[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörgerätesystem sowie ein Verfahren zum Einstellen eines
Hörgerätesystems mit wenigstens einem ersten und einem zweiten Hörhilfegerät, die
jeweils wenigstens einen Eingangswandler zur Aufnahme eines akustischen Eingangssignals
und Wandlung in ein elektrisches Signal, eine Signalverarbeitungseinheit zur Verarbeitung
des elektrischen Signals und einen Ausgangswandler zur Wandlung des elektrischen Signals
in ein Ausgangssignal umfassen und zwischen denen ein Signalpfad zur Datenübertragung
vorgesehen ist.
[0002] Unter dem Richtungshören versteht man die Fähigkeit einer Person zur Unterscheidung
der Richtung, in welcher sich eine Schallquelle befindet. Wenn sich eine Schallquelle
nicht frontal vor oder hinter der Person befindet, ergibt sich durch die endliche
Ausbreitungsgeschwindigkeit des Schalls zwangsläufig ein Laufzeitunterschied zwischen
den beiden Ohren und damit eine zeitliche Differenz, mit der die Ohren eine aus einer
Richtung kommende Schallwelle wahrnehmen. Wenn ein Schall z.B. aus der Sicht der Peson
von rechts kommt, erreicht dieser das rechte Ohr um einen Bruchteil einer Sekunde
eher als das linke Ohr. Diese Zeitdifferenz ist weitaus kürzer als der Betreffende
bewusst erkennen kann. Die Wirkung tritt durch einen automatischen Integrationsprozess
im akustischen Nervensystem ein.
[0003] Neben der zeitlichen Differenz ergibt sich weiterhin auch ein Unterschied in der
Lautstärke, mit der die Ohren einen Ton wahrnehmen, der von einer Seite kommt. Eine
Schallquelle auf einer Seite des Kopfes übermittelt dem Ohr auf dieser Seite einen
etwas lauteren Ton. Auch dieser minimale Unterschied in der Lautstärke reicht aus,
damit die Schallquelle aus der Sicht der Person links oder rechts lokalisiert werden
kann.
[0004] Bei binauraler Hörgeräte-Versorgung tritt häufig ein Verlust des Richtungshörens
auf. Dies ist vor allem dadurch begründet, dass je nach Hörsituation, die von dem
jeweiligen Hörhilfegerät detektiert wird, die Signalverarbeitung der beiden Hörhilfegeräte
unterschiedliche Schritte umfassen kann. Weiterhin ist bei einem Hörgeräteträger in
der Regel der Hörverlust beider Ohren unterschiedlich stark ausgeprägt. Entsprechend
sind auch die Einstellungen der Hörgeräte zum Ausgleich des Hörverlustes des jeweiligen
Ohres unterschiedlich eingestellt. Unterschiedliche Einstellungen der Signalverarbeitung
beider Hörgeräte haben jedoch zumeist unterschiedliche Signallaufzeiten innerhalb
der Hörhilfegeräte zur Folge. Es kommt daher zu einer unnatürlichen Verschiebung der
für das Richtungshören wichtigen Phase eines akustischen Eingangssignals. Wie eingangs
bereits erwähnt, ist die Laufzeit eines Schallsignals zwischen den beiden Ohren neben
dem Unterschied in der Lautstärke für das Richtungshören von großer Bedeutung. Bereits
geringfügige Veränderungen dieser natürlichen Laufzeitverschiebung, wie sie beispielsweise
von unterschiedlichen Signallaufzeiten innerhalb der Hörhilfegeräte verursacht werden,
können daher zu einem Verlust des Richtungshörens führen.
[0005] Zur Lösung dieses Problems ist bekannt, die an den beiden Ohren aufgenommenen akustischen
Signale in einer gemeinsamen zentralen Signalverarbeitungseinrichtung zu verarbeiten.
So sieht die US 5,479,522 neben zwei jeweils an einem Ohr getragenen Hörgeräten eine
zusätzliche Prozessoreinheit vor, die beispielsweise als Brustgerät oder Armbanduhr
ausgeführt sein kann. Die an den beiden Ohren aufgenommenen akustischen Signale durchlaufen
die gleichen Signalverarbeitungsschritte, so dass die Phasenbeziehung zwischen den
beiden Signalen erhalten bleibt.
[0006] Aus der US 5,434,924 ist bekannt, die Signalverarbeitung bei binauraler Versorgung
im Wesentlichen nur in einem der beiden Hörhilfegeräte auszuführen. Hierzu werden
die an einem Ohr empfangenen Signale auf das Hörgerät des anderen Ohrs übertragen,
dort gemeinsam verarbeitet und dann beiden Ohren zugeführt (Master-Slave-Lösung).
[0007] Die erstgenannte Lösung hat den Nachteil, dass eine weitere Baugruppe notwendig wird
und der Hörgeräteträger nun drei statt zwei Geräte benötigt, was eine erhebliche Einschränkung
des Tragekomforts, der Wartung und der Handhabung bedeutet. Die zweite Lösung bedingt,
dass die gesamte Signalverarbeitung von einer einzigen Signalverarbeitungseinheit
auf nur einer Seite geleistet werden muss. Während bei der Lösung mit einem dritten
Gerät genügend Platz vorhanden ist, um eine entsprechend leistungsfähige Signalverarbeitung
vorzusehen und deren Energiebedarf sicherzustellen, ist der Platz in einer am Ohr
befindlichen Hörhilfe begrenzt. Daher muss eine Master-Slave-Lösung mit zwei unterschiedlich
ausgebildeten Hörhilfegeräten notgedrungen eine geringere rechnerische Kapazität besitzen
als bei der Ausnutzung beider Hörhilfegeräte zur Verfügung stünde.
[0008] Ein weiterer Ansatz zur Lösung des genannten Problems besteht darin, die eingehenden
Schallsignale an den Hörhilfegeräten beider Seiten zu dem jeweils anderen Gerät zu
übertragen und auf jeder Seite beide Signale zu verarbeiten. Auf diese Weise durchlaufen
die an beiden Ohren aufgenommenen akustischen Signale gemeinsam die gleichen Schritte
der Signalverarbeitung und erfahren daher automatisch die gleiche Signalverzögerung.
Dieser Lösungsansatz geht beispielsweise aus der WO 97/14268 sowie der WO 99/43185
hervor. Die Übertragung der Mikrofonsignale beider Seiten eines binauralen Hörgerätesystems
an die jeweils andere Seite und die gleichzeitige Verarbeitung beider Signale auf
beiden Seiten löst zwar das Problem einer Laufzeitdifferenz, unterliegt aber den gleichen
Beschränkungen wie der Master-Slave-Ansatz.
[0009] Ein weiterer wesentlicher Nachteil aller genannter Lösungen liegt in der Tatsache,
dass sie alle die Übermittlung großer Datenmengen erfordern. Dies bedingt einen erheblichen
Zeit-, Platz- und Energieverbrauch. Insbesondere bei drahtlosem Datentransfer, wie
er beim gegenwärtigen Stand der Technik geboten ist, stellt dies einen erheblichen
Nachteil dar.
[0010] Aus der EP 0 941 014 A2 ist ein Hörgerätesystem mit einem ersten und einem zweiten
Hörgerät bekannt, bei dem durch Betätigung eines Bedienelementes an dem ersten Hörgerät
Steuersignale erzeugt und auf das zweite Hörgerät übertragen werden. Dadurch wird
durch die Betätigung des Bedienelementes an einem der Hörgeräte die gleichzeitige
Einstellung beider Hörgeräte bewirkt.
[0011] Aus der DE 100 48 354 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb eines Hörgerätesystems bekannt,
bei dem Schallfeldkennwerte von einem zum anderen Hörgerät übertragen werden. Dabei
kann es sich um Signalpegel handeln.
[0012] Aus der DE 197 04 119 C1 ist eine Hörhilfe bekannt, bei der eine Signalübertragung
von einem zum anderen Hörgerät über Lichtleiter vorgenommen wird. Dabei können Steuersignale
übertragen werden.
[0013] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Hörgerätesystem zur binauralen
Versorgung das natürliche Richtungshören zu unterstützen und den hierfür erforderlichen
zusätzlichen Rechenaufwand gering zu halten.
[0014] Diese Aufgabe wird gelöst durch Verfahren mit den Merkmalen gemäß den Ansprüchen
1, 14 oder 24.
[0015] Ferner wird die Aufgabe durch ein Hörgerätesystem mit den Merkmalen gemäß den Ansprüchen
32, 37 39 oder 43 gelöst.
[0016] Bei einem aus dem eingangs zitierten Stand der Technik bekannten Hörgerätesystem
mit zwei Hörgeräten wird eine gleiche Signallaufzeit in den Signalpfaden beider Hörgeräte
zwischen jeweils dem Mikrofon und dem Hörer erzeugt, ohne diese Signallaufzeit explizit
zu kennen. Nachteilig sind der hohe Rechenaufwand und die hohen erforderlichen Datenübertragungsraten.
