[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erstellen einer definierten Abzugsleiste,
insbesondere als Abzugshilfe bei der Vorbereitung des Untergrundes für Fußböden, zu
fliesenden Wänden oder dergleichen.
[0002] Bevor Böden oder Wände gefliest werden können, muß der Untergrund, also der Fußboden
bzw. die Wand, entsprechend vorbereitet werden. Das heißt, daß Unebenheiten ausgeglichen
und eventuell ein entsprechendes Gefälle vorbereitet werden muß.
[0003] Zu diesem Zwecke wird der Untergrund abgezogen, das heißt, mit einer möglichst exakten
Latte wird das noch feuchte Mörtelbett glattgestrichen. Dabei liegt diese Abzugslatte
auf entsprechend exakt ausgerichteten Kanten auf. Diese Kanten werden auch als Abzugsleisten
bezeichnet. Ohne diese Kanten bzw. Abzugsleisten ist ein genaues Abziehen nur sehr
schwer möglich. Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, diese Kanten bzw. Abzugsleisten
beispielsweise als Leisten aus Metall oder aus Holz zu verwenden und diese Leisten
seitlich oder abschnittsweise in dem Raum bzw. an der Wand vor Einbringen des Mörtels
auszurichten. Nach dem Einbringen des Mörtels wird dann mit einer üblichen Abzugsvorrichtung,
wie beispielsweise einer Abzugsleiste oder Rüttelbohle, der Mörtel gleichmäßig verteilt
und anschließend abgezogen.
[0004] Das Problem besteht darin, daß sich die lose eingelegten Abzugsleisten aufgrund des
Abzugsvorganges bzw. des Rüttelns verschieben können und so die exakte Lage verloren
geht. Zum Weiteren müssen die Leisten nach dem Anziehen bzw. Abbinden des Betons bzw.
des Estrichs dann wieder aus dem Raum entfernt werden, wodurch ungewollte Lücken in
dem Untergrund entstehen, insbesondere dann, wenn komplette Räume bzw. Wände mit einem
Estrich oder dergleichen versehen werden müssen. Es ist auch bekannt, derartige Räume
bzw. Wände abschnittsartig wie zuvor beschrieben zu fertigen. Dabei entsteht ebenfalls
das Problem von Fugen, die später auch reißen können.
[0005] Aus der Druckschrift DE 29 12 906 ist eine Höhenverstelleinrichtung für eine Abziehbohle
bekannt. Diese Abziehbohle dient dabei zum Einebnen und Glätten von Betonschüttungen
oder dergleichen mit parallel angeordneten Laufschienen, wobei sich die Laufschienen
auf Drehbeinständern abstützen, welche höhenverstellbar ausgeführt sind. Die in der
Druckschrift DE 29 12 906 vorgestellte Lösung dient dabei dem direkten und stufenlosen
Verstellen der Höhe der Laufschienen. Dabei wird vorgeschlagen, daß die Höhenverstellung
vor starkem Schmutzanfall auf der Baustelle geschützt wird. Deshalb sind die Höhenverstelleinrichtungen
weitestgehend gekapselt angeordnet. Eine Lösung, mit welcher dünnschichtige Mörtelschichten,
wie Estrich oder Putz, an Wänden oder Fußböden aufgebracht werden sollen, kann dieser
Druckschrift nicht entnommen werden. Insbesondere ist die hier vorgeschlagene Lösung
lediglich dafür geeignet, komplette stärkere Betonflächen, vorzugsweise mit einer
Stahlbewehrung versehene Flächen, herzustellen.
[0006] Aus der Druckschrift DE-GM 77 07 240 ist eine Haltevorrichtung für Abzugs- oder Richtelemente
bekannt. Die Haltevorrichtung dient dazu, Richtschienen, Rüttelbohlen oder sonstige
Richtelemente zu halten, auf denen eine Abziehvorrichtung, etwa eine Abziehbohle oder
dergleichen, insbesondere mit Rüttlern, über den frisch gegossenen Beton geführt wird.
