[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verstellen von dem Ventiltrieb
einer Brennkraftmaschine zugeordneten Stellern, eine Speichereinrichtung mit einem
Computerprogramm zur Durchführung eines solchen Verfahrens sowie ein Kraftfahrzeug
mit einer Brennkraftmaschine.
[0002] Der Ventiltrieb von Brennkraftmaschinen umfasst Nockenwellen zum Betätigen der Ventile
der Brennkammern. Weiter ist es bekannt, die Öffnungs- und Schließzeiten der Ventile
sowie teilweise auch den Ventilhub durch Nockenwellensteller zu verändern. Dabei ist
jeder verstellbaren Nockenwelle ein Nockenwellensteller zugeordnet. Weist eine Brennkraftmaschine
mehrere Zylinderbänke - bei V-Motoren sind dies zwei - auf, so können Gruppen von
Nockenwellenstellern gebildet werden, welche die einander entsprechenden Ventile betätigenden
Nockenwellen zusammenfassen. Gruppen von Nockenwellenstellern wird der gleiche durch
den Nockenwellensteller einzusteuernde Sollwert vorgegeben. Der Ventilhub von Ventilen
kann auch über gesonderte Ventilhubsteller, ggf. auch für Einlass- und Auslassventile
gesondert, verstellbar sein. Steller des Ventiltriebs sind also insbesondere Nockenwellensteller
und Ventilhubsteller.
[0003] Es ist weiterhin bekannt, dass Brennkraftmaschinen für die Betätigung der Ventile
einer Zylinderbank zwei Nockenwellen aufweisen können, wobei eine der beiden der Betätigung
der Einlassventile und die andere der Betätigung der Auslassventile dient. Beide Nockenwellen
können verstellbar sein, wobei es auch möglich ist, dass nur eine der beiden Nockenwellen
mittels eines Nockenwellenstellers verstellbar ist. Es können für jede Nockenwelle
einer Zylinderbank unabhängige Nockenwellensteller vorgesehen sein.
[0004] Es ist auch möglich eine der beiden Nockenwellen in Abhängigkeit der anderen Nockenwelle
zu verstellen.
[0005] Mittels der Steller des Ventiltriebs wird ein in einer Steuereinrichtung ermittelter
vorgegebener Sollwert für die Stellung der Elemente des Ventiltriebs eingesteuert.
Hierzu führen die Steller Stellvorgänge durch. Die für die Betätigung eines Stellers
benötigt Energie wird von einer Fremdkraftquelle bereitgestellt. Häufig wird die erforderliche
Energie in Form eines unter Druck stehenden Fluids, wie Motoröl, zugeführt. Der Fluiddruck
wird dabei durch eine Druckpumpe erzeugt, bei der es sich auch um die den Öldruck
des Motorölkreislaufes erzeugenden Öldruckpumpe handeln kann. Auch eine elektrische
Betätigung der Steller ist denkbar, in diesem Fall ist die Fremdkraftquelle die Batterie
bzw. der Generator des Fahrzeugstromkreises.
[0006] Während des Betriebes der Brennkraftmaschine können Betriebszustände auftreten, in
denen zum einen Stellvorgänge an mehreren Stellern gleichzeitig ausgeführt werden
sollen, zum anderen aber die Fremdkraftquelle nur eine niedrige Energiemenge liefern
kann, die nicht ausreicht, alle Stellvorgänge auszuführen.
[0007] Im Falle von Stellern, deren Fremdkraftquelle die Öldruckpumpe des Motorkreislaufes
ist, ist eine solche Situation beispielsweise der Motorstart. Bei Motorstart muss
zunächst einmal der Öldruck im Ölkreislauf der Brennkraftmaschine aufgebaut werden.
Des weiteren kann es gerade zu diesem Zeitpunkt zu Stellvorgängen an allen Stellern
kommen, weil die Nockenwellen aus der Referenzstellung, die beim Abstellen des Motors
angefahren wurde, in andere Sollstellungen verfahren werden sollen und ggf. gleichzeitig
der Ventilhub verändert werden soll. Hierfür steht dann aber der erforderliche Öldruck
nicht zur Verfügung. Gleiches ist beispielsweise in Situationen hoher Öltemperatur
und bei ungünstigem Lastwechseln (z.B. rascher Übergang in den Leerlaufbetrieb) der
Fall. Die hohe Öltemperatur führt zu geringer Viskosität des Motoröls, bei geringen
Motordrehzahlen kann dies zu einem kurzzeitigen Abfall des Öldrucks am Ausgang der
Öldruckpumpe kommen. Dies ist für den Betrieb der Brennkraftmaschine mit ihrem Ölkreislauf
nicht störend, jedoch kann dann der zur Verfügung stehende Öldruck unter Umständen
nicht mehr ausreichen, mehrere Nockenwellensteller mit der für Stellvorgänge erforderlichen
Energie zu versorgen.
[0008] Bricht die erforderliche Energieversorgung zur Durchführung mehrerer Stellvorgänge
ein, so können die Stellvorgänge überhaupt nicht oder aber nicht kontrolliert durchgeführt
werden. Es können unerwünschte ungünstige Betriebszustände der Brennkraftmaschine
auftreten.
