[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Erzeugung einer Röntgenröhrenspannung
mit einer Wechselrichterschaltung zur Erzeugung einer hochfrequenten Wechselspannung,
mit einem Hochspannungserzeuger zur Umwandlung der hochfrequenten Wechselspannung
in eine Hochspannung für die Röntgenröhre und mit einer Spannungsregeleinrichtung,
die auf Basis der Abweichung einer Ist-Röntgenröhrenspannung von einer Soll-Röntgenröhrenspannung
einen ersten Stellgrößenwert für eine Stellgröße für die Wechselrichterschaltung zur
Erreichung einer Anpassung der Ist-Röntgenröhrenspannung an die Soll-Röntgenröhrenspannung
erzeugt. Eine derartige Schaltungsanordnung ist aus der DE 29 43 816 C2 bekannt.
[0002] Darüber hinaus betrifft die Erfindung einen Röntgengenerator mit einer derartigen
Schaltungsanordnung, eine Röntgeneinrichtung mit einem solchen Röntgengenerator sowie
ein entsprechendes Verfahren zur Erzeugung einer Röntgenröhrenspannung.
[0003] Moderne Röntgengeneratoren weisen zur Erzeugung einer Röntgenröhrenspannung häufig
Schaltungsanordnungen der eingangs genannten Art auf. Da die Netzfrequenz zunächst
gleichgerichtet und dann wieder in eine hochfrequente Wechselspannung umgewandelt
wird, welche schließlich auf die gewünschte Spannung transformiert wird, werden derartige
Generatoren auch als Hochfrequenzgeneratoren bezeichnet. Die Spannungsregeleinrichtung
dient hierbei dazu, die Hochspannung an der Röntgenröhre möglichst zeitoptimal auf
den diagnostisch erforderlichen Wert zu regeln und dort mit der erforderlichen Genauigkeit
zu halten. Gegenüber konventionellen Generatoren, bei denen die Hochspannung mit der
vorliegenden Netzfrequenz zunächst transformiert, dann gleichgerichtet und schließlich
der Röntgenröhre zugeführt wird, hat eine solche Schaltungsanordnung den Vorteil,
dass sie im Prinzip durch einen relativ schnellen Regelkreis von Änderungen sowohl
der Netzspannung als auch des Röhrenstroms nahezu unabhängig gemacht werden kann und
daher die Röhrenspannung sehr gut reproduzierbar ist und konstant gehalten werden
kann. Gegenüber den ebenfalls bekannten sogenannten Gleichspannungsgeneratoren, bei
denen eine mit Netzfrequenz transformierte und gleichgerichtete Hochspannung mit Hilfe
von Trioden fein geregelt wird, haben die Hochfrequenzgeneratoren den Vorteil eines
relativ kleinen Bauvolumens und niedrigerer Herstellungskosten. Diese Vorteile sind
der Grund für den bevorzugten Einsatz solcher Schaltungsanordnungen in den heutigen
Röntgengeneratoren.
[0004] Bei den herkömmlichen Schaltungsanordnungen der eingangs genannten Art ergeben sich
jedoch Schwierigkeiten aus der Tatsache, das die Parameter der aus dem Wechselrichter
und dem Hochspannungskreis bestehenden Regelstrecke in Abhängigkeit vom gewählten
Arbeitspunkt der Röntgenröhre einen großen Wertebereich umfassen und dass insbesondere
der Wechselrichter-bedingt durch Resonanzerscheinungen im Wechselrichter - ein stark
nichtlineares Regelkreisglied darstellt. Weiterhin darf der Schwingstrom des Wechselrichters
einen vorgegebenen Maximalwert nicht überschreiten, um eine Beschädigung der Leistungshalbleiter
zu vermeiden. Bei einem konventionellen, einläufigen Röntgenröhrenspannungsregelkreis
muss daher dessen Regelgeschwindigkeit zumindest so langsam eingestellt werden, dass
der Schwingkreisstrom auch beim Hochfahren den maximal zulässigen Wert nicht überschreitet.
