(19)
(11) EP 1 375 708 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.2004  Patentblatt  2004/01

(21) Anmeldenummer: 03013188.2

(22) Anmeldetag:  12.06.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D01H 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 22.06.2002 DE 10227944

(71) Anmelder: Zinser Textilmaschinen GmbH
D-73058 Ebersbach/Fils (DE)

(72) Erfinder:
  • Kamp, Heinz W.
    73230 Kirchheim (DE)
  • Mann, Peter
    73095 Albershausen (DE)
  • Benkert, Thomas
    73326 Deggingen (DE)

   


(54) Vertikaler Zwischenständer für Ringspinnmaschinen


(57) Um einen vertikalen Zwischenständer 1 für eine Ringspinnmaschine, der zum Haltern von Längsteilen wie Streckwerken, Spindelbänken usw. bestimmt ist, mit geringstmöglichem Fertigungsaufwand so auzuführen, daß er die Längsteile in unterschiedliche Höhen Haltern kann, ist vorgesehen, den Zwischenständer 1 aus drei Teilen, einem Grundkörper 2, einem Streckwerksträger 3 und zwei Spindelbankhaltern 4 zusammenzusetzen, die jeweils Anschraubflächen (8, 9, 10, 19 und 20) mit einer Mehrzahl von Durchbrüchen (22) und/oder Gewindebohrungen (23) zu versehen, mittels deren die Bestandteile des Zwischenständers in unterschiedlichen Höhen zum Boden und in Bezug aufeinander zum kompletten Zwischenständer verbunden werden können.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen vertikalen mehrteiligen Zwischenständer für Ringspinnmaschinen, der horizontale Längsteile wie Spindelbänke und Streckwerke haltert.

[0002] Die von derartigen Zwischenständern getragenen Streckwerke, Spindelbänke und anderen Bauteile sind in Abhängigkeit insbesondere von der Hülsenlänge, aber auch von der gewünschten Spinngeometrie (Abstand zwischen Spindelspitze und Lieferwalze, Ablaufwinkel des Garnes zwischen Lieferwalze und Fadenführer usw.) in unterschiedlichen Höhen anzubringen. Bei einstückigen Zwischenständern sind daher eine Vielzahl von Maßvarianten erforderlich, die sowohl die Vorratshaltung mit Gußrohlingen als auch die Bearbeitung der verschiedenen Varianten erschweren.

[0003] In der DE 39 21 274 A1 wurde bereits ein aus Polymerbeton gefertigter Zwischenständer vorgeschlagen, bei dem eine Quertraverse, an welche die beiden Spindelbänke anschraubbar waren, als gesondertes Teil ausgeführt war. Es konnte in unterschiedlichen Höhen an den Zwischenständer angeschraubt werden. Die Höhe des Auflagers für die Streckwerksstanzen war aber fest vorgegeben. Zudem enthielt dieser Zwischenständer noch einen Gatterträger, der seine Variabilität wieder einschränkte.

[0004] Die DE 37 20 631 A1 offenbart einen als Blechteil ausgebildeten Zwischenständer, bei dem eine die Spindelbänke aufnehmende Quertraverse als gesondertes Gußteil ausgeführt war. Auch ein Streckwerksträger war als gesondertes Teil ausgeführt und konnte wie die Quertraverse mit dem Zwischenständer verschraubt werden. Ein Anbringen dieser Ansetzteile in unterschiedlichen Höhen am Zwischenständer war aber nicht vorgesehen.

[0005] Die DE 43 19 959 A1 offenbart ein Zwischenschild für eine Spinn- oder Zwirnmaschine, der als einteiliges Gußschild hergestellt ist. An dieses Zwischenschild sind in Längsrichtung der Maschine verlaufende Traversen wie Spindelbänke, Kabelkanäle oder Schienen angeschraubt. Möglichkeiten zum Anbringen der Längs-Traversen in unterschiedlichen Höhen etwa an quer zur Maschinenlängsrichtung liegenden, an die Zwischenschilde anschraubbaren Quer-Traversen sind nicht vorgesehen.

[0006] Auch die DE-AS 1 109 063 zeigt ein als Gussteil gefertigtes Zwischengestell für Zwirnoder Spinnmaschinen, an dem sämtliche Lagerteile befestigt sind, die für die Lagerung der über die ganze Maschine durchlaufenden Elemente dienen. Höhenverstellbare Quertraversen hierfür sind nicht vorgesehen.

