[0001] Die Erfindung betrifft eine Zuführrolle für einen Kernfaden eines Coregarnes, insbesondere
für Streckwerke von Spinnereimaschinen, mit einer Laufrille, die einen Rillengrund
und im Querschnitt
im Wesentlichen V-förmige Seitenflächen aufweist, die in Umfangsflächen der Zuführrolle
übergehen.
[0002] Zuführrollen dieser Art sind durch die DE 196 01 466 A1 Stand der Technik. Für derartige
Zuführrollen werden häufig als Kernfäden dienende Elastomere verwendet, die einem
verstreckten Faserverband beigegeben und zusammen mit diesem zu einem Coregarn versponnen
werden. Dabei kann es, insbesondere nach einem Fadenbruch, gelegentlich zu Wickelbildungen
in der Laufrille der Zuführrolle kommen. Derartige Wickel müssen dann mühsam aus der
Laufrille entfernt werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das Entfernen derartiger, durch Betriebsstörungen
gebildeter Wickel zu erleichtern.
[0004] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Umfangsflächen mit wenigstens einem geradlinig
durchgehenden, die Laufrille kreuzenden und mindestens an den Rillengrund heranreichenden
Querschlitz versehen sind.
[0005] Ein derartiger, relativ schmaler Querschlitz macht es möglich, ein scharfes Messer
einzuführen und den in der Laufrille gebildeten Wickel aufzuschneiden und mühelos
zu entfernen. Diese durch ihre Einfachheit bestechende Erfindung führt im Wartungsfalle
zu einer spürbaren Zeitersparnis.
[0006] Vorteilhaft ist der Schlitzgrund des Querschlitzes tiefer als der Rillengrund. Dadurch
wird wirksam verhindert, dass beim Aufschneiden mit dem Messer der Rillengrund der
Laufrille beschädigt wird. Weiterhin ist es zweckmäßig, den Querschlitz unter einem
spitzen Winkel zur Laufrille anzuordnen. In einem solchen Falle, nämlich wenn dieser
Winkel deutlich von 90° abweicht, ist das Durchtrennen des Wickels leichter.
[0007] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
[0008] Es zeigen:
Figur 1 eine teilweise geschnittene Ansicht durch ein Streckwerk einer Spinnereimaschine
mit einer erfindungsgemäßen Zuführrolle für einen Kernfaden,
Figur 2 in stark vergrößerter Darstellung eine Ansicht der Zuführrolle in Richtung
des Pfeiles II der Figur 1.
[0009] Die Figur 1 zeigt ein Streckwerk 1 mit einem zugehörigen Belastungsträger 2. In Längsrichtung
einer Spinnmaschine gibt es eine Vielzahl solcher Belastungsträger 2, denen in der
Regel jeweils zwei benachbarte Streckwerke 1 zugeordnet sind. Bei einer Spinnmaschine
kann es sich bevorzugt um eine Ringspinnmaschine, jedoch auch um irgendeine andere
Spinnmaschine handeln, die mit Streckwerken 1 arbeitet.
[0010] Jedes Streckwerk 1 enthält in bekannter Weise angetriebene Unterzylinder 3, 4 und
5, die in Längsrichtung der Spinnmaschine durchlaufen und somit sämtlichen Streckwerken
1 einer Maschinenseite gemeinsam sind. Jeder Belastungsträger 2 trägt in ebenfalls
bekannter Weise drei so genannte Druckwalzenzwillinge 6,7 und 8, die zwei benachbarten
Streckwerken 1 bzw. zwei benachbarten Spinnstellen zugehören. Die einzelnen Druckwalzenzwillinge
6,7 und 8 sind durch gemeinsame Achsen jeweils miteinander verbunden und unter Zuordnung
einer Belastungsfeder im Belastungsträger 2 gehaltert.
[0011] Das Streckwerk 1 dient dem Verstrecken eines Vorgarnes oder Faserbandes 9, das in
Pfeilrichtung A bis zur gewünschten Feinheit verzogen wird. In dem zwischen den Unterzylindern
4 und 5 befindlichen Hauptverzugsfeld werden die verstreckten Fasern in bekannter
Weise durch Riemchen 10 und 11 geführt.
