[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifmaschine zum Schleifen von Schienen eines Gleises,
mit einem über Tastrollen auf einer Schiene abrollbaren, ein relativ zur Schiene verstellbares
Schleiforgan aufweisenden Kopierrahmen, der um eine in Schienenlängsrichtung verlaufende
Schwenkachse verschwenkbar an einem Aggregatrahmen mit auf den Schienen abrollbaren
Führungsrollen gelagert ist, sowie mit einem am Aggregatrahmen montierten Antriebsmotor,
der mit dem Schleiforgan über ein Getriebe zur Kraftübertragung verbunden ist.
[0002] Eine derartige Schleifmaschine ist bereits aus der EP 0 743 395 B1 bekannt. Die Kraftübertragung
vom Antriebsmotor auf das Schleiforgan erfolgt über ein Winkelgetriebe, das auf dem
Kopierrahmen montiert und über eine flexible Welle mit dem Motor verbunden ist. Ein
Keilriemenantrieb überträgt die Kraft vom Winkelgetriebe weiter auf das Schleiforgan.
Im Zuge des Schleifens des Schienenkopfprofils muß der Kopierrahmen mitsamt dem Winkelgetriebe
von der einen Schienenseitenflanke zur anderen über ca. 180° verschwenkt werden. Um
diese Bewegung weitgehend ungehindert zu ermöglichen, ist die biegsame Welle zwecks
Flexibilität mit relativ geringem Durchmesser ausgebildet, wobei die Welle aber während
des Arbeitseinsatzes starker Beanspruchung ausgesetzt ist.
[0003] In der EP 1 178 154 A1 ist eine weitere Schienenschleifmaschine geoffenbart, bei
der der Antriebsmotor auf einem sowohl am Aggregatrahmen als auch - über ein Zwischenglied
- am Kopierrahmen angelenkten bzw. um in Schienenlängsrichtung verlaufende Achsen
verschwenkbaren Träger montiert ist. Das Zwischenglied ist gleichzeitig als Gehäuse
für den Antriebsriemen ausgebildet. Bei der Rotation des Kopierrahmens um die Schwenkachse
kommt es zu einer Höhenverstellung des mit diesem verbundenen Endes des wippenartig
ausgeführten Trägers entlang einer Kreisbahn und damit zu einem seitlichen Kippen
des Antriebsmotors aus der horizontalen Lage.
[0004] Es ist weiters - beispielsweise aus DE 42 20 456 C1 - auch bekannt, den Antriebsmotor
mitsamt dem Schleiforgan auf einem Zustellrahmen zu montieren, der auf dem Kopierrahmen
über Führungsstangen senkrecht zur Schienenlängsrichtung verstellbar gelagert ist.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Schleifmaschine
der gattungsgemäßen Art, mit der eine einfache und zuverlässige Übertragung der Antriebskraft
während aller Phasen des Arbeitseinsatzes möglich ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Maschine der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß der Antriebsmotor auf einer mit dem Aggregatrahmen verbundenen
Vertikalführung höhenverstellbar gelagert ist.
[0007] Durch diese Ausbildung besteht nun die vorteilhafte Möglichkeit, den Antriebsmotor
mit dem Kopierrahmen gelenkig zu koppeln, sodaß während der seitlichen Verschwenkung
des Kopierrahmens um die Schwenkachse der Antriebsmotor eine - diese Bewegung kompensierende
- Höhenverstellung mitmachen kann. Gleichzeitig ist dadurch in zuverlässiger Weise
gewährleistet, daß der Antriebsmotor in allen Arbeitsphasen in unverändert vertikaler
Position verbleibt, was besonders bei Verwendung von Verbrennungsmotoren von Bedeutung
ist.
[0008] Weitere Vorteile und Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der Zeichnung.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Schienenschleifmaschine,
und
Fig. 2 und 3 je eine Schnittansicht in Schienenlängsrichtung von verschiedenen Arbeitspositionen
der Maschine.
