[0001] Die Erfindung betrifft allgemein Maschinen zur Herstellung und Behandlung einer Materialbahn
vorzugsweise aus Papier oder Karton, wenigstens umfassend: eine Materialbahnbildungseinrichtung,
die dafür ausgebildet ist, aus zugeführtem Ausgangsmaterial, vorzugsweise aus einer
Fasersuspension, kontinuierlich eine Materialbahn zu bilden; eine entlang eines Materialbahnwegs
nach der Materialbahnbildungseinrichtung angeordnete Entwässerungs- und Trockenpartie,
die dafür ausgebildet ist, der laufenden Materialbahn zumindest durch thermische oder/und
mechanische Einwirkung Wasser zu entziehen und die Materialbahn zumindest bis auf
einen Restfeuchtegehalt zu trocknen; eine entlang des Materialbahnwegs nach der Entwässerungs-
und Trockenpartie angeordnete Einrichtung zur Verarbeitung oder/und Aufnahme oder/und
Abgabe der Materialbahn, vorzugsweise eine Materialbahnaufrollungseinrichtung zum
Aufrollen der Materialbahn auf eine jeweilige Materialbahnrolle. Die Erfindung betrifft
speziell ein sich auf eine derartige Maschine beziehendes Umrüstverfahren, eine nach
dem Umrüstverfahren umgerüstete Maschine und ein Betriebsverfahren für diese Maschine.
[0002] Maschinen wie vorstehend angesprochen sind in vergleichsweise großer Zahl an verschiedenen
Standorten im Einsatz. Viele von diesen Maschinen weisen wenigstens eine entlang des
Materialwegs zwischen einer Vortrockenpartie und einer Nachtrockenpartie der Entwässerungs-
und Trockenpartie angeordnete Leimpresse zum Aufbringen eines Auftragsmediums, insbesondere
einer Oberflächenleimung oder/und Pigmentierung, auf wenigstens eine Seite der laufenden
Materialbahn auf. Eine derartige Leimpresse besteht häufig aus zwei gummiüberzogenen
Walzen oder einer harten, eventuell auch zonengesteuerten Walze und einer weichen
Walze, die auf die durchlaufende Bahn etwa eine Leimlösung oder/und eine Pigmentlösung
(im Sumpfbetrieb) aufbringen. Leimlösungen bestehen häufig aus Auslösungen von Stärke,
Proteinen oder Kunststoffdispersionen und haben unter anderem die Aufgabe, Faserzwischenräume
der Materialbahn schwerer benetzbar zu machen, damit das Material, etwa Papier, gegen
Eindringen von Flüssigkeiten widerstandsfähiger (nassfest) wird. Die Saugfähigkeit
wird verringert, Gefügefestigkeit, Rupffestigkeit und Radierfestigkeit werden verbessert.
Die Trocknung der Oberflächenleimung bzw. Oberflächenpigmentierung erfolgt in der
Nachtrockenpartie.
[0003] Leimpressen der angesprochenen Art sind in ihrer Laufgeschwindigkeit begrenzt, auf
typischerweise etwa 800 bis 1000 durchlaufende Materialbahnmeter pro Minute. Deswegen
werden heutzutage anstelle der angesprochenen Leimpressen bei Neuinstallationen in
der Regel so genannte Filmpressen eingesetzt, bei denen die Auftragsmenge mit speziellen
Auftragssystemen vordosiert und dann mittels zwei Walzen auf die durchlaufende Materialbahn
übertragen wird. Dadurch ist eine genaue Kontrolle der Auftragsmenge möglich, so dass
der Auftrag über die gesamte Bahnbreite gleichmäßiger ausfällt. Darüber hinaus haben
Filmpressen, die man auch als "moderne Leimpressen" bezeichnen könnte, den großen
Vorteil, dass sie deutlich größere Laufgeschwindigkeiten mit dementsprechend vergrößerter
Produktionskapazität zulassen. Es drängt sich deshalb betreffend installierte Anlagen
mit einer herkömmlichen Leimpresse der Gedanke auf, diese Leimpresse durch eine Filmpresse
zu ersetzen, wenn im Hinblick auf eine größere Produktionskapazität die Laufgeschwindigkeit
zu erhöhen ist.
Derartige Umrüstungen von einer Leimpresse zu einer Filmpresse sind ohne weiteres
möglich. Es sind in diesem Zusammenhang aber gewisse Randbedingungen zu beachten.
So erfordert eine Filmpresse einen höheren Trockengehalt am Einlauf, so dass sich
auch an der Vortrockenpartie und ggf. an einer vorgeschalteten Pressenpartie ein gewisser
Umrüstbedarf ergibt, da die existierende Trockenleistung für die Filmpresse in der
Regel nicht ausreichen wird. Man wird also insbesondere die Trockenkapazität der Vortrockenpartie
vergrößern müssen, beispielsweise durch Versetzen oder Hinzufügen von Trockenpartieelementen.
