[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Einstellung eines Falzschwertes gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei der Herstellung von Falzprodukten wie beispielsweise gefalzten Papierbögen oder
Signaturen ist es erforderlich, die beim Falzen eingesetzten Falzschwerte exakt zu
positionieren. Um beim Betreiben der Falzmaschine auch auf sich verändernde Gegebenheiten
reagieren zu können, ist es erforderlich, dass eine Einstellmöglichkeit auch während
des Betriebes vorgesehen wird. Hierzu muss insbesondere die Eintauchtiefe des Falzschwertes
veränderbar sein. Denn ein zu tiefes Eintauchen kann das zu falzende Produkt beschädigen,
während ein zu geringes Eintauchen zu einer mangelhaften Ausführung des Falzvorganges
führt, da dann das Falzprodukt nicht kontrolliert und schlupffrei an die Falzwalzen
übergeben wird.
[0003] Aus der DE 30 19 003 ist eine Einrichtung zum stufenlosen Verstellen des Falzmessers
bezüglich seiner Eintauchtiefe bekannt. Dabei wird die Eintauchtiefe dadurch geregelt,
dass die Drehachse des Antriebsgliedes für die Schubbewegung des Falzmessers verändert
wird. Um diese Veränderung zu erreichen, wird vorgeschlagen, die Position der Drehachse
eines Treibrades, das mit dem Falzschwert gekoppelt ist, mit Hilfe eines äußeren Anschlages
in die gewünschte Position zu bringen. Da der äußere Anschlag auch während des Betriebes
der Falzmaschine zugänglich ist, ist damit eine Positionierung auch während des Betriebes
möglich.
[0004] Aus der DE 30 27 342 ist weiterhin eine Einrichtung zur Einstellung eines Falzschwertes
bekannt, die eine Einstellung des Falzschwertes auch bei laufender Maschine zulässt.
Dabei ist das Falzschwert an einem Schwertbolzen angebracht, der an einem Gehäuse
befestigt ist. Zur Einstellung der Eindringtiefe des Falzschwertes wird eine vertikale
Führungsplatte vorgesehen, entlang derer das Gehäuse mit Hilfe einer Stellschraube
geführt positioniert werden kann.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine weitere Einrichtung zur Einstellung
eines Falzschwertes vorzuschlagen, bei der die Verstellung des Falzschwertes während
des laufenden Falzprozesses durchgeführt werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Einrichtung zur Einstellung eines Falzschwertes
mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß wird also eine Schubstange vorgesehen, die zweiteilig aufgebaut ist,
wobei eine innere Schubstange und eine äußere Schubstange vorgesehen sind. Das Falzschwert
ist mit der Schubstange gekoppelt. Die Positionierung des Falzschwertes erfolgt mit
Hilfe einer Einrichtung, die die relative Position der äußeren Schubstange zur inneren
Schubstange einstellt. Die Positioniereinrichtung ist gestellfest angebracht, so dass
sie die Bewegung des Falzschwerts und der Schubstange nicht mitmacht.
[0008] Mit dieser Einrichtung ist es nun möglich, auch während des laufenden Falzprozesses
ohne Reduzierung der Maschinengeschwindigkeit das Falzschwert im Hinblick auf seine
Eintauchtiefe einzustellen. Da lediglich die Position der inneren Schubstange zur
äußeren Schubstange verändert werden muss, müssen auch keine großen Massen bewegt
werden, sodass die Einstellung einfach erfolgen kann. Dies vereinfacht die Bedienung
erheblich bei gleichzeitiger Erhöhung der Effektivleistung der Falzmaschine. Sofern
die relative Position zwischen der inneren Schubstange und der äußeren Schubstange
maschinell verändert wird, kann auch eine automatische Einstellung bzw. Nachregelung
oder eine für bestimmte Papierarten erforderliche Voreinstellung vorgenommen werden.
[0009] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Positionierung
der inneren Schubstange relativ zur äußeren Schubstange mit Hilfe eines Zahnradpaares.
