(19)
(11) EP 1 382 768 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.01.2004  Patentblatt  2004/04

(21) Anmeldenummer: 03024240.8

(22) Anmeldetag:  01.03.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04D 5/12, E02D 31/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR

(30) Priorität: 03.03.2000 AT 3512000

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
01911228.3 / 1259681

(71) Anmelder: Unterreiter, Karl
4813 Altmünster (AT)

(72) Erfinder:
  • Die Erfindernennung liegt noch nicht vor
     ()

(74) Vertreter: Häupl, Armin, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte, Mariahilferstrasse 50
1070 Wien
1070 Wien (AT)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 22 - 10 - 2003 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) Dichtungs- bzw. Isolierbahnen aus (Polymer-)Bitumen


(57) Geoffenbart sind Dichtungs- bzw. Isolierbahnen aus (Polymer-)Bitumen, insbesondere zur Dachabdeckung und Verkleidung von Kelleraußenwänden, mit zumindest einer zumindest auf einem Teil einer der Oberflächen der Bahn vorgesehenen Selbstklebefläche aus Klebermaterial, wobei die oder jede Selbstklebefläche mit einer abziehbaren Schutzabdeckung versehen ist, wobei zumindest eine Schutzabdeckung zumindest einer Selbstklebefläche in Form von entlang vordefinierter Linien getrennt voneinander abziehbaren Teilen ausgeführt ist, mit dem Kennzeichen, dass die Schutzabdeckung (3) zumindest einer Selbstklebefläche (2) einer Oberfläche der Bahn (1) an einer oder mehreren vordefinierten Trennlinien (4) in Form von mehreren teilüberlappenden Trennschichtbahnen (3, 3', 3", 3''') ausgeführt ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Anmeldung ist eine aus Gründen der Einheitlichkeit gemäß Art. 82 EPÜ von der EP-Stammanmeldung mit der Nummer 01 911 228.3-2303 abgezweigte Teilanmeldung.

[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Dichtungs- bzw. Isolierbahnen aus (Polymer-)Bitumen, insbesondere zur Dachabdeckung und Verkleidung von Kelleraußenwänden, sowie Verfahren zur Verlegung solcher neuer Bahnen an Bauwerksdächern und -wänden.

[0003] Gebäude bedürfen bekanntlich umfassender Abdichtung und Isolierung gegen äußere Einflüsse wie Nässe und Kälte. Solchen Einflüssen sind besonders Dächer und Keller, insbesondere Kelleraußenwände, ausgesetzt, weswegen hier üblicherweise eine Vielzahl von Dichtungs- und Isolierbahnen zum Einsatz kommt, wie z.B. Dampfsperren, Dampfbremsen, Wärmeisolierungen, Ausgleichslagen etc.

[0004] Als derartige Bahnen sind nach dem Stand der Technik zumeist mehrschichtige, einseitig klebende ("selbstklebend" oder thermisch aktivierbar, z.B. durch "Flämmen") Dach-, Dichtungs- und Isolierbahnen aus Polymerbitumen ohne Einlagen (homogen) oder mit diversen Einlagen bzw. Armierungen (z.B. Aluminiumfolien, Glasgewebe, Glasgitter, Glasvlies, Kunststoffvliese und Kombinationen dieser Stoffe) sowie mit unterschiedlichen Oberflächen (z.B. nicht ablösbaren Folien, Naturschieferplättchen, gefärbten Sandpartikeln, Feinsand, Talkum) auf dem Gebiet allgemein bekannt.

[0005] Die GB-A-2.253.184 offenbart Bahnen aus Kunststoff, an deren Unterseite sich quer über die Breite der Bahn erstreckende, in Längsrichtung der Bahn aneinander anliegende Isolierplatten (aus Stein- oder Glaswolle, Polymerschaum, Kork, Holzwollzement oder expandiertem Perlit) aufgeklebt sind, wobei die Bahnen in aufgerolltem Zustand transportiert und gelagert werden ("Rollbahnen").

[0006] Auch Oberflächen aus synthetischen Folien (z.B. PE, PP) sind bekannt, die beispielsweise als Unterlage für nachfolgende (selbstklebende) Bahnen dienen oder durch Anschmelzen (z.B. mit offener Flamme oder Heißluft) die Aktivierung der Klebekraft der darunter befindlichen Schicht derselben Bahn bewirken und somit eine Klebeverbindung mit der nächstfolgenden Lage der Gesamtkonstruktion (z.B. Dach), wie z.B. Wärmedämmung, Bitumenbahn etc., ermöglichen.

[0007] Die Verarbeitung der einzelnen Dichtungs- und Isolierbahnen erfolgt üblicherweise durch Ausrollen der einzelnen Bahnen, die nach der Herstellung vorwiegend in Form von auf sich selbst aufgewickelten Rollen vorliegen, auf den Untergrund, und das normalerweise in überlappender Beziehung zueinander, um Stöße zwischen den Bahnen zu vermeiden, die potenzielle Problemstellen darstellen würden. Das Ausmaß der Überlappung kann je nach Art und Zweck der Bahn zwischen wenigen Zentimetern bis zur halben Breite der Bahn betragen, liegt aber vorzugsweise im Bereich von 8 - 12 cm.

[0008] Bei den bekannten Selbstklebebahnen ist die selbstklebende Fläche normalerweise an der Unterseite vorgesehen, die nach dem Aufwickeln auf sich selbst die Außenseite der Rolle darstellt, um die Rollen beim Aufbringen auf z.B. Dächer einfach liegend abrollen und mit dem Untergrund (z.B. Betonsubstrat oder eine darunter liegende Bahn oder Wärmedämmung) verkleben zu können. Die Selbstklebende Fläche ist mit einer durchgehenden, ununterbrochenen Abdeckung (Trennschicht) aus (gegebenenfalls silikonisiertem) Papier, Folie oder anderem leicht ablösbarem Material zur Verhinderung des Verklebens der Bahnen in der Rolle versehen, die bei der Verarbeitung der Bahn an der Baustelle beim Aufrollen der Bahnen abgezogen wird und somit die selbstklebende Fläche freigibt.

[0009] Die Trennschicht bedeckt dabei in einem Stück und auch ohne jegliche Trennungsbehelfe einseitig die gesamte Breite der Polymer-Bitumenbahn mit unterschiedlicher Breite (vorzugsweise jedoch 1 m) und die gesamte Länge.

[0010] Ebenfalls bekannt sind Bahnen, bei denen nur der für die Überlappung vorgesehene Rand selbstklebend ausgeführt und in der bevorzugten Breite (8 - 12 cm) mit einer der obigen Abdeckungen (Abziehfolien) versehen ist. Beispiele für derartige Bahnen finden sich etwa in der US-Anmeldung Nr. 4.421.807.

[0011] Weiters bekannt sind Selbstklebe-Bahnen, bei denen die Abdeckung auf der Unterseite zwar ununterbrochen über die gesamte Breite der Bahn geht, ihre Klebung an der Bahn jedoch nur partiell (z.B. in eine, vorzugsweise Längs-, Richtung oder punktuell an diversen Stellen der Unterseite) erfolgt.

[0012] Trotz relativ guter Dicht- und Isolierleistung dieser Bahnen nach dem Stand der Technik weisen sie eine Reihe von Nachteilen auf.

[0013] Das Hauptproblem liegt bei der Verarbeitung der Bahnen, da diese auf bestimmte äußere Bedingungen beschränkt ist. Wie zuvor erwähnt werden Dichtungs- und Isolierverkleidungen von z.B. Dächern und Kelleraußenwänden mehrlagig, d.h. eine Bahnlage nach der anderen, aufgebracht (aufgeklebt), was - je nach Größe der zu isolierenden Fläche - mitunter viele Tage Zeit in Anspruch nehmen kann. Insbesondere bei der Dachdeckung tritt dabei das Problem auf, dass die jeweils aufgebrachten Bahnen vor dem Aufkleben der nächsten Lage verschmutzen oder bei ungünstiger Witterung nass werden können, was zu Beeinträchtigungen der Klebung, aber auch der Dicht- und Isolierleistung, z.B. Blasenbildung zwischen den Lagen, führen kann.

