[0001] Die Erfindung betrifft ein austauschbares Bauteil einer Textilmaschine mit einer
Oberflächenbeschichtung oder -vergütung und einer optischen Markierung sowie eine
Erfassungseinrichtung.
[0002] Aus der EP 0 922 797 A2 ist ein Spinnrotor für eine Offenend-Spinnmaschine bekannt,
bei dem am Außenumfang des Rotortellers eine Identifikatiönsmarkierung angeordnet
ist. Die Identifikationsmarkierung wird berührungslos von einem Sensor gelesen, der
an einem Bedienaggregat angeordnet ist. Die mit der Sensoreinrichtung anhand der Identifikationsmarkierung
erfaßten Signale werden mit Daten in einer Steuereinrichtung verglichen und das Bedienaggregat
verweigert ein Wiederanspinnen an der Offenend-Spinnmaschine, wenn die Signale der
Identifikationsmarkierung nicht mit vorgegebenen Daten übereinstimmen. Damit wird
gewährleistet, daß nur sicherheitstechnisch unbedenkliche Spinnrotoren zum Einsatz
kommen. Als Identifikationsmarkierung werden ein Strichcode oder ein Transponder vorgeschlagen.
Die Sensoreinrichtung erfaßt die Identifikationsmarkierung dabei optisch oder induktiv.
Das Anbringen der Identifikationsmarkierung ist hierbei aufwendig und erfordert separate
Arbeitsschritte bei der Herstellung des Spinnrotors.
[0003] Aus der EP 1 035 241 A1 ist ebenfalls ein Spinnrotor bekannt, bei dem am Außenumfang
des Rotortellers eine Kennzeichnung angeordnet ist, die bei Stillstand des Spinnrotors
von einer Bedienperson visuell erkennbar ist. Damit läßt sich jedoch keine automatische
Kontrolle des Spinnrotors realisieren.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein austauschbares Bauteil einer Textilmaschine,
insbesondere einen Spinnrotor, mit einer Oberflächenbeschichtung oder -vergütung und
einer optischen Markierung vorzusehen, bei dem die Markierung kostengünstig herstellbar
und sicher erfassbar ist, sowie eine Erfassungseinrichtung zum sicheren Erfassen eines
solchen Bauteils vorzusehen.
[0005] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1, 18 bzw. 26 gelöst.
[0006] Gemäß Anspruch 1 wird ein austauschbares Bauteil einer Textilmaschine mit einer Oberflächenbeschichtung
oder -vergütung vorgesehen, in die spezielle Farbelemente eingelagert sind. Bei Bestrahlung
der Farbelemente mit Licht emittieren die Farbelemente oder der umgebende Bereich
Licht einer speziellen, vorbestimmten Wellenlänge oder eines speziellen, vorbestimmten
Wellenlängenbereichs. Aufgrund der Emission dieser zweiten Wellenlänge oder des zweiten
Wellenlängenbereichs kann das Bauteil selbst identifiziert werden und/oder das Vorhandensein
der Oberflächenbeschichtung oder - vergütung bzw. des Bauteils wird erkannt. Mit der
gezielten Einlagerung von Farbelementen wird eine gewünschte Lichtemission reproduzierbar
herbeigeführt, so daß zufällige Effekte ausgeschlossen oder unterdrückt werden. Eine
Oberflächenbeschichtung ist dabei jegliche Beschichtung, die auf das vorbearbeitete
Bauteil aufgebracht wird, beispielsweise um eine spezielle Oberflächenbeschaffenheit
bzgl. der Rauhigkeit, der Reibung und/oder eine verbesserte Lebensdauer durch Erhöhung
der Verschleißfestigkeit zu erzielen. Bei der Oberflächenvergütung wird die Oberfläche
des Bauteil-Rohlings im oberflächennahen Bereich modifiziert. Beispielsweise durch
Einlagerung von Elementen oder Phasenumwandlung im oberflächennahen Bereich. Selbstverständlich
kann zusätzlich zur Oberflächenvergütung eine Beschichtung vorgesehen werden oder
der Beschichtung geht eine oberflächennahe Materialmodifikation des Bauteils einher.
[0007] Ganz besonders vorteilhaft ist die Beschichtung oder Vergütung zumindest in einem
Bereich des Bauteils vorgesehen, der starkem Verschleiß und/oder starker Verschmutzung
unterliegt, um Verschleiß und/oder Verschmutzung des Bauteils erfässen zu können.
[0008] Wird ein Typ eines austauschbaren Bauteils mit diesen in der Beschichtung oder Vergütung
eingelagerten Farbelementen versehen, so kann beispielsweise erkannt werden, daß dieses
Bauteil speziellen Qualitätsanforderungen genügt. Z.B. werden hochbelastbare Spinnrotoreneinheitlich
mit einer ersten Farbmarkierung (beispielsweise rote Emission) versehen, wenn diese
für Drehgeschwindigkeiten bis zu 120.000 Umdrehungen pro Minute geeignet sind. Andere
Typen, die beispielsweise nur für Drehzahlen bis 100.000 Umdrehungen pro Minute geeignet
sind, können mit gelb emittierenden Farbelementen als zweite Farbmarkierung versehen
werden, während Spinnrotoren die bis Drehzahlen von 80.000 Umdrehungen pro Minute
geeignet sind, Beschichtungen oder Vergütungen mit grün emittierenden Farbelementen
als dritter Farbmarkierung aufweisen. Eine entsprechende farblich abgestufte Emission
der Wellenlänge kann natürlich bei allen anderen austauschbaren Bauteilen einer Textilmaschine
vorgesehen werden, wenn verschieden Typen für verschiedene Anwendungszwecke zur Verfügung
stehen. Somit wird die Anwendung oder der zulässige Betriebsparameterbereich durch
unterschiedliche Farbemissionen angezeigt.
[0009] Je nach Art der Einlagerung der Farbelemente in die Beschichtung oder Vergütung und
in Abhängigkeit der Farbelemente selbst, wird das emittierte Licht durch Reflektion,
Lumineszenz oder Phosphoreszenz oder einer Kombination hiervon erzeugt. Vorzugsweise
werden Lumineszenz- oder Phosphoreszenzeffekte genutzt, bei denen eine Wellenlängenverschiebung
zwischen Anregungslicht und Emissionslicht auftritt.