Dabei ist eine stabförmige Stütze vorgesehen, die wenigstens auf einem Teil ihrer
Länge einschließlich eines Endes mit Gewinde versehen ist. Des Weiteren ist eine auf
ein Ende der Stütze aufsteckbare Kappe und ein von der Stütze getragener Kopf vorgesehen,
der eine Aufnahme für ein oder mehrere Richtelemente und einen Ansatz mit einem mit
dem Gewinde der Stütze verschraubbaren Gewinde aufweist. Diese Vorrichtung dient lediglich
der Höhenverstellung für die Führungen von Rüttelplatten bzw. Abzugsplatten bei Betonflächen.
Für dünnflächige Schichten, wie Estriche oder Putze, ist diese Vorrichtung nicht geeignet.
[0007] Aus der Druckschrift DE 101 02 328 A1 ist ein Abziehhobel für ein Bahnsteigkantenfundament
bekannt. Diese Lösung betrifft eine Vorrichtung für ein Bahnsteigkantenfundament,
welches aus Beton entlang eines Gleiskörpers gefertigt werden soll. Dieser Abziehhobel
ist dabei auf den Gleisen bzw. auf dem Gleiskörper geführt. Zum Weiteren enthält dieser
Abziehhobel einen ersten Zuführschacht zum Einfüllen des Betons, welcher einen unteren
Auslaß aufweist, dessen in Arbeitsrichtung hintere Begrenzungswandung eine Hobelkante
aufweist, die in einem vorbestimmten vertikalen Abstand zu den Gleisen verläuft, um
den durch den ersten Zuführschacht eingebrachten Beton auf eine vorbestimmte Höhe
relativ zum Gleiskörper zu bringen. Wie bereits aus dieser Beschreibung hervorgeht,
ist diese Lösung als Art Gleitschalung tatsächlich nur dafür geeignet, Beton neben
einem Gleiskörper einzubringen, um Bahnsteigkantenfundamente zu erstellen. Die Vorrichtung
ist nicht dazu geeignet, dünnschichtige Flächen auf vorhandene Betonflächen oder Mauern,
Wände oder dergleichen aufzubringen. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Lösung
ist dadurch angegeben, daß die Abzugskante im Wesentlichen rechtwinklig zu der Fundamentfläche
ausgebildet ist, wodurch das Gleiten der gesamten Vorrichtung erschwert wird und insbesondere
keine ebene, ordentlich abgezogene Fundamentfläche entsteht. Dies ist bei der Erstellung
von Fundamentoberflächen auch nicht notwendig, da es dabei nicht auf die Glätte der
Oberfläche ankommt. Vielmehr ist es bei solchen Arbeiten gewünscht, daß die Oberfläche
derartiger Fundamente leicht angerauht ist, um ein späteres Verbinden mit den aufzubringenden
Bahnsteigkanten besser zu ermöglichen.
[0008] Aus der Druckschrift EP 0 240 801 ist eine Abziehvorrichtung zum Herstellen eines
Feinplanums für ein Pflasterbett bekannt. Diese Vorrichtung dient lediglich dem Herstellen
des Feinplanums für Pflasterarbeiten. Für die Durchführung von Betonierungs- bzw.
Estricharbeiten ist diese Vorrichtung nicht geeignet. Die Vorrichtung hat eine Schneidkante,
welche in Arbeitsrichtung schräg angestellt ist, und die in Art eines Hobels das überschüssige
Material in eine Auffangmulde befördert. Diese Auffangmulde dient gleichzeitig als
Transportkarre, um das überschüssige Material dann abzutransportieren, wenn die Auffangmulde
gefüllt ist. Ein Feinplanum für Pflasterarbeiten wird in der Regel aus Sand bzw. nicht
bindigen Baustoffen hergestellt. Beton kommt in der Regel bei derartigen Arbeiten
nicht zum Einsatz. Insbesondere werden keine Estricharbeiten bzw. Putzarbeiten ausführbar
sein, mittels derer sehr glatte Oberflächen erhalten werden sollen.