Je nach Auslegung der betreffenden Maschine wird die Installation zusätzlicher Trockenleistung
weitere Umbaumaßnahmen mit sich bringen, etwa Versetzung von anderen Komponenten der
Maschine, um Platz für die zusätzlichen Trockenpartieelemente zu schaffen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zum Umrüsten der eingangs angesprochenen,
eine Leimpresse zwischen der Vortrockenpartie und der Nachtrockenpartie aufweisenden
Maschine anzugeben, durch das die Maschine für größere Maschinengeschwindigkeiten
tauglich gemacht wird, ohne dass zusätzliche Trockenkapazität bzw. Entfeuchtungskapazität
in der Vortrockenpartie bzw. in einer ggf. vorhandenen Pressenpartie bereitgestellt
werden muss. Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, die Leimpresse nicht durch
eine Filmpresse, sondern durch eine Kontaktlos-Auftragsvorrichtung zum Auftragen von
flüssigem oder pastösem Auftragsmedium auf wenigstens eine Seite der laufenden Materialbahn
zu ersetzen, wobei die die Leimpresse ersetzende Auftragsvorrichtung wenigstens ein
Kontaktlos-Auftragswerk umfasst, welches dafür ausgebildet ist, Auftragsmedium in
wenigstens einem freien Auftragsmedium-Strahl oder Auftragsmedium-Vorhang oder Auftragsmedium-Schleier
oder in Auftragsmedium-Sprühtropfen abzugeben und auf die Materialbahn aufzutragen
auf Grundlage von dem Auftragsmedium erteilten Kräften oder/und Bewegungsimpulsen
oder/und auf Grundlage einer schwerkraftbedingten Bewegung des Auftragsmediums. Neben
einem Auftrag auf Grundlage der Schwerkraft kommt beispielsweise ein Auftrag auf Grundlage
von elektrostatischen Kräften in Betracht.
[0005] Dem Erfindungsvorschlag liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die sich aus der Erhöhung
der Maschinengeschwindigkeit ergebende Erhöhung des Feuchtegehalts am Ende der Vortrockenpartie
und damit der Eingangsfeuchte für die anstelle der Leimpresse vorzusehende Auftragsvorrichtung
einem Einsatz einer Kontaktlos-Auftragsvorrichtung bzw. wenigstens eines Kontaktlos-Auftragswerks
nicht entgegensteht, da eine derartige Auftragsvorrichtung bei größeren Eingangsfeuchten
besser bzw. ordnungsgemäß arbeiten kann als eine Filmpresse. Es braucht deswegen nach
dem Erfindungsvorschlag die Trockenkapazität der Vortrockenpartie zum Ausgleich der
höheren Maschinengeschwindigkeit (bezogen auf eine gegebene Trocknungsinstallation
sinkt die Trockenleistung bzw. Trockenkapazität bei Erhöhung der Laufgeschwindigkeit)
nicht vergrößert werden. Umbaumaßnahmen an der Vortrockenpartie oder/und an der ggf.
vorhandenen Pressenpartie, die unter Umständen die Versetzung auch weiterer Komponenten
der Maschine, insbesondere Papiermaschine, erforderlich machen können, sind deswegen
entbehrlich.
[0006] Der erfindungsgemäß vorgesehene Einsatz einer kontaktlosen Auftragsvorrichtung bietet
überdies den Vorteil, dass die Performance (Runnability) im Gegensatz zu einem berührenden
Auftrag verbessert ist. Die Gefahr für einen Bahnabriss am Auftragswerk, mit der Folge,
dass die gesamte Produktionsserie zum Stillstand kommt, ist aufgrund des kontaktlosen
Auftrags deutlich gesenkt. Dies gilt unabhängig davon, ob einseitig oder beidseitig
Auftragsmedium auf die Materialbahn aufgetragen wird.
[0007] Ein wichtiger Gesichtspunkt in diesem Zusammenhang ist auch, dass eine Geschwindigkeitssteigerung
auch insoweit auf Grundlage der die Leimpresse erfindungsgemäß ersetzenden Auftragsvorrichtung
möglich ist, als dass mittels wenigstens eines Kontaktlos-Auftragswerks mit höherem
Feststoffgehalt als mittels der ersetzten Leimpresse aufgetragen werden kann. Die
erhöhte Eingangsfeuchtigkeit aufgrund der größeren Laufgeschwindigkeit kann hierdurch
weitgehend ausgeglichen werden, so dass sich an auf die Auftragsvorrichtung folgenden
Aggregaten keine Probleme aufgrund eines größeren Feuchtegehalts ergeben. Insbesondere
wird damit auch eine Erhöhung der Trockenkapazität der Nachtrockenpartie entbehrlich,
die ebenfalls kostspielige Umbaumaßnahmen an der Maschine prinzipiell mit sich bringen
könnte.
[0008] Mittels der erfindungsgemäß anstelle der Leimpresse vorgesehenen Auftragsvorrichtung
können im Prinzip verschiedenste Auftragsmedien aufgetragen werden, beispielsweise
eine Oberflächenleimung oder/und eine Pigmentierung. Entsprechende Leimungs- bzw.
Streichmedien stehen dem Fachmann zur Verfügung, und weitere geeignete Medien sind
für den Fachmann ohne weiteres auffindbar.
[0009] Bevorzugt wird die Maschine für die Durchführung eines so genannten Vorhang-Auftragsverfahrens
(Curtain coating) umgebaut. Hierzu wird vorgesehen, dass wenigstens ein als Vorhang-Auftragswerk
ausgeführtes Kontaktlos-Auftragswerk (auch als Kontaktlos-Streichwerk bezeichenbar)
eingebaut wird, welches das Auftragsmedium in Form wenigstens eines Vorhangs oder
Schleiers an die Materialbahn abgibt, vorzugsweise zumindest überwiegend auf Grundlage
einer schwerkraftbedingten Bewegung des Auftragsmediums. Alternativ könnte die Maschine
aber auch für die Durchführung eines so genannten Sprühauftragsverfahrens (Spraycoating)
umgebaut werden. Hierzu wird vorgeschlagen, dass wenigstens ein als Sprühauftragswerk
ausgeführtes Kontaktlos-Auftragswerk (auch als Kontaktlos-Streichwerk bezeichenbar)
eingebaut wird, welches das Auftragsmedium in Form von Auftragsmedium-Sprühtropfen
oder Auftragsmedium-Strahlen an die Materialbahn abgibt, vorzugsweise zumindest überwiegend
auf Grundlage von dem Auftragsmedium beim Austritt aus einer Düsenanordnung des Auftragswerk
erteilten Bewegungsimpulsen.
