TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Dampfturbinen. Sie betrifft
eine Dampfturbine gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Dampfturbinen-Rotoren und -Innengehäuse werden beim Anfahren insbesondere im Bereich
der Einströmung durch den vorbeiströmenden heißeren Dampf großen thermischen Spannungen
unterworfen, welche die Lebensdauer der Bauteile und die Anfahrzeit begrenzen.
[0003] Es sind daher in der Vergangenheit bereits verschiedene Vorschläge gemacht worden,
wie die Rotoren und Innengehäuse von Dampfturbinen in den kritischen Bereichen ohne
zusätzliche externe Einrichtungen gekühlt werden können.
[0004] In der US-A-4,551,063 wird eine Mitteldruck-Dampfturbine offenbart, in der kühlender
Dampf am Ausgang der Hochdruckturbine vor der Zwischenüberhitzung entnommen und aus
einem ausserhalb des Dampfkanals liegenden Ringraum über axiale Bohrungen im Rotor
in die ersten beiden Stufen der Turbine geführt und dort von den Schaufelfüssen her
in den Dampfkanal eingespiesen wird. Eine solche Lösung ist nur bei Hochdruckturbinen,
aber nicht bei Mittedruckturbinen anwendbar.
[0005] In der US-A-5,149,247 wird bei einer kombinierten Hochdruck-Mitteldruck-Dampfturbine
der Stator in einen externen und internen Stator unterteilt, die durch einen Zwischenraum
getrennt sind. Zur Kühlung wird kühlender Dampf aus der letzten Stufe des Hochdruckteils
entnommen und in den Zwischenraum eingeleitet. Eine ähnliche Lösung ist auch in der
US-A-6,341,937 offenbart. Beide Lösungen verhindern nicht, dass der innere Stator
dem Frischdampf in vollem Umfang ausgesetzt ist.
[0006] In der US-A-6,010,302 schliesslich ist der Rotor mit einer zentralen Bohrung versehen,
durch welche kühlender Dampf geführt wird, der am Ausgang der Hochdruckstufe entnommen
worden ist. Eine Kühlung des Innengehäuses ist bei dieser Lösung nicht vorgesehen
und möglich.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Dampfturbine zu schaffen, die mit vergleichsweise
einfachen Mitteln auf flexible Weise eine interne Kühlung des Rotors und/oder des
Innengehäuses ermöglicht und so die Anfahrzeit und Lebensdauer von Rotor und Innengehäuse
verbessert.
[0008] Die Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der Kern
der Erfindung besteht darin, zumindest im Dampfkanal parallel und nahe zur Oberfläche
des Rotors und/oder parallel und nahe zur inneren Oberfläche des Innengehäuses plattenförmige
Schutzschilde anzuordnen, welche die darunterliegende Oberfläche des Rotors bzw. Innengehäuses
vor der direkten Einwirkung des durch den Dampfkanal strömenden heissen Dampfes schützen.
[0009] Eine erste bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Schutzschilde
als passive Schutzschilde direkt auf der zu schützenden Oberfläche des Rotors oder
des Innengehäuses aufliegen oder von der zu schützenden Oberfläche nur durch einen
Spalt getrennt sind. Sie werden nicht aktiv gekühlt, sondern wirken dadurch, dass
der heiße Dampf des Dampfkanals nicht mehr mit hoher Geschwindigkeit vorbeiströmt
und werden deshalb hier "passive" Schutzschilde oder -platten genannt. Die hohe Geschwindigkeit
kommt durch die Rotorrotation und die relativ zum Innengehäuse vorhandene Dampfströmung
zustande und bewirkt, dass der Wärmeübergang vom heißen Dampf auf die Bauteiloberfläche
vergrößert wird. Dadurch, dass wegen der Schutzschilde zwar noch die heiße Dampftemperatur
wirkt, aber keine Relativgeschwindigkeit zwischen Dampf und Bauteiloberfläche mehr
vorhanden ist, wird der Wärmeübergang erheblich reduziert. Die Schutzschilde können
dabei (auf der Rotorseite) als Teil der am Rotor befestigten Laufschaufeln ausgebildet
sein.