[0009] Somit sind aus dem Stand der Technik keine geeigneten Lösungen bekannt, mittels derer
Abzugskanten, insbesondere für Estrichoder Putzarbeiten erstellt werden können. Insbesondere
für Untergründe, die später mit Fliesen versehen werden sollen, die ein effektives
Arbeiten ermöglichen und die gleichzeitig eine hohe Genauigkeit der späteren Oberflächen
gewährleisten sollen, sind derzeit keine den heutigen Anforderungen an Genauigkeit
und Schnelligkeit entsprechende Lösungen bekannt.
[0010] Die Erfindung hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, eine Lösung vorzusehen, mit
der eine derartige Abzugskante ohne die zuvor beschriebenen Nachteile genauer und
kostengünstiger hergestellt werden kann.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Vorrichtung zum Erstellen einer
definierten Abzugsleiste vor, insbesondere als Abzugshilfe bei der Vorbereitung des
Untergrundes für Fußböden, Wände, die gefliest werden sollen oder dergleichen vor,
wobei die Vorrichtung einen auf einer Führung bewegbaren Schlitten aufweist, die sich
dadurch auszeichnet, daß eine die Abzugsleiste bildende Kante vorgesehen ist und durch
die Bewegung des Schlittens auf der Führung das auf dem Boden bzw. Untergrund vorgehaltene
Abzugsleistenmaterial, insbesondere Mörtel, Beton oder Estrich, zu einer Abzugsleiste
geformt wird.
[0012] Mit der so konzipierten Lösung ist es nunmehr möglich, Führungen in Form von Leisten,
Schienen oder Wasserwaagen beliebig an verschiedenen Stellen des Raumes oder Wand
zu positionieren, um dann eine Abzugsleiste mit Hilfe von Mörtel zu erstellen. Dabei
wird zunächst mit Hilfe der Führung und des Mörtels eine Abzugsleiste gebildet, die
der späteren Höhe des Mörtels auf dem Fußboden bzw. auf der Wand entsprechen soll.
[0013] Erfindungsgemäß wurde entsprechend einer vorteilhaften Ausbildung gefunden, daß es
von Vorteil ist, wenn der Schlitten derart ausgebildet ist, daß er im Querschnitt
im Wesentlichen der Form der Führung entspricht und auf diese auflegbar ist.
[0014] Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Schlitten im
Querschnitt U-förmig ausgebildet, wobei der Steg des U in Gebrauchsstellung nach oben
weist.
[0015] Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung ist es vorgesehen, daß eine Schräge
vorgesehen ist, die seitlich am U des Schlittens angeordnet ist und die mit wenigstens
einem der Schenkel einen rechten Winkel einschließt. Dabei ist die die Abzugsleiste
bildende Kante vorzugsweise am unteren Ende dieser Schräge angeordnet bzw. ausgebildet.
[0016] Mit Hilfe dieser Kante wird die Abzugsleiste aus Mörtel oder Beton geformt. Die Breite
der Abzugsleiste entspricht dabei der Breite der Kante. Die Abzugsleiste befindet
sich vorzugsweise am Rande des Bodens, wenn sie zur Vorbereitung des Fußbodens dienen
soll. Es sind außerdem günstigerweise zwei Leisten vorgesehen, so daß eine entsprechende
Latte oder dergleichen an zwei möglichst gegenüberliegenden Seiten ein Auflager findet.
[0017] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schräge
mit der Abzugsleiste einen spitzen Winkel bildet. Dabei läuft der Mörtel an der Unterseite
der Schräge entlang, nach vorne bis zum unteren Ende der Schräge, wo sich die Kante
befindet, und tritt über die Kante aus. Die Kante glättet die Oberfläche des Mörtels
und formt die Abzugsleiste.
[0018] Bei der Führung handelt es sich beispielsweise auch um eine herkömmliche Wasserwaage,
die genau eingerichtet werden kann, so daß sich eine Abzugsleiste ergibt, die beispielsweise
vollkommen waagerecht bzw. senkrecht ausgerichtet ist. Weiter kommt als Führung eine
Latte oder Leiste in Frage, die mittels einer Wasserwaage ausgerichtet werden kann.
Auch andere Mittel sind geeignet.