[0010] Ganz besonders vorteilhaft sind die anregende, erste Wellenlänge oder der erste Wellenlängenbereich
und die emittierte, zweite Wellenlänge oder der Wellenlängenbereich verschieden. Dadurch
wird vermieden, daß beim Nachweis des Emissionslicht lediglich die anregende Wellenlänge
durch Mehrfachreflektion oder Streuung in den Nachweisdetektor gelangt und so fälschlicherweise
auf das Vorhandensein der Beschichtung oder Vergütung mit den Farbelementen geschlossen
wird. In der Regel wird eine Wellenlängenverschiebung durch die Farbelemente von einer
kürzeren, anregenden Wellenlänge zu einer niedrigeren, emittierten Wellenlänge bzw.
Wellenlängenbereichen stattfinden. Vorteilhaft wird mit UV-Licht angeregt und die
emittierte Wellenlänge oder der Wellenlängenbereich liegt im sichtbaren Bereich, so
daß ein Nutzer das Bauteil durch Betrachtung unter Bestrahlung mit UV-Licht identifizieren
kann. Ist dagegen die emittierte Wellenlänge, bzw. der Wellenlängenbereich im Infraroten,
so besteht eine größere Auswahl an potentiellen Farbelementen einerseits und andererseits
stehen kostengünstige Quellen zur Anregung der Farbelemente zur Verfügung. Beispielsweise
Leuchtioden, die im Sichtbaren oder Infrarotbereich emittieren.
[0011] Ganz besonders vorteilhaft ist die Oberflächenbeschichtung, oder -vergütung eine
verschleißreduzierde Beschichtung oder -vergütung, so daß durch Emission der zweiten
Wellenlänge oder des zweiten Wellenlängenbereichs überprüft werden kann, ob diese
während der Nutzungsdauer des Bauteils noch in ausreichender Menge bzw. an der gewünschten
Stelle vorhanden ist. Bei einer reibungsverringernden Schicht oder Vergütung werden
z.B. Sulfid-(MoS
2), Teflon und/oder Graphitpartikel eingelagert.
[0012] Je nach notwendiger Beschichtung oder Vergütung, in Abhängigkeit der Anregungs- oder
Emissionswellenlänge und der technischen Möglichkeit zum Nachweis der Farbelemente
an bestimmten Stellen oder Einsatzorten des Bauteils können verschiede Arten von Farbelementen
oder Arten von Einlagerungen der Farbelemente in die Beschichtung oder Vergütung gewählt
werden. Bei einer homogenen Beschichtung oder Vergütung (ohne Einlagerung von Partikeln)
können die Farbelemente als chemische Elemente oder Moleküle oder als Partikel (z.
B. Nanokristallite) eingelagert werden. Bei Beschichtungen, die aus einer Mischung
von Matrix und dieser eingelagerten Partikeln bestehen, können die Farbelemente als
chemische Stoffe in die Matrix oder die eingelagerten Partikel eingebunden sein oder
selbst Partikel sein, die in der Matrix eingelagert sind. Schließlich kann vor der
eigentlichen Beschichtung eine Vergütung oder Beschichtung mit den Farbelementen erfolgen,
so daß diese solange emittieren, wie die darüberliegende Beschichtung noch vorhanden
ist. In letzterem Falle würde beispielsweise die Intensität des emittierten Lichts
mit Abnahme der Beschichtung zunehmen, bis schließlich auch die Emission aufhört,
wenn die Schicht mit den Farbelementen abgetragen ist.
[0013] Sind die Farbelemente selbst speziell eingelagerte Partikel im Nanometeroder Mikrometerbereich,
so wird reproduzierbar eine Wellenlänge der Emission erreicht, da die Emission selbst
durch die Umgebung nicht weiter beeinflußt wird, beispielsweise durch die Matrix.
Entsprechendes trifft zu, wenn die Farbelemente beispielsweise als Störstellenatome
in die Partikel der ursprünglichen Beschichtung eingelagert sind, beispielsweise in
die Diamantpartikel oder Keramikpartikel. Beispielsweise sind Rubinpartikel Al
2O
3-Partikel, in denen Chrom oder Chromoxid (Cr
2O
3) eingelagert ist, und die dann im bekannten Rubinrot leuchten. Weiterhin sind laseraktive
Feststoffmaterialien bekannt, die bei Anregung mit (Blitz-)Licht auf einer gewünschten
(Laser-)Wellenlänge emittieren. Beispielhaft sei YAG (Yttrium-Aluminium-Granat) genannt,
das mit seltenen Erden (wie Neodymium (Nd - 1,064 µm), Erbium (Er - 2,94 µm) oder
Holmium (Ho - 2,1 µm)) dotiert ist und je nach den seltenen Erden auf verschiedenen
Wellenlängen emittieren. Auch poröse Halbleiter (Si, SiC) bis herab in den nanokristallinen
Bereich fluoreszieren bei Anregung mit UV-Licht.
[0014] Besonders einfach kann die Markierung der Bauteile erfolgen, wenn die Farbelemente
auf das Bauteil aufgedruckt sind.
[0015] Die Farbelemente können für das menschliche Auge ohne Hilfsmittel unsichtbar sein,
wenn entsprechende Erfassungsvorrichtungen vorgesehen sind.
[0016] Ein besonders sicherer Nachweis der Farbstoffelemente einer Beschichtung oder Vergütung
eines austauschbaren Bauteils erfolgt mit der Erfassungsvorrichtung gemäß Anspruch
20. Durch eine Beleuchtungseinrichtung wird Licht einer ersten vorgegebenen Wellenlänge
oder eines vorgegebenen Wellenlängenbereichs ausgesendet und das vom Bauteil emittierte
Licht mit einer Lichterfassungseinrichtung speziell bei einer zweiten vorbestimmten
Wellenlänge oder einem zweiten vorbestimmten Wellenlängenbereich erfaßt. Damit erfolgen
die Anregung der Vergütung oder Beschichtung und der Nachweis der erfaßte Wellenlänge
auf definierte, festgelegte Weise, so daß Störeffekte wie Streulicht weitgehend ausgeschlossen
werden können.
[0017] Vorteilhaft umfaßt die Beleuchtungseinrichtung eine Leutdiode oder Laserdiode, die
auf einem schmalbandigen Wellenlängenbereich emittieren. Bei der Laserdiode wird zusätzlich
ein gerichteter Lichtstrahl erhalten, so daß die Ausrichtung auf die Beschichtung
oder Vergütung vereinfacht wird. Werden zusätzlich Lichtleiter verwendet, so kann
der Lichtleiter punktuell an unzugängige Stellen geführt werden. Mit einem Farb- oder
Bandkantenfilter an der Lichterfassungseinrichtung wird Streulicht herausgefiltert
und eine Einstellung auf die gewünschte, nachzuweisende zweite Wellenlänge oder den
zweiten Wellenlängenbereich erreicht.
