[0001] Die vorliegende Anmeldung ist eine aus Gründen der Einheitlichkeit gemäß Art. 82
EPÜ von der EP-Stammanmeldung mit der Nummer 01 911 228.3-2303 abgezweigte Teilanmeldung.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Dichtungs- bzw. Isolierbahnen aus (Polymer-)Bitumen,
insbesondere zur Dachabdeckung und Verkleidung von Kelleraußenwänden, sowie Verfahren
zur Verlegung solcher neuer Bahnen an Bauwerksdächern und -wänden.
[0003] Gebäude bedürfen bekanntlich umfassender Abdichtung und Isolierung gegen äußere Einflüsse
wie Nässe und Kälte. Solchen Einflüssen sind besonders Dächer und Keller, insbesondere
Kelleraußenwände, ausgesetzt, weswegen hier üblicherweise eine Vielzahl von Dichtungs-
und Isolierbahnen zum Einsatz kommt, wie z.B. Dampfsperren, Dampfbremsen, Wärmeisolierungen,
Ausgleichslagen etc.
[0004] Als derartige Bahnen sind nach dem Stand der Technik zumeist mehrschichtige, einseitig
klebende ("selbstklebend" oder thermisch aktivierbar, z.B. durch "Flämmen") Dach-,
Dichtungs- und Isolierbahnen aus Polymerbitumen ohne Einlagen (homogen) oder mit diversen
Einlagen bzw. Armierungen (z.B. Aluminiumfolien, Glasgewebe, Glasgitter, Glasvlies,
Kunststoffvliese und Kombinationen dieser Stoffe) sowie mit unterschiedlichen Oberflächen
(z.B. nicht ablösbaren Folien, Naturschieferplättchen, gefärbten Sandpartikeln, Feinsand,
Talkum) auf dem Gebiet allgemein bekannt.
[0005] Die GB-A-2.253.184 offenbart Bahnen aus Kunststoff, an deren Unterseite sich quer
über die Breite der Bahn erstreckende, in Längsrichtung der Bahn aneinander anliegende
Isolierplatten (aus Stein- oder Glaswolle, Polymerschaum, Kork, Holzwollzement oder
expandiertem Perlit) aufgeklebt sind, wobei die Bahnen in aufgerolltem Zustand transportiert
und gelagert werden ("Rollbahnen").
[0006] Auch Oberflächen aus synthetischen Folien (z.B. PE, PP) sind bekannt, die beispielsweise
als Unterlage für nachfolgende (selbstklebende) Bahnen dienen oder durch Anschmelzen
(z.B. mit offener Flamme oder Heißluft) die Aktivierung der Klebekraft der darunter
befindlichen Schicht derselben Bahn bewirken und somit eine Klebeverbindung mit der
nächstfolgenden Lage der Gesamtkonstruktion (z.B. Dach), wie z.B. Wärmedämmung, Bitumenbahn
etc., ermöglichen.
[0007] Die Verarbeitung der einzelnen Dichtungs- und Isolierbahnen erfolgt üblicherweise
durch Ausrollen der einzelnen Bahnen, die nach der Herstellung vorwiegend in Form
von auf sich selbst aufgewickelten Rollen vorliegen, auf den Untergrund, und das normalerweise
in überlappender Beziehung zueinander, um Stöße zwischen den Bahnen zu vermeiden,
die potenzielle Problemstellen darstellen würden. Das Ausmaß der Überlappung kann
je nach Art und Zweck der Bahn zwischen wenigen Zentimetern bis zur halben Breite
der Bahn betragen, liegt aber vorzugsweise im Bereich von 8 - 12 cm.
[0008] Bei den bekannten Selbstklebebahnen ist die selbstklebende Fläche normalerweise an
der Unterseite vorgesehen, die nach dem Aufwickeln auf sich selbst die Außenseite
der Rolle darstellt, um die Rollen beim Aufbringen auf z.B. Dächer einfach liegend
abrollen und mit dem Untergrund (z.B. Betonsubstrat oder eine darunter liegende Bahn
oder Wärmedämmung) verkleben zu können. Die Selbstklebende Fläche ist mit einer durchgehenden,
ununterbrochenen Abdeckung (Trennschicht) aus (gegebenenfalls silikonisiertem) Papier,
Folie oder anderem leicht ablösbarem Material zur Verhinderung des Verklebens der
Bahnen in der Rolle versehen, die bei der Verarbeitung der Bahn an der Baustelle beim
Aufrollen der Bahnen abgezogen wird und somit die selbstklebende Fläche freigibt.
[0009] Die Trennschicht bedeckt dabei in einem Stück und auch ohne jegliche Trennungsbehelfe
einseitig die gesamte Breite der Polymer-Bitumenbahn mit unterschiedlicher Breite
(vorzugsweise jedoch 1 m) und die gesamte Länge.
[0010] Ebenfalls bekannt sind Bahnen, bei denen nur der für die Überlappung vorgesehene
Rand selbstklebend ausgeführt und in der bevorzugten Breite (8 - 12 cm) mit einer
der obigen Abdeckungen (Abziehfolien) versehen ist. Beispiele für derartige Bahnen
finden sich etwa in der US-Anmeldung Nr. 4.421.807.
[0011] Weiters bekannt sind Selbstklebe-Bahnen, bei denen die Abdeckung auf der Unterseite
zwar ununterbrochen über die gesamte Breite der Bahn geht, ihre Klebung an der Bahn
jedoch nur partiell (z.B. in eine, vorzugsweise Längs-, Richtung oder punktuell an
diversen Stellen der Unterseite) erfolgt.
[0012] Trotz relativ guter Dicht- und Isolierleistung dieser Bahnen nach dem Stand der Technik
weisen sie eine Reihe von Nachteilen auf.
[0013] Das Hauptproblem liegt bei der Verarbeitung der Bahnen, da diese auf bestimmte äußere
Bedingungen beschränkt ist. Wie zuvor erwähnt werden Dichtungs- und Isolierverkleidungen
von z.B. Dächern und Kelleraußenwänden mehrlagig, d.h. eine Bahnlage nach der anderen,
aufgebracht (aufgeklebt), was - je nach Größe der zu isolierenden Fläche - mitunter
viele Tage Zeit in Anspruch nehmen kann. Insbesondere bei der Dachdeckung tritt dabei
das Problem auf, dass die jeweils aufgebrachten Bahnen vor dem Aufkleben der nächsten
Lage verschmutzen oder bei ungünstiger Witterung nass werden können, was zu Beeinträchtigungen
der Klebung, aber auch der Dicht- und Isolierleistung, z.B. Blasenbildung zwischen
den Lagen, führen kann.
[0014] Aus diesem Grund müssen die Bahnoberflächen vor dem Aufbringen der darauffolgenden
Bahnen sorgfältig gereinigt und gegebenenfalls getrocknet oder trocknen gelassen werden,
was zusätzliche Arbeits- oder Wartezeit und somit längere Verlegungszeiten und höhere
Kosten mit sich bringt.
[0015] Zudem benötigen die selbstklebenden Flächen zumeist eine Arbeitstemperatur von zumindest
5°C, vorzugsweise zumindest 9-10°C, um ausreichende Klebewirkung zu gewährleisten,
ohne dass thermische Aktivierung erforderlich wäre. Bei zu niedrigen Verarbeitungstemperaturen
ist aber nicht nur die Klebewirkung bei der Verarbeitung beeinträchtigt, sondern es
leidet auch die Langzeitklebeleistung und damit unter Umständen auch die Dichtheit
der Klebeverbindung, d.h. es können sich im Laufe der Zeit Mikrokanäle zwischen den
miteinander verklebten Flächen bilden, durch die allmählich Feuchtigkeit unter die
Dichtungsbahn gelangen kann.
[0016] Schließlich liegt ein weiteres Problem darin, dass die miteinander verklebten Oberflächen
heterogene Grenzflächen bilden, d.h. die Materialien der Klebefläche einer Bahn und
der Oberfläche der darunter liegenden unterscheiden sich deutlich voneinander, was
die Klebewirkung nicht begünstigt.