[0019] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Schräge seitlich am U des
Schlittens angeordnet und schließt mit einem der Schenkel einen rechten Winkel ein.
Die Schräge ist dabei an einem Schenkel des U befestigt, beispielsweise angeschweißt,
angeklebt, angeschraubt, angenietet oder dergleichen, wobei die Oberfläche dieses
Schenkels zusammen mit der Oberfläche der Schräge in etwa einen rechten Winkel bildet.
Mit dem Steg des U bildet die Schräge einen spitzen Winkel.
[0020] Vorteilhafterweise ist es dabei vorgesehen, daß die Schräge in Arbeitsrichtung abfallend
angeordnet ist, so daß das Material beim Bewegen der Vorrichtung in Arbeitsrichtung
nach unten gedrückt und dabei verteilt bzw. verdichtet und gleichzeitig geglättet
wird. Dies ist ein sehr wichtiger Aspekt, da bei einer Ausbildung des spitzen Winkels
entgegen der Arbeitsrichtung die Vorrichtung als Hobel wirkt, dabei lediglich das
Material abträgt, aber nicht zu einer Verdichtung und zum gleichzeitigen Abziehen
der Abzugsleiste dient. Insofern ist die Arbeitsrichtung für die Arbeitsweise beim
Erstellen der Abzugsleiste sehr bedeutsam.
[0021] Die Vorrichtung kann entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
als Stanz-Biegeteil einstückig ausgebildet sein, wobei die Vorrichtung einstückig
den Schlitten und die Schräge umfaßt. Dies erhält man beispielsweise dadurch, indem
man eine Abwicklung erstellt, die beispielsweise durch Stanzen angefertigt wird. Durch
anschließendes abkanten der Schenkel des Schlittens sowie durch abkanten der Schräge
und ihrer rinnenartigen Enden wird dann eine sehr stabile und einfach zu fertigende
Vorrichtung erhalten.
[0022] Günstig ist es, wenn die Schräge nach unten über das U bzw. den Schlitten hervorsteht,
wobei dann die Kante mit der Unterseite der Führung, beispielsweise der Wasserwaage,
Latte oder dergleichen, in einer Ebene liegt. So läßt sich die Abzugsleiste einfach
herstellen.
[0023] Vorteilhaft ist es auch, wenn die Schräge an ihrem unteren Ende rillenartig, trichterartig
oder U-artig ausgebildet ist, wobei der Steg dieses U von der Kante gebildet wird.
Beispielsweise wird die Schräge nach unten hin schmäler und wird auf ihrer Unterseite
durch zwei seitliche Flansche begrenzt. Die Kante bildet mit diesen Flanschen etwa
ein U. Auf diese Weise wird der Mörtel wie durch eine Rinne in eine definierte Form
gebracht und läßt sich leicht verarbeiten. Durch einfaches Darüberziehen der Vorrichtung
mit der Kante entsteht so die Abzugsleiste.
[0024] Die Erfindung zeichnet sich auch dadurch aus, daß der Steg derart ausgebildet ist,
daß der Schlitten auf die Führung in Form von marktüblichen Wasserwaagen bzw. Richtlatten
aufsetzbar ist, wobei diese als Führung vorzugsweise eine Höhe von ca. 50 mm aufweisen.
Somit ist es dem auf der Baustelle tätigen Handwerker möglich, mit einfachsten Mitteln,
die er sowieso zur Ausübung seiner Tätigkeit benötigt, und der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Abzugsleisten auf Fußböden oder Wänden herzustellen, und diese insbesondere in eine
der späteren Ausrichtung der Oberfläche entsprechenden Form zu bringen.
[0025] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist dadurch angegeben, daß ein Schenkel des Schlittens
kürzer ausgebildet ist, als der zweite Schenkel. Beispielsweise kann der Schenkel,
an dem die Schräge angeordnet ist, in normaler Länge ausgebildet sein, während der
andere aus Gewichts- und Materialersparnisgründen dann kürzer auszuführen ist. Es
ist jedoch auch denkbar, daß der Schenkel etwas kürzer ausgebildet ist, der zu der
Seite der Schräge weist.