[0018] Beim Einsatz der Erfassungseinrichtung an einer Rotorspinnmaschine weist diese vorteilhaft
eine Datenspeichereinrichtung auf, mit der die Anwesenheit oder Abwesenheit des Erfassungssignals
von der Erfassungseinrichtung registriert wird. Damit läßt sich beispielsweise erkennen,
wann eine Verschleißschicht abgenutzt ist, oder ob bei Qualitätsproblemen nicht geeignete
Bauteile ursächlich sein könnten. Ganz besonders vorteilhaft ist die Erfassungseinrichtung
an der Wartungseinrichtung vorgesehen, so daß lediglich eine Erfassungseinrichtung
zur Überwachung der Bauteile an den einzelnen Bearbeitungsstellen notwendig ist.
[0019] Vorteilhaft wird die Erfassungseinrichtung bzw. bei Verwendung von Lichtleitfasern
der Sensorkopf der Erfassungseinrichtung durch eine Ausfahreinrichtung der Wartungseinrichtung
der Bearbeitungsstelle bzw. dem zu erfassenden Bauteil zugestellt. Bei der Erfassung
eines Spinnrotors als austauschbares Bauteil wird vorteilhaft die Erfassungseinrichtung
oder der entsprechende Erfassungskopf an der Ausfahreinheit mit einem Reinigungsmodul
vorgesehen, so daß für beide lediglich eine Ausfahreinheit notwendig ist.
[0020] Zur Kontrolle der Bestückung einer Spinnstelle mit zumindest einem austauschbaren
Bauteil ist gemäß Anspruch 32 eine Anzeige- und/oder Abfrageeinrichtung vorgesehen.
Dies ist beispielsweise eine LCD-Anzeige mit einer oder mehreren Zeilen oder ein Monitor,
der für die Abfrageeinrichtung mit einer entsprechenden Eingabetastatur oder einer
Computertastatur ausgestattet ist. Es ist daher für einen Bediener möglich, die aktuelle
Konfiguration an der Spinnstelle aufzurufen und zu kontrollieren. Die Anzeige oder
Abfrage kann dabei bedarfsabhängig vorteilhaft entweder an jeder Spinnstelle, zentral
an der Spinnmaschine, an einer dezentralen Steuerung für die Spinnmaschine, an einer
Wartungseinrichtung, einer Zentralsteuerung für die Spinnfabrik oder extern in einer
Servicezentrale erfolgen.
[0021] Besonders vorteilhaft läßt sich mit der Abfrageeinrichtung die Konfiguration jeder
Spinnstelle einer Spinnmaschine abrufen und diese Daten dann mit der Abfrageeinrichtung
oder einer Auswerteeinheit mit anderen, von der Spinnstelle gewonnenen Daten korrelieren.
Beispielsweise können die gemessenen Qualitätswerte des erzeugten Garns mit der Bestückung
korreliert oder die Gesamtlebensdauer eines austauschbaren Bauteils überwacht werden,
um so aus diesen Daten statistische Qualitätsanalysen durchzuführen. Liegen zum Beispiel
die Garnwerte an einer Spinnstelle häufiger außerhalb eines Toleranzbereichs, so kann
einerseits festgestellt werden, ob die Konfiguration an austauschbaren Bauteilen an
der Spinnstelle für die gewünschte Qualität geeignet ist, oder ob anhand anderer,
gewonnener Erfahrungswerte die Qualität des Garns ursachenmäßig auf ein spezielles
Bauteil zurückgeführt werden kann.
[0022] Bei einem Steuerungssystem nach Anspruch 35 werden die so ermittelten und ausgewerteten
Daten von der Spinnstelle verwendet, um Steuerparameter für die Spinnmaschine bzw.
die Spinnstelle zu optimieren und entsprechend optimierte Parameter an der Spinnmaschine
oder Spinnstelle einzustellen. Anhand der gewonnenen Ergebnisse aus der Qualitätssicherung
werden somit aktiv Maßnahmen ergriffen, um die Qualität des gesponnenen Garn weiter
zu steigern.
[0023] Die Anzeige- und/oder Abfrageeinrichtung und das Steuerungssystem sind nicht nur
für eine Spinnstelle einer Spinnmaschine einsetzbar sondern entsprechend zur Erfassung,
Kontrolle und Steuerung einer anderen Spinnereimaschine in einem Spinnbetrieb geeignet.
Beispiele für solche Spinnmaschinen mit mindestens einem austauschbaren Bauteil sind
eine Karde, eine Strecke oder eine Ringspinnmaschine.
[0024] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1A-1E
- verschiedene Ausführungsformen der Einlagerung von Farbelementen in Beschichtungen,
- Fig. 2A und 2B
- zwei Ausführungsformen von Sensoreinheiten zur Anregung und zum Nachweis der Emission,
- Fig. 3
- eine Teilquerschnittsansicht einer Spinnstelle und einen der Spinnstelle beigestellten
Roboter mit einer endoskopartigen Sensoreinrichtung,
- Fig. 4A und 4B
- zwei Ausführungsformen der Erfassung von Farbmarkierungen an einem Spinnrotor,
- Fig. 5
- eine schematische Anordnung zum Erfassen der Farbmarkierungen von austauschbaren Bauteilen
und
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines Vor-Ort- oder Ferndiagnosesystems zur Erfassung
einer Maschinenbestückung.
[0025] Die Figuren 1A-E zeigen Teilquerschnitte durch Beschichtungen auf Grundkörpern 100
eines austauschbaren Bauteils. Bei der Ausführungsform von Fig. 1A ist der Grundkörper
100 im gewünschten Bereich mit einer Hartstoffschicht 105 beschichtet. In die Hartstoffschicht
105 sind Farbstoffe 101 eingelagert. Die Farbstoffe sind entweder chemische Elemente
oder Moleküle, die zur Emission eine bestimmte Lichtwellenlänge führen. Dabei können
die Farbstoffe 101 als Störstellen dienen, so daß die umgebenden Hartstoffschichtbereiche
Licht emittieren oder die Farbstoffe 101 emittieren selbst bei Bestrahlung mit Licht.
Die Bestrahlung mit Licht ist beispielhaft durch die geraden Pfeile als Anregungslicht
102 dargestellt. Die Emission nach der Anregung ist durch die gewellten Pfeile als
Emissionslicht 103 dargestellt.