[0014] Aus diesem Grund müssen die Bahnoberflächen vor dem Aufbringen der darauffolgenden Bahnen sorgfältig gereinigt und gegebenenfalls getrocknet oder trocknen gelassen werden, was zusätzliche Arbeits- oder Wartezeit und somit längere Verlegungszeiten und höhere Kosten mit sich bringt.

[0015] Zudem benötigen die selbstklebenden Flächen zumeist eine Arbeitstemperatur von zumindest 5°C, vorzugsweise zumindest 9-10°C, um ausreichende Klebewirkung zu gewährleisten, ohne dass thermische Aktivierung erforderlich wäre. Bei zu niedrigen Verarbeitungstemperaturen ist aber nicht nur die Klebewirkung bei der Verarbeitung beeinträchtigt, sondern es leidet auch die Langzeitklebeleistung und damit unter Umständen auch die Dichtheit der Klebeverbindung, d.h. es können sich im Laufe der Zeit Mikrokanäle zwischen den miteinander verklebten Flächen bilden, durch die allmählich Feuchtigkeit unter die Dichtungsbahn gelangen kann.

[0016] Schließlich liegt ein weiteres Problem darin, dass die miteinander verklebten Oberflächen heterogene Grenzflächen bilden, d.h. die Materialien der Klebefläche einer Bahn und der Oberfläche der darunter liegenden unterscheiden sich deutlich voneinander, was die Klebewirkung nicht begünstigt.

[0017] Aus den US-Anmeldungen Nr. 4.091.135 und Nr. 4.386.981 sind Dachbahnen mit Schutzabdeckungen (Abziehfolien) auf der Klebefläche bekannt, die in Längsrichtung durch Perforationen bzw. Nuten oder Schlitze geschwächt bzw. mehrteilig ausgeführt ist, um Teile der Abziehfolie voneinander getrennt abziehen zu können. Damit bleibt beim Verlegen ein Teil der Klebefläche weiterhin mit der Abziehfolie geschützt, während von einem anderen Teil die Folie bereits abgezogen und selbiger mit der nächsten Bahn verklebt werden kann. Das Problem, dass an den Schlitzstellen bzw. durch die Perforationen hindurch Schmutzstoffe und Wasser auf die Klebefläche gelangen können, bleibt hingegen bestehen.

[0018] Die US-Anmeldung Nr. 5.916.654 beschreibt Bahnen, bei denen unterhalb eines Schlitzes bzw. von Perforierungen zwischen zwei Teilabschnitten der Abziehfolie ein Streifen auf die Klebefläche aufgeklebt ist, dessen Zweck das leichtere Lösen der Abziehfolie von der Klebefläche - aufgrund der schwächeren Haftung der Folie auf dem Streifen (im Vergleich zu jener auf der Klebefläche) - ist. Der aus Kunststoff oder Papier oder einem Verbund daraus bestehende Streifen kann beim Verlegen entfernt werden oder auch nicht; d.h., er kann auch nach dem Verlegen derartiger Bahnen zwischen denselben vorhanden sein, was die Haftung an diesen Stellen beeinträchtigt.

[0019] Ziel der Erfindung ist somit die Beseitigung der obigen Probleme durch Bereitstellung von verbesserten Bahnen zur Bauwerksabdichtung und -isolierung.

[0020] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch Bereitstellung einer Dichtungs- bzw. Isolierbahn aus (Polymer-)Bitumen, insbesondere zur Dachabdeckung und Verkleidung von Kelleraußenwänden, mit zumindest einer zumindest auf einem Teil einer der Oberflächen der Bahn vorgesehenen Selbstklebefläche aus Klebermaterial erreicht, wobei die oder jede Selbstklebefläche mit einer abziehbaren Schutzabdeckung versehen ist, wobei zumindest eine Schutzabdeckung zumindest einer Selbstklebefläche in Form von entlang vordefinierter Trennlinien getrennt voneinander abziehbaren Teilen ausgeführt ist, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schutzabdeckung zumindest einer Selbstklebefläche einer Oberfläche der Bahn an einer oder mehreren vordefinierten Trennlinien in Form von mehreren teilüberlappenden Trennschichtbahnen ausgeführt ist.

[0021] In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung können die vordefinierten Trennlinien neben der Vorsehung in Form von mehreren teilüberlappenden Trennschichtbahnen auch durch eine Kombination davon mit dem in der eingangs erwähnten Stammanmeldung weiterverfolgten Merkmal des Vorsehens von Schwächungen mittels Einarbeitung von Fäden oder Bändern, z.B. aus Kunststoff, Metall oder Verbundmaterial, und/oder mit an sich bekanntem Schlitzen, Prägen, Falzen, Stanzen und/oder Perforieren bereitgestellt werden.

[0022] In bevorzugten Ausführungsformen ist eine erfindungsgemäße Dichtungs- bzw. Isolierbahn auf einer Oberfläche zur Gänze mit einer Selbstklebefläche und Schutzabdeckung versehen.

[0023] Dadurch ist nach dem Verlegen einer Lage der vorliegenden Bahnen, was - wie bereits erwähnt - in überlappender Beziehung der Bahnen zueinander erfolgt, die Oberfläche vor Verschmutzung und Nässe bestens geschützt, da vor dem Aufbringen der nächsten Lage die Schutzabdeckung(en) nur im Bereich der Überlappungen abgezogen werden muss (müssen), während der Rest der Schutzabdeckung(en) vorerst auf der/den Selbstklebefläche(n) verbleibt.

[0024] Die Schutzabdeckung schützt somit nicht nur die Selbstklebeflächen vor dem Verkleben mit der anderen Oberfläche der Bahn bei Lagerung im aufgerollten Zustand sowie vor Beschädigungen, sondern schützt auch nach dem Verlegen die Lagenoberfläche. Daher kann der Verlegevorgang wesentlich vereinfacht und beschleunigt werden, da die bisher aufwändige Reinigung und Trocknung der Lagenoberfläche vor dem Aufbringen der nächsten Lage großteils entfallen kann. Dadurch werden nicht nur Zeit und Kosten gespart sondern es kann auch bei ungünstigeren Witterungsbedingungen als bisher gearbeitet werden.

[0025] In Kombination mit den erfindungsgemäßen teilüberlappenden Trennschichtbahnen gegebenenfalls vorgesehene Schwächungen der Schutzabdeckung sind an den entsprechenden Stellen entweder bereits im Vorhinein in an sich bekannter Weise durch Falzen, Prägen oder Stanzen vorgesehen oder sind durch Herausziehen von in die Schutzabdeckung eingearbeiteten Fäden oder Bändern, z.B. aus Kunststoff, Metall oder Verbundmaterial, vorsehbar. Durch letztere Ausführungsform wird ein unbeabsichtigtes Abtrennen von Teilen der Schutzabdeckung während der Lagerung verhindert, die beabsichtigten Schwächungen sind aber vor Ort leicht in der Schutzabdeckung anbringbar.

[0026] Vorzugsweise ist die Schutzabdeckung in regelmäßigen Abständen über die gesamte Breite der Bahn in Längsrichtung in Form von mehreren teilüberlappenden Trennschichtbahnen ausgeführt, sowie gegebenenfalls zusätzlich durch eingearbeitete Fäden geschwächt und/oder durch an sich bekannte Maßnahmen wie Schlitzen, Perforieren, Prägen, Stanzen und Falzen in mehreren Teilen abziehbar ausgeführt. Dies erhöht die Flexibilität beim Verlegen der Bahnen, da nicht nur die Breite der Überlappungen bei einer großen Anzahl an Trennstellen nahezu frei gewählt werden kann, sondern auch die Bahn am Rand des Substrats (z.B. Dach, Kelleraußenwand) entlang der Trennstellen leichter und exakter zurechtgeschnitten werden kann. Außerdem bleiben die weggeschnittenen Teile der Bahn mit Schutzabdeckung überzogen und können leichter weiterverwendet werden.

