[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine manipulationssichere Elektromagnetanordnung
zur Betätigung eines Schaltgerätes, insbesondere einer Kupplung in einem elektronischen
Schließzylinder, mit einem Elektromagneten, der wenigstens eine Spule und einen Anker
aufweist, der mittels der Spule von einer Ruheposition in einer axialen Richtung in
eine Schaltposition beweglich ist, wobei die Elektromagnetanordnung magnetische Sicherheitsmittel
aufweist, die auf ein magnetisches Fremdfeld, das von einem Manipulationsort außerhalb
der Elektromagnetanordnung ausgeht, derart ansprechen, daß eine Bewegung des Ankers
in die Schaltposition gehemmt wird.
[0002] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung einen elektronischen Schließzylinder mit
einer Kupplung zum Kuppeln einer Schließnase bzw. eines Schließbartes mit einer Welle
und mit einer Elektromagnetanordnung zum Betätigen der Kupplung.
[0003] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Verhindern einer
Manipulation einer Elektromagnetanordnung, die einen Elektromagneten beinhaltet, der
wenigstens eine Spule und einen Anker aufweist, der mittels der Spule von einer Ruheposition
in einer axialen Richtung in eine Schaltposition beweglich ist, wobei die Elektromagnetanordnung
magnetische Sicherheitsmittel aufweist, die auf ein magnetisches Fremdfeld, das von
dem Manipulationsort außerhalb der Elektromagnetanordnung ausgeht, derart ansprechen,
daß eine Bewegung des Ankers in die Schaltposition gehemmt wird.
[0004] Eine solche manipulationssichere Elektromagnetanordnung, ein zugeordnetes Verfahren
zur Manipulationssicherung und ein derartiger elektronischer Schließzylinder sind
aus der EP 0 999 328 A1 bekannt.
[0005] Schließzylinder zum Einbau in Schlösser, insbesondere Einsteckschlösser, sind seit
vielen Jahren bekannt, insbesondere als mechanische Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen.
[0006] Ferner sind seit einigen Jahren sog. elektronische Schließzylinder im Einsatz. Bei
diesen erfolgt eine Kupplung zwischen dem Schließbart und einer Betätigungseinrichtung
bzw. Handhabe (z.B. Knauf oder Drücker) nach Verifizierung eines elektronischen Zugangskontrollcodes.
Dies kann beispielsweise über einen dem Schloß zugeordneten Kartenleser, einen Schlüsselschalter,
etc. erfolgen oder auch drahtlos, in der Regel per Funk oder auch induktiv.
[0007] Bei der drahtlosen Identifikation werden häufig als "Schlüssel" sog. Transponder
verwendet, die es sowohl in aktiver als auch in passiver Bauart gibt. Eine Auswerteelektronik,
die dem Schloß zugeordnet ist, empfängt dann den eindeutigen Code des Trägers des
elektronischen Schlüssels und, sofern die Zutrittsberechtigung gegeben ist, kuppelt
dann den Schließbart mit der Betätigungsvorrichtung (beispielsweise Knauf oder Drücker)
drehfest, so daß der eigentliche Entriegelungsvorgang von Hand erfolgen kann, indem
der Knauf/Drücker und damit der Schließbart gedreht wird. Mittels geeigneter Zeitsteuerung
wird die Kupplung anschließend wieder geöffnet. In dem geöffneten Zustand führt eine
Betätigung der Betätigungseinrichtung nicht zu einer Entriegelung des Schlosses.
[0008] Zur Kupplung von Knauf (Drücker) mit dem Schließbart werden in der Regel Elektromagnetanordnungen
verwendet. Diese lassen sich hinreichend stark miniaturisieren, beispielsweise zum
Einbau in das Gehäuse eines genormten Profilzylinders. Die Elektromagnetanordnung
kann mono- oder bistabil ausgebildet sein oder als bidirektionale Magnetanordnung
ausgebildet werden.
[0009] Die Elektromagnetanordnung weist in an sich herkömmlicher Weise eine Spule und einen
Anker auf. Der Anker ist in der Regel weichmagnetisch. Durch Anlegen einer Spannung
an die Spule wird ein Magnetfeld erzeugt, das den weichmagnetischen Anker aufmagnetisiert.
Durch magnetische Kräfte wird der Anker dann in axialer Richtung bewegt. Dies kann
beispielsweise gegen Federkraft erfolgen, um eine stabile Ruheposition zu erzielen.
Durch die Axialbewegung des Ankers läßt sich ein Schaltgerät, insbesondere eine Kupplung
in einem elektronischen Schließzylinder, betätigen.
[0010] Diese Art von elektronischen Schließzylindern ist herkömmlichen mechanischen Schließzylindern
in vieler Hinsicht überlegen, insbesondere hinsichtlich der Bedienbarkeit und der
Variabilität (schnelle Änderung von Zugangsberechtigungen, Einrichtung und Änderung
von Zeitzonen, Fernwirkmöglichkeiten, Protokollierung von Schließvorgängen und Integration
in Schließanlagen).
[0011] Problematisch ist jedoch manchmal die Aufsperrsicherheit. Da der Anker weichmagnetisch
ist, ist es generell denkbar, ein sehr starkes Magnetfeld anzulegen, um so den Anker
auch ohne Aktivierung der Spule in die Schaltposition zu bringen.
[0012] Elektromagneten können zwar derart eingebaut werden, daß ein externes Magnetfeld
von der Türaußenseite den Elektromagneten nicht in Richtung der Schaltposition manipulieren
kann. Von der Innenseite wirkt sich dann eine externe Magnetkraft jedoch erfolgreich
auf ein manipulatives Kuppeln aus. Dies ist besonders für beidseitig schließende Zylinder
von Nachteil.