[0009] Auch bei vom Motorölkreislauf unabhängigen Fremdkraftquellen können in solchen Situationen
Betriebszustände auftreten, bei denen die erforderliche Energie nicht unbedingt zur
Verfügung steht. Wird beispielsweise bei niedrigen Außentemperaturen ein Fahrzeug
angelassen so kann die Bordnetzspannung aufgrund einer ungenügenden Ladung der Batterie
und der hohen Belastung absinken. Dies kann verschärft werden, wenn gleichzeitig weitere
starke Verbraucher, wie Sitzheizung, elektrische Scheibenheizungen und Fahrscheinwerfer
in Betrieb sind.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine kontrollierte Durchführung von Stellvorgängen
der dem Ventiltrieb zugeordneten Steller auch dann zu ermöglichen, wenn die zu Verfügung
stehende Energie nicht zur anforderungsgemäßen, gleichzeitigen Durchführung aller
Stellvorgänge ausreicht.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Verstellen von Steller
des Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine, mittels einer erfindungsgemäßen Speichereinrichtung
sowie bei einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug gelöst.
[0012] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Verstellen von Stellern des Ventiltriebs einer
Brennkraftmaschine mit wenigstens zwei Steller, findet insbesondere bei Brennkraftmaschinen
von Kraftfahrzeugen Verwendung. Den verstellbaren Elementen des Ventiltriebs ist jeweils
ein Steller zugeordnet. Dieser wird zur Durchführung von Stellvorgängen von einer
Fremdkraftquelle mit Energie versorgt. Die Stellvorgänge dienen dem Einsteuem einer
vorgegebenen Sollstellung bezüglich einer Referenzposition. Gemäß der Erfindung wird
die von der Fremdkraftquelle bereitgestellte Energie erfasst. Sollen mehrere Stellvorgänge
zugleich durchgeführt werden, wird überprüft, ob die bereitgestellte Energie ausreicht,
die Stellvorgänge gleichzeitig, also parallel zueinander durchzuführen. Ist dies nicht
der Fall, so werden gemäß der Erfindung Stellvorgänge zu einer späteren Ausführung
zurückgestellt.
[0013] Das erfindungsgemäße Zurückstellen der Ausführung von Stellvorgängen hat den Vorteil,
dass kein Zusammenbruch der Versorgung mit Energie durch die Fremdkraftquelle erfolgt.
Die Steller führen zwar nicht in erwünschtem Umfang die Stellbewegungen parallel,
also zeitgleich, durch. Dennoch können, in eingeschränktem Umfang Stellbewegungen
durchgeführt werden. Unerwünschte oder undefinierte Betriebszustände der Brennkraftmaschine
werden vermieden. Die Sollstellung der Steller die durch die Verstellvorgänge erreicht
werden soll, wird trotz der teilweise zeitversetzten Durchführung sicherer und früher
erreicht, wie wenn ein vorübergehender Zusammenbruch der Versorgung mit Energie durch
die Fremdkraftquelle in Kauf genommen wird.
[0014] Eine rasche Verstellbarkeit der Steller ist insbesondere beim Kaltstart der Brennkraftmaschine
von Interesse. Gerade beim Kaltstart werden, beispielsweise zur Optimierung der Abgaskonditionierung
und der Funktion der Abgasreinigungsanlage Stellvorgänge der Steller des Ventiltriebs
erforderlich. Bei diesen Stellern handelt es sich insbesondere um Nockenwellensteller
und vorzugsweise auch um Ventilhubsteller. Die Ausgangsstellung, meinst eine definierte
Leerlaufstellung muss verlassen werden. Hier wird die Fremdenergie nicht nur zur Durchführung
der Verstellvorgänge sondern unter Umständen auch zum Lösen von Sperrgliedern benötigt.
Andererseits ist im Ölkreislauf der Brennkraftmaschine der Öldruck noch nicht aufgebaut,
so dass ausgangs der Öldruckpumpe des Ölkreislaufes noch nicht der erforderliche Öldruck
bzw. der erforderliche Volumenstrom zur druckabfallfreien Versorgung der Steller zur
Verfügung steht. Dies gilt um so mehr, je größer die Anzahl der Steller und ihr Energiebedarf
ist. In diesem Fall ist es dann für den Betreib der Brennkraftmaschine aber auch im
Sinne einer besseren Konditionierung der Abgase günstiger, wenn Betätigungen der Steller
zeitversetzt ausgeführt werden.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird für die parallel auszuführenden
Stellvorgänge die jeweils erforderliche Energie ermittelt wird, wobei Stellvorgänge
parallel ausgeführt werden, soweit die Summe der dabei benötigten Energie , die bereitgestellte
Energie nicht überschreitet. Weitere auszuführende Stellvorgänge werden dann zu einer
späteren Ausführung zurückgestellt. Durch diese Maßnahme werden Stellvorgänge parallel
ausgeführt, die aufgrund der bereitstehenden Energiemenge parallel ausgeführt werden
können. Weitere Stellvorgänge werden zunächst zurückgestellt. Dies kann auch zu einem
ganz oder teilweise sequentiellem Ausführen von Stellvorgängen führen.
[0016] Dabei ist es bei dieser Vorgehensweise möglich, dass bei ansteigender Energiemenge
der Fremdkraftquelle nacheinander weitere, zuvor zur späteren Ausführung vorgesehene
Stellvorgänge nacheinander mit in die parallele Ausführung einbezogen werden. Diese
werden also im Endeffekt nur nach hinten zeitversetzt gestartet aber dennoch teilweise
parallel zu zuvor gestarteten Stellvorgängen ausgeführt. Auch wenn ein Teil der parallel
ausgeführten Stellvorgänge abgeschlossen ist, können Stellvorgänge, die zuvor zur
späteren Ausführung vorgesehen waren, parallel zu anderen noch in der Ausführung begriffenen
Stellvorgängen durchgeführt werden, soweit die bereitgestellte Energie zu hierfür
ausreicht. Hierdurch werden in vorteilhafter Weise Stellvorgänge soweit wie nötig
aber nicht mehr als erforderlich zeitlich versetzt ausgeführt. Eine optimierte Ausnutzung
der bereitstehenden Energie der Fremdkraftquelle wird erreicht.