[0026] Bei der Ausführungsform von Fig. 1B ist auf den Grundkörper 100 zunächst eine Leuchtschicht
104 aufgetragen, auf die dann eine Hartstoffschicht 105 folgt. Die Leuchtschicht 104
enthält die Farbstoffe 101 und emittiert Licht bei Anregung durch das Anregungslicht
102. Vorteilhaft übernimmt hier die Leuchtschicht 104 weitere Funktionen, wie beispielsweise
als Haftvermittler zwischen dem Grundkörper 100 und der Hartstoffschicht 105. Ist
die Hartstoffschicht 105 für das Anregungslicht 102 oder Emissionslicht 103 nicht
oder nicht ausreichend transparent, so wird das Emissionslicht 103 nur dann erfaßt,
wenn die Hartstoffschicht 105 genügend dünn ist oder bereits abgetragen wurde. Folglich
kann bei Erfassen des Emissionslichts 103 darauf geschlossen werden, daß die Hartstoffschicht
105 verschlissen wurde.
[0027] Fig. 1C zeigt eine Aufführungsform, bei der die Beschichtung eine Kombination einer
Matrixschicht 106 und darin eingelagerten Hartstoffpartikel 107 ist. Die Hartstoffpartikel
107 enthalten Farbstoffe, so daß bei Anregung der Hartstoffpartikel 107 Licht der
gewünschten Wellenlänge ausgesendet wird. Wie in Fig. 1A können die Farbstoffe als
Störstellen in die Hartstoffpartikel 108 eingebaut sein, so daß diese leuchten, oder
die Farbstoffe leuchten in den Hartstoffpartikeln 107 selbst. Ersterer Fall liegt
beispielsweise bei Einbau von Chrom oder Chromoxid in Al
2O
3 (Saphir) vor, so daß das an sich bekannte Rubinrot zu beobachten ist. Fig. 1D ist
eine Abwandlung von Fig. 1C, bei dem die Hartstoffpartikel 108 selbst nicht leuchten,
dafür aber die in die Matrix 106 eingebauten Farbstoffe 109 bzw. die Matrix selbst
leuchtet, wie dies beispielsweise zu Fig. 1A beschrieben ist.
[0028] Bei der Ausführungsform von Fig. 1E sind in die Matrix 106 der Beschichtung nicht
leuchtende Hartstoffpartikel 108 und daneben leuchtende Leuchtpartikel 110 eingebaut.
Die Leuchtpartikel 110 sind beispielsweise Chrom oder Chromoxid dotierte Al
2O
3-Partikel oder poröses Silicium oder eine andere poröse Keramik, die bei Anregung
durch UV-Licht fluoreszieren. Bei Abwandlungen der Aufführungsformen von Fig. 1A-1E
sind verschieden leuchtende Farbstoffe 101, 109 oder Farbstoffe in verschiedenen Bestandteilen
105, 104, 106, 107, 108, 110 oder in verschiedener Form eingelagert, so daß zumindest
zwei Emissionswellenlängen zur Verfügung stehen. Damit erhält eine solche Beschichtung
eine Farbcodierung, so daß beispielsweise neben der Bauteil- oder Verschleißerkennung
auch eine Bauteiltypenerkennung ermöglicht wird. Anstelle oder zusätzlich zu den Hartstoffpartikeln
können reibungsmindernde Partikel vorgesehen sein, wie Teflon, Graphit oder MoS
2 Einlagerungen in der Matrix.
[0029] Die Fig. 2A und 2B zeigen schematisch zwei Ausführungsformen von Sensoreinheiten
115, 116. Die Sensoreinheit 115 von Fig. 2A ist zur unmittelbaren Anordnung an der
zu erfassenden Oberfläche 123 vorgesehen, während die Sensoreinheit 115 der Fig. 2B
in eine Grundeinheit und einen Meßkopf unterteilt ist, wobei der Meßkopf über Lichtleitfasern
125, 127 mit der Grundeinheit verbunden ist. Bei der Sensoreinheit 115 wird das Anregungslicht
102 durch eine Laserdiode bzw. eine Leuchtdiode 120 erzeugt. Das Licht wird durch
eine Linse 122 fokussiert und als Anregungslicht 102 auf die Oberfläche 123 gerichtet.
Das Emissionslicht 103 fällt teilweise auch auf eine Optik 124, der eine Fotodiode
125 zum Nachweis des Emissionslichts nachgeschaltet ist. Die Optik 124 umfaßt eine
Kombination von Linse und Farbfilter, so daß einerseits möglichst nur die durch das
Anregungslicht 102 beleuchtete Stelle erfaßt und mittels der Farbfilterung selektiv
die Emissionswellenlänge 103 nachgewiesen wird. Der Diodenlaser 120 wird über eine
Leitung 121 versorgt und die Fotodiode 125 sendet das Signal über eine Leitung 126
zu einer nachgeschalteten Auswerteschaltung. Weiterhin sieht die Leitung 126 eine
Stromversorgung für die Fotodiode vor, so daß diese das Emissionslicht noch empfindlicher
nachweisen kann.
[0030] Figur 3 zeigt eine Teilquerschnittansicht einer Spinnstelle 1 einer Rotorspinnmaschine
und eine Teilseitenansicht eines der Spinnstelle 1 beistellbaren Roboters 2. In der
Spinnbox der Spinnstelle 1 wird auf an sich bekannte Weise ein Spinnrotor 3 drehbar
gelagert und angetrieben. Am vorderen Ende eines Schaftes 4 des Spinnrotors 3 ist
ein Rotorteller 5 befestigt. Der offenen Seite des Rotortellers 5 gegenüberliegend
ist in einer Abdeckung 6 der Spinnbox eine Fadenabzugsdüse 7 angeordnet. An der Außenseite
der Abdeckung 6 schließt sich an die Fadenabzugsdüse 7 ein Fadenabzugsröhrchen 8 an.
[0031] Während der Fadenproduktion wird der gesponnene, in Figur 3 strichpunktiert dargestellte
Faden 9 aus der Rille 18a des Rotortellers 5 durch die Fadenabzugsdüse 7 und das Fadenabzugsröhrchen
8 abgezogen. Das Anspinnen des Fadens 9 erfolgt auf an sich bekannte Weise mittels
des Roboters 2 und der Faden 9 wird nach dem Anspinnen über ein Abzugswalzenpaar auf
an sich bekannte Weise auf eine laufend angetriebene Spule aufgewickelt (nicht dargestellt).