Dabei wird das erste Zahnrad, insbesondere ein Ritzel, mit Hilfe einer geeigneten
Einrichtung angetrieben. Die Drehung dieses Zahnrades wird auf ein zweites Zahnrad,
welches ein Innengewinde aufweist, übertragen. Das Innengewinde dieses zweiten Zahnrades
steht mit einer Gewindehülse, die ein Außengewinde aufweist, in Wirkverbindung. Die
Gewindehülse ist an der äußeren Schubstange befestigt. Das zweite Zahnrad mit dem
Innengewinde liegt auf einem Anschlag auf, der fest mit der inneren Schubstange verbunden
ist. Mit Hilfe dieser Konstellation wird jede Drehung des zweiten Zahnrades über dessen
Innengewinde auf die äußere Schubstange übertragen. Der fest mit der inneren Schubstange
verbundene Anschlag bewirkt eine Relativbewegung zwischen der äußeren Schubstange
und der inneren Schubstange und damit eine Veränderung der Position des Falzschwertes.
[0010] Sofern das Innengewinde des zweiten Zahnrades und das Außengewinde der Gewindehülse
als Feingewinde ausgeführt sind, lässt sich eine exakte und feine Relativbewegung
zwischen der äußeren Schubstange und der inneren Schubstange erzeugen. Entsprechend
kann eine Höhenverstellung des Falzschwertes sehr einfach, exakt und stufenlos erfolgen.
[0011] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der nachfolgenden Beschreibung der Figur.
[0012] Es zeigt im Einzelnen:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Einstellvorrichtung.
[0013] Die in der Figur 1 im Querschnitt gezeigte Einrichtung zur Einstellung eines Falzschwertes
zeigt eine Antriebswelle 32, die mit einer Mitnehmerscheibe 34 verbunden ist. Über
einen Gelenkbolzen 38 ist eine Schubkurbel 36 mit der Antriebswelle verbunden. Die
Schubkurbel 36 wiederum ist über einen zweiten Gelenkbolzen 39 mit einer inneren Schubstange
14 fest verbunden. Durch diese Antriebskonfiguration wird eine Rotationsbewegung der
Antriebswelle 32 über die Schubkurbel 36 in eine vertikale Translationsbewegung der
inneren Schubstange 14 umgewandelt. Da die innere Schubstange 14 über einen Anschlag
28 und eine Druckfeder 30 mit der äußeren Schubstange 16 gekoppelt ist, wird dieser
Hub auf die äußere Schubstange 16 übertragen, sodass die gesamte Schubstange 12 vertikal
bewegt wird. Damit wird die für das Falzen eines Falzproduktes erforderliche Vertikalbewegung
des Falzschwertes 10 erzeugt, wobei das Falzschwert 10 mit der äußeren Schubstange
16 verbunden ist. Erfindungsgemäß ist also eine Schubstange 12 vorgesehen, die eine
äußere Schubstange 16 und eine innere Schubstange 14 aufweist.
[0014] Die Antriebswelle 32, Mitnehmerscheibe 34, Schubkurbel 36, der Anschlag 28 und die
innere Schubstange 14 sind dem gemäß über die beiden Gelenkbolzen 38, 39 fest miteinander
verbunden. Die äußere Schubstange 16 sowie eine Gewindehülse mit Außengewinde 22 und
das Falzschwert 10 bilden zusammen ein starres System.
[0015] Bei dieser Konstellation lässt sich eine Höhenverstellung des Falzschwertes 10, das
heißt also eine Änderung der maximalen Eintauchposition des Falzschwertes 10 in den
Walzenspalt 42 dadurch erreichen, dass eine Relativbewegung der äußeren Schubstange
16 zur inneren Schubstange 14 erzeugt wird.
[0016] Die Relativbewegung zwischen der äußeren Schubstange 16 und der inneren Schubstange
14 kann durch eine mechanische oder manuelle Positioniereinrichtung 26 geändert werden.