[0017] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung werden bevorzugt solche Stellvorgänge parallel
ausgeführt, die zur Verstellung von Nockenwellenstellern führen, welche einander entsprechende
Ventile unterschiedlicher Zylinderbänke betätigenden Nockenwellen zugeordnet sind.
[0018] Gemäß der Erfindung ist es auch möglich, dass Stellvorgänge in Teilvorgänge zerlegt
werden. Teilvorgänge mehrerer Stellvorgänge, die zur Betätigung unterschiedlicher
Nockenwellensteller führen, können zu Verstellvorgängen zusammengefasst zyklisch sequenziell
nacheinander ausgeführt werden. Insbesondere können dabei solche Stellvorgänge in
Teilvorgänge zerlegt werden, die Nockenwellensteller betreffen, welche einander entsprechende
Ventile unterschiedlicher Zylinderbänken betätigenden Nockenwellen zugeordnet sind.
Durch die Zerlegung dieser Stellvorgänge in Teilvorgänge und deren zyklischen (bei
zwei Nockenwellenstellern abwechselnden) Ausführung wird trotz der zeitlich gestaffelten
Ausführung ein gewisser Gleichlauf dieser Nockenwellen erreicht. Dies fördert einen
gleichmäßigen, laufruhigen Betreib einer Brennkraftmaschine mit mehreren Zylinderbänken.
[0019] Die parallele Ausführung von Stellvorgängen und die Zerlegung in Teilvorgänge können
alternativ oder ergänzend vorgenommen werden. So ist es beispielsweise möglich, parallel
zueinander zwei Verstellvorgängen vorzunehmen, von denen jeder eine sequenzielle,
zyklische Ausführung von Teilvorgängen zweier Stellvorgänge darstellt. So können beispielsweise
im Falle eines V-Motors mit jeweils zwei verstellbaren Einlassund Auslassnockenwellen
gleichzeitig Verstellvorgänge der Einlassnockenwellen und der Auslassnockenwellen
erfolgen, wobei bei beiden Verstellvorgänge eine Abfolge von Teilvorgängen der Stellvorgänge
der beiden einander entsprechende Ventile der beiden Zylinderbänke betätigenden Nockenwellen
( der beiden Einlass- bzw. der beiden Auslassnockenwellen) sind. Somit werden zu einem
beliebigen Zeitpunkt der beiden parallel ausgeführten Verstellvorgänge stets zwei
Nockenwellensteller betätigt. Es werden jedoch bei jedem Verstellvorgang alternierend
zwei Nockenwellensteller betätigt, zwischen denen so ein gewisser Gleichlauf der Stellbewegungen
eingehalten wird. Es finden parallel sowie sequenziell gesehen stets zwei Stellvorgänge
statt, die hierfür benötigte Energie, die von der Fremdkraftquelle bereitgestellt
wird, übersteigt zu keinem Zeitpunkt die für die Verstellung eines Nockenwellenstellers
eines Einlassventils und eines Nockenwellenstellers eines Auslassventils erforderliche
Energie, also der Hälfte der Energie, die zur parallelen Durchführung aller vier Stellvorgänge
erforderlich ist.
[0020] Ebenso ist es möglich, dass zuerst gestartete Stellvorgänge, beispielsweise die Verstellung
der Einlassnockenwellen, in Teilvorgänge zerlegt werden, während die Verstellung der
beiden Auslassnockenwellen, zunächst zurückgestellt wird, später, ggf. aber durchaus
noch parallel zur Ausführung der Teilvorgänge, aber ebenfalls zueinander parallel,
ausgeführt werden. Dies kann dann so erfolgen, wenn die von der Fremdkraftquelle bereitgestellte
Energie zunächst nur die Betätigung eines Nockenwellenstellers einer Einlassventile
betätigenden Nockenwelle, zum späteren Zeitpunkt zusätzlich auch die Betätigung der
beiden den Auslassventilen zugeordneten Nockenwellensteller erlaubt.
[0021] Gemäß der Erfindung kann es auch vorgesehen sein, dass Gruppen von Nockenwellenstellern
gebildet werden, wobei ein Stellvorgang die Betätigung aller Nockenwellensteller der
Gruppe umfasst. Hierdurch wird also eine Betätigung von Nockenwellenstellern nur dann
durchgeführt, wenn die bereitstehende Energie der Fremdkraftquelle die Betätigung
aller Nockenwellensteller der Gruppe ermöglicht. Eine zeitversetzte Ausführung von
Nockenwellenstellern und damit stark voneinander abweichende Positionen der Nockenwellensteller
der Gruppe untereinander wird vermieden. Zu einer Gruppe können insbesondere die Nockenwellensteller
zusammengefasst werden, die einander entsprechende Ventile unterschiedlicher Zylinderbänke
betätigenden Nockenwellen zugeordnet sind.