[0010] Das Vorhang-Auftragverfahren ist gegenüber dem Sprüh-Auftragsverfahren bevorzugt,
da auf Grundlage des Vorhang-Auftragsverfahrens eine größere Produktqualität erreichbar
ist und das Vorhang-Auftragsverfahren in der Regel geringeren Wartungsaufwand mit
sich bringt als das Sprüh-Auftragsverfahren.
[0011] Betreffend den Ersatz der Leimpresse durch die erfindungsgemäße Auftragsvorrichtung
wird vor allem daran gedacht, dass die Leimpresse ausgebaut und an ihrer Stelle in
einem freigewordenen bzw. von vornherein freien Bauraumbereich die Auftragsvorrichtung
eingebaut wird. Es wird, wie schon angedeutet, speziell daran gedacht, dass die Leimpresse
ausgebaut und an ihrer Stelle die Auftragsvorrichtung eingebaut wird, ohne dass die
Trockenleistung der Vortrockenpartie durch bauliche Maßnahmen vergrößert wird. Ferner
wird, wie schon angesprochen, speziell daran gedacht, dass die Leimpresse ausgebaut
und an ihrer Stelle die Auftragsvorrichtung eingebaut wird, ohne dass die Trockenleistung
der Nachtrockenpartie durch bauliche Maßnahmen vergrößert wird.
[0012] Das Verfahren kann in Bezug auf eine umzurüstende Maschine angewendet werden, die
wenigstens eine weitere Materialbahnbehandlungseinrichtung aufweist, die entlang des
Materialbahnwegs zwischen der Materialbahnbildungseinrichtung und der Entwässerungs-
und Trockenpartie oder zwischen der Entwässerungs- und Trockenpartie und der Einrichtung
zur Verarbeitung oder/und Aufnahme oder/und Abgabe der Materialbahn oder zwischen
der Vortrockenpartie und der Leimpresse oder zwischen der Leimpresse und der Nachtrockenpartie
angeordnet oder in die Materialbahnbildungseinrichtung oder die Entwässerungs- und
Trockenpartie oder die Vortrockenpartie oder die Nachtrockenpartie oder die Einrichtung
zur Verarbeitung oder/und Aufnahme oder/und Abgabe der Materialbahn integriert ist.
Als weitere Materialbahnbehandlungseinrichtung kann beispielsweise eine Materialbahnglättungseinrichtung
an geeigneter Stelle vorgesehen sein.
[0013] Die Erfindung stellt nach einem anderen Aspekt ferner eine Maschine zur Herstellung
und Behandlung einer Materialbahn vorzugsweise aus Papier oder Karton bereit, wenigstens
umfassend: eine Materialbahnbildungseinrichtung, die dafür ausgebildet ist, aus zugeführtem
Ausgangsmaterial, vorzugsweise aus einer Fasersuspension, kontinuierlich eine Materialbahn
zu bilden; eine entlang eines Materialbahnwegs nach der Materialbahnbildungseinrichtung
angeordnete Entwässerungs- und Trockenpartie, die dafür ausgebildet ist, der laufenden
Materialbahn zumindest durch thermische oder/und mechanische Einwirkung Wasser zu
entziehen und die Materialbahn zumindest bis auf einen Restfeuchtegehalt zu trocknen;
wenigstens eine entlang des Materialbahnwegs zwischen einer Vortrockenpartie und einer
Nachtrockenpartie der Entwässerungs- und Trockenpartie angeordnete Auftragsvorrichtung
zum Auftragen von flüssigem oder pastösem Auftragsmedium auf wenigstens eine Seite
der laufenden Materialbahn; eine entlang des Materialbahnwegs nach der Entwässerungsund
Trockenpartie angeordnete Einrichtung zur Verarbeitung oder/und Aufnahme oder/und
Abgabe der Materialbahn, vorzugsweise eine Materialbahnaufrollungseinrichtung zum
Aufrollen der Materialbahn auf eine jeweilige Materialbahnrolle. Die erfindungsgemäße
Maschine zeichnet sich dadurch aus, dass die Auftragseinrichtung als Kontaktlos-Auftragsvorrichtung
ausgebildet ist und wenigstens ein Kontaktlos-Auftragswerk umfasst, welches dafür
ausgebildet ist, Auftragsmedium in wenigstens einem freien Auftragsmedium-Strahl oder
Auftragsmedium-Vorhang oder Auftragsmedium-Schleier oder in Auftragsmedium-Sprühtropfen
abzugeben und auf die Materialbahn aufzutragen auf Grundlage von dem Auftragsmedium
erteilten Kräften oder/und Bewegungsimpulsen oder/und auf Grundlage einer schwerkraftbedingten
Bewegung des Auftragsmediums, und dass die Maschine durch Umrüstung einer wenigstens
eine Leimpresse zwischen der Vortrockenpartie und der Nachtrockenpartie aufweisenden
Maschine gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wie vorangehend beschrieben hergestellt
ist.
