[0001] Die Erfindung betrifft ein Antriebssystem für eine Lamellenanordnung.
[0002] Derartige Lamellenanordnungen weisen Mehrfachanordnungen von Lamellen, insbesondere
Großlamellen, auf und sind typischerweise an Gebäudefassaden als Beschattungssysteme
installiert. Die Lamellen weisen jeweils einen Lamellenflügel und eine Welle auf.
Mittels geeigneter Antriebssysteme werden die Wellen gedreht, wodurch die Stellungen
der Lamellenflügel in vorgegebener Weise geändert werden können.
[0003] Prinzipiell können die Antriebssysteme derart ausgebildet sein, dass die Wellen mit
separaten Motoren angetrieben werden. Dies führt jedoch zu einem unerwünscht hohen
Kostenaufwand. Hinzu kommt ein beträchtlicher Aufwand zur Steuerung der einzelnen
Motoren, um eine synchrone Bewegung der einzelnen Lamellenflügel zu erhalten.
[0004] Prinzipiell können derartige Antriebssysteme auch mechanische Anordnungen wie Zahnstangensysteme
aufweisen. Dadurch kann zwar die Anzahl der benötigten Antriebe vermindert werden.
Jedoch ist hierbei nachteilig, dass diese gegen mechanische Belastungen empfindlich
sind.
[0005] Dabei besteht ein wesentliches Problem darin, dass derartige Lamellen, insbesondere
Großlamellen ein großes Eigengewicht aufweisen. Aufgrund der großen zu bewegenden
Massen treten bei der Verstellung der Lamellen große Kräfte auf, die zu einem Teil
auf die Zahnstangensysteme übertragen werden, wodurch diese in ihrer Funktion beeinträchtigt
werden.
[0006] Weitere Funktionsbeeinträchtigungen ergeben sich durch Temperatureffekte. Da die
Lamellenanordnungen an den Außenseiten von Gebäuden angeordnet sind, treten dort witterungsbedingt
erhebliche Temperaturschwankungen auf. Da die mechanischen Komponenten je nach Materialbeschaffenheit
und Anordnung innerhalb des Gesamtsystems unterschiedliche temperaturabhängige Ausdehnungskoeffizienten
aufweisen, besteht die Gefahr, dass bei auftretenden Temperaturschwankungen mechanische
Komponenten verkanten und blockieren, wodurch die Verstellung von Lamellen beeinträchtigt
wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Antriebssystem für eine Lamellenanordnung
bereitzustellen, welches einfach und kostengünstig installierbar ist, und mit welchem
eine sichere, genaue und störunanfällige Verstellung der Lamellen durchführbar ist.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0009] Die Erfindung betrifft ein Antriebssystem für eine Lamellenanordnung mit einem motorisch
getriebenen, in einer stationären Aufnahme verlaufenden Antriebsgestänge und mit in
der Aufnahme angeordneten Getrieben. Jedes Getriebe weist einen in der Aufnahme gelagerten
Lagerzapfen auf, in welchem wenigstens eine Welle einer Lamelle gelagert ist. Der
Lagerzapfen ist mittels eines Schneckenrads, das über das Antriebsgestänge betätigbar
ist, zur Positionsverstellung der Lamelle drehbar gelagert. Anstelle eines Schneckenrades
kann auch ein Stirnrad, ein Getriebezug oder dergleichen verwendet werden.
[0010] Das Antriebsgestänge wird vorzugsweise mittels eines Elektroantriebs angetrieben.
Mittels des so angetriebenen Antriebgestänges und der daran gekoppelten Getriebe können
mehrere Lamellen synchron in ihrer Stellung verändert werden.
[0011] Das so ausgebildete Antriebssystem weist einen äußerst kostengünstigen, modularen
Aufbau auf.
[0012] Das Antriebsgestänge und die Getriebe sind dabei platzsparend in der Aufnahme integriert,
welche vorzugsweise von einem Profilrohr gebildet ist.