[0013] Aus der eingangs genannten EP 0 999 328 A1 ist es bekannt, an einem mittleren Abschnitt
des Ankers einen Gegenmagneten vorzusehen. Dieser ist vorzugsweise durch ein externes
Magnetfeld magnetisierbar, muß jedoch über eine magnetische Entkopplungsrichtung vom
übrigen magnetischen Kreis isoliert werden. Ferner wird an dem gleichen Ankerabschnitt
eine Scheibe aus ferromagnetischem Material vorgesehen. Bei dem Versuch einer Manipulation
mittels eines starken magnetischen Fremdfeldes soll dann der Gegenmagnet eine stärkere
Kraft auf die ferromagnetische Scheibe am Anker ausüben als eine Antriebseinrichtung,
so daß der Anker in die Ruheposition gedrängt wird. Ferner ist erwähnt, daß der Gegenmagnet
so ausgebildet sein kann, daß er eine Sperreinrichtung aktiviert, wenn ein äußeres
Magnetfeld zu Manipulationszwecken angelegt wird. Die Sperreinrichtung ist dann so
ausgebildet, daß sie ein Einrücken bzw. Schließen der Kupplung unterbindet.
[0014] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine
konstruktiv einfachere und manipulationssicherere Elektromagnetanordnung, sowie einen
damit ausgestatteten elektronischen Schließzylinder und ein zugeordnetes Verfahren
anzugeben.
[0015] Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten manipulationssicheren Elektromagnetanordnung
dadurch gelöst, daß die magnetischen Sicherheitsmittel in einem Bereich zwischen dem
der Schaltposition zugewandten Ende des Ankers in der Ruheposition und dem Manipulationsort
angeordnet sind.
[0016] Bei dem eingangs genannten elektronischen Schließzylinder wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß eine derartige Elektromagnetanordnung enthalten ist.
[0017] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die magnetischen
Sicherheitsmittel in einem Bereich zwischen dem der Schaltposition zugewandten Ende
des Ankers in der Ruheposition und einem Manipulationsort auf ein magnetisches Fremdfeld,
das von dem Manipulationsort außerhalb der Magnetanordnung ausgeht, derart ansprechen,
daß eine Bewegung des Ankers in die Schaltposition gehemmt wird.
[0018] Durch die Einbaulage der magnetischen Sicherheitsmittel wird gewährleistet, daß die
magnetischen Sicherheitsmittel früher auf das magnetische Fremdfeld ansprechen bzw.
empfindlicher hierfür sind, so daß eine höhere Sicherheit gegenüber dem Stand der
Technik gewährleistet werden kann. Ferner läßt sich durch die Einbaulage eine einfachere
und damit kostengünstigere Konstruktion der magnetischen Sicherheitsmittel erzielen.
[0019] Es versteht sich, daß das Ende des Ankers sich auf den weichmagnetischen Teil des
Ankers bezieht. Sollte daher an dem der Schaltposition zugewandten Ende des Ankers
in der Ruheposition noch ein nichtmagnetisierbarer Abschnitt vorstehen, so können
die magnetischen Sicherheitsmittel auch im Bereich des vorstehenden nichtmagnetisierbaren
Abschnitte des Ankers vorgesehen sein.
[0020] Der Begriff der "Hemmung" soll im vorliegenden Zusammenhang so verstanden werden,
daß eine Bewegung des Ankers in die Schaltposition in der Regel vollständig verhindert
wird, in jedem Fall jedoch erheblich erschwert wird.
[0021] Die obige Aufgabe wird somit vollkommen gelöst.
[0022] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform weisen die magnetischen Sicherheitsmittel
einen Reed-Schalter auf, der zwischen dem der Schaltposition zugewandten Ende des
Ankers und dem Manipulationsort angeordnet und mit Steuermitteln verbunden ist, die
eine Bewegung des Ankers in die Schaltposition verhindern, wenn der Reed-Schalter
dem magnetischen Fremdfeld ausgesetzt ist.
[0023] Diese Ausführungsform von magnetischen Sicherheitsmitteln ist vergleichsweise kostengünstig,
da Reed-Relais oder -schalter in vielfältiger Form günstig verfügbar sind. Ferner
ist die Beschaltung eines Reed-Schalters einfach.
[0024] Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Steuermittel die Bewegung des Ankers bei
Vorhandensein eines magnetischen Fremdfeldes verhindern, indem die Spule so angesteuert
wird, daß der Elektromagnet den Anker aktiv in der Ruheposition hält.
[0025] Dies kann beispielsweise erfolgen, indem die Spule mittels der Steuermittel umgepolt
und aktiv angesteuert wird, so daß die von der Spule auf den Anker ausgeübte Kraft
dem magnetischen Fremdfeld entgegenwirkt.
[0026] Eine derartige Umpolung ist in den Steuermitteln ebenfalls vergleichsweise einfach
zu realisieren. Da der Anker sich in der Ruheposition in der Regel wenigstens teilweise
innerhalb der Spule befindet, reicht bereits ein vergleichsweise geringer Spulenstrom
aus, um einem sehr starken magnetischen Fremdfeld entgegenzuwirken, so daß der Anker
nicht in die Schaltposition gerät.
[0027] Zusätzlich oder alternativ hierzu ist es auch möglich, daß die Steuermittel die Bewegung
des Ankers bei Vorhandensein eines magnetischen Fremdfeldes verhindern, indem die
Steuermittel einen quer zur Axialrichtung wirkenden Riegelmechanismus ansteuern, der
den Anker formschlüssig in der Ruheposition hält.