[0017] Im Unterschied hierzu sieht eine Ausführungsform der Erfindung vor, die Signallaufzeit
des elektrischen Signals in dem Signalpfad zwischen dem Eingangswandler und dem Ausgangswandler
des ersten Hörhilfegerätes zumindest in einem relevanten Teilbereich, in dem prinzipiell
Laufzeitunterschiede zu erwarten sind, zu ermitteln und die Signallaufzeit des elektrischen
Signals zwischen dem Eingangswandler und dem Ausgangswandler des zweiten Hörhilfegerätes
an die ermittelte Signallaufzeit des ersten Hörhilfegerätes anzupassen.
[0018] Laufzeitunterschiede zwischen den beiden Hörhilfegeräten eines Hörgerätesystems entstehen
insbesondere durch unterschiedliche Einstellungen der Hörhilfegeräte während des Betriebes.
Diese unterschiedlichen Einstellungen können z.B. durch einen unterschiedlichen Hörverlust
der beiden Ohren eines Hörgeräteträgers bedingt sein. Neben der Anpassung an den Hörgeräteträger
können die Einstellungen eines Hörhilfegerätes auch zur Anpassung an die jeweilige
Umgebungssituation dienen, in der sich das Hörhilfegerät augenblicklich befindet.
Da die zuletzt genannten Einstellungen bei modernen Hörhilfegeräten adaptiv und automatisch
erfolgen, können die Laufzeitunterschiede während des Betriebes der Hörhilfegeräte
schwanken.
[0019] Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden Signallaufzeiten des ersten sowie
des zweiten Hörhilfegerätes bestimmt. Vorzugsweise werden hierzu geeignete Laufzeitmessungen
durchgeführt. Vorteilhaft umfassen die ermittelten Signallaufzeiten auch die Laufzeiten
der Eingangs- sowie der Ausgangswandler, so dass auch deren Verzögerungen berücksichtigt
werden können. Es kann jedoch auch jeweils nur ein Teilbereich des Signalpfades zwischen
dem Eingangs- und dem Ausgangswandler gemessen werden.
[0020] Hörhilfegeräte verfügen in der Regel über mehrere Hörprogramme zur Anpassung der
Signalverarbeitung an unterschiedliche Hörsituationen (z.B. "Ruhige Umgebung", "Umgebung
mit Hintergrundgeräuschen", "Fahrt im Auto", "Telefongespräch" usw.). Vorteilhaft
werden die Hörhilfegeräte zunächst individuell an den Hörgeräteträger angepasst und
die Signallaufzeiten für die verschiedenen Hörprogramme ermittelt. Aus einem Vergleich
der so für beide Hörhilfegeräte ermittelten Signallaufzeiten kann für jede mögliche
Programmpaarung (zwei Hörhilfegeräte eines Hörgerätesystems können zu einem Zeitpunkt
in unterschiedlichen Hörprogrammen betrieben sein) eine Signalverzögerung ermittelt
werden, um die die Signallaufzeit in dem "schnelleren" Hörhilfegerät, also dem Hörhilfegerät
mit der kürzeren Durchlaufzeit eines akustischen Eingangssignals von dem Eingangswandler
bis zum Ausgangswandler, verlängert werden muss, damit sich bei beiden Hörhilfegeräten
die gleiche Signallaufzeit einstellt. Ist in einem Hörhilfegerät die Information über
Signallaufzeiten für die einzelnen Hörprogramme beider Hörhilfegeräte eines Hörgerätesystems
sowie die augenblickliche Programmpaarung bekannt und verfügt dieses Hörhilfegerät
über Mittel zur Laufzeitveränderung, so lässt sich dadurch der Laufzeitunterschied
ausgleichen. Es müssen daher lediglich Daten zur Kennzeichnung des aktuellen Hörprogrammes
des einen Hörhilfegerätes auf das andere Hörhilfegerät übertragen werden. Alternativ
können aber auch direkt Laufzeiten oder Laufzeitunterschiede kennzeichnende Daten
übertragen werden.
[0021] Eine andere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass bei einem Hörhilfegerät
eine Signallaufzeit eines elektrischen Signals automatisch ermittelt wird. Aufwändige
Messungen an dem Hörhilfegerät können dadurch entfallen. Weiterhin ist diese Ausführungsform
vorteilhaft bei einem Hörhilfegerät, welches sich adaptiv an unterschiedliche Hörsituationen
anpasst, ohne hierfür eine fest vorgegebene Einteilung in Hörprogramme aufzuweisen.
Die Laufzeit eines elektrischen Signals zwischen dem Eingangswandler und dem Ausgangswandler
ist dann in einem gewissen Bereich variabel und kann innerhalb dieser Schwankungsbreite
nahezu beliebige Werte annehmen. Vorteilhaft wird bei einem derartigen Hörhilfegerät
die Signallaufzeit intern festgestellt. Hierzu kann beispielsweise die Signallaufzeit
durch interne Komponenten, wie beispielsweise Signalprozessoren oder Filter, unter
den aktuellen Einstellungen bekannt sein, so dass zur Feststellung der Gesamtsignallaufzeit
lediglich die Signallaufzeiten der einzelnen Komponenten addiert werden müssen. Andererseits
kann die Signallaufzeit auch mittels eines Testsignals ermittelt werden, das vorteilhaft
nach dem Eingangswandler eingespeist und vor dem Ausgangswandler abgegriffen wird.
[0022] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird zum Ermitteln der Signallaufzeit
eines akustischen Eingangssignals durch das Hörhilfegerät bzw. die Signallaufzeit
eines elektrischen Signals durch einen Teilbereich des Hörhilfegerätes eine Korrelationsanalyse
durchgeführt. Beispielsweise kann die Korrelationsanalyse zwischen dem elektrischen
Ausgangssignal des Mikrofons und dem elektrischen Eingangssignal des Hörers durchgeführt
werden. Aus dem Ergebnis der Korrelationsanalyse geht die Phasenverschiebung zwischen
den beiden Signalen hervor. Aus der Phasenverschiebung wiederum kann auf die Signallaufzeit
geschlossen werden.
[0023] Bei einer weiteren Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass an zwei hintereinander
liegenden Punkten im Signalpfad des Hörhilfegerätes jeweils die Einhüllende gebildet
wird und aus einem Vergleich der Einhüllenden die Phasenverschiebung bzw. die Signallaufzeit
des elektrischen Signals zwischen den beiden Punkten ermittelt wird.
[0024] Daten bzgl. der in einem ersten Hörhilfegerät ermittelten Signallaufzeit werden schließlich
von dem ersten Hörhilfegerät auf das zweite Hörhilfegerät übertragen. Ebenso erfolgt
auch bei dem zweiten Hörhilfegerät die Ermittlung der aktuellen Signallaufzeit und
die Übertragung diesbezüglicher Daten von dem zweiten Hörhilfegerät auf das erste
Hörhilfegerät.
[0025] Zur Anpassung unterschiedlicher Signallaufzeiten zweier Hörhilfegeräte eines Hörgerätesystems
sind unterschiedliche Methoden anwendbar: Einerseits ist es möglich, bei einem digitalen
Hörhilfegerät die Taktfrequenz wenigstens eines Bauelements des Hörhilfegerätes zu
verändern. So kann das Hörhilfegerät mit der größeren Signallaufzeit höher getaktet
oder das Hörhilfegerät mit der niedrigeren Signallaufzeit mit verminderter Taktfrequenz
betrieben werden. Andererseits ist es möglich, die Signallaufzeit des Hörhilfegerätes
mit der geringeren Signallaufzeit durch zusätzliche Komponenten zu erhöhen. Beispielsweise
kann bei einem digitalen Hörhilfegerät ein Schieberegister vorgesehen sein, das das
elektrische Signal in dem Signalpfad des Hörhilfegerätes um eine bestimmte Anzahl
an Takten verzögert. Weiterhin können auch Filtermittel eingesetzt werden, die eine
bestimmte Phasenverschiebung und damit Verzögerung bewirken. Vorzugsweise werden als
Filtermittel Allpässe eingesetzt, mittels derer sich die Phasenverschiebung einstellen
lässt und die keine Auswirkungen auf den Frequenzgang zeigen.
[0026] Die Anpassung der Signallaufzeiten zweier Hörhilfegeräte eines Hörgerätesystems erfolgt
gemäß einer Variante der Erfindung in periodischen Zeitabständen. Damit ist gewährleistet,
dass sich die Signallaufzeiten der beiden Hörhilfegeräte allenfalls für eine kurze
Zeitdauer unterscheiden. Die zeitlichen Abstände, in denen eine Anpassung erfolgt,
können im Bereich von Minuten oder Stunden liegen.
