[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Saug-Druck-Pumpe zum Ausgeben einer Flüssigkeit
aus einem Behältnis, mit einem Gehäuse, in dem ein axial durchbohrter Kolben über
einen ersten Gehäuseabschnitt abgedichtet axial verschiebbar ist, mit einer die Kolbenbohrung
fortsetzenden hohlen Kolbenstange, die in einer Öffnung einer Verschlußhaube von Gehäuse
und Behältnis verschiebbar ist und auf ihrem freien Ende einen dicht befestigten Betätigungskopf
aufweist, durch dessen Betätigung der Kolben gegen die Kraft einer Rückstellfeder
in einem Druckraum des Gehäuses einen Druck aufbaut, wobei der Betätigungskopf von
einem sich an die Bohrung anschließenden Auslaßkanal über ein Rückschlagventil bis
zu einer Auslaßöffnung für die Flüssigkeit durchsetzt ist, mit wenigstens einer Öffnung
in einem zweiten Gehäuseabschnitt zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt und der Verschlußhaube.
[0002] Eine bekannte Saug-Druck-Pumpe dieser Art (DE 27 09 796 B2) ist zum Ausspritzen oder
Versprühen eines Produkts aus dem Behältnis geeignet, jedoch nicht zur Ausgabe einzelner
Tropfen einer Flüssigkeit, insbesondere auch nicht in einer Kopfüber-Haltung, wie
es häufig zur Ausgabe flüssiger Medikamente erforderlich ist, die tropfenweise beispielsweise
in die Augen, Ohren oder Nase eingeführt werden sollen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Saug-Druck-Pumpe der eingangs genannten
Art anzugeben, die zur tropfenweisen Ausgabe einer Flüssigkeit geeignet ist und gleichzeitig
eine Verunreinigung der Flüssigkeit durch von außen über die Ausgabeöffnung eindringende
Keime und Bakterien verhindert.
[0004] Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Kolben im unbetätigten
Zustand unter der Rückstellfederkraft einen Durchlaß zwischen dem Druckraum und der
oder jeder Öffnung im zweiten Gehäuseabschnitt freigibt, daß ein sich an das Rückschlagventil
anschließender Abschnitt des Auslaßkanals zwischen zwei topfartigen Hülsen des Betätigungskopfes,
die seitlich dicht aneinander anliegend zusammengesteckt sind, eine in der Außenseite
der inneren Hülse ausgebildete Nut aufweist, die von der äußeren Hülse abgedeckt ist
und sich bis zu einem Expansionsraum vor der im Boden der äußeren Hülse ausgebildeten
Auslaßöffnung erstreckt, und daß in dem Expansionsraum ein Keime und Bakterien abtötendes
Mittel angeordnet ist, das die Flüssigkeit zur Auslaßöffnung durchläßt, daß das Ausgabehubvolumen
des Kolbens dem Volumen eines Tropfens der Flüssigkeit entspricht und daß die Öffnungsweite
der Auslaßöffnung eine Sprühwirkung verhindert.
[0005] Während die Öffnung im zweiten Gehäuseabschnitt ein weitgehendes Entleeren des Behältnisses
in der Kopfüber-Haltung ermöglicht, gestattet der Durchlaß ein Ansaugen der Flüssigkeit
im Saughub des Kolbens in der Kopfüber-Haltung. Die Nut in der Außenseite der inneren
Hülse des Betätigungskopfes erleichtert die Ausbildung des sich an das Rückschlagventil
anschließenden Abschnitts des Außlaßkanals vor dem Zusammenstecken der beiden Hülsen
und das Abdichten der Nut gegen eine Kontamination. In dem sich an die Nut anschließenden
Expansionsraum verringert sich der Druck und die Geschwindigkeit der Flüssigkeit während
eines Ausgabehubs des Kolbens, so daß die Flüssigkeit in Verbindung mit der eine Sprühwirkung
verhindernden Öffnungsweite der Auslaßöffnung nur als Tropfen austritt, ohne versprüht
zu werden.
[0006] Es ist zwar möglich, den Durchlaß durch eine axiale Verlängerung der im zweiten Gehäuseabschnitt
ausgebildeten Öffnung(en) herzustellen, doch ist vorzugsweise dafür gesorgt, daß der
Durchlaß durch wenigstens eine axiale Nut in der Innenseite eines mittleren Gehäuseabschnitts
zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäuseabschnitt gebildet ist. Dadurch wird die
Wand des Gehäuses in geringerem Maße als bei einer Verlängerung der Öffnung(en) geschwächt.
