(19)
(11) EP 1 380 904 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.01.2004  Patentblatt  2004/03

(21) Anmeldenummer: 03015708.5

(22) Anmeldetag:  09.07.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G04B 37/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 09.07.2002 DE 20210572 U

(71) Anmelder: Schmid, Gerhard
74321 Bietigheim-Bissingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmid, Gerhard
    74321 Bietigheim-Bissingen (DE)

   


(54) Uhrgehäuse in dem Gestaltungselemente aufgedeckt oder verdeckt werden können durch radiale Drehung


(57) Uhrgehäuse für Uhrwerke aller Art, vorzugsweise für Armbanduhren und Taschenuhren, das ein drehbares äusseres oder von außen betätigbares Element (4) aufweißt, das in Bezug zu einem zentralen Gehäuseelement (3) in dem das Uhrwerk liegt frei drehbar ist, mit der Funktion beim Betätigen Gestaltungselemente (15) oder ähnliches aufzudecken oder abzudecken bzw. eine Formveränderung durch Verschieben von Gestaltungselementen zu ermöglichen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf bewegliche Uhrgehäuse, vorzugsweise für Armbanduhren und Taschenuhren. Die meisten Armbanduhren bestehen vorweigend aus unbeweglichen Gehäusen. Die "Reverso", eine Luxusuhr von Jaeger Le Coulthre, besitzt ein Uhrgehäuse, das oben und unten in den Schienen eines Aussengestells geführt wird. Mit dieser Technik kann die Uhr gewendet werden. Es sind auch weitere Uhrgehäuse bekannt, die axial gedreht werden können. Der Sinn dieser Wendetechnik besteht hauptsächlich darin, dass der Träger/in einer solchen Uhr ihr optisches Aussehen nach Anlass verändern kann. Diese Art der Beweglichkeit bewirkt jedoch keine ästhetische Veränderung im inneren des Uhrgehäuses. Des weiteren sind radial verdrehbare Uhrgehäuse aus den Patenten EP 1 39 186 A1, DE 35 34 610 A1 und der japanischen Gebrauchsmusteranmeldung JP 59-98385 bekannt. Alle radialverdrehbaren Uhrengehäuse haben die Gemeinsamkeit, dass bei der Drehung des Uhrgehäuses das Uhrwerk und das Ziffernblatt sich mitdrehen. Der Träger einer solchen Uhr kann, z.B. beim Autofahren die Uhr entsprechend seines Blickwinkels drehen und sie optimal ablesen. Da aber der Mensch an die normale Ziffernblattposition gewöhnt ist, ist eine Verbreitung der drehbaren Uhren eingeschränkt. Diese Art der Bewegbarkeit bietet ausserdem wenig Spielraum für die Gestaltung.

[0002] Gegenstand der Erfindung ist ein bewegliches Uhrgehäuse in das Uhrwerke aller Art unter Berücksichtigung der Austrittsrichtung der Betätigungselemente, falls sie vorhanden sind, eingesetzt werden können und dass durch Drehung eine direkte ästhetische Veränderung im Inneren der Uhr geschieht.

[0003] Erfindungsgemäß wird dies durch ein Uhrgehäuse erreicht, das ein äußeres drehbares Gehäuseelement aufweist, das in Bezug auf ein zentrales Gehäuseelement in dem das Uhrwerk gelagert ist frei drehbar ist mit der Funktion durch die Drehung Gehäuseelemente in unterschiedlichen Bereichen aufzudecken bzw. zu verdecken und daß dadurch Gestaltungselemente oder ähnliches im Uhrgehäuse sichtbar gemacht oder verdeckt werden bzw. durch die Verschiebung von Gestaltungselementen eine Veränderung der Form stattfindet. Die Ausführung des äußeren Gehäuseelementes ist abhängig von der Austrittsrichtung der Betätigungselemente aus dem Uhrwerk. Sollten diese seitlich austreten, so benötigt das äußere Gehäußeelement eine oder mehrere längliche Aussparungen um die Betätigungselemente von der Drehung auszuschließen. Treten diese von der Rückseite des Werkes durch den Gehäuseboden aus oder sind sie wie zum Beispiel bei Funkuhrwerken gar nicht vorhanden, entfällt die Aussparung.

[0004] Eine Alternative bietet ein abgeschlossenes Uhrgehäuse, das um sich herum einen ähnlichen technischen Gehäuseaufbau mit der wie oben beschriebenen Funktion aufweist mit dem Unterschied, daß die Schmuckelemente oder ähnliches, die aufgedeckt bzw. verdeckt werden sich außerhalb des vom Uhrglas abgedeckten Gehäuses befinden. Dieses Gehäuse hat den Vorteil, das es mit einer ruhenden Abdichtung gegen Wasser abgedichtet werden kann.

[0005] Eine zweite Alternative ist ein Uhrgehäuse bei dem mindestens ein äußeres Gehäuseelement eine Betatigungsvorrichtung darstellt, die in einer länglichen Aussparung einer unbeweglichen Gehäusewand geführt wird und innenliegende Gehäuseelemente mitdreht.