[0027] Eine andere Variante der Erfindung sieht vor, dass die Ermittlung und Anpassung der
Signallaufzeiten zweier Hörhilfegeräte eines Hörgerätesystems im Anschluss an eine
Parameter- und/oder Funktionsänderung bei wenigstens einem der Hörhilfegeräte erfolgt.
Diese Änderung kann beispielsweise durch manuelle Bedienung wenigstens eines der Hörhilfegeräte
durch den Benutzer erfolgen. Zum Beispiel kann der Benutzer ein Umschalten der Hörhilfegeräte
in ein anderes Hörprogramm bewirken. Da sich damit die Signalverarbeitung in den Hörhilfegeräten
grundlegend ändert, sind auch Änderungen hinsichtlich der Signallaufzeiten in den
einzelnen Hörhilfegeräten zu erwarten. So wird zum Ausgleich der geänderten Signallaufzeiten
eine erneute Anpassung der Signallaufzeiten durchgeführt.
[0028] Genau wie bei der durch manuelle Betätigung eines Bedienelementes ausgelösten Parameter-
und/oder Funktionsänderung erfolgt auch bei einer automatischen Parameter- und/oder
Funktionsänderung wenigstens eines Hörhilfegerätes ein Ausgleich der Signallaufzeiten
zwischen den Hörhilfegeräten. Damit lässt sich auch bei Hörhilfegeräten, bei denen
eine automatische Situationsanalyse und Adaption an die augenblickliche Hörsituation
erfolgt, die Signallaufzeit an das jeweils andere Hörhilfegerät anpassen. Dies ist
insbesondere daher wichtig, da bei derartigen Hörgerätesystemen aufgrund der häufig
in beiden Hörhilfegeräten unabhängig voneinander ablaufenden Signalanalyse unterschiedliche
Einstellungen und Funktionen gewählt werden. So kann beispielsweise bei einem Hörhilfegerät,
bei dem rückkopplungsbedingte Oszillationen erkannt werden, ein Algorithmus zur Rückkopplungsunterdrückung
aktiv sein oder ein Filter zur Rückkopplungsunterdrückung eingestellt werden, ohne
dass davon auch das andere Hörhilfegerät betroffen ist. So können daraus Laufzeitunterschiede
für die elektrischen Signale in den einzelnen Hörhilfegeräten resultieren.
[0029] Vorzugsweise wird immer dann, wenn sich bei wenigstens einem der Hörhilfegeräte eine
Parameter- und/oder Funktionsänderung ergibt, eine Anpassung der Signallaufzeiten
der beiden Hörhilfegeräte durchgeführt. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn
in beiden Hörhilfegeräten automatisch eine stetige und kontinuierliche Anpassung an
die jeweilige Umgebungssituation erfolgt, ohne dass hierbei eine fest vorgegebene
Einteilung in bestimmte Hörsituationen und eine damit verbundene Zuordnung zu vordefinierten
Hörprogrammen vorhanden ist.
[0030] Bei einem Hörhilfegerät nach dem Stand der Technik findet die Signalverarbeitung
häufig parallel in mehreren parallelen Kanälen einer Signalverarbeitungseinheit statt.
Dabei umfasst jeder Kanal üblicherweise in der Regel ein bestimmtes Frequenzband des
zu verarbeitenden Signals. Da in der Regel für die einzelnen Frequenzbänder eine unterschiedliche
Signalverarbeitung erfolgt, können die Signallaufzeiten zwischen den einzelnen Bändern
variieren. Um auch diesen Effekt auszugleichen sieht eine Variante der Erfindung vor,
die Signallaufzeiten bzw. das Amplitudenübertragungsverhalten für die einzelnen Frequenzbänder
zu bestimmen und zwischen den Hörhilfegeräten anzugleichen.
[0031] Bei einem Hörgerätesystem gemäß der Erfindung wird das Richtungshören bei binauraler
Hörgeräteversorgung dadurch verbessert, dass die Signallaufzeiten der an den beiden
Ohren angebrachten Hörhilfegeräte angeglichen werden. Die Signallaufzeiten sind jedoch
nur ein Faktor, der das Richtungshören betrifft. Bei einer vorteilhaften Weiterbildung
des Hörgerätesystems gemäß der Erfindung erfolgt auch eine Anpassung des Amplitudenganges
der beiden Hörhilfegeräte. Unterschiede in den Amplituden von Signalen, die aus unterschiedlichen
Richtungen einfallen, werden vor allem durch die Abschattungswirkung des Kopfes hervorgerufen.
Dabei sind die Unterschiede in den Amplituden sehr gering und können nicht bewusst
wahrgenommen werden. Nur durch eine sehr feine Anpassung der Hörhilfegeräte eines
Hörgerätesystems können diese minimalen Amplitudenunterschiede, die durch unterschiedliche
Einfallsrichtungen hervorgerufen werden, aufrechterhalten bleiben. Dabei ist die exakte
Höhe dieser Unterschiede eher zweitrangig. Wichtig ist vor allem, dass eine Amplitudendifferenz
bei einem Signal aus einer bestimmten Richtung weitgehend erhalten bleibt, auch wenn
sich bei einem oder bei beiden Hörhilfegeräten Einstellungen ändern. Wird z.B. bei
einem Hörhilfegerät die Lautstärke erhöht, so sollte auch bei dem anderen Hörhilfegerät
eine Anpassung der Lautstärke erfolgen. Da jedoch häufig nicht beide Ohren eines Hörgeräteträgers
gleichermaßen von einem Hörverlust betroffen sind, kann die Lautstärkenanpassung in
der Regel nicht bei beiden Hörhilfegeräten gleichermaßen erfolgen. Vielmehr hat die
Anpassung unter Berücksichtigung der individuellen Hörkurven, die an den beiden Ohren
eines Hörgeräteträgers gemessen wurden, zu erfolgen. Entscheidend ist also, dass einem
Hörgeräteträger bei einem Signal, das aus einer bestimmten Richtung kommt, an dem
Ohr mit der kürzeren Entfernung zu der Signalquelle stets eine etwas höhere Lautstärke
vermittelt wird.
[0032] Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird bei einem Hörgerätesystem mit zwei am
Kopf tragbaren Hörhilfegeräten eine Verstärkung bzw. Verstärkungsänderung eines elektrischen
Signals in wenigstens einem der Hörhilfegeräte ermittelt. Die Verstärkungsänderung
kann z.B. durch die Änderung eines Parameters der Signalverarbeitung des Hörhilfegerätes
hervorgerufen worden sein. Dann werden Daten zur Kennzeichnung der aktuellen Verstärkung
bzw. zur Kennzeichnung der Verstärkungsänderung von dem Hörhilfegerät auf das andere
Hörhilfegerät des Hörgerätesystems übertragen. Auch in diesem Hörhilfegerät wird dann
die Verstärkung entsprechend angepasst. Dies kann bedeuten, dass die Verstärkung um
den gleichen Betrag geändert wird. Vorzugsweise wird die Verstärkung bei dem zweiten
Hörhilfegerät jedoch so geändert, dass bei einem aus der 0-Gradrichtung (direkt von
vorne) eintreffenden Schallsignal an beiden Ohren durch die Versorgung mit den Hörhilfegeräten
wieder der gleiche Lautheitseindruck entsteht. Von der 0-Gradrichtung abweichende
Schallsignale werden dann wieder mit unterschiedlichem Lautheitseindruck wahrgenommen,
so dass der Hörgeräteträger die Richtung, aus dem das Schallsignal eintrifft, wahrnehmen
kann.
[0033] Der Wert einer Verstärkungsänderung bei einem Hörhilfegerät gemäß der Erfindung kann
bestimmten Einstellungen oder Funktionen des Hörhilfegerätes fest zugeordnet sein.
So kann beispielsweise bei einem Algorithmus zur Rückkopplungsunterdrückung stets
eine Verringerung der Verstärkung um 10 dB vorgesehen sein. Daten zur Kennzeichnung
dieser Verstärkungsänderung können dann, sobald der Algorithmus aktiv geschaltet wird,
auf das andere Hörhilfegerät des Hörgerätesystems übertragen werden, damit auch bei
diesem eine entsprechende Verstärkungsabsenkung durchgeführt wird. In vielen Anwendungsfällen
steht jedoch keine feste Zuordnung zwischen bestimmten Funktionen des Hörhilfegerätes
und damit verbundenen Verstärkungsänderungen. Die Verstärkung bzw. Verstärkungsänderung
wird dann zunächst automatisch im Hörhilfegerät ermittelt. Hierzu können Signalamplituden
oder Signalpegel eines elektrischen Signals an im Signalpfad des Hörhilfegerätes hintereinander
liegenden Punkten erfasst und ausgewertet werden. Auch hierfür wird vorzugsweise ein
Testsignal in den Signalpfad eingespeist, das die Signalverarbeitungseinheit des Hörhilfegerätes
zumindest teilweise durchläuft. Vorzugweise wird auch bei der Verstärkungsanpassung
die Verstärkung in beiden Hörhilfegeräten ermittelt und diesbezügliche Daten auf das
jeweils andere Hörhilfegerät übertragen. Zur Anpassung der Verstärkung in einem Hörhilfegerät
an eine Verstärkungsänderung bei einem zweiten Hörhilfegerät eines Hörgerätesystems
werden vorzugsweise Filtermittel eingestellt. Vorzugsweise wird auch bei der Verstärkungseinstellung
immer dann, wenn sich bei wenigstens einem der Hörhilfegeräte eine Parameter- und/oder
Funktionsänderung ergibt, eine Anpassung der Verstärkung der beiden Hörhilfegeräte
eines Hörgerätesystems durchgeführt. Auch die Verstärkungsanpassung kann jedoch in
periodischen Zeitabständen erfolgen. Ebenso wie die Ermittlung und Anpassung der Signallaufzeit
kann auch die Ermittlung und Anpassung der Verstärkung bzw. des Amplitudenübertragungsverhaltens
bei einem Hörgerätesystem mit Mehrkanal-Hörhilfegeräten jeweils nur auf bestimmte
Frequenzbänder bezogen sein.