[0007] Das Keime und Bakterien abtötende Mittel kann eine Legierung aus Silber und Kupfer
aufweisen. Eine solche Legierung hat sich als sehr wirksam gegen Keime und Bakterien
erwiesen.
[0008] Ferner kann dieses Mittel als Wendel ausgebildet sein, die das innere Ende der inneren
Hülse umgibt und hinreichend Raum für den ungehinderten Durchlaß der auszugebenden
Flüssigkeit freiläßt. Diese Ausbildung des Mittels ergibt auf einfache Weise eine
große Oberfläche des Mittels für die Berührung mit der Flüssigkeit, um gegebenenfalls
darin enthaltende Keime und Bakterien abzutöten.
[0009] Sodann kann dafür gesorgt sein, daß in einer an die Öffnung der Verschlußhaube angrenzenden,
die Kolbenstange umgebenden Aussparung ein ringförmiger Luftfilter, an der Kolbenstange
anliegend, fest eingesetzt ist, der für in der Luft enthaltene Keime undurchlässig
ist. Dadurch wird erreicht, daß sich ein in dem Behältnis bei der Ausgabe entstehender
Unterdruck durch über den Filter und die die Kolbenstange führende Öffnung in der
Verschlußhaube nachströmende Luft ausgeglichen werden kann, aber eine Kontamination
der Flüssigkeit durch in der Luft enthaltende Keime verhindert wird.
[0010] Vorzugsweise enthält der Filter ebenfalls eine Silber-Kupfer-Legierung und darüber
hinaus Aktivkohle, wodurch nicht nur Keime, sondern auch Bakterien wirksam abgetötet
werden.
[0011] Ferner kann dafür gesorgt sein, daß der Betätigungskopf einen zur Kolbenstange koaxialen
Rohrstutzen und die Verschlußhaube einen zur Kolbenstange koaxialen Rohrstutzen aufweist,
die nahezu dicht ineinandergreifen und relativ zueinander axial, durch Hinterschneidungen
begrenzt, verschiebbar sind. Diese Rohrstutzen ermöglichen nicht nur die Verschiebung
des Kolbens in dem Gehäuse bei der Betätigung des Betätigungskopfes und eine Führung
des Betätigungskopfes durch den Rohrstutzen der Verschlußhaube, sondern auch eine
weitgehende Abdichtung des Hohlraums in den Stutzen, aber dennoch einen Ausgleich
des Luftdrucks in dem Hohlraum während der relativen Verschiebung der beiden Stutzen
bei der Betätigung und Entlastung des Betätigungskopfes.
[0012] Sodann kann ein Öffnungsrand des Gehäuses in einer Ringnut der Verschlußhaube im
Schnappsitz eingerastet sein. Dies erleichtert den Zusammenbau von Verschlußhaube
und Gehäuse sowie deren Herstellung aus Kunststoff im Spritzgußverfahren.
[0013] Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachstehend anhand der beiliegenden
Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Darin stellen
dar:
- Fig. 1
- einen Axialschnitt einer erfindungsgemäßen Saug-Druck-Pumpe im unbetätigten Zustand
vor dem Aufsetzen auf einem Behältnis für ein tropfenweise auszugebendes flüssiges
Medikament,
- Fig. 2
- einen Axialschnitt durch die erfindungsgemäße Saug-Druck-Pumpe, aufgesetzt auf einem
Behältnis in der Kopfüber-Haltung, vor einer Ausgabebetätigung und
- Fig. 3
- die gleiche Ansicht wie die nach Fig. 2, jedoch am Ende einer Ausgabebetätigung.
[0014] Die dargestellte Saug-Druck-Pumpe 1 ist auf dem radial etwas vorstehenden Rand 6
der Öffnung eines Behältnisses 2 über eine dazwischen angeordnete Dichtringscheibe
3 im Schnappsitz dicht befestigt. Die Saugdruckpumpe 1 hat ein topfartiges Gehäuse
4, dessen Boden 5 geschlossen ist. In dem Gehäuse 4 ist ein hohlzyliridrischer Kolben
7, gegen die Innenseite 4 des Gehäuses in einem ersten Gehäuseabschnitt 4a abgedichtet,
axial verschiebbar. Die Bohrung 8 des Kolbens 7 setzt sich in einer am Kolben 7 angeformten
hohlen Kolbenstange 9 fort. Die Kolbenstange 9 ist in einer Öffnung 10 einer Verschlußhaube
11 von Gehäuse 4 und Behältnis 2 bis auf ein geringes Spiel weitgehend abgedichtet
verschiebbar.