[0028] Bei dieser Ausführungsform kann eine Bewegung des Ankers aus der Ruheposition heraus
durch Formschluß verhindert werden. Auch durch extrem starke Fremdfelder läßt sich
die Elektromagnetanordnung folglich nicht manipulieren.
[0029] Bei einer alternativen bevorzugten Ausführungsform weisen die magnetischen Sicherheitsmittel
ein passives bewegliches weichmagnetisches Sperrelement auf, das von dem magnetischen
Fremdfeld aus einer die Beweglichkeit des Ankers nicht beeinflussenden Nennposition
in den Weg des Ankers gezogen wird, so daß der Anker formschlüssig in der Ruheposition
gehalten wird.
[0030] Der Grundgedanke bei dieser Ausführungsform ist ebenso einfach wie überzeugend. Durch
die Anordnung des beweglichen weichmagnetischen Sperrelementes in dem Bereich zwischen
dem Ende des Ankers und dem Manipulationsort kann sicher gewährleistet werden, daß
das weichmagnetische Sperrelement auf das magnetische Fremdfeld empfindlicher reagiert
als der Anker und folglich zunächst in die Sperrposition gezogen wird, bevor sich
der Anker mittels des Fremdfeldes aus der Ruheposition bewegen könnte.
[0031] Sobald das Sperrelement sich in der Sperrposition befindet, blockiert es den Anker,
so daß dieser formschlüssig in der Ruheposition gehalten wird.
[0032] Es versteht sich sowohl bei der Ausführungsform mit Reed-Schaltern als auch bei der
Ausführungsform mit weichmagnetischem Sperrelement, daß es maßgeblich darauf ankommt,
daß diese Sicherheitsmittel jeweils gegenüber dem magnetischen Fremdfeld empfindlicher
reagieren als der Anker. Bei beiden Ausführungsformen ist es daher denkbar, daß sie
auch in anderen Bereichen der Elektromagnetanordnung als dem Bereich zwischen dem
der Schaltposition zugewandten Ende des Ankers in der Ruheposition und dem Manipulationsort
angeordnet werden, vorausgesetzt, daß die höhere Empfindlichkeit gewährleistet ist.
[0033] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das weichmagnetische Sperrelement
durch Schwerkraft in der Nennposition gehalten.
[0034] Hierdurch sind keine weiteren Mittel notwendig, um das weichmagnetische Sperrelement
funktionslos zu halten, solange kein magnetisches Fremdfeld angelegt wird.
[0035] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist dem weichmagnetischen Sperrelement
ein weichmagnetisches Antennenelement zugeordnet, das in einem Bereich zwischen dem
magnetischen Fremdfeld und dem weichmagnetischen Sperrelement gehäusefest angeordnet
ist.
[0036] Das weichmagnetische Antennenelement kann das magnetische Fremdfeld derart "fokussieren",
daß gewährleistet ist, daß das weichmagnetische Sperrelement in die Sperrposition
gezogen wird. Mit anderen Worten wird durch gezielte Anordnung des weichmagnetischen
Antennenelementes gewährleistet, daß das magnetische Fremdfeld unabhängig von der
Relativposition des Fremdmagneten quer zur Axialrichtung sicher dazu ausgenutzt werden
kann, das weichmagnetische Sperrelement in die Sperrposition zu ziehen.
[0037] Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn das Antennenelement ein Deckelabschnitt eines
Gehäuses der Elektromagnetanordnung ist.
[0038] Da ein derartiger Deckelabschnitt ohnehin regelmäßig vorhanden sein kann, ist zur
Bildung des weichmagnetischen Antennenelementes folglich kein weiteres zusätzliches
Element erforderlich. Alternativ kann der Deckelabschnitt aber auch als separates
Element ausgebildet sein, der dem Gehäuse zugeordnet ist.
[0039] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das weichmagnetische Sperrelement
die Form einer Kugel auf.
[0040] Hierdurch kann gewährleistet werden, daß das weichmagnetische Sperrelement sich mit
geringstmöglicher Reibung von der Nennposition in die Sperrposition ziehen läßt. Zwar
ist es generell auch denkbar, daß das Sperrelement eine polyedrische Form besitzt,
in diesem Fall ist jedoch häufig eher von einem flächigen Reibkontakt auszugehen,
so daß eine höhere Reibung zu erwarten ist.
[0041] Ferner ist es bevorzugt, wenn der Raum, in dem das Sperrelement beweglich gelagert
ist, durch einen Gehäuseabschnitt aus paraoder diamagnetischem Material gebildet ist.
[0042] Hierdurch wird gewährleistet, daß das weichmagnetische Sperrelement sich innerhalb
des Raumes schwerkraftbeeinflußt frei bewegen kann und von schwachen Magnetfeldern
(z.B. dem Streufeld des Elektromagneten) unbeeinflußt bleibt.
[0043] Ferner ist es insgesamt bevorzugt, wenn das weichmagnetische Sperrelement in der
Nennposition in einem Ringraum gelagert ist.
[0044] Der Ringraum ist dabei vorzugsweise konzentrisch zu der Achse der Elektromagnetanordnung
ausgerichtet. Die Kugel kann sich in dem Ringraum somit in Abhängigkeit von der jeweiligen
Dreh-Einbaulage mittels der Schwerkraft frei bewegen. Tatsächlich bietet der Ringraum
dabei eine Vielzahl von möglichen Nennpositionen, in denen das Sperrelement die Beweglichkeit
des Ankers nicht beeinflußt, und zwar unabhängig von der relativen Einbaulage der
Elektromagnetanordnung in bezug auf das Gravitationsfeld der Erde.