[0026] Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung ist es vorgesehen, daß der Schlitten
L-förmig, bestehend aus einem Schenkel und dem Steg, ausgebildet ist. Dabei ist es
dann erforderlich, den im in etwa rechten Winkel zu dem im Untergrund stehenden Schenkel
gegen die Führung zu drücken, um eine ausreichende Führung zu gewährleisten. Ein automatisches
Führen wie bei der U-förmigen Ausbildung ist hier nicht mehr gegeben, sondern ist
durch diesen zusätzlichen Druck dann zu erreichen. Durch die L-förmige Ausbildung
des Schlittens ist es allerdings möglich, die Vorrichtung insgesamt noch leichter
zu gestalten.
[0027] Die Erfindung betrifft weiter ein System zum Erstellen einer definierten Abzugsleiste,
insbesondere als Abzugshilfe bei der Vorbereitung des Untergrundes für Fußböden, Wände,
die gefliest werden müssen oder dergleichen, wobei das System zum einen eine Vorrichtung
wie oben beschrieben umfaßt und zum anderen die Führung von einer Latte, Wasserwaage
oder dergleichen gebildet ist. Durch die Kombination der Vorrichtung mit der Führung,
also der Wasserwaage, Latte oder dergleichen, läßt sich die Abzugsleiste am besten
erreichen, wobei aber auch vorgesehen ist, daß die Vorrichtung auf eine handelsübliche
Wasserwaage aufsetzbar ist. Der erfindungsgemäße Einsatz mit einer Wasserwaage erleichtert
das richtige Orientieren bzw. Ausrichten des Systems.
[0028] Besonders vorteilhaft ist eine Winkellehre zur Befestigung an der Führung bzw. an
der Wasserwaage oder dergleichen.
[0029] Eine solche Winkellehre ist vorteilhafterweise am Ende der Führung bzw. der Wasserwaage
angeordnet. Mit Hilfe dieser Winkellehre kann ein reproduzierbarer Winkel geschaffen
werden. Dies ist beispielsweise von Vorteil, wenn der Fußboden eine leichte Schräge
aufweisen soll. Das kann bei Badezimmern oder Kellerräumen vorteilhaft sein, wenn
gewünscht wird, daß das Wasser zu einer Seite hin abfließt. Auch auf Terrassen, Balkonen
ect. ist dieser Effekt günstig. Zu diesem Zwecke ist die Winkellehre gegen die Wasserwaage
beweglich und kann in einem definierten Winkel fixiert werden. Auch eine Höhenverstellung
an der Winkellehre ist vorteilhaft. Die Winkellehre ist alternativ auch an der Führung
seitlich befestigbar, wobei zum Beispiel auch eine Klemmschraube in einem Langloch
vorgesehen ist.
[0030] Dazu ist es günstig, wenn die Winkellehre L-artig ausgebildet ist, ein Langloch aufweist
und mit einer Klemmschraube an der Führung festlegbar ist. Der mit Hilfe des Langlochs
und der Klemmschraube definierte Winkel kann an jeder anderen Stelle des Raumes wiederholt
werden, so daß dort eine entsprechende gleichartige Kante geschaffen wird. Auch die
Höheneinstellung kann mit Hilfe des Langbohrers erreicht werden.
[0031] Das erfindungsgemäße System zum Erstellen einer definierten Abzugsleiste zeichnet
sich auch dadurch aus, daß eine Höhenjustiervorrichtung, bestehend aus einem Schuh,
welcher der Form des Querschnittes der Führung entspricht, sowie einer an diesem Schuh
angeordneten Stell- bzw. Klemmschraube, vorgesehen ist, mittels derer die Höhe des
Abstandes der Führung bezüglich des Untergrundes verstellbar ist. Dabei ist es von
Vorteil, wenn zur Aufstellung der Höhenjustiervorrichtung ein flacher Fuß ausgebildet
ist und zur Befestigung des Schuhs auf der Führung eine weitere Feststell- oder Klemmschraube
vorgesehen ist. Der Schuh wird dann einfach über die Führung geschoben, welche dann
mit dem plattenförmigen Füßen auf den Untergrund aufgestellt wird. Die Höhenregulierung
erfolgt dann durch Verstellen der Stell- bzw. Klemmschrauben bezüglich des Untergrundes.