Dadurch wird zwangsläufig aber auch das Kleinsignalverhalten des Regelkreises unnötig
verlangsamt, was ein langsameres Ausregeln von Störgrößen zur Folge hat, als dies
an sich möglich wäre. Außerdem wird bei einer solchen einläufigen Regelung der Schwingstrom
nur indirekt begrenzt. Daher sind bei einer Umdimensionierung des Wechselrichters
auch die Regelparameter der Regelung bezüglich des Schwingstroms entsprechend anzupassen.
Eine einfache Spannungsregeleinrichtung kann somit die an sie gestellten Anforderungen
nur unbefriedigend lösen.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Alternative zu dem bekannten
Stand der Technik zu schaffen, welche eine Regelung mit hoher Geschwindigkeit erlaubt,
ohne dass der maximal zulässige Schwingstrom dabei überschritten wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Schaltungsanordnung gemäß Patentanspruch 1 und durch
ein Verfahren gemäß Patentanspruch 9 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß weist die Schaltungsanordnung hierzu zusätzlich eine Messschaltung
zur Messung eines an einem Ausgang der Wechselrichterschaltung anliegenden Schwingstroms
der hochfrequenten Wechselspannung auf. Mittels einer Schwingstromregeleinrichtung
wird dann auf Basis der Abweichung eines ermittelten aktuellen Ist-Schwingstromwerts
von einem vorgegebenen Schwingstrom-Maximalwert ein zweiter Stellgrößenwert für die
genannte Stellgröße für die Wechselrichterschaltung erzeugt. Der Spannungsregeleinrichtung
und der Schwingstromregeleinrichtung ist dann eine Schalteinrichtung nachgeschaltet,
welche den ersten Stellgrößenwert und den zweiten Stellgrößenwert vergleicht und nur
den jeweils kleineren Stellgrößenwert als resultierenden Stellgrößenwert an die Wechselrichterschaltung
weiterleitet.
[0008] Durch das erfindungsgemäße Verfahren, mittels einer Schwingstromregeleinrichtung
separat einen zweiten Stellgrößenwert anhand der Abweichungen eines Ist-Schwingstromwerts
von einem vorgegebenen Schwingstrom-Maximalwert zu ermitteln und mit dem ersten Stellgrößenwert
der Spannungsregeleinrichtung zu vergleichen und dabei nur den jeweils kleineren Stellgrößenwert
der Wechselrichterschaltung zuzuführen, wird erreicht, dass im Normalfall eine sehr
schnelle Regelung durch die Spannungsregeleinrichtung erfolgt, die nur in den Grenzfällen,
wenn ein kritischer Bereich bezüglich des Schwingstroms erreicht ist, durch die Schwingstromregeleinrichtung
abgelöst wird. Das heißt, bei dieser
"Ablöseregelung" wird, solange die Spannungsregeleinrichtung "normal" arbeitet und
nur einen Schwingstrom "beansprucht", der kleiner ist als der maximal zulässige Schwingstrom,
die Stellgröße der Spannungsregeleinrichtung an die Regelstrecke weitergegeben. Nur
dann, wenn der maximal zulässige Schwingstrom erreicht bzw. überschritten würde, was
z. B. beim Hochfahren in der Regel der Fall sein wird, greift die Schwingstromregeleinrichtung
ein und begrenzt den Schwingstrom auf seinen maximal zulässigen Wert.
[0009] Die abhängigen Ansprüche enthalten jeweils besonders vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung.
[0010] Vorzugsweise wird zumindest für eine der beiden Regeleinrichtungen, besonders bevorzugt
für beide Regeleinrichtungen, jeweils zumindest ein PI-Regler (Proportional/Integral-Regler)
verwendet. Der Integralanteil des betreffenden Reglers hat die Aufgabe, den stationären
Regelfehler, d. h. den Regelfehler im eingeschwungenen Zustand, zu Null zu zwingen.
Damit wird eine bleibende Regelabweichung sicher vermieden. Die Regeleinrichtungen
bestehen hierbei vorzugsweise aus hintereinander geschalteten Proportionalteilen und
Integralteilen. Der Vorteil gegenüber einer parallelen PI-Reglerstruktur besteht darin,
dass hierbei die Reglerparameter betreffend die Verstärkung und die Nachstellzeit
getrennt voneinander eingestellt werden können. Anstelle eines PI-Reglers kann auch
jeweils ein PID-Regler verwendet werden.