[0013] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Antriebssystems besteht dabei darin,
dass die Lagerzapfen der einzelnen Getriebe, welche die Wellen der Lamellen aufnehmen,
in der Aufnahme, insbesondere in dem Profilrohr gelagert sind.
[0014] Dadurch wird erreicht, dass sämtliche von den Lamellen ausgeübten Kräfte von der
Aufnahme aufgenommen werden und damit nicht auf die Getriebe wirken. Dadurch sind
die Getriebe wirksam gegen Beschädigungen geschützt.
[0015] Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass durch die Lagerung der
Lagerzapfen in der Aufnahme das in dieser Aufnahme verlaufende Antriebsgestänge von
den Lamellen entkoppelt ist. Damit wirken sich durch Temperaturschwankungen verursachte
Längenänderungen des Antriebsgestänges nicht auf die Bewegungen der Lamellen aus.
Damit wird auch bei vorhandenen Temperaturschwankungen ein exakter gleichförmiger
und synchroner Lauf der Lamellen erhalten. Schließlich ist das erfindungsgemäße Antriebssystem
unempfindlich gegen temperaturbedingte Längenänderungen des Profilrohres.
[0016] Die einzelnen Getriebe des Antriebssystems sind vorzugsweise identisch ausgebildet
und in ebenfalls identisch ausgebildeten Gehäusen gelagert.
[0017] Dabei steht das Schneckenrad eines Getriebes in Eingriff mit einer Schnecke. Die
Schnecke selbst ist ebenfalls im Gehäuse angeordnet und wird mittels des Antriebsgestänges
in eine Drehbewegung versetzt.
[0018] Die so ausgebildeten Getriebe können an frei wählbaren Positionen der Aufnahme, insbesondere
des Profilrohres montiert werden. Besonders vorteilhaft sind die Getriebe mit den
Gehäusen derart ausgebildet, dass diese an einer Seite des Profilrohres montierbar
sind, wodurch eine besonders einfache und schnelle Montage gewährleistet ist.
[0019] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Schnecken der Getriebe
mehrstückig ausgebildet und können dadurch von dem Antriebsgestänge entkoppelt werden,
wodurch eine Einzeljustage von Lamellen ermöglicht wird.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind in den einzelnen Getrieben Mittel
zur Erzeugung eines vorgegebenen Anpressdruckes zwischen der Schnecke und dem Schneckenrad
vorgesehen.
[0021] Dadurch wird eine spielfreie Führung der Schnecke am Schneckenrad erzielt, wodurch
ein unerwünschtes Klappern der Lamellen bei starkem Wind oder dergleichen verhindert
wird.
[0022] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist das Antriebssystem
eine sogenannte Drehmomentabschaltung auf. Diese Drehmomentabschaltung dient insbesondere
zum Personenschutz derart, dass bei einem manuellen Eingriff in die Lamellen durch
eine Person Verletzungen ausgeschlossen sind.
[0023] Die Drehmomentabschaltung ist als mechanisches Kontrollsystem ausgebildet. Dabei
wird bei Überschreiten eines Grenzwerts der Drehmomentbelastung an einem Lamellenflügel
die entsprechende Lamelle vom Antriebssystem, insbesondere vom zugeordneten Getriebe
entkoppelt, so dass die Lamelle vorzugsweise stillsteht.
[0024] In einer vorteilhaften Weiterbildung wird durch ein geeignetes mechanisches System
erreicht, dass während einer Referenzbewegung des Antriebssystems die Lamelle selbsttätig
wieder an das Getriebe gekoppelt wird.
[0025] Die so ausgebildete Drehmomentabschaltung erfordert keinen Bedienungsaufwand und
schränkt somit bei hoher Betriebssicherheit die Verfügbarkeit des Antriebssystems
nicht ein.
[0026] Die Erfindung wird im Nachstehenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Perspektivische Darstellung einer Lamellenanordnung mit einem Antriebssystem zur Positionsverstellung
der Lamellen.