[0032] Im Fadenabzugsröhrchen 8 ist von der Oberseite her ein scheibenartiger Drallstoppeinsatz
10 eingesetzt, der verschleißarm bezüglich des Abriebs durch den abgezogenen Faden
ist und der eine Oberflächenstrukturierung aufweist, die eine gewünschte Anzahl von
Drehungen pro Fadenlänge einstellt. Der Durchgang des Fadenabzugsröhrchens 8 ist schlitzartig
ausgebildet, wobei der Eintrittsschlitz angrenzend zur Fadenabzugsdüse 7 dem Querschnitt
der Bohrung in der Fadenabzugsdüse 7 entspricht und zur Fadenaustrittsseite hin nach
oben trichterartig zunimmt. Der freie Querschnitt der Bohrung der Fadenabzugsdüse
7 wird daher durch das Fadenabzugsröhrchen 8 koaxial fortgesetzt und nach oben hin
erweitert. Beim Abziehen des Fadens 9 liegt der Faden auf einem Bogensegment des Drallstoppeinsatzes
10 an.
[0033] Auf dem Roboter 2 ist eine beweglich gelagerte Detektoreinheit angeordnet, die auf
Anforderung in eine dem Fadenabzugsröhrchen 8 gegenüberliegende Position verfahren
wird. In der Detektoreinheit 11 ist ein ausfahrbarer Detektortubus 12 mit einem Sensorkopf
12a gelagert, der zum Erfassen von Markierungen aus dem Gehäuse der Detektoreinheit
11 ausfahrbar ist. Beim Ausfahren fährt der Tubus 12 durch das Fadenabzugsröhrchen
8 und die Fadenabzugsdüse 7 bis in die Nähe des Rotortellerbodens 18.
[0034] Im Detektortubus 12 verlaufen Lichtleitfasern, die bis zum Sensorkopf 12a des Tubus
12 geführt und dort mit dem Abbildungssystem 13 verbunden sind. In der Detektoreinheit
11 ist eine Beleuchtungsquelle angeordnet, deren Licht durch die Lichtleitfasern im
Tubus 12 zum Abbildungssystem 13 geführt wird und dort aus dem Abbildungssystem, beispielsweise
ein Linsenelement, austritt. Das von dem zu messenden Objekt reflektierte Licht wird
wiederum durch das Abbildungssystem 13 gesammelt und über die Lichtleitfasern zurück
in die Detektoreinheit 11 gekoppelt, wo es von einem optoelektronischen Sensor erfaßt
wird. Enthält das zu messende Objekt eine Farbmarkierung, so schließt die Detektoreinheit
11 in Abhängigkeit von der Beleuchtungsquelle, von Störlicht und vom Spektralbereich
des Objektes noch Fequenzbandfilter und spektral auflösende Elemente ein, beispielsweise
wie oben zu Fig. 2A und 2B erläutert.
[0035] An der Innenfläche des Drallstoppeinsatzes 10 ist eine optische Markierung 15 in
Form einer Oberflächenvergütung oder -beschichtung mit Farbelementen (siehe z.B. Fig.
1A-1E) angeordnet (in Figur 3 nur symbolisch dargestellt), die durch das Abbildungssystem
13 beim Durchfahren des Fadenabzugsröhrchens 8 erfaßt wird. Entsprechend zur Markierung
15 ist an der Innenseite der Bohrung der Fadenabzugsdüse 7 eine optische Markierung
14 angeordnet, die beim Einfahren des Tubus 12 in die Spinnbox erfaßt wird. Sobald
der Detektortubus 12 in seiner Endposition ist, wird eine optische Markierung in Form
einer Beschichtung oder Vergütung (z.B. Fig. 1A bis 1E) speziell in der Rotorrille
18a detektiert. Das Abbildungssystem 13 fokussiert das Anregungslicht 102 gerichtet
in die Rille 18a und erfaßt ebenso das Emissionslicht 103 lokal von dort.
[0036] Fig. 4A und 4B zeigen zwei Ausführungsformen von Anordnungen zur Erfassung von optischen
Markierungen in Form einer Beschichtung mit Farbelementen in bzw. auf einem Spinnrotortopf
5. Ähnlich der Figur 3 ist der Spinnstelle der Roboter 2 zur Wartung zugestellt. In
diesem Fall ist die Rotorabdeckung der Spinnstelle abgeklappt und eine Ausfahreinheit
104 hat im Inneren des Rotortellers 5 einen Reinigungskopf 141 beigestellt. Der Reinigungskopf
141 wird zur Reinigung der Rotorinnenseite motorisch angetrieben. Auf der Ausfahreinheit
140 ist eine Sensoreinheit 142 mit einem optischen Kopf 143 angeordnet. Das Kopfende
des optischen Kopfes 143 ist nahe den Reinigungsbürsten des Reinigungskopfes 141 angeordnet
und hat ein optisches Element zur Fokussierung des Anregungslichtes in Richtung Rotorrille
18a. Das emittierte Licht wird vom optischen Kopf 143 ebenfalls gezielt von der Rotorrille
18a empfangen und in der Sensoreinheit 142 ausgewertet. Die Bürsten sind am Reinigungskopf
141 nicht gleichmäßig an dessen Außenumfang verteilt, sondern zwischen den Borsten
bestehen Abstände, so daß in Umfangsrichtung Lücken vorhanden sind, durch die das
Licht vom optischen Kopf 143 zur Rotorrille gesendet und empfangen werden kann.
[0037] Neben der Erfassung des Verschleißes bzw. der Identifikation des Rotors 3 kann damit
gleichzeitig das Ergebnis der Reinigung der Rotorrille überprüft werden. Ein fehlendes
Emissionssignal deutet darauf hin, daß entweder der Rotor mit der speziellen Rotorrillenbeschichtung
nicht eingebaut ist, die Verschleißschicht in der Rotorrille abgenutzt ist oder sich
noch Verunreinigungen in der Rotorrille befinden. Letzteres kann dadurch verifiziert
werden, daß der Reinigungszyklus mit dem Reinigungskopf 141 verlängert wird, um die
gewünschte Reinigungswirkung zu erzielen. Sollte nach längerem Reinigen das Emissionslicht
nicht festgestellt werden, so ist entweder eine hartnäckige Verunreinigung vorhanden,
so daß der Rotor 3 gewartet werden muß. Oder die Verschleißschicht ist abgenutzt,
was ebenfalls einer Wartung bedarf. Oder das Bauteil ist tatsächlich nicht mit dieser
speziellen Beschichtung versehen. Beispielsweise wird beim letzteren Fall die Rotordrehzahl
reduziert, falls für extrem hohe Rotorendrehzahlen spezielle Rotoren erforderlich
sind, oder die Spinnstelle wird aus Sicherheitsgründen nicht wieder angesponnen.