[0022] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung werden die Stellvorgänge in unterschiedliche Kategorien
eingeteilt. Die Zuordnung der Stellvorgänge in die unterschiedlichen Kategorien bestimmt
dabei, welche Stellvorgänge bei nicht zur Durchführung aller Stellvorgänge ausreichender
bereitgestellter Energie zuerst durchgeführt werden. Es kann dabei vorteilhafter Weise
insbesondere vorgesehen sein, dass Verstellvorgänge gleicher Kategorie in Teilvorgänge
zerlegt und zyklisch sequentiell durchgeführt werden, soweit nicht die für die Durchführung
aller Verstellvorgänge der Kategorie erforderliche Energiemenge bereitsteht.
[0023] Die Zuordnung der Verstellvorgänge in unterschiedliche Kategorien kann dabei zum
einen nach dem durch den Steller betätigten Element des Ventiltriebs erfolgen. So
ist es möglich, der ersten Kategorie alle Ventilhubsteller, der zweiten Kategorie
alle Nockenwellensteller der Auslassnockenwellen und der dritten Kategorie alle Nockenwellensteller
der Einlassnockenwellen zuzuordnen.
[0024] Die Kategorien können jedoch auch nach dem von der Betätigung der Nockenwellensteller
bewirkten Effekt geordnet werden. Hierdurch wird es möglich, die Reihenfolge der Ausführung
der Stellvorgänge nicht nach dem betätigten Steller auszuwählen, sondern nach anderen
Kriterien der Optimierung. Eine Einteilung in Kategorien kann beispielsweise nach
den Kriterien:
a) Vergrößerung des Ventilhubes der Ventile
b) Vergrößerung der Überschneidung der Ventilöffnung
c) Verringerung der Überschneidung der Ventilöffnung
d) Vergrößerung der Ventilöffnung der Einlassventile
erfolgen, wobei die Kategorien in der Reihenfolge absteigender Priorität geordnet
sind. Es werden also zuerst die Stellvorgänge der Kategorie a) und zuletzt die Stellvorgänge
der Kategorie d) ausgeführt. Dabei dienen die Verstellungen der Steller in den Kategorien
a) und b) im wesentlichen der Abgaskonditionierung. So wird eine Vergrößerung der
Überschneidung der Ventilöffnungen insbesondere vorgenommen um eine innere Abgasrückführung
und eine schnellere Aufheizung von Katalysatoren im Abgasstrang zu bewirken. Betätigungen
nach dem Kriterium c) dienen der Bereitstellung der vollen Leistung der Brennkraftmaschine,
während Betätigungen der Steller nach Kriterium d) vor allem der Reduzierung des Verbrauchs
der Brennkraftmaschine dienen.
[0025] Innerhalb der Kategorie b), bei der die Stellvorgänge eine Vergrößerung der Überschneidung
der Ventilöffnung zur Folge haben, können erforderlichenfalls zuerst Verstellvorgänge
der Nockenwellensteller, die den Auslassventile betätigenden Nockenwellen zugeordnet
sind, durchgeführt werden.
[0026] Bei Stellvorgängen der Kategorie c) können erforderlichenfalls Stellvorgänge zuerst
durchgeführt haben, die eine größere Verringerung der Überschneidung der Ventilöffnung
zur Folge haben. Es ist in diesem Fall also von der aktuellen Position der Nockenwellen
und ihrer Steller sowie der zur Verfügung stehenden Stellwege abhängig, ob zuerst
die Nockenwellensteller, die Einlassventile betätigenden Nockenwellen zugeordnet sind,
oder die Nockenwellensteller, die Auslassventile betätigenden Nockenwellen zugeordnet
sind, ausgeführt werden.
[0027] Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann insbesondere in einem auf einem Rechner, wie
einem Mikroprozessor, ausführbaren Computerprogramm bestehen, das auf einer Speichereinrichtung,
wie beispielsweise einer Read-Only-Memory (ROM) abgespeichert ist.
[0028] Erfindungsgemäße Verfahren finden insbesondere bei Brennkraftmaschinen von Kraftfahrzeugen
Verwendung, die wenigstens zwei Steller zum Ausführen von Stellbewegungen von Elementen
des Ventiltriebs der Brennkraftmaschine bewirken. Bei den Stellern handelt es sich
insbesondere um Nockenwellensteller und Ventilhubsteller. Es ist eine Fremdkraftquelle
zur Bereitstellung der für die Durchführung von Stellvorgängen der Steller erforderlichen
Energie vorgesehen. Die Stellvorgänge können entsprechend der bereitgestellten Energie
zur Ausführung von Stellvorgängen teilweise zurückgestellt werden. Bei der Fremdkraftquelle
handelt es sich insbesondere um eine Öldruckpumpe, wobei die Steller hydraulische
Steller sind. Die Öldruckpumpe ist vorzugsweise die den Ölkreislauf der Brennkraftmaschine
speisende Öldruckpumpe.
[0029] Im übrigen ist die Erfindung auch anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert, dabei zeigt:
- Fig. 1:
- die schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine;
- Fig. 2:
- die bereitgestellte Energie über die Zeit und die verzögerte Ausführung von Stellvorgängen;
- Fig. 3:
- die bereitgestellte Energie über die Zeit und die verzögerte Ausführung von Verstellungen,
die jeweils aus einer zyklisch sequenziellen Abfolge von Teilvorgänge bestehen; und
- Fig. 4:
- das Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0030] In der Fig. 1 ist in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäß gestaltete Brennkraftmaschine
10 mit den erforderlichen Elementen zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens
gezeigt. Die Figuren 2 bis 4 zeigen in unterschiedlichen Darstellungsformen den Ablauf
erfindungsgemäßer Verfahren.