[0010] Eine zweite bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzschilde unter Bildung eines breiteren Zwischenraums mit Abstand zu der zu
schützenden Oberfläche des Rotors oder des Innengehäuses angeordnet sind, und dass
die Dampfturbine derart ausgelegt ist, dass kühlender Dampf durch den Zwischenraum
strömt. Bevorzugt sind erste Schutzschilde in den in Strömungsrichtung vorderen Stufen
des Dampfkanals angeordnet, und wird der kühlende Dampf in einer der weiter stromabwärts
liegenden Stufen aus dem Dampfkanal entnommen und durch den Zwischenraum entgegen
der Strömungsrichtung zurückgeleitet.
[0011] Es wird also erhitzter Dampf verwendet, der dem Dampfkanal erst entnommen wird, wenn
er bereits ein Druckgefälle zurückgelegt hat. Dadurch ist der Dampf kälter als der
Dampf in der Einströmung. Dieser kühlere Dampf wird nun umgelenkt, und in den Zwischenräumen
entlang der Rotoroberfläche oder der Gehäuseoberfläche zu den ersten Stufen, die mit
dem heißesten Dampf beaufschlagt werden, geleitet. Damit der kühlende oder Kühldampf
in diese Richtung strömen kann, wird er zu einer Stelle mit niedrigerem Druckniveau
geleitet. Diese Stelle kann beispielsweise eine Dichtkammer in einer Kolben- oder
Gehäusewellendichtung sein oder, bei zweiflutigen Maschinen, eine hintere Stufe in
der zweiten Flut. Diese Stelle kann aber auch der Abdampf der Maschine sein. Damit
kein heißer Dampf in die Kühlzwischenräume strömt, ist es erforderlich, den Kühlzwischenraum
zum unter höherem Druck stehenden heißen Dampf abzudichten. Dazu werden druckdichte
Schutzschilde bzw. -platten verwendet.
[0012] Wenn insbesondere die Dampfturbine einflutig ausgebildet ist und im Bereich der Einströmung
auf der dem Dampfkanal entgegengesetzten Seite zwischen Rotor und Innengehäuse eine
Dichtung, insbesondere in Form einer Kolben- oder Gehäusewellendichtung, vorgesehen
ist, sind bevorzugt im Bereich der Dichtung zweite Schutzschilde unter Bildung eines
breiteren Zwischenraums mit Abstand zu der zu schützenden Oberfläche des Rotors oder
des Innengehäuses angeordnet, und wird der durch den Zwischenraum hinter den ersten
Schutzschilden strömende kühlende Dampf anschliessend durch die Zwischenräume hinter
den zweiten Schutzschilden geleitet.
[0013] Wenn dabei die ersten und zweiten Schutzschilde zum Schütze der Oberfläche des Rotors
vorgesehen sind, ist hinter den ersten und zweiten Schutzschilden ein durch den Bereich
der Einströmung hindurchgehender gemeinsamer Zwischenraum ausgebildet.
[0014] Wenn die ersten und zweiten Schutzschilde zum Schütze der Oberfläche des Innengehäuses
vorgesehen sind, sind hinter den ersten und zweiten Schutzschilden Zwischenräume ausgebildet,
die, vorzugsweise durch eine um den Bereich der Einströmung herumgeführten Kanal,
oder herumgeführte Bohrung, im Innengehäuse, miteinander verbunden sind.