[0045] Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn das weichmagnetische Antennenelement mit einer
Innenwand des para- oder diamagnetischen Gehäuseabschnittes fluchtet. Das Antennenelement
fokussiert folglich trotz des para- oder diamagnetischen Gehäuseabschnittes magnetische
Feldlinien des Fremdfeldes in den Ringraum hinein, so daß das weichmagnetische Sperrelement
durch das Fremdfeld hin zu dem weichmagnetischen Antennenelement gezogen wird und
so in die Sperrposition gelangt. Durch die fluchtende Ausrichtung ist gewährleistet,
daß das Sperrelement auf dem Weg in die Sperrposition keine Stufen o.ä. überwinden
muß. Alternativ kann das Antennenelement auch leicht gegenüber der Innenwand zurückstehen.
[0046] Es versteht sich, daß anstelle eines Ringraumes bei einer geringeren Variabilität
von Einbaulagen auch lediglich ein Ringsektorraum oder nur ein Radialkanal vorgesehen
werden kann. Entscheidend ist, daß das weichmagnetische Sperrelement sich innerhalb
dieses Raumes von einer Nennposition, in der die Beweglichkeit des Ankers nicht beeinflußt
wird, in die Sperrposition bewegen kann, in der das weichmagnetische Sperrelement
den Anker "blockiert".
[0047] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0048] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht eines elektronischen Schließzylinders;
- Fig. 2
- eine schematische Längsschnittansicht durch eine Elektromagnetanordnung des Schließzylinders
der Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht ähnlich der Fig. 2 mit einer ersten Ausführungsform
von magnetischen Sicherheitsmitteln;
- Fig. 4
- eine Schnittansicht entlang der Linie IV-IV von Fig. 3; und
- Fig. 5
- eine schematische Schnittansicht ähnlich der Fig. 2 mit einer zweiten Ausführungsform
von magnetischen Sicherheitsmitteln.
[0049] In Fig. 1 ist ein elektronischer Schließzylinder insgesamt mit 10 bezeichnet.
[0050] Der Schließzylinder 10 weist ein Gehäuse 12 auf, in der dargestellten Ausführungsform
ein Profilgehäuse. In dem Gehäuse 12 ist ein Zylinderkern 14 verdrehbar gelagert,
wobei in an sich herkömmlicher Weise etwa mittig aus einer Öffnung des Gehäuses 12
ein Schließbart 16 vorsteht, der drehfest mit dem Zylinderkern 14 verbunden ist. Der
Zylinderkern 14 kann sowohl als massives Bauteil wie auch als Hohlbauteil ausgeführt
sein.
[0051] Bei 18 ist eine herkömmliche Gewindebohrung für eine Stulpschraube gezeigt.
[0052] Ein türinnenseitiger Knauf 20 ist drehfest mit dem Zylinderkern 14 verbunden, so
daß Entriegelungsbewegungen des Schließbartes 16 unmittelbar mittels des türinnenseitigen
Knaufes 20 erfolgen können.
[0053] Anstelle des Knaufes 20 kann auch ein Drücker oder ein ähnliches Betätigungselement
vorgesehen sein.
[0054] Ein türaußenseitiger Knauf 22 (oder Drücker) ist drehfest mit einer Welle 24 verbunden,
die drehbar in dem Gehäuse 12 gelagert ist. Die Welle 24 ist als Hohlwelle ausgebildet
und ist koaxial zu dem Zylinderkern 14 ausgerichtet.
[0055] Die Welle 24 ist mittels einer schematisch angedeuteten Kupplung 26 mit dem Zylinderkern
14 verbindbar.
[0056] Sofern die Kupplung 26 geöffnet ist, läßt sich der türaußenseitige Knauf 22 frei
verdrehen, ohne Einfluß auf den Schließbart 16. Bei geschlossener Kupplung 26 führt
ein Verdrehen des türaußenseitigen Knaufes 22 zu einem Verdrehen des Schließbartes
16.
[0057] Zur Betätigung der Kupplung 26 ist eine in Fig. 1 ebenfalls schematisch angedeutete
Elektromagnetanordnung 30 vorgesehen. Die Elektromagnetanordnung 30 ist mit Steuermitteln
32 verbunden. Die Steuermittel 32 sind in der dargestellten Ausführungsform in das
Profilgehäuse 12 integriert, können jedoch auch außerhalb des Profilgehäuses 12 angeordnet
sein.
[0058] Die Steuermittel 32 dienen dazu, eine Zugangsberechtigung einer türaußenseitig stehenden
Person zu überprüfen. Sofern die türaußenseitig stehende Person zutrittsberechtigt
ist, steuern die Steuermittel 32 die Elektromagnetanordnung 30 so an, daß die Kupplung
26 geschlossen wird. Anderenfalls unterbleibt eine Ansteuerung der Elektromagnetanordnung
30.
[0059] Die Zugangsberechtigung erfolgt in der dargestellten Ausführungsform drahtlos mittels
einer Transponderkarte 34, in der ein Transponder 36 integriert ist.
[0060] Der Transponder 36 kann ein aktiver Transponder sein, der auf Aktivierung durch die
Steuermittel 32 einen Zugangsberechtigungscode an die Steuermittel 32 sendet, wie
es schematisch bei 38 gezeigt ist.