[0031] Die Brennkraftmaschine 10 weist einen Zylinderblock 11 und einen darauf aufgesetzten
Zylinderkopf 12 auf, in dem der Ventiltrieb angeordnet ist. Der Ventiltrieb umfasst
die beiden Nockenwellen 13, wobei jeder der beiden Nockenwellen ein Nockenwellensteller
14 zugeordnet ist. Es ist ferner auch möglich, dass eine Verstellung des Ventilhubes
über die Nockenwellen 13 und die zugehörigen Nockenwellensteller oder aber gesonderte
Ventilhubsteller erfolgt. Als Fremdkraftquelle dient die Öldruckpumpe 15, die auch
der Versorgung der Brennkraftmaschine 10 mit dem für ihren Betrieb erforderlichen
Öldruck vornimmt. Die Öldruckpumpe 15 wird dabei ebenso wie die Nockenwellen 13 insbesondere
über eine Steuerkette durch die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine 11 angetrieben.
[0032] Das Steuergerät 16 dient der Ansteuerung der Steuerventile 19 über die die Versorgung
der Nockenwellensteller 14 mit Energie, nämlich druckbeaufschlagtem Motoröl, erfolgt.
Durch die gesteuerte Versorgung mit Motoröl werden Stellvorgänge der Nockenwellensteller
14 erzeugt. Das Steuergerät umfasst dabei einen Rechner 17 zur Durchführung von auf
der Speichereinrichtung 18, einer ROM, abgelegter Programme. Die Programme dienen
der Durchführung von Ansteuerungen der Steller, insbesondere werden dadurch die Steuerventile
19 angesteuert. Zur Erfassung der von der Öldruckpumpe bereitgestellten Energie (Druck)
dient der Drucksensor 20, dessen Signale dem Steuergerät 16 zugeführt und dort verarbeitet
werden. Dem Steuergerät 20 können dabei noch weitere Signale zugeführt werden, die
für die Steuerverfahren, die Sollwertermittlung der Steuerverfahren und die Ansteuerung
der Steller verwendet werden.
[0033] Die Figur 2 zeigt in Form eines Zeitdiagramms die Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens. Die strichpunktierte Linie zeigt die von der Fremdkraftquelle für die
Verstellung der Steller bereitgestellte Energie E im Verlauf der Zeit. Durchgeführte
Stellvorgänge werden als Balken dargestellt, wobei die Breite der Balken die für die
Durchführung des Stellvorgangs erforderliche Energie repräsentiert. Die Länge der
Balken zeigt die für die Durchführung des Stellvorganges benötigte Zeit an.
[0034] Bis zum Zeitpunkt t1 reicht die bereitgestellte Energie E nicht aus, um einen Stellvorgang
auszuführen. Stellanforderungen zum Durchführen von Stellvorgängen liegen vor, die
Stellvorgänge können aber nicht ausgeführt werden und werden daher zu einer späteren
Ausführung zurückgestellt. Zum Zeitpunkt t1 wird festgestellt, dass aufgrund der nunmehr
bereitstehenden Energie ein Verstellvorgang 1, nämlich der Stellvorgang, der der höchsten
Kategorie angehört, beispielsweise ein Verstellen des Ventilhubes über einen entsprechenden
Ventilhubsteller, durchgeführt werden kann. Dieser Stellvorgang wird begonnen, weitere
Stellvorgänge bleiben zurückgestellt.
[0035] Zum Zeitpunkt t2 reicht die bereitgestellte Energiemenge aus, parallel zum Stellvorgang
1 einen Stellvorgang 2, beispielsweise das Verstellen der Auslassnockenwellen durch
zugeordnete Nockenwellensteller 14, auszuführen. Die beiden Stellvorgänge werden also
von diesem Zeitpunkt an zugleich ausgeführt. Weitere Stellvorgänge bleiben zurückgestellt.
Zum Zeitpunkt t3 wird aufgrund der dann zur Verfügung stehenden Energie auch die parallele
Durchführung eines dritten Stellvorganges 3, beispielsweise das Verstellen der Einlassnockenwellen,
möglich. Nunmehr werden drei Stellvorgänge zugleich ausgeführt. Zum Zeitpunkt t4 ist
der erste Stellvorgang abgeschlossen. Ein eventueller vierter, noch zurückgestellter
Stellvorgang 4 kann dann ausgeführt werden. Sein Energiebedarf beansprucht den Energiebedarf
des abgeschlossenen ersten Stellvorgangs 1.
[0036] Die Figur 3 zeigt das Zeitdiagramm eines weiteren erfindungsgemäßen Verfahrens. Auch
hier ist die bereitgestellte Energie als strichpunktierte Linie dargestellt. Die Verstellvorgänge
1,2 sind als Balken dargestellt, die Breite der Balken zeigt ihren Energiebedarf.
Die Verstellvorgänge 1,2 sind dabei jeweils eine periodisch zyklische Folge von Teilvorgängen
1a, 1b bzw. 2a, 2b jeweils zweier Stellvorgänge.
[0037] Zum Zeitpunkt t1 wird festgestellt, dass ein Verstellvorgang ausgeführt werden kann.
Weitere Verstellvorgänge oder Stellvorgänge müssen zur späteren Ausführung zurückgestellt
werden. Der Verstellvorgang 1 wird aufgrund seiner Priorität, bzw. seiner Zugehörigkeit
zu einer Kategorie, die vor der Kategorie anderer Verstellvorgänge rangiert, ausgewählt.