- Figur 2:
- Querschnitt durch ein in einem Profilrohr gelagertes Getriebe des Antriebssystems
gemäß Figur 1.
- Figur 3:
- Perspektivische Darstellung der Einzelkomponenten des Getriebes gemäß Figur 2.
- Figur 4:
- Perspektivische Darstellung eines geöffneten Gehäuses eines Getriebes gemäß Figur
2 mit darin montierten Einzelkomponenten.
- Figur 5:
- Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Getriebes für das Antriebssystem
gemäß Figur 1.
- Figur 6:
- Perspektivische Darstellung der Einzelkomponenten einer Schnecke mit Antriebsgestänge
für ein Getriebe des Antriebssystems gemäß Figur 1.
[0027] Figur 1 zeigt eine Lamellenanordnung 1 mit einer vorgegebenen Anzahl von Lamellen
2, insbesondere Großlamellen. Die Lamellenanordnung 1 wird typischerweise an einer
nicht dargestellten Außenfassade eines Gebäudes montiert und dient als Sonnenschutzsystem.
[0028] Die Anordnung gemäß Figur 1 weist sechs Lamellen 2 auf, wobei jeweils drei Lamellen
2 übereinander angeordnet sind. Diese Lamellen 2 sind zwischen stationären Aufnahmen
bildenden Profilrohren 3 gelagert. Die Lamellen 2 bestehen jeweils aus einem Lamellenflügel
4 und einer Welle 5. Die längsseitigen Enden der Lamelle 2 sind jeweils in einem Profilrohr
3 gelagert. In dem zentralen Profilrohr 3 ist ein Antriebssystem 6 integriert, mittels
dessen die Neigungen der Lamellenflügel 4 synchron verstellt werden können.
[0029] Die Erfindung ist nicht auf die Anordnung gemäß Figur 1 beschränkt. Vielmehr kann
applikationsspezifisch die Anzahl der Lamellen 2 und der Profilrohre 3 variiert werden.
[0030] Das Antriebssystem 6 gemäß Figur 1 weist einen Elektroantrieb 7 auf, mit welchem
ein Antriebsgestänge 8 in eine Drehbewegung um seine Längsachse versetzt werden kann.
Das Antriebsgestänge 8 besteht aus einer Stange mit einem konstanten, rotationsunsymmetrischen
Querschnitt. Im vorliegenden Fall ist das Antriebsgestänge 8 als Vierkantgestänge
ausgebildet.
[0031] Das Antriebsgestänge 8 verläuft im Innenraum des zentralen Profilrohres 3 in dessen
Längsrichtung. Dort ist das Antriebsgestänge 8 auf drei identisch ausgebildete Getriebe
9 geführt. Die Drehbewegung des Antriebsgestänges 8 wird über die Getriebe 9 auf die
beidseits des Getriebes 9 anschließenden Wellen 5 der Lamellen 2 übertragen, wodurch
die Neigungen der Lamellenflügel 4 verstellt werden.
[0032] Der Aufbau eines Getriebes 9 gemäß Figur 1 ist in den Figuren 2 bis 4 detailliert
dargestellt. Das Getriebe 9 ist in einem Gehäuse 10 integriert, welches eine im Wesentlichen
quaderförmige Außenkontur aufweist. Das Gehäuse 10 besteht aus zwei aufeinander steckbare
Halbschalen 10a, 10b, die vorzugsweise aus Kunststoff-Spritzteilen bestehen. Zur Übertragung
der Drehbewegung des Antriebsgestänges 8 auf die Wellen 5 der Lamellen 2 ist eine
Schnecke 11 vorgesehen, die in Eingriff mit einem Schneckenrad 12 steht. Das Schneckenrad
12 wiederum ist auf einem Lagerzapfen 13 aufgebracht, in welchem die Wellen 5 der
Lamellen 2 geführt sind.
[0033] Die Längsachse des Lagerzapfens 13 verläuft quer zur Längsrichtung des Profilrohres
3. Die längsseitigen Enden des Lagerzapfens 13 stehen über das Gehäuse 10 des Getriebes
9 hervor und sind in gegenüberliegenden Seitenwänden des Profilrohres 3 gelagert.