[0015] Auf dem freien Ende der aus dem Gehäuse 4 herausragenden Kolbenstange 9 ist ein Betätigungskopf
12 der Saug-Druck-Pumpe 1 dicht und fest aufgesetzt. Den Betätigungskopf 12 durchsetzt
ein Auslaßkanal 13, der sich an die Bohrung 8 anschließt. Der Auslaßkanal 13 setzt
sich über ein Rückschlagventil 14 mit einem Ventilverschlußstück 15 und einer Rückstellfeder
16 bis zu einer Ausgabeöffnung 17 in einer topfartigen äußeren Hülse 18 des Betätigungskopfes
12 fort. In die äußere Hülse 18 ist eine zweite Hülse 19 an der Innenseite der äußeren
Hülse 18 dicht anliegend eingesetzt. Der Innendurchmesser eines am Boden der äußeren
Hülse 18 angrenzenden Endabschnitts der Hülse 18 verringert sich gegenüber dem übrigen
Abschnitt der Hülse 18. Desgleichen verringert sich der Außendurchmesser der inneren
Hülse 19 bis zu einem in den Abschnitt mit geringerem Durchmesser der Hülse 18 ragenden
Endabschnitt der Hülse 19, der einen weiteren stufenartigen Übergang 20 zu einem geringeren
Durchmesser aufweist und bis in die Nähe der Öffnung 17 ragt. Dadurch wird zwischen
den Hülsen 18 und 19 in ihren Endabschnittsbereichen ein Expansionsraum 21 begrenzt.
In diesem Expansionsraum 21 ist ein Keime und Bakterien abtötendes Mittel 22 angeordnet.
Dieses Mittel bildet eine Wendel, die das innere, den kleinsten Durchmesser aufweisende
Ende der inneren Hülse 18 umgibt und hinreichend Raum für den weitgehend ungehinderten
Durchfluß einer aus dem Behältnis 2 tropfenweise auszugebenden Flüssigkeit 23, hier
eines Medikaments, freiläßt. Das Mittel 22, hier eines Medikaments, enthält eine Legierung
aus Silber und Kupfer, die zur Abtötung von Keimen und Bakterien wirksam ist. Die
Öffnungsweite der Auslaßöffnung 17 ist so groß bemessen, daß die Flüssigkeit 23 bei
der Ausgabe nur tropfenweise ausgegeben werden kann und nicht versprüht wird.
[0016] Das Ventilverschlußstück 15 besteht aus gummielastischem Material, hier einem Elastomer,
und hat einen zylindrischen Körper, der etwa in seiner axialen Mitte von einer Dichtlippe
24 umgeben ist. Die Dichtlippe 24 liegt unter einer durch ihre Eigenelastizität bewirkten
Federkraft an der Innenseite eines sich koaxial zur Kolbenstange 9 erstreckenden ersten
Abschnitts des Auslaßkanals 13 an und versperrt im unbetätigten Zustand des Betätigungskopfes
12 eine Querbohrung 25 im daran anschließenden Abschnitt 13b des Auslaßkanals 13.
Dieser Abschnitt weist ferner eine Nut 26 in der Außenseite der inneren Hülse 19 auf.
Die Nut 26 ist von der äußeren Hülse 18 abgedeckt und erstreckt sich bis zu dem Expansionsraum
21, d.h. bis zum Durchmesserübergang 20. Der sich am Übergang 20 anschließende und
sich gegenüber der Durchflußweite der Nut 26 schließlich erheblich erweiternde Expansionsraum
21 unterstützt die tropfenweise Ausgabe der Flüssigkeit 23.
[0017] In der an das freie Ende der Kolbenstange angrenzenden Stirnseite des Verschlußstücks
15 ist eine quer durchgehende Nut 27 für den Durchtritt derauszugebenden Flüssigkeit
ausgebildet.
[0018] Die äußere Hülse 18 hat eine ringsum laufende Schulter 28 zum Niederdrücken des Betätigungskopfes
12 mittels zweier Finger einer Hand und ist durch eine im Schnappsitz aufgesetzte
Schutzhaube 29 abgedeckt. Vor der Betätigung der Saug-Druck-Pumpe 1 wird diese Schutzhaube
29 abgenommen.
