[0001] Die Erfindung bezieht sich auf bewegliche Uhrgehäuse, vorzugsweise für Armbanduhren
und Taschenuhren. Die meisten Armbanduhren bestehen vorweigend aus unbeweglichen Gehäusen.
Die "Reverso", eine Luxusuhr von Jaeger Le Coulthre, besitzt ein Uhrgehäuse, das oben
und unten in den Schienen eines Aussengestells geführt wird. Mit dieser Technik kann
die Uhr gewendet werden. Es sind auch weitere Uhrgehäuse bekannt, die axial gedreht
werden können. Der Sinn dieser Wendetechnik besteht hauptsächlich darin, dass der
Träger/in einer solchen Uhr ihr optisches Aussehen nach Anlass verändern kann. Diese
Art der Beweglichkeit bewirkt jedoch keine ästhetische Veränderung im inneren des
Uhrgehäuses. Des weiteren sind radial verdrehbare Uhrgehäuse aus den Patenten EP 1
39 186 A1, DE 35 34 610 A1 und der japanischen Gebrauchsmusteranmeldung JP 59-98385
bekannt. Alle radialverdrehbaren Uhrengehäuse haben die Gemeinsamkeit, dass bei der
Drehung des Uhrgehäuses das Uhrwerk und das Ziffernblatt sich mitdrehen. Der Träger
einer solchen Uhr kann, z.B. beim Autofahren die Uhr entsprechend seines Blickwinkels
drehen und sie optimal ablesen. Da aber der Mensch an die normale Ziffernblattposition
gewöhnt ist, ist eine Verbreitung der drehbaren Uhren eingeschränkt. Diese Art der
Bewegbarkeit bietet ausserdem wenig Spielraum für die Gestaltung.
[0002] Gegenstand der Erfindung ist ein bewegliches Uhrgehäuse in das Uhrwerke aller Art
unter Berücksichtigung der Austrittsrichtung der Betätigungselemente, falls sie vorhanden
sind, eingesetzt werden können und dass durch Drehung eine direkte ästhetische Veränderung
im Inneren der Uhr geschieht.
[0003] Erfindungsgemäß wird dies durch ein Uhrgehäuse erreicht, das ein äußeres drehbares
Gehäuseelement aufweist, das in Bezug auf ein zentrales Gehäuseelement in dem das
Uhrwerk gelagert ist frei drehbar ist mit der Funktion durch die Drehung Gehäuseelemente
in unterschiedlichen Bereichen aufzudecken bzw. zu verdecken und daß dadurch Gestaltungselemente
oder ähnliches im Uhrgehäuse sichtbar gemacht oder verdeckt werden bzw. durch die
Verschiebung von Gestaltungselementen eine Veränderung der Form stattfindet. Die Ausführung
des äußeren Gehäuseelementes ist abhängig von der Austrittsrichtung der Betätigungselemente
aus dem Uhrwerk. Sollten diese seitlich austreten, so benötigt das äußere Gehäußeelement
eine oder mehrere längliche Aussparungen um die Betätigungselemente von der Drehung
auszuschließen. Treten diese von der Rückseite des Werkes durch den Gehäuseboden aus
oder sind sie wie zum Beispiel bei Funkuhrwerken gar nicht vorhanden, entfällt die
Aussparung.
[0004] Eine Alternative bietet ein abgeschlossenes Uhrgehäuse, das um sich herum einen ähnlichen
technischen Gehäuseaufbau mit der wie oben beschriebenen Funktion aufweist mit dem
Unterschied, daß die Schmuckelemente oder ähnliches, die aufgedeckt bzw. verdeckt
werden sich außerhalb des vom Uhrglas abgedeckten Gehäuses befinden. Dieses Gehäuse
hat den Vorteil, das es mit einer ruhenden Abdichtung gegen Wasser abgedichtet werden
kann.
[0005] Eine zweite Alternative ist ein Uhrgehäuse bei dem mindestens ein äußeres Gehäuseelement
eine Betatigungsvorrichtung darstellt, die in einer länglichen Aussparung einer unbeweglichen
Gehäusewand geführt wird und innenliegende Gehäuseelemente mitdreht.
[0006] Ein Uhrgehäuse bei welchem das Uhrwerk mitgedreht wird, kann für bestimmte Modelle
von gestalterischem Nutzenl sein zum Beispiel bei einer asymmetrischen oder dynamischen
Ausgestaltung der Uhr.