[0034] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird neben der Ermittlung von
Signallaufzeiten bei den Hörhilfegeräten eines Hörgerätesystems auch das Übertragungsverhalten
von Signalamplituden gemessen. Auch hierbei kann ein Testsignal an einer Stelle in
den Signalpfad eingespeist und an nachfolgender Stelle wieder ausgelesen werden. Vorzugsweise
erfolgt auch diese Messung für unterschiedliche Signalfrequenzen. Erfolgt anschließend
eine Parameter- oder Funktionsänderung bei wenigstens einem der Hörhilfegeräte, so
können das Übertragungsverhalten bezüglich der Signalamplituden erneut gemessen und
Unterschiede im Übertragungsverhalten festgestellt werden. Für die Signalamplituden
charakteristische Daten werden dann auf das jeweils andere Hörhilfegerät des Hörgerätesystems
übertragen zur Anpassung an das geänderte Übertragungsverhalten.
[0035] Die Erfindung findet gleichermaßen bei hinter dem Ohr tragbaren (HdO), in dem Ohr
tragbaren (IdO) oder implantierbaren Hörgerätesystemen Anwendung.
[0036] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Hörgerätesystem mit zwei Hörhilfegeräten, zwischen denen ein Signalpfad
vorgesehen ist und bei denen unterschiedliche Hörprogramme einstellbar sind,
Figur 2 ein Hörhilfegerät mit einer Signallaufzeit-Messeinrichtung und einem einstellbaren
Verzögerungselement,
Figur 3 ein Hörhilfegerät mit einem Signallaufzeit- und Amplituden- Messelement und
einstellbarer Taktfrequenz und
Figur 4 ein Hörhilfegerät, bei dem die Signalverarbeitung parallel in mehreren Frequenzkanälen
erfolgt, mit einer Signalanalyse- und Steuereinheit.
[0037] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Hörgerätesystem mit zwei Hörhilfegeräten
1 und 1'. Die Hörhilfegeräte 1 und 1' umfassen jeweils einen akustisch-elektrischen
Eingangswandler (Mikrofon) 2 bzw. 2' zur Aufnahme eines akustischen Eingangssignals
und Wandlung in ein elektrisches Signal. Die Verarbeitung des elektrischen Signals
zum Ausgleich des Hörverlustes eines Hörgeräteträgers findet in den Signalverarbeitungseinheiten
3 bzw. 3' statt. Das verarbeitete Signal wird schließlich durch einen elektrisch-akustischen
Ausgangswandler (Hörer) 4 bzw. 4' in ein Schallsignal zurückverwandelt und den Ohren
eines Hörgeräteträgers zugeführt.
[0038] Zur Anpassung an unterschiedliche Hörsituationen, wie beispielsweise "Sprache in
ruhiger Umgebung", "Sprache mit Störgeräusch", "Fahrt im Auto" usw., umfassen die
Hörhilfegeräte 1 und 1' je eine Steuereinheit 5 bzw. 5'. Die Steuereinheiten 5 und
5' sind mit Speichereinheiten 6 bzw. 6' verbunden, in denen unterschiedliche Parametersätze
zur Anpassung der Signalverarbeitungseinheiten 3 bzw. 3' an unterschiedliche Hörsituationen
gespeichert sind.
[0039] Die Einstellung der Hörhilfegeräte 1 und 1' an die jeweilige Hörsituation erfolgt
durch Betätigung eines Bedienelementes 7 bzw. 7' an wenigstens einem der Hörhilfegeräte
1 bzw. 1'.
[0040] Gemäß der Erfindung werden bei den Hörhilfegeräten 1 und 1' Signallaufzeiten der
Signalverarbeitungseinheiten 3 bzw. 3' für die jeweiligen Hörprogramme und unter Berücksichtigung
der jeweiligen Einstellungen der Hörhilfegeräte 1 und 1' zum Ausgleich des individuellen
Hörverlustes eines Hörgeräteträgers ermittelt. Dies kann beispielsweise durch Laufzeitmessungen
während der Anpassung der Hörhilfegeräte 1 und 1' erfolgen. Sind die Signallaufzeiten
für beide Hörhilfegeräte 1 und 1' unter den gewählten Einstellungen für die jeweiligen
Hörprogramme bekannt, so werden den Hörprogrammen Daten zur Kennzeichnung der Signallaufzeiten
zugeordnet und ebenfalls in den Speichereinheiten 6 bzw. 6' abgelegt. Bei diesen Daten
kann es sich sowohl um die Signallaufzeiten als solche als auch um die jeweiligen
Laufzeitunterschiede zwischen den einzelnen Hörprogrammen oder den Hörhilfegeräten
1 und 1' handeln. Wird nun z.B. bei dem Hörhilfegerät 1 zwischen zwei Hörprogrammen
umgeschaltet, so werden aus der Speichereinheit 6 nicht nur die Parameter des neuen
Hörprogrammes ausgelesen, sondern auch die dem neu eingestellten Hörprogramm zugeordneten
Daten zur Kennzeichnung der Signallaufzeit. Letztere werden dann über eine Sende-
und Empfangseinheit 8 an das Hörhilfegerät 1' übertragen. Das Hörhilfegerät 1' empfängt
seinerseits mittels der Sende- und Empfangseinheit 8' die von dem Hörhilfegerät 1
gesendeten Daten und führt sie der Steuereinheit 5' zu. Diese wiederum vergleicht
die übertragenen Daten mit der in der Speichereinheit 6' gespeicherten Information
bezüglich der Laufzeit des aktuell eingestellten Hörprogramms. Beispielsweise durch
Steuerung eines Verzögerungsmittels, das im Ausführungsbeispiel als Allpassfilter
9 bzw. 9' ausgeführt ist, lassen sich dann etwaige Laufzeitunterschiede ausgleichen.
Vorteilhaft weisen somit beide Hörhilfegeräte 1 bzw. 1' die gleiche Signallaufzeit
zwischen dem Eingangswandler 2 und dem Ausgangswandler 4 bzw. dem Eingangswandler
2' und dem Ausgangswandler 4' auf. So wird mit dem Hörgerätesystem 1, 1' stets das
Richtungshören ermöglicht, unabhängig von der gerade aktiven Programmpaarung der Hörprogramme
beider Hörhilfegeräte 1 und 1'.
[0041] Eine andere Ausführungsform der Erfindung zeigt Figur 2. Da auch hierbei beide Hörhilfegeräte
eines Hörgerätesystems das gleiche Ersatzschaltbild aufweisen, ist in Figur 2 lediglich
eines von beiden, im Ausführungsbeispiel das Hörhilfegerät 11, dargestellt. Auch dieses
umfasst wie die Hörhilfegeräte 1 und 1' in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ein
Mikrofon 12 zur Aufnahme eines akustischen Signals und Wandlung in ein elektrisches
Signal, eine Signalverarbeitungseinheit 13 zur frequenzabhängigen Verarbeitung des
elektrischen Signals und einen Hörer 14 zur Wandlung des elektrischen Signals in ein
akustisches Ausgangssignal. Das Hörhilfegerät 11 umfasst ferner einen A/D-Wandler
15 zur Wandlung des Ausgangssignals des Mikrofons in ein digitales Signal sowie einen
D/A-Wandler 16 zur Rückverwandlung des digitalen Signals in ein analoges Signal vor
der Signalausgabe über den Hörer 14.
