander Halteelemente
7,8, die als zum Kastenboden 2 und zur Halteschiene 4 senkrechte Rippen ausgebildet
sind. Jeweils zwei in einem größeren Abstand voneinander angeordnete Halteelemente
7 bzw. 8 bilden ein Paar, das zum Halten eines Farbschälchens 6 zusammenwirkt. Die
Halteelemente 7 bzw. 8 jedes Paares weisen auf ihren einander abgekehrten Seiten am
oberen Rand einen seitlichen Vorsprung 9 nach Art einer Rippe auf, der sich parallel
zum Kastenboden 2 erstreckt. In der Nähe der Seitenwand 3 hat der Kastenboden 2 quaderförmige
Erhebungen 10, auf denen die Farbschälchen 6 aufliegen. Auf der den Halteelementen
7, 8 abgekehrten Seite sind parallel zur Halteschiene 4 eine Rippe 11 und eine Anschlagrippe
12 von im Vergleich zur Halteschiene 4 geringer Höhe vorgesehen.
[0011] Die Farbschälchen 6 haben die Form eines flachen, hohlen Kreiszylinders mit einem
ebenen Boden 13 und einer durch einen kegelstumpfförmigen oberen Ansatz 14 erweiterten
Öffnung, an die sich ein seitlich überstehender Rand 15 mit rechteckiger Außenkontur
anschließt. An den Rand 15 ist an einer Seite eine rechteckige, ebene Drucktaste 16
angeformt, die die gleiche Breite wie der Rand 15 hat. Die Drucktaste 16 ist zur Ebene
des Rands 15 geneigt und bildet mit diesem einen Winkel von 120°. Auf der Unterseite
des Rands 15 ist unmittelbar angrenzend an die Drucktaste 16 und parallel zu dieser
eine Nut 17 ausgebildet, die einen sich nach unten erweiternden Querschnitt hat und
die beim Einsetzen des Farbschälchens 6 in den Farbkasten 1 die Halteschiene 4 aufnimmt,
um mit dieser gemeinsam ein Schwenklager zu bilden. An den beiden zur Nut 17 senkrechten
Außenkanten des überstehenden Rands 15 sind an die Nut 17 angrenzend plattenförmige
Ansätze 18 angeformt, die sich senkrecht zur Ebene des Rands 15 nach unten erstrecken.
Die Ansätze 18 haben auf ihrer dem Kreiszylinder zugekehrten Innenseite an ihrem unteren
Rand und in einem Abstand von der Nut 17 jeweils einen Vorsprung 19. Der Abstand der
einander zugekehrten Innenflächen der Ansätze 18 ist im wesentlichen gleich dem Abstand,
den die einander zugekehrten Außenflächen eines Paars Halteelemente 7 bzw. 8 voneinander
haben.
[0012] Wird ein Farbschälchen 6 in den Farbkasten 1 eingesetzt, so legt es sich zunächst
mit seiner Bodenkante auf die Erhebungen 10 und mit seinen Vorsprüngen 19 an den Ansätzen
18 auf die Vorsprünge 9 an den Halteelementen 7 oder 8 auf. Durch leichten Druck auf
das Farbschälchen 6 gleiten die Vorsprünge 19 über die Vorsprünge 9 hinweg, wobei
die Halteelemente federnd zur Mitte hin ausweichen. Sobald das Farbschälchen 6 mit
der Nut 17 auf der Halteschiene 4 fest aufliegt, federn die Halteelemente 7 oder 8
in ihre Ausgangslage zurück, wobei die Vorsprünge 9 die Vorsprünge 19 von oben übergreifen
und dadurch das Farbschälchen 6 in der erreichten Position am Farbkasten festhalten.
Diese Stellung des Farbschälchens 6 ist in den Figuren 2 und 3 bei dem vorderen bzw.
linken Farbschälchen sowie in Figur 4 gezeigt. Da sich die Kontaktstellen der Vorsprünge
9 und 19 zwischen der Halteschiene 4 und den Erhebungen 10 und in einem Abstand von
diesen befinden, ist auch mit relativ geringen Klemmkräften eine sichere Fixierung
des Farbschälchens im Farbkasten gegeben.