Weiterhin ist zur Fixierung des Getriebes 9 im Profilrohr 3 eine Drehmomentstütze
in Form eines Stiftes 14 vorgesehen. Die Längsachse des Stiftes 14 verläuft parallel
zur Längsachse des Lagerzapfens 13. Die über das Gehäuse 10a, 10b hervorstehende längsseitigen
Enden des Stiftes 14 sind im Profilrohr 3 gelagert. Die Stifte 14 verleihen dabei
dem Profilrohr 3 eine zusätzliche Steifigkeit.
[0034] Zur Montage des Getriebes 9 werden in das Profilrohr 3 entsprechende Bohrungen eingearbeitet.
Insbesondere die Bohrungen zur Aufnahme des Lagerzapfens 13 weisen unterschiedliche
Durchmesser auf. Damit können diese Bohrungen von einer Seite des Profilrohres 3 eingearbeitet
werden. Die Einführung des Gehäuses 10 erfolgt dann über die offene Rückseite des
Profilrohres 3. Die Montage des Getriebes 9 kann in beliebigen Höhenlagen des Profilrohres
3 erfolgen. Damit können auch die Abstände der Getriebe 9 zueinander nach Bedarf variiert
werden. Im vorliegenden Beispiel sind die Getriebe 9 äquidistant angeordnet.
[0035] Wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich, weist der Lagerzapfen 13 ein zentrales
Teilstück 13a auf, an deren längsseitigen Enden jeweils ein rotationssymmetrisches
Endstück 13b, 13c anschließt.
[0036] Jedes Endstück liegt in einem Lager 15a, 15b in einer Bohrung des Profilrohres 3.
Die Endstücke 13b, 13c weisen entsprechend den Radien der Bohrungen unterschiedliche
Außendurchmesser auf. Das Endstück 13b mit dem größeren Außendurchmesser und das zugehörige
Lager 15a an der Bearbeitungsseite des Profilrohres 3 sind mit einem Sicherungsring
16 gesichert.
[0037] Damit ist der im Profilrohr 3 gelagerte Lagerzapfen 13 im Profilrohr 3 drehbar gelagert.
Der Lagerzapfen 13 ist von einer Bohrung mit einem rotationsunsymmetrischen, insbesondere
quadratischem Querschnitt durchsetzt. In diese Bohrung werden von beiden Seiten die
Enden der Wellen 5 jeweils einer Lamelle 2 eingeführt, wobei diese Enden formschlüssig
in der Bohrung geführt sind. Durch die Drehung des Lagerzapfens 13 um seine Längsachse
werden damit die Wellen 5 der Lamellen 2 mitgedreht.
[0038] Die Mantelfläche des zentralen Teilstückes 13b ist rotationsunsymmetrisch ausgebildet.
Im vorliegenden Fall ist das zentrale Teilstück als Vierkantprofilstück ausgebildet.
[0039] Das Schneckenrad 12 des Getriebes 9 ist in Längsrichtung von einer zentralen Bohrung
durchsetzt, deren Querschnitt um die Außenkontur des zentralen Teilstücks 13b angepasst
ist. Die Länge des zentralen Teilstückes 13b entspricht der Länge des Schneckenrades
12. Der Außendurchmesser des kleineren Endstückes 13c des Lagerzapfens 13 ist kleiner
als der Außendurchmesser des Teilstücks, so dass das Schneckenrad 12 von dieser Seite
auf den Lagerzapfen 13 aufsteckbar ist, bis das gesamte zentrale Teilstück 13b formschlüssig
in der Bohrung des Schneckenrades 12 geführt ist.
[0040] Das Schneckenrad 12 weist an seinen längsseitigen Enden zylindrische Segmente 12a,
12b auf, die in entsprechend ausgebildeten Ausnehmungen in den Seitenwänden des Gehäuses
10 liegen. Dabei sind auf diese Segmente 12a, 12b Unterlagscheiben 17 aufgebracht.
