(19)
(11) EP 1 382 771 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.01.2004  Patentblatt  2004/04

(21) Anmeldenummer: 03450174.2

(22) Anmeldetag:  17.07.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 13/06, E04G 21/30, E06B 1/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 18.07.2002 AT 4872002 U

(71) Anmelder:
  • Kassmannhuber, Peter
    9701 Rothenthurn (AT)
  • Mick, Stefan, Mag.
    9545 Radenthein (AT)

(72) Erfinder:
  • Kassmannhuber, Peter
    9701 Rothenthurn (AT)
  • Mick, Stefan, Mag.
    9545 Radenthein (AT)

(74) Vertreter: Babeluk, Michael, Dipl.-Ing. Mag. 
Patentanwalt Mariahilfer Gürtel 39/17
1150 Wien
1150 Wien (AT)

   


(54) Laibungsanschlussprofil


(57) Die Erfindung betrifft einen Laibungsanschlussprofil (1) für an Putz (11) angrenzende Bauteile (10), insbesondere für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Dichtungsschenkel (2), welcher eine Putzabzugsfläche (5) aufweist und mit einem Dichtungsband (3) am Bauteil (10) befestigbar ist, sowie einem im Wesentlichen normal zur Dichtungsebene des Dichtungsschenkels (2) angeordneten, im Putz (11) verankerbaren Befestigungsschenkel (4). Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Dichtungsschenkel (2) eine vorzugsweise co-extrudierte Deckleiste (7) aufweist, welche den Spalt zwischen Dichtungsschenkel (2) und Bauteil (10) großteils abdeckt, wobei die Breite (b) der Deckleiste (7) geringfügig kleiner ist als die Dicke (d) des Dichtbandes (3), sodass im eingebauten Zustand des Laibungsanschlussprofils (1) ein Belüftungsspalt (s) zwischen Deckleiste (7) und Bauteil (10) frei bleibt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Laibungsanschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile, insbesondere für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Dichtungsschenkel, welcher eine Putzabzugsfläche aufweist und mit einem Dichtungsband am Bauteil befestigbar ist, sowie einem im Wesentlichen normal zur Dichtungsebene des Dichtungsschenkels angeordneten, im Putz verankerbaren Befestigungsschenkel.

[0002] Aus der DE 297 07 804 U1 ist ein Laibungsanschlussprofil für Putz- oder Spachtelanschlüsse an angrenzende Bauteile, etwa an die Rahmen von Fenstern oder Türen bekannt, dessen Dichtungsschenkel gegenüber dem angrenzenden Bauteil nur durch vorstehende Dichtlippen abgedichtet ist. Mangels einer festen Verbindung zwischen dem Befestigungsschenkel und dem angrenzenden Bauteil kann nicht verhindert werden, dass zwischen Dichtungsschenkel und Bauteil, insbesondere nach längerer Standzeit, Schmutz und Feuchtigkeit eindringen und eine dauerhafte Wasser- und Winddichtheit zwischen Bauteil und Fassade nicht gegeben ist.

[0003] Weiters ist aus der DE 42 29 080 A1 ein Laibungsanschlussprofil für Putzanschlüsse an einem Fensterstock bekannt, dessen Dichtungsschenkel mittels einer selbstklebenden Dichtungsmasse mit dem Fensterstock verklebt wird. Das Anschlussprofil gemäß DE 42 29 080 A1 weist an der von der Hauswand abgewandten Seite eine streifenförmige Schutzlasche auf, welche sich mit Hilfe eines Abstandssteges am Fensterrahmen abstützt und längs einer Sollbruchstelle vom Laibungsanschlussprofil abtrennbar ist. Die Schutzlasche dient zur Befestigung einer Folie, mit welcher der Fensterflügel bei den Verputzarbeiten abgedeckt werden kann. Nach dem Verputzen kann die Schutzlasche entlang der Sollbruchstelle abgetrennt werden, wonach allerdings die Dichtungsmasse sichtbar wird und den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist.

[0004] In der DE 200 11 013 U1 ist ein Laibungsanschlussprofil beschrieben, welches mit einem selbstklebenden Dichtungsband mit einem Bauteil verbunden wird. Um das Dichtungsband gegen Witterungseinflüsse zu schützen, ist eine elastische Dichtungslippe vorgelagert, welche im Bereich einer Sollbruchstelle für einen Folienbefestigungsschenkel schräg nach vorne an den angrenzenden Bauteil beispielsweise die Trägerleiste für einen Rollladen angepresst wird. Nach relativ kurzer Standzeit unterscheidet sich die Dichtlippe farblich vom Bauteil oder der Fassade, wodurch das optische Erscheinungsbild gestört ist. Weiters wird durch den dichten Abschluss zum Bauteil die Hinterlüftung des Profils bzw. das Austrocknen von Kondensat behindert.