[0017] Aus den US-Anmeldungen Nr. 4.091.135 und Nr. 4.386.981 sind Dachbahnen mit Schutzabdeckungen
(Abziehfolien) auf der Klebefläche bekannt, die in Längsrichtung durch Perforationen
bzw. Nuten oder Schlitze geschwächt bzw. mehrteilig ausgeführt ist, um Teile der Abziehfolie
voneinander getrennt abziehen zu können. Damit bleibt beim Verlegen ein Teil der Klebefläche
weiterhin mit der Abziehfolie geschützt, während von einem anderen Teil die Folie
bereits abgezogen und selbiger mit der nächsten Bahn verklebt werden kann. Das Problem,
dass an den Schlitzstellen bzw. durch die Perforationen hindurch Schmutzstoffe und
Wasser auf die Klebefläche gelangen können, bleibt hingegen bestehen.
[0018] Die US-Anmeldung Nr. 5.916.654 beschreibt Bahnen, bei denen unterhalb eines Schlitzes
bzw. von Perforierungen zwischen zwei Teilabschnitten der Abziehfolie ein Streifen
auf die Klebefläche aufgeklebt ist, dessen Zweck das leichtere Lösen der Abziehfolie
von der Klebefläche - aufgrund der schwächeren Haftung der Folie auf dem Streifen
(im Vergleich zu jener auf der Klebefläche) - ist. Der aus Kunststoff oder Papier
oder einem Verbund daraus bestehende Streifen kann beim Verlegen entfernt werden oder
auch nicht; d.h., er kann auch nach dem Verlegen derartiger Bahnen zwischen denselben
vorhanden sein, was die Haftung an diesen Stellen beeinträchtigt.
[0019] Ziel der Erfindung ist somit die Beseitigung der obigen Probleme durch Bereitstellung
von verbesserten Bahnen zur Bauwerksabdichtung und -isolierung.
[0020] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch Bereitstellung einer Dichtungs- bzw. Isolierbahn
aus (Polymer-)Bitumen, insbesondere zur Dachabdeckung und Verkleidung von Kelleraußenwänden,
mit zumindest einer zumindest auf einem Teil einer der Oberflächen der Bahn vorgesehenen
Selbstklebefläche aus Klebermaterial erreicht, wobei die oder jede Selbstklebefläche
mit einer abziehbaren Schutzabdeckung versehen ist, wobei zumindest eine Schutzabdeckung
zumindest einer Selbstklebefläche in Form von entlang vordefinierter Trennlinien getrennt
voneinander abziehbaren Teilen ausgeführt ist, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
die Schutzabdeckung zumindest einer Selbstklebefläche einer Oberfläche der Bahn an
einer oder mehreren vordefinierten Trennlinien in Form von mehreren teilüberlappenden
Trennschichtbahnen ausgeführt ist.
[0021] In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung können die vordefinierten Trennlinien
neben der Vorsehung in Form von mehreren teilüberlappenden Trennschichtbahnen auch
durch eine Kombination davon mit dem in der eingangs erwähnten Stammanmeldung weiterverfolgten
Merkmal des Vorsehens von Schwächungen mittels Einarbeitung von Fäden oder Bändern,
z.B. aus Kunststoff, Metall oder Verbundmaterial, und/oder mit an sich bekanntem Schlitzen,
Prägen, Falzen, Stanzen und/oder Perforieren bereitgestellt werden.
[0022] In bevorzugten Ausführungsformen ist eine erfindungsgemäße Dichtungs- bzw. Isolierbahn
auf einer Oberfläche zur Gänze mit einer Selbstklebefläche und Schutzabdeckung versehen.
[0023] Dadurch ist nach dem Verlegen einer Lage der vorliegenden Bahnen, was - wie bereits
erwähnt - in überlappender Beziehung der Bahnen zueinander erfolgt, die Oberfläche
vor Verschmutzung und Nässe bestens geschützt, da vor dem Aufbringen der nächsten
Lage die Schutzabdeckung(en) nur im Bereich der Überlappungen abgezogen werden muss
(müssen), während der Rest der Schutzabdeckung(en) vorerst auf der/den Selbstklebefläche(n)
verbleibt.
[0024] Die Schutzabdeckung schützt somit nicht nur die Selbstklebeflächen vor dem Verkleben
mit der anderen Oberfläche der Bahn bei Lagerung im aufgerollten Zustand sowie vor
Beschädigungen, sondern schützt auch nach dem Verlegen die Lagenoberfläche. Daher
kann der Verlegevorgang wesentlich vereinfacht und beschleunigt werden, da die bisher
aufwändige Reinigung und Trocknung der Lagenoberfläche vor dem Aufbringen der nächsten
Lage großteils entfallen kann. Dadurch werden nicht nur Zeit und Kosten gespart sondern
es kann auch bei ungünstigeren Witterungsbedingungen als bisher gearbeitet werden.
[0025] In Kombination mit den erfindungsgemäßen teilüberlappenden Trennschichtbahnen gegebenenfalls
vorgesehene Schwächungen der Schutzabdeckung sind an den entsprechenden Stellen entweder
bereits im Vorhinein in an sich bekannter Weise durch Falzen, Prägen oder Stanzen
vorgesehen oder sind durch Herausziehen von in die Schutzabdeckung eingearbeiteten
Fäden oder Bändern, z.B. aus Kunststoff, Metall oder Verbundmaterial, vorsehbar. Durch
letztere Ausführungsform wird ein unbeabsichtigtes Abtrennen von Teilen der Schutzabdeckung
während der Lagerung verhindert, die beabsichtigten Schwächungen sind aber vor Ort
leicht in der Schutzabdeckung anbringbar.
[0026] Vorzugsweise ist die Schutzabdeckung in regelmäßigen Abständen über die gesamte Breite
der Bahn in Längsrichtung in Form von mehreren teilüberlappenden Trennschichtbahnen
ausgeführt, sowie gegebenenfalls zusätzlich durch eingearbeitete Fäden geschwächt
und/oder durch an sich bekannte Maßnahmen wie Schlitzen, Perforieren, Prägen, Stanzen
und Falzen in mehreren Teilen abziehbar ausgeführt. Dies erhöht die Flexibilität beim
Verlegen der Bahnen, da nicht nur die Breite der Überlappungen bei einer großen Anzahl
an Trennstellen nahezu frei gewählt werden kann, sondern auch die Bahn am Rand des
Substrats (z.B. Dach, Kelleraußenwand) entlang der Trennstellen leichter und exakter
zurechtgeschnitten werden kann. Außerdem bleiben die weggeschnittenen Teile der Bahn
mit Schutzabdeckung überzogen und können leichter weiterverwendet werden.
[0027] In einer bevorzugten Variante sind die Schutzabdeckungen der Bahnen gemäß vorliegender
Erfindung auch in der Nähe zumindest eines Querrandes, insbesondere beider Querränder,
der Bahn auch in Querrichtung erfindungsgemäß in Form teilüberlappender Trennschichtbahnen
ausgeführt bzw. zusätzlich geschwächt und/oder geteilt ausgeführt, um den "Kopfstoß",
d.h. die Überlappungsstellen der Bahnen beim Kopf-an-Kopf-Verlegen, ebenso einfach
und mit denselben Vorteilen wie beim Überlappen in Längsrichtung bewerkstelligen zu
können.
[0028] Vorzugsweise entspricht bei der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn der
Mindestabstand der vordefinierten Trennlinien von den jeweils nächstgelegenen Rändern
der Breite der beim Verlegen der Bahn gebildeten Überlappungen, um Haftfestigkeit
und Dichtheit der verlegten Bahnen untereinander zu gewährleisten.
[0029] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ragt zumindest eine
der am Rand befindlichen Schutzabdeckungen über diesen Rand, insbesondere über dessen
gesamte Länge, hinaus, um einen Sicherheitsstreifen zu bilden. Die Breite dieses Sicherheitsstreifens
genügt vorzugsweise folgender Gleichung:
- b:
- Breite des Sicherheitsstreifens,
- d:
- Dicke der Bahn,
- m:
- Mindestabstand der nächstgelegenen vordefinierten Trennlinie vom Rand;
- ü:
- Breite der Überlappungen der Bahnen beim Verlegen.