[0011] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Ausgang der Schalteinrichtung
mit einem Eingang der Spannungsregeleinrichtung und/oder der Schwingstromregeleinrichtung
verbunden, um den resultierenden Stellgrößenwert zurückzuführen. Die Spannungsregeleinrichtung
und/oder die Schwingstromregeleinrichtung sind dabei derart ausgebildet, dass sie
mit dem resultierenden Stellgrößenwert mitgeführt werden, wenn der von der betreffenden
Regeleinrichtung erzeugte Stellgrößenwert nicht selbst als resultierender Stellgrößenwert
weitergeleitet wird. Hierzu vergleicht die jeweilige Regeleinrichtung die resultierende
Stellgröße mit dem eigenen, intern ebenfalls rückgeführten Stellgrößenwert. Durch
diese Variante werden zusätzliche Einschwingvorgänge aufgrund von Sprüngen beim Umschalten
zwischen den beiden Regeleinrichtungen sicher verhindert.
[0012] Vorzugsweise ist die Schalteinrichtung derart ausgebildet, dass sie zumindest einen
vorgegebenen Stellgrößen-Minimalwert als resultierenden Stellgrößenwert an die Wechselrichterschaltung
weiterleitet. Außerdem wird vorzugsweise auch maximal ein vorgegebener Stellgrößen-Maximalwert
als resultierender Stellgrößenwert an die Wechselrichterschaltung weitergeleitet.
Dadurch wird die resultierende Stellgröße aktiv auf einen Bereich zwischen dem Minimalwert
und dem Maximalwert begrenzt.
[0013] Da die Reglerparameter, d. h. die Reglerverstärkung und die Nachstellzeit, in der
Regel arbeitspunktabhängig sind, weisen die Spannungsregeleinrichtung und/oder die
Schwingstromregeleinrichtung bevorzugt jeweils Mittel auf, um in Abhängigkeit von
einer eingestellten Röntgenröhrenspannung und/oder in Abhängigkeit von einem eingestellten
Röntgenröhrenstrom zumindest eine Kenngröße ( = Reglerparameter) der betreffenden
Regeleinrichtung zu variieren. Das heißt, es wird ein Wert für die eingestellte Röntgenröhrenspannung
sowie vorzugsweise auch für den eingestellten Röntgenröhrenstrom auf entsprechende
Eingänge der jeweiligen Regeleinrichtung gegeben, wodurch intern die Kenngrößen der
betreffenden Regeleinrichtungen passend eingestellt werden.
[0014] Eine solche erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur Erzeugung einer Röntgenröhrenspannung
kann prinzipiell in jedem herkömmlichen Röntgengenerator eingesetzt werden, unabhängig
davon, wie der Röntgengenerator bezüglich seiner weiteren Komponenten wie beispielsweise
der verschiedenen Messeinrichtungen oder der Heizstromversorgung aufgebaut ist. Ebenso
kann die Erfindung weitgehend unabhängig von der konkreten Ausgestaltung der Wechselrichterschaltung
und des Hochspannungserzeugers eingesetzt werden.
[0015] Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand
von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Aus den beschriebenen Beispielen sowie
den Zeichnungen ergeben sich weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung.
Es zeigen:
- Figur 1a
- eine Prinzipskizze einer Schaltungsanordnung nach dem Stand der Technik mit einer
Wechselrichterschaltung und einem dahinter geschalteten Hochspannungserzeuger zu Erzeugung
einer Hochspannung für eine Röntgenröhre,
- Figur 1b
- eine Modelldarstellung eines Regelkreises für eine Schaltungsanordnung nach dem Stand
der Technik gemäß Figur 1a,
- Figur 2
- eine Modelldarstellung des Regelkreises einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
und
- Figur 3
- eine detailliertere Modelldarstellung des Regelkreises einer besonders vorteilhaften
Variante der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung.
[0016] In Figur 1a sind die typischen Komponenten eines Röntgengenerators dargestellt, die
bezüglich der Regelung der Röntgenröhrenspannung U
Rö die Regelstrecke darstellen. Hierzu gehören zunächst ein Schwingkreiswechselrichter
G
si, ein Hochspannungserzeuger G
su sowie eine Röntgenröhre 6.