Dies kann beispielsweise durch eine manuelle oder mechanische Drehung einer Spindel
18 mit einem Ritzel 20 erreicht werden. Über das Ritzel 20 wird die Drehbewegung der
Spindel 18 auf das Zahnrad 24 übertragen, das mit dem Ritzel 20 in Eingriff steht.
Das Zahnrad 24 weist ein Innengewinde auf, das wiederum mit einem Außengewinde einer
Gewindehülse 22 in Wirkverbindung steht, wobei die Gewindehülse 22 an der äußeren
Schubstange 16 befestigt ist. Da das Zahnrad 24 außerdem am Anschlag 28 aufliegt,
das heißt abgestützt ist, wird die äußere Schubstange 16 entsprechend der Drehung
des Zahnrades 24 und entsprechend der Steigung des Gewindes der Gewindehülse 22 nach
oben bzw. nach unten bewegt. Das Falzschwert 10 und die äußere Schubstange 16 bilden
eine starre Einheit. In Folge der Positionsänderung der äußeren Schubstange 16 wird
daher auch die Position des Falzschwertes 10 geändert. Damit kann über die Drehung
der Spindel 18 die Position des Falzschwertes 10 eingestellt werden. Um das Falzschwert
10 in eine definierte Endlage bringen zu können ist bevorzugt an dem dem Falzschwert
10 zugewandten Ende der inneren Schubstange 14 eine Druckfeder 30 vorgesehen, die
die äußere Schubstange 16, die Gewindehülse 22 und damit das Falzschwert 10 in einer
definierten Endlage fixiert.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 10
- Falzschwert
- 12
- Schubstange
- 14
- innere Schubstange
- 16
- äußere Schubstange
- 18
- Spindel
- 20
- Ritzel
- 22
- Gewindehülse
- 24
- Zahnrad
- 26
- Positioniereinrichtung
- 28
- Anschlag
- 30
- Druckfeder
- 32
- Antriebswelle
- 34
- Mitnehmerscheibe
- 36
- Schubkurbel
- 38
- Gelenkbolzen
- 39
- Gelenkbolzen
- 42
- Walzenspalt
1. Einrichtung zur Einstellung eines Falzschwertes (10) mit einer Schubstange (12), an
die das Falzschwert (10) gekoppelt ist, um eine vertikale Bewegung des Falzschwertes
(10) zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schubstange (12) eine innere Schubstange (14) und eine äußere Schubstange (16)
sowie eine Positioniereinrichtung (26) zum Einstellen der relativen Position der äußeren
Schubstange (16) zur inneren Schubstange (14) aufweist, die relativ zur äußeren(16)
und/oder inneren Schubstange (14) gestellfest angebracht ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Positioniereinrichtung (26) ein Zahnrad (24) und ein Ritzel (20) umfasst, die
ineinander greifen.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zahnrad (24) ein Innengewinde aufweist und an einem Anschlag (28) abgestützt
ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der äußeren Schubstange (16) eine Gewindehülse (22) mit einem Außengewinde vorgesehen
ist und dass das Zahnrad (24) so positioniert ist, dass sein Innengewinde in das Außengewinde
der Gewindehülse (22) eingreift, sodass eine Drehbewegung des Zahnrades (24) in eine
Vertikalbewegung der äußeren Schubstange (16) umgesetzt wird.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Spindel (18) und/oder ein motorischer Antrieb zum Drehen des Ritzels (20) vorgesehen
ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
am unteren Ende der inneren Schubstange (14) eine Druckfeder (30) vorgesehen ist,
welche die äußere Schubstange (16) relativ zur inneren Schubstange (14) in eine definierte
Endlage drückt.
7. Falzmaschine mit wenigstens einem Falzwerk mit einem Falzschwert,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Falzschwert (10) eine Einrichtung zum Einstellen des Falzschwertes (10) nach
einem der Ansprüche 1 bis 6 aufweist.