[0042] Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 erfolgt bei dem Hörhilfegerät
11 gemäß Figur 2 eine Signalanalyse des digitalen elektrischen Eingangssignals in
einer Analyse- und Steuereinheit 17. Auch diese ist mit einer Speichereinheit 18 verbunden,
in der unterschiedliche, die Signalverarbeitung betreffende Speichersätze speicherbar
sind. Neben der Möglichkeit der Steuerung der Signalverarbeitung im Hörhilfegerät
11 durch einen kompletten Parametersatz, der in der Speichereinheit 18 gespeichert
ist, ist bei dem Hörhilfegerät 11 vorgesehen, auch nur einzelne Einstellungen und
Parameter zur Einstellung der Signalverarbeitung an die jeweilige Hörsituation adaptiv
zu verändern. Auch können gegebenenfalls bestimmte Funktionen oder Algorithmen ein-
bzw. ausgeschaltet werden. So kann bei dem Hörhilfegerät bei erkannter Sprache ein
Algorithmus zur Sprachanhebung eingestellt werden oder es kann bei erkannten Störgeräuschen
ein Algorithmus zur Störgeräuschbefreiung aktiv geschaltet werden. Es ist somit eine
Vielzahl unterschiedlicher Einstellungen und Funktionen möglich, die zumeist Auswirkungen
auf die Signallaufzeit eines Signals durch das Hörhilfegerät 11 haben. Daher wird
bei dem Hörhilfegerät 11 die Signallaufzeit unter Berücksichtigung der aktuellen Einstellungen
und Funktionen automatisch ermittelt. Hierzu weist das Hörhilfegerät 11 eine Laufzeitermittlungseinheit
19 auf. Diese umfasst einen Signalgenerator zum Erzeugen und Einspeisen eines synthetischen
Signals in den Signalpfad. Das eingespeiste Signal durchläuft die Signalverarbeitungseinheit
13 und wird vor der Ausgabe über den Hörer 14 abgegriffen und der Laufzeitermittlungseinheit
19 zugeführt. Vorzugsweise liegt das erzeugte Signal in einem von dem Hörgeräteträger
akustisch nicht wahrnehmbaren Frequenzbereich. Durch die Laufzeitermittlungseinheit
19 kann nun die Signallaufzeit durch die Signalverarbeitungseinheit 13 gemessen und
an die Analyse- und Steuereinheit 17 übertragen werden. Die Laufzeitmessung wird vorteilhaft
immer dann durchgeführt, wenn sich bei dem Hörhilfegerät 11 eine Parameter- oder Funktionsänderung
ergeben hat. Die ermittelten, die Signallaufzeit betreffenden Daten werden schließlich
über eine Sende- und Empfangseinheit 20 auf das zweite Hörhilfegerät (nicht dargestellt)
des Hörgerätesystems übertragen. Ebenso empfängt auch das Hörhilfegerät 11 mittels
der Sende- und Empfangseinheit 20 die augenblickliche Signallaufzeit durch die Signalverarbeitungseinheit
des zweiten Hörhilfegerätes. In der Analyse- und Steuereinheit 17 liegt somit die
Information bezüglich der Signallaufzeiten beider Hörhilfegeräte des Hörgerätesystems
vor. Bei dem Hörhilfegerät mit der kürzeren ermittelten Signallaufzeit, im Ausführungsbeispiel
das Hörhilfegerät 11, wird nachfolgend eine Signalverzögerung um die Differenz der
in beiden Hörhilfegeräten ermittelten Signallaufzeiten durchgeführt. Hierzu umfasst
das Hörhilfegerät 11 eine als Schieberegister 21 ausgebildete Verzögerungseinheit.
Bei diesem ist die Anzahl der Verzögerungstakte durch die Analyse- und Steuereinheit
17 einstellbar. Vorteilhaft wird so auch bei dieser Ausführungsform erreicht, dass
zum Durchlauf eines akustischen Eingangssignals parallel durch zwei Hörhilfegeräte
eines Hörgerätesystems die gleiche Signallaufzeit benötigt wird.
[0043] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Figur 3 dargestellt. Dabei
zeigt ein Hörhilfegerät 22 einen zum Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 sehr ähnlichen
Aufbau. Im Unterschied zu dem Hörhilfegerät 11 gemäß Figur 2 weist das Hörhilfegerät
22 jedoch einen Taktgenerator 23 mit einstellbarer Taktfrequenz auf. Mittels des einstellbaren
Taktgenerators 23 ist der Systemtakt des Hörhilfegerätes 22 einstellbar. Abhängig
vom Systemtakt ist damit die Signallaufzeit eines Signals durch das Hörhilfegerät
22 veränderbar. Wird in analoger Weise zu dem in Figur 2 beschriebenen Hörhilfegerät
festgestellt, dass die Signallaufzeit gegenüber einem zweiten Hörhilfegerät des Hörgerätesystems
länger ist, so wird zum Ausgleich der Laufzeitdifferenz die Taktfrequenz so weit erhöht,
bis der Laufzeitunterschied ausgeglichen ist. Entsprechend wird bei einer für das
Hörhilfegerät 22 ermittelten kürzeren Signallaufzeit die Taktfrequenz des Hörhilfegerätes
22 so weit reduziert, dass die Signallaufzeiten angeglichen sind.
[0044] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt neben dem Ausgleich der
Signallaufzeiten bei geänderten Einstellungen und Funktionen wenigstens eines Hörhilfegerätes
auch ein Amplitudenausgleich. Hierzu können z.B. analog zum Ausgleich der Signallaufzeiten
bei den Hörhilfegeräten 1 und 1' gemäß Figur 1 Verstärkungswerte ermittelt werden
und diesbezügliche Daten in den Speichereinheiten 6 und 6' gespeichert werden. Bei
einer Verstärkungsänderung bei einem der beiden Hörhilfegeräte infolge einer Parameter-
und/oder Funktionsänderung (z.B. Wechsel des Hörprogramms) wird dann die Verstärkung
in dem anderen Hörhilfegerät entsprechend angepasst.
[0045] Auch bei den beispielhaft in den Figuren 2 und 3 veranschaulichten Hörhilfegeräten
kann ein Amplitudenausgleich erfolgen. Hierbei wird vorteilhaft über die Messeinrichtung
19 ein Testsignal in den Signalpfad eingespeist und an einer späteren Stelle im Signalpfad,
vorzugsweise nach der Signalverarbeitungseinheit 13, wieder abgegriffen. Neben der
Signallaufzeit wird so vorteilhaft auch das Signalübertragungsverhalten hinsichtlich
der Signalamplituden gemessen. Vorzugsweise erfolgt die Messung bei unterschiedlichen
Frequenzen. So kann für unterschiedliche Frequenzen jeweils ein bestimmter Verstärkungswert
festgestellt werden. Daten bezüglich der so ermittelten Verstärkungswerte werden dann
auf das jeweils andere Hörhilfegerät des Hörgerätesystems übertragen. Nachfolgend
erfolgt ein Abgleich der Signalamplituden, wobei bei wenigstens einem der Hörhilfegeräte
die Verstärkung geändert oder Filtermittel eingestellt werden. Vorteilhaft folgt der
Abgleich der Signalamplituden unter Berücksichtigung der bei beiden Ohren gemessenen
Audiogramme. Daten bezüglich dieser Audiogramme können ebenfalls in den Speichereinheiten
18 gespeichert sein. Der Lautheitsausgleich erfolgt dann in Relation zu den Audiogrammen,
womit erreicht wird, dass beispielsweise eine durch eine Parameteränderung an einem
Hörhilfegerät hervorgerufene geringfügige Lautheitsänderung eine für den Hörgeräteträger
subjektiv gleiche Lautheitsänderung an dem anderen Hörhilfegerät bewirkt. Dadurch
werden geringfügige Lautheitsunterschiede an den beiden Ohren eines Hörgeräteträgers
unabhängig von den aktuellen Hörgeräteeinstellungen stets gleich wahrgenommen.
[0046] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Figur 4 dargestellt. Auch Figur
4 zeigt nur ein Hörhilfegerät 24 eines Hörgerätesystems mit zwei identisch aufgebauten
Hörhilfegeräten. Das Hörhilfegerät 24 umfasst zwei Mikrofone 25 und 26, deren Ausgangssignale
einer Signalvorverarbeitungseinheit 27 zugeführt sind. In der Signalvorverarbeitungseinheit
27 erfolgt eine A/D-Wandlung und eine elektrische Verschaltung der Mikrofonsignale
zur Erzeugung einer Richtmikrofoncharakteristik. Eine Filterbank 28 dient zur Aufspaltung
des elektrischen Signals in Frequenzbänder. In Signalverarbeitungseinheiten 29A, 29B,
29C und 29D erfolgt dann eine frequenzbandspezifische Signalverarbeitung der elektrischen
Signale in den einzelnen Frequenzbändern. Schließlich werden die Ausgangssignale der
Signalverarbeitungseinheiten 29A bis 29D addiert und in einer Signalnachverarbeitungseinheit
30 nachverarbeitet. Die Signalnachverarbeitung kann beispielsweise eine Endverstärkung
und D/A-Wandlung umfassen. Schließlich wird das analoge elektrische Ausgangssignal
durch einen Hörer 31 in ein akustisches Ausgangssignal zurückverwandelt. Die einzelnen
Signalverarbeitungsblöcke des Hörhilfegerätes, also die Signalvorverarbeitungseinheit
27, die Filterbank 28, die Signalverarbeitungseinheiten 29A bis 29D in den einzelnen
Kanälen sowie die Signalnachverarbeitungseinheit 30, sind im Ausführungsbeispiel zusammengefasst
als Signalverarbeitungseinheit 29 bezeichnet.