[0017] Die Wechselrichterschaltung G
si weist mehrere Leistungshalbleiter 3 auf, welche entsprechend so geschaltet werden,
dass eine Zwischenkreisgleichspannung V
z in eine Hochfrequenzspannung umgewandelt wird. Die Wechselrichterschaltung G
si weist außerdem einen Spannungsfrequenzwandler 2 auf, welcher einen Spannungswert
Y(t) in eine Ansteuerfrequenz f
a umwandelt, mit der die Leistungshalbleiter 3 des Wechselrichters G
si angesteuert werden. Die Eingangsspannung bildet somit die Stellgröße Y(t) der Regelstrecke.
Bei der Wechselrichterschaltung G
si handelt es sich hier um einen Schwingkreiswechselrichter (Inverter). Es können aber
auch andere Wechselrichterschaltungen, beispielsweise ein Rechteckwechselrichter bzw.
beliebige Serien- oder Multiresonanzwechselrichter, verwendet werden.
[0018] Der Hochspannungserzeuger G
su besteht zum einen aus einem Transformator 4 mit einem Übertragungsfaktor ü und einer
dem Transformator nachgeschalteten Gleichricht- und Glättungseinrichtung 5. Die am
Ausgang der Gleichricht- und Glättungseinrichtung 5 vorliegenden Röntgenröhrenspannung
U
Rö wird der Röntgenröhre 6 zugeführt.
[0019] Figur 1b zeigt ein Strukturbild für einen Regelkreis nach dem Stand der Technik.
Die Wechselrichterschaltung G
si wird hier als Block dargestellt und kann im regelungstechnischen Sinn durch den proportionalen
Übertragungsfaktor K
si und eine Zeitkonstante T
si beschrieben werden, wobei insbesondere der proportionale Übertragungsfaktor K
si durch Resonanzerscheinungen im Wechselrichter G
si stark nichtlinear ist, d. h. vom Arbeitspunkt des Wechselrichters G
si abhängt.
[0020] Der Hochspannungserzeuger G
su wird ebenfalls als Block dargestellt. Er kann durch den proportionalen Übertragungsfaktor
K
su und die Zeitkonstante T
su beschrieben werden, wobei beide Größen unmittelbar von der Röntgenröhrenspannung
U
Rö und dem Röntgenröhrenstrom I
Rö abhängen, d. h. arbeitspunktabhängig einen großen Wertebereich umfassen. i
sw(t) ist der Schwingstrom des Wechselrichters G
si, der die Primärwicklung des Hochspannungstransformators 4 des Hochspannungserzeugers
G
su versorgt. Um eine Beschädigung der Leistungshalbleiter 3 in der Wechselrichterschaltung
G
si zu vermeiden, darf der Schwingstrom i
sw(t) einen Maximalwert nicht übersteigen.
[0021] Gemäß dem Stand der Technik wird zur Regelung der Ausgangsspannung am Hochspannungserzeuger
G
su die dort zu einem bestimmten Zeitpunkt t anliegende Ist-Spannung V
u(t) mit einem Sollwert W
U(t) verglichen, welcher der gewünschten Röntgenröhrenspannung U
Rö entspricht, d. h. die Differenz wird einer Spannungsregelung G
RU zugeführt, welche hier ebenfalls in Form eines Blocks dargestellt ist.
[0022] Bei dieser Spannungsregeleinrichtung G
RU handelt es sich herkömmlicherweise um einen einfachen PI-Regler, welcher in Abhängigkeit
von der Abweichung des Istwerts V
U(t) vom Sollwert W
U(t) die Stellgröße Y(t) erzeugt, welche dann auf den Eingang des Spannungsfrequenzwandlers
2 der Wechselrichterschaltung G
si gegeben wird.
[0023] Bei einem solchen konventionellen Regelkreis gemäß Figur 1b muss die Regelgeschwindigkeit
der Spannungsregeleinrichtung G
RU so langsam eingestellt werden, dass der Schwingstrom i
sw(t) auch beim Hochfahren den maximal zulässigen Wert nicht überschreitet. Dies bedeutet,
dass keine schnelle Regelung mit dem Spannungsregler G
RU möglich ist und damit auch Störungen nur langsam ausgeregelt werden. Bei einer Umdimensionierung
der Wechselrichterschaltung G
si müssen außerdem die Reglerparameter des Spannungsreglers G
RU entsprechend angepasst werden, da hier ja nur eine indirekte Begrenzung des Schwingstroms
i
sw(t) erfolgt.