Bei dem Verstellvorgang 1 kann es sich um das Verstellen der beiden Nockenwellensteller,
welche die Einlassventile betätigenden Nockenwellen zweier Zylinderbänke der Brennkraftmaschine
zugeordnet sind, handeln. Dabei werden die Stellvorgänge in Teilvorgänge 1a, 1b unterteilt.
Bei den Teilvorgängen 1a kann es sich also um einen Teilvorgang eines Stellvorganges
des Nockenwellenstellers der linken Zylinderbank und bei den Teilvorgängen 1b um einen
Teilvorgang eines Stellvorganges des Nockenwellenstellers der rechten Zylinderbank
handeln. Damit ein Gleichlauf zwischen der Nockenwellenverstellung der die Einlassventile
betätigenden Nockenwelle der beiden Zylinderbänke gewährleistet ist, werden die Teilvorgänge
alternierend durchgeführt. Zuerst wird für ein Zeitintervall tz ein Teilvorgang 1a,
anschließend für ein Zeitintervall tz ein Teilvorgang 1b, dann wieder ein Teilvorgang
1a usw. durchgeführt. Die Abfolge der Teilvorgänge 1a, 1b kann solange fortgesetzt
werden, bis beide Stellvorgänge beendet sind.
[0038] Durch die alternierende Ausführung der beiden Stellvorgänge erhöht sich gegenüber
einer parallelen Ausführung der Stellvorgänge zwar der Zeitbedarf bis beide Steller
die Sollstellung erreicht haben. Eine parallele Ausführung der beiden Stellvorgänge
kann aber zum Zeitpunkt t1 nicht durchgeführt werden, so dass deshalb die alternierende
Ausführung von Teilvorgängen 1a, 1b vorteilhaft ist.
[0039] Zum Zeitpunkt t2 ist es dann aufgrund der zur Verfügung stehenden Energie der Fremdkraftquelle
möglich, einen weiteren, zweiten Verstellvorgang 2 parallel durchzuführen. Entsprechend
dem Verstellvorgang 1 kann bei dem Verstellvorgang 2 ein Verstellen der beiden Nockenwellensteller,
welche die Auslassventile betätigenden Nockenwellen zweier Zylinderbänke der Brennkraftmaschine
zugeordnet sind, erfolgen. Dabei werden die Stellvorgänge in Teilvorgänge 2a, 2b unterteilt.
Teilvorgänge 2a sind also um einen Teilvorgänge eines Stellvorganges des Nockenwellenstellers,
welcher der die Auslassventile betätigenden Nockenwelle der linken Zylinderbank zugeordnet
ist, und bei den Teilvorgängen 2b um einen Teilvorgang eines Stellvorganges des Nockenwellenstellers,
welcher der die Auslassventile betätigenden Nockenwelle der rechten Zylinderbank zugeordnet
ist. Damit ein gewisser Gleichlauf zwischen der Nockenwellenverstellung der die Auslassventile
betätigenden Nockenwellen der beiden Zylinderbänke gewährleistet ist, werden die Teilvorgänge
2a, 2b alternierend durchgeführt. Zuerst wird für ein Zeitintervall tz ein Teilvorgang
2a, anschließend für ein Zeitintervall tz ein Teilvorgang 2b durchgeführt. Die Abfolge
der Teilvorgänge 2a, 2b kann solange fortgesetzt werden, bis beide Stellvorgänge beendet
sind.
[0040] Es werden also parallel zueinander zwei Verstellvorgänge ausgeführt, wobei jeder
der beiden Verstellvorgänge die sequenzielle Durchführung zweier Stellvorgänge in
Teilvorgängen durch Betätigen zweier Steller umfasst. Es werden zu jedem Zeitpunkt
aber nur zwei Steller betätigt, so dass die zu jedem Zeitpunkt benötigte Energiemenge
halb so groß ist, wie bei der gleichzeitigen Durchführung aller vier Stellvorgänge.
[0041] Zum Zeitpunkt t3, beginnt das erste Zeitintervall, bei dem aufgrund der bereitgestellten
Energie nicht nur zwei Stellvorgänge durchgeführt werden können, sondern bei dem neben
dem zweiten Verstellvorgang mit den Teilvorgängen 2a, 2b auch die Teilvorgänge 1a
und 1b parallel durchgeführt werden können. Dies führt dazu, dass bezüglich der Teilvorgänge
1a das zyklische Abarbeiten beendet und beide Stellvorgänge nunmehr ununterbrochen
und parallel zueinander ausgeführt werden. Zum Zeitpunkt t4 sind die beiden Stellvorgänge
mit den Teilvorgängen 1a, 1b des ersten Verstellvorganges beendet, der entsprechende
Sollwert an den Stellorganen wurde eingesteuert. Das Wechseln zwischen sequenzieller
und paralleler Ausführung der Stellvorgänge reduziert die erforderliche Stellzeit
zur Durchführung der Stellvorgänge, soweit die von der Fremdkraftquelle bereitgestellte
Energie dies ermöglicht. Der zweite Verstellvorgang mit den Teilvorgängen 2a, 2b der
zugehörigen Stellvorgänge wird im Zeitpunkt t5 abgeschlossen.
[0042] Die Figur 4 zeigt das Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Betätigung
von 3 Stellern. Das dabei ausgeführte Verfahren entspricht weitgehende der bezüglich
Fig. 2 dargelegten Vorgehensweise. Bei dem ersten Steller St_1 kann es sich um einen
Ventilhubsteller, bei den zweiten Stellern St_2 um die Nockenwellensteller, die den
die Auslassventile betätigenden Nockenwellen zugeordnet sind, und bei den dritten
Stellern St_3 um die Nockenwellensteller, die den die Einlassventile betätigenden
Nockenwellen zugeordnet sind, handeln.
