[0001] Die Erfindung betrifft ein Scharnier gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Bisher
wurden Scharniere verwendet, die aus einer mit der Möbelwand verbundenen Montageplatte
und einem darauf befestigten Scharnierarm bestehen, wobei der Scharnierarm verstellbar
mit der Montageplatte verbunden ist. Ein derartiges Scharnier ist z. B. durch DE 35
13 521 A1 bekannt.
[0002] Es ist auch bekannt, Montageplatten einstückig mit dem Schamierarm zu fertigen und
die Montageplatte unter den Scharnieren zu biegen, wobei die Montageplatte über eine
Stellschraube mit dem Scharnierarm verbunden ist, siehe DE 200 20 998 U1.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein derartiges gegenüber der Möbelwand höhenverstellbares
Scharnier kostengünstiger und zugleich optisch ansprechender zu gestalten.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
a) dass der im wesentlichen U-förmige Querschnitt an dem zum Möbel weisenden freien
Enden aufgespreizt ist, so dass der Querschnitt trapezförmig verläuft,
b) wobei an dem den Befestigungsflanschen gegenüberliegenden freien Ende des Scharnierarmes
der trapezförmige Querschnitt einen kontinuierlichen Übergang zu parallelen U-Schenkeln
aufweist,
c) dass mindestens eine Scharnierachse im Bereich dieser parallelen U-Schenkel ausgebildet
ist,
d) und die sich gegenüberliegenden Schenkel des trapezförmigen Querschnittbereiches
in der Weise uneben sind, dass sie bombiert ausgebildet sind.
[0005] Das Scharnier lässt sich dadurch auf einfache Weise in der Höhe verstellen und weist
aufgrund der äußeren Form des Scharniers ein geschlossenes Erscheinungsbild auf. Die
Höhenverstellung selbst kann beispielsweise über eine Stellschraube erfolgen.
[0006] Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Bereich des Schamierarmes, der
bombiert ausgeführt ist, nach außen bombiert, so dass für eine Verstellung der Scharnierarm
besonders elastisch ausgebildet ist.
[0007] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Bereich nach innen bombiert. Ein
weiteres Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die Befestigungsflansche umlaufende Versteifüngsränder
aufweisen, so dass eine sichere Festlegung an einer Möbelwand erreicht werden kann.
[0008] Ein weiteres Ausführungsbeispiel sieht vor, dass der Längenbereich des Scharnierarmes,
dessen Seitenwände bombiert sind, federelastisch ausgebildet ist.
[0009] Die Erfindung ist nachfolgend in Verbindung mit Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des Scharniers;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung gemäß der Linie B - B in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung gemäß der Linie C - C in Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung gemäß der Linie A - A in Fig. 1.
[0010] Mit 10 ist ein Scharnier in seiner Gesamtheit bezeichnet, welches einen Scharnierarm
12, zwei in ihm gelagerte Gelenkstifte 14, 16 aufweist und die zwei Gelenkhebel 18,
20 drehbar gelagert sind, die an den gegenüberliegenden Enden mittels Gelenkstiften
22, 24 mit einem in z. B. eine Möbeltür 25 eingelassenen Scharniergehäuse 27 drehbar
verbunden sind. Um einen derartigen Scharnierarm in die Richtung D und E verstellen
zu können, ist der Scharnierarm 12 mit Flanschen 28 versehen, die Langlöcher 30 für
Befestigungsschrauben und abgebogene Versteifüngsränder 31 aufweisen. Dieses ermöglicht
eine Verstellung in Richtung E.
[0011] Wünscht man eine Verstellung der Gelenkstifte 14, 16 in Richtung D, betätigt man
die Stellschraube 34, die in einem Gewinde 36 des Scharnierarmes 12 gelagert ist.