Wenn dann die Ausrichtung erfolgt ist, kann das Mörtelmaterial auf den Boden aufgelegt
und mittels der Vorrichtung, wie zuvor beschrieben, dann die Abzugsleiste hergestellt
werden. Somit ist ein weiteres Komplettierungselement für das System zum Erstellen
einer definierten Abzugsleiste beschrieben.
[0032] Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung eines Untergrundes für Fußböden,
Wände, insbesondere Wände und Fußböden die gefliest werden sollen oder dergleichen,
zur Verfügung, welches sich durch die Abfolge folgender Verfahrensschritte auszeichnet:
- Herstellen einer Abzugsleiste aus Abzugsleistenmaterial wie zum Beispiel Mörtel, Estrich,
Beton oder dergleichen, insbesondere mittels einer Vorrichtung nach einem oder mehreren
der vorherbeschriebenen Ausführungsformen bzw. mittels des Systems, wie zuvor beschrieben,
- nach dem Abbinden der Abzugsleiste erfolgt dann das Ein bzw. Aufbringen des Untergrundmaterials,
wie zum Beispiel Mörtel, Estrich, Beton oder dergleichen, auf die auszugleichende
Fläche, beispielsweise zwischen oder neben den Abzugsleisten,
- Abziehen des Untergrundmaterials durch übliche Abzugsvorrichtungen wie Glättleisten,
-bretter bzw. -bohlen auf die Höhe der Abzugsleiste dadurch, daß die Glätt- bzw. Abzugsvorrichtungen
auf die Abzugsleisten aufgelegt werden und dann abgezogen wird.
[0033] Damit ist ein Verfahren zur Verfügung gestellt, welches ein sehr genaues Arbeiten
ermöglicht, nämlich dadurch, daß zunächst die Abzugsleisten in erforderlicher Höhe
hergestellt werden. Nach dem Abbinden kann dann der Mörtel bzw. Estrich oder dergleichen
eingebracht werden bzw. aufgebracht werden und die Gefahr des Verrutschens bzw. Verschiebens
der Abzugsleisten ist nicht mehr gegeben, da die Abzugsleisten bereits abgebunden
sind und nun nicht mehr verschiebbar sind. Damit wird auf der gesamten Fläche eine
einheitliche Höhe erreicht und gleichzeitig eine Rißbildung an den später eventuell
auszufüllenden Stellen vermieden, da durch die Art der Ausbildung der Abzugsleisten
selbst, eine Rißbildung weitestgehend vermieden wird.
[0034] In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
schematisch beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht der Erfindung im Detail;
- Fig. 2:
- eine Frontansicht der Erfindung, teilweise im Schnitt;
- Fig. 3:
- eine Seitenansicht mit einer weiteren Einzelheit der Erfindungen und
- Fig. 4:
- eine Ansicht von unten gemäß der Erfindung.
[0035] Die Fig. 1 zeigt, wie aus dem feuchten Mörtel 9 mit Hilfe der Schräge 3 und der Kante
31 die Abzugsleiste 6 geformt wird. Dabei wird der Mörtel 9 an der Unterseite 34 der
Schräge 3 trichterartig gebündelt, gleitet an dieser nach unten bis zum unteren Ende
30, wobei durch die Verjüngung 35 der Mörtel 9 zur Kante 31 geleitet wird und die
Abzugsleiste 6 entsteht. Die Abzugsleiste 6 besteht vorzugsweise aus Mörtel 9 oder
Beton, und nach dem Aushärten läßt sich über diese Abzugsleiste 6, mit Hilfe einer
Abzugslatte oder dergleichen, eine vollkommen ebene Fläche erreichen.
[0036] Die Vorrichtung 1 besteht im wesentlichen aus dem Schlitten 2 und der Schräge 3.