[0061] Alternativ hierzu kann es sich bei dem Transponder 36 auch um einen passiven Transponder
handeln, der eine Spulenanordnung aufweist, die von einem Lesefeld der Steuermittel
32 aktiviert wird, um eine Spannung zu induzieren, die von einem Chip des Transponders
36 dazu verwendet wird, den Identifikationscode auszulesen und über dieselbe oder
eine andere Spulenanordnung an die Steuermittel 32 zu senden.
[0062] In Fig. 2 ist in schematischer Schnittdarstellung die Elektromagnetanordnung 30 in
größerer Genauigkeit gezeigt.
[0063] Die Elektromagnetanordnung 30 weist ein Gehäuse 40 auf, das zumindest abschnittsweise
durch das Gehäuse 12 des Schließzylinders gebildet sein kann. Es kann sich jedoch
auch um ein separates Gehäuse handeln.
[0064] In dem Gehäuse 40 ist eine Spule 42 gehäusefest gelagert. Innerhalb der Spule 42
ist ein Anker 44 aus einem Weicheisenmaterial in Axialrichtung verschieblich gelagert.
[0065] Ein aus der Elektromagnetanordnung 30 heraustretendes Ende des Ankers 44 ist mit
der Kupplung 26 verbunden. In der Darstellung der Fig. 2 ist der Anker 44 in einer
Ruheposition R gezeigt, in der die Kupplung 26 geöffnet ist. Obgleich dies nicht dargestellt
ist, kann der Anker 44 mittels einer Feder in die Ruheposition R vorgespannt sein.
[0066] Durch Anlegen einer elektrischen Spannung an die Spule 42 kann der Anker 44 von der
gezeigten Ruheposition R in eine gestrichelt dargestellte Schaltposition S bewegt
werden, wie es schematisch bei 46 gezeigt ist. Wenn der Anker 44 sich in der Schaltposition
S befindet, ist die Kupplung 26 geschlossen.
[0067] Das Gehäuse 40 weist in der dargestellten Ausführungsform einen Zylinderabschnitt
48 und einen Deckelabschnitt 50 auf. Der Deckelabschnitt 50 verschließt ein in Richtung
der Schaltposition S liegendes offenes Ende des Zylinderabschnittes 48.
[0068] An dem Deckelabschnitt 50 ist gehäuseinnenseitig ein Vorsprung ausgebildet, der einen
Anschlag 52 für den Anker 44 in der Schaltposition S bildet.
[0069] Die Elektromagnetanordnung 30 kann monostabil sein, wie oben erwähnt, so daß der
Anker 44 generell in eine stabile Position vorgespannt ist, beispielsweise mittels
einer mechanischen Feder. Die Anordnung 30 kann jedoch auch bistabil ausgebildet sein,
so daß der Anker 44 nach dem Erreichen der Schaltposition S in dieser Position verbleibt,
auch ohne das Zuführen von elektrischer Energie zu der Spule 42. Die Rückkehr in die
Ruheposition R kann dann beispielsweise durch Umpolung der Spule 42 erfolgen. Alternativ
ist es auch möglich, daß die Elektromagnetanordnung 30 bidirektional arbeitet, so
daß, beispielsweise durch Bestromen einer zweiten nicht dargestellten Spule der Anker
44 aus der Schaltposition S wieder in die Ruheposition R bewegt werden kann.
[0070] Bei 56 ist ein außerhalb der Elektromagnetanordnung 30 angeordneter Fremdmagnet gezeigt,
von dem ein Fremdmagnetfeld 58 ausgeht.
[0071] Bei dem Fremdmagnet kann es sich um einen starken Permanentmagneten oder auch um
einen starken Elektromagneten handeln. Der Fremdmagnet 56 wird beispielsweise an der
Türaußenseite angesetzt, um die Elektromagnetanordnung 30 zu manipulieren, indem der
Anker 44 auch ohne Anlegen einer elektrischen Spannung an die Spule 42 in die Schaltposition
S gezogen wird, um die Kupplung 26 zu schließen.
[0072] Um zu vermeiden, daß der Anker 44 bei Vorhandensein des magnetischen Fremdfeldes
58 in die Schaltposition S gezogen wird, sind magnetische Sicherheitsmittel 60 vorgesehen.
Die magnetischen Sicherheitsmittel 60 sind in einem Bereich zwischen dem weichmagnetischen
Teil des Ankers 44 und dem Ort angeordnet, an dem der Fremdmagnet 56 zu Manipulationszwecken
angesetzt werden kann.
[0073] Durch diese Einbaulage können die magnetischen Sicherheitsmittel 60 empfindlicher
auf das magnetische Fremdfeld 58 ansprechen und durch geeignete Sicherheitsmaßnahmen
dafür sorgen, daß der Anker 44 trotz des Vorhandenseins des magnetischen Fremdfeldes
58 nicht in die Schaltposition S gezogen wird.
[0074] Entscheidend ist, daß es sich um magnetische Sicherheitsmittel handelt, die auf ein
Magnetfeld 58 ansprechen. Ferner ist entscheidend, daß die magnetischen Sicherheitsmittel
empfindlicher auf das Fremdfeld 58 ansprechen als der Anker 44. Sofern diese Voraussetzungen
gegeben sind, können die magnetischen Sicherheitsmittel 60 auch an einem anderen Ort
innerhalb der Elektromagnetanordnung 30 oder innerhalb oder neben dem Schließzylinder
10 angeordnet werden. In der dargestellten Ausführungsform besteht die Gefahr einer
Manipulation ausschließlich von der Türaußenseite. Denn von der Türinnenseite ist
die Tür mittels des starr mit dem Schließbart 16 verbundenen Knaufes 20 ohnehin ohne
weiteres zu öffnen.