[0038] Fig. 4B zeigt die Anordnung von Fig. 4A mit einem modifizierten Sensoreinheit 142'
und einem modifizierten optischem Kopf 143'. In diesem Fall erfaßt der optische Kopf
143' eine optische Markierung in Form der Beschichtung oder Oberflächenvergütung am
Außenumfang des Rotortopfes 5 im Wandbereich 18b. Der Wand 18b gegenüberliegend ist
ein optisches Fenster am optischen Kopf 143' vorgesehen, durch das die Wand 18b beleuchtet
wird und durch das das emittierte Licht in den optischen Kopf 143' zurückgelangt.
Vorteilhaft sind die Sensoreinheit 142' und der Kopf 143' mechanisch stabil ausgebildet,
so daß neben der optischen Erfassung auch durch Anlage des optischen Kopfs 143' an
der Außenwand eine Drehung des Rotors 4 während der Reinigung mit dem Reinigungskopf
141 verhindert wird.
[0039] Figur 5 zeigt ein optoelektronisches Erfassungssystem zur optischen Erfassung von
austauschbaren Bauteilen an einer Spinnstelle einer Rotorspinnmaschine. Zur besseren
Übersichtlichkeit des Aufbau des Systems sind die einzelnen Elemente nur schematisch
wiedergeben. Anordnung und Betrieb der Elemente der Rotorspinnmaschine erfolgt auf
an sich bekannte Weise. Dabei bezeichnet 20 einen Schaft des Spinnrotors, 21 eine
optische Markierung am Schaft 20, 22 einen optischen Sensorkopf und 23 eine Signalleitung.
30 bezeichnet einen Rotorteller, 31 eine optische Markierung auf dem Rotorteller,
32 einen optischen Sensorkopf zum Auslesen der Markierung 31 und 33 eine Signalleitung.
40 bezeichnet eine Stützscheibe zum Lagern des Rotorschafts 20, 41 eine optische Markierung
auf der Stützscheibe 40, 42 einen optischen Sensorkopf und 43 eine Signalleitung.
50 bezeichnet ein Seitenteil einer Auflösewalze, 51 eine optische Markierung am Seitenteil,
52 einen optischen Sensorkopf und 53 eine Signalleitung. Alle oder zumindest ein Teil
der Markierungen 21, 31, 41, 51 sind hier Beschichtungen (z.B. Fig. 1A-1E) oder Vergütungen
mit speziell eingelagerten Farbelementen zur Erzielung einer gewünschten, reproduzierbaren
Emissionswellenlänge bzw. - bandes. Beispielsweise ist 21 eine Hartstoffschicht auf
dem Rotorschaft im Anlagebereich eines antreibenden Tangentialriemens (nicht dargestellt)
oder im Anlagebereich der Stützscheibe 40.
[0040] Die Sensorköpfe 22, 32, 42 und 52 sowie die Signalleitungen 23, 33, 34, 53 sind identisch
aufgebaut. Die Sensorköpfe sind entweder passive Aufnehmer zum Ausstrahlen und Empfang
von Licht, das in diesem Fall über Lichtleitfasern als Signalleitungen übertragen
wird (wie z.B. in Fig. 2B). Oder die Sensorköpfe sind aktive, optoelektronische Bauteile,
die selbst die Markierung beleuchten, das reflektierte Licht aufnehmen und in elektrische
Signale umwandeln (wie z.B. in Fig. 2A). Dabei sind die Signalleitungen elektrische
Leitungen zum Übertragen der Meßsignale von den Sensorköpfen und zur Bereitstellung
der Spannungsversorgung für die Sensorköpfe.
[0041] Ein erstes Ausführungsbeispiel der Signalverarbeitung ist in Figur 5 mit "A" bezeichnet.
In diesem Fall sind die Signalleitungen 23, 33, 43, 53 in einem optoelektronischen
oder elektronischen Multiplexer 60 zusammengeführt und von diesem wird jeweils ein
Signal an eine Empfangs- und Auswerteeinheit 61 weitergeleitet. Von dort werden die
ausgewerteten Signale über einen Datenkanal 62 an eine Steuereinheit 63 der Spinnstelle
oder der Rotorspinnmaschine weitergeleitet. Die Einheit 61 kann in einem Sektionscontroller
integriert sein, so daß Daten jeweils einer Gruppe von Spinnstellen sektionsweise
in einer Einheit erfaßt werden.
[0042] In einer zweiten Ausführungsform ("B" in Figur 5) werden die Signalleitungen 23,
33, 43, 53 in einem optoelektronischen oder elektronischen Multiplexer 70 zusammengeführt
und sequentiell über eine Leitung an eine Sendeeinheit 71 übertragen. Die Sendeeinheit
71 überträgt das gemultiplexte Signal auf einer optischen Strecke zum Roboter 2, der
der Spinnstelle 1 beigestellt ist. Der Roboter 2 hat eine Empfangseinheit 72 zum Empfang
des optischen Signals von der Sendeeinheit 71 und überträgt die empfangenen Signale
zur Steuereinheit 73 des Roboters 2.
[0043] Figur 6 zeigt ein Blockschaltbild eines Wartungssystems für eine Rotorspinnmaschine.
In einer Steuereinheit 80 einer Spinnstelle 1 stehen die Daten über die Konfiguration
der Spinnstelle zur Verfügung. Diese Daten werden von einem automatischen Erfassungssystem,
wie es beispielsweise in Figur 5 dargestellt ist, zur Verfügung gestellt. Somit ist
jederzeit die aktuelle und tatsächliche Konfiguration der Spinnstelle, daß heißt,
der Verschleißzustand, das Vorhandensein einer Beschichtung (z.B. Fig. 1A-1E) oder
Vergütung, das Vorhandensein des Bauteils und/oder der Typ des eingebauten, austauschbaren
Bauteils abrufbar. Diese können zum Beispiel mit einer Anzeigeeinrichtung 81 an der
Spinnstelle angezeigt werden. Mit 81a, 81b und 80a, 80b sind exemplarisch weitere
Spinnstellen und deren Steuereinheit sowie Anzeigevorrichtung bezeichnet.
[0044] Die Konfigurations- und oder Zustandsdaten werden optisch, wie beispielsweise in
Figur 5 bei "B" dargestellt; zu einem Roboter 85 bzw. dessen Steuereinheit übertragen.