Die längsseitigen Enden des auf diese Weise im Gehäuse 10 gelagerten Schneckenrades
12 sowie des zentralen Teilstücks 13b des Lagerzapfens 13 schließen bündig mit den
entsprechenden Außenseiten der Gehäusewand ab.
[0041] Der Lagerzapfen 13 wird durch Drehen des Schneckenrades 12 mitgedreht. Das Schneckenrad
12 wiederum wird über die Schnecke 11 in eine Drehbewegung versetzt. Mit dem Schneckenrad
12 werden der Lagerzapfen 13 und damit die in dessen Bohrung geführten Wellen 5 der
Lamellen 2 gedreht.
[0042] Die Längsachse der Schnecke 11 verläuft senkrecht zur Längsachse des Schneckenrades
12. Die Schnecke 11 selbst wird in Längsrichtung von einer Bohrung mit rotationsunsymmetrischem
Querschnitt durchsetzt.
[0043] Der Querschnitt der Bohrung ist an den Querschnitt des Antriebsgestänges 8 angepasst,
so dass dieses formschlüssig in der Bohrung geführt ist. Dadurch wird bei Drehung
des Antriebsgestänges 8 die Schnecke 11 mitgedreht. Durch den Eingriff der Schnecke
11 in das Schneckenrad 12 wird auch dieses in eine Drehbewegung versetzt.
[0044] Die längsseitigen Enden der Schnecke 11 bilden zylindrische Lagersegmente 11a, 11b,
die in entsprechenden Aufnahmen in gegenüberliegenden Wänden des Gehäuses 10 drehbar
gelagert sind. Die Stirnseiten der zylindrischen Lagersegmente 11 a, 11b der Schnecke
11 schließen dabei bündig mit den entsprechenden Außenseiten des Gehäuses 10 ab. Die
zylindrischen Lagersegmente 11 a, 11b weisen einen geringeren Außendurchmesser als
der zentrale Teil der Schnecke 11 auf. Vor dem Einführen in die Aufnahmen des Gehäuses
10a, 10b werden auf die zylindrischen Segmente Unterlagscheiben 18 aufgesteckt
[0045] Wie aus den Figuren 2 - 4 ersichtlich, weist das Gehäuse 10 eine Ausformung 19 auf,
in welcher die Schnecke 11 geführt ist. Die Ausformung 19 ist dabei so ausgebildet,
dass der zentrale Teil der Schnecke 11 dicht an der Ausformung 19 anliegt. Mit der
Ausformung 19 wird eine sichere Führung der Schnecke 11 bei Ausführung der Drehbewegung
erreicht.
[0046] Figur 5 zeigt eine Abwandlung des Getriebes 9 gemäß den Figuren 2 - 4. Das Getriebe
9 gemäß Figur 5 ist nahezu identisch mit der Ausführungsform gemäß den Figuren 2 -
4.
[0047] Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 2 - 4 ist die Ausformung 19
zur Führung der Schnecke 11 derart ausgebildet, dass zwischen den Wänden der Ausformung
19 und der Schnecke 11 kleine Zwischenräume verbleiben. Damit ist die Schnecke 11
in geringem Umfang quer zu deren Längsachse relativ zum Schneckenrad 12 bewegbar.
An der dem Schneckenrad 12 gegenüberliegenden Seite der Ausformung 19 ist als Federelement
eine Blattfeder 20 angeordnet, welche die Schnecke 11 mit vorgegebenem Anpressdruck
gegen das Schneckenrad 12 drückt. Auf diese Weise wird ein spielfreier Lauf der Schnecke
11 am Schneckenrad 12 erhalten. Zur Aufnahme der Bewegung der Schnecke 11 relativ
zum Schneckenrad 12 ist die Drehmomentstütze in diesem Fall in Langlöchem der Wände
des Profilrohres 3 gelagert.