Der Schlitten 2 ist auf der Führung 4 beweglich, wobei es sich bei der Führung 4 beispielsweise
um eine Wasserwaage 8, eine Latte oder dergleichen handelt.
[0037] Der Schlitten 2 stellt im wesentlichen ein U 21 dar, wobei der Steg 20 nach oben
weist, während die parallelen Schenkel 22 nach unten weisen. Das U 21 schließt die
Führung 4 ein, wobei die Schenkel 22 parallel zu den Seiten 40 der Führung 4 sind.
[0038] An einem der Schenkel 22 ist seitlich die Schräge 3 angeordnet, beispielsweise angeschweißt.
Die Schräge 3 weist nach unten hin die Verjüngung 35 auf und endet am unteren Ende
30 mit der Kante 31. Die Kante 31 liegt dabei in etwa auf der gleichen Höhe wie die
Unterkante 41 der Führung 4. Die Kante 31 der Schräge 3 formt aus Mörtel 9 oder dergleichen
die Abzugsleiste 6.
[0039] Fig. 4 zeigt die Unterseite der Vorrichtung 1. Hier ist zu sehen, wie die Verjüngungen
35 und der Steg 33, der von der Kante 31 gebildet wird, das U 32 formen. An den Verjüngungen
35 sitzen die Flansche 36, die auch in Fig. 1 und Fig. 4 gut zu sehen sind. Die Flansche
36 haben die Aufgabe, den Mörtel 9 zu bündeln und über die Kante 31 zur Abzugleiste
6 zu formen.
[0040] Die Ausrichtung der Abzugsleiste 6 geschieht durch die Führung 4, bei der es sich
vorzugsweise um eine Wasserwaage 8 handelt. Dabei wird so vorgegangen, daß zuerst
die Wasserwaage 8 ausgerichtet, also ins Wasser gelegt wird, danach beispielsweise
befestigt wird und dann wird mit der Vorrichtung 1 längs über die Wasserwaage 8 gefahren,
wobei sich durch den Mörtel 9 die Abzugsleiste 6 formt. Wird ein Gefälle gewünscht,
das auch schon durch die Abzugsleiste 6 vorgegeben werden soll, so ist beispielsweise
am Ende 42 der Wasserwaage 8 eine Winkellehre 5 vorgesehen. Die Winkellehre 5 ist
im wesentlichen ausgebildet wie ein L 52 und mit Hilfe eines Langlochs 50 und einer
Klemmschraube 51 mit der Wasserwaage 8 verbunden. Die Winkellehre besteht beispielsweise
aus einem abgewinkelten Flacheisen mit dem entsprechenden Langloch 50 und kann mit
Hilfe des Langlochs 50 und der Klemmschraube 51 in einem festen vorgegebenen Winkel
einjustiert werden. Die Wasserwaage 8 folgt dann automatisch der vorgegebenen Neigung,
so daß sich ein entsprechendes Gefälle ergibt. Ist ein vorgegebenes Gefälle gewünscht,
so kann auch an der Winkellehre 5 eine nicht näher gezeigte Grad- oder Prozenteinteilung
vorgesehen sein. Auf diese Weise ist ein entsprechendes Gefälle jederzeit reproduzierbar.
[0041] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0042] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist.
[0043] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0044] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik, beansprucht werden.
[0045] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar auch dann,
wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise
im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.Die
jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur Formulierung
ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
1. Vorrichtung zum Erstellen einer definierten Abzugsleiste, insbesondere als Abzugshilfe
bei der Vorbereitung des Untergrundes für Fußböden, Wände, die zum Beispiel gefliest
werden sollen, oder dergleichen, wobei die Vorrichtung (1) einen auf einer Führung
(4) bewegbaren Schlitten (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Abzugsleiste (6) bildende Kante (31) vorgesehen ist und durch die Bewegung
des Schlittens (2) auf der Führung (4) das auf dem Boden bzw. Untergrund vorgehaltene
Abzugsleistenmaterial, insbesondere Mörtel, Beton oder Estrich, zu einer Abzugsleiste
geformt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (2) im Querschnitt U-förmig ist, wobei der Steg (20) des U (21) in
Gebrauchsstellung nach oben weist und/oder der Schlitten (2) L-förmig, bestehend aus
einem Schenkel (22) und dem Steg (20), ausgebildet ist und der Steg (20) auf der Führung
(4) aufliegt.