[0030] Durch derartige Sicherheitsstreifen können beim Verlegen der erfindungsgemäßen Bahnen
auch die bisher freiliegenden Seitenflächen der Bahnen vor Verschmutzung und Nässe
geschützt bleiben. Beim Verlegen einer Bahn erfolgt die Überlappung nach dem Abziehen
der randständigen Schutzabdeckung der vorherigen Bahn in dieser Ausführungsform nicht
über die gesamte freiliegende Selbstklebefläche sondern etwas zum Rand hin versetzt,
sodass ein Streifen Selbstklebefläche nicht von der Unterseite der Bahn bedeckt wird.
Der überstehende Sicherheitsstreifen wird über den Rand hinunter gebogen und auf diese
freie Selbstklebefläche aufgeklebt, so dass die Seitenfläche der Bahn und wiederum
die gesamte Oberfläche aller Bahnen mit Schutzabdeckung geschützt bleiben. In der
bevorzugten Ausführungsform entspricht die Breite des Sicherheitsstreifens somit vorzugsweise
zumindest dieser freigelassenen Selbstklebefläche, die sich aus obiger Gleichung errechnet.
[0031] Bevorzugte Dichtungs- bzw. Isolierbahnen weisen weiters auf zumindest einem Teil
der gegenüberliegenden Oberfläche ebenfalls zumindest eine Selbstklebefläche, einschließlich
zugehöriger Schutzabdeckung(en) auf, wodurch die Haftung der (überlappenden) Bahnen
aneinander gegenüber den Fällen, wo Selbstklebeflächen z.B. auf nicht selbstklebendem
(Polymer-)Bitumen haften sollen, deutlich verbessert wird.
[0032] Wenn das Klebermaterial der Selbstklebeflächen auf der einen Oberfläche der Bahnen
dasselbe wie jenes der Selbstklebeflächen auf der gegenüberliegenden Oberfläche ist,
wodurch gegenüber dem Stand der Technik, wo heterogene Grenzflächen, d.h. Grenzflächen
zwischen unterschiedlichen Materialien, zwischen den Bahnen gebildet werden, kann
die Festigkeit und Dauerhaftigkeit der Klebeverbindung maximiert werden. Mit solchen
besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Bahnen werden beim Verlegen jeweils homogene
Grenzflächen gebildet, wobei statt Adhäsionskräften wie nach dem Stand der Technik
Cohäsionskräfte die Klebewirkung hervorrufen.
[0033] Die Schutzabdeckungen auf den Selbstklebeflächen der gegenüberliegenden Oberfläche
der Bahn sind vorzugsweise ebenso beschaffen wie jene der ersten Oberfläche, d.h.
als teilüberlappende Einzelbahnen ausgeführt sowie gegebenenfalls zusätzlich dazu,
d.h. in Kombination damit, durch Einarbeitung von Fäden oder Bändern geschwächt und/oder
geschlitzt, perforiert, geprägt, gestanzt und/oder gefalzt, insbesondere an zahlreichen
Stellen in regelmäßigen Abständen, um die oben genannten Verlegevorteile beidseitig
zur Geltung kommen zu lassen.
[0034] Eine Variante der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahnen sieht vor, dass
auf zumindest einem Teil der gegenüberliegenden Oberfläche eine oder mehrere Oberflächenmodifizierung(en)
vorgesehen ist/sind. Somit können statt oder zusätzlich zu Selbstklebeflächen auch
modifizierte (Polymer-)Bitumen-Oberflächen vorgesehen sein, die sich als besonders
nützlich erweisen, wenn die Bahnen der Erfindung z.B. auf Beton verlegt werden, wo
Selbstklebung nicht ausreichend effizient wäre sondern das Bitumen selbst erhitzt
und angeschmolzen werden muss, um fest am Untergrund zu haften.
[0035] Die Oberflächenmodifizierungen können in bekannter Weise aus nicht ablösbaren Folien,
Naturschieferplättchen, gefärbten Sandpartikeln, Feinsand und Talkum ausgewählt werden,
um der Oberfläche gewünschte Eigenschaften zu verleihen, deren Vorteile später detaillierter
besprochen werden.
[0036] In einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahnen
kann zumindest ein Teil der gegenüberliegenden Oberfläche der Bahn mit einer Wärmedämmung
versehen, vorzugsweise verklebt bzw. verschmolzen, sein. Dies verleiht bekannten Kombinationen
von Dichtungsbahnen und Wärmedämmung in Form von so genannten Rollbahnen oder (kürzere
Bahnen, z.B. 3-5 m) Klappbahnen die Vorteile der Erfindung, d.h. die Selbstklebung
mit unterteilter Schutzabdeckung an der Oberfläche.
[0037] Die Wärmedämmung kann dabei in bekannter Weise aus Polystyrol, vorzugsweise in Form
eines expandierten (EPS), Partikel- oder Struktur-Schaumstoffs, bestehen, welches
ausgezeichnete Wärmedämmeigenschaften aufweist.
[0038] Sämtliche Selbstklebeflächen der erfindungsgemäßen Bahnen können thermisch aktivierbare
Selbstklebeflächen oder aber Kalt-Selbstklebeflächen sein, um ein Verlegen unter jeglichen
Witterungs- und Untergrundbedingungen zu ermöglichen.
[0039] Das (Polymer-)Bitumen der erfindungsgemäßen Bahnen kann herkömmliche Einsätze bzw.
Armierungen enthalten, z.B. ausgewählt aus Aluminiumfolien, Glasgeweben, Glasgittern,
Glasvliesen, Kunststoffvliesen und Kombinationen davon, um den Bahnen erhöhte Steifigkeit
und Bruch- bzw. Riss- und Trittfestigkeit zu verleihen und sie so vor Schäden zu schützen.
[0040] Sämtliche erfindungsgemäße Dichtungs- bzw. Isolierbahnen können trotz gegebenenfalls
beidseitig vorgesehenen Selbstklebeflächen bis zu ihrer Verwendung in Form einer auf
sich selbst aufgewickelten Rolle vorliegen, da jegliche klebende Flächen mit Schutzabdeckungen
in Form von herkömmlichen Trennmitteln, wie z.B. Trennfolien oder Trennpapier, versehen
sind. Mit Wärmedämmung versehene Ausführungsformen der Erfindung werden ihrerseits
als vorkonfektionierte Roll- oder Klappbahnen gelagert.
[0041] Beim Verlegen von erfindungsgemäß besonders bevorzugten Bahnen werden jeweils die
Selbstklebeflächen zweier einander überlappender Bahnen verklebt, so dass eine homogene
Grenzfläche gebildet und bessere Klebehaftung sowie höhere Beständigkeit der Klebung
(z.B. in Bezug auf die Dichtheit der Klebegrenzfläche) resultieren. Dadurch wird es
möglich, bei niedrigeren Temperaturen als dem bisher üblichen Bereich von normalerweise
5-10°C ausreichende Klebeleistung (sofort oder gegebenenfalls bei Nachverklebung durch
Temperaturerhöhung) der Selbstklebeflächen zu erzielen, wodurch ein Verlegen der Bahnen
auch bei unter 5°C möglich wird.
[0042] Zudem bleiben die oberseitigen Selbstklebeflächen der Bahnen bis zum Aufbringen der
nächsten Lage jeweils durch den Rest der Schutzabdeckung(en) geschützt, wodurch aufwändige
Reinigung und Trocknung der Lagenoberfläche entfallen können, was den Zeitund Kostenaufwand
für z.B. Dachdeckung und Keller-Außenwandverkleidung beträchtlich senkt.