[0005] Schließlich wird in der EP 0 530 653 A1 eine Dichtleiste beschrieben, welche an einen Fensterrahmen oder dgl. angeklebt wird und in einem U-förmigen Basisprofil einen komprimierbaren Schaumstoffstreifen enthält, dessen Verankerung nach dem Einbau mit Hilfe einer Folie gelöst werden kann. Durch den sich in Richtung des Fensterrahmens ausdehnenden Schaumstoffstreifen wird die Dichtleiste an die am Mauerwerk angeordnete Isolierschicht angepresst. Dadurch entsteht jedoch zwischen dem Fensterrahmen und der Dichtleiste ein relativ großer Abstand, welcher nur von der dünnen, für Beschädigungen anfälligen Putzschicht überbrückt wird.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Laibungsanschlussprofil zu schaffen, mit welchem einerseits eine dauerhafte Abdichtung zwischen Putz- oder Spachtelanschlüssen und den angrenzenden Bauteilen erreicht werden kann und andererseits die Kondensatbildung weitegehend vermieden werden kann.

[0007] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass der Dichtungsschenkel eine vorzugsweise co-extrudierte Deckleiste aufweist, welche den Spalt zwischen Dichtungsschenkel und Bauteil großteils abdeckt, wobei die Breite der Deckleiste geringfügig kleiner ist als die Dicke des Dichtbandes, sodass im eingebauten Zustand des Laibungsanschlussprofils ein Belüftungsspalt zwischen Deckleiste und Bauteil frei bleibt. Die Deckleiste kann sowohl als co-extrudierte flexible Lippe als auch als hart ausgebildete Lippe (Hart-PVC etc.) ausgebildet sein. Als Dichtungsband kann beispielsweise ein doppelseitiges Klebeband eingesetzt werden, welches je nach Anwendungsfall eine Breite von beispielsweise 8 mm bis 15 mm und eine Dicke von 1 mm bis 3 mm aufweist. Das Dichtungsband sorgt für die dauerhafte Abdichtung zum Bauteil, die Deckleiste, welche vorzugsweise mit Abstand zum Dichtungsband angeordnet ist und im eingebauten Zustand einen Spalt zum Bauteil freilässt, sorgt für ein optisch harmonisches Erscheinungsbild sowie für die notwendige Hinterlüftung des Profils.

[0008] Um das optische Erscheinungsbild weiter zu erhöhen, ist vorgesehen, dass die Deckleiste auf die Dichtebene des Dichtungsschenkels im Wesentlichen normal steht und in Bezug auf die Putzabzugsfläche nach hinten versetzt angeordnet ist. Die Deckleiste ist somit im eingebauten Zustand gegenüber der Putzoberfläche in Richtung Laibung zurückversetzt, so dass die Deckleiste von der Putzabzugsfläche des Laibungsanschlussprofils überragt wird.

[0009] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Putzabzugsfläche durch einen zum Befestigungsschenkel im Wesentlichen parallel ausgerichteten Putzschenkel gebildet ist, wobei weiters die einander gegenüberliegenden Flächen des Befestigungsschenkels und des Putzschenkels Rippen, Nuten, Hinterschneidungen oder Stufen zur Verankerung im Putz aufweisen.

[0010] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass auf der dem Dichtungsband gegenüberliegenden Seite des Dichtungsschenkels eine Arretiervorrichtung für ein Putzarmierungsband ausgebildet ist, wobei die Arretiervorrichtung beispielsweise als Klemmhalterung ausgebildet ist.

[0011] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.

[0012] Es zeigen:
Fig. 1
ein erfindungsgemäßes Laibungsanschlussprofil in einer ersten Ausführungsvariante in einer Schrägansicht;
Fig. 2
das Anschlussprofil nach Fig. 1 in einer Profilansicht;
Fig. 3
ein Detail A aus der Ansicht gemäß Fig. 2;
Fig. 4
das Laibungsanschlussprofil gemäß Fig. 1 in eingebautem Zustand in einer Schrägansicht sowie
Fig. 5
eine zweite und
Fig. 6
eine dritte Ausführungsvariante des Laibungsanschlussprofils in einer Darstellung gemäß Fig. 3.