3. Vorrichtung nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (20) des U (21) in etwa der Breite der Führung (4) entspricht und in Gebrauchsstellung
auf diese auflegbar ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schräge (3) vorgesehen ist, die seitlich am Schlitten (2) angeordnet ist und
die mit wenigstens einem der Schenkel (22) des Schlittens einen im Wesentlichen rechten
Winkel einschließt und/oder sich die Kante (31) am unteren Ende (30) einer/der Schräge
(3) befindet.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schräge (3) mit der Abzugsleiste (6) einen spitzen Winkel bildet, vorzugsweise
derart, daß die Schräge (3) in Arbeitsrichtung abfallend angeordnet ist, so daß das
Material nach unten gedrückt, dabei verdichtet und gleichzeitig geglättet wird und/oder
die Vorrichtung, bestehend aus Schlitten (2) und Schräge (3) als Stanz-Biegeteil einstückig
ausgebildet ist und/oder die Schräge (3) nach unten über den Schlitten (2) hervorsteht
und/oder die Schräge (3) an ihrem unteren Ende (30) rinnenartig oder U-artig (32)
ausgebildet ist, wobei der Steg (33) des U (32) von der Kante (31) gebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (20) derart ausgebildet ist, daß der Schlitten (2) auf die Führung (4) in
Form von marktüblichen Wasserwaagen bzw. Richtlatten aufsetzbar ist, wobei diese als
Führung (4) dienen.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schenkel (22) des Schlittens (2) kürzer ausgebildet ist, als der zweite Schenkel
(22).
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (2) L-förmig, bestehend aus einem Schenkel (22) und dem Steg (20),
ausgebildet ist und der Steg (20) auf der Führung (4) aufliegt.
9. System zum Erstellen einer definierten Abzugsleiste, insbesondere als Abzugshilfe
bei der Vorbereitung des Untergrundes für Fußböden, Wände, die zum Beispiel gefliest
werden müssen, oder dergleichen, wobei das System zum einen eine Vorrichtung nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche umfaßt und die Führung (4) von einer
Latte, Wasserwaage (8) oder dergleichen gebildet ist.
10. System nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Winkellehre (5) zur Befestigung an der Führung (4) bzw. der Wasserwaage (8)
oder dergleichen.
11. System nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkellehre (5) am Ende (42), Führung (4) bzw. der Wasserwaage (8) angeordnet
ist und/oder L-artig ausgebildet ist, ein Langloch (50) aufweist und mit einer Klemmschraube
(51) an der Führung (4) festlegbar ist.
12. System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 11, kennzeichnet durch eine Höhenjustiervorrichtung, bestehend aus einem Schuh, welcher der Form des Querschnittes
der Führung (4) entspricht sowie einer an diesem Schuh angeordneten Stell- bzw. Klemmschraube,
mittels derer die Höhe des Abstandes der Führung (4) bezüglich des Untergrundes verstellbar
ist.
13. Verfahren zur Herstellung eines Untergrundes für Fußböden, Wände oder dergleichen,
die zum Beispiel gefliest werden, bei welchen zunächst wenigstens eine Abzugsleiste,
insbesondere mittels einer Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8 und/oder insbesondere mittels des Systems nach einem oder mehreren der Ansprüche
9 bis 12 aus Abzugsleistenmaterial wie zum Beispiel Mörtel, Estrich, Beton oder dergleichen
gefertigt wird, nach dem Abbinden der Abzugsleiste dann das Untergrundmaterial, insbesondere
Mörtel, Estrich, Beton oder dergleichen, auf die Fläche auf- bzw. eingebracht und
mittels üblicher Abzugsvorrichtungen wie Glättleisten, -bretter bzw. -bohlen auf die
Höhe der Abzugsleiste abgezogen wird.