[0024] Figur 2 zeigt im Vergleich zu Figur 1b deutlich die erfindungsgemäße Änderung der
Struktur des Regelkreises. Bei dieser Ablöserregelung wird erfindungsgemäß zwischen
zwei im Prinzip parallel geführten Regelkreisstrukturen umgeschaltet.
[0025] Wie beim Stand der Technik gemäß Figur 1b bildet auch hier die Röntgenröhren-Spannungsregeleinrichtung
G
RU aus der Differenz zwischen der gewünschten Röntgenröhrenspannung, d. h. der Sollspannung
W
U(t), und der tatsächlichen Röntgenröhrenspannung, d. h. der Ist-Röntgenröhrenspannung
V
U(t) in sinnvoller Weise eine Stellgröße Y
U(t).
[0026] Zusätzlich wird jedoch mittels eines Glättungsglieds 7 der Schwingstrom i
sw(t) gemessen. Dieses Glättungsglied 7 wird durch die zusätzliche Zeitkonstante T
MI regeltechnisch beschrieben. Der dabei ermittelte Ist-Schwingstromwert V
I(t) wird mit einem maximal zulässigen Schwingstromwert W
I_max (=Sollwert) verglichen, d. h. es wird die Differenz dieser Werte gebildet und einer
weiteren Regeleinrichtung, der Schwingstromregeleinrichtung G
RI, zugeführt, welche ebenfalls einen Stellgrößenwert Y
I(t) für die Stellgröße für die Wechselrichterschaltung G
si bildet.
[0027] Sowohl der erste Stellgrößenwert Y
U(t), der von der Spannungsregeleinrichtung G
RU gebildet wird, als auch der zweite Stellgrößenwert Y
I(t), der von der Schwingstromregeleinrichtung G
RI gebildet wird, werden zu einer Schalteinrichtung 8 geführt. Diese Schalteinrichtung
8 wählt zwischen den beiden Stellgrößenwerten Y
U(t) und Y
I(t) denjenigen Stellgrößenwert Y
U(t), Y
I (t) aus, der zum aktuellen Zeitpunkt t kleiner ist, und leitet diesen Stellgrößenwert
Y
U(t), Y
I(t) als resultierenden Stellgrößenwert Y(t) an die Wechselrichterschaltung G
si weiter.
[0028] Beide Regeleinrichtungen G
RI, G
RU beinhalten hier jeweils einen PI-Regler. Durch den Integralanteil der PI-Regler wird
eine bleibende Regelabweichung vermieden.
[0029] Diese Ablöseregelung gemäß Figur 2 hat den Vorteil, dass im
"Normalfall" die Spannungsregeleinrichtung G
RU für die Regelung der Röntgenröhrenspannung zuständig ist. Lediglich in den Fällen,
in denen der von der Spannungsregeleinrichtung G
RU erzeugte aktuelle Stellgrößenwert Y
U(t) dazu führen würde, dass der Schwingstrom i
sw(t) einen erlaubten Maximalwert überschreiten würde, ist der von der Schwingstromregeleinrichtung
G
RI erzeugte aktuelle Stellgrößenwert Y
I(t) kleiner als der von der Spannungsregeleinrichtung G
RU erzeugte Stellgrößenwert Y
U(t). Daher wird in diesen Fällen die Spannungsregeleinrichtung G
RU quasi außer Kraft gesetzt und es wirkt nur die Schwingstromregeleinrichtung G
RI. Dies hat den Vorteil, dass die Spannungsregeleinrichtung G
RU erheblich schneller eingestellt werden kann als bei einem Regelkreis gemäß dem Stand
der Technik und somit dementsprechend schnell Störgrößen ausgeregelt werden können.
Durch die Ablösung in Extremfällen wird dennoch sicher verhindert, dass der Schwingstrom
i
sw(t) den zulässigen Maximalwert überschreitet.