[0007] Der Vorteil gegenüber den Wendeuhren und den bekannten radial verdrehbaren Uhren
ist, daß durch diese Technik eine Veränderung im Innern des Uhrgehäuses möglich ist
ohne die traditionelle Position des Ziffernblattes zu verändern. Je kleiner das Uhrwerk
und damit das entsprechende Gehäuseelement für dessen Aufnahme ist, desto mehr Raum
bleibt für die gestalterischen Möglichkeiten des Uhrengehäuses. In ein solches Gehäuse
können wesentlich größere Schmuckelemente untergebracht werden als in einer herkömmlichen
Uhr.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels mit Bezug auf die Zeichnungen
erläutert.
- Figur 1
- zeigt einen Querschnitt durch das erfundene Uhrgehäuse
- Figur 2
- zeigt einen Querschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
- Figur 3
- zeigt eine Seitenansicht der Erfindung
- Figur 4
- zeigt eine Draufsicht der Erfindung
- Figur 5
- zeigt einen Querschnitt durch ein alternatives Uhrgehäuse
- Figur 6
- zeigt eine weitere Alternative im Querschnitt
[0009] Im folgenden Ausführungsbeispiel wird das Uhrgehäuse in Figur 1 beschrieben. Das
Uhrwerk 1 liegt zusammen mit dem Werkhaltering 7 im zentralen Gehäuseelement 3. Das
zentrale Gehäuseelement 3 besitzt eine Aussparung 3a durch das die Aufzugswelle 13
in die vordere Bohrung 3b und in den Tubus 10 geführt werden kann. Die Aufzugswelle
13 tritt aus der länglichen Aussparung 4a des äußeren Gehäuseelementes 4 aus. Die
O-Ringe 9, die im Außenbereich des zentralen Gehäuseelementes 3 liegen, dichten die
Aussparung 4a ab. Um die Betätigungselemente zu schonen, sollte ein Anschlag das Berühren
des empfindlichen Tubus 10 mit den Aussparungsenden verhindern. Zusätzlich kann ein
Rastmechanismus der die beweglichen Elemente fixiert eingebaut werden. Das Zwischenelement
5 liegt zwischen dem zentralen Gehäuseelement 3 und dem Gehäuseboden 6 und ist durch
die Ausschnitte 3c von vorne sichtbar. In das Zwischenelement 5 sind Schmuckelemente
15 oder ähnliches eingearbeitet. Wird nun das äußere Element 4 gedreht treten diese
Schmuckelemente 15 unter den Ausschnitten 3c hervor oder werden vom Gehäuseelement
3 verdeckt. Dabei wird die Position des Ziffernblattes 2 nicht verändert. Um die Griffigkeit
zu verbessern kann das äußere Gehäuseelement strukturiert 4c werden.
[0010] In Figur 2 überdeckt das äußere Element 4 das zentrale Gehäuseelement 3, welches
zur Aufnahme noch größerer Schmuckelemente 15 um das Zwischenelement 5 erweitert ist.
Der Sicherungsring 17 hält das äußere Element 4 drehbar im Gehäuseverbund.
[0011] Figur 5 und Figur 6 zeigen Alternativen zu den oben beschriebenen Uhrgehäusen.
[0012] Figur 5 zeigt ein Uhrgehäuse dessen Außenwand 19 unbeweglich ist und eine längliche
Aussparung 19a für ein von innen herausragendes Betätigungselement 17 aufweist. Mit
diesem Betätigungselement 17 kann eine um das zentrale Gehäuseelement 3 gelagerte
stellenweise durchbrochene Drehscheibe 18 bewegt werden, das die gleiche Funktion
erfüllt wie das äußere Element 4 in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen.
[0013] Figur 6 zeigt ein Uhrgehäuse bei dem das zentrale Gehäuseelement 3 durch das Abdecken
mit dem Uhrglas 8 als abgeschlossenes Uhrgehäuse ausgeführt ist. Der prinzipielle
Aufbau der vorangegangenen Ausführungsbeispiele kann übernommen werden. Der Druckknopf
19 kann durch die Aussparung 21a betätigt werden. Eine Aufzugswelle kann zum Beispiel
über eine Verlängerung des zentralen Gehäuseelementes 3 bis zum Außenbereich 21 wo
es einfach zu bedienen ist geführt werden.
[0014] Figur 7 zeigt ein Uhrgehäuse für Uhrwerke aller Art mit den gleichen Veränderungsmöglichkeiten
und dem Vorteil sehr viel Platz für Schmuckelemente oder ähnliches zu besitzen, aber
mit dem Nachteil, daß Uhrwerk und Ziffernblatt sich mitdrehen, da sie im drehbaren
Gehäuseelement 22 gelagert sind. Das drehbare Gehäuseelement 22 und der Gehäuseboden
23 werden in diesem Beispiel mit einem Sicherungsring 16 drehbar verbunden und mit
einem O-Ring 9 abgedichtet.