[0043] Zunächst ist keiner der Steller St_1 bis St_3 aktiv, es liegt keine Anforderung eines
Stellvorganges Stellanf_1 bis Stellanf_3 vor. Ein Angebot an Energie E der Hilfskraftquelle
steht zur Verfügung. Alle Steller sind zunächst über die Ausgangsschalter AS 1 bis
AS3 deaktiviert.
[0044] Sind nun mehrere Stellanforderungen Verstellanf_1 bis Verstellanf_3 für die Steller
St_1 bis St_3 gegeben, so wird zunächst die bereitgestellte Energie E des Angebots
mit der für den ersten Stellvorgang erforderlichen Energie B1 im Vergleicher V1 verglichen.
Ist das Angebot an Energie E größer als der Bedarf B1 so wird durch das FlipFlop FF1
ein Erlaubnissignal an den Ausgangsschalter AS1 weitergegeben. Mit dem Vorliegen des
Erlaubnissignals wird die Verstellanforderung Verstellanf_1 für den Verstellvorgang
des Stellers 1 an die Steuereinheit weitergeleitet, die die Sollwerteinsteuerung am
Steller St_1 vornimmt. Der Steller St_1 ist aktiviert.
[0045] Durch Schalten des Schalters S1 wird durch den Subtrahierer 31 das Energieangebot
E um den Energiebedarf B1 des Stellers St_1 vermindert. Dann wird im Vergleicher V2
überprüft, ob die noch zur Verfügung stehende Energie E-B1 größer ist als der Energiebedarf
B2 für das Verstellen der zweiten Steller St_2 bei der zweiten Verstellanforderung
Verstellanf_2. Ist dies nicht der Fall, so wird durch das Flip-Flop FF2 kein Erlaubnissignal
generiert, der Ausgangsschalter AS2 sperrt die Aktivierung des Stellers St_2. Die
Verstellanforderung Verstellanf_2 wird zurückgestellt. Erst wenn ein ausreichendes
Angebot an Energie (E-B1>B2) zur Verfügung steht, wird durch den Vergleicher V2 und
das Flip-Flop das Erlaubnissignal an den Ausgangsschalter AS 2 weitergeleitet. Mit
dem Vorliegen des Erlaubnissignals wird die Verstellanforderung Verstellanf_2 für
den Verstellvorgang der Steller St_2 an die Steuereinheit weitergeleitet, die die
Sollwerteinsteuerung durch den Steller St_2 vornimmt. Der Steller St_2 ist aktiviert.
[0046] Durch Schalten des Schalters S2 wird nun durch den Addierer 32 und den Subtrahierer
31 das Energieangebot E um den Energiebedarf B1 des Stellers St_1 und den Energiebedarf
B2 des Stellers St_2 vermindert. Dann wird im Vergleicher V3 überprüft, ob die noch
zur Verfügung stehende Energie E-B1-B2 größer ist als der Energiebedarf B2 für das
Verstellen der dritten Steller St_3 aufgrund der dritten Verstellanforderung Verstellanf_3.
Ist dies nicht der Fall, so wird durch das Flip-Flop FF3 kein Erlaubnissignal generiert,
der Ausgangsschalter AS3 sperrt die Aktivierung der Steller St_3. Die Verstellanforderung
Verstellanf_3 wird zurückgestellt. Erst wenn ein ausreichendes Angebot an Energie
(E-B1-B2>B3) zur Verfügung steht, wird durch den Vergleicher V3 und das Flip-Flop
FF3 das Erlaubnissignal an den Ausgangsschalter AS3 weitergeleitet. Mit dem Vorliegen
des Erlaubnissignals wird die Verstellanforderung Verstellanf_3 für den Verstellvorgang
der Steller St_3 an die Steuereinheit weitergeleitet, die die Sollwerteinsteuerung
an den Stellern St_3 vornimmt. Der Steller St_3 ist aktiviert.
[0047] Durch Schalten des Schalters S3 wird nun durch die Addierer 32, 33 und den Subtrahierer
31 das Energieangebot E um den Energiebedarf B1 des Stellers St_1, den Energiebedarf
B2 des Stellers St_2 und den Energiebedarf B3 des Stellers St_3 vermindert. Dies dient
der Überprüfung, ob der Energiebedarf auch während der Ausführung der drei parallel
ausgeführten Stellvorgänge ausreichend bleibt. Andernfalls würde durch die Flip-Flops
FF1 bis FF3 Stellvorgänge unterbrochen, in dem Erlaubnissignale zurückgesetzt werden,
wobei zuerst die Steller St_3 desaktiviert werden.
[0048] Somit wird ein hierarchisch gestuftes Betätigen der Steller St_1 bis St_3 in Abhängigkeit
der zur Verfügung stehenden Energie erreicht, wobei bei nicht ausreichender Energie
Stellvorgänge zurückgestellt werden.