[0027] In einer bevorzugten Variante sind die Schutzabdeckungen der Bahnen gemäß vorliegender Erfindung auch in der Nähe zumindest eines Querrandes, insbesondere beider Querränder, der Bahn auch in Querrichtung erfindungsgemäß in Form teilüberlappender Trennschichtbahnen ausgeführt bzw. zusätzlich geschwächt und/oder geteilt ausgeführt, um den "Kopfstoß", d.h. die Überlappungsstellen der Bahnen beim Kopf-an-Kopf-Verlegen, ebenso einfach und mit denselben Vorteilen wie beim Überlappen in Längsrichtung bewerkstelligen zu können.

[0028] Vorzugsweise entspricht bei der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn der Mindestabstand der vordefinierten Trennlinien von den jeweils nächstgelegenen Rändern der Breite der beim Verlegen der Bahn gebildeten Überlappungen, um Haftfestigkeit und Dichtheit der verlegten Bahnen untereinander zu gewährleisten.

[0029] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ragt zumindest eine der am Rand befindlichen Schutzabdeckungen über diesen Rand, insbesondere über dessen gesamte Länge, hinaus, um einen Sicherheitsstreifen zu bilden. Die Breite dieses Sicherheitsstreifens genügt vorzugsweise folgender Gleichung:

b:
Breite des Sicherheitsstreifens,
d:
Dicke der Bahn,
m:
Mindestabstand der nächstgelegenen vordefinierten Trennlinie vom Rand;
ü:
Breite der Überlappungen der Bahnen beim Verlegen.


[0030] Durch derartige Sicherheitsstreifen können beim Verlegen der erfindungsgemäßen Bahnen auch die bisher freiliegenden Seitenflächen der Bahnen vor Verschmutzung und Nässe geschützt bleiben. Beim Verlegen einer Bahn erfolgt die Überlappung nach dem Abziehen der randständigen Schutzabdeckung der vorherigen Bahn in dieser Ausführungsform nicht über die gesamte freiliegende Selbstklebefläche sondern etwas zum Rand hin versetzt, sodass ein Streifen Selbstklebefläche nicht von der Unterseite der Bahn bedeckt wird. Der überstehende Sicherheitsstreifen wird über den Rand hinunter gebogen und auf diese freie Selbstklebefläche aufgeklebt, so dass die Seitenfläche der Bahn und wiederum die gesamte Oberfläche aller Bahnen mit Schutzabdeckung geschützt bleiben. In der bevorzugten Ausführungsform entspricht die Breite des Sicherheitsstreifens somit vorzugsweise zumindest dieser freigelassenen Selbstklebefläche, die sich aus obiger Gleichung errechnet.

[0031] Bevorzugte Dichtungs- bzw. Isolierbahnen weisen weiters auf zumindest einem Teil der gegenüberliegenden Oberfläche ebenfalls zumindest eine Selbstklebefläche, einschließlich zugehöriger Schutzabdeckung(en) auf, wodurch die Haftung der (überlappenden) Bahnen aneinander gegenüber den Fällen, wo Selbstklebeflächen z.B. auf nicht selbstklebendem (Polymer-)Bitumen haften sollen, deutlich verbessert wird.

[0032] Wenn das Klebermaterial der Selbstklebeflächen auf der einen Oberfläche der Bahnen dasselbe wie jenes der Selbstklebeflächen auf der gegenüberliegenden Oberfläche ist, wodurch gegenüber dem Stand der Technik, wo heterogene Grenzflächen, d.h. Grenzflächen zwischen unterschiedlichen Materialien, zwischen den Bahnen gebildet werden, kann die Festigkeit und Dauerhaftigkeit der Klebeverbindung maximiert werden. Mit solchen besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Bahnen werden beim Verlegen jeweils homogene Grenzflächen gebildet, wobei statt Adhäsionskräften wie nach dem Stand der Technik Cohäsionskräfte die Klebewirkung hervorrufen.

[0033] Die Schutzabdeckungen auf den Selbstklebeflächen der gegenüberliegenden Oberfläche der Bahn sind vorzugsweise ebenso beschaffen wie jene der ersten Oberfläche, d.h. als teilüberlappende Einzelbahnen ausgeführt sowie gegebenenfalls zusätzlich dazu, d.h. in Kombination damit, durch Einarbeitung von Fäden oder Bändern geschwächt und/oder geschlitzt, perforiert, geprägt, gestanzt und/oder gefalzt, insbesondere an zahlreichen Stellen in regelmäßigen Abständen, um die oben genannten Verlegevorteile beidseitig zur Geltung kommen zu lassen.

[0034] Eine Variante der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahnen sieht vor, dass auf zumindest einem Teil der gegenüberliegenden Oberfläche eine oder mehrere Oberflächenmodifizierung(en) vorgesehen ist/sind. Somit können statt oder zusätzlich zu Selbstklebeflächen auch modifizierte (Polymer-)Bitumen-Oberflächen vorgesehen sein, die sich als besonders nützlich erweisen, wenn die Bahnen der Erfindung z.B. auf Beton verlegt werden, wo Selbstklebung nicht ausreichend effizient wäre sondern das Bitumen selbst erhitzt und angeschmolzen werden muss, um fest am Untergrund zu haften.

[0035] Die Oberflächenmodifizierungen können in bekannter Weise aus nicht ablösbaren Folien, Naturschieferplättchen, gefärbten Sandpartikeln, Feinsand und Talkum ausgewählt werden, um der Oberfläche gewünschte Eigenschaften zu verleihen, deren Vorteile später detaillierter besprochen werden.

[0036] In einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahnen kann zumindest ein Teil der gegenüberliegenden Oberfläche der Bahn mit einer Wärmedämmung versehen, vorzugsweise verklebt bzw. verschmolzen, sein. Dies verleiht bekannten Kombinationen von Dichtungsbahnen und Wärmedämmung in Form von so genannten Rollbahnen oder (kürzere Bahnen, z.B. 3-5 m) Klappbahnen die Vorteile der Erfindung, d.h. die Selbstklebung mit unterteilter Schutzabdeckung an der Oberfläche.

[0037] Die Wärmedämmung kann dabei in bekannter Weise aus Polystyrol, vorzugsweise in Form eines expandierten (EPS), Partikel- oder Struktur-Schaumstoffs, bestehen, welches ausgezeichnete Wärmedämmeigenschaften aufweist.

[0038] Sämtliche Selbstklebeflächen der erfindungsgemäßen Bahnen können thermisch aktivierbare Selbstklebeflächen oder aber Kalt-Selbstklebeflächen sein, um ein Verlegen unter jeglichen Witterungs- und Untergrundbedingungen zu ermöglichen.

[0039] Das (Polymer-)Bitumen der erfindungsgemäßen Bahnen kann herkömmliche Einsätze bzw. Armierungen enthalten, z.B. ausgewählt aus Aluminiumfolien, Glasgeweben, Glasgittern, Glasvliesen, Kunststoffvliesen und Kombinationen davon, um den Bahnen erhöhte Steifigkeit und Bruch- bzw. Riss- und Trittfestigkeit zu verleihen und sie so vor Schäden zu schützen.

[0040] Sämtliche erfindungsgemäße Dichtungs- bzw. Isolierbahnen können trotz gegebenenfalls beidseitig vorgesehenen Selbstklebeflächen bis zu ihrer Verwendung in Form einer auf sich selbst aufgewickelten Rolle vorliegen, da jegliche klebende Flächen mit Schutzabdeckungen in Form von herkömmlichen Trennmitteln, wie z.B. Trennfolien oder Trennpapier, versehen sind. Mit Wärmedämmung versehene Ausführungsformen der Erfindung werden ihrerseits als vorkonfektionierte Roll- oder Klappbahnen gelagert.

[0041] Beim Verlegen von erfindungsgemäß besonders bevorzugten Bahnen werden jeweils die Selbstklebeflächen zweier einander überlappender Bahnen verklebt, so dass eine homogene Grenzfläche gebildet und bessere Klebehaftung sowie höhere Beständigkeit der Klebung (z.B. in Bezug auf die Dichtheit der Klebegrenzfläche) resultieren. Dadurch wird es möglich, bei niedrigeren Temperaturen als dem bisher üblichen Bereich von normalerweise 5-10°C ausreichende Klebeleistung (sofort oder gegebenenfalls bei Nachverklebung durch Temperaturerhöhung) der Selbstklebeflächen zu erzielen, wodurch ein Verlegen der Bahnen auch bei unter 5°C möglich wird.