[0015] Die verschiedenen Gehäusetechniken können auch miteinander kombiniert werden.
1. Uhrgehäuse für Uhrwerke aller Art das aus mehreren einoder mehrteiligen Gehäuseelementen
besteht, vorzugsweise für Armbanduhren und Taschenuhren und das mindestens ein Gehäuseelement
aufweist, welches drehbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das drehbare Gehäuseelement ein äußeres oder von außen betätigbares Element darstellt
das in Bezug zu einem zentralen Gehäuseelement in dem das Uhrwerk liegt frei drehbar
ist mit der Funktion beim Betätigen Gestaltungselemente oder ähnliches aufzudecken
oder abzudecken bzw. eine Formveränderung durch Verschieben von Gestaltungselementen
herbeizuführen.
2. Uhrgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das äußere Element (4) die innenliegenden Gehäuseelemente seitlich umschließt bzw.
von oben teilweise abdeckt mit der Funktion durch die Drehung darunterliegende Gehäuseelement
in unterschiedlichen Bereichen aufzudecken bzw. zu verdecken oder mindestens ein innenliegendes
Gehäuseelement (5) mit dem es entweder einstückig oder zu einer Einheit verbunden
ist an der Drehung zu beteiligen und daß das äußere Element (4) bei Uhrgehäusen, die
für Uhrwerke mit seitlich austretenden Betätigungselementen vorgesehen sind, zusätzlich
eine oder mehrere längliche Aussparungen (4a) für die Betätigungselemente (13) aufweist,
die eine begrenzte Relativdrehung des äußeren Elementes (4) gestatten.
3. Uhrgehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem ein- oder mehrteiligen äußeren Element (4) das Uhrglas (8) befestigt ist.
4. Uhrgehäuse nach Anspruch 1 bis3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein innenliegendes Gehäuseelement ein Zwischenelement (5) darstellt, welches zwischen
dem zentralen Gehäuseelement (3) und dem Gehäuseboden (6) drehbar und im Verbund mit
dem äußeren Element (4) gelagert ist und in das Gestaltungselemente (15) oder ähnliches
eingearbeitet sind, die bei der Betätigung des äußeren Elementes (4) vom zentralen
Gehäuseelement (3) entweder verdeckt werden oder unter dessen Aussparungen (3c) sichtbar
hervortreten.
5. Uhrgehäuse nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das zentrale Gehäuseelement (3) und der ein- oder mehrteilige Gehäuseboden (6) an
dem sich die Armbandbefestigungselemente (14) befinden entweder einstückig oder zu
einer Einheit montierbar sind, so daß die 12 Uhr Position bzw. digitale Zeitanzeige
in Bezug zur Längsachse des Armbandes oder in Bezug zur Aufhängevorrichtung einer
Taschenuhr durch die Verdrehung des äußeren Elementes (4) unveränderbar ist.
6. Uhrgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das betätigbare Element (17) in einer länglichen Aussparung (4a) der unbeweglichen
Gehäusewand geführt wird und daß damit mindestens ein innenliegendes Gehäuseelement
(18) das um ein zentrales Gehäuseelement (3) in der das Uhrwerk liegt frei drehbar
gelagert ist bewegt werden kann .
7. Uhrgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das zentrales Element (3) ein eigenständiges mit Uhrglas abgedecktes Uhrgehäuse ist,
um welches ein oder mehrere drehbare äußere Elemente (4) gelagert sind.
8. Nebenanspruch für Uhrgehäuse das aus mehreren ein- oder mehrteiligen Gehäuseelementen
besteht vorzugsweise für Armbanduhren und Taschenuhren und das mindestens ein Gehäuselement
aufweist, welches drehbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das drehbare Gehäuseelement (22) das Uhrwerk (1) enthält und in Bezug auf den Gehäuseboden
(23) bzw. das Element an dem die Armbandbefestigungselemente oder die Aufhängevorrichtung
sich befinden frei drehbar ist mit der Funktion durch vorhandene Aussparungen (22a)
unterschiedliche Bereiche darunterliegender Gehäuseelemente (24) mit verschiedenen
Gestaltungselementen oder ähnlichem sichtbar zu machen oder selbst in unterschiedlichen
Bereichen durch vorhandene Aussparungen darüberliegender Gehäuseelemente sichtbar
zu werden bzw. durch Verschiebung der Gestaltungselemente eine Formveränderung herbeizuführen.
9. Uhrgehäuse nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sitz des Uhrwerkes im zentralen Gehäuseelement (3) kleiner ist als der Innendurchmesser
des äußeren Elementes (4).
10. Uhrgehäuse nach Anspruch 1-9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Rastmechanismus die eingestellte Position der drehbaren Elemente fixiert.