[0047] Auch bei dem Hörhilfegerät 24 in diesem Ausführungsbeispiel sind unterschiedliche
Hörprogramme zur Anpassung der Signalverarbeitung im Hörhilfegerät an unterschiedliche
Hörsituationen vorgesehen. Entsprechende Parametersätze sind in einer Speichereinheit
32 hinterlegt. Zum Erkennen der augenblicklichen Hörsituation weist das Hörhilfegerät
24 eine Signalanalyse- und Steuereinheit 33 auf, in die das elektrische Eingangssignal
vor der Aufteilung in unterschiedliche Frequenzbänder sowie das elektrische Ausgangssignal
nach Durchlauf der Signalverarbeitungseinheiten 29A bis 29D eingehen. Mittels der
Signalanalyse- und Steuereinheit 33 können beispielsweise rückkopplungsbedingte Oszillationen
in dem elektrischen Eingangssignal erkannt werden. Als Gegenmaßnahme gegen erkannte
rückkopplungsbedingte Oszillationen kann dann in einem Frequenzband, in dem die Oszillationsfrequenz
liegt, beispielsweise die Verstärkung herabgesetzt werden. Daten bezüglich dieser
Verstärkungsänderung in dem betreffenden Kanal werden dann von der Signalanalyse-
und Steuereinheit 33 erfasst und mittels einer Sende- und Empfangseinheit 34 auf das
zweite Hörhilfegerät (nicht dargestellt) übertragen. Dieses empfängt die übertragenen
Daten und senkt seinerseits die Verstärkung in dem entsprechenden Kanal mittels einer
der Signalanalyse- und Steuereinheit des Hörhilfegerätes 24 entsprechenden Signalanalyse-
und Steuereinheit. Ebenso können auch Daten bezüglich einer Verstärkungsänderung in
dem zweiten Hörhilfegerät des Hörgerätesystems auf das Hörhilfegerät 24 übertragen
werden, das mittels der Signalanalyse- und Steuereinheit 33 auf Komponenten (beispielsweise
die Signalverarbeitungseinheiten 29A bis 29D in den einzelnen Kanälen) steuernd einwirkt
und die Verstärkung bei dem Hörhilfegerät 24 entsprechend anpasst.
[0048] Die Verstärkungsänderung kann in beiden Hörhilfegeräten um den gleichen Betrag erfolgen.
Vorzugsweise erfolgt sie jedoch unter Berücksichtigung des individuellen Hörverlustes
des Hörgeräteträgers sowie der Signalübertragungskennlinien der Hörhilfegeräte. Der
Hörgeräteträger nimmt dann subjektiv die gleiche Verstärkungsreduzierung an beiden
Hörhilfegeräten wahr. Natürliche Lautheitsunterschiede in den akustischen Eingangssignalen
bleiben dadurch für den Hörgeräteträger weitgehend erhalten.
[0049] Häufig führen Parameter- oder Funktionsänderungen bei Hörhilfegeräten infolge der
aktuellen Hörsituation nicht zu vorbestimmten Verstärkungsänderungen. Dies ist beispielsweise
bei Hörhilfegeräten der Fall, bei denen nicht komplette Parametersätze zur Anpassung
an unterschiedliche Hörsituationen vorgegeben sind, sondern bei denen eine adaptive
und kontinuierliche Anpassung einzelner Parameter erfolgt. Eine Verstärkungsänderung
wird dann vorteilhaft durch eine Hörhilfegeräte interne Messung ermittelt. So kann
bei dem Hörhilfegerät gemäß Figur 4 die Verstärkungsänderung aus Messungen der Verstärkung
vor und nach einer Parameteränderung festgestellt werden. Hierzu werden das elektrische
Eingangssignal sowie das elektrische Ausgangssignal in der Signalanalyse- und Steuereinheit
33 ausgewertet. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 ist sowohl eine Auswertung
des Gesamteingangs- bzw. -ausgangssignals als auch der elektrischen Eingangs- und
Ausgangssignale der Signalverarbeitungseinheiten 29A bis 29D der einzelnen Kanäle
möglich, je nachdem, ob eine Parameteränderung den gesamten Frequenzbereich oder nur
Signalfrequenzen innerhalb eines Frequenzbandes betrifft.
[0050] Analog zu der Anpassung der Verstärkung können bei einem Hörgerätesystem mit zwei
Hörhilfegeräten mit einem schematischen Blockschaltbild gemäß dem beispielhaften Hörhilfegerät
24, wie in Figur 4 dargestellt, auch die Signalamplituden oder die Signallaufzeiten
der beiden Hörhilfegeräte einander angepasst werden, so dass das natürliche Richtungshören
auch bei getragenen Hörhilfegeräten erhalten bleibt. Hierbei sind für den Amplituden-
oder Laufzeitausgleich gegenüber dem Verstärkungsausgleich lediglich andere Signalanalysemethoden
in der Signalanalyse- und Steuereinheit 33 vorzusehen. So gehen dem Amplitudenausgleich
beispielsweise Amplituden- oder Pegelmessungen oder dem Laufzeitausgleich Phasen-
oder Signallaufzeitmessungen an dem Gesamtsignal oder in den einzelnen Kanälen des
Hörhilfegerätes 24 voraus. Der Ausgleich erfolgt dann vorzugsweise durch einstellbare
Filtermittel innerhalb der Signalverarbeitungseinheit 29, die durch die Signalanalyse-
und Steuereinheit 33 eingestellt werden.
[0051] Bei einer bevorzugten Variante wird zur Laufzeitmessung eine Korrelationsanalyse
durchgeführt. Hierzu sind der Signalanalyse- und Steuereinheit 33 elektrische Signale
aus hintereinanderliegenden Punkten in dem Signalpfad zwischen den Mikrofonen 25 und
26 und dem Hörer 31 zugeführt. Mittels der Korrelationsanalyse kann dann die Phasenverschiebung
und damit die Signallaufzeit auf einfache Weise ermittelt werden.
[0052] Bei einer weiteren bevorzugten Variante werden in der Signalanalyse- und Steuereinheit
zunächst die Einhüllenden der zugeführten Signale ermittelt. Auch aus dem Vergleich
der Einhüllenden in der Signalanalyse- und Auswerteeinheit 33 kann leicht auf die
Phasenverschiebung der betreffenden Signale und damit auf die Signallaufzeit zwischen
den betrachteten Punkten in dem Signalpfad des Hörhilfegerätes 24 rückgeschlossen
werden.
[0053] Die Messungen erfolgen insbesondere jeweils kurz vor sowie kurz nach Parameter- oder
Funktionsänderungen in dem Hörhilfegerät 24, um die dadurch bedingten Verstärkungs-
und/oder Amplituden- und/oder Signallaufzeitänderungen bei dem Hörhilfegerät 24 zu
erfassen, diesbezügliche Daten auf das zweite Hörhilfegerät des Hörgerätesystems zu
übertragen, dort zu empfangen, auszuwerten und schließlich die Änderungen auszugleichen.
[0054] Zusammenfassend wird festgehalten:
[0055] Bei der binauralen Versorgung eines Hörgeräteträgers mit zwei am Ohren tragbaren
Hörhilfegeräten soll das Richtungshören verbessert werden. Hierzu schlägt die Erfindung
vor, jeweils Signallaufzeiten und/oder Signalamplituden und/oder Verstärkungen eines
elektrischen Signals in einem Signalpfad zwischen einem Eingangswandler und einem
Ausgangswandler eines Hörhilfegerätes zu messen und Daten bezüglich der gemessenen
Signallaufzeiten und/oder Signalamplituden und/oder Verstärkungen auf das jeweils
andere Hörhilfegerät zu übertragen. Dadurch können die Signallaufzeiten und die Signalamplituden
der elektrischen Signale durch die beiden Hörhilfegeräte aneinander angepasst werden.
Damit wird durch die Hörhilfegeräte keine Phasen- oder Amplitudenverzerrung verursacht
und die natürliche Phasenverschiebung sowie der natürliche Amplitudenunterschied eines
aus einer bestimmten Richtung einfallenden Schallsignals bleiben erhalten. Somit bleibt
auch die Richtungsinformation für den Hörgeräteträger erhalten.
