[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für eine Lamelle
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Aus der EP-A 0708 871 ist ein Lamellenvorhang bekannt, bei dem die einzelnen Lamellen
an gegenüberliegenden Seiten verschwenkbar gehalten sind. Die Befestigung erfolgt
dabei über ein Halteelement, das mit einem vorderen Abschnitt in eine Öffnung des
Lamellenprofils einschiebbar ist. Dabei ist in dem Halteelement eine Öffnung ausgespart,
so dass eine Schraube, die hier als Spreizelement wirkt, eindrehbar ist, um den im
Querschnitt außen viereckig ausgebildeten vorderen Abschnitt aufzuspreizen und klemmend
festzulegen. Bei dieser Art der Befestigung ist nachteilig, dass die Ausrichtung der
Lamelle nicht immer exakt erfolgen kann, insbesondere da der vordere Abschnitt des
Halteelementes mit Spiel in das Profil einfügbar ist und dann über das Spreizelement
erst ein Verklemmen erfolgt. Ferner ist eine Fehlmontage möglich, beispielsweise wenn
das Halteelement in einer falschen Winkelposition in das Profil eingesteckt wird.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Befestigungsvorrichtung für
eine Lamelle zu schaffen, die einfach auszurichten ist und eine stabile Befestigung
der Lamelle an einem Rahmenprofil ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Befestigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß weist der in die Aufnahme des Profils einfügbare Bolzen des Halteelementes
mindestens einen Schlitz auf, der von einem Steg an der Aufnahme des Profils durchgriffen
ist, wobei das Halteelement und das Profil drehfest aneinander gekoppelt sind. Durch
den in den Schlitz einfügbaren Steg lassen sich Drehkräfte besonders gut von dem Halteelement
auf die Lamelle übertragen. Durch den Steg wird dabei vermieden, dass Material des
Bolzens bei einer extrem hohen Drehbelastung sich verziehen kann, da der Steg als
eine Art Anschlag wirkt. Ferner wird eine Fehlmontage vermieden, da der Steg lediglich
in den dafür vorgesehenen Schlitz eingefügt werden muss, so dass die Orientierung
des Halteelements relativ zur Lamelle vorgegeben ist. Falls in dem Halteelement mehrere
Schlitze ausgespart sind, kann eine Fehlmontage verhindert werden, wenn die Schlitze
nicht symmetrisch angeordnet sind.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Fixierelement in Eingriff
mit dem mindestens einen Steg des Profils. Dadurch lässt sich das Fixierelement nicht
nur über Klemmkräfte in der Aufnahme halten, sondern wird insbesondere auch direkt
über den Steg mit dem Profil verbunden, um die Stabilität zu erhöhen. Vorzugsweise
ist das Fixierelement formschlüssig an dem Steg gehalten.
[0007] Für eine einfache Montage weist das Fixierelement einen Gewindeabschnitt auf, der
an einer Kante des Steges anliegt und an der Kante durch den Gewindeabschnitt entsprechende
Profilierungen eingeschnitten sind. Beim Eindrehen des Spreizelementes wird somit
die Stirnkante des Profils geformt, um eine form- und kraftschlüssige Verbindung zwischen
Fixierelement und Steg bereitzustellen. Für eine besonderes stabile Befestigung ist
der Kerndurchmesser des Gewindeabschnittes kleiner oder gleich groß zu der Öffnung
in dem Bolzen ausgebildet. Wenn der Außendurchmesser des Gewindeabschnittes größer
als der Innendurchmesser der Öffnung des Bolzens ist, muss das Fixierelement bei der
Montage eingedreht werden, was besonders hohe Klemmkräfte erzeugen kann. Dabei wirkt
der dem Steg gegenüberliegende Wandabschnitt des Bolzens für das Fixierelement als
eine Art Gegenlager, so dass auf der einen Seite sich das Gewinde an dem Steg einschneidet
und an der gegenüberliegenden Seite das Gewinde teilweise das meist aus Kunststoff
bestehende Halteelement verformt. Dieser klemmende Eingriff sorgt auch dafür, dass
bei auftretenden Vibrationen ein versehentliches Lösen vermieden wird.