[0030] Die Röntgenröhrenspannungsregelung selbst wird bei dem erfindungsgemäßen Aufbau im
Normalfall nicht durch die Messzeitkonstante T
MI des Schwingstroms i
sw(t) verlangsamt, da das Glättungsglied 7 nicht im Regelkreis der Röntgenröhrenspannung
liegt.
[0031] Da die Parameter der beiden Teilregelstrecken jeweils vom aktuellen Arbeitspunkt
der Röntgenröhre 6 abhängen, lässt sich die Dimensionierung der beiden Regeleinrichtungen
G
RU, G
RI wesentlich erleichtern, wenn ihre Kenngrößen, d. h. die Reglerverstärkungen und die
Nachstellzeiten, arbeitspunktabhängig gesteuert werden. Hierzu werden, wie dies in
Figur 2 schematisch dargestellt wird, den beiden Regeleinrichtungen G
RI, G
RU jeweils die Werte der eingestellten Röntgenröhrenspannung U
Rö und des eingestellten Röntgenröhrenstroms I
Rö zugeführt.
[0032] Figur 3 zeigt ein detaillierteres Strukturbild des Regelkreises gemäß Figur 2, wobei
die Regelkreise hier zusätzliche, besonders vorteilhafte Merkmale aufweisen.
[0033] Ein zusätzliches Merkmal besteht darin, dass hier die Schalteinrichtung 8 weitere
Eingänge aufweist, über die der Schalteinrichtung 8 ein Stellgrößenmaximalwert Y
max und ein Stellgrößenminimalwert Y
min vorgegeben werden. Die Schalteinrichtung 8 ist dabei so aufgebaut, dass zumindest
der Stellgrößenminimalwert Y
min und maximal der Stellgrößenmaximalwert Y
max ausgegeben werden. Das heißt, es wird dynamisch ein Stellgrößenbereich vorgegeben,
innerhalb dessen sich die aktuell an die Wechselrichterschaltung G
si weitergeleitete Stellgröße Y(t) bewegt. Der Stellgrößenmaximalwert Y
max und der Stellgrößenminimalwert Y
min werden in der Regel werkseitig eingestellt. Sie können insoweit auch durch entsprechende
Auslegung der Schalteinrichtung 8 selbst bereits vorgegeben sein.
[0034] Außerdem ist in Figur 3 ein genauerer Aufbau der Spannungsregeleinrichtung G
RU und der Schwingstromregeleinrichtung G
RI dargestellt. Es handelt sich hierbei jeweils um PI-Regler mit einem Proportionalanteil
12, 15 und einem dahintergeschalteten Integralanteil 13, 14. Regelungstechnisch sind
die Proportionalanteile 12, 15 wieder jeweils durch die Übertragungsfaktoren K
PRI bzw. K
PRU bestimmt und die Integralanteile 13, 14 durch die Zeitkonstanten T
NI bzw. T
NU.
[0035] Dieser in Figur 3 dargestellte Aufbau mit hintereinander geschalteten Proportionalanteilen
12, 15 und Integralanteilen 13, 14 hat gegenüber einer parallelen PI-Reglerstruktur
den Vorteil, dass hier die Reglerverstärkungen K
PRI, K
PRU und die Nachstellzeiten T
NI, T
NU jeweils getrennt voneinander eingestellt werden können.
[0036] Als weiteres Merkmal wird bei diesem Ausführungsbeispiel jeweils durch eine Verbindung
des Ausgangs 9 der Schalteinrichtung 8 mit zusätzlichen Eingängen 10, 11 der Spannungsregeleinrichtung
G
RU bzw. der Schwingstromregeleinrichtung G
RI der resultierende Stellgrößenwert Y(t) zurückgekoppelt. Intern wird außerdem der
jeweils von der Regeleinrichtung G
RU, G
RI erzeugte eigene Stellgrößenwert Y
U(t), Y
I(t) vor den Integralanteil 13, 14 zurückgekoppelt und die Differenz zwischen dem rückgekoppelten,
resultierenden Stellgrößenwert Y(t) und dem jeweils eigenen Stellgrößenwert Y
U(t), Y
I(t) gebildet.