[0043] Die vorliegende Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen detaillierter beschrieben, wovon
Fig. 1a schematisch den Aufbau einer einfachen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Dichtungs- bzw. Isolierbahn mit oberseitig vollflächiger Selbstklebefläche und Schutzabdeckung
und unterseitiger Oberflächenmodifizierung des (Polymer-)Bitumens im Querschnitt zeigt;
Fig. 1b schematisch den Aufbau einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Dichtungs- bzw. Isolierbahn mit oberseitig vollflächiger Selbstklebefläche und Schutzabdeckung
sowie unterseitig an den Längsrändern vorgesehenen Selbstklebeflächen und Schutzabdeckungen
im Querschnitt zeigt;
Fig. 1c schematisch den Aufbau einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Dichtungs- bzw. Isolierbahn mit beidseitig vollflächigen Selbstklebeflächen und Schutzabdeckungen
im Querschnitt zeigt;
Fig. 2a schematisch in isometrischer Teilansicht die Unterseite der erfindungsgemäßen
Dichtungs- bzw. Isolierbahn aus Fig. 1c mit teilweise abgehobener Schutzabdeckung
zeigt;
Fig. 2b schematisch in isometrischer Teilansicht die Oberseite der Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn aus Fig. 1 mit vordefinierten Trennlinien
in der Schutzabdeckung zeigt;
Fig. 3a eine ähnliche isometrische Teilansicht wie Fig. 2b ist, wobei jedoch vordefinierte
Trennlinien in regelmäßigen Abständen über die gesamte Breite der Bahn vorgesehen
sind;
Fig. 3b schematisch in isometrischer Teilansicht die Unterseite der erfindungsgemäßen
Dichtungs- bzw. Isolierbahn aus Fig. 1b zeigt;
Fig. 4a schematisch in isometrischer Teilansicht eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Dichtungs- bzw. Isolierbahn mit mehreren getrennten Schutzabdeckungs-Bahnen zeigt;
Fig. 4b schematisch in isometrischer Teilansicht das überlappende Verlegen zweier
erfindungsgemäßer Dichtungs- bzw. Isolierbahnen aus Fig. 4a andeutet;
Fig. 5 schematisch die Anordnung mehrerer erfindungsgemäßer Dichtungs- bzw. Isolierbahnen
nach deren überlappendem Verlegen auf einem Substrat im Querschnitt zeigt;
Fig. 6 schematisch die Anordnung mehrerer teilüberlappender Schutzabdeckungen auf
der Selbstklebefläche einer erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn im Querschnitt
zeigt;
Fig. 7a schematisch in isometrischer Teilansicht eine Ausführungsform der Erfindung
mit vordefinierter Trennlinie in Querrichtung nahe eines Kopfrandes einer erfindungsgemäßen
Dichtungs- bzw. Isolierbahn zeigt;
Fig. 7b die Ausführungsform aus Fig. 7a mit zusätzlich an der Unterseite vorgesehenen
Wärmedämmelementen zeigt;
Fig. 8a die Ausführungsform aus Fig. 7b schematisch im Längsquerschnitt zeigt;
Fig. 8b eine Variante der Ausführungsform aus den Fig. 7b und 8a mit nur zwei unterseitig
vorgesehenen Wärmedämmelementen zeigt;
Fig. 8c die Ausführungsform aus Fig. 8b in zur Lagerung zusammengeklapptem Zustand
("Klappbahn") zeigt; und
Fig. 9 schematisch die Anordnung zweier erfindungsgemäßer Dichtungs- bzw. Isolierbahnen
mit überstehendem Sicherheitsstreifen nach deren überlappendem Verlegen auf einem
Substrat im Querschnitt zeigt.
Detaillierte Figurenbeschreibung
[0044] In Fig. 1 sind drei schematische (d.h. nicht maßstabsgetreue) Querschnittsansichten
von erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahnen 1 dargestellt. Fig. 1a zeigt eine
Dichtungs- bzw. Isolierbahn 1 aus herkömmlichem (Polymer-)Bitumen als Basismaterial,
die oberseitig vollflächig mit einer Selbstklebefläche 2 aus einem der herkömmlich
eingesetzten Haftkleber (z.B. Bitumen-SBS-Blends plus Additive) mit einer Schichtdicke
versehen ist, die üblicherweise im Bereich von Zehntelmillimetern liegt. Das (Polymer-)Bitumen
kann, wie eingangs erwähnt, diverse (nicht dargestellte) Einlagen bzw. Armierungen
umfassen, z.B. Aluminiumfolien, Glasgewebe, Glasgitter, Glasvlies, Kunststoffvliese
und Kombinationen davon.
[0045] Generell ist festzuhalten, dass in den hierin gezeigten Figuren die Selbstklebeflächen
der erfindungsgemäßen Bahnen 1 normalerweise (zumindest) auf der Oberseite vorgesehen
sind, was die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt, da so das Verlegen
der nächstfolgenden, darüber liegenden Lage von Bahnen ohne aufwändige Reinigung und
Trocknung der Oberflächen erfolgen kann. Es muss nur die Schutzabdeckung 3 abgezogen
werden, woraufhin die selbstklebende Fläche 2 sauber und trocken zur Verfügung steht.
Manche Anwendungsbereiche der erfindungsgemäßen Bahnen können jedoch erfordern, dass
auch oder auch ausschließlich die Unterseite mit Selbstklebefläche 2 versehen ist,
so dass auch die umgekehrte Konstruktion im Schutzumfang der Erfindung liegt. Der
Vorteil des partiellen Abziehens der Schutzabdeckungen entlang vordefinierter Trennlinien
zwischen einzelnen Schutzabdeckungsbahnen ist in jedem Fall gegeben.
[0046] Die Selbstklebefläche 2 der Bahn 1 ist mit einer Schutzabdeckung 3 in Form einer
Trennschicht-Bahn, beispielsweise aus (gegebenenfalls silikoniertem) Trennpapier,
Trennfolien aus Kunststoff oder anderen herkömmlicherweise eingesetzten leicht ablösbaren
Materialien (beispielsweise auch Armierungen aus Glas- oder Kunststoffgewebe), vor
Beschädigung, Verschmutzung und Nässe geschützt. Die Schutzabdeckung 3 weist in der
Nähe der beiden Längsränder sowie in der Mitte der Bahn vordefinierte Trennlinien
4 auf, entlang derer die Schutzabdeckung 3 bei der Verlegung der Bahn(en) 1 abgezogen
wird.
[0047] Es sei an dieser Stelle allgemein festgestellt, dass bei Dichtungs- bzw. Isolierbahnen
als Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung zumindest eine vordefinierte Trennlinie
4 in Form von teilüberlappenden Trennschichtbahnen ausgeführt ist. Vorzugsweise sind
in den erfindungsgemäßen Bahnen mehrere, häufig alle der Trennlinien 4 derart vordefiniert.
In manchen Ausführungsformen können zusätzlich jedoch auch Schwächungen oder Unterteilungen
der Schutzabdeckung vorgesehen sein, wie sie in der Stammanmeldung offenbart oder
schon nach dem Stand der Technik bekannt sind. Unter Schwächungen sind dabei im Folgenden
sowohl jene zu verstehen, die bereits bei der Herstellung der Bahnen, d.h. vor deren
Verwendung, in der Schutzabdeckung 3 vorgesehen sind, also z.B. durch Falzen, Prägen
oder Stanzen der Abdeckfolie angebracht wurden (Stand der Technik), als auch solche,
die erst kurz vor dem oder beim Verlegen der erfindungsgemäßen Bahnen 1 hergestellt
werden. Dabei wird z.B. ein bei der Herstellung der Schutzabdeckung 3 in selbige eingearbeiteter
Faden (oder schmales Band), z.B. aus reißfestem Kunststoff oder Metall oder Metall-Kunststoff-Verbundmaterial
oder dergleichen, herausgezogen, um an der entsprechenden Stelle eine "Schwächungs"-Linie
in der Schutzabdeckung 3 vorzusehen, die nunmehr eine vom Bedienpersonal beim Verlegen
der Bahnen 1 leicht lösbare Verbindung darstellt, während es bei der Lagerung zu keinem
unbeabsichtigten Abtrennen von Teilen der Schutzabdeckung kommen kann (wie in der
eingangs erwähnten Stammanmeldung beschrieben).
[0048] Die Unterseite der erfindungsgemäßen Bahn 1 ist in Fig. 1a mit einer Oberflächenmodifizierung
6 versehen, die neben geringfügiger Schutzwirkung vorwiegend dazu dient, das bei Normal-
oder höherer Temperatur klebrige Bitumen am Verkleben in der Rolle zu hindern. Als
derartige Oberflächenmodifizierungen werden herkömmlicherweise nicht ablösbare Folien
(die beim Verlegen der Bahn entweder unverändert bleiben oder bei eventuellem Flämmen
abbrennen oder schmelzen), Naturschieferplättchen, gefärbte Sand partikel, Feinsand
und Talkum eingesetzt. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt.