[0014] Wie sich aus Vorstehendem implizit schon ergibt, kann die Maschine wenigstens ein
als Vorhang-Auftragswerk ausgeführtes Kontaktlos-Auftragswerk aufweisen, welches das
Auftragsmedium in Form wenigstens eines Vorhangs oder Schleiers an die Materialbahn
abgibt, vorzugsweise zumindest überwiegend auf Grundlage einer schwerkraftbedingten
Bewegung des Auftragsmediums. Alternativ kann wenigstens ein als Sprüh-Auftragswerk
ausgeführtes Kontaktlos-Auftragswerk vorgesehen sein, welches das Auftragsmedium in
Form von Auftragsmedium-Sprühtropfen oder Auftragsmedium-Strahlen an die Materialbahn
abgibt, vorzugsweise zumindest überwiegend auf Grundlage von dem Auftragsmedium beim
Austritt aus einer Düsenanordnung des Auftragswerk erteilten Bewegungsimpulsen.
[0015] Die Maschine kann wenigstens eine weitere Materialbahnbehandlungseinrichtung aufweisen,
die entlang des Materialbahnwegs zwischen der Materialbahnbildungseinrichtung und
der Entwässerungs- und Trockenpartie oder zwischen der Entwässerungs- und Trockenpartie
und der Einrichtung zur Verarbeitung oder/und Aufnahme oder/und Abgabe der Materialbahn
oder zwischen der Vortrockenpartie und der Auftragseinrichtung oder zwischen der Auftragseinrichtung
und der Nachtrockenpartie angeordnet oder in die Materialbahnbildungseinrichtung oder
die Entwässerungs- und Trockenpartie oder die Vortrockenpartie oder die Nachtrockenpartie
oder die Auftragsvorrichtung oder die Einrichtung zur Verarbeitung oder/und Aufnahme
oder/und Abgabe der Materialbahn integriert ist. Es wird beispielsweise an eine Materialbahnglättungseinrichtung
gedacht.
[0016] Die Erfindung stellt ferner ein Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Maschine
bereit, das sich dadurch auszeichnet, dass die Maschine mit einer höheren Materialbahnlaufgeschwindigkeit
als vor der Umrüstung betrieben wird.
[0017] Bevorzugt wird die Maschine derart betrieben, dass eine Eingangsfeuchte der Materialbahn
beim Eintritt in den Wirkungsbereich der Auftragsvorrichtung größer ist als eine Eingangsfeuchte
der Materialbahn beim Eintritt in den Wirkungsbereich der Leimpresse vor der Umrüstung.
Ferner wird vorgeschlagen, dass vermittels der Auftragsvorrichtung ein Auftragsmedium
auf wenigstens eine Seite der Materialbahn aufgetragen wird, das einen höheren Feststoffgehalt
aufweist als ein vor der Umrüstung vermittels der Leimpresse aufgetragenes Auftragsmedium.
[0018] Nachgetragen werden soll noch Folgendes. Es wird betreffend den kontaktlosen Auftrag
von Auftragsmedium mittels der erfindungsgemäß einzusetzenden Auftragsvorrichtung
vor allem an einen derartigen Auftrag des Auftragsmediums gedacht, dass einerseits
der Auftrag berührungslos erfolgt und andererseits keine Dosierung und vorzugsweise
auch keine Egalisierung des aufgetragenen Auftragsmediums mittels einer Rakeleinrichtung
oder dergleichen mehr erforderlich ist. Der Auftrag des Auftragsmediums erfolgt vorzugsweise
also von vornherein sowohl in der richtigen Dosierung als auch in hinreichender Gleichmäßigkeit
über die Oberfläche der Materialbahn, und zwar entweder auf einer Seite der Materialbahn
oder auf beiden Seiten der Materialbahn mittels wenigstens eines entsprechenden Kontaktlos-Auftragswerks.
Dies bedeutet, dass nicht im Überschuss auf die Materialbahn aufgetragen wird (so
genannter 1-zu-1-Auftrag).
[0019] Es ist noch darauf hinzuweisen, dass die erfindungsgemäß einzusetzende Auftragsvorrichtung
insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn die Materialbahn einen geringen Trockengehalt,
z.B. von ca. 10%, aufweist.
[0020] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt grobschematisch in Teilfigur 1a) eine Maschine (Papiermaschine) zur Herstellung
und Behandlung einer Materialbahn aus Papier und Karton, die in einer Trockenpartie
eine Leimpresse aufweist, in Teilfigur 1b) eine durch Umrüsten der Maschine gemäß
Teilfigur 1a) erhaltene Maschine, bei der die Leimpresse durch eine Filmpresse ersetzt
ist, und in Teilfigur 1b) eine erfindungsgemäß umgerüstete Maschine, bei der die Leimpresse
durch eine kontaktlose Auftragsvorrichtung ersetzt ist.
- Fig. 2
- zeigt einen Abschnitt aus der Trockenpartie der Maschine gemäß Fig. 1c) mit einer
kontaktlosen Auftragsvorrichtung zum beidseitigen Auftragen eines Auftragsmediums
auf eine Materialbahn, die die zuvor vorhandene Leimpresse ersetzt.
[0021] Fig. 1 zeigt in der Teilfigur 1a) ein Beispiel für eine Papiermaschine in einer grobschematischen
Darstellung, auf die das erfindungsgemäße Verfahren angewendet werden kann. Es handelt
sich bei der Maschine 10a beispielsweise um eine Langsieb-Papiermaschine oder dergleichen.