[0012] Den beiden benachbarten Streckwerken 1, dienen der gemeinsame Belastungsträger 2
zugeordnet ist, ist eine ebenfalls gemeinsame Coregarn-Einrichtung 12 zugehörig. Diese
enthält pro Spinnstelle eine Zuführrolle 13, die der jeweiligen Druckwalze des letzten
Druckwalzenzwillings 8 zugeordnet ist. Die Zuführrolle 13 liegt mit einer Umfangsfläche
14 auf der zugehörigen Ausgangsdruckwalze unter dem Druck einer Belastungsfeder auf
und ist durch Friktion angetrieben. Jede Zuführrolle 13 ist mit einer Laufrille 15
für einen Kernfaden 16 versehen, der in Laufrichtung B transportiert wird. Der Kernfaden
16 läuft um die zugehörige Zuführrolle 13 in der jeweiligen Laufrille 15 herum und
wird von hinten in den Klemmspalt 17 des jeweiligen Ausgangswalzenpaares eingeführt.
Das beim Verspinnen entstehende Coregarn 18 wird in Lieferrichtung C einem nicht dargestellten
Drallorgan, beispielsweise einer Ringspindel, zugeführt.
[0013] Jeder Kernfaden 16 wird einer nicht dargestellten Vorratsrolle entnommen, die auf
zwei in geringem Abstand und parallel zueinander angeordneten angetriebenen Wickelwalzen
aufliegt. Vor der Vereinigung mit dem zugehörigen Vorgarn oder Faserband 9 wird der
jeweilige Kernfaden 16 vorzugsweise verdehnt, wozu die Coregarn-Einrichtung 12 insgesamt
als so genannte Verdehnungseinrichtung ausgebildet ist. Als Kernfäden 16 kommen hierfür
vorteilhaft Elastomere in Betracht. Dabei hat sich ein drei- bis vierfaches Verdehnen
als zweckmäßig erwiesen. Die Verdehnung geht nach dem Erspinnen des Coregarnes 18
fast vollständig zurück, so dass ein weiches elastisches Coregarn 18 entsteht, dessen
Kern durch den jeweiligen Kernfaden 16 und dessen Mantel durch die Fasern des Vorgarnes
oder Faserbandes 9 gebildet werden.
[0014] Unter Bezugnahme auch auf die stark vergrößert dargestellte Figur 2 wird ersichtlich,
dass die Laufrille 15 der Zuführrolle 13 einen Rillengrund 19 aufweist, der über im
Querschnitt im Wesentlichen V-förmige Seitenflächen 20 und 21 in Umfangsflächen 14
und 22 übergeht. Die Umfangsflächen 14 und 22 sind vorzugsweise zylindrisch ausgebildet,
wobei die auf der zugehörigen Druckwalze aufliegende Umfangsfläche 14 einen größeren
Durchmesser aufweist als die andere Umfangsfläche 22, die zum Erleichtern eines Einfädelns
des Kernfadens 16 einen kleineren Durchmesser aufweist und nicht auf einer anderen
Walze aufliegt.
[0015] Bei Betriebsstörungen, beispielsweise bei einem Bruch des Coregarnes 18, kann es
vorkommen, dass sich der unter der Verdehnung zugeführte Kernfaden 16 mehrfach in
der Laufrille 15 um die Zuführrolle 13 herumwickelt und einen Wickel bildet, der manuell
entfernt werden muss. Aus diesem Grunde ist gemäß der vorliegenden Erfindung ein geradliniger
Querschlitz 23 vorgesehen, der in die Umfangsflächen 14 und 22 eingeschnitten ist,
die Laufrille 15 kreuzt und mindestens bis an den Rillengrund 19 heranreicht. Dadurch
lässt sich ein in der Laufrille 15 gebildeter Wickel mit einem Messer aufschneiden.
[0016] Damit beim Aufschneiden der Rillengrund 19 nicht beschädigt wird, ist der Schlitzgrund
24 vorteilhaft tiefer als der Rillengrund 19. Zum Erleichtern des Aufschneidens ist
außerdem der Querschlitz 23 unter einem spitzen Winkel α zur Laufrille 15 angebracht.
1. Zuführrolle für einen Kernfaden eines Coregarnes, insbesondere für Streckwerke von
Spinnereimaschinen, mit einer Laufrille, die einen Rillengrund und im Querschnitt
im Wesentlichen V-förmige Seitenflächen aufweist, die in Umfangsflächen der Zuführrolle
übergehen, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsflächen (14,22) mit wenigstens einem geradlinig durchgehenden, die Laufrille
(15) kreuzenden und mindestens an den Rillengrund (19) heranreichenden Querschlitz
(23) versehen sind.
2. Zuführrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitzgrund (24) des Querschlitzes (23) tiefer ist als der Rillengrund (19).
3. Zuführrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschlitz (23) unter einem spitzen Winkel (α) zur Laufrille (15) verläuft.