[0042] Zudem bleiben die oberseitigen Selbstklebeflächen der Bahnen bis zum Aufbringen der nächsten Lage jeweils durch den Rest der Schutzabdeckung(en) geschützt, wodurch aufwändige Reinigung und Trocknung der Lagenoberfläche entfallen können, was den Zeitund Kostenaufwand für z.B. Dachdeckung und Keller-Außenwandverkleidung beträchtlich senkt.

[0043] Die vorliegende Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen detaillierter beschrieben, wovon

Fig. 1a schematisch den Aufbau einer einfachen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn mit oberseitig vollflächiger Selbstklebefläche und Schutzabdeckung und unterseitiger Oberflächenmodifizierung des (Polymer-)Bitumens im Querschnitt zeigt;

Fig. 1b schematisch den Aufbau einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn mit oberseitig vollflächiger Selbstklebefläche und Schutzabdeckung sowie unterseitig an den Längsrändern vorgesehenen Selbstklebeflächen und Schutzabdeckungen im Querschnitt zeigt;

Fig. 1c schematisch den Aufbau einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn mit beidseitig vollflächigen Selbstklebeflächen und Schutzabdeckungen im Querschnitt zeigt;

Fig. 2a schematisch in isometrischer Teilansicht die Unterseite der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn aus Fig. 1c mit teilweise abgehobener Schutzabdeckung zeigt;

Fig. 2b schematisch in isometrischer Teilansicht die Oberseite der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn aus Fig. 1 mit vordefinierten Trennlinien in der Schutzabdeckung zeigt;

Fig. 3a eine ähnliche isometrische Teilansicht wie Fig. 2b ist, wobei jedoch vordefinierte Trennlinien in regelmäßigen Abständen über die gesamte Breite der Bahn vorgesehen sind;

Fig. 3b schematisch in isometrischer Teilansicht die Unterseite der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn aus Fig. 1b zeigt;

Fig. 4a schematisch in isometrischer Teilansicht eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn mit mehreren getrennten Schutzabdeckungs-Bahnen zeigt;

Fig. 4b schematisch in isometrischer Teilansicht das überlappende Verlegen zweier erfindungsgemäßer Dichtungs- bzw. Isolierbahnen aus Fig. 4a andeutet;

Fig. 5 schematisch die Anordnung mehrerer erfindungsgemäßer Dichtungs- bzw. Isolierbahnen nach deren überlappendem Verlegen auf einem Substrat im Querschnitt zeigt;

Fig. 6 schematisch die Anordnung mehrerer teilüberlappender Schutzabdeckungen auf der Selbstklebefläche einer erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn im Querschnitt zeigt;

Fig. 7a schematisch in isometrischer Teilansicht eine Ausführungsform der Erfindung mit vordefinierter Trennlinie in Querrichtung nahe eines Kopfrandes einer erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn zeigt;

Fig. 7b die Ausführungsform aus Fig. 7a mit zusätzlich an der Unterseite vorgesehenen Wärmedämmelementen zeigt;

Fig. 8a die Ausführungsform aus Fig. 7b schematisch im Längsquerschnitt zeigt;

Fig. 8b eine Variante der Ausführungsform aus den Fig. 7b und 8a mit nur zwei unterseitig vorgesehenen Wärmedämmelementen zeigt;

Fig. 8c die Ausführungsform aus Fig. 8b in zur Lagerung zusammengeklapptem Zustand ("Klappbahn") zeigt; und

Fig. 9 schematisch die Anordnung zweier erfindungsgemäßer Dichtungs- bzw. Isolierbahnen mit überstehendem Sicherheitsstreifen nach deren überlappendem Verlegen auf einem Substrat im Querschnitt zeigt.


Detaillierte Figurenbeschreibung



[0044] In Fig. 1 sind drei schematische (d.h. nicht maßstabsgetreue) Querschnittsansichten von erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahnen 1 dargestellt. Fig. 1a zeigt eine Dichtungs- bzw. Isolierbahn 1 aus herkömmlichem (Polymer-)Bitumen als Basismaterial, die oberseitig vollflächig mit einer Selbstklebefläche 2 aus einem der herkömmlich eingesetzten Haftkleber (z.B. Bitumen-SBS-Blends plus Additive) mit einer Schichtdicke versehen ist, die üblicherweise im Bereich von Zehntelmillimetern liegt. Das (Polymer-)Bitumen kann, wie eingangs erwähnt, diverse (nicht dargestellte) Einlagen bzw. Armierungen umfassen, z.B. Aluminiumfolien, Glasgewebe, Glasgitter, Glasvlies, Kunststoffvliese und Kombinationen davon.

[0045] Generell ist festzuhalten, dass in den hierin gezeigten Figuren die Selbstklebeflächen der erfindungsgemäßen Bahnen 1 normalerweise (zumindest) auf der Oberseite vorgesehen sind, was die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt, da so das Verlegen der nächstfolgenden, darüber liegenden Lage von Bahnen ohne aufwändige Reinigung und Trocknung der Oberflächen erfolgen kann. Es muss nur die Schutzabdeckung 3 abgezogen werden, woraufhin die selbstklebende Fläche 2 sauber und trocken zur Verfügung steht. Manche Anwendungsbereiche der erfindungsgemäßen Bahnen können jedoch erfordern, dass auch oder auch ausschließlich die Unterseite mit Selbstklebefläche 2 versehen ist, so dass auch die umgekehrte Konstruktion im Schutzumfang der Erfindung liegt. Der Vorteil des partiellen Abziehens der Schutzabdeckungen entlang vordefinierter Trennlinien zwischen einzelnen Schutzabdeckungsbahnen ist in jedem Fall gegeben.

[0046] Die Selbstklebefläche 2 der Bahn 1 ist mit einer Schutzabdeckung 3 in Form einer Trennschicht-Bahn, beispielsweise aus (gegebenenfalls silikoniertem) Trennpapier, Trennfolien aus Kunststoff oder anderen herkömmlicherweise eingesetzten leicht ablösbaren Materialien (beispielsweise auch Armierungen aus Glas- oder Kunststoffgewebe), vor Beschädigung, Verschmutzung und Nässe geschützt. Die Schutzabdeckung 3 weist in der Nähe der beiden Längsränder sowie in der Mitte der Bahn vordefinierte Trennlinien 4 auf, entlang derer die Schutzabdeckung 3 bei der Verlegung der Bahn(en) 1 abgezogen wird.

[0047] Es sei an dieser Stelle allgemein festgestellt, dass bei Dichtungs- bzw. Isolierbahnen als Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung zumindest eine vordefinierte Trennlinie 4 in Form von teilüberlappenden Trennschichtbahnen ausgeführt ist. Vorzugsweise sind in den erfindungsgemäßen Bahnen mehrere, häufig alle der Trennlinien 4 derart vordefiniert. In manchen Ausführungsformen können zusätzlich jedoch auch Schwächungen oder Unterteilungen der Schutzabdeckung vorgesehen sein, wie sie in der Stammanmeldung offenbart oder schon nach dem Stand der Technik bekannt sind. Unter Schwächungen sind dabei im Folgenden sowohl jene zu verstehen, die bereits bei der Herstellung der Bahnen, d.h. vor deren Verwendung, in der Schutzabdeckung 3 vorgesehen sind, also z.B. durch Falzen, Prägen oder Stanzen der Abdeckfolie angebracht wurden (Stand der Technik), als auch solche, die erst kurz vor dem oder beim Verlegen der erfindungsgemäßen Bahnen 1 hergestellt werden. Dabei wird z.B. ein bei der Herstellung der Schutzabdeckung 3 in selbige eingearbeiteter Faden (oder schmales Band), z.B. aus reißfestem Kunststoff oder Metall oder Metall-Kunststoff-Verbundmaterial oder dergleichen, herausgezogen, um an der entsprechenden Stelle eine "Schwächungs"-Linie in der Schutzabdeckung 3 vorzusehen, die nunmehr eine vom Bedienpersonal beim Verlegen der Bahnen 1 leicht lösbare Verbindung darstellt, während es bei der Lagerung zu keinem unbeabsichtigten Abtrennen von Teilen der Schutzabdeckung kommen kann (wie in der eingangs erwähnten Stammanmeldung beschrieben).