[0015] Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0016] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
- Fig. 1
- in einem Längsschnitt ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
aktiv dampfgekühlten Schutzschilden zum Schutz des Rotors;
- Fig. 2
- in einer zu Fig. 1 vergleichbaren Darstellung ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit aktiv dampfgekühlten Schutzschilden zum Schutz des Innengehäuses;
- Fig. 3
- in einem vergrösserten Ausschnitt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für "passive",
nicht dampfgekühlte Schutzschilde, welche mittels hammerkopfartigen Füssen im Bereich
der Dichtung am Rotor montiert sind;
- Fig. 4
- in einem vergrösserten Ausschnitt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für aktiv dampfgekühlte
Schutzschilde, welche mittels hammerkopfartigen Füssen im Bereich der Dichtung am
Rotor montiert sind;
- Fig. 5
- in einem vergrösserten Ausschnitt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für "passive",
nicht dampfgekühlte Schutzschilde, welche als Teile der Laufschaufeln ausgebildet
sind; und
- Fig. 6
- in einem vergrösserten Ausschnitt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für aktiv dampfgekühlte
Schutzschilde, welche zwischen den Laufschaufeln mittels hammerkopfartigen Füssen
am Rotor montiert sind.
- Fig. 7
- in einer zu Fig. 1 vergleichbaren Darstellung ein drittes bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit aktiv dampfgekühlten Schutzschilden zum Schutz des Innengehäuses;
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0017] In Fig. 1 ist in einem Längsschnitt ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung mit aktiv dampfgekühlten Schutzschilden zum Schutz des Rotors wiedergegeben.
Fig. 1 zeigt eine Anordnung für eine Dampfturbine 10 mit einem einflutigen Innengehäuse
11. Heißer Dampf strömt von der Einströmung 15 durch den Dampfkanal 14, der zwischen
dem Innengehäuse 11 und dem um eine Achse 13 drehbaren Rotor 12 der Dampfturbine 10
gebildet wird, und in dem sich in mehreren hintereinander geschalteten Stufen die
Leitschaufeln 16 und Laufschaufeln 17 befinden. Der Druck und die Temperatur des Dampfes
nehmen dabei von Stufe zu Stufe ab. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird nach der
zweiten Stufe Dampf entnommen (siehe die eingezeichneten Pfeile) und als kühlender
Dampf in einem unter Schutzschilden 18 und 19 liegenden Zwischenraum 21 an der Oberfläche
des Rotors 12 entlang bis ins hintere Drittel einer Kolbendichtung 22 geleitet, die
sich zwischen Rotor 12 und Innengehäuse 11 auf der dem Dampfkanal 14 entgegengesetzten
Seite der Einströmung befindet. Nach dem Verlassen des Zwischenraumes 21 mischt sich
der kühlende Dampf mit dem über die ersten zwei Drittel der Kolbendichtung 22 entspannten
Dampf aus der Einströmung 15. Im letzten Drittel der Kolbendichtung 22 sind passive
Schutzschilde 20 am Rotor 12 angebracht, die zwar nicht den genannten Mischdampf mit
der hohen Temperatur vom Rotor fernhalten, der beispielsweise über Spalten im Schutzschild
20 bis zur Rotoroberfläche vordringen kann, die aber verhindern, dass dieser Mischdampf
eine hohe Relativgeschwindigkeit zur Rotoroberfläche und damit einen hohen Wärmeeintrag
in den Rotor verursacht.
[0018] In Fig. 2 ist in einer zu Fig. 1 vergleichbaren Darstellung eine Dampfturbine 10
in einer Anordnung dargestellt, bei der Dampf aus der dritten Stufe des Dampfkanals
14 verwendet wird (siehe die eingezeichneten Pfeile), um das Innengehäuse 11 zu kühlen.
Dabei wird der kühlende Dampf durch einen Zwischenraum 27 geleitet, der zwischen der
inneren Oberfläche des Innengehäuses 11 und darüber in einem Abstand angeordneten
Schutzschilden 23 im Dampfkanal bzw. Schutzschilden 24 in der Dichtung bzw. Kolbendichtung
22 gebildet wird. Um den kühlenden Dampf an der Einströmung 15 vorbei in die Kolbendichtung
22 zu bringen, ist hier im Innengehäuse 11 einen Kanal oder eine Bohrung 26 angebracht.