Wird die Stellschraube 34 so verdreht, dass sie gegen die Möbelwand 19 gepresst wird,
wird das Joch 38 des Scharnierarmes 12 von der Möbelwand 19 weggedrückt. Die bombierten
Seitenwände 40 des Scharnierarmes 12 geben federnd nach und ermöglichen so eine Verstellung
der Gelenkstifte 16, 14 und damit der Tür 25 in Richtung D. Die bombierten Seitenwände
40 und das Joch 38 bzw. der kontinuierliche Übergang bilden im Querschnitt ein U mit
aufgespreizten Schenkeln aus, das unter Verbindung durch die Möbelwand 19 im wesentlichen
ein Trapez darstellt. Auch stärker gekrümmte Schenkel sollen hierbei von dem Begriff
trapezförmig erfasst werden.
[0012] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 handelt es sich um ein sogenanntes Mehrgelenkscharnier.
Hier bedarf es einer den Belastungsanforderungen entsprechenden Lagerung der Gelenkhebel
18, 20, da diese die in Richtung senkrecht zur Blattebene verlaufende Gewichtsbelastung
abzutragen haben. Wie die Fig. 4 zeigt, verlaufen in diesem Bereich bombierte Abschnitte
40 des Scharnierarmes 12 parallel zueinander. Der Übergang dieses parallelen Wandbereiches
in den gewölbten (bombierten) Bereich, wie er insbesondere in Fig. 2 zu erkennen ist,
ist fließend stufenlos. Fig. 2 verdeutlicht weiterhin, dass die Wölbung (Bombierung)
sowohl nach außen, als auch nach innen 40' ausgebildet sein kann. Es kommt allein
darauf an, den Scharnierarm 12 in diesem Bereich derart federelastisch auszubilden,
dass unter der Kraft der Stellschraube 34 die Tür 25 der federelastischen Bewegungen
in Richtung des Pfeils D folgt und umgekehrt. Eine Verstellung des Scharnierarmes
12 in Richtung des Pfeils E und umgekehrt ist dadurch möglich, dass Befestigungsschrauben
29 Langlöcher 30 der Flansche 28 durchgreifen.
1. Scharnier mit wenigstens einer Scharnierachse mit einem als Scharnierarm (12) ausgebildeten
ersten Scharnierteil, welches drehbar mit einem zweiten Scharnierteil (27) verbunden
ist, wobei der Scharnierarm (12) im wesentlichen einen U-förmigen Querschnitt aufweist,
wobei die U-Schenkel mit ihrem freien Ende zum Möbel weisen und an den freien Schenkeln,
seitlich in einer Ebene parallel zum Möbel abgewinkelte Befestigungsflansche (28)
angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass der im wesentlichen U-förmige Querschnitt an den zum Möbel weisenden freien
Enden aufgespreizt ist, so dass der Querschnitt trapezförmig verläuft,
b) wobei an dem den Befestigungsflanschen (28) gegenüberliegenden freien Ende des
Scharnierarmes (12) der trapezförmige Querschnitt einen kontinuierlichen Übergang
(38) zu parallelen U-Schenkeln aufweist,
c) dass mindestens eine Scharnierachse (14, 16) im Bereich dieser parallelen U-Schenkel
ausgebildet ist,
d) und die sich gegenüberliegenden Schenkel des trapezförmigen Querschnittbereiches
in der Weise uneben sind, dass sie bombiert ausgebildet sind.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der bombierte Abschnitt (40) des Querschnittbereiches des Scharnierarmes (12) nach
außen gewölbt ist.
3. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der bombierte Abschnitt (40) des Querschnittbereiches des Scharnierarmes (12) nach
innen gewölbt ist.
4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die parallel zur Möbelwand (19) verlaufenden Befestigungsflansche (28) umlaufende
Versteifungsränder (31) aufweisen.
5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schamierarm im trapezförmig bombiert ausgebildeten Bereich federelastisch ausgebildet
ist.
6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stellschraube (34) vorgesehen ist, mittels der der kontinuierliche Übergang
(38) zwischen den U-Schenkeln höhenverstellbar ist.