[0006] Ein Uhrgehäuse bei welchem das Uhrwerk mitgedreht wird, kann für bestimmte Modelle von gestalterischem Nutzenl sein zum Beispiel bei einer asymmetrischen oder dynamischen Ausgestaltung der Uhr.

[0007] Der Vorteil gegenüber den Wendeuhren und den bekannten radial verdrehbaren Uhren ist, daß durch diese Technik eine Veränderung im Innern des Uhrgehäuses möglich ist ohne die traditionelle Position des Ziffernblattes zu verändern. Je kleiner das Uhrwerk und damit das entsprechende Gehäuseelement für dessen Aufnahme ist, desto mehr Raum bleibt für die gestalterischen Möglichkeiten des Uhrengehäuses. In ein solches Gehäuse können wesentlich größere Schmuckelemente untergebracht werden als in einer herkömmlichen Uhr.

[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert.
Figur 1
zeigt einen Querschnitt durch das erfundene Uhrgehäuse
Figur 2
zeigt einen Querschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
Figur 3
zeigt eine Seitenansicht der Erfindung
Figur 4
zeigt eine Draufsicht der Erfindung
Figur 5
zeigt einen Querschnitt durch ein alternatives Uhrgehäuse
Figur 6
zeigt eine weitere Alternative im Querschnitt


[0009] Im folgenden Ausführungsbeispiel wird das Uhrgehäuse in Figur 1 beschrieben. Das Uhrwerk 1 liegt zusammen mit dem Werkhaltering 7 im zentralen Gehäuseelement 3. Das zentrale Gehäuseelement 3 besitzt eine Aussparung 3a durch das die Aufzugswelle 13 in die vordere Bohrung 3b und in den Tubus 10 geführt werden kann. Die Aufzugswelle 13 tritt aus der länglichen Aussparung 4a des äußeren Gehäuseelementes 4 aus. Die O-Ringe 9, die im Außenbereich des zentralen Gehäuseelementes 3 liegen, dichten die Aussparung 4a ab. Um die Betätigungselemente zu schonen, sollte ein Anschlag das Berühren des empfindlichen Tubus 10 mit den Aussparungsenden verhindern. Zusätzlich kann ein Rastmechanismus der die beweglichen Elemente fixiert eingebaut werden. Das Zwischenelement 5 liegt zwischen dem zentralen Gehäuseelement 3 und dem Gehäuseboden 6 und ist durch die Ausschnitte 3c von vorne sichtbar. In das Zwischenelement 5 sind Schmuckelemente 15 oder ähnliches eingearbeitet. Wird nun das äußere Element 4 gedreht treten diese Schmuckelemente 15 unter den Ausschnitten 3c hervor oder werden vom Gehäuseelement 3 verdeckt. Dabei wird die Position des Ziffernblattes 2 nicht verändert. Um die Griffigkeit zu verbessern kann das äußere Gehäuseelement strukturiert 4c werden.

[0010] In Figur 2 überdeckt das äußere Element 4 das zentrale Gehäuseelement 3, welches zur Aufnahme noch größerer Schmuckelemente 15 um das Zwischenelement 5 erweitert ist. Der Sicherungsring 17 hält das äußere Element 4 drehbar im Gehäuseverbund.

[0011] Figur 5 und Figur 6 zeigen Alternativen zu den oben beschriebenen Uhrgehäusen.

[0012] Figur 5 zeigt ein Uhrgehäuse dessen Außenwand 19 unbeweglich ist und eine längliche Aussparung 19a für ein von innen herausragendes Betätigungselement 17 aufweist. Mit diesem Betätigungselement 17 kann eine um das zentrale Gehäuseelement 3 gelagerte stellenweise durchbrochene Drehscheibe 18 bewegt werden, das die gleiche Funktion erfüllt wie das äußere Element 4 in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen.

[0013] Figur 6 zeigt ein Uhrgehäuse bei dem das zentrale Gehäuseelement 3 durch das Abdecken mit dem Uhrglas 8 als abgeschlossenes Uhrgehäuse ausgeführt ist. Der prinzipielle Aufbau der vorangegangenen Ausführungsbeispiele kann übernommen werden. Der Druckknopf 19 kann durch die Aussparung 21a betätigt werden. Eine Aufzugswelle kann zum Beispiel über eine Verlängerung des zentralen Gehäuseelementes 3 bis zum Außenbereich 21 wo es einfach zu bedienen ist geführt werden.

[0014] Figur 7 zeigt ein Uhrgehäuse für Uhrwerke aller Art mit den gleichen Veränderungsmöglichkeiten und dem Vorteil sehr viel Platz für Schmuckelemente oder ähnliches zu besitzen, aber mit dem Nachteil, daß Uhrwerk und Ziffernblatt sich mitdrehen, da sie im drehbaren Gehäuseelement 22 gelagert sind. Das drehbare Gehäuseelement 22 und der Gehäuseboden 23 werden in diesem Beispiel mit einem Sicherungsring 16 drehbar verbunden und mit einem O-Ring 9 abgedichtet.