[0008] Das Profil ist vorzugsweise aus einem Leichtmetall, beispielsweise Aluminium hergestellt,
das aufgrund des geringen Eigengewichtes sich besonders gut für Lamellen eignet. Die
Lamelle kann dabei ein- oder mehrteilig ausgebildet sein, beispielsweise kann ein
Flächenelement aus einem transparenten Material an dem Profil festgelegt sein.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht auf einen Lamellenvorhang für eine Fassade;
- Fig. 2
- eine geschnittene Seitenansicht auf den Lammellenvorhang der Fig. 1 mit einem ersten
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung;
- Fig. 3
- eine geschnittene Seitenansicht des Lamellenvorhangs gemäß Fig. 2 mit geöffneten Lamellen;
- Fig. 4
- eine Detailansicht der Befestigungsvorrichtung der Fig. 2 in Explosionsdarstellung;
- Fig. 5A
- eine Seitenansicht der Befestigungsvorrichtung der Fig. 2;
- Fig. 5B
- eine Detailansicht der Befestigungsvorrichtung;
- Fig. 6A und 6B
- perspektivische Ansichten des Halteelementes der Befestigungsvorrichtung;
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf die Befestigungsvorrichtung der Fig. 2 im eingebauten Zustand;
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf eine Befestigungsvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 9
- eine Seitenansicht der Befestigungsvorrichtung der Fig. 8, und
- Fig. 10
- eine Seitenansicht der Befestigungsvorrichtung der Fig. 9.
[0010] In Fig. 1 is ein Lamellenvorhang 1 gezeigt, der einen feststehenden Rahmen 2 umfasst,
an dem mehrere verschwenkbare Lamellen 3 befestigt sind. Die Lamellen 3 sind dabei
an gegenüberliegenden Seiten am Rahmen 2 befestigt und um eine Achse 4 drehbar angeordnet.
Der Rahmen 2 kann aus Pfosten- und Riegelprofilen gebildet sein, die benachbart zu
einer Fassade montiert sind. Die horizontal angeordneten Lamellen 3 sind in einem
oberen Bereich drehbar gelagert, wobei die Achse 4 auch mittig oder an einer anderen
Stelle erfolgen kann.
[0011] Wie aus den Fig. 2 und 3 erkennbar ist, können die Lamellen 3 mehrteilig ausgebildet
sein und umfassen ein Halteelement 5, das einen U-förmigen Abschnitt 6 besitzt. In
dem U-förmigen Abschnitt 6 ist eine Haltedichtung 7 zum Befestigen einer Glasscheibe
8 aufgenommen. Auf der zu der Glasscheibe 8 gegenüberliegenden Seite ist an dem Halteelement
5 ein Profilsteg 9 ausgebildet, der eine hinterschnittene Aufnahmenut für eine Dichtung
10 aufweist, die an dem unteren Bereich einer benachbarten Glasscheibe in der geschlossenen
Position anliegt.
[0012] An einem Schenkel des U-förmigen Abschnittes 6 ist eine Leiste 11 ausgebildet, in
der ein Bolzen 12 eines Halteelementes 13 aufgenommen ist. Der Bolzen 12 bildet die
in Fig. 1 gezeigte Achse 4.
[0013] Das Halteelement 13 ist beabstandet von dem Bolzen 12 mit einem Zapfen 14 versehen,
der mit einem Gestänge 15 verbunden ist. Durch Bewegen des Gestänges 15 werden die
Lamellen 3 um die Achse 4 verschwenkt und können stufenlos eine beliebige geöffnete
Position einnehmen (Fig. 3).