[0048] Generell sind andere Federelemente oder auch Dämpfüngselemente einsetzbar, um einen
vorgegebenen Anpressdruck zwischen Schnecke 11 und Schneckenrad 12 zu erzeugen.
[0049] Die einzelnen Getriebe 9 des Antriebssystems 6 sind auf identische Weise an das Antriebsgestänge
8 gekoppelt. Damit werden die einzelnen Lamellen 2 paarweise über die einzelnen Getriebe
9 synchron bewegt.
[0050] Bei der Installation des Gesamtsystems können jedoch Fehlausrichtungen der Lamellen
2 auftreten. Dadurch können die Lamellenflügel 4 in leicht unterschiedlichen Winkelpositionen
stehen, was unerwünscht ist. Da die Lamellen 2 über das Antriebssystem 6 synchron
bewegt werden, bleibt dieser Versatz der Lamellen 2 erhalten.
[0051] Um bei der Inbetriebnahme des Gesamtsystems eine exakte Ausrichtung der Lamellenflügel
4 vornehmen zu können, ist in einer vorteilhaften Ausführungsform eine mechanische
Entkopplung der einzelnen Schnecken 11 von dem Antriebsgestänge 8 wie in Figur 6 dargestellt
vorgesehen.
[0052] Die Schnecke 11 ist in diesem Fall mehrteilig ausgebildet und besteht aus einem Grundkörper
21 mit einer schneckenförmigen Mantelfläche sowie einem Aufsatz 22, der mit einer
Spange 23 oder dergleichen lösbar auf dem Grundkörper 21 fixiert werden kann. Der
Aufsatz 22 weist im vorliegenden Fall einen Sockel 24 mit quadratischem Querschnitt
auf, der in eine entsprechende Ausnehmung an der Oberseite des Grundkörpers 21 einsetzbar
ist.
[0053] Das Antriebsgestänge 8 ist im vorliegenden Fall wiederum von einem Vierkantgestänge
gebildet. Der Aufsatz 22 ist in Längsrichtung von einer Bohrung durchsetzt, in welcher
das Antriebsgestänge 8 formschlüssig geführt ist. Demgegenüber ist der Grundkörper
21 der Schnecke 11 von einer Bohrung mit einem größeren Durchmesser durchsetzt, so
dass das Antriebsgestänge 8 in dieser Bohrung drehbar gelagert ist.
[0054] Während des Betriebs der Lamellenanordnung 1 ist der Aufsatz 22 auf dem Grundkörper
21 fixiert. Damit wird bei der Drehbewegung des Antriebsgestänges 8 nicht nur der
Aufsatz 22 sondern auch der Grundkörper 21 mitgeführt.
[0055] Zur Einzeljustage von Lamellen 2 wird der Aufsatz 22 der Schnecke 11 vom Grundkörper
21 entkoppelt. Dann kann der Grundkörper 21 manuell zur Verstellung des Schneckenrades
12 und damit zur Einstellung der Lamellenposition gedreht werden. Durch die spezifische
Ausbildung des Sockels 24 und der entsprechenden Ausnehmung kann der Grundkörper 21
im vorliegenden Fall in 90° Schritten gedreht werden und dann wieder am Aufsatz 22
fixiert werden.
[0056] In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform kann an der Lamellenanordnung
1 eine Drehmomentabschaltung vorgesehen sein. Dabei wird eine Lamelle 2, an welcher
eine oberhalb eines Grenzwerts liegende Drehmomentbelastung auftritt, mechanisch vom
Antriebssystem 6, insbesondere von dem Getriebe 9 entkoppelt.
[0057] Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Welle 5 einer Lamelle
2 über federbeaufschlagte Kopplungselemente an das Schneckenrad 12 gekoppelt ist.
Beispielsweise können derartige Kopplungselemente von federbeaufschlagten Nocken in
der Bohrung des Schneckenrades 12 gebildet sein, die in Ausnehmungen der Welle 5 greifen.
Dadurch wird die Welle 5 mit dem Schneckenrad 12 mitgeführt, solange die an der Welle
5 auftretende Drehmomentbelastung unter dem Grenzwert liegt.