[0048] Die Unterseite der erfindungsgemäßen Bahn 1 ist in Fig. 1a mit einer Oberflächenmodifizierung 6 versehen, die neben geringfügiger Schutzwirkung vorwiegend dazu dient, das bei Normal- oder höherer Temperatur klebrige Bitumen am Verkleben in der Rolle zu hindern. Als derartige Oberflächenmodifizierungen werden herkömmlicherweise nicht ablösbare Folien (die beim Verlegen der Bahn entweder unverändert bleiben oder bei eventuellem Flämmen abbrennen oder schmelzen), Naturschieferplättchen, gefärbte Sand partikel, Feinsand und Talkum eingesetzt. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt.

[0049] Länge und Breite der erfindungsgemäßen Bahnen 1 sind nicht speziell eingeschränkt. Üblich ist eine Breite von 1 m. Die Länge variiert mit der jeweiligen Dicke der Bahn (normalerweise 2 bis 5 mm dick), liegt aber üblicherweise im Bereich von 3 bis 20 m, vorzugsweise 5 bis 10 m, Länge. Für vorkonfektionierte Elemente in Form von Rollbahnen bzw. Klappbahnen bestehend aus Wärmedämmung und erster Lage (Polymer-)Bitumenbahn 1 beträgt die Länge insbesondere 3 bis 5 m. Derartige Bahnen werden später detaillierter beschrieben.

[0050] Fig. 1 b zeigt eine Modifikation der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn 1, wobei an der Unterseite die Längsränder der Bahn 1 beidseitig mit streifenförmigen Selbstklebeflächen 2 versehen sind, die ihrerseits wiederum von ebenfalls streifenförmigen Schutzabdeckungen 3 bedeckt sind. Beim Verlegen derartiger Bahnen erfolgt Verklebung der Bahnen einer Lage miteinander an den Rändern, d.h. an jenen Stellen, wo die Bahnen einer Lage überlappen.

[0051] Der Abstand der erfindungsgemäßen vordefinierten Trennlinien 4 vom Längsrand ist in Fig. 1b geringer als die Breite der unterseitigen Selbstklebeflächen 2. Dies bewirkt, dass letztere beim Verlegen derartiger Bahnen nicht nur mit der oberseitigen Selbstklebefläche der jeweils zuvor verlegten Bahn einer Lage bis zur vordefinierten Trennlinie 4 (nach Abziehen der ober- und unterseitigen Schutzabdeckungen in diesen Bereichen) sondern auch mit dem Untergrund verklebt. Bei Wahl eines der Breite der unterseitigen Selbstklebefläche entsprechenden Abstands der vordefinierten Trennlinie 4 vom Längsrand kommt es zur ausschließlichen Ausbildung von homogenen Klebegrenzflächen. In beiden Fällen werden zwei klebende Flächen miteinander in Hafteingriff gebracht, an denen statt - wie bisher üblich - Adhäsionskräften nunmehr Cohäsionskräfte wirken, was eine weitaus festere und langzeitbeständigere Verklebung ermöglicht.

[0052] In Fig. 1c ist eine Variante der Ausführungsform aus Fig. 1b zu sehen, wobei die Bahn 1 an Ober- und Unterseite vollflächig mit Selbstklebeflächen 2 versehen ist, was die Haftung der Bahn 1 am Untergrund ohne extreme Wärmezufuhr ermöglicht.

[0053] Derartige Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Bahnen 1 können jeweils getrennt oder in Kombination innerhalb einer in Zuge der Dachdeckung oder Kelleraußenwandverkleidung verlegten Lage zum Einsatz kommen. D.h., eine Lage kann ausschließlich aus Lagen eines Typs bestehen, oder es können beispielsweise verschiedene Lagen alternierend verlegt werden, wodurch die Untergrundhaftung gegenüber der alleinigen Verwendung von Bahnen aus Fig. 1a verbessert, der Materialverbrauch an Kleber und Trennmaterial aber gegenüber der alleinigen Verwendung von Bahnen gemäß Fig. 1c verringert werden kann, was somit auch die Kosten reduziert.

[0054] Die Lagerung der Bahnen vor Verwendung erfolgt normalerweise zu einer Rolle aufgerollt, was - aufgrund beidseitiger angebrachter Schutzabdeckungen 3 - auch im Falle der beidseitig mit Selbstklebeflächen 2 versehenen erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahnen 1 möglich und ab einer bestimmten Länge auch bevorzugt ist, da die Bahnen ausgehend von derartigen Rollen leicht zu verlegen sind.

[0055] Ein solches effizienteres und festeres Verkleben der beidseitig mit Selbstklebeflächen 2 versehenen Bahnen 1 ermöglicht zudem die Verwendung, d.h. Verlegung, der erfindungsgemäßen Dichtungs- und Isolierbahnen bei niedrigeren Temperaturen, also Temperaturen, bei denen die Adhäsionskräfte nach dem Stand der Technik nicht ausreichen, um feste Klebeverbindungen herzustellen. Die Grenze dafür liegt üblicherweise bei minimal 5°C. Mit erfindungsgemäßen Bahnen ist ein Verlegen auch bei unter 5°C problemlos möglich. Die Untergrenze variiert je nach eingesetztem Kleber, liegt aber im Fall der Verklebung zweier Kalt-Selbstklebeflächen bei etwa -3°C bis 0°C.

[0056] Generell ist bei Klebeflächen zwischen thermisch schmelzklebenden, thermisch Selbstklebenden und Kalt-Selbstklebeflächen zu unterscheiden. Thermisch aktivierbar klebend ist beispielsweise auch das (Polymer-)Bitumen als Hauptbestandteil der Bahn, wofür jedoch große Wärmemengen zugeführt werden müssen. Der Vorteil liegt jedoch darin, dass derartig thermisch aktivierte Klebeflächen auch auf Untergrund wie Beton und Mauerwerk (mit Voranstrich) sehr gut haften. Thermisch selbstklebende Flächen sind mit einem Kleber (z.B. Bitumen-SBS-Blends plus Additive) versehen, der bei Normaltemperatur nicht haftet, unter Zufuhr geringer Wärmeenergie jedoch selbstklebend ist, wofür-je nach Klebermischung - schon Sonneneinstrahlung ausreichen kann. Kalt-Selbstklebeflächen schließlich sind über einen weiten Temperaturbereich ohne jegliche Wärmezufuhr klebend. Üblich ist eine Untergrenze von etwa 5°C, die jedoch erfindungsgemäß durch homogenes Verkleben zweier solcher Kaltselbstklebeflächen auch auf unter 0°C gesenkt werden kann.

[0057] Fig. 2a zeigt die Unterseite der Ausführungsform aus Fig. 1c mit vollflächiger Selbstklebefläche 2 und zugehöriger, teilweise emporgehobener Schutzabdeckung 3 ohne vordefinierte Trennlinien 4, die in dieser Ausführungsform nur an der Oberseite vorgesehen sind. Fig. 2b zeigt die Oberseite der erfindungsgemäßen Bahnen 1 aus den Fig. 1a-1c in isometrischer Teilansicht (das Verhältnis zwischen Länge und Breite der Bahnen ist üblicherweise wesentlich größer). Die Schutzabdeckung ist an drei Stellen 4 über die gesamte Länge der Bahn mit vordefinierten Trennlinien versehen. Zwei der vordefinierten Trennlinien befinden sich nahe der beiden Längsränder, die dritte in der Mitte der Bahn. Die Unterseite der hier gezeigten Bahn kann wiederum beliebig ausgeführt sein, d.h. mit vollflächigen oder nur teilweise vorgesehenen Klebeflächen 2 und zugehörigen Schutzabdeckungen 3 oder aus oberflächenmodifiziertem (Polymer-)Bitumen.