Der kühlende Dampf ist durch die Schutzschilde 23 im Dampfkanal 14 und 24 in der Kolbendichtung
22 vom heißen Dampf getrennt. Im letzten Drittel der Kolbendichtung 22 wird der kühlende
oder Kühldampf mit dem Dichtdampf, der von der Einströmung 15 über die Dichtung 22
kommt, gemischt. Daran anschließend ist innerhalb der Dichtung 22 das Innengehäuse
11 mit einem passiven Schutzschild 25 versehen.
[0019] In Fig.7 ist in einer zu Fig.2 vergleichbaren Darstellung eine Dampfturbine 10 in
einer Anordnung dargestellt, bei der zwischen Innengehäuse 11 und Aussengehäue 40
durch Abdichtungen 42, 43 ein zusätzlicher Zwischenraum 41 geschaffen wird. Um den
kühlenden Dampf an der Einströmung 15 vorbei in die Kolbendichtung 22 zu bringen,
sind hier im Innengehäuse zwei Kanäle 26a und 26b angebracht. Der kühlende Dampf strömt
aus dem Zwischenraum 27 beim Dampfkanal durch den Kanal 26a in den Zwischenraum 41
und von dort durch den Kanal 26b in die Kolbendichtung 22.
[0020] In Fig. 3 sind bevorzugte Ausführungsbeispiele für passive Schutzschilde bzw. -platten
20a, 20b und 20c in der Kolben- oder Wellendichtung 22 dargestellt. Die Schutzschilde
20a, 20b, 20c sind in diesem Beispiel mit hammerkopfartigen Füssen im Rotor 12 befestigt.
Ein schmaler Spalt 29 mit der Breite a darf und soll sogar zwischen den Schutzschilden
20a, 20b, 20c und der Rotoroberfläche vorhanden sein, um den Wärmeübergang von den
Schutzschilden 20a, 20b, 20c auf den Rotor 12 zu verkleinern. Auf den Schutzschilden
20a, 20b, 20c sind Dichtstreifen 30 angebracht, die zusammen mit den Dichtstreifen
31 am Innengehäuse 11 den Dampf drosseln.
[0021] Fig. 4 zeigt "aktive" Schutzschilde bzw. -platten 19a, 19b, also Schutzschilde, die
den Dampfstrom in der Dichtung 22 gegen den Kühldampfstrom im Zwischenraum 21 zwischen
Schutzschilden 19a, 19b und Rotor 12 druckfest trennen. Diese Schutzschilde 19a, 19b
befinden sich in einer Kolben- oder Wellendichtung 22. Sie sind auch in diesem Beispiel
mit hammerkopfartigen Füßen 28 im Rotor 12 befestigt. Sie haben jeweils axiale Bohrungen
32, damit der Kühldampf die Füße der Schutzschilde 19a, 19b ungehindert passieren
kann. Auch hier sind wieder alternierend Dichtstreifen 30, 31 zwischen den Schutzschilden
19a, 19b und dem Innengehäuse 11 vorgesehen, zwischen denen der heiße Dampf strömt.
[0022] Fig. 5 zeigt Schutzschilde 33 im Dampfkanal 14, die Teil der Laufschaufeln 17 sind
und wahlweise aktive oder passive Schutzschilde sein können. Die Schutzschilde 33
überlappen an den Rändern, um eine erhöhte Dichtigkeit zu erreichen. Auf den Schutzschilden
befinden sich Dichtstreifen 35, die den Dampf vor und nach der Leitschaufel 16 trennen.
Weitere Dichtstreifen 34 sind zwischen Laufschaufeln 17 und dem Innengehäuse 11 angeordnet.