Die Papiermaschine 10a weist eine Siebpartie 12a mit zugehörigem Stoffaufbau und zugehörigem
Stoffzufuhrsystem auf. Das Stoffzufuhrsystem ist dafür ausgebildet, eine Fasersuspension
in einem konstanten Volumenstrom dem Stoffauflauf zuzuführen, und der Stoffauflauf
und die Siebpartie dienen zur Bahnbildung durch gleichmäßige Faserverteilung und Entwässerung
sowie zur Bahnführung. Entlang eines im Abschnitt 12a beginnenden Materialbahnwegs
folgt auf diesen Abschnitt eine Pressenpartie 14a, die insbesondere dazu dient, durch
Pressen der Materialbahn für eine mechanische Entwässerung derselben zu sorgen.
[0022] Auf die Pressenpartie folgt entlang dem Materialbahnweg eine Trockenpartie 16a, in
der die Materialbahn auf thermischem Wege getrocknet wird (thermische Entwässerung).
In die Trockenpartie ist zwischen einer Vortrockenpartie 16a-1 und einer Nachtrockenpartie
16a-2 eine Leimpresse 17a integriert, die zum Auftragen einer Oberflächenleimung oder/und
Pigmentierung auf die Materialbahn dient.
[0023] Nach der Trockenpartie können noch weitere Materialbahnbehandlungseinrichtungen vorgesehen
sein, beispielsweise wenigstens ein Streichaggregat 20a gefolgt von wenigstens einer
weiteren Trockenpartie 22a (dies ist nicht zwingend), bevor dann der Materialbahnweg
in einer Materialbahnaufrollungseinrichtung 28a endet.
[0024] Die mit einer Leimpresse möglichen Materialbahnlaufgeschwindigkeiten genügen heutigen
Anforderungen nicht mehr unbedingt. Bei neu installierten Papiermaschinen werden deswegen
häufig so genannten Filmpressen anstelle von Leimpressen in der Trockenpartie installiert,
die deutlich höhere Bahngeschwindigkeiten und damit eine größere Produktivität ermöglichen.
Es bietet sich deswegen an, bei einer Maschine entsprechend Fig. 1a) die zu langsame
Leimpresse durch eine Filmpresse zu ersetzen. Fig. 1b) zeigt eine entsprechend umgebaute
Maschine 10b).
[0025] Da die existierende Trockenleistung der Vortrockenpartie 16a-1 gemäß Fig. 1a) für
den ordnungsgemäßen Betrieb einer Filmpresse nicht ausreicht, wurde beim Umbau der
Maschine 10a nicht nur die Leimpresse 17a durch die Filmpresse 17b ersetzt, sondern
zusätzlich die Trockenkapazität der Vortrockenpartie 16a-1 durch Installation weiterer
Trockenleistung vergrößert, woraus die Vortrockenpartie 16b-1 gemäß Fig. 1b resultiert,
die entlang der Laufrichtung der Materialbahn eine größere Länge einnimmt. Zusätzlich
wurde auch die Pressenpartie 14a für eine effektivere mechanische Entwässerung umgebaut,
woraus die Pressenpartie 14b gemäß Fig. 1b resultiert. Durch die Umbaumaßnahmen an
der Vortrockenpartie 16a-1 und der Pressenpartie 14a wurde erreicht, dass der Filmpresse
17b die Materialbahn trotz höherer Maschinenlaufgeschwindigkeit mit einer Eingangsfeuchte
zugeführt wird, die für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Filmpresse ausreicht. Die
Umbaumaßnahmen an der Vortrockenpartie führen aufgrund der resultierenden baulichen
Verlängerung dazu, dass alle nachfolgenden Komponenten räumlich versetzt werden müssen,
um Bauraum für die Installation der zusätzlichen Trockenleistung zu schaffen. Dementsprechend
ist die Filmpresse 17b gegenüber dem ursprünglichen Standort der Leimpresse 17a in
Materialbahnlaufrichtung versetzt und sind dementsprechend auch die Nachtrockenpartien
16b-2 und, soweit vorhanden, das Streichaggregat 20a und die weitere Trockenpartie
22a sowie die Materialbahnaufrollungseinrichtung 28a räumlich versetzt und dementsprechend
in Fig. 1b mit 20a', 22a' bzw. 28a' bezeichnet.
[0026] Erfindungsgemäß wird nun die Leimpresse 17a nicht durch eine Filmpresse, sondern
durch eine kontaktlose Auftragsvorrichtung 17c ersetzt, die im Bauraum der ursprünglichen
Leimpresse 17a angeordnet ist und keine Erhöhung der Entwässerungskapazität bzw. Trockenkapazität
der Pressenpartie 14a bzw. Vortrockenpartie 16a-1 erforderlich macht, da die kontaktlose
Auftragsvorrichtung 17c trotz des aufgrund der höheren Maschinenlaufgeschwindigkeit
größeren Feuchtigkeitsgehalts der Materialbahn am Eingang der Auftragsvorrichtung
ordnungsgemäß arbeiten kann. Überdies kann auf kontaktlosem Wege problemlos ein Auftragsmedium
mit größerem Feststoffgehalt als mittels einer Leimpresse oder Filmpresse aufgetragen
werden, so dass der höhere Feuchtigkeitsgehalt am Eingang der Auftragsvorrichtung
durch ein entsprechend feststoffreicheres Auftragsmedium ausgeglichen werden kann
und dementsprechend sich keine Probleme an nachfolgenden Aggregaten der Maschine 10c
ergeben. Insbesondere ist es nicht erforderlich, die Trockenkapazität der Nachtrockenpartie
16a-2 zu erhöhen, wobei es aber durchaus zweckmäßig sein kann, die Nachtrockenpartie
im Hinblick auf den kontaktlosen Mediumauftrag zu modifizieren, etwa durch Einbau
eines kontaktlosen Trockenaggregats (etwa auf Infrarot- oder Heißluftbasis), sofern
nicht von vornherein schon vorhanden.