[0049] Länge und Breite der erfindungsgemäßen Bahnen 1 sind nicht speziell eingeschränkt.
Üblich ist eine Breite von 1 m. Die Länge variiert mit der jeweiligen Dicke der Bahn
(normalerweise 2 bis 5 mm dick), liegt aber üblicherweise im Bereich von 3 bis 20
m, vorzugsweise 5 bis 10 m, Länge. Für vorkonfektionierte Elemente in Form von Rollbahnen
bzw. Klappbahnen bestehend aus Wärmedämmung und erster Lage (Polymer-)Bitumenbahn
1 beträgt die Länge insbesondere 3 bis 5 m. Derartige Bahnen werden später detaillierter
beschrieben.
[0050] Fig. 1 b zeigt eine Modifikation der erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahn
1, wobei an der Unterseite die Längsränder der Bahn 1 beidseitig mit streifenförmigen
Selbstklebeflächen 2 versehen sind, die ihrerseits wiederum von ebenfalls streifenförmigen
Schutzabdeckungen 3 bedeckt sind. Beim Verlegen derartiger Bahnen erfolgt Verklebung
der Bahnen einer Lage miteinander an den Rändern, d.h. an jenen Stellen, wo die Bahnen
einer Lage überlappen.
[0051] Der Abstand der erfindungsgemäßen vordefinierten Trennlinien 4 vom Längsrand ist
in Fig. 1b geringer als die Breite der unterseitigen Selbstklebeflächen 2. Dies bewirkt,
dass letztere beim Verlegen derartiger Bahnen nicht nur mit der oberseitigen Selbstklebefläche
der jeweils zuvor verlegten Bahn einer Lage bis zur vordefinierten Trennlinie 4 (nach
Abziehen der ober- und unterseitigen Schutzabdeckungen in diesen Bereichen) sondern
auch mit dem Untergrund verklebt. Bei Wahl eines der Breite der unterseitigen Selbstklebefläche
entsprechenden Abstands der vordefinierten Trennlinie 4 vom Längsrand kommt es zur
ausschließlichen Ausbildung von homogenen Klebegrenzflächen. In beiden Fällen werden
zwei klebende Flächen miteinander in Hafteingriff gebracht, an denen statt - wie bisher
üblich - Adhäsionskräften nunmehr Cohäsionskräfte wirken, was eine weitaus festere
und langzeitbeständigere Verklebung ermöglicht.
[0052] In Fig. 1c ist eine Variante der Ausführungsform aus Fig. 1b zu sehen, wobei die
Bahn 1 an Ober- und Unterseite vollflächig mit Selbstklebeflächen 2 versehen ist,
was die Haftung der Bahn 1 am Untergrund ohne extreme Wärmezufuhr ermöglicht.
[0053] Derartige Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Bahnen 1 können jeweils getrennt
oder in Kombination innerhalb einer in Zuge der Dachdeckung oder Kelleraußenwandverkleidung
verlegten Lage zum Einsatz kommen. D.h., eine Lage kann ausschließlich aus Lagen eines
Typs bestehen, oder es können beispielsweise verschiedene Lagen alternierend verlegt
werden, wodurch die Untergrundhaftung gegenüber der alleinigen Verwendung von Bahnen
aus Fig. 1a verbessert, der Materialverbrauch an Kleber und Trennmaterial aber gegenüber
der alleinigen Verwendung von Bahnen gemäß Fig. 1c verringert werden kann, was somit
auch die Kosten reduziert.
[0054] Die Lagerung der Bahnen vor Verwendung erfolgt normalerweise zu einer Rolle aufgerollt,
was - aufgrund beidseitiger angebrachter Schutzabdeckungen 3 - auch im Falle der beidseitig
mit Selbstklebeflächen 2 versehenen erfindungsgemäßen Dichtungs- bzw. Isolierbahnen
1 möglich und ab einer bestimmten Länge auch bevorzugt ist, da die Bahnen ausgehend
von derartigen Rollen leicht zu verlegen sind.
[0055] Ein solches effizienteres und festeres Verkleben der beidseitig mit Selbstklebeflächen
2 versehenen Bahnen 1 ermöglicht zudem die Verwendung, d.h. Verlegung, der erfindungsgemäßen
Dichtungs- und Isolierbahnen bei niedrigeren Temperaturen, also Temperaturen, bei
denen die Adhäsionskräfte nach dem Stand der Technik nicht ausreichen, um feste Klebeverbindungen
herzustellen. Die Grenze dafür liegt üblicherweise bei minimal 5°C. Mit erfindungsgemäßen
Bahnen ist ein Verlegen auch bei unter 5°C problemlos möglich. Die Untergrenze variiert
je nach eingesetztem Kleber, liegt aber im Fall der Verklebung zweier Kalt-Selbstklebeflächen
bei etwa -3°C bis 0°C.
[0056] Generell ist bei Klebeflächen zwischen thermisch schmelzklebenden, thermisch Selbstklebenden
und Kalt-Selbstklebeflächen zu unterscheiden. Thermisch aktivierbar klebend ist beispielsweise
auch das (Polymer-)Bitumen als Hauptbestandteil der Bahn, wofür jedoch große Wärmemengen
zugeführt werden müssen. Der Vorteil liegt jedoch darin, dass derartig thermisch aktivierte
Klebeflächen auch auf Untergrund wie Beton und Mauerwerk (mit Voranstrich) sehr gut
haften. Thermisch selbstklebende Flächen sind mit einem Kleber (z.B. Bitumen-SBS-Blends
plus Additive) versehen, der bei Normaltemperatur nicht haftet, unter Zufuhr geringer
Wärmeenergie jedoch selbstklebend ist, wofür-je nach Klebermischung - schon Sonneneinstrahlung
ausreichen kann. Kalt-Selbstklebeflächen schließlich sind über einen weiten Temperaturbereich
ohne jegliche Wärmezufuhr klebend. Üblich ist eine Untergrenze von etwa 5°C, die jedoch
erfindungsgemäß durch homogenes Verkleben zweier solcher Kaltselbstklebeflächen auch
auf unter 0°C gesenkt werden kann.
[0057] Fig. 2a zeigt die Unterseite der Ausführungsform aus Fig. 1c mit vollflächiger Selbstklebefläche
2 und zugehöriger, teilweise emporgehobener Schutzabdeckung 3 ohne vordefinierte Trennlinien
4, die in dieser Ausführungsform nur an der Oberseite vorgesehen sind. Fig. 2b zeigt
die Oberseite der erfindungsgemäßen Bahnen 1 aus den Fig. 1a-1c in isometrischer Teilansicht
(das Verhältnis zwischen Länge und Breite der Bahnen ist üblicherweise wesentlich
größer). Die Schutzabdeckung ist an drei Stellen 4 über die gesamte Länge der Bahn
mit vordefinierten Trennlinien versehen. Zwei der vordefinierten Trennlinien befinden
sich nahe der beiden Längsränder, die dritte in der Mitte der Bahn. Die Unterseite
der hier gezeigten Bahn kann wiederum beliebig ausgeführt sein, d.h. mit vollflächigen
oder nur teilweise vorgesehenen Klebeflächen 2 und zugehörigen Schutzabdeckungen 3
oder aus oberflächenmodifiziertem (Polymer-)Bitumen.
[0058] Der Vorteil der erfindungsgemäß unterteilten Schutzabdeckungen 3 besteht darin, dass
die nicht unmittelbar zur Herstellung von Klebeverbindung mit anderen Bahnen 1 derselben
Lage erforderliche Oberfläche durch die Schutzabdeckung 3 bedeckt und geschützt bleibt,
bis die nächste Lage der Dachdeckung oder Wandverkleidung aufgebracht wird. Dadurch
können aufwändige Reinigung und Trocknung der nach dem Stand der Technik normalerweise
freiliegenden Oberflächen von bereits verlegten Bahnen vor dem Aufbringen der nächsten
Lage entfallen, was eine deutliche Ersparnis an Zeit und Kosten darstellt.