[0058] Der Vorteil der erfindungsgemäß unterteilten Schutzabdeckungen 3 besteht darin, dass die nicht unmittelbar zur Herstellung von Klebeverbindung mit anderen Bahnen 1 derselben Lage erforderliche Oberfläche durch die Schutzabdeckung 3 bedeckt und geschützt bleibt, bis die nächste Lage der Dachdeckung oder Wandverkleidung aufgebracht wird. Dadurch können aufwändige Reinigung und Trocknung der nach dem Stand der Technik normalerweise freiliegenden Oberflächen von bereits verlegten Bahnen vor dem Aufbringen der nächsten Lage entfallen, was eine deutliche Ersparnis an Zeit und Kosten darstellt.

[0059] Die Unterteilung der Schutzabdeckung 3 birgt folgenden weiteren Vorteil: die Verlegung von Dichtungs- bzw. Isolierbahnen erfolgt in an den Längsrändern überlappender Beziehung zueinander, so dass innerhalb einer Lage beim Verlegen der Bahnen 1 vorerst nur jeweils ein Randabschnitt der Schutzabdeckung 3 entfernt zu werden braucht. Um nicht auf eine bestimmte Verlegerichtung beschränkt zu sein, sind beide Ränder mit vordefinierten Trennlinien 4 versehen. Der Rest der Schutzabdeckung verbleibt auf der Oberfläche, bis die nächste Lage aufgebracht wird.

[0060] Gelangt man nun mit der ersten Lage von Bahnen an den Rand des Substrats, d.h. beispielsweise des Dachs oder der Kellerwand, muss der Überstand der letzten Bahn in Längsrichtung weggeschnitten werden, wobei die Schutzabdeckung häufig einreißt oder - zumindest teilweise - unerwünscht abgezogen wird. Durch Vorsehen von vordefinierten Trennlinien 4 auch in der Mitte der Bahn wird das verhindert, da nun entlang dieser vordefinierten Trennlinie 4 abgezogen und der abgetrennte Überstand weiterhin verwendet werden kann, da die Klebefläche ja mit Schutzabdeckung geschützt bleibt.

[0061] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungs- und Isolierbahn 1 ist daher in Fig. 3a dargestellt, wo in regelmäßigen Abständen über die gesamte Breite der Bahn 1 vordefinierte Trennlinien 4 vorgesehen sind, was stark erhöhte Variabilität beim Verlegen der Bahn - sowohl hinsichtlich der Breite der Überlappungen als auch beim Entfernen der eben erwähnten Überstände an den Rändern des Substrats-gewährleistet. Der Abstand zwischen den vordefinierten Trennlinien 4 kann dabei zwischen 1 und 20 cm, vorzugsweise 2-10 cm, gewählt werden.

[0062] Die üblicherweise 5-12 cm betragende Breite der Überlappungen zwischen den Bahnen 1 kann somit höchst variabel gewählt werden, ohne die Schutzabdeckung 3 zur Gänze abziehen oder händisch schneiden zu müssen. Zudem wird eine effiziente Nutzung der entfernten Überstände an den Substraträndern ermöglicht.

[0063] Die vordefinierte Trennlinie 4 in der Mitte der Bahnen 1 birgt weiters den Vorteil, dass beim Aufbringen der nächsten Lage von Bahnen erneut nicht die ganze Schutzabdeckung 3 auf einmal abgezogen zu werden braucht. Die Verlegung der nächsten Bahnlage erfolgt nämlich wiederum überlappend, allerdings nicht um dieselbe Breite überlappend, um nicht sehr dicke Stellen durch mehrere aufeinander liegende Überlappungen auf einem Dach bzw. einer Kellerwandverkleidung zu bilden und um die bezüglich Haftung und Dichtheit kritischen Stellen nicht in einer Linie zu konzentrieren. Daher werden allfällige nächste Bahnen üblicherweise um eine halbe Bahnbreite versetzt verlegt. Dabei kann gemäß vorliegender Erfindung wiederum entlang der dort vorgesehenen vordefinierten Trennlinien 4 die Schutzabdeckung abgezogen werden.

[0064] Fig. 3b ist eine isometrische Teilansicht der Unterseite der Ausführungsform aus Fig. 1 b, wo Selbstklebeflächen 2 und Schutzabdeckungen 3 nur an den Längsrändern vorgesehen sind, was - wie oben erwähnt - Material und Kosten spart. Die in Fig. 3b nicht dargestellte Oberseite ist vollflächig mit Selbstklebefläche 2 und Schutzabdeckung 3 versehen.

[0065] Fig. 4a zeigt eine bevorzugte erfindungsgemäße Dichtungs- bzw. Isolierbahn 1 analog zu Fig. 2b. In dieser Ausführungsform ist die Unterteilung der Schutzabdeckung 3 ausschließlich durch einzelne teilüberlappende Schutzabdeckungs-Bahnen gegeben. In Fig. 4a sind das vier Einzelbahnen, 3, 3', 3" und 3"'.

[0066] Die Anordnung dieser Schutzabdeckungs-Einzelbahnen 3, 3', 3" auf der Selbstklebefläche 2 einer Bahn 1 ist in Fig. 6 schematisch im Querschnitt dargestellt. Der Vorteil dieser Ausführungsform gegenüber jener mit Unterteilung durch Schnitte bzw. Perforierungen 4 liegt darin, dass bei letzteren Ausführungsformen möglicherweise Schmutz oder Nässe durch die Schnitte bzw. Perforierungen 4 eindringen kann, was durch die Teilüberlappung der Schutzabdeckungen übereinander effizient verhindert wird. Schwächungen, unabhängig davon, ob sie im Vorhinein eingestanzt oder -geprägt sind oder erst vor Ort durch Herausziehen eines Fadens oder Bandes vorgesehen werden, bieten jedoch ebenfalls besseren Schutz gegen Schmutz und Nässe als Schnitte oder Perforierungen nach dem Stand der Technik.

[0067] Vorzugsweise erfolgen die Teilüberlappungen der Schutzabdeckungs-Einzelbahnen von den Rändern der Bahn 1 her, d.h. die beiden äußersten Schutzabdeckungs-Einzelbahnen, in Fig. 4a die Bahnen 3, 3"', liegen teilweise über den innerhalb davon befindlichen (3', 3"), um nicht auf eine bestimmte Verlegerichtung beschränkt zu sein.

[0068] Fig. 4b deutet schematisch an, wie zwei Bahnen 1 gemäß Fig. 4a beim Verlegen übereinander zu liegen kommen. Von der unteren Bahn ist ein Teil der Schutzabdeckung, d.h. die Einzelbahn 3 aus Fig. 4a, abgezogen, so dass die Selbstklebefläche 2 im Bereich des Längsrandes freiliegt. Darauf wird überlappend eine weitere Bahn 1 aufgeklebt, von deren Unterseite (nicht dargestellt) jegliche Schutzabdeckungen bereits entfernt sind. Die Breite der Überlappung 5 (durch die strichlierten Linien in der Figur angegeben) entspricht dem geringsten Abstand der Teilüberlappung der Schutzabdeckungsbahnen zum Rand der Bahn 1, in Fig. 4 dem Abstand zwischen der Teilüberlappung von 3 über 3' und dem Rand.

[0069] In Fig. 5 ist die Anordnung von erfindungsgemäßen Bahnen 1 nach dem Verlegen dargestellt. Sie überlappen einander um die mit 5 angegebene Breite. In diesem Bereich 5 wurde die Schutzabdeckung 3 von der Oberseite jeder Bahn 1 abgezogen, so dass direkte Verklebung zweier Selbstklebeflächen 2, also Cohäsionsklebung, vorliegt. Die Schutzabdeckung an der Unterseite jeder Bahn 1 wurde zur Gänze entfernt, wodurch vollflächiger Kontakt zwischen dem Substrat S und einer Selbstklebefläche 2 jeder Bahn 1 gegeben ist. Der in der Zeichnung erkennbare Zwischenraum zwischen den einzelnen Bahnen darf in der Praxis natürlich nicht auftreten, kommt aufgrund der geringen Dicke der Bahnen (wenige mm) kaum vor und ist durch Sorgfalt beim Verlegen auch leicht gänzlich zu vermeiden.

[0070] An der Oberseite der eine Lage bildenden Bahnen 1 ist außer im Bereich der Überlappungen die Schutzabdeckung 3 weiterhin vorhanden, so dass die oberseitigen Selbstklebeflächen 2 bis zum Aufkleben der nächsten Bahnlage vor Schmutz und Nässe geschützt bleiben.