[0027] Fig. 2 zeigt ein Beispiel für eine mögliche Ausführung der resultierenden Maschine
10c im Bereich der Trockenpartie. Zu erkennen ist eine Trocknungseinrichtung 30c der
Vortrockenpartie 16a-1, die zur thermischen Trocknung der Materialbahn M mittels umlaufender
Filzbänder 32c dient, die die Materialbahn M gegen beheizte Trockenzylinder 34c drücken,
an denen die Materialbahn M einer so genannten Kontakttrocknung unterzogen wird. Den
Filzbändern 32c ist jeweils ein zur Trocknung des Filzbands dienender Trocknungszylinder
36c zugeordnet.
[0028] Die aus der Trocknungseinrichtung austretende Materialbahn M wird über eine Führungsrollenanordnung
durch eine für einen beidseitigen Auftrag ausgeführte Auftragsvorrichtung 17c geführt,
die zwei Vorhang-Auftragswerke aufweist, die jeweils durch einen Vorhang-Abgabekopf
52c-1 bzw. 52c-2 in Fig. 2 repräsentiert sind. Die Materialbahn wird über die Führungsrollenanordnung
zuerst unter dem ersten Abgabekopf 52c-1 und dann unter dem zweiten Abgabekopf 52c-2
hindurchgeführt, derart, dass der erste Abgabekopf 52c-1 die eine und der zweite Abgabekopf
52c-2 die andere Seite der Materialbahn M mit Auftragsmedium in Form eines Vorhangs
oder Schleiers dosiert und ohne Erfordernis einer nachträglichen Egalisierung beaufschlagt.
Zwischen den beiden Auftragswerken erfolgt - im Gegensatz zu herkömmlichen Streichmaschinen
mit Vorhang-Auftragswerken für eine beidseitige Streichbehandlung - keine Zwischentrocknung
durch eine Zwischentrockenpartie, so dass dementsprechend vergleichsweise wenig Bauraum
für die Umrüstung benötigt wird.
[0029] Der jeweilige Abgabekopf gibt dosiert Auftragsmedium in Form eines Auftragsmediums-Schleiers
oder Auftragsmedium-Vorhangs ab, der - beim gezeigten Ausführungsbeispiel - auf Grundlage
der Schwerkraftbewegung auf die jeweils nach oben gerichtete Seite der Materialbahn
M trifft. Dem jeweiligen Abgabekopf können vorteilhaft Randführungselemente oder dergleichen
für den Vorhang bzw. den Schleier angeordnet sein, wie an sich aus dem Stand der Technik
bekannt (vgl. beispielsweise DE 100 12 256 A1, DE 197 35 588 A1 und DE 195 13 531
A1).
[0030] Nach dem zweiten Abgabekopf 52c-2 ist eine Luftführungseinrichtung 80c vorgesehen,
die für eine auf beiden Seiten berührungslose Führung der Materialbahn M in einen
kontaktlosen Trockner 60c auf Heißluft- oder Strahlungsbasis und durch diesen hindurch
bis zum Einlauf in eine Kontakt-Trocknungseinrichtung 70c entsprechend der Trocknungseinrichtung
30c sorgt. Zumindest die Trocknungseinrichtung 70c war von vornherein vorhanden als
Teil der Nachtrockenpartie 16a-2. Sofern eine kontaktlose Vortrocknung gewünscht ist
und eine entsprechende Trocknungseinrichtung in der umzurüstenden Maschine von vornherein
nicht vorhanden war, kann ein entsprechender kontaktloser Trockner in der Regel im
Rahmen des zur Verfügung stehenden Bauraums problemlos nachgerüstet werden, ohne wesentliche
Umbaumaßnahmen an nachfolgenden Komponenten und Baugruppen der Maschine erforderlich
zu machen.
Für gewisse Anforderungen reicht auch ein einseitiger Auftrag von einem Auftragsmedium
auf die Materialbahn M aus. In diesem Falle kann der Auftragskopf 52c-1 oder der Auftragskopf
52c-2 weggelassen werden, je nachdem, welche Seite der Materialbahn mit Auftragsmedium
zu versehen ist. Gegebenenfalls ist dann eine weniger aufwendige Führung der Materialbahn
erforderlich, und man wird insbesondere in der Regel auf eine Luftführungseinrichtung
oder dergleichen verzichten können. Reicht der zur Verfügung stehende Bauraum aus,
kann man im Falle eines beidseitigen Mediumauftrags zwischen den Vorhang-Auftragswerken
eine Zwischentrockenpartie vorsehen, wie herkömmlich bei entsprechenden Streichmaschinen
für den Offline-Betrieb üblich.