[0075] Durch geeignete Ausrichtung der Elektromagnetanordnung 30 kann dem Grunde nach gewährleistet
werden, daß ein magnetisches Fremdfeld 58 den Anker 44 nicht aus der Ruheposition
R in die Schaltposition S bewegen kann, sondern vielmehr den Anker 44 noch stärker
in die Ruheposition R zieht.
[0076] Theoretisch ist es jedoch denkbar, daß das magnetische Fremdfeld 58 das Gehäuse bzw.
ein Joch der Elektromagnetanordnung 30 aufmagnetisiert, wodurch dann eine Kraft auf
den Anker 44 ausgeübt wird, die diesen in die Schaltposition S bewegt. Für diesen
Fall können die magnetischen Sicherheitsmittel 60 eine Bewegung des Ankers 44 verhindern,
da die magnetischen Sicherheitsmittel aufgrund ihrer Anordnung und/oder aufgrund ihrer
magnetischen Eigenschaften und/oder ihrer leichten Beweglichkeit dazu verwendet werden,
eine Bewegung des Ankers 44 zu sperren.
[0077] Ferner sind die magnetischen Sicherheitsmittel bei solchen elektronischen Schließzylindern
von Bedeutung, bei denen sowohl der türinnenseitige Knauf als auch der türaußenseitige
Knauf generell von dem Schließbart 16 entkoppelt sind. Dies betrifft Schließzylinder,
bei denen ein Öffnen sowohl von der Türinnenseite als auch von der Türaußenseite erst
nach einer Prüfung der Zugangsberechtigung erfolgen kann.
[0078] In diesem Fall ist, zumindest bei axialer Einbaulage der Elektromagnetanordnung 30
das Problem gegeben, daß ein magnetisches Fremdfeld 58 von der einen Seite (z.B. Türaußenseite)
den Anker 44 in die Ruheposition zieht, von der anderen Seite (z.B. Türinnenseite)
jedoch in die Schaltposition. In diesem Fall würden die magnetischen Sicherheitsmittel
60 jedenfalls auf der manipulationsgefährdeteren Seite angeordnet werden, können jedoch
theoretisch auch an beiden Seiten angeordnet werden.
[0079] In den Fig. 3 und 4 ist eine erste Ausführungsform von magnetischen Sicherheitsmitteln
60' dargestellt.
[0080] Bei den magnetischen Sicherheitsmitteln 60' wird ein weichmagnetisches Sperrelement
70 dazu verwendet, bei dem Vorhandensein eines magnetischen Fremdfeldes 58 den Weg
des Ankers 44 von der Ruheposition R in die Schaltposition S zu blockieren.
[0081] Gewöhnlich ist das weichmagnetische Sperrelement 70 in einem konzentrisch zu der
Achse der Elektromagnetanordnung ausgerichteten Ringraum 72 gelagert. In der Schnittdarstellung
der Fig. 3 ist eine von theoretisch unendlich vielen Nennpositionen 73 gezeigt, in
denen sich das weichmagnetische Sperrelement 70 befindet, wenn kein magnetisches Fremdfeld
58 anliegt. In der Nennposition 73 behindert das weichmagnetische Sperrelement 70
die Beweglichkeit des Ankers 44 nicht.
[0082] Wie es in Fig. 4 gezeigt ist, befindet sich das weichmagnetische Sperrelement 70
aufgrund von Gravitationskräften G in einem unteren Bereich des Ringraumes 72. Durch
den Ringraum 72 ist gewährleistet, daß das weichmagnetische Sperrelement 70 sich unabhängig
von der Dreh-Einbaulage der Elektromagnetanordnung 30 nicht in dem Weg des Ankers
44 befindet.
[0083] Der Ringraum 72 ist gebildet durch ein ein- oder mehrteiliges Ringelement 75, das
zwei Radialvorsprünge 74 und 76 aufweist, die von dem Innenumfang 78 eines Zylinderabschnittes
77 des Ringelementes 75 ausgehen. Die Radialvorsprünge 74, 76 sind in Axialrichtung
so voneinander beabstandet, daß das weichmagnetische Sperrelement 70 in Axialrichtung
mit Spiel dazwischen gelagert ist.
[0084] Genauer gesagt wird der Ringraum 72 definiert durch die Innenseite 80 des Radialvorsprungs
74, durch die gegenüberliegende Innenseite 82 des Radialvorsprungs 76 und durch die
Innenseite 78 des Zylinderabschnittes 48'.
[0085] Der Radialvorsprung 74 erstreckt sich in radialer Richtung so weit, daß der Anker
44 in Axialrichtung hindurchtreten kann. In der Ruheposition R des Ankers 44 ist die
Stirnseite 84 des Ankers 44 mit der Innenseite 80 ausgerichtet.
[0086] Der Radialschenkel 76 erstreckt sich über eine ähnliche Entfernung in radialer Richtung,
so daß in der axialen Draufsicht eine Öffnung in den Ringraum 72 hinein verbleibt.
[0087] Diese Öffnung wird geschlossen durch den Deckelabschnitt 50, dessen Vorsprung sich
in die Öffnung hinein erstreckt. Die Stirnseite des Vorsprunges, die den Anschlag
52' für den Anker 44 bilden kann, ist dann fluchtend oder leicht einliegend ausgerichtet
mit der Innenseite 82 des Radialschenkels 76.
[0088] Wenn sich der Anker 44 in der Ruheposition R befindet, kann sich das weichmagnetische
Sperrelement 70 folglich in dem gesamten Raum bewegen, der den Ringraum 72 beinhaltet
sowie jenen Raum, der von dem Anker 44 in der Schaltposition S eingenommen wird.