[0037] Das heißt, beide Regeleinrichtungen G
RU, G
RI weisen jeweils Begrenzungsbeobachter auf, die derart gekoppelt sind, dass der Integralanteil
13, 14 der jeweils inaktiven Regeleinrichtung G
RU, G
RI vom Integralanteil 13, 14 der aktiven Regeleinrichtung - d. h. der Regeleinrichtung
G
RU, G
RI, deren Stellgrößenwert Y
U(t), Y
I(t) gerade den resultierenden Stellgrößenwert Y(t) bildet - mitgeführt wird. Auf diese
Weise werden Störungen beim Umschalten zwischen den Regeleinrichtungen G
RU,G
RI vermieden. Ansonsten würde die Gefahr bestehen, dass die Regeleinrichtungen G
RU, G
RI in den Anschlag laufen, was zur Folge hätte, dass die Integralanteile 13, 14 überladen
werden. Dies würde wiederum eine Verschlechterung des Einschwingverhaltens beim Umschalten
zur Folge haben (Wind-Up-Effekt).
[0038] Es wird noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den in den Figuren dargestellten
Schaltungsanordnungen nur um Ausführungsbeispiele handelt und für den Fachmann eine
Vielzahl von Variationsmöglichkeiten zur Realisierung einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
bestehen. So kann z. B. auch eine adaptive Regelung des Spannungsreglers in der Weise
erfolgen, dass die Nachstellzeit abhängig vom Röhrenspannungsistwert im Verlauf der
Röhrenspannung eingestellt wird.
1. Schaltungsanordnung (1) zur Erzeugung einer Röntgenröhrenspannung
mit einer Wechselrichterschaltung (Gsi) zur Erzeugung einer hochfrequenten Wechselspannung,
mit einem Hochspannungserzeuger (Gsu) zur Umwandlung der hochfrequenten Wechselspannung in eine Hochspannung für die Röntgenröhre
(6)
und mit einer Spannungsregeleinrichtung (GRU), die auf Basis der Abweichung einer Ist-Röntgenröhrenspannung (VU(t)) von einer Soll-Röntgenröhrenspannung (WU(t)) einen ersten Stellgrößenwert (YU(t)) für eine Stellgröße für die Wechselrichterschaltung (Gsi) zur Erreichung einer Anpassung der Ist-Röntgenröhrenspannung (VU(t)) an die Soll-Röntgenröhrenspannung (WU(t)) erzeugt,
gekennzeichnet durch
eine Messschaltung (7) zur Messung eines an einem Ausgang der Wechselrichterschaltung
(Gsi) anliegenden Schwingstroms (isw(t)) der hochfrequenten Wechselspannung,
eine Schwingstromregeleinrichtung (GRI), um auf Basis der Abweichung eines ermittelten Ist-Schwingstromwerts (VI (t)) von einem vorgegebenen Schwingstrom-Maximalwert (WI_max) einen zweiten Stellgrößenwert (YI(t)) für die genannte Stellgröße zu erzeugen,
und eine der Spannungsregeleinrichtung (GRU) und der Schwingstromregeleinrichtung (GRI) nachgeschaltete Schalteinrichtung (8), welche derart ausgebildet ist, dass sie den
ersten Stellgrößenwert (YU(t)) und den zweiten Stellgrößenwert (YI(t)) vergleicht und nur den jeweils kleineren Stellgrößenwert (YU(t), YI(t)) als resultierenden Stellgrößenwert (Y(t)) an die Wechselrichterschaltung (Gsi) weiterleitet.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsregeleinrichtung (GRU) und/oder die Schwingstromregeleinrichtung (GRI) einen PI-Regler umfassen.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ausgang (9) der Schalteinrichtung (8) zur Rückführung des resultierenden Stellgrößenwerts
(Y(t)) mit einem Eingang (10, 11) der Spannungsregeleinrichtung (GRU) und/oder der Schwingstromregeleinrichtung (GRI) verbunden ist und dass die Spannungsregeleinrichtung (GRU) und/oder die Schwingstromregeleinrichtung (GRI) derart ausgebildet sind, dass sie mit dem resultierenden Stellgrößenwert (Y(t))
mitgeführt werden, wenn der von der betreffenden Regeleinrichtung erzeugte Stellgrößenwert
(YU(t), YI(t)) nicht als resultierender Stellgrößenwert (Y(t)) weitergeleitet wird.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalteinrichtung (8) derart ausgebildet ist, dass sie zumindest einen vorgegebenen
Stellgrößenminimalwert (Ymin) als resultierenden Stellgrößenwert (Y(t)) an die Wechselrichterschaltung (Gsi) weiterleitet.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalteinrichtung (8) derart ausgebildet ist, dass sie maximal einen vorgegebenen
Stellgrößenmaximalwert (Ymax) als resultierenden Stellgrößenwert (Y(t)) an die Wechselrichterschaltung (Gsi) weiterleitet.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsregeleinrichtung (GRU) und/oder die Schwingstromregeleinrichtung (GRI) jeweils Mittel aufweisen, um in Abhängigkeit von einer eingestellten Röntgenröhrenspannung
(URö) und/oder in Abhängigkeit von einem eingestellten Röntgenröhrenstrom (IRö) zumindest eine Kenngröße der betreffenden Regeleinrichtung (GRU, GRI) zu variieren.