[0071] Anhand dieser Fig. 5 lässt sich der Verlegevorgang von bevorzugten Dichtungs- bzw. Isolierbahnen der Erfindung am geeignetsten beschreiben. Besonders bevorzugte Dichtungs- und Isolierbahnen 1 der Erfindung weisen an beiden Oberflächen vollflächig vorgesehene Selbstklebeflächen 2 mit darüberliegenden Schutzabdeckungen 3 auf, die an mehreren Stellen 4, insbesondere in regelmäßigen Abständen über die gesamte Breite der Bahnen, erfindungsgemäß in Form von mehreren teilüberlappenden Trennschichtbahnen (3, 3', 3", 3"') ausgeführt, sowie gegebenenfalls durch Einarbeitung von Fäden oder Bändern geschwächt und/oder in nach dem Stand der Technik bekannter Weise geteilt oder geschwächt, sind.

[0072] Das Verlegen solcher Bahnen auf einem Substrat, wie z.B. einem Dach oder an einer Kelleraußenwand, erfolgt erfindungsgemäß folgendermaßen (in Fig. 5 von rechts nach links):

[0073] Eine erste Bahn 1 wird auf das Substrat S nach den Fachregeln am tiefsten Punkt aufgelegt oder -klebt, indem jegliche Schutzabdeckung(en) 3 von der Unterseite - d.h. der dem Substrat (S) zugewandten Seite - der Bahn 1 abgezogen wird/werden, während die Bahn 1 langsam auf dem Substrat ausgerollt wird. Danach wird eine zweite Bahn 1 auf das Substrat S aufgelegt oder -klebt, wobei die erste und die zweite Bahn an ihren Längsrändern teilweise überlappen 5. Dabei wird/werden wiederum jegliche Schutzabdeckung(en) 3 von der Unterseite der zweiten Bahn abgezogen und gleichzeitig während des Ausrollens der zweiten Bahn die Schutzabdeckung 3 der ersten Bahn im Bereich der Überlappung 5 entlang einer entsprechenden vordefinierten Trennlinie 4, gegebenenfalls nach vorheriger Herstellung einer Schwächung durch Herausziehen eines eingearbeiteten Fadens oder Bandes, abgezogen, um die Selbstklebeflächen 2 beider Bahnen im Überlappungsbereich 5 freizulegen und homogen miteinander über Cohäsionskräfte zu verkleben.

[0074] In der Folge werden die dritte und alle weiteren Bahnen auf das Substrat S und - im Bereich der Überlappungen 5 - nacheinander auf die jeweils vorhergehende Bahn auf dieselbe Weise wie eben beschrieben aufgeklebt, bis das Substrat den gewünschten Bedeckungsgrad mit Bahnen 1 aufweist; normalerweise, bis es völlig abgedeckt ist. Abschließend wird die letzte, über den Rand des Substrats hinausgehende Bahn zurechtgeschnitten, was gemäß vorliegender Erfindung bevorzugt entlang einer erfindungsgemäßen Teilüberlappung der Schutzabdeckung(en) 3, 3', 3", 3"' oder einer Schwächung oder einer herkömmlich vordefinierten Trennlinie (Schlitz, Prägung, Falz oder Nut) erfolgen kann. Dieser weggeschnittene Überstand ist weiterhin mit Schutzabdeckung(en) versehen und kann gegebenenfalls für die nächste Lage - eventuell als am Rand liegende Bahn, ohne eine ganze Bahn 1 zerschneiden zu müssen - verwendet werden.

[0075] Fig. 6 zeigt, wie bereits erwähnt, die erfindungsgemäße Anordnung einzelner teilüberlappender Schutzabdeckungsbahnen 3, 3', 3" auf einer Selbstklebefläche 2 einer Bahn 1, wobei die Teilüberlappungen auf der (nicht dargestellten) zweiten Hälfte der Bahn 1 in entgegengesetzter Richtung erfolgen, um nicht auf eine bestimmte Verlegerichtung eingeschränkt zu sein.

[0076] Fig. 7a zeigt eine Variante der erfindungsgemäßen Bahn aus Fig. 2b, wobei zusätzlich zu den vordefinierten Trennlinien 4 in Längsrichtung eine weitere vordefinierte Trennlinie 4 in Querrichtung nahe dem Querrand der Bahn 1 vorgesehen ist. Diese zusätzliche vordefinierte Trennlinie 4, vorzugsweise in Form von erfindungsgemäßen teilüberlappenden Trennschichtbahnen, dient der Überlappung bei der Herstellung des so genannten "Kopfstoßes" beim Verlegen der Bahnen. Unter diesem Kopfstoß versteht man das Aufeinanderstoßen zweier Bahnen an ihren Querrändern, was z.B. in Fällen erforderlich ist, wo das zu bedeckende Substrat breiter als die Länge der Bahn(en) ist. Auch beim Kopfstoß werden die Bahnen in überlappender Beziehung verlegt, was durch erfindungsgemäße teilüberlappende Schutzabdeckungs-Einzelbahnen - oder auch Schwächungen - in analoger Weise wie oben beschrieben vereinfacht wird.

[0077] Fig. 7b stellt wiederum in schematischer isometrischer Teilansicht eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform erfindungsgemäßer Dichtungs- bzw. Isolierbahnen dar, wobei an der Unterseite einer Bahn 1 gemäß Fig. 7a Wärmedämmelemente 7 vorgesehen sind. Selbige erstrecken sich in regelmäßigen Abständen in Querrichtung und sind mit der Bahn 1 an deren Unterseite verklebt oder verschmolzen.

[0078] Die Wärmedämmungen 7 bestehen üblicherweise aus herkömmlichem Polystyrol, vorzugsweise in Form eines expandierten (EPS) Partikel- oder Struktur-Schaumstoffs, wie er seit längerem zur Wärmeisolierung von Gebäuden verwendet wird. Es kann jedoch auch jedes andere für diesen Zweck geeignete Material eingesetzt werden, solange die Vorteile der Erfindung, d.h. die Vereinfachung des Verlegens, erhalten bleiben.

[0079] In Fig. 8a ist die Ausführungsform aus Fig. 7b im Längsquerschnitt dargestellt. Derartige mit Wärmedämmung 7 versehene Bahnen 1 ermöglichen eine weitere Zeit- und Kostenreduktion bei der Dachdeckung bzw. Wandverkleidung, da zwei Lagen, nämlich Wärmedämmung und die nächste Dichtungslage, gleichzeitig verlegt werden können. Lagerung und Transport dieser Bahnen erfolgt üblicherweise in Form von so genannten "Rollbahnen", d.h. ebenfalls zu einer Rolle aufgewickelt, wobei die Wärmedämmelemente normalerweise nach außen weisen. Bei Einstellung geeigneter Abstände zwischen den Wärmedämmungen 7 ist aber auch eine inverse Wicklung möglich.

[0080] Eine Variante dieser Rollbahnen ist in Fig. 8b dargestellt, wobei eine Bahn 1 mit oberseitiger Selbstklebefläche 2, Schutzabdeckung 3 und vordefinierter Trennlinie 4 für den Kopfstoß an der Unterseite mit nur zwei kompakteren Wärmedämmelementen 7 versehen sind. Derartige Bahnen sind normalerweise kürzer als Rollbahnen (nur etwa 2-5 m) und werden zusammengeklappt in Form von so genannten "Klappbahnen" gelagert, wie in Fig. 8c dargestellt.