[0011] Eine in Fig. 1 ersichtliche Schleifmaschine 1 ist zum Schleifen von Schienen 2 eines
Gleises 3 ausgebildet und weist einen Aggregatrahmen 4 auf. An diesem ist ein Kopierrahmen
5 gelagert, der an seinen beiden Längsenden mit dem Aggregatrahmen 4 um eine in Schienenlängsrichtung
verlaufende Schwenkachse 6 rotierbar verbunden ist. Weiters ist der Kopierrahmen 5
mit zwei in Schienenlängsrichtung voneinander distanzierten Tastrollen 7 ausgestattet,
die auf einem Schienenkopf 8 der zu bearbeitenden Schiene 2 abrollbar sind. Mittig
zwischen den beiden Tastrollen 7 ist ein Schleiforgan 9 am Kopierrahmen 5 angeordnet,
das anhand eines Antriebes 10 relativ zur Schiene 2 verstellbar ausgebildet ist und
ein rotierbares Schleifelement 11 aufweist.
[0012] Der in Form eines vertikalen bzw. in Schienenlängsrichtung verlaufenden Bügels 12
ausgeführte Aggregatrahmen 4 ist an seinen beiden Längsenden mit Führungsrollen 13
versehen, die als Doppelspurkranzrollen ausgebildet und relativ zum Aggregatrahmen
4 gleitend querverstellbar sind. Bei seitlicher Verschwenkung um die Schwenkachse
6 bzw. daraus folgender Absenkung des Kopierrahmens 5 rollen die Führungsrollen 13
auf dem Schienenkopf 8 ab und führen so den Aggregatrahmen 4 auf der zu schleifenden
Schiene 2, wobei der Aggragatrahmen 4 mittels eines (nicht näher dargestellten) Auslegers
auch auf der anderen Schiene 2 des Gleises 3 abgestützt ist. (Für genauere Erläuterungen
dieser bereits bekannten Ausbildung wird auf die EP 0 743 395 B1 verwiesen).
[0013] Wie im weiteren nun auch anhand der Figuren 2 und 3 ersichtlich, ist der Aggregatrahmen
4 mit einer Vertikalführung 14 verbunden, die aus zwei in Gleisquerrichtung voneinander
distanzierten Führungsstangen 15 gebildet ist. Diese sind mit ihren oberen Enden am
Bügel 12 befestigt, während sie mit ihren unteren Enden auf einer am Aggregatrahmen
4 gelagerten Platte 16 montiert sind. Ein konsolenartiger Stützrahmen 17 ist anhand
von Gleitmanschetten 18 auf den beiden Führungsstangen 15 gleitend gelagert und dient
zur Abstützung eines Antriebsmotors 19, der somit höhenverstellbar am Aggregatrahmen
4 gelagert ist.
[0014] Der - vorzugsweise als Verbrennungsmotor ausgebildete - Antriebsmotor 19 ist mit
dem Schleiforgan 9 über ein Getriebe 20 zur Kraftübertragung verbunden, das zwei in
vertikaler Richtung übereinander positionierte Riemenscheiben 21,22 aufweist, über
die ein Antriebsriemen 23 geführt ist. Dabei ist die obere Riemenscheibe 21 direkt
mit einer Antriebswelle 24 des Antriebsmotors 19 verbunden, während die untere Riemenscheibe
22 einem auf dem Kopierrahmen 5 angeordneten und mit dem Schleiforgan 9 kraftschlüssig
verbundenen Winkelgetriebe 25 zugeordnet ist. Die Rotationsachsen 26 der beiden Riemenscheiben
21 und 22 sind jeweils parallel zur Schwenkachse 6 ausgerichtet.
[0015] Der den Antriebsmotor 19 tragende Stützrahmen 17 ist weiters mit dem Kopierrahmen
5 anhand einer Schubstange 27 verbunden, die sowohl am Stützrahmen 17 als auch am
Kopierrahmen 5 jeweils um eine parallel zur Schwenkachse 6 verlaufende Drehachse 28
rotierbar gelagert ist. Die beiden Drehachsen 28 sind dabei jeweils zu einer der beiden
Rotationsachsen 26 der Riemenscheiben 21 bzw. 22 fluchtend ausgerichtet. Die Schubstange
27 ist mit einem Spannschloß 29 versehen und anhand desselben längenveränderbar ausgebildet,
um den Antriebsriemen 23 durch Verlängern der Schubstange 27 nachspannen bzw. durch
Verkürzen der Schubstange auswechseln zu können.