[0007] Der Erfindung war die Aufgabe gestellt, einen in bewährter Weise aus Guß zu fertigenden Zwischenständer so aus mehreren Teilen bestehend auszubilden, daß mit einem Satz von nicht mehr als drei unterschiedlichen Bestandteilen Zwischenständer herstellbar sind, bei denen alle in bestimmten Spannen gewünschten Abstände zwischen Grundfläche, Spindelbänken und Streckwerken erreichbar sind.

[0008] Sie löst diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches genannten Merkmale. An den Anschraubflächen des Grundkörpers des Zwischenständers für die Halter können diese und damit die Spindelbänke in einer vorgesehenen Höhe befestigt werden. Unabhängig davon können an den Anschraubflächen des Grundkörpers des Zwischenständers für den Streckwerksträger auch diese und damit die Streckwerke in der gewünschten Höhe befestigt werden.

[0009] In den Figuren der Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1
einen montierten Zwischenständer mit geringster Höhe der gehalterten Elemente;
Fig. 2
einen montierten Zwischenständer mit größter Höhe der gehalterten Elemente;
Fig. 3
die räumliche Ansicht eines Grundkörpers;
Fig. 4
die räumliche Ansicht eines Streckwerkträgers;
Fig. 5
die räumliche Ansicht eines Spindelbankhalters.


[0010] Wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, umfaßt der erfindungsgemäße Zwischenständer 1 einen Grundkörper 2, einen Streckwerksträger 3 und zwei Spindelbankhalter 4.

[0011] Wie aus Figur 3 näher hervorgeht, hat der Grundkörper 2 zwei Füße 5 und zwei senkrecht zu seiner Ebene liegende Anschraubplatten 6. Er ist vorzugsweise als Gußteil gefertigt und weist auf einer Seite Versteifungsrippen 7 auf. Die andere Seite ist als ebene Anschraubfläche 8 ausgebildet. Die äußeren Anschraubflächen 9 der Anschraubplatten 6 sind plan bearbeitet.

[0012] Der Streckwerksträger 3 der Figur 4 ist ebenso wie der Grundkörper 2 vorzugsweise als Gußteil gefertigt ist und hat auf einer Seite Versteifungsrippen 7. Die andere Seite ist als Anschraubfläche 10 eben. An seinem oberen Ende weist der Streckwerksträger 3 Lagerschalen 11 auf, in denen die die Stanzen 12 der Streckwerke 13 tragenden Streckwerksstangen 14 lagern. Im unteren Bereich sind Lagerwinkel 15 angeformt, die die Lager der Wellen 16 der Hubrollen 17 für die hier nicht dargestellten Balloneinengungsringe und wandernden Fadenführer aufnehmen.

[0013] Der Spindelbankhalter 4 der Figur 5 enthält Führungsbüchsen 18 für die Hubstangen der Balloneinengungsringe und der wandernden Fadenführer sowie der Ringbänke. Auch Lager für die Hubrollen 17' der Zugbänder für die Ringbank sind an ihm befestigt. Der Gußkörper dieses Halters 4 weist auf der inneren Seite Anschraubflächen 19 zum exakten Anliegen an die Anschraubplatten 6 des Grundkörpers 2 und äußere Anschraubflächen 20 auf, die zum Anschrauben von Spindelbänken 21 vorgesehen sind und die beide plan bearbeitet sind.

[0014] Alle Anschraubflächen 8, 9, 19 und 21 sind mit mehreren Durchbrüchen 22 bzw. Gewindebohrungen 23 zum Hindurchstecken bzw. Einschrauben von Befestigungsschrauben versehen. Auf diese Weise ist es möglich, sowohl den Streckwerksträger 3 und damit die Streckwerke 13 als auch die Spindelbankhalter 4 und über diese die Spindelbänke 21 in unterschiedlichen Höhen am Grundkörper 2 zu befestigen und so deren gegenseitige Abstände und Höhen über dem Boden zu wählen. So zeigt Figur 1 einen Zwischenständer 1, bei dem sowohl der Streckwerksträger 3 als auch die Spindelbankhalter 4 in der geringstmöglichen Höhe montiert sind. Die Höhe H1 der Spindelbänke 21 und die Höhe H2 der Lieferwalzen der Streckwerke 13 über dem Boden und deren gegenseitiger Abstand sind demgemäß so gering wie dies im Grenzfall angestrebt ist. Dagegen zeigt Figur 2 einen Zwischenständer 1, bei dem die Anbauteile 3 und 4 des Grundkörpers 2 größten Abstand vom Boden und voneinander aufweisen. Es versteht sich, daß auch Zwischenstellungen beider Anbauteile unabhängig voneinander möglich sind.