1. Verfahren zum Einstellen eines Hörgerätesystems mit wenigstens einem ersten (1, 11,
22, 24) und einem zweiten (1') Hörhilfegerät, die jeweils wenigstens einen Eingangswandler
(2, 2', 12, 25, 26) zur Aufnahme eines akustischen Eingangssignals und Wandlung in
ein elektrisches Signal, eine Signalverarbeitungseinheit (3, 3', 13, 29) zur Verarbeitung
des elektrischen Signals und einen Ausgangswandler (4, 4', 14, 31) zur Wandlung des
elektrischen Signals in ein Ausgangssignal umfassen und zwischen denen ein Signalpfad
(10) zur Datenübertragung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Signallaufzeit des elektrischen Signals in dem Signalpfad zwischen dem Eingangswandler
(2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler (4, 14, 31) des ersten Hörhilfegerätes (1,
11, 22, 24) ermittelt wird und ein Signal über den Signalpfad (10) an das zweite Hörhilfegerät
(1') übertragen wird zur Anpassung der Signallaufzeit des elektrischen Signals in
dem Signalpfad zwischen dem Eingangswandler (2') und dem Ausgangswandler (4') des
zweiten Hörhilfegerätes (1') an die ermittelte Signallaufzeit des elektrischen Signals
in dem ersten Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die für den Durchlauf des elektrischen Signals durch wenigstens einen Teilbereich
des Signalpfades zwischen dem Eingangswandler (2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler
(4, 14, 31) des ersten Hörhilfegerätes (1, 11, 22, 24) benötigte Signallaufzeit ermittelt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Signallaufzeit des elektrischen Signals in dem ersten Hörhilfegerät (1, 11, 22,
24) automatisch ermittelt und ein Signal auf das zweite Hörhilfegerät (1') übertragen
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln der Signallaufzeit die Einhüllende des elektrischen Signals ermittelt
wird und die Phasenverschiebung der Einhüllenden bestimmt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln der Signallaufzeit eine Korrelationsanalyse durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln der Signallaufzeit ein Testsignal erzeugt wird, das den Signalpfad
zwischen dem Eingangswandler (2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler (4, 14, 31) des
ersten Hörhilfegerätes (1, 11, 22, 24) zumindest teilweise durchläuft.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Signallaufzeit in dem ersten (1, 11, 22, 24) und dem zweiten (1') Hörhilfegerät
ermittelt wird und jeweils ein Signal auf das andere Hörhilfegerät übertragen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Hörhilfegerät (1, 1', 11, 22, 24) mit der kürzeren ermittelten Signallaufzeit
eine Signalverzögerung durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens einem der Hörhilfegeräte (1, 1', 11, 22, 24) die Signalverarbeitungseinheit
(3, 13, 29) zumindest teilweise in digitaler Schaltungstechnik ausgeführt ist und
zur Anpassung der Signallaufzeit die Taktfrequenz wenigstens eines digitalen Bauelements
(13, 15, 16) angepasst wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zur Anpassung der Signallaufzeit Filtermittel (9, 9') eingestellt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung und Anpassung der Signallaufzeit in periodischen Abständen erfolgen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung und Anpassung der Signallaufzeit im Anschluss an eine Parameter- und/oder
Funktionsänderung bei wenigstens einem der Hörhilfegeräte (1, 1', 11, 22, 24) erfolgen.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalverarbeitung in dem ersten (1, 11, 22, 24) und dem zweiten (1') Hörhilfegerät
in mehreren parallelen Frequenzkanälen der jeweiligen Signalverarbeitungseinheit (3,
13, 29) erfolgt und die Ermittlung und Anpassung der Signallaufzeit jeweils in wenigstens
einem Frequenzkanal erfolgen.
14. Verfahren zum Einstellen eines Hörgerätesystems mit wenigstens einem ersten (1, 11,
22, 24) und einem zweiten (1') Hörhilfegerät, die jeweils wenigstens einen Eingangswandler
(2, 2', 12, 25, 26) zur Aufnahme eines akustischen Eingangssignals und Wandlung in
ein elektrisches Signal, eine Signalverarbeitungseinheit (3, 3', 13, 29) zur Verarbeitung
des elektrischen Signals und einen Ausgangswandler (4, 4', 14, 31) zur Wandlung des
elektrischen Signals in ein Ausgangssignal umfassen und zwischen denen ein Signalpfad
(10) zur Datenübertragung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstärkung oder Verstärkungsänderung des elektrischen Signals in dem Signalpfad
zwischen dem Eingangswandler (2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler (4, 14, 31) des
ersten Hörhilfegerätes (1, 11, 22, 24) ermittelt wird und ein Signal über den Signalpfad
(10) an das zweite Hörhilfegerät (1') übertragen wird zur Anpassung der Verstärkung
des elektrischen Signals in dem Signalpfad zwischen dem Eingangswandler (2') und dem
Ausgangswandler (4') des zweiten Hörhilfegerätes (1') an die ermittelte Verstärkung
des elektrischen Signals in dem ersten Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24).
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung oder Verstärkungsänderung des elektrischen Signals für einen Teilbereich
des Signalpfades zwischen dem Eingangswandler (2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler
(4, 14, 31) des ersten Hörhilfegerätes (1, 11, 22, 24) ermittelt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung oder Verstärkungsänderung des elektrischen Signals in dem ersten
Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) automatisch ermittelt wird und ein Signal auf das zweite
Hörhilfegerät (1') übertragen wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln der Verstärkung oder Verstärkungsänderung ein Testsignal erzeugt wird,
das den Signalpfad zwischen dem Eingangswandler (2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler
(4, 14, 31) des ersten Hörhilfegerätes (1, 11, 22, 24) zumindest teilweise durchläuft.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung der Verstärkung oder Verstärkungsänderung Signalamplituden und/oder
Signalpegel des elektrischen Signals ermittelt werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung oder Verstärkungsänderung in dem ersten (1, 11, 22, 24) und dem zweiten
(1') Hörhilfegerät ermittelt wird und jeweils ein Signal auf das andere Hörhilfegerät
übertragen wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass zur Anpassung der Verstärkung Filtermittel (9, 9') eingestellt werden.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung und Anpassung der Verstärkung oder Verstärkungsänderung in periodischen
Abständen erfolgen.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung und Anpassung der Verstärkung im Anschluss an eine Parameter- und/oder
Funktionsänderung bei wenigstens einem der Hörhilfegeräte (1, 1', 11, 22, 24) erfolgen.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalverarbeitung in dem ersten (1, 11, 22, 24) und dem zweiten (1') Hörhilfegerät
in mehreren parallelen Frequenzkanälen der jeweiligen Signalverarbeitungseinheit (3,
13, 29) erfolgt und die Ermittlung und Anpassung der Verstärkung jeweils in wenigstens
einem Frequenzkanal erfolgen.
24. Verfahren zum Einstellen eines Hörgerätesystems mit wenigstens einem ersten (1, 11,
22, 24) und einem zweiten (1') Hörhilfegerät, die jeweils wenigstens einen Eingangswandler
(2, 2', 12, 25, 26) zur Aufnahme eines akustischen Eingangssignals und Wandlung in
ein elektrisches Signal, eine Signalverarbeitungseinheit (3, 3', 13, 29) zur Verarbeitung
des elektrischen Signals und einen Ausgangswandler (4, 4', 14, 31) zur Wandlung des
elektrischen Signals in ein Ausgangssignal umfassen und zwischen denen ein Signalpfad
(10) zur Datenübertragung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Signalamplitude des elektrischen Signals in dem Signalpfad zwischen dem Eingangswandler
(2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler (4, 14, 31) des ersten Hörhilfegerätes (1,
11, 22, 24) ermittelt wird und ein Signal über den Signalpfad (10) an das zweite Hörhilfegerät
(1') übertragen wird zur Anpassung der Signalamplitude des elektrischen Signals in
dem Signalpfad zwischen dem Eingangswandler (2') und dem Ausgangswandler (4') des
zweiten Hörhilfegerätes (1') an die ermittelte Signalamplitude des elektrischen Signals
in dem ersten Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24).
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalamplitude des elektrischen Signals in dem ersten Hörhilfegerät (1, 11,
22, 24) automatisch ermittelt wird und ein Signal auf das zweite Hörhilfegerät (1')
übertragen wird.
26. Verfahren nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln der Signalamplitude ein Testsignal erzeugt wird, das den Signalpfad
zwischen dem Eingangswandler (2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler (4, 14, 31) des
ersten Hörhilfegerätes (1, 11, 22, 24) zumindest teilweise durchläuft.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalamplitude in dem ersten (1, 11, 22, 24) und dem zweiten (1') Hörhilfegerät
ermittelt wird und jeweils ein Signal auf das andere Hörhilfegerät übertragen wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass zur Anpassung der Signalamplitude Filtermittel (9, 9') eingestellt werden.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung und Anpassung der Signalamplitude in periodischen Abständen erfolgen.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung und Anpassung der Signalamplitude im Anschluss an eine Parameter-
und/oder Funktionsänderung bei wenigstens einem der Hörhilfegeräte (1, 1', 11, 22,
24) erfolgen.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalverarbeitung in dem ersten (1, 11, 22, 24) und dem zweiten (1') Hörhilfegerät
in mehreren parallelen Frequenzkanälen der jeweiligen Signalverarbeitungseinheit (3,
13, 29) erfolgt und die Ermittlung und Anpassung der Signalamplituden jeweils in wenigstens
einem Frequenzkanal erfolgen.