[0058] Tritt eine oberhalb des Grenzwerts liegende Drehmomentbelastung auf, rasten die Nocken
aus den Ausnehmungen aus, so dass die Welle 5 von der Drehbewegung des Schneckenrades
12 entkoppelt ist. Damit steht die Lamelle 2 still, auch wenn sich das Antriebsgestänge
8 noch weiterbewegt.
[0059] Zur Wiederaufnahme des routinemäßigen Betriebs der Lamellenanordnung 1 wird die Welle
5 der Lamelle 2 selbsttätig in einer vorgegebenen Sollposition wieder an das Schneckenrad
12 angekoppelt, so dass dann diese Lamelle 2 synchron mit den anderen Lamellen 2 mittels
des Antriebssystems 6 verstellt werden kann. Die Sollposition ist dabei derart gewählt,
dass bei Ankopplung der Lamelle 2 an das Schneckenrad 12 die Winkelstellung des Lamellenflügels
4 dieser Lamelle 2 mit den Winkelstellungen der übrigen Lamellenflügel 4 übereinstimmt.
Zur Vorgabe der Sollposition können im Bereich des Lagerzapfens 13 geeignete Scheiben
mit winkelabhängigen Strukturen vorgesehen sein, welche gegen vorgegebene Anschläge
gedreht werden, wobei die Anschläge die Sollpositionen definieren.
Bezugszeichenliste
[0060]
- (1)
- Lamellenanordnung
- (2)
- Lamellen
- (3)
- Profilrohr
- (4)
- Lamellenflügel
- (5)
- Welle
- (6)
- Antriebssystem
- (7)
- Elektroantrieb
- (8)
- Antriebsgestänge
- (9)
- Getriebe
- (10a, 10b)
- Halbschalen
- (11)
- Schnecke
- (11 a, 11b)
- Lagersegmente
- (12)
- Schneckenrad
- (12a, 12b)
- Segmente
- (13)
- Lagerzapfen
- (13a)
- zentrales Teilstück
- (13b, 13c)
- Endstücke
- (14)
- Stift
- (15a,15b)
- Lager
- (16)
- Sicherungsring
- (17)
- Unterlagscheibe
- (18)
- Unterlagscheibe
- (19)
- Ausformung
- (20)
- Blattfeder
- (21)
- Grundkörper
- (22)
- Aufsatz
- (23)
- Spange
- (24)
- Sockel
1. Antriebssystem für eine Lamellenanordnung (1) mit einem motorisch getriebenen, in
einer stationären Aufnahme verlaufenden Antriebsgestänge (8), und mit in der Aufnahme
angeordneten Getrieben (9), wobei jedes Getriebe (9) einen in der Aufnahme gelagerten
Lagerzapfen (13) aufweist, in welchem wenigstens eine Welle (5) einer Lamelle (2)
gelagert ist, und welcher mittels eines Schneckenrads (12), Stirnrades oder Getriebezuges,
welches bzw. welcher über das Antriebsgestänge (8) betätigbar ist, zur Positionsverstellung
der Lamelle (2) drehbar ist.
2. Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme von einem Profilrohr (3) gebildet ist, in dessen Längsrichtung das Antriebsgestänge
(8) verläuft.
3. Antriebssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse des Lagerzapfens (13) quer zur Längsrichtung des Profilrohres (3)
verläuft, wobei dessen längsseitige Enden in gegenüberliegenden Seitenwänden des Profilrohres
(3) gelagert sind.
4. Antriebssystem nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebe (9) identisch ausgebildet und jeweils in einem Gehäuse (10) integriert
sind.
5. Antriebssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehäuse (10) mittels eines Stiftes (14), dessen Längsachse parallel zur Längsachse
des Lagerzapfens (13) verläuft, in den Seitenwänden des Profilrohres (3) abgestützt
ist.