[0059] Die Unterteilung der Schutzabdeckung 3 birgt folgenden weiteren Vorteil: die Verlegung
von Dichtungs- bzw. Isolierbahnen erfolgt in an den Längsrändern überlappender Beziehung
zueinander, so dass innerhalb einer Lage beim Verlegen der Bahnen 1 vorerst nur jeweils
ein Randabschnitt der Schutzabdeckung 3 entfernt zu werden braucht. Um nicht auf eine
bestimmte Verlegerichtung beschränkt zu sein, sind beide Ränder mit vordefinierten
Trennlinien 4 versehen. Der Rest der Schutzabdeckung verbleibt auf der Oberfläche,
bis die nächste Lage aufgebracht wird.
[0060] Gelangt man nun mit der ersten Lage von Bahnen an den Rand des Substrats, d.h. beispielsweise
des Dachs oder der Kellerwand, muss der Überstand der letzten Bahn in Längsrichtung
weggeschnitten werden, wobei die Schutzabdeckung häufig einreißt oder - zumindest
teilweise - unerwünscht abgezogen wird. Durch Vorsehen von vordefinierten Trennlinien
4 auch in der Mitte der Bahn wird das verhindert, da nun entlang dieser vordefinierten
Trennlinie 4 abgezogen und der abgetrennte Überstand weiterhin verwendet werden kann,
da die Klebefläche ja mit Schutzabdeckung geschützt bleibt.
[0061] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungs- und Isolierbahn
1 ist daher in Fig. 3a dargestellt, wo in regelmäßigen Abständen über die gesamte
Breite der Bahn 1 vordefinierte Trennlinien 4 vorgesehen sind, was stark erhöhte Variabilität
beim Verlegen der Bahn - sowohl hinsichtlich der Breite der Überlappungen als auch
beim Entfernen der eben erwähnten Überstände an den Rändern des Substrats-gewährleistet.
Der Abstand zwischen den vordefinierten Trennlinien 4 kann dabei zwischen 1 und 20
cm, vorzugsweise 2-10 cm, gewählt werden.
[0062] Die üblicherweise 5-12 cm betragende Breite der Überlappungen zwischen den Bahnen
1 kann somit höchst variabel gewählt werden, ohne die Schutzabdeckung 3 zur Gänze
abziehen oder händisch schneiden zu müssen. Zudem wird eine effiziente Nutzung der
entfernten Überstände an den Substraträndern ermöglicht.
[0063] Die vordefinierte Trennlinie 4 in der Mitte der Bahnen 1 birgt weiters den Vorteil,
dass beim Aufbringen der nächsten Lage von Bahnen erneut nicht die ganze Schutzabdeckung
3 auf einmal abgezogen zu werden braucht. Die Verlegung der nächsten Bahnlage erfolgt
nämlich wiederum überlappend, allerdings nicht um dieselbe Breite überlappend, um
nicht sehr dicke Stellen durch mehrere aufeinander liegende Überlappungen auf einem
Dach bzw. einer Kellerwandverkleidung zu bilden und um die bezüglich Haftung und Dichtheit
kritischen Stellen nicht in einer Linie zu konzentrieren. Daher werden allfällige
nächste Bahnen üblicherweise um eine halbe Bahnbreite versetzt verlegt. Dabei kann
gemäß vorliegender Erfindung wiederum entlang der dort vorgesehenen vordefinierten
Trennlinien 4 die Schutzabdeckung abgezogen werden.
[0064] Fig. 3b ist eine isometrische Teilansicht der Unterseite der Ausführungsform aus
Fig. 1 b, wo Selbstklebeflächen 2 und Schutzabdeckungen 3 nur an den Längsrändern
vorgesehen sind, was - wie oben erwähnt - Material und Kosten spart. Die in Fig. 3b
nicht dargestellte Oberseite ist vollflächig mit Selbstklebefläche 2 und Schutzabdeckung
3 versehen.
[0065] Fig. 4a zeigt eine bevorzugte erfindungsgemäße Dichtungs- bzw. Isolierbahn 1 analog
zu Fig. 2b. In dieser Ausführungsform ist die Unterteilung der Schutzabdeckung 3 ausschließlich
durch einzelne teilüberlappende Schutzabdeckungs-Bahnen gegeben. In Fig. 4a sind das
vier Einzelbahnen, 3, 3', 3" und 3"'.
[0066] Die Anordnung dieser Schutzabdeckungs-Einzelbahnen 3, 3', 3" auf der Selbstklebefläche
2 einer Bahn 1 ist in Fig. 6 schematisch im Querschnitt dargestellt. Der Vorteil dieser
Ausführungsform gegenüber jener mit Unterteilung durch Schnitte bzw. Perforierungen
4 liegt darin, dass bei letzteren Ausführungsformen möglicherweise Schmutz oder Nässe
durch die Schnitte bzw. Perforierungen 4 eindringen kann, was durch die Teilüberlappung
der Schutzabdeckungen übereinander effizient verhindert wird. Schwächungen, unabhängig
davon, ob sie im Vorhinein eingestanzt oder -geprägt sind oder erst vor Ort durch
Herausziehen eines Fadens oder Bandes vorgesehen werden, bieten jedoch ebenfalls besseren
Schutz gegen Schmutz und Nässe als Schnitte oder Perforierungen nach dem Stand der
Technik.
[0067] Vorzugsweise erfolgen die Teilüberlappungen der Schutzabdeckungs-Einzelbahnen von
den Rändern der Bahn 1 her, d.h. die beiden äußersten Schutzabdeckungs-Einzelbahnen,
in Fig. 4a die Bahnen 3, 3"', liegen teilweise über den innerhalb davon befindlichen
(3', 3"), um nicht auf eine bestimmte Verlegerichtung beschränkt zu sein.
[0068] Fig. 4b deutet schematisch an, wie zwei Bahnen 1 gemäß Fig. 4a beim Verlegen übereinander
zu liegen kommen. Von der unteren Bahn ist ein Teil der Schutzabdeckung, d.h. die
Einzelbahn 3 aus Fig. 4a, abgezogen, so dass die Selbstklebefläche 2 im Bereich des
Längsrandes freiliegt. Darauf wird überlappend eine weitere Bahn 1 aufgeklebt, von
deren Unterseite (nicht dargestellt) jegliche Schutzabdeckungen bereits entfernt sind.
Die Breite der Überlappung 5 (durch die strichlierten Linien in der Figur angegeben)
entspricht dem geringsten Abstand der Teilüberlappung der Schutzabdeckungsbahnen zum
Rand der Bahn 1, in Fig. 4 dem Abstand zwischen der Teilüberlappung von 3 über 3'
und dem Rand.
[0069] In Fig. 5 ist die Anordnung von erfindungsgemäßen Bahnen 1 nach dem Verlegen dargestellt.
Sie überlappen einander um die mit 5 angegebene Breite. In diesem Bereich 5 wurde
die Schutzabdeckung 3 von der Oberseite jeder Bahn 1 abgezogen, so dass direkte Verklebung
zweier Selbstklebeflächen 2, also Cohäsionsklebung, vorliegt. Die Schutzabdeckung
an der Unterseite jeder Bahn 1 wurde zur Gänze entfernt, wodurch vollflächiger Kontakt
zwischen dem Substrat S und einer Selbstklebefläche 2 jeder Bahn 1 gegeben ist. Der
in der Zeichnung erkennbare Zwischenraum zwischen den einzelnen Bahnen darf in der
Praxis natürlich nicht auftreten, kommt aufgrund der geringen Dicke der Bahnen (wenige
mm) kaum vor und ist durch Sorgfalt beim Verlegen auch leicht gänzlich zu vermeiden.
[0070] An der Oberseite der eine Lage bildenden Bahnen 1 ist außer im Bereich der Überlappungen
die Schutzabdeckung 3 weiterhin vorhanden, so dass die oberseitigen Selbstklebeflächen
2 bis zum Aufkleben der nächsten Bahnlage vor Schmutz und Nässe geschützt bleiben.
[0071] Anhand dieser Fig. 5 lässt sich der Verlegevorgang von bevorzugten Dichtungs- bzw.