[0031] Vorgeschlagen wird unter anderem ein Verfahren zur Umrüstung einer Maschine zur Herstellung
und Behandlung einer Materialbahn vorzugsweise aus Papier oder Karton, bei der eine
bisher vorgesehene Leimpresse durch eine kontaktlose Auftragsvorrichtung zum Auftragen
von flüssigem oder pastösem Auftragsmedium auf wenigstens eine Seite der laufenden
Materialbahn ersetzt wird.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 10a, 10b, 10c
- Papiermaschine
- 12a
- Siebpartie
- 14a, 14b
- Pressenpartie
- 16a, 16b, 16c
- Trockenpartie
- 16a-1,16b-1
- Vortrockenpartie
- 16a-2,16b-2
- Nachtrockenpartie
- 17a
- Leimpresse
- 17b
- Filmpresse
- 17c
- Kontaktlos-Auftragsvorrichtung
- 20a, 20a'
- Auftragsvorrichtung bzw. Streichaggregat
- 22a, 22a'
- Endtrockenpartie
- 28a, 28a'
- Materialbahnaufrollungseinrichtung
- 30c
- Trocknungseinrichtung
- 32c
- Filzband
- 34c, 36c
- Trockenzylinder
- 46c
- Führungsrollenanordnung
- 52c-1, 52c-2
- Vorhang-Abgabekopf
- 60c
- Trocknungseinrichtung (kontaktlos)
- 70c
- Trocknungseinrichtung
- 80c
- Luftführungseinrichtung
- M
- Materialbahn
1. Verfahren zur Umrüstung einer Maschine (10a) zur Herstellung und Behandlung einer
Materialbahn vorzugsweise aus Papier oder Karton, wenigstens umfassend:
- eine Materialbahnbildungseinrichtung (12a), die dafür ausgebildet ist, aus zugeführtem
Ausgangsmaterial, vorzugsweise aus einer Fasersuspension, kontinuierlich eine Materialbahn
(M) zu bilden;
- eine entlang eines Materialbahnwegs nach der Materialbahnbildungseinrichtung (12a)
angeordnete Entwässerungs- und Trockenpartie (14a, 16a), die dafür ausgebildet ist,
der laufenden Materialbahn zumindest durch thermische oder/und mechanische Einwirkung
Wasser zu entziehen und die Materialbahn zumindest bis auf einen Restfeuchtegehalt
zu trocknen;
- wenigstens eine entlang des Materialbahnwegs zwischen einer Vortrockenpartie (16a-1)
und einer Nachtrockenpartie (16a-2) der Entwässerungs- und Trockenpartie angeordnete
Leimpresse (17a) zum Aufbringen eines Auftragsmediums, insbesondere einer Oberflächenleimung
oder/und Pigmentierung, auf wenigstens eine Seite der laufenden Materialbahn (M);
- eine entlang des Materialbahnwegs nach der Entwässerungsund Trockenpartie angeordnete
Einrichtung zur Verarbeitung oder/und Aufnahme oder/und Abgabe der Materialbahn, vorzugsweise
eine Materialbahnaufrollungseinrichtung (28a) zum Aufrollen der Materialbahn auf eine
jeweilige Materialbahnrolle,
gekennzeichnet durch den Schritt des Ersetzens der Leimpresse (17a)
durch eine Kontaktlos-Auftragsvorrichtung (17c) zum Auftragen von flüssigem oder pastösem
Auftragsmedium auf wenigstens eine Seite der laufenden Materialbahn, die wenigstens
ein Kontaktlos-Auftragswerk (52c-1, 52c-2) umfasst, welches dafür ausgebildet ist,
Auftragsmedium in wenigstens einem freien Auftragsmedium-Strahl oder Auftragsmedium-Vorhang
oder Auftragsmedium-Schleier oder in Auftragsmedium-Sprühtropfen abzugeben und auf
die Materialbahn (M) aufzutragen auf Grundlage von dem Auftragsmedium erteilten Kräften
oder/und Bewegungsimpulsen oder/und auf Grundlage einer schwerkraftbedingten Bewegung
des Auftragsmediums.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein als Vorhang-Auftragswerk (52c-1, 52c-2) ausgeführtes Kontaktlos-Auftragswerk
eingebaut wird, welches das Auftragsmedium in Form wenigstens eines Vorhangs oder
Schleiers an die Materialbahn abgibt, vorzugsweise zumindest überwiegend auf Grundlage
einer schwerkraftbedingten Bewegung des Auftragsmediums.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein als Sprühauftragswerk ausgeführtes Kontaktlos-Auftragswerk eingebaut
wird, welches das Auftragsmedium in Form von Auftragsmedium-Sprühtropfen oder Auftragsmedium-Strahlen
an die Materialbahn abgibt, vorzugsweise zumindest überwiegend auf Grundlage von dem
Auftragsmedium beim Austritt aus einer Düsenanordnung des Auftragswerk erteilten Bewegungsimpulsen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimpresse (17a) ausgebaut und an ihrer Stelle in einem freigewordenen bzw. von
vornherein freien Bauraumbereich die Auftragsvorrichtung (17c) eingebaut wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimpresse (17a) ausgebaut und an ihrer Stelle die Auftragsvorrichtung (17c)
eingebaut wird, ohne dass die Trockenleistung der Vortrockenpartie (16a-1) durch bauliche
Maßnahmen vergrößert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimpresse (17a) ausgebaut und an ihrer Stelle die Auftragsvorrichtung (17c)
eingebaut wird, ohne dass die Trockenleistung der Nachtrockenpartie (16a-2) durch
bauliche Maßnahmen vergrößert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet dass es in Bezug auf eine umzurüstende Maschine angewendet wird, die wenigstens eine weitere
Materialbahnbehandlungseinrichtung (20a, 22a) aufweist, die entlang des Materialbahnwegs
zwischen der Materialbahnbildungseinrichtung und der Entwässerungs- und Trockenpartie
oder zwischen der Entwässerungs- und Trockenpartie (16a) und der Einrichtung (28a)
zur Verarbeitung oder/und Aufnahme oder/und Abgabe der Materialbahn oder zwischen
der Vortrockenpartie und der Leimpresse oder zwischen der Leimpresse und der Nachtrockenpartie
angeordnet oder in die Materialbahnbildungseinrichtung oder die Entwässerungsund Trockenpartie
oder die Vortrockenpartie oder die Nachtrockenpartie oder die Einrichtung zur Verarbeitung
oder/und Aufnahme oder/und Abgabe der Materialbahn integriert ist.