[0089] Der Zylinderabschnitt 77 einschließlich der Radialvorsprünge 74, 76 ist aus einem
para- oder diamagnetischen Material hergestellt. Dadurch wird erreicht, daß das Sperrelement
70 zum einen vom Streufeld der Spule 42 isoliert wird, zum anderen, daß die Wände
des Ringraumes bei Einwirkung eines Fremdfeldes 58 sich nicht aufmagnetisieren können.
Durch die Gravitation G ist das weichmagnetische Sperrelement 70 dabei immer in einer
der Nennpositionen 73.
[0090] Der Deckelabschnitt 50' ist hingegen aus einem weichmagnetischen Material hergestellt.
[0091] Im Falle des Vorhandenseins eines magnetischen Fremdfeldes 58 wird der Deckelabschnitt
50 aufmagnetisiert und die Feldlinien werden auf den Vorsprung des Deckelabschnittes
50 konzentriert, der sich zu dem Ringraum 72 hin erstreckt. Gewöhnlich könnte das
magnetische Fremdfeld dann auch den Anker 44 anziehen und in die Sperrposition verbringen.
Das weichmagnetische Sperrelement 70 wird jedoch aufgrund des magnetischen Fremdfeldes
58 zu dem Vorsprung des Deckelabschnittes 50 hin gezogen, so daß es den Weg des Ankers
44 blockiert. Diese Sperrposition ist in Fig. 3 bei 86 gestrichelt dargestellt.
[0092] Aufgrund der Form der Kugel kann sich das weichmagnetische Sperrelement 70 mit geringer
Reibung innerhalb des Ringraumes 72 bewegen. Aufgrund der fluchtenden Ausrichtung
der Innenseite 82 mit dem Anschlag 52' bewegt sich das weichmagnetische Sperrelement
70 leicht ohne Hindernisse in die Sperrposition 86.
[0093] Alternativ zu der Kugelform ist es auch denkbar, daß das weichmagnetische Sperrelement
die Form eines Polyeders besitzt, insbesondere eines Quaders oder Würfels. Ferner
ist es denkbar, anstelle eines Ringraumes 72 nur einen Ringsektorraum vorzusehen.
Hierdurch wird die Variabilität hinsichtlich der Einbaulage etwas eingeschränkt. Durch
geeignete Montageanleitungen kann dieses Problem jedoch gelindert werden. Im Extremfall
könnte anstelle eines Ringraumes lediglich ein Radialkanal für das weichmagnetische
Sperrelement 70 vorgesehen werden, wie es in Fig. 4 schematisch bei 88 angedeutet
ist.
[0094] Das weichmagnetische Sperrelement 70 muß nicht notwendigerweise einstückig bzw. durchgängig
aus demselben weichmagnetischen Material bestehen. So ist es beispielsweise auch möglich,
einen weichmagnetischen Mantel um ein leichtes Kunststoffelement, insbesondere Kunststoffhohlelement,
herum anzuordnen. Auch ist denkbar, das weichmagnetische Sperrelement 70 außenumfänglich
mit einer dünnen Schicht aus einem anderen Material zur Reibungsverminderung zu beschichten.
[0095] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform von magnetischen Sicherheitsmitteln 60''
gezeigt.
[0096] Bei dieser Ausführungsform ist ein Reed-Schalter 90 in dem Bereich zwischen dem Anker
44 und dem Ort des Angriffs durch den Fremdmagneten 56 angeordnet. Der Reed-Schalter
90 ist so angeordnet, daß er bei Auftreten eines magnetischen Fremdfeldes 58 sofort
schaltet. Der Reed-Schalter 90 ist mit den Steuermitteln 32" elektrisch verbunden,
so daß das Schalten des Reed-Schalters 90 darin erfaßt werden kann.
[0097] Um zu verhindern, daß der Anker 44 aus der Ruheposition R in die Sperrposition S
gezogen wird, ist vorgesehen, daß die Steuermittel 32'' bei Schalten des Reed-Schalters
90 die Spule 42 umgepolt ansteuern (oder bei bidirektionalen Magneten die entsprechende
Spule bestromt wird), so daß von der Spule 42 eine Kraft auf den Anker 44 in Richtung
der Ruheposition R ausgeübt wird, wie es in Fig. 5 schematisch bei 92 gezeigt ist.
Hierdurch wird die Spule 42 folglich aktiv angesteuert, um dem magnetischen Fremdfeld
58 entgegenzuwirken und um zu verhindern, daß der Anker 44 in die Schaltposition S
gezogen wird.
[0098] Bei 97 ist ein Abschirmelement 97 schematisch dargestellt, das aus einem para- oder
diamagnetischen Material hergestellt ist und mit dem Reed-Schalter 90 gegenüber einem
Streufeld der Spule 42 isoliert.
[0099] Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es auch möglich, daß die Steuermittel 32''
bei Erfassen eines Schaltens des Reed-Schalters 90 einen Riegelmechanismus 94 ansteuern,
der den Anker 44 formschlüssig in der Ruheposition R verriegelt.
[0100] In Fig. 5 ist schematisch ein Riegel 96 des Riegelmechanismus 94 gezeigt, der dazu
ausgelegt ist, in eine entsprechende radiale Sperrvertiefung 98 des Ankers 44 einzugreifen.
Alternativ könnte ein Riegelmechanismus auch in den Raum zwischen Anker 44 und Anschlag
50 greifen.
[0101] Durch die magnetischen Sicherheitsmittel 60'' wird folglich auch sicher verhindert,
daß der Anker 44 mittels eines manipulativen Fremdfeldes 58 aus der Ruheposition R
in die Schaltposition S gezogen wird.