[0015] Insbesondere die Anschraubflächen 8 und 10 am Grundkörper 2 bzw. am Streckwerksträger 3 sind großflächig. Um nicht die ganzen Flächen plan bearbeiten zu müssen, ist vorgesehen, die Durchbrüche 22 und die Gewindebohrungen 23 zumindest dieser Teile auf der Seite der Anschraubflächen mit Randwülsten 24 zu versehen, die allein plan bearbeitet werden. In montiertem Zustand liegen dann jeweils nur die plan bearbeiteten Randwülste 24 aufeinander.

[0016] Die erfindungsgemäße Bauweise gestattet es, die drei Bestandteile des Zwischenständers 1, nämlich Grundkörper 2, Streckwerksträger 3 und Spindelbankhalter 4 in stets gleicher Ausführung in wirtschaftlichen Losgrößen "auf Lager" zu fertigen und aus ihnen je nach Bedarf ohne Warten auf Fertigungsteile Zwischenständer unterschiedlicher Abmessungen zu montieren.

Bezugszahlenliste



[0017] 
1
Zwischenständer
2
Grundkörper
3
Streckwerksträger
4
Spindelbankhalter
5
Füße
6
Anschraubplatten
7
Versteifungsrippen
8
Anschraubfläche am Grundkörper
9
Anschraubfläche an den Anschraubplatten
10
Anschraubfläche am Streckwerksträger
11
Lagerschalen
12
Stanzen
13
Streckwerke
14
Streckwerksstangen
15
Lagerwinkel
16
Wellen der Hubrollen
17
17' Hubrollen
18
Führungsbüchsen
19
innere Anschraubfläche an den Spindelbankhaltern
20
äußere Anschraubfläche an den Spindelbankhaltern
21
Spindelbänke
22
Durchbrüche
23
Gewindebohrungen
24
Randwülste



Ansprüche

1. Vertikaler mehrteiliger Zwischenständer für Ringspinnmaschinen, der horizontale Längsteile wie Spindelbänke und Streckwerke haltert, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenständer (1) einen Grundkörper (2), einen Streckwerksträger (3) zum Lagern der Streckwerke (13) und zwei Spindelbankhalter (4) zum Befestigen der Spindelbänke (21) und zur Aufnahme der Führungsbüchsen (18) für vertikal bewegbare Arbeitsaggregate wie Ringbänke, Balloneinengungsringe, wandernde Fadenführer umfaßt, wobei Grundkörper, Streckwerksträger und Halter aufeinander abgestimmte Anschraubflächen (8, 9, 10, 19 und 20) sowie Durchbrüche (22) und Gewindebohrungen (23) für Befestigungsschrauben besitzen, mittels deren Streckwerksträger und Halter in unterschiedlichen Höhen am Grundkörper befestigbar sind.
 
2. Vertikaler Zwischenständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschraubflächen (8, 10) für den Streckwerksträger (3) am Grundkörper (2) und am Streckwerksträger in einer quer zur Längsrichtung der Ringspinnmaschine liegenden Ebene angeordnet sind.
 
3. Vertikaler Zwischenständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschraubflächen (9, 19, 20) für die Spindelbankhalter (4) am Grundkörper (2) und für die Spindelbänke (21) an den Spindelbankhaltern sowohl am Grundkörper als auch an den Spindelbankhaltern in in Längsrichtung der Ringspinnmaschine liegenden Ebenen angeordnet sind.
 
4. Vertikaler Zwischenständer nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Anschraubflächen (8, 9, 10, 19 und 20) übereinander mehrere Durchbrüche (22) bzw. Gewindebohrungen (23) für Befestigungsschrauben angeordnet sind, mittels deren der Streckwerksträger (3) und die Spindelbankhalter (4) sowie die Spindelbänke (21) in unterschiedlichen Höhen an den Grundkörper (2) anschraubbar sind.
 
5. Vertikaler Zwischenständer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (22) und Gewindebohrungen (23) auf der Seite der Anschraubflächen mit Randwülsten (24) versehen sind, die allein plan bearbeitbar sind.
 




Zeichnung