[0014] Wie aus Fig. 4 erkennbar ist, umfasst die Befestigungsvorrichtung ein Halteelement
13, das einen Bolzen 12 und einen am gegenüberliegenden Ende an einem Hebelabschnitt
angeformten Zapfen 14 aufweist. In dem Bolzen 12 ist eine durchgehende Öffnung 16
vorgesehen. In dem Bolzen 12 ist ein Schlitz 17 ausgespart, in den ein Steg 18 eingreift,
der an dem Profil 5 angeformt ist. Der Steg 18 steht dabei etwas in die Öffnung 16
in dem Bolzen 12 hinein.
[0015] Zur Verstärkung des Hebelabschnittes an dem Halteelement 13 ist ein dreieckförmiger
Körper 19 vorgesehen. An dem Körper 19 ist ein zylindrischer Abschnitt 29 ausgebildet,
der als Lagerachse einsetzbar ist.
[0016] In die Öffnung 16 ist ein Fixierelement 20 in Form einer Schraube einfügbar, die
einen vorderen gewindefreien Abschnitt 21, einen Gewindeabschnitt 22 sowie einen Schraubenkopf
23 aufweist. Durch Eindrehen des Gewindeabschnittes 2 in die Öffnung 16 wird das Halteelement
13, insbesondere der Bolzen 12 leicht entgegen dem Steg 18 abgedrückt und kann somit
klemmend in der Aufnahme des Profils 5 festgelegt werden. Der Gewindeabschnitt 22
liegt jedoch insbesondere an der Stirnkante des Steges 18 an und wird dort eingedreht,
so dass eine form- und kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Fixierelement 20 und
dem Steg 18 des Profils 5 hergestellt wird. Das Halteelement 13 ist somit form- und
kraftschlüssig an dem Profil 5 festlegbar.
[0017] Der äußere Durchmesser D3 des Bolzens 12 ist kleiner oder gleich dem Durchmesser
d3 der Aufnahme 11 des Profils 5, so dass das Halteelement 13 leicht mit dem Bolzen
12 in das Profil 5 eingeschoben werden kann.
[0018] Ferner ist der innere Durchmesser d2 des Bolzens 12 und in dem Halteelement 13 kleiner
oder gleich dem Gewindeaußendurchmesser D2 des Gewindeabschnittes 22. Die Schraube
20 wird damit in die Öffnung 16 des Halteelementes 13 eingeführt und gräbt sich geringfügig
in die Wände des Halteelementes 13 aus Kunststoff ein.
[0019] Der Steg 18 in dem Schlitz 17 des Halteelementes 5 weist zur Drehmomentübertragung
eine Länge L auf, die mit dem Kerndurchmesser D1 der Schraube 19 eine Länge hat, die
größer als die Wanddicke des Bolzens 12 ist. Vorzugsweise entspricht die Länge etwa
folgender mathematischer Beziehungen:

[0020] Dadurch, dass der Steg 18 in die Öffnung 16 des Bolzens 12 hineinragt, schneidet
sich das Gewinde des Gewindeabschnittes 22 in die Stirnseite des Steges 18 ein und
sorgt so für eine Anzugskraft am Lagerabschnitt 29 und sichert somit die axiale Lage
des Halteelementes 13.
[0021] Die Fig. 7 zeigt eine Draufsicht der Befestigungsvorrichtung im montierten Zustand.
Der Lagerabschnitt 29 liegt an der Stirnseite des Profils 5 an und durchgreift eine
Wand eines Rahmenprofils 2. An dem Hebelabschnitt des Halteelementes 13 ist der Zapfen
14 angeformt, der in Eingriff mit einem Verbindungsstück 24 ist, das mit einem Gestänge
25 gekoppelt ist. Durch Bewegung des Gestänges 25 wird der Zapfen 14 bewegt, wodurch
das Profil 5 um den Lagerabschnitt 29 an dem Rahmenprofil 2 gedreht wird. Das Gestänge
25 verbindet sämtliche Halteelemente 13 auf einer Seite des Lamellenvorhanges und
verschwenkt somit die Lamellen gleichmäßig.