32. Hörgerätesystem mit wenigstens einem ersten (1, 11, 22, 24) und einem zweiten (1')
Hörhilfegerät, die jeweils wenigstens einen Eingangswandler (2, 2', 12, 25, 26) zur
Aufnahme eines akustischen Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Signal,
eine Signalverarbeitungseinheit (3, 3', 13, 29) zur Verarbeitung des elektrischen
Signals und einen Ausgangswandler (4, 4', 14, 31) zur Wandlung des elektrischen Signals
in ein Ausgangssignal umfassen und zwischen denen ein Signalpfad (10) zur Datenübertragung
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) Mittel zum Messen und Mittel zum Senden von
Daten bezüglich einer Signallaufzeit eines elektrischen Signals in dem Signalpfad
zwischen dem Eingangswandler (2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler (4, 14, 31) des
ersten Hörhilfegerätes (1, 11, 22, 24) und das zweite Hörhilfegerät (1') Mittel zum
Empfangen der gesendeten Daten und Mittel zur Anpassung einer Signallaufzeit in dem
Signalpfad zwischen dem Eingangswandler (2') und dem Ausgangswandler (4') des zweiten
Hörhilfegerätes (1') an die Signallaufzeit des elektrischen Signals in dem ersten
Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) umfasst.
33. Hörgerätesystem nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Mittel zum Messen der Signallaufzeit des elektrischen Signals eine Korrelationsanalyse
durchführbar ist.
34. Hörgerätesystem nach Anspruch 32 oder 33, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Hörhilfegeräte (1, 1', 11, 22, 24) Mittel zur Signalverzögerung
umfasst.
35. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 32 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalverarbeitungseinheiten (3, 3', 13, 29) des ersten (1, 1', 11, 22, 24) und
des zweiten (1') Hörhilfegerätes in digitaler Schaltungstechnik ausgeführt und getaktet
sind und wenigstens eines der Hörhilfegeräte (22) Mittel zur Taktveränderung umfasst.
36. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalverarbeitung in dem ersten (1, 11, 22, 24) und dem zweiten (1') Hörhilfegerät
in mehreren parallelen Frequenzkanälen der jeweiligen Signalverarbeitungseinheit (3,
3', 13, 29) erfolgt und wenigsten das erste Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) Mittel zur
Ermittlung der Signallaufzeit und wenigstens das zweite Hörhilfegerät (1') Mittel
zur Anpassung der Signallaufzeit in wenigstens einem Frequenzkanal umfasst.
37. Hörgerätesystem mit wenigstens einem ersten (1, 11, 22, 24) und einem zweiten (1')
Hörhilfegerät, die jeweils wenigstens einen Eingangswandler (2, 2', 12, 25, 26) zur
Aufnahme eines akustischen Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Signal,
eine Signalverarbeitungseinheit (3, 3', 13, 29) zur Verarbeitung des elektrischen
Signals und einen Ausgangswandler (4, 4', 14, 31) zur Wandlung des elektrischen Signals
in ein Ausgangssignal umfassen und zwischen denen ein Signalpfad (10) zur Datenübertragung
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) Mittel zum Messen und Mittel zum Senden von
Daten bezüglich einer Verstärkung oder Verstärkungsänderung eines elektrischen Signals
in dem Signalpfad zwischen dem Eingangswandler (2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler
(4, 14, 31) des ersten Hörhilfegerätes (1, 11, 22, 24) und das zweite Hörhilfegerät
(1') Mittel zum Empfangen der gesendeten Daten und Mittel zur Anpassung einer Verstärkung
in dem Signalpfad zwischen dem Eingangswandler (2') und dem Ausgangswandler (4') des
zweiten Hörhilfegerätes (1 an die Verstärkung oder Verstärkungsänderung des elektrischen
Signals in dem ersten Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) umfasst.
38. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalverarbeitung in dem ersten (1, 11, 22, 24) und dem zweiten (1') Hörhilfegerät
in mehreren parallelen Frequenzkanälen der jeweiligen Signalverarbeitungseinheit (3,
3', 13, 29) erfolgt und wenigsten das erste Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) Mittel zur
Ermittlung der Verstärkung oder Verstärkungsänderung und wenigstens das zweite Hörhilfegerät
(1') Mittel zur Anpassung der Verstärkung in wenigstens einem Frequenzkanal umfasst.
39. Hörgerätesystem mit wenigstens einem ersten (1, 11, 22, 24) und einem zweiten (1')
Hörhilfegerät, die jeweils wenigstens einen Eingangswandler (2, 2', 12, 25, 26) zur
Aufnahme eines akustischen Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Signal,
eine Signalverarbeitungseinheit (3, 3', 13, 29) zur Verarbeitung des elektrischen
Signals und einen Ausgangswandler (4, 4', 14, 31) zur Wandlung des elektrischen Signals
in ein Ausgangssignal umfassen und zwischen denen ein Signalpfad (10) zur Datenübertragung
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) Mittel zum Messen und Mittel zum Senden von
Daten bezüglich einer Signalamplitude eines elektrischen Signals in dem Signalpfad
zwischen dem Eingangswandler (2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler (4, 14, 31) des
ersten Hörhilfegerätes (1, 11, 22, 24) und das zweite Hörhilfegerät (1') Mittel zum
Empfangen der gesendeten Daten und Mittel zur Anpassung einer Signalamplitude in dem
Signalpfad zwischen dem Eingangswandler (2') und dem Ausgangswandler (4') des zweiten
Hörhilfegerätes (1') an die Signalamplitude des elektrischen Signals in dem ersten
Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) umfasst.
40. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalverarbeitung in dem ersten (1, 11, 22, 24) und dem zweiten (1') Hörhilfegerät
in mehreren parallelen Frequenzkanälen der jeweiligen Signalverarbeitungseinheit (3,
3', 13, 29) erfolgt und wenigsten das erste Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) Mittel zur
Ermittlung der Signalamplitude und wenigstens das zweite Hörhilfegerät (1') Mittel
zur Anpassung der Signalamplitude in wenigstens einem Frequenzkanal umfasst.
41. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 32 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) wenigstens eine Sendeeinheit (8, 8', 20,
34) und das zweite Hörhilfegerät (1') wenigstens eine Empfangseinheit (8') zur drahtlosen
Signalübertragung zwischen dem ersten (1, 11, 22, 24) Hörhilfegerät und dem zweiten
(1') Hörhilfegerät umfasst.
42. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 32 bis 41,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigsten das erste (1, 11, 22, 24) Hörhilfegerät Mittel zum Erzeugen eines Testsignals
umfasst.
43. Hörgerätesystem mit wenigstens einem ersten (1, 11, 22, 24) und einem zweiten (1')
Hörhilfegerät, die jeweils wenigstens einen Eingangswandler (2, 2', 12, 25, 26) zur
Aufnahme eines akustischen Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Signal,
eine Signalverarbeitungseinheit (3, 3', 13, 29) zur Verarbeitung des elektrischen
Signals und einen Ausgangswandler (4, 4', 14, 31) zur Wandlung des elektrischen Signals
in ein Ausgangssignal umfassen und zwischen denen ein Signalpfad (10) zur Datenübertragung
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) Mittel zum Speichern und Mittel zum Senden
von Daten bezüglich einer Signallaufzeit eines elektrischen Signals in dem Signalpfad
zwischen dem Eingangswandler (2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler (4, 14, 31) des
ersten Hörhilfegerätes (1, 11, 22, 24) und das zweite Hörhilfegerät (1') Mittel zum
Empfangen der gesendeten Daten und Mittel zur Anpassung einer Signallaufzeit in dem
Signalpfad zwischen dem Eingangswandler (2') und dem Ausgangswandler (4') des zweiten
Hörhilfegerätes (1') an die Signallaufzeit des elektrischen Signals in dem ersten
Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) umfasst.
44. Hörgerätesystem nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem ersten Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) mehrere Parametersätze zur Anpassung
der Signalverarbeitung in dem ersten Hörhilfegerät (1, 11, 22, 24) an unterschiedliche
Hörsituationen speicherbar und einstellbar sind und wenigstens einem Parametersatz
Daten bezüglich der Signallaufzeit eines elektrischen Signals in dem Signalpfad zwischen
dem Eingangswandler (2, 12, 25, 26) und dem Ausgangswandler (4, 14, 31) des ersten
Hörhilfegerätes (1, 11, 22, 24) zugeordnet sind.