8. Maschine zur Herstellung und Behandlung einer Materialbahn vorzugsweise aus Papier
oder Karton, wenigstens umfassend:
- eine Materialbahnbildungseinrichtung (12a), die dafür ausgebildet ist, aus zugeführtem
Ausgangsmaterial, vorzugsweise aus einer Fasersuspension, kontinuierlich eine Materialbahn
(M) zu bilden;
- eine entlang eines Materialbahnwegs nach der Materialbahnbildungseinrichtung (12a)
angeordnete Entwässerungs- und Trockenpartie (14a, 16a), die dafür ausgebildet ist,
der laufenden Materialbahn (M) zumindest durch thermische oder/und mechanische Einwirkung
Wasser zu entziehen und die Materialbahn zumindest bis auf einen Restfeuchtegehalt
zu trocknen;
- wenigstens eine entlang des Materialbahnwegs zwischen einer Vortrockenpartie (16a-1)
und einer Nachtrockenpartie (16a-2) der Entwässerungs- und Trockenpartie angeordnete
Auftragsvorrichtung (17c) zum Auftragen von flüssigem oder pastösem Auftragsmedium
auf wenigstens eine Seite der laufenden Materialbahn (M);
- eine entlang des Materialbahnwegs nach der Entwässerungsund Trockenpartie angeordnete
Einrichtung zur Verarbeitung oder/und Aufnahme oder/und Abgabe der Materialbahn, vorzugsweise
eine Materialbahnaufrollungseinrichtung (28a) zum Aufrollen der Materialbahn auf eine
jeweilige Materialbahnrolle,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragseinrichtung als Kontaktlos-Auftragsvorrichtung (17c) ausgebildet ist
und wenigstens ein Kontaktlos-Auftragswerk (52c-1, 52c-2) umfasst, welches dafür ausgebildet
ist, Auftragsmedium in wenigstens einem freien Auftragsmedium-Strahl oder Auftragsmedium-Vorhang
oder Auftragsmedium-Schleier oder in Auftragsmedium-Sprühtropfen abzugeben und auf
die Materialbahn (M) aufzutragen auf Grundlage von dem Auftragsmedium erteilten Kräften
oder/und Bewegungsimpulsen oder/und auf Grundlage einer schwerkraftbedingten Bewegung
des Auftragsmediums, und
dass die Maschine (10c) durch Umrüstung einer wenigstens eine Leimpresse (16a) zwischen
der Vortrockenpartie und der Nachtrockenpartie aufweisenden Maschine (10a) gemäß dem
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 hergestellt ist.
9. Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein als Vorhang-Auftragswerk (52c-1, 52c-2) ausgeführtes Kontaktlos-Auftragswerk
vorgesehen ist, welches das Auftragsmedium in Form wenigstens eines Vorhangs oder
Schleiers an die Materialbahn abgibt, vorzugsweise zumindest überwiegend auf Grundlage
einer schwerkraftbedingten Bewegung des Auftragsmediums.
10. Maschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein als Sprühauftragswerk ausgeführtes Kontaktlos-Auftragswerk vorgesehen
ist, welches das Auftragsmedium in Form von Auftragsmedium-Sprühtropfen oder Auftragsmedium-Strahlen
an die Materialbahn abgibt, vorzugsweise zumindest überwiegend auf Grundlage von dem
Auftragsmedium beim Austritt aus einer Düsenanordnung des Auftragswerk erteilten Bewegungsimpulsen.
11. Maschine nach einem der Ansprüche 8 bis 10, gekennzeichnet durch wenigstens eine weitere Materialbahnbehandlungseinrichtung (20a, 22a), die entlang
des Materialbahnwegs zwischen der Materialbahnbildungseinrichtung und der Entwässerungs-
und Trockenpartie oder zwischen der Entwässerungs- und Trockenpartie (16a) und der
Einrichtung (28a) zur Verarbeitung oder/und Aufnahme oder/und Abgabe der Materialbahn
oder zwischen der Vortrockenpartie und der Auftragseinrichtung oder zwischen der Auftragseinrichtung
und der Nachtrockenpartie angeordnet oder in die Materialbahnbildungseinrichtung oder
die Entwässerungs- und Trockenpartie oder die Vortrockenpartie oder die Nachtrockenpartie
oder die Auftragsvorrichtung oder die Einrichtung zur Verarbeitung oder/und Aufnahme
oder/und Abgabe der Materialbahn integriert ist.
12. Verfahren zum Betrieb einer Maschine (10c) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer höheren Materialbahnlaufgeschwindigkeit als vor der Umrüstung betrieben
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Eingangsfeuchte der Materialbahn (M) beim Eintritt in den Wirkungsbereich der
Auftragsvorrichtung (17c) größer ist als eine Eingangsfeuchte der Materialbahn beim
Eintritt in den Wirkungsbereich der Leimpresse (17a) vor der Umrüstung.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass vermittels der Auftragsvorrichtung (17c) ein Auftragsmedium auf wenigstens eine Seite
der Materialbahn (M) aufgetragen wird, das einen höheren Feststoffgehalt aufweist
als ein vor der Umrüstung vermittels der Leimpresse (17a) aufgetragenes Auftragsmedium.