[0022] In den Fig. 8 bis 10 ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung
gezeigt. An einem Rahmenprofil 2' ist ein Halteelement 13' gelagert, wobei ein Bolzen
12' vorgesehen ist, der entsprechend dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel ausgebildet
ist. Der Bolzen 12' ist wiederum mittels eines Fixierelementes 23' in einer Aufnahme
eines Profils 5' fixiert.
[0023] Das Halteelement 13' umfasst jedoch keinen Zapfen an einem Hebelabschnitt, sondern
besitzt einen gabelförmigen Hebel 14', in dem ein Mitnehmer 24' aufgenommen ist. Der
Mitnehmer 24' ist an einer am Rahmenprofil 2' geführten Schubstange 25' festgelegt.
Die Schubstange 25' ist dabei in einer hinterschnittenen Nut an dem Rahmenprofil 2'
geführt.
[0024] Das Profil 5' ist einstückig mit einer Lamelle 3' ausgebildet, die aus einem stranggepressten
Aluminiumprofil hergestellt ist.
[0025] Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist lediglich ein Schlitz in dem Bolzen
12 bzw. 12' ausgebildet. Es ist auch möglich, mehrere Schlitze vorzusehen, in die
dann ein oder mehrere Stege 18' eingreifen.
[0026] Das Halteelement wird vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt, kann aber auch aus
Metall, insbesondere Leichtmetall gefertigt sein. Die Lamellen 3 können einoder mehrteilig
ausgebildet sein und bestehen vorzugsweise aus Kunststoff, Glas, Metall oder einer
Kombination dieser Werkstoffe.
1. Befestigungsvorrichtung für eine Lamelle, insbesondere für einen Lamellenvorhang vor
einer Fassade, mit einem verschwenkbaren Halteelement (13, 13'), an dem ein Bolzen
(12, 12') angeformt ist, der in eine Aufnahme (11) eines Profils (5, 5') eingefügt
ist, wobei in dem Bolzen (12, 12') eine Öffnung (16) zum Einstecken eines Fixierelementes
(20) ausgespart ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (12, 12') mindestens einen Schlitz (17) aufweist, der von einem Steg (18)
an der Aufnahme (11) des Profils (5, 5') durchgriffen ist und das Halteelement (13,
13') und das Profil (5, 5') drehfest aneinander gekoppelt sind.
2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (20) in Eingriff mit dem mindestens einen Steg (18) des Profils
(5, 5') ist.
3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (20) kraftschlüssig an dem Steg (18) gehalten ist und das Halteelement
(13, 13') über das Fixierelement (20) klemmend an dem Profil (5, 5') festgelegt ist.
4. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (20) einen Gewindeabschnitt (22) aufweist, der an einer Kante des
Steges (18) anliegt und an der Kante durch den Gewindeabschnitt (22) entsprechende
Profilierungen eingeschnitten sind.
5. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kerndurchmesser (D1) des Gewindeabschnittes (22) kleiner oder gleich groß zu
der Öffnung (16) in dem Bolzen (12, 12') ist.
6. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser (D2) des Gewindeabschnittes (22) größer als der Innendurchmesser
der Öffnung (16) des Bolzens (12, 12') ist.
7. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass gegenüber dem Steg (18) ein Wandabschnitt des Bolzens (12, 12') angeordnet ist, der
für das Fixierelement (20) ein Gegenlager bildet.
8. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (5, 5') aus einem Leichtmetall, vorzugsweise aus Aluminium hergestellt
ist.
9. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (5, 5') als ein- oder mehrteilige verschwenkbare Lamelle zur Lichtlenkung
ausgebildet ist.
10. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (5, 5') an gegenüberliegenden Seiten an einem verschwenkbaren Halteelement
(13, 13') fixiert ist.
11. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Halteelement (13, 13') ein Hebelabschnitt vorgesehen ist, der über ein Gestänge
(25, 25') bewegbar ist.