Isolierbahnen der Erfindung am geeignetsten beschreiben. Besonders bevorzugte Dichtungs-
und Isolierbahnen 1 der Erfindung weisen an beiden Oberflächen vollflächig vorgesehene
Selbstklebeflächen 2 mit darüberliegenden Schutzabdeckungen 3 auf, die an mehreren
Stellen 4, insbesondere in regelmäßigen Abständen über die gesamte Breite der Bahnen,
erfindungsgemäß in Form von mehreren teilüberlappenden Trennschichtbahnen (3, 3',
3", 3"') ausgeführt, sowie gegebenenfalls durch Einarbeitung von Fäden oder Bändern
geschwächt und/oder in nach dem Stand der Technik bekannter Weise geteilt oder geschwächt,
sind.
[0072] Das Verlegen solcher Bahnen auf einem Substrat, wie z.B. einem Dach oder an einer
Kelleraußenwand, erfolgt erfindungsgemäß folgendermaßen (in Fig. 5 von rechts nach
links):
[0073] Eine erste Bahn 1 wird auf das Substrat S nach den Fachregeln am tiefsten Punkt aufgelegt
oder -klebt, indem jegliche Schutzabdeckung(en) 3 von der Unterseite - d.h. der dem
Substrat (S) zugewandten Seite - der Bahn 1 abgezogen wird/werden, während die Bahn
1 langsam auf dem Substrat ausgerollt wird. Danach wird eine zweite Bahn 1 auf das
Substrat S aufgelegt oder -klebt, wobei die erste und die zweite Bahn an ihren Längsrändern
teilweise überlappen 5. Dabei wird/werden wiederum jegliche Schutzabdeckung(en) 3
von der Unterseite der zweiten Bahn abgezogen und gleichzeitig während des Ausrollens
der zweiten Bahn die Schutzabdeckung 3 der ersten Bahn im Bereich der Überlappung
5 entlang einer entsprechenden vordefinierten Trennlinie 4, gegebenenfalls nach vorheriger
Herstellung einer Schwächung durch Herausziehen eines eingearbeiteten Fadens oder
Bandes, abgezogen, um die Selbstklebeflächen 2 beider Bahnen im Überlappungsbereich
5 freizulegen und homogen miteinander über Cohäsionskräfte zu verkleben.
[0074] In der Folge werden die dritte und alle weiteren Bahnen auf das Substrat S und -
im Bereich der Überlappungen 5 - nacheinander auf die jeweils vorhergehende Bahn auf
dieselbe Weise wie eben beschrieben aufgeklebt, bis das Substrat den gewünschten Bedeckungsgrad
mit Bahnen 1 aufweist; normalerweise, bis es völlig abgedeckt ist. Abschließend wird
die letzte, über den Rand des Substrats hinausgehende Bahn zurechtgeschnitten, was
gemäß vorliegender Erfindung bevorzugt entlang einer erfindungsgemäßen Teilüberlappung
der Schutzabdeckung(en) 3, 3', 3", 3"' oder einer Schwächung oder einer herkömmlich
vordefinierten Trennlinie (Schlitz, Prägung, Falz oder Nut) erfolgen kann. Dieser
weggeschnittene Überstand ist weiterhin mit Schutzabdeckung(en) versehen und kann
gegebenenfalls für die nächste Lage - eventuell als am Rand liegende Bahn, ohne eine
ganze Bahn 1 zerschneiden zu müssen - verwendet werden.
[0075] Fig. 6 zeigt, wie bereits erwähnt, die erfindungsgemäße Anordnung einzelner teilüberlappender
Schutzabdeckungsbahnen 3, 3', 3" auf einer Selbstklebefläche 2 einer Bahn 1, wobei
die Teilüberlappungen auf der (nicht dargestellten) zweiten Hälfte der Bahn 1 in entgegengesetzter
Richtung erfolgen, um nicht auf eine bestimmte Verlegerichtung eingeschränkt zu sein.
[0076] Fig. 7a zeigt eine Variante der erfindungsgemäßen Bahn aus Fig. 2b, wobei zusätzlich
zu den vordefinierten Trennlinien 4 in Längsrichtung eine weitere vordefinierte Trennlinie
4 in Querrichtung nahe dem Querrand der Bahn 1 vorgesehen ist. Diese zusätzliche vordefinierte
Trennlinie 4, vorzugsweise in Form von erfindungsgemäßen teilüberlappenden Trennschichtbahnen,
dient der Überlappung bei der Herstellung des so genannten "Kopfstoßes" beim Verlegen
der Bahnen. Unter diesem Kopfstoß versteht man das Aufeinanderstoßen zweier Bahnen
an ihren Querrändern, was z.B. in Fällen erforderlich ist, wo das zu bedeckende Substrat
breiter als die Länge der Bahn(en) ist. Auch beim Kopfstoß werden die Bahnen in überlappender
Beziehung verlegt, was durch erfindungsgemäße teilüberlappende Schutzabdeckungs-Einzelbahnen
- oder auch Schwächungen - in analoger Weise wie oben beschrieben vereinfacht wird.
[0077] Fig. 7b stellt wiederum in schematischer isometrischer Teilansicht eine weitere besonders
bevorzugte Ausführungsform erfindungsgemäßer Dichtungs- bzw. Isolierbahnen dar, wobei
an der Unterseite einer Bahn 1 gemäß Fig. 7a Wärmedämmelemente 7 vorgesehen sind.
Selbige erstrecken sich in regelmäßigen Abständen in Querrichtung und sind mit der
Bahn 1 an deren Unterseite verklebt oder verschmolzen.
[0078] Die Wärmedämmungen 7 bestehen üblicherweise aus herkömmlichem Polystyrol, vorzugsweise
in Form eines expandierten (EPS) Partikel- oder Struktur-Schaumstoffs, wie er seit
längerem zur Wärmeisolierung von Gebäuden verwendet wird. Es kann jedoch auch jedes
andere für diesen Zweck geeignete Material eingesetzt werden, solange die Vorteile
der Erfindung, d.h. die Vereinfachung des Verlegens, erhalten bleiben.
[0079] In Fig. 8a ist die Ausführungsform aus Fig. 7b im Längsquerschnitt dargestellt. Derartige
mit Wärmedämmung 7 versehene Bahnen 1 ermöglichen eine weitere Zeit- und Kostenreduktion
bei der Dachdeckung bzw. Wandverkleidung, da zwei Lagen, nämlich Wärmedämmung und
die nächste Dichtungslage, gleichzeitig verlegt werden können. Lagerung und Transport
dieser Bahnen erfolgt üblicherweise in Form von so genannten "Rollbahnen", d.h. ebenfalls
zu einer Rolle aufgewickelt, wobei die Wärmedämmelemente normalerweise nach außen
weisen. Bei Einstellung geeigneter Abstände zwischen den Wärmedämmungen 7 ist aber
auch eine inverse Wicklung möglich.
[0080] Eine Variante dieser Rollbahnen ist in Fig. 8b dargestellt, wobei eine Bahn 1 mit
oberseitiger Selbstklebefläche 2, Schutzabdeckung 3 und vordefinierter Trennlinie
4 für den Kopfstoß an der Unterseite mit nur zwei kompakteren Wärmedämmelementen 7
versehen sind. Derartige Bahnen sind normalerweise kürzer als Rollbahnen (nur etwa
2-5 m) und werden zusammengeklappt in Form von so genannten "Klappbahnen" gelagert,
wie in Fig. 8c dargestellt.