[0102] Obgleich die dargestellte Ausführungsform einen Doppelzylinder zeigt, versteht sich,
daß die Erfindung auch in Halbzylindern implementiert sein kann.
1. Manipulationssichere Elektromagnetanordnung (30) zur Betätigung eines Schaltgerätes
(26), insbesondere einer Kupplung (26) in einem elektronischen Schließzylinder (10),
mit einem Elektromagneten, der wenigstens eine Spule (42) und einen Anker (44) aufweist,
der mittels der Spule (42) von einer Ruheposition (R) in einer axialen Richtung in
eine Schaltposition (S) beweglich ist, wobei die Elektromagnetanordnung (30) magnetische
Sicherheitsmittel (60) aufweist, die auf ein magnetisches Fremdfeld (58), das von
einem Manipulationsort außerhalb der Elektromagnetanordnung ausgeht, derart ansprechen,
daß eine Bewegung des Ankers (44) in die Schaltposition (S) gehemmt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die magnetischen Sicherheitsmittel (60) in einem Bereich zwischen dem der Schaltposition
zugewandten Ende (84) des Ankers (44) in der Ruheposition (R) und dem Manipulationsort
angeordnet sind.
2. Elektromagnetanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die magnetischen Sicherheitsmittel (60") einen Reed-Schalter (90) aufweisen, der
zwischen dem der Schaltposition zugewandten Ende (84) des Ankers (44) und dem Manipulationsort
angeordnet und mit Steuermitteln (32'') verbunden ist, die eine Bewegung des Ankers
(44) in die Schaltposition (S) verhindern, wenn der Reed-Schalter (90) dem magnetischen
Fremdfeld (58) ausgesetzt ist.
3. Elektromagnetanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermittel (32'') die Bewegung des Ankers (44) bei Vorhandensein eines magnetischen
Fremdfeldes (58) verhindern, indem die Spule (42) so angesteuert wird, daß der Elektromagnet
den Anker (44) aktiv in der Ruheposition (R) hält.
4. Elektromagnetanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermittel (32'') die Bewegung des Ankers (44) bei Vorhandensein eines magnetischen
Fremdfeldes (58) verhindern, indem die Steuermittel (32'') einen quer zur Axialrichtung
wirkenden Riegelmechanismus (94) ansteuern, der den Anker (44) formschlüssig in der
Ruheposition (R) hält.
5. Elektromagnetanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die magnetischen Sicherheitsmittel (60') ein passives bewegliches weichmagnetisches
Sperrelement (70) aufweisen, das von dem magnetischen Fremdfeld (58) aus einer die
Beweglichkeit des Ankers nicht beeinflussenden Nennposition (73) in den Weg des Ankers
(44) gezogen wird, so daß der Anker (44) formschlüssig in der Ruheposition (R) gehalten
wird.
6. Elektromagnetanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das weichmagnetische Sperrelement (70) durch Schwerkraft in den Nennposition gehalten
ist.
7. Elektromagnetanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem weichmagnetischen Sperrelement (70) ein weichmagnetisches Antennenelement (50')
zugeordnet ist, das in einem Bereich zwischen dem magnetischen Fremdfeld (58) und
dem weichmagnetischen Sperrelement (70) gehäusefest angeordnet ist.
8. Elektromagnetanordnung nach Anspruch 7, wobei das Antennenelement (50') ein Deckelabschnitt
(50) eines Gehäuses (40') der Elektromagnetanordnung ist.
9. Elektromagnetanordnung nach einem der Ansprüche 5 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß das weichmagnetische Sperrelement (70) die Form einer Kugel aufweist.
10. Elektromagnetanordnung nach einem der Ansprüche 5 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß das weichmagnetische Sperrelement (70) in einem Raum (72) beweglich gelagert ist,
der durch einen Gehäuseabschnitt (48', 74, 76) aus para- oder diamagnetischem Material
gebildet ist.
11. Elektromagnetanordnung nach einem der Ansprüche 5 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß das weichmagnetische Sperrelement (70) in der Nennposition (73) in einem Ringraum
(72) gelagert ist.
12. Elektromagnetanordnung nach Anspruch 7 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß das weichmagnetische Antennenelement (50') mit einer Innenwand (82) des para- oder
diamagnetischen Gehäuseabschnitts (48', 74, 76) fluchtet.
13. Elektronischer Schließzylinder (10) mit einer Kupplung (26) zum Kuppeln eines Schließbartes
(16) mit einer Welle (24) und mit einer Elektromagnetanordnung (30) zum Betätigen
der Kupplung (26), dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromagnetanordnung (30) eine Elektromagnetanordnung nach einem der Ansprüche
1 - 12 ist.
14. Verfahren zum Verhindern einer Manipulation einer Elektromagnetanordnung (30), die
einen Elektromagneten beinhaltet, der wenigstens eine Spule (42) und einen Anker (44)
aufweist, der mittels der Spule (42) von einer Ruheposition (R) in einer axialen Richtung
in eine Schaltposition (S) beweglich ist, wobei die Elektromagnetanordnung (30) zwischen
dem der Schaltposition (S) zugewandten Ende (84) des Ankers (44) in der Ruheposition
(R) und einem Manipulationsort magnetische Sicherheitsmittel (60) aufweist, die auf
ein magnetisches (58) Fremdfeld, das von dem Manipulationsort außerhalb der Elektromagnetanordnung
ausgeht, derart ansprechen, daß eine Bewegung des Ankers (44) in die Schaltposition
(S) gehemmt wird.