1. Verfahren zum Verstellen von dem Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine, insbesondere
in einem Kraftfahrzeug, zugehörigen Stellern, die den verstellbaren Elementen des
Ventiltriebs zugeordnet sind, durch die bei Stellvorgängen eine vorgegebene Sollstellung
des Stellers bezüglich einer Referenzposition eingesteuert wird, wobei die Steller
zur Durchführung der Stellvorgänge aus einer Fremdkraftquelle mit Energie versorgten
werden, wobei wenigstens zwei verstellbare Nockenwellen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass erfasst wird, ob die von der Fremdkraftquelle (15) bereitgestellte Energie (E) zur
gleichzeitigen Ausführung mehrerer parallel durchzuführender Stellvorgänge (1,2,3)
ausreicht und dann, wenn die bereitgestellte Energie (E) nicht ausreicht, Stellvorgänge
(1,2,3) zu einer späteren Ausführung zurückgestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die einzelnen Steller (14, St_1, St_2, St_3) die für den auszuführenden Stellvorgang
(1, 2, 3) benötigte Energie (E) ermittelt wird, wobei ein Teil der durchzuführenden
Stellvorgänge (1, 2, 3) parallel ausgeführt wird, soweit die Summe der für diese Stellvorgänge
(1; 1, 2) benötigten Energie geringer ist, als die bereitgestellte Energie (E), während
weitere auszuführende Stellvorgänge (2, 3; 3) zu einer späteren Ausführung zurückgestellt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Steller (14, St_1, St_2, St_3) Nockenwellensteller (14) sind
und bevorzugt solche Stellvorgänge (1, 2, 3) parallel ausgeführt werden, die von Nockenwellenstellern
(14) ausgeführt werden, die einander entsprechende Ventile unterschiedlicher Zylinderbänke
betätigenden Nockenwellen (13) zugeordnet sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Stellvorgänge in Teilvorgänge (1a, 1b, 2a, 2b) zerlegt werden, wobei Teilvorgänge
(1a, 1b, 2a, 2b) mehrer Stellvorgänge (1, 2), die zu Stellvorgängen (1,2) unterschiedlicher
Steller (14, St_1, St_2, St_3) gehören, zu einem Verstellvorgang zusammengefasst und
innerhalb dessen zyklisch sequentiell nacheinander ausgeführt werden, wobei insbesondere
solche Stellvorgänge (1a, 1b, 2a, 2b) zu Verstellvorgängen zusammengefasst werden,
die von Nockenwellenstellern (14) ausgeführt werden , die einander entsprechende Ventile
unterschiedlicher Zylinderbänke betätigenden Nockenwellen (13) zugeordnet sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Steller (14, St_1, St_2, St_3) Nockenwellensteller (14) sind
und dass Gruppen aus den Nockenwellenstellern (14), die einander entsprechende Ventile
unterschiedlicher Zylinderbänke betätigenden Nockenwellen (13) zugeordnet sind, gebildet
werden, wobei ein Stellvorgang (1, 2, 3) die Betätigung aller Nockenwellensteller
(14) der Gruppe umfasst.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Kategorien von Stellvorgängen (1, 2, 3) unterschieden wird, wobei die Bestimmung
der Reihenfolge zuerst durchzuführender Stellvorgänge (1, 2, 3) aufgrund der Kategorie
der durchzuführenden Stellvorgänge (1, 2, 3) bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kategorien aus Stellvorgängen (1, 2, 3), die
a) eine Vergrößerung des Ventilhubes der Ventile,
b) eine Vergrößerung der Überschneidung der Ventilöffnung ,
c) eine Verringerung der Überschneidung der Ventilöffnung, und die
d) eine Vergrößerung der Öffnung des Einlassventils
bewirken, gebildet werden, wobei zuerst genannte Kategorien von Stellvorgängen (1,
2, 3) zuerst durchgeführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Steller (14, St_1, St_2, St_3) Nockenwellensteller (14) sind
und dass bei Stellvorgängen (1, 2, 3), die eine Vergrößerung der Überschneidung der
Ventilöffnung bewirken, zuerst die Stellvorgänge (1, 2, 3) der Nockenwellensteller
(14) durchgeführt werden, welche den Auslassventile betätigenden Nockenwellen zugeordnet
sind, und dass bei Stellvorgängen (1, 2, 3), die eine Verringerung der Überschneidung
der Ventilöffnung bewirken, zuerst die Stellvorgänge der Nockenwellensteller durchgeführt
werden, die die größere Verringerung der Überschneidung bewirken können,
9. Speichereinrichtung (18), insbesondere ROM, mit einem Computerprogramm, das auf einem
Rechner (17), wie einem Mikroprozessor, ausführbar ist, wobei das Computerprogramm
zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einer der vorhergehenden Ansprüche geeignet
ist.
10. Kraftfahrzeug mit einer Brennkraftmaschine (10) und einem Ventiltrieb, der wenigstens
zwei über jeweils einen Nockenwellensteller (14) bezüglich einer Referenzposition
verstellbare Nockenwellen (13) und vorzugsweise auch Ventilhubsteller zum Verändern
des Ventilhubs aufweist, mit einer Fremdkraftquelle (15), die Energie (E) zur Durchführung
von Stellvorgängen (1, 2, 3) der Nockenwellensteller (14) und ggf. der Ventilhubsteller
bereitstellt, und mit einem Steuergerät (16) zum Steuern der Stellvorgänge der Nockenwellensteller
(14) und ggf. der Ventilhubsteller nach einem Verfahrens gemäß einem der Ansprüche
1 bis 8.
11. Kraftfahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fremdkraftquelle (15) eine Öldruckpumpe beinhaltet, und ein Sensor (20) zur Erfassung
des von der Öldruckpumpe erzeugten Öldrucks als Maß für die bereitgestellte Energie
(E) vorgesehen ist, wobei es sich bei der Öldruckpumpe vorzugsweise um die den Ölkreislauf
der Brennkraftmaschine speisende Öldruckpumpe (15) handelt.