6. Antriebssystem nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneckenrad (12) eines Getriebes (9) in Eingriff mit einer im Gehäuse (10) integrierten
Schnecke (11) steht, welche mittels des Antriebsgestänges (8) drehbar ist.
7. Antriebssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsgestänge (8) einen rotationsunsymmetrischen Querschnitt aufweist.
8. Antriebssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnecke (11) eines Getriebes (9) von einer Bohrung in Längsrichtung durchsetzt
ist, wobei in der Bohrung das Antriebsgestänge (8) formschlüssig geführt ist.
9. Antriebssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnecke (11) mit ihren längsseitigen Enden in den Wänden des Gehäuses (10) drehbar
gelagert ist.
10. Antriebssystem nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (13) ein zentrales Teilstück (13a) aufweist, welches in einer das
Schneckenrad (12) durchsetzenden Bohrung mit rotationsunsymmetrischem Querschnitt
gelagert ist.
11. Antriebssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die längsseitigen Enden des Schneckenrades (12) und des zentralen Teilstückes (13a)
des Lagerzapfens (13) bündig mit den Außenseiten des Gehäuses (10) abschließen.
12. Antriebssystem nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (13) zwei an das zentrale Teilstück (13a) längsseitig anschließende
rotationssymmetrische Endstücke (13b, 13c) aufweist, welche in den Wänden des Profilrohres
(3) drehbar gelagert sind.
13. Antriebssystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufnahme der Endstücke (13b, 13c) des Lagerzapfens (13) Lager (15a, 15b) vorgesehen
sind, welche in Bohrungen der Wände des Profilrohres (3) angeordnet sind.
14. Antriebssystem nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Endstücke (13b, 13c) des Lagerzapfens (13) unterschiedliche Außendurchmesser
aufweisen.
15. Antriebssystem nach einem der Ansprüche 10 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (13) in Längsrichtung von einer Bohrung mit rotationsunsymmetrischem
Querschnitt durchsetzt ist, in welcher wenigstens eine Welle (5) einer Lamelle (2)
formschlüssig geführt ist.
16. Antriebssystem nach einem der Ansprüche 5 - 15, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Getriebe (9) Mittel zur Erzeugung eines vorgegebenen Anpressdruckes zwischen
der Schnecke (11) und dem Schneckenrad (12) aufweist.
17. Antriebssystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zur Erzeugung des vorgegebenen Anpressdruckes auf die Schnecke (11) und/oder
das Schneckenrad (12) wirkende Federelemente und/oder Dämpfüngselemente vorgesehen
sind.
18. Antriebssystem nach einem der Ansprüche 1 - 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsgestänge (8) von einer Stange gebildet ist, welche mittels eines Elektroantriebs
(7) in Drehungen bezüglich ihrer Längsachse versetzbar ist.
19. Antriebssystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einzeljustage von Lamellen (2) die Schnecke (11) eines Getriebes (9) von dem
Antriebsgestänge (8) mechanisch entkoppelbar ist.
20. Antriebssystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnecke (11) einen Grundkörper (21) mit einer schneckenförmigen Mantelfläche
sowie einen lösbar mit dem Grundkörper (21) verbundenen Aufsatz (22) aufweist, der
formschlüssig auf dem Antriebsgestänge (8) geführt ist.
21. Antriebssystem nach einem der Ansprüche 1 - 20, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer oberhalb eines Grenzwerts liegenden, auf eine Lamelle (2) wirkenden Drehmomentbelastung
die Welle (5) der Lamelle (2) selbsttätig von dem zugeordneten Getriebe (9) mechanisch
entkoppelbar ist.
22. Antriebssystem nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (5) einer Lamelle (2) über federbeaufschlagte Kopplungselemente an den
Lagerzapfen (13) des Getriebes (9) gekoppelt ist, wobei die Kopplungselemente bei
oberhalb des Grenzwerts liegender Drehmomentbelastung von der Welle (5) entkoppelt
sind.
23. Antriebssystem nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungselemente über die Drehbewegung des Antriebsgestänges (8) an die Welle
(5) ankoppelbar sind.