[0019] Der Kolben 7 liegt in seiner unbetätigten Lage nach den Fig. 1 und 2 mit einer an
seinem freien Ende umlaufenden Dichtlippe 30 eng an der Innenseite des Gehäuses 4
an. Oberhalb der Dichtlippe 30 läßt der Kolben ein Spiel zwischen sich und der Innenseite
des Gehäuses 4 frei. Eine Rückstellfeder 31, die unterbrochen dargestellt ist, stützt
sich einerseits im Kolben 7 am Boden eines Ringraums 32, der von der äußeren Wand
des Kolbens 7 und einem Rohrstutzen 33 begrenzt ist, und andererseits an einer Schulter
34 im Gehäuse 4 ab. Das Gehäuse 4 hat an dem in Fig. 1 unteren Ende eines durch das
Gehäuse 4 begrenzten Druckraums 35 eine Abstufung 36, unterhalb der der Innendurchmesser
des Gehäuses 4 etwas größer als der Außendurchmesser der Dichtlippe 30 des Kolbens
7 ist.
[0020] Oberhalb der in Fig. 1 dargestellten oberen Endlage des Kolbens 7 sind in einem zweiten
Abschnitt 4b des Gehäuses 4, der an der Verschlußhaube 11 angrenzt, schlitzförmige
Öffnungen 37 ausgebildet, die den Innenraum des Gehäuses 4 mit dem Innenraum des Behältnisses
2 oberhalb des maximalen Füllstands der im Behältnis 2 enthaltenen Flüssigkeit 23
in der aufrechten Haltung nach Fig. 1 verbinden. Grundsätzlich würde jedoch nur eine
Öffnung 37 genügen. Im unbetätigten Zustand nach den Fig. 1 und 2 gibt der Kolben
7 unter der Kraft der Rückstellfeder 31 einen Durchlaß 38 in Form axialer Nuten in
der Innenseite eines mittleren Gehäuseabschnitts 4c zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt
4a und dem zweiten Gehäuseabschnitt 4b frei. Auch hier würde nur eine Nut 38 in dem
mittleren Gehäuseabschnitt 4c ausreichen.
[0021] In einer an die Öffnung 10 der Verschlußhaube 11, angrenzenden, die Kolbenstange
9 umgebenden Aussparung 39 ist ein ringförmiger Luftfilter 40, an der Kolbenstange
9 anliegend, fest eingesetzt. Der Luftfilter 40 ist für in der Luft enthaltene Keime
undurchlässig und enthält eine Silber-Kupfer-Legierung sowie Aktivkohle, um durch
den Filter 40 und die Öffnung 10 durch den im Behältnis 2 aufgrund der Ausgabe der
Flüssigkeit 23 auftretenden Unterdruck eindringende Luft von Keimen und Bakterien
zu befreien.
[0022] Der Öffnungsrand 6 des Gehäuses 4 ist in einer Ringnut 41 der Verschlußhaube 11 hinter
einer flachen Rippe 42 im Schnappsitz eingerastet.
[0023] Der Betätigungskopf 12 hat einen zur Kolbenstange 9 koaxialen Rohrstutzen 43, und
die Verschlußhaube 11 hat einen zur Kolbenstange 9 koaxialen Rohrstutzen 44. Die Rohrstutzen
43 und 44 greifen nahezu dicht ineinander und sind relativ zueinander axial, durch
Hinterschneidungen begrenzt, verschiebbar.
[0024] Nachdem das Behältnis 2 mit der tropfenweise auszugebenden Flüssigkeit 23, einem
Medikament für Augen, Ohren oder Nase, gefüllt worden ist, wird die Verschlußhaube
11 einschließlich der mit ihr verbundenen Teile der Saug-Druck-Pumpe 1 auf den Öffnungsrand
6 des Gehäuses 4 im Schnappsitz aufgesetzt, wobei die Dichtringscheibe 3 die Verbindung
abdichtet.