[0081] Fig. 9 zeigt schließlich eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
im Querschnitt, wobei zumindest eine der am Rand befindlichen Schutzabdeckungen über
diesen Rand, insbesondere über dessen gesamte Länge, hinausragt, um einen Sicherheitsstreifen
3* zu bilden. In Fig. 9 ist - in analoger Weise wie in Fig. 5 - das überlappende Verlegen
derartiger Bahnen dargestellt. Die Verlegerichtung entspricht in dieser Darstellung
wiederum der Richtung von rechts nach links, und das Verlegen erfolgt ähnlich wie
im Zusammenhang mit Fig. 5 beschrieben. Allerdings wird in dieser Ausführungsform
jede Bahn nicht vollflächig auf die durch Abziehen des randständigen Teils der Schutzabdeckung
3 der vorherigen Bahn (entlang einer nicht dargestellten vordefinierten Trennlinie)
freigelegte Selbstklebefläche m, sondern etwas zum (linken) Rand hin versetzt aufgeklebt,
so dass entlang der Überlappung ü ein Streifen Selbstklebefläche (m-ü) nicht von der
Unterseite der nachfolgenden Bahn bedeckt wird. Der überstehende Sicherheitsstreifen
3* jeder Bahn wird nun über deren Rand hinunter gebogen und auf diese freie Selbstklebefläche
2 aufgeklebt, so dass die (senkrechte) Seitenfläche der Bahn und in der Folge wiederum
die gesamte Oberfläche aller Bahnen mit Schutzabdeckung 3 geschützt bleiben, bevor
die nächste Lage aufgebracht wird.
[0082] Durch derartige Sicherheitsstreifen können beim Verlegen der erfindungsgemäßen Bahnen
1 auch die bisher freiliegenden Seitenflächen der Bahnen vor Verschmutzung und Nässe
geschützt bleiben. Vorzugsweise entspricht die Breite b des Sicherheitsstreifens 3*
somit zumindest dieser freigelassenen Selbstklebefläche plus der Dicke d der Bahn,
wie aus nachfolgender Gleichung hervorgeht:
- b:
- Breite des Sicherheitsstreifens 3*,
- d:
- Dicke der Bahn 1,
- m:
- Mindestabstand der nächstgelegenen vordefinierten Trennlinie 4 vom Rand;
- ü:
- Breite der Überlappungen 5 der Bahnen beim Verlegen.
[0083] Falls b größer als die Summe aus d + (m-ü) ist, werden beim Verlegen durch die Sicherheitsstreifen
3* ähnliche Teilüberlappungen gebildet, wie in Fig. 6 dargestellt, was den Stoß zwischen
den Schutzabdeckungen 3 zweier überlappender Bahnen 1 wiederum zusätzlich abdeckt
und schützt. Diese Variante stellt daher eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar.
[0084] Die vorliegende Erfindung lässt sich nicht nur auf die oben beschriebenen sondern
prinzipiell auf sämtliche z.B. bei der Dachdeckung oder der Isolierung von Kelleraußenwänden
verwendete Arten von Dichtungs- und Isolierbahnen anwenden - selbst auf die in der
obersten Lage von Dachdeckungen eingesetzten Bahnen, falls darauf noch zumindest ein
weiterer Belag (beispielsweise ein Bodenbelag, Dachgarten-Untergrund etc.) folgt.
[0085] Es versteht sich daher von selbst, dass, obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf
konkrete Beispiele erklärt wurde, zahlreiche Modifikationen daran vorgenommen werden
können, die ebenfalls im Schutzbereich der Erfindung liegen.
1. Dichtungs- bzw. Isolierbahn aus (Polymer-)Bitumen, insbesondere zur Dachabdeckung
und Verkleidung von Kelleraußenwänden, mit zumindest einer zumindest auf einem Teil
einer der Oberflächen der Bahn vorgesehenen Selbstklebefläche aus Klebermaterial,
wobei die oder jede Selbstklebefläche mit einer abziehbaren Schutzabdeckung versehen
ist, wobei zumindest eine Schutzabdeckung zumindest einer Selbstklebefläche in Form
von entlang vordefinierter Trennlinien getrennt voneinander abziehbaren Teilen ausgeführt
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzabdeckung (3) zumindest einer Selbstklebefläche (2) einer Oberfläche der
Bahn (1) an einer oder mehreren vordefinierten Trennlinien (4) in Form von mehreren
teil überlappenden Trennschichtbahnen (3, 3', 3", 3"') ausgeführt ist.
2. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der vordefinierten Trennlinien (4) in Form einer Schwächung der Schutzabdeckung
(3) einer Selbstklebefläche (2) durch Einarbeitung eines Fadens oder Bandes, z.B.
aus Kunststoff, Metall oder Verbundmaterial, ausgeführt ist.
3. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zumindest eine der vordefinierten Trennlinien (4) in an sich bekannter
Weise durch Schlitzung, Perforierung, Prägung, Falzen und/oder Stanzen der Schutzabdeckung
ausgeführt ist.
4. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Oberfläche der Bahn (1) zur Gänze mit einer Selbstklebefläche (2) und Schutzabdeckung
(3) versehen ist.
5. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzabdeckung (3) in regelmäßigen Abständen über die gesamte Breite der Bahn
(1) in Längsrichtung in Form von mehreren teilüberlappenden Trennschichtbahnen (3,
3', 3", 3"'), sowie gegebenenfalls zusätzlich durch Einarbeitung eines Fadens oder
Bandes geschwächt und/oder geschlitzt, perforiert, geprägt, gefalzt und/oder gestanzt,
ausgeführt ist.
6. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzabdeckung(en) (3) in der Nähe zumindest eines Querrandes der Bahn (1) auch
in Querrichtung in Form von teilüberlappenden Trennschichtbahnen (3, 3""), sowie gegebenenfalls
zusätzlich durch Einarbeitung eines Fadens oder Bandes geschwächt und/oder geschlitzt,
perforiert, geprägt, gefalzt und/oder gestanzt, ausgeführt ist.
7. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mindestabstand der vordefinierten Trennlinien (4) zum nächstgelegenen Rand der
Bahn (1) der Breite von beim Verlegen der Bahn gebildeten Überlappungen (5) entspricht.
8. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der am Rand befindlichen Trennschichtbahnen (3, 3"', 3"") über diesen
Rand, vorzugsweise über dessen gesamte Länge, hinausragt, um einen Sicherheitsstreifen
(3*) zu bilden.
9. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Sicherheitsstreifens (3*) folgender Gleichung genügt:
b: Breite des Sicherheitsstreifens,
d: Dicke der Bahn,
m: Mindestabstand der nächstgelegenen vordefinierten Trennlinie (4) vom Rand;
ü: Breite der Überlappungen (5) der Bahnen beim Verlegen.
10. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf zumindest einem Teil der gegenüberliegenden Oberfläche der Bahn (1) ebenfalls
zumindest eine Selbstklebefläche (2), einschließlich zugehöriger Schutzabdeckung(en)
(3), vorgesehen ist.
11. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebermaterial der Selbstklebefläche(n) (2) auf der einen Oberfläche der Bahn
(1) dasselbe wie jenes der Selbstklebefläche(n) (2) auf der gegenüberliegenden Oberfläche
der Bahn (1) ist.
12. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzabdeckung(en) (3) auf der/den Selbstklebefläche(n) (2) auf der gegenüberliegenden
Oberfläche der Bahn (1) wie in einem der Ansprüche 1 bis 9 definiert ist/ sind.
13. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf zumindest einem Teil der gegenüberliegenden Oberfläche der Bahn (1) eine oder
mehrere Oberflächenmodifizierung(en) (6) vorgesehen ist/ sind.
14. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenmodifizierung(en) (6) aus nicht ablösbaren Folien, Naturschieferplättchen,
gefärbten Sandpartikeln, Feinsand und Talkum ausgewählt ist/sind.
15. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der gegenüberliegenden Oberfläche der Bahn (1) mit einer Wärmedämmung
(7) versehen, vorzugsweise verklebt bzw. verschmolzen, ist.
16. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmedämmung aus Polystyrol, vorzugsweise in Form eines expandierten (EPS), Partikel-
oder Struktur-Schaumstoffs, besteht.
17. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Selbstklebeflächen (2) thermisch aktivierbare Selbstklebeflächen sind.
18. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Selbstklebeflächen (2) Kalt-Selbstklebeflächen sind.
19. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das (Polymer-)Bitumen Einsätze bzw. Armierungen enthält.
20. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze bzw. Armierungen aus Aluminiumfolien, Glasgeweben, Glasgittern, Glasvliesen,
Kunststoffvliesen und Kombinationen davon ausgewählt sind.
21. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (1) bis zu ihrer Verwendung in zu einer Rolle aufgewickelter Form vorliegt.
22. Dichtungs- bzw. Isolierbahn nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (1) bis zu ihrer Verwendung in Form einer Rollbahn oder Klappbahn vorliegt.