[0013] Soll ein Farbschälchen 6 aus dem Farbkasten 1 entnommen werden, so wird die Drucktaste
16 des Farbschälchens 6 in Richtung des Pfeils P niedergedrückt, bis sie an der Anschlagrippe
12 anliegt. Bei diesem Vorgang wird das Farbschälchen 6 nach oben geschwenkt, wobei
die Vorsprünge 19 über die Vorsprünge 9 hinweggleiten und dadurch das Farbschälchen
6 von den Halteelementen 7 oder 8 lösen. Die so erreichte Lösestellung ist bei dem
hinteren bzw. rechten Farbschälchen 6 in den Figuren 2 und 3 und in Figur 5 gezeigt.
Zum Herausnehmen des Farbschälchens 6 kann dieses nun entweder bei niedergedrückter
Drucktaste 16 an dem hochstehenden Teil des Randes 15 gegriffen werden. Zum anderen
kann aber auch die Drucktaste 16 wieder losgelassen werden. Hierbei dreht sich das
Farbschälchen 6 um die auf den Vorsprüngen 9 aufliegenden Vorsprünge 19, wobei das
der Drucktaste 12 entgegengesetzte Ende des Farbschälchens 6 sich in den Farbkasten
1 zurückbewegt und stattdessen das drucktastenseitige Ende des Farbschälchens 6 soweit
angehoben wird, daß das Farbschälchen 6 gegriffen und aus dem Farbkasten entnommen
werden kann.
[0014] Neben dem beschriebenen Beispiel sind auch eine Reihe anderer Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Farbkastens möglich. So können beispielsweise die Halteelemente
des Farbkastens die Ansätze an den Farbschälchen von außen umgreifen. Andererseits
können die Halteelemente auch so gestaltet sein, daß sie unmittelbar an dem zylindrischen
Teil der Farbschälchen oder an Ansätzen am Boden der Farbschälchen angreifen. Die
Schälchen müssen nicht rund sein, sondern können auch rechteckig oder polygonal gestaltet
sein.
1. Farbkasten (1) zur auswechselbaren Aufnahme von Farbschälchen (6) mit einem Kastenboden
(2), einer Seitenwand (3), die den Kastenboden an vier Seiten umgibt, einer in einem
Abstand von der Seitenwand und parallel zu Abschnitten derselben angeordneten, auf
dem Kastenboden stehenden Halteschiene (4) und Haltemitteln zum Festhalten der Farbschälchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die zum Halten eines einzelnen Farbschälchens (6) bestimmten Halteelemente (7, 8)
aus einem Paar dünnwandiger, elastisch verformbarer Rippen bestehen, die in dem zur
Aufnahme des Farbschälchens (6) bestimmten Zwischenraum (5) zwischen der Seitenwand
(3) und der Halteschiene (4) in einem Abstand voneinander, nahe der Halteschiene (4)
und zu dieser und zum Kastenboden (2) im wesentlichen senkrecht angeordnet sind.
2. Farbkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente (7 bzw. 8) eines Paares auf ihren einander abgekehrten Seiten einen
Vorsprung (9) haben, der zum Festhalten des Farbschälchens (6) bestimmt ist.
3. Farbkasten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (9) als Rippe ausgebildet ist, die sich parallel zum Kastenboden (2)
erstreckt.
4. Farbkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kastenboden (2) in dem Zwischenraum (5) in der Nähe der Seitenwand (3) eine Erhebung
hat, die zur Auflage des Farbschälchens (6) dient.
5. Farbkasten nach einen dem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Zwischenraum (5) abgekehrten Seite der Halteschiene (4) an dem Kastenboden
(2) eine Anschlagrippe (12) vorgesehen ist.
6. Farbkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der überstehende Rand (15) der Farbschälchen (6) eine rechteckige Außenkontur mit
zur Schwenkachse des Schwenklagers und zu den Seitenwänden (3) des Farbkastens (1)
parallelen Rändern hat und die nebeneinander liegenden Farbschälchen (6) mit ihrer
Oberseite eine geschlossene Fläche mit nebeneinander liegenden Ausnehmungen zur Aufnahme
der Farbtabletten bilden.
7. Farbkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbschälchen (6) an ihrem überstehenden Rand (15) nach unten verlängerte Ansätze
(18) aufweisen, die auf ihren einander abgekehrten oder auf ihren einander zugekehrten
Seiten Vorsprünge (19) tragen, die sich in der Halteposition des Farbschälchens (6)
im Farbkasten (1) an den Vorsprüngen der Halteelemente (7 bzw. 8) abstützen.