[0025] Bei der erstmaligen Betätigung des Betätigungskopfes 12 in der in Fig. 2 dargestellten
Kopfüber-Haltung von Saugdruckpumpe 1 und Behältnis 2 durch manuelle Ausübung eines
Drucks auf die Ringschulter 28 bewegt sich der Kolben 7 gegen die Kraft der Rückstellfeder
31 in dem Druckraum 35 in Richtung auf die Abstufung 36. Durch den dabei im Druckraum
35, in der Bohrung 8 und im ersten Abschnitt 13a des Außlaßkanals 13 entstehenden
Luftdruck wird die Dichtlippe 24 des Ventilverschlußstücks 15 dicht an die Innenseite
des ersten Abschnitts 13a des Auslaßkanals 13 gedrückt und das Ventilverschlußstück
15 gegen die Kraft der Rückstellfeder 16 weiter in die Hülse 19 gedrückt, so daß die
Querbohrung 25 freigegeben wird. Die zunächst noch im Druckraum 35 enthaltene Druckluft
kann dann über die Bohrung 8 und den Auslaßkanal 13 entweichen. Nach Wegnahme des
manuellen Drucks drückt die-Rückstellfeder 31 den Kolben 7 und die Rückstellfeder
16 das Ventilverschlußstück 15 wieder in die Ausgangslage nach Fig. 1 und 2. Durch
den dabei im Druckraum 35 entstehenden Unterdruck wird die Flüssigkeit 23 in der Kopfüber-Haltung
der Anordnung nach Fig. 2 über die Schlitze 37 und den Durchlaß 38 in den Druckraum
35 gesaugt. Nach mehreren derartigen Druck- und Saughüben des Kolbens 7 ist die Saug-Druck-Pumpe
1 bis zur Auslaßöffnung 17 mit der Flüssigkeit 23 gefüllt, wie es in Fig. 3 dargestellt
ist. Nach einem weiteren Druckhub des Kolbens 7 tritt dann ein Tropfen der Flüssigkeit
23 aus der Auslaßöffnung 17 aus, ohne zerstäubt zu werden, weil zum einen die Öffnungsweite
beziehungsweise der Durchmesser der Auslaßöffnung 17 sehr groß bemessen ist, etwa
1,1 bis 1,3 mm, vorzugsweise etwa 1,2 mm, und zum anderen der Expansionsraum 21 ebenfalls
so groß bemessen ist, daß die Flüssigkeit 23 bei der Ausgabe darin nicht gegenüber
der im Auslaßkanal-Abschnitt 13b bewirkten Strömungsgeschwindigkeit beschleunigt wird.
Das Hubvolumen des Kolbens 7 entspricht dem Volumen des jeweils auszugebenden Tropfens
und ist entsprechend der jeweils erforderlichen in Milligramm gemessenen Tropfenmasse
bemessen. Durch jeden weiteren Saug- und Druckhub wird daher ein weiterer Tropfen
ausgegeben. Der während eines Druckhubs im Druckraum 35 ausgeübte Druck hört in dem
Augenblick auf, in dem die Dichtlippe 30 die Stufe 36 überschreitet.
[0026] Eventuell von außen durch die Auslaßöffnung 17 eindringende Keime und Bakterien werden
in dem wendelförmigen Mittel 22 abgetötet. Desgleichen werden etwaige in der Flüssigkeit
23 enthaltende Keime und Bakterien an der großen Oberfläche des Mittels 22 abgetötet,
so daß sie nicht in die jeweils mit dem Medikament behandelten Augen, Ohren oder Nasenlöcher
gelangen können.
[0027] Beim Entleeren des Behältnisses 2 entsteht darin ein Unterdruck. Dieser wird durch
über den Filter 40, das Spiel zwischen der Öffnung 10 und der Kolbenstange 9 sowie
die Öffnungen 37 in das Behältnis 2 gesaugte Luft ausgeglichen. Dabei werden etwaige
Keime und Bakterien durch die im Filter 40 enthaltende Silber-Kupfer-Legierung und
Aktivkohle abgetötet. Zu diesem Zweck ist der Filter 40 aus porösem Kunststoff, vorzugsweise
einem Polyethylen, hergestellt, in dem die Legierung und die Aktivkohle enthalten
sind.
[0028] Eine Abwandlung des dargestellten Ausführungsbeispiels kann beispielsweise darin
bestehen, daß die Nuten 38 weggelassen und statt dessen die Öffnungen 37 bis an das
in Fig. 1 untere Ende der Nuten 38 verlängert werden. Der Durchlaß würde dann in der
Lage des Kolbens 7 nach Fig. 1 oder 2 unmittelbar über die Öffnungen 37 freigegeben.