Damit sind die Daten an einer Anzeigevorrichtung 86 am Roboter 85 abrufbar. Weiterhin
sind die Daten über einen Kommunikationsbus 88 zwischen der Steuereinheit 80 (beispielsweise
ein Sektionscontoller je Gruppe von Spinnstellen 1) und einer Zentralsteuerung 87
der Rotorspinnmaschine übertragbar. Damit sind die Konfigurations- und/oder Zustandsdaten
an einer Anzeigevorrichtung der Steuereinheit 87 abrufbar. Von der Zentralsteuerung
87 können die Daten auch über einen Kommunikationsbus 84 zum Roboter 85 übertragen
werden.
[0045] Von der Steuereinheit 87 der Spinnmaschine sind die Daten über einen Kommunikationsbus
90 zu einer Fabriksteueranlage 91 übertragbar, wo sie ebenfalls an einer Anzeigevorrichtung
92 abrufbar sind. Strichpunktiert sind weitere Steuereinheiten für Spinnmaschinen
87a, 87b und Kommunikationsbusse 90a, 90b dargestellt, die ebenfalls mit der Fabriksteueranlage
91 verbunden sind.
[0046] Die Steuereinheit der Spinnmaschine 87 oder die Fabriksteueranlage 91 sind über Kommunikationsleitungen
97, 98 mit einer Datenübertragungseinheit 93 verbunden. Die Daten von der Datenübertragungseinheit
93 werden von einer externen Datenübertragungseinheit 94 empfangen und an eine Serviceeinheit
95 übertragen. Dort sind die Daten über eine Anzeigevorrichtung 96 abrufbar.
[0047] Neben den Konfigurations- und/oder Zustandsdaten werden über die Kommunikationskanäle
84, 88, 90, 97, 98, 93, 94 auch Betriebsparameter der Spinnstelle, des Roboters und
der Spinnmaschine (z.B. Rotordrehzahl, Spulendaten, Abzugsgeschwindigkeit des Fadens,
Einzugsgeschwindigkeit des Faserbandes etc.) und die gemessenen Fadenwerte (Fadenqualitätswerte,
die beispielsweise von einem Garnreiniger erfaßt werden, wie Garnqualität, Dicke,
Fehlerstellenhäufigkeit etc.) jeweils zu der übergeordneten Kontroll- und Steuereinheit
85, 87, 91, 95 übertragen.
[0048] Anhand der zur Verfügung stehenden Konfigurations- und/oder Zustandsdaten, der Betriebs-
und Qualitätsparameter lassen sich dann in einer der Steuereinheiten 85, 87, 91, 95
optimierte Betriebsparameter für den Betrieb an der Spinnstelle 80 errechnen und diese
Optimierungsparameter über die Kommunikationskanäle 84, 88, 90, 97, 98, 93, 94 zurück
zur Spinnstellensteuerung 80 übertragen. Beispielsweise werden die Optimierungsparameter
von der Serviceeinheit 95 zur externen Datenübertragungseinheit 94 übertragen. Oder
die Daten werden von der Serviceeinheit 95 zur Datenübertragungseinheit 93 übermittelt
und entweder in die Fabriksteueranlage 91 eingegeben oder direkt an die Steuereinheit
87 der Spinnmaschine weitergegeben. Zentral läßt sich somit der Verschleißgrad der
austauschbaren Bauteile erfassen und darstellen. Die Kontroll- und Wartungsarbeiten
werden vereinfacht, wenn zu den Konfigurations- und/oder Zustandsdaten die jeweilige
Spinnstellennummer erfaßt wird, so daß eine Zuordnung und Lokalisierung ermöglicht
ist. Wird weiterhin der Zeitpunkt der Erfassung festgehalten, so läßt sich beispielsweise
eine Bestückungs- und/oder Verschleißchronologie erstellen.
[0049] Es läßt sich damit ein Ferndiagnosesystem realisieren, bei dem aufgrund der zur Verfügung
stehenden Daten eine externe Auswertung vorgenommen wird, um so eine Fehlerursachenfeststellung
bereits im Servicezentrum vornehmen zu können. Bei Auftreten von Störungen an der
Spinnstelle ist es daher nicht in jedem Fall notwendig, daß ein Servicetechniker unmittelbar
vor Ort die Systemkonfiguration erfassen und Analysen durchführen muß.
[0050] Die vorliegende Erfindung ist insbesondere für den Einsatz bei sicherheitsrelevanten
Bauteilen geeignet. Hierzu zählen Spinnrotor, Auflösewalze und Stützscheibe, aber
auch Spule, Abzugsdüse oder Changierstange. Das Erkennen von Originalteilen ist darüber
hinaus auch für die Beurteilung von Garantiefällen von Vorteil.
1. Austauschbares Bauteil einer Textilmaschine mit einer Oberflächenbeschichtung (104,
105, 106, 107, 108) oder -vergütung, in die Farbelemente (101, 109, 110) eingelagert
sind, wobei die Farbelemente oder die umgebenden Bereiche der Beschichtung oder Vergütung
bei Bestrahlung mit Licht (102) einer ersten Wellenlänge oder eines ersten Wellenlängenbereichs
Licht (103) mit einer zweiten vorbestimmten Wellenlänge oder einem zweiten vorbestimmten
Wellenlängenbereich emittieren.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Wellenlänge oder der erste Wellenlängenbereich und die zweite Wellenlänge
oder der zweite Wellenlängenbereich verschieden sind.
3. Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Wellenlänge oder der erste Wellenlängenbereich im ultravioletten Spektralbereich
(UV) und die zweite Wellenlänge oder der zweite Wellenlängenbereich im sichtbaren
(VIS) oder infraroten Spektralbereich (IR) liegt.
4. Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Wellenlänge oder der zweite Wellenlängenbereich und die zweite Wellenlänge
oder der zweite Wellenlängenbereich im infraroten Spektralbereich (IR) liegen.
5. Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung (104, 105, 106, 107, 108) oder -vergütung eine verschleißreduzierende
und/oder reibungsverringernde Beschichtung oder Vergütung ist.
6. Bauteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung eine Matrix (106) mit darin eingelagerten Hartstoff- und/oder Reibminderungspartikeln
(105, 107, 108) ist.
7. Bauteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartstoffund/oder Reibminderungspartikel (107) und/oder die Matrix (106) die
Farbelemente enthalten.
8. Bauteil nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbelemente als Partikel (110) in die Matrix (106) eingelagert sind.
9. Bauteil nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix (106) Nickel oder Nickel und Phosphor enthält.
10. Bauteil nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartstoffpartikel (105, 107, 108) und/oder Farbpartikel (110) aus Diamant und/oder
Keramik (YAG, Al2O3, SiC, Si3N4) sind. .
11. Bauteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Keramikpartikel dotiert sind, insbesondere Al2O3 mit Cr oder YAG mit Elementen der Seltenen Erden dotiert ist.
12. Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbelemente fluoreszenz- oder lumineszenzaktive Farbstoffe sind.
13. Bauteil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbelemente poröse Halbleiterpartikel (110) sind, insbesondere poröses Silizium
oder poröses SiC.
14. Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbelemente in die Beschichtung oder Vergütung eingelagerte, farbaktive Störstellen
sind.
15. Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil (3, 20, 30, 40, 50) ein Spinnrotor (3, 20) für eine Rotorspinnmaschine
ist.
16. Bauteil nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotorteller (5) oberflächenvergütet oder beschichtet (18a, 18b, 21, 31, 41, 51,
123) ist.
17. Bauteil nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotortopfinnenwand zumindest teilweise mit einer verschleißmindernden Schicht
(18a) beschichtet ist.
18. Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbelemente auf das Bauteil aufgedruckt sind.
19. Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbelemente für das menschliche Auge ohne Hilfsmittel unsichtbar sind.
20. Erfassungsvorrichtung zur Erfassung einer farbmarkierten Oberflächenvergütung oder-beschichtung
(18a, 18b, 21, 31, 41, 51, 123) eines austauschbaren Bauteils (3, 20, 30, 40, 50)
einer Textilmaschine, insbesondere Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einer Beleuchtungseinrichtung (120, 122, 127; 142, 143) zur Beleuchtung zumindest
eines Bereiches der Oberflächenvergütung oder -beschichtung und einer Lichterfassungseinrichtung
(124, 125, 129; 142, 143) zum Erfassen des vom beleuchteten Bereich emittierten Lichts,
wobei die Beleuchtungseinrichtung Licht (102) einer ersten Wellenlänge oder eines
ersten Wellenlängenbereichs ausstrahlt und die Lichterfassungseinrichtung Licht (103)
einer zweiten vorbestimmten Wellenlänge oder eines zweiten vorbestimmten Wellenlängenbereichs
erfaßt.
21. Erfassungseinrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Wellenlänge oder der erste Wellenlängenbereich und die zweite Wellenlänge
oder der zweite Wellenlängenbereich verschieden sind.
22. Erfassungseinrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Wellenlänge oder der erste Wellenlängenbereich im ultravioletten Spektralbereich
und die zweite Wellenlänge oder der zweite Wellenlängenbereich im sichtbaren oder
infraroten Spektralbereich liegt.
23. Erfassungseinrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Wellenlänge oder der zweite Wellenlängenbereich und die zweite Wellenlänge
oder der zweite Wellenlängenbereich im infraroten Spektralbereich liegen.
24. Erfassungseinrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtungseinrichtung (120, 122, 127; 142, 143) eine Leucht- oder Laserdiode
(120) umfaßt.
25. Erfassungseinrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtungseinrichtung (120, 122, 127; 142, 143) zumindest einen Lichtleiter
(127, 143) umfaßt.
26. Erfassungseinrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichterfassungseinrichtung (124, 125, 129; 142, 143) eine Photodiode (125) umfaßt.
27. Erfassungseinrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichterfassungseinrichtung (124, 125, 129; 142, 143) einen Farb- oder Bandpaßfilter
(124, 130) umfaßt.
28. Spinnmaschine mit einer Vielzahl von Bearbeitungsstellen und einer den Bearbeitungsstellen
(1) beistellbaren Wartungseinrichtung (2, 85), dadurch gekennzeichnet, daß den Bearbeitungsstellen (1) jeweils eine oder mehrere Erfassungseinrichtungen (22,
32, 42, 52, 120-130) gemäß einem der Ansprüche 18 bis 25 zugeordnet sind oder die
Wartungseinrichtung (2, 85) zumindest eine Erfassungseinrichtung (12; 142, 143; 120-130)
gemäß einem der Ansprüche 18 bis 25 aufweist.
29. Spinnmaschine nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Erfassungseinrichtung (12; 142, 143; 120-130) über eine Ausfahreinheit
(11, 140) einer Bearbeitungsstelle (1) zustellbar ist.
30. Rotorspinnmaschine nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Ausfahreinheit (140) weiterhin eine Spinnrotorreinigungseinrichtung (141)
zum Reinigen eines Spinnrotors (3) der Bearbeitungsstelle (1) angeordnet ist.
31. Rotorspinnmaschine nach einem der Ansprüche 25 bis 28, gekennzeichnet durch eine Datenspeichereinrichtung (63, 87) zum Speichern der Bearbeitungsstellennummer
und des Ergebnisses der Erfassung durch die Erfassungseinrichtung (12; 22, 32, 42, 52; 142, 143; 120-130).
32. Anzeige- und/oder Abfrageeinrichtung für eine Spinnstelle einer Spinnmaschine, insbesondere
eine Rotorspinnmaschine, wobei die Spinnstelle (1) zumindest eine Erfassungseinrichtung
(12; 22, 32, 42, 52; 142, 143; 120-130) zum automatischen Erfassen eines austauschbaren
Bauteils (3, 7, 8, 10, 20, 30, 40, 50) nach einem der Ansprüche 1 bis 17 aufweist
und durch die Anzeige- und/oder Abfrageeinrichtung Informationen über die Bauteile
bereitstellbar sind, die anhand der Erfassung der emittierten zweiten Wellenlänge
oder des emittierten zweiten Wellenlängenbereichs zugeordnet werden.
33. Anzeige- und/oder Abfrageeinrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeige-und/oder Abfrageeinrichtung (87, 89) einer Zentralsteuerung (87) der
Spinnmaschine zugeordnet ist und Informationen für jede Spinnstelle (1) bereitstellbar
sind.
34. Einrichtung nach Anspruch 30 oder 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnmaschine gemäß einem der Ansprüche 26 bis 29 ausgebildet ist.
35. Steuersystem für eine Spinnmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Auswerte- und Steuervorrichtung des Steuerungssystems Informationen über
jede Spinnstelle (1) von einer Einrichtung (80, 81; 85, 86; 87, 89; 91, 92; 95, 96)
nach einem der Ansprüche 30 bis 33 abrufbar und auswertbar sind und zumindest ein
Teil der Steuerungsparameter für den Betrieb jeder Spinnstelle (1) oder eines beistellbaren
Wartungsautomaten (2, 85) anhand der Informationen erstellt werden.