[0023] Fig. 6 schliesslich zeigt aktive Schutzschilde bzw. -platten 18 im Dampfkanal 14,
unter denen sich wiederum Zwischenräume 21 befinden, in dem der Kühldampf strömt (siehe
eingezeichnete Pfeile). Die Schutzschilde 18 sind auch hier mit hammerkopfartigen
Füssen 28 am Rotor 12 befestigt. Um von einem Zwischenraum 21 zum nächsten zu gelangen,
sind Bohrungen 36 in den Schutzschilden 18 und Bohrungen 37 in den Füßen der Laufschaufeln
17 angebracht. Zwischen den Leitschaufeln 16 und den Schutzschilden 18 befinden sich
Dichtstreifen 35, um den Druckabfall am Leitrad abzudichten. Zwischen dem Innengehäuse
11 und den Laufschaufeln 17 sind ebenfalls Dichtstreifen 34 vorgesehen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0024]
- 10
- Dampfturbine
- 11
- Innengehäuse
- 12
- Rotor
- 13
- Achse (Turbine)
- 14
- Dampfkanal
- 15
- Einströmung
- 16
- Leitschaufel
- 17
- Laufschaufel
- 18
- Schutzschild (aktiv)
- 19
- Schutzschild (aktiv)
- 20
- Schutzschild (passiv)
- 21
- Zwischenraum
- 22
- Dichtung (Kolbendichtung)
- 23
- Schutzschild (aktiv)
- 24
- Schutzschild (aktiv)
- 25
- Schutzschild (passiv)
- 26,26a,26b
- Bohrung, Kanal
- 27
- erster Zwischenraum
- 28
- Fuss (hammerkopfartig)
- 29
- Spalt
- 30,31
- Dichtstreifen
- 32
- Bohrung
- 33
- Schutzschild
- 34,35
- Dichtstreifen
- 36,37
- Bohrung
- 40
- Aussengehäuse der Dampfturbine
- 41
- Zweiter Zwischenraum
- 42
- Abdichtung
- 43
- Abdichtung
1. Dampfturbine (10) mit einem Innengehäuse (11), in welchem ein um eine Achse (13) drehbarer
Rotor (12) angeordnet ist, wobei zwischen dem Rotor (12) und dem Innengehäuse (11)
ein Dampfkanal (14) gebildet wird, in welchem eine mehrstufige Anordnung von am Innengehäuse
(12) befestigten Leitschaufeln (16) und am Rotor (12) befestigten Laufschaufeln (17)
vorgesehen ist, in welcher ein aus einer Einströmung (15) kommender heisser Dampf
unter Arbeitsleistung entspannt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest im Dampfkanal (14) parallel und nahe zur Oberfläche des Rotors (12) und/oder
parallel und nahe zur inneren Oberfläche des Innengehäuses (11) plattenförmige Schutzschilde
(18, 19, 19a, 19b, 20, 20a, 20b, 20c; 23, 24, 25; 33) angeordnet sind, welche die
darunterliegende Oberfläche des Rotors (12) bzw. Innengehäuses (11) vor der direkten
Einwirkung des durch den Dampfkanal (14) strömenden heissen Dampfes schützen.
2. Dampfturbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (20, 20a, 20b, 20c; 25; 33) als passive Schutzschilde direkt auf
der zu schützenden Oberfläche des Rotors (12) oder des Innengehäuses (11) aufliegen
oder von der zu schützenden Oberfläche nur durch einen Spalt (29) getrennt sind.
3. Dampfturbine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (33) als Teil der am Rotor (12) befestigten Laufschaufeln (17)
ausgebildet sind.
4. Dampfturbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (18, 19, 19a, 19b; 23, 24) unter Bildung eines breiteren Zwischenraums
(21, 27) mit Abstand zu der zu schützenden Oberfläche des Rotors (12) oder des Innengehäuses
(11) angeordnet sind, und dass die Dampfturbine (10) derart ausgelegt ist, dass kühlender
Dampf durch den Zwischenraum (21, 27) strömt.