[0081] Fig. 9 zeigt schließlich eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung im Querschnitt, wobei zumindest eine der am Rand befindlichen Schutzabdeckungen über diesen Rand, insbesondere über dessen gesamte Länge, hinausragt, um einen Sicherheitsstreifen 3* zu bilden. In Fig. 9 ist - in analoger Weise wie in Fig. 5 - das überlappende Verlegen derartiger Bahnen dargestellt. Die Verlegerichtung entspricht in dieser Darstellung wiederum der Richtung von rechts nach links, und das Verlegen erfolgt ähnlich wie im Zusammenhang mit Fig. 5 beschrieben. Allerdings wird in dieser Ausführungsform jede Bahn nicht vollflächig auf die durch Abziehen des randständigen Teils der Schutzabdeckung 3 der vorherigen Bahn (entlang einer nicht dargestellten vordefinierten Trennlinie) freigelegte Selbstklebefläche m, sondern etwas zum (linken) Rand hin versetzt aufgeklebt, so dass entlang der Überlappung ü ein Streifen Selbstklebefläche (m-ü) nicht von der Unterseite der nachfolgenden Bahn bedeckt wird. Der überstehende Sicherheitsstreifen 3* jeder Bahn wird nun über deren Rand hinunter gebogen und auf diese freie Selbstklebefläche 2 aufgeklebt, so dass die (senkrechte) Seitenfläche der Bahn und in der Folge wiederum die gesamte Oberfläche aller Bahnen mit Schutzabdeckung 3 geschützt bleiben, bevor die nächste Lage aufgebracht wird.

[0082] Durch derartige Sicherheitsstreifen können beim Verlegen der erfindungsgemäßen Bahnen 1 auch die bisher freiliegenden Seitenflächen der Bahnen vor Verschmutzung und Nässe geschützt bleiben. Vorzugsweise entspricht die Breite b des Sicherheitsstreifens 3* somit zumindest dieser freigelassenen Selbstklebefläche plus der Dicke d der Bahn, wie aus nachfolgender Gleichung hervorgeht:

b:
Breite des Sicherheitsstreifens 3*,
d:
Dicke der Bahn 1,
m:
Mindestabstand der nächstgelegenen vordefinierten Trennlinie 4 vom Rand;
ü:
Breite der Überlappungen 5 der Bahnen beim Verlegen.


[0083] Falls b größer als die Summe aus d + (m-ü) ist, werden beim Verlegen durch die Sicherheitsstreifen 3* ähnliche Teilüberlappungen gebildet, wie in Fig. 6 dargestellt, was den Stoß zwischen den Schutzabdeckungen 3 zweier überlappender Bahnen 1 wiederum zusätzlich abdeckt und schützt. Diese Variante stellt daher eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.

[0084] Die vorliegende Erfindung lässt sich nicht nur auf die oben beschriebenen sondern prinzipiell auf sämtliche z.B. bei der Dachdeckung oder der Isolierung von Kelleraußenwänden verwendete Arten von Dichtungs- und Isolierbahnen anwenden - selbst auf die in der obersten Lage von Dachdeckungen eingesetzten Bahnen, falls darauf noch zumindest ein weiterer Belag (beispielsweise ein Bodenbelag, Dachgarten-Untergrund etc.) folgt.

[0085] Es versteht sich daher von selbst, dass, obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf konkrete Beispiele erklärt wurde, zahlreiche Modifikationen daran vorgenommen werden können, die ebenfalls im Schutzbereich der Erfindung liegen.


Ansprüche

1. Dichtungs- bzw. Isolierbahn aus (Polymer-)Bitumen, insbesondere zur Dachabdeckung und Verkleidung von Kelleraußenwänden, mit zumindest einer zumindest auf einem Teil einer der Oberflächen der Bahn vorgesehenen Selbstklebefläche aus Klebermaterial, wobei die oder jede Selbstklebefläche mit einer abziehbaren Schutzabdeckung versehen ist, wobei zumindest eine Schutzabdeckung zumindest einer Selbstklebefläche in Form von entlang vordefinierter Trennlinien getrennt voneinander abziehbaren Teilen ausgeführt ist,
   dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzabdeckung (3) zumindest einer Selbstklebefläche (2) einer Oberfläche der Bahn (1) an einer oder mehreren vordefinierten Trennlinien (4) in Form von mehreren teil überlappenden Trennschichtbahnen (3, 3', 3", 3"') ausgeführt ist.
 
2. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der vordefinierten Trennlinien (4) in Form einer Schwächung der Schutzabdeckung (3) einer Selbstklebefläche (2) durch Einarbeitung eines Fadens oder Bandes, z.B. aus Kunststoff, Metall oder Verbundmaterial, ausgeführt ist.
 
3. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zumindest eine der vordefinierten Trennlinien (4) in an sich bekannter Weise durch Schlitzung, Perforierung, Prägung, Falzen und/oder Stanzen der Schutzabdeckung ausgeführt ist.
 
4. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Oberfläche der Bahn (1) zur Gänze mit einer Selbstklebefläche (2) und Schutzabdeckung (3) versehen ist.
 
5. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzabdeckung (3) in regelmäßigen Abständen über die gesamte Breite der Bahn (1) in Längsrichtung in Form von mehreren teilüberlappenden Trennschichtbahnen (3, 3', 3", 3"'), sowie gegebenenfalls zusätzlich durch Einarbeitung eines Fadens oder Bandes geschwächt und/oder geschlitzt, perforiert, geprägt, gefalzt und/oder gestanzt, ausgeführt ist.
 
6. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzabdeckung(en) (3) in der Nähe zumindest eines Querrandes der Bahn (1) auch in Querrichtung in Form von teilüberlappenden Trennschichtbahnen (3, 3""), sowie gegebenenfalls zusätzlich durch Einarbeitung eines Fadens oder Bandes geschwächt und/oder geschlitzt, perforiert, geprägt, gefalzt und/oder gestanzt, ausgeführt ist.
 
7. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mindestabstand der vordefinierten Trennlinien (4) zum nächstgelegenen Rand der Bahn (1) der Breite von beim Verlegen der Bahn gebildeten Überlappungen (5) entspricht.
 
8. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der am Rand befindlichen Trennschichtbahnen (3, 3"', 3"") über diesen Rand, vorzugsweise über dessen gesamte Länge, hinausragt, um einen Sicherheitsstreifen (3*) zu bilden.
 
9. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Sicherheitsstreifens (3*) folgender Gleichung genügt:

b:   Breite des Sicherheitsstreifens,

d:   Dicke der Bahn,

m:   Mindestabstand der nächstgelegenen vordefinierten Trennlinie (4) vom Rand;

ü:   Breite der Überlappungen (5) der Bahnen beim Verlegen.


 
10. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf zumindest einem Teil der gegenüberliegenden Oberfläche der Bahn (1) ebenfalls zumindest eine Selbstklebefläche (2), einschließlich zugehöriger Schutzabdeckung(en) (3), vorgesehen ist.
 
11. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebermaterial der Selbstklebefläche(n) (2) auf der einen Oberfläche der Bahn (1) dasselbe wie jenes der Selbstklebefläche(n) (2) auf der gegenüberliegenden Oberfläche der Bahn (1) ist.
 
12. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzabdeckung(en) (3) auf der/den Selbstklebefläche(n) (2) auf der gegenüberliegenden Oberfläche der Bahn (1) wie in einem der Ansprüche 1 bis 9 definiert ist/ sind.
 
13. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf zumindest einem Teil der gegenüberliegenden Oberfläche der Bahn (1) eine oder mehrere Oberflächenmodifizierung(en) (6) vorgesehen ist/ sind.
 
14. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenmodifizierung(en) (6) aus nicht ablösbaren Folien, Naturschieferplättchen, gefärbten Sandpartikeln, Feinsand und Talkum ausgewählt ist/sind.
 
15. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der gegenüberliegenden Oberfläche der Bahn (1) mit einer Wärmedämmung (7) versehen, vorzugsweise verklebt bzw. verschmolzen, ist.
 
16. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmedämmung aus Polystyrol, vorzugsweise in Form eines expandierten (EPS), Partikel- oder Struktur-Schaumstoffs, besteht.
 
17. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Selbstklebeflächen (2) thermisch aktivierbare Selbstklebeflächen sind.
 
18. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Selbstklebeflächen (2) Kalt-Selbstklebeflächen sind.
 
19. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das (Polymer-)Bitumen Einsätze bzw. Armierungen enthält.
 
20. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze bzw. Armierungen aus Aluminiumfolien, Glasgeweben, Glasgittern, Glasvliesen, Kunststoffvliesen und Kombinationen davon ausgewählt sind.
 
21. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (1) bis zu ihrer Verwendung in zu einer Rolle aufgewickelter Form vorliegt.
 
22. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (1) bis zu ihrer Verwendung in Form einer Rollbahn oder Klappbahn vorliegt.
 




Zeichnung