[0015] Die verschiedenen Gehäusetechniken können auch miteinander kombiniert werden.


Ansprüche

1. Uhrgehäuse für Uhrwerke aller Art das aus mehreren einoder mehrteiligen Gehäuseelementen besteht, vorzugsweise für Armbanduhren und Taschenuhren und das mindestens ein Gehäuseelement aufweist, welches drehbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das drehbare Gehäuseelement ein äußeres oder von außen betätigbares Element darstellt das in Bezug zu einem zentralen Gehäuseelement in dem das Uhrwerk liegt frei drehbar ist mit der Funktion beim Betätigen Gestaltungselemente oder ähnliches aufzudecken oder abzudecken bzw. eine Formveränderung durch Verschieben von Gestaltungselementen herbeizuführen.
 
2. Uhrgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das äußere Element (4) die innenliegenden Gehäuseelemente seitlich umschließt bzw. von oben teilweise abdeckt mit der Funktion durch die Drehung darunterliegende Gehäuseelement in unterschiedlichen Bereichen aufzudecken bzw. zu verdecken oder mindestens ein innenliegendes Gehäuseelement (5) mit dem es entweder einstückig oder zu einer Einheit verbunden ist an der Drehung zu beteiligen und daß das äußere Element (4) bei Uhrgehäusen, die für Uhrwerke mit seitlich austretenden Betätigungselementen vorgesehen sind, zusätzlich eine oder mehrere längliche Aussparungen (4a) für die Betätigungselemente (13) aufweist, die eine begrenzte Relativdrehung des äußeren Elementes (4) gestatten.
 
3. Uhrgehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem ein- oder mehrteiligen äußeren Element (4) das Uhrglas (8) befestigt ist.
 
4. Uhrgehäuse nach Anspruch 1 bis3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein innenliegendes Gehäuseelement ein Zwischenelement (5) darstellt, welches zwischen dem zentralen Gehäuseelement (3) und dem Gehäuseboden (6) drehbar und im Verbund mit dem äußeren Element (4) gelagert ist und in das Gestaltungselemente (15) oder ähnliches eingearbeitet sind, die bei der Betätigung des äußeren Elementes (4) vom zentralen Gehäuseelement (3) entweder verdeckt werden oder unter dessen Aussparungen (3c) sichtbar hervortreten.
 
5. Uhrgehäuse nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das zentrale Gehäuseelement (3) und der ein- oder mehrteilige Gehäuseboden (6) an dem sich die Armbandbefestigungselemente (14) befinden entweder einstückig oder zu einer Einheit montierbar sind, so daß die 12 Uhr Position bzw. digitale Zeitanzeige in Bezug zur Längsachse des Armbandes oder in Bezug zur Aufhängevorrichtung einer Taschenuhr durch die Verdrehung des äußeren Elementes (4) unveränderbar ist.
 
6. Uhrgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das betätigbare Element (17) in einer länglichen Aussparung (4a) der unbeweglichen Gehäusewand geführt wird und daß damit mindestens ein innenliegendes Gehäuseelement (18) das um ein zentrales Gehäuseelement (3) in der das Uhrwerk liegt frei drehbar gelagert ist bewegt werden kann .
 
7. Uhrgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das zentrales Element (3) ein eigenständiges mit Uhrglas abgedecktes Uhrgehäuse ist, um welches ein oder mehrere drehbare äußere Elemente (4) gelagert sind.
 
8. Nebenanspruch für Uhrgehäuse das aus mehreren ein- oder mehrteiligen Gehäuseelementen besteht vorzugsweise für Armbanduhren und Taschenuhren und das mindestens ein Gehäuselement aufweist, welches drehbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das drehbare Gehäuseelement (22) das Uhrwerk (1) enthält und in Bezug auf den Gehäuseboden (23) bzw. das Element an dem die Armbandbefestigungselemente oder die Aufhängevorrichtung sich befinden frei drehbar ist mit der Funktion durch vorhandene Aussparungen (22a) unterschiedliche Bereiche darunterliegender Gehäuseelemente (24) mit verschiedenen Gestaltungselementen oder ähnlichem sichtbar zu machen oder selbst in unterschiedlichen Bereichen durch vorhandene Aussparungen darüberliegender Gehäuseelemente sichtbar zu werden bzw. durch Verschiebung der Gestaltungselemente eine Formveränderung herbeizuführen.
 
9. Uhrgehäuse nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sitz des Uhrwerkes im zentralen Gehäuseelement (3) kleiner ist als der Innendurchmesser des äußeren Elementes (4).
 
10. Uhrgehäuse nach Anspruch 1-9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Rastmechanismus die eingestellte Position der drehbaren Elemente fixiert.
 




Zeichnung