[0016] Die in Fig. 2 dargestellte Situation zeigt das Schleifen einer horizontalen Fahrfläche
30 des Schienenkopfes 8. Dabei stehen die Achsen 31 der auf der Schiene 2 abrollenden
Tastrollen 7 horizontal, und die Rotationsachse 26 der unteren Riemenscheibe 22 ist
in vertikaler Richtung über der Schwenkachse 6 positioniert bzw. zentriert.
[0017] In Fig. 3 ist das Schleifen einer Seitenflanke 32 des Schienenkopfes 8 zu sehen.
Der Kopierrahmen 5 ist zu diesem Zweck um die Schwenkachse 6 gedreht worden, wodurch
die Tastrollen 7 nun auf der Seitenflanke 32 des Schienenkopfes 8 der zu schleifenden
Schiene 2 abrollen. Die Verdrehung des Kopierrahmens 5 hat zur Folge, daß auch das
an diesem angelenkte untere Ende 33 der Schubstange 27 mitverschwenkt und dementsprechend
abgesenkt wird. Dabei fungiert die Schubstange 27 als Mitnehmer und bewirkt eine entsprechende
Absenkung des Stützrahmens 17 mitsamt dem Antriebsmotor 19 auf der Vertikalführung
14. Aufgrund der konzentrischen Ausrichtung der Drehachsen 28 der Schubstange 27 mit
den Rotationsachsen 26 der Riemenscheiben 21 und 22 wird die Kraftübertragung vom
Antriebsmotor 19 auf das Winkelgetriebe 25 durch die Verschwenkung nicht im Geringsten
beeinträchtigt.
1. Schleifmaschine zum Schleifen von Schienen eines Gleises, mit einem über Tastrollen
(7) auf einer Schiene (2) abrollbaren, ein relativ zur Schiene (2) verstellbares Schleiforgan
(9) aufweisenden Kopierrahmen (5), der um eine in Schienenlängsrichtung verlaufende
Schwenkachse (6) verschwenkbar an einem Aggregatrahmen (4) mit auf den Schienen (2)
abrollbaren Führungsrollen (13) gelagert ist, sowie mit einem am Aggregatrahmen (4)
montierten Antriebsmotor (19), der mit dem Schleiforgan (9) über ein Getriebe (20)
zur Kraftübertragung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (19) auf einer mit dem Aggregatrahmen (4) verbundenen Vertikalführung
(14) höhenverstellbar gelagert ist.
2. Schleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (19) mit dem Kopierrahmen (5) über eine Schubstange (27) verbunden
ist, die am Kopierrahmen (5) um eine parallel zur Schwenkachse (6) verlaufende Drehachse
(28) rotierbar gelagert ist.
3. Schleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (19) auf einem konsolenartigen Stützrahmen (17) befestigt ist,
der seinerseits auf der Vertikalführung (14) gleitend gelagert ist und mit dem die
Schubstange (27) um eine parallel zur Schwenkachse (6) verlaufende Drehachse (28)
rotierbar verbunden ist.
4. Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (20) aus einem über zwei in vertikaler Richtung übereinander positionierten
Riemenscheiben (21,22) mit Rotationsachsen (26) geführten Antriebsriemen (23) gebildet
ist, wobei die Rotationsachsen (26) jeweils zu einer der Drehachsen (28) der Schubstange
(27) fluchtend ausgerichtet sind.
5. Schleifmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (27) längenveränderbar ausgebildet ist.
6. Schleifmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (27) mit einem Spannschloß (29) zur Längenveränderung versehen ist.
7. Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertikalführung (14) aus zwei in Gleisquerrichtung voneinander distanzierten
Führungsstangen (15) gebildet ist.