Die Ausbildung des Durchlasses in Form von Nuten 38 hat jedoch den Vorteil, daß die
Wand des Gehäuses 4 dadurch weniger geschwächt wird, so daß sie dem beim Hineindrücken
des Gehäuses 4 in die Ringnut 41 der Verschlußhaube 11 auftretenden Druck eher standhält.
1. Saug-Druck-Pumpe (1) zum Ausgeben einer Flüssigkeit (23) aus einem Behältnis (2),
mit einem Gehäuse (4), in dem ein axial durchbohrter Kolben (7) über einen ersten
Gehäuseabschnitt (4a) abgedichtet axial verschiebbar ist, mit einer die Kolbenbohrung
(8) fortsetzenden hohlen Kolbenstange (9), die in einer Öffnung (10) einer Verschlußhaube
(11) von Gehäuse (4) und Behältnis (2) verschiebbar ist und auf ihrem freien Ende
einen dicht befestigten Betätigungskopf (12) aufweist, durch dessen Betätigung der
Kolben (7) gegen die Kraft einer Rückstellfeder (31) in einem Druckraum (35) des Gehäuses
(4) einen Druck aufbaut, wobei der Betätigungskopf (12) von einem sich an die Bohrung
(8) anschließenden Auslaßkanal (13) über ein Rückschlagventil (14) bis zu einer Auslaßöffnung
(17) für die Flüssigkeit (23) durchsetzt ist, mit wenigstens einer Öffnung (37) in
einem zweiten Gehäuseabschnitt (4b) zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt (4a) und
der Verschlußhaube (11), dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (7) im unbetätigten Zustand unter der Rückstellfederkraft einen Durchlaß
(38) zwischen dem Druckraum (35) und der oder jeder Öffnung (37) im zweiten Gehäuseabschnitt
(4b) freigibt, daß ein sich an das Rückschlagventil (14) anschließender Abschnitt
(13b) des Auslaßkanals (13) zwischen zwei topfartigen Hülsen (18, 19) des Betätigungskopfes
(12), die seitlich dicht aneinander anliegend zusammengesteckt sind, eine in der Außenseite
der inneren Hülse (19) ausgebildete Nut (26) aufweist, die von der äußeren Hülse (18)
abgedeckt ist und sich bis zu einem Expansionsraum (21) vor der im Boden der äußeren
Hülse (18) ausgebildeten Auslaßöffnung (17) erstreckt, und daß in dem Expansionsraum
(21) ein Keime und Bakterien abtötendes Mittel (22) angeordnet ist, das die Flüssigkeit
(23) zur Auslaßöffnung (17) durchläßt, daß das Ausgabehubvolumen des Kolbens (7) dem
Volumen eines Tropfens der Flüssigkeit (23) entspricht und daß die Öffnungsweite der
Auslaßöffnung (17) eine Sprühwirkung verhindert.
2. Saug-Druck-Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaß (38) durch wenigstens eine axiale Nut in der Innenseite eines mittleren
Gehäuseabschnitts (4c) zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäuseabschnitt (4a, 4b)
gebildet ist.
3. Saug-Druck-Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Keime und Bakterien abtötende Mittel (22) eine Legierung aus Silber und Kupfer
aufweist.
4. Saug-Druck-Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Keime und Bakterien abtötende Mittel (22) eine Wendel bildet, die das innere
Ende der inneren Hülse (19) umgibt und hinreichend Raum für den ungehinderten Durchlaß
der auszugebenden Flüssigkeit (23) freiläßt.
5. Saug-Druck-Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in einer an die Öffnung (10) der Verschlußhaube (11) angrenzenden, die Kolbenstange
(9) umgebenden Aussparung (39) ein ringförmiger Luftfilter (40), an der Kolbenstange
(9) anliegend, fest eingesetzt ist, der für in der Luft enthaltene Keime undurchlässig
ist.
6. Saug-Druck-Pumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Filter eine Silber-Kupfer-Legierung und Aktivkohle enthält.
7. Saug-Druck-Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungskopf (12) einen zur Kolbenstange (9) koaxialen Rohrstutzen (43) und
die Verschlußhaube (11) einen zur Kolbenstange (9) koaxialen Rohrstutzen (44) aufweist,
die nahezu dicht ineinandergreifen und relativ zueinander axial, durch Hinterschneidungen
begrenzt, verschiebbar sind.
8. Saug-Druck-Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Öffnungsrand (6) des Gehäuses (4) in einer Ringnut (41) der Verschlußhaube (11)
im Schnappsitz eingerastet ist.