5. Dampfturbine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass erste Schutzschilde (18, 23) in den in Strömungsrichtung vorderen Stufen des Dampfkanals
(14) angeordnet sind, und dass der kühlende Dampf in einer der weiter stromabwärts
liegenden Stufen aus dem Dampfkanal (14) entnommen und durch den Zwischenraum (21,
27) entgegen der Strömungsrichtung zurückgeleitet wird.
6. Dampfturbine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfturbine (10) einflutig ausgebildet ist, dass im Bereich der Einströmung
(15) auf der dem Dampfkanal (14) entgegengesetzten Seite zwischen Rotor (12) und Innengehäuse
(11) eine Dichtung (22), insbesondere in Form einer Kolben- oder Gehäusewellendichtung,
vorgesehen ist, dass im Bereich der Dichtung (22) zweite Schutzschilde (19, 24) unter
Bildung eines breiteren Zwischenraums (21, 27) mit Abstand zu der zu schützenden Oberfläche
des Rotors (12) oder des Innengehäuses (11) angeordnet sind, und dass der durch den
Zwischenraum (21, 27) hinter den ersten Schutzschilden (18, 23) strömende kühlende
Dampf anschliessend durch die Zwischenräume (21, 27) hinter den zweiten Schutzschilden
(19, 24) geleitet wird.
7. Dampfturbine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Schutzschilde (18, 19) zum Schutze der Oberfläche des Rotors
(12) vorgesehen sind, und dass hinter den ersten und zweiten Schutzschilden (18, 19)
ein durch den Bereich der Einströmung (15) hindurchgehender gemeinsamer Zwischenraum
(21) ausgebildet ist.
8. Dampfturbine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Schutzschilde (23, 24) zum Schutze der Oberfläche des Innengehäuses
(11) vorgesehen sind, und dass hinter den ersten und zweiten Schutzschilden (23, 24)
Zwischenräume (27) ausgebildet sind, die, vorzugsweise durch einen um den Bereich
der Einströmung (15) herumgeführten Kanal (26) im Innengehäuse (11), miteinander verbunden
sind.
9. Dampfturbine nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Schutzschilde (23, 24) zum Schütze der Oberfläche des Innengehäuses
(11) vorgesehen sind, und dass hinter den ersten und zweiten Schutzschilden (23, 24)
erste Zwischenräume (27) ausgebildet sind, die durch zwei Kanäle (26a, 26b) und einen
zweiten Zwischenraum (41), der durch das Innengehäuse (11) der Dampfturbine (10),
ein Aussengehäuse (40) der Dampfturbine (10) und Abdichtungen (42, 43) gebildet ist,
miteinander verbunden sind, wobei die Kanäle (26a, 26b) und der zweite Zwischenraum
(41) um den Bereich der Einströmung (15) geführt sind.
10. Dampfturbine nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zweiten Schutzschilde (19, 24) nur über einen Teil, insbesondere etwa die
erste zwei Drittel, der Länge der Dichtung (22) erstrecken, und dass über den restlichen
Teil der Länge der Dichtung (22) die Oberfläche des Rotors (12) bzw. des Innengehäuses
(11) durch dritte Schutzschilde (20, 25) geschützt wird, welche als passive Schutzschilde
direkt auf der zu schützenden Oberfläche des Rotors (12) bzw. des Innengehäuses (11)
aufliegen oder von der zu schützenden Oberfläche nur durch einen Spalt (29) getrennt
sind.
11. Dampfturbine nach einem der Ansprüche 1, 2 und 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (19a, 19b; 20a, 20b, 20c) im Rotor (12) bzw. Innengehäuse (11)
mit hammerkopfartigen Füssen (28) befestigt sind.
12. Dampfturbine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfturbine (10) zweiflutig ausgebildet ist, und dass der kühlende Dampf für
die eine Flut in die andere Flut geleitet wird und dort in eine Stufe mit niedrigerem
Druck oder in die Gehäuseabströmung mündet.