7. Röntgengenerator mit einer Schaltungsanordnung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis
6.
8. Röntgeneinrichtung mit einem Röntgengenerator nach Anspruch 7.
9. Verfahren zur Erzeugung einer Röntgenröhrenspannung,
bei dem zunächst mittels einer Wechselrichterschaltung (Gsi) eine hochfrequenten Wechselspannung erzeugt wird, welche dann in eine Hochspannung
für die Röntgenröhre (6) umgewandelt wird,
wobei auf Basis der Abweichung eines Ist-Spannungswerts (VU(t)) von einem Soll-Spannungswert(WU(t)) mittels einer Spannungsregeleinrichtung (GRU) ein erster Stellgrößenwert (YU(t)) für eine Stellgröße für die Wechselrichterschaltung (Gsi) zur Anpassung des Ist-Spannungswerts (VU(t)) an den Soll-Spannungswert (WU(t)) erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf Basis der Abweichung eines an einem Ausgang der Wechselrichterschaltung (Gsi) ermittelten Ist-Schwingstromwerts (VI (t)) der hochfrequenten Wechselspannung von einem vorgegebenen Schwingstrom-Maximalwert
(WI_max) mittels einer Schwingstromregeleinrichtung (GSI) ein zweiter Stellgrößenwert (YI(t)) für die genannte Stellgröße erzeugt wird,
und dann der erste Stellgrößenwert (YU(t)) und der zweite Stellgrößenwert (YI(t)) verglichen werden und der jeweils kleinere Stellgrößenwert (YU(t), YI(t)) als resultierender Stellgrößenwert (Y(t)) der Wechselrichterschaltung (Gsi) zugeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Spannungsregeleinrichtung (GRU) und/oder als Schwingstromregeleinrichtung (GSI) ein PI-Regler verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der resultierende Stellgrößenwert (Y(t)) als ein Eingangswert an die Spannungsregeleinrichtung
(GRU) und/oder die Schwingstromregeleinrichtung (GRI ) zurückgeführt wird und die betreffende Regeleinrichtung (GRU, GRI) mit dem resultierenden Stellgrößenwert (Y(t)) mitgeführt wird, wenn der von ihr
erzeugte Stellgrößenwert (Yu(t), YI(t)) nicht als resultierender Stellgrößenwert (Y(t)) der Wechselrichterschaltung (GSI) zugeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein vorgegebener Stellgrößenminimalwert (Ymin) als resultierender Stellgrößenwert (Y(t)) der Wechselrichterschaltung (Gsi) zugeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass maximal ein vorgegebener Stellgrößenmaximalwert (Ymax) als resultierender Stellgrößenwert (Y(t)) der Wechselrichterschaltung (Gsi) zugeführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Kenngröße der Spannungsregeleinrichtung (GRU) und/oder der Schwingstromregeleinrichtung (GRI) in Abhängigkeit von einer eingestellten Röntgenröhrenspannung (URö) und/oder in Abhängigkeit von einem eingestellten Röntgenröhrenstrom (IRö) variiert wird.