[0013] In den Ausführungsbeispielen sind funktionsgleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

[0014] Das in den Fig. 1 bis Fig. 4 dargestellte Laibungsanschlussprofil 1 dient für an Putz 11 angrenzende Bauteile 10 insbesondere für Fenster- oder Türstöcke (siehe Fig. 4). Das Laibungsanschlussprofil 1 weist einen Dichtungsschenkel 2 auf, welcher mit einem Dichtungsband 3 (z.B. doppelseitiges Klebeband) am Bauteil 10 befestigbar ist. Ein im Wesentlichen normal zum Dichtungsschenkel 2 ausgerichteter Befestigungsschenkel 4 dient zur Verankerung im Putz 11. Der Dichtungsschenkel 2 weist an dem von der Laibung abgewandten Ende eine Putzabzugsfläche 5 auf, welche als Putzschenkel 6 ausgebildet ist und zum Befestigungsschenkel 4 im Wesentlichen parallel ausgerichtet ist. Der Befestigungsschenkel 4 und der Putzschenkel 6 bilden mit einem Teil des Dichtungsschenkels 2 eine im Wesentlichen U-förmige Struktur, welche zur Aufnahme der Armierungsmasse bzw. des Edelputzes dient. Der Dichtungsschenkel 2 weist eine vorzugsweise co-extrudierte Deckleiste 7 auf, welche den Spalt zwischen Dichtungsschenkel 2 und Bauteil 10 großteils abdeckt, wobei die Breite b der Deckleiste 7 geringfügig kleiner ist als die Dicke d des Dichtungsbandes 3, so dass im eingebauten Zustand des Laibungsanschlussprofils 1 ein Belüftungsspalt s zwischen dem Ende der Deckleiste 7 und dem Bauteil 10 frei bleibt.

[0015] Die Deckleiste 7 ist auf die Dichtungsebene des Dichtungsschenkels 2 im Wesentlichen normal ausgerichtet und in Bezug auf die Putzabzugsfläche 5 um einen Abstand a nach hinten versetzt, so dass die Deckleiste 7 vom vorderen Ende des Dichtungsschenkels 2 überragt wird und so ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild entsteht. Die Deckleiste 7 ist mit einem geringen Abstand zum Dichtungsband 3 angeordnet.

[0016] Die einander gegenüberliegenden Flächen des Befestigungsschenkels 4 und des Putzschenkels 6 weisen Rippen oder Nuten 8 auf, welche zur besseren Verankerung der Armierungsmasse bzw. des Putzes 11 dienen. Auf der dem Dichtungsband 3 gegenüberliegenden Seite des Dichtungsschenkels 2 ist eine Arretiervorrichtung 14 für ein Putzarmierungsband 15, beispielsweise ein Armierungsgitter ausgebildet. Die Arretiervorrichtung 14 kann beispielsweise - wie in Fig. 2 im Detail ersichtlich - als Klemmhalterung ausgebildet sein.

[0017] In Fig. 4 ist die Einbausituation des Laibungsanschlussprofils 1 gemäß Fig. 1 bis Fig. 3 dargestellt. Anschließend an das Mauerwerk 12 sind zwei Dämmstofflagen 13 erkennbar, wobei der Dichtungsschenkel 2 zwischen Bauteil 10 und eine der Dämmstofflagen 13 eingefügt ist. Das Putzarmierungsband 15 liegt an der zweiten Dämmstofflage 13 an und ist von einer Armierungsmasse bzw. der Putzschicht 11 abgedeckt.

[0018] Das Laibungsanschlussprofil 1 weist in bekannter Weise einen abtrennbaren Schutzschenkel 16 auf, welcher sich mit Hilfe zumindest eines Abstandssteges 17 am Bauteil 10 abstützt und an der vom Bauteil 10 abgewandten Seite ein doppelseitiges Klebeband 18 zur Aufnahme einer Abdeckfolie aufweist. Erfindungsgemäß kann an der vom Bauteil 10 abgewandten Seite des Schutzschenkels 16 zumindest ein Steg 20 zur Führung einer Glättkelle 21 angeordnet sein, welcher das Abziehen des Edelputzes bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsvariante erleichtert. Nach der Durchführung der Verputzarbeiten kann der Schutzschenkel 16 entlang einer Sollbruchlinie 19 abgetrennt werden.

[0019] Die in Fig. 5 dargestellt Ausführungsvariante eines Laibungsanschlussprofils 1 weist an den einander gegenüberliegenden Flächen des Befestigungsschenkels 4 und des Putzschenkels 6 neben den Rippen und Nuten 8 auch Hinterschneidungen 9 auf, um die Verankerung im Putz 11 bzw. in der Armierungsmasse zu verbessern.


Ansprüche

1. Laibungsanschlussprofil (1) für an Putz (11) angrenzende Bauteile (10), insbesondere für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Dichtungsschenkel (2), welcher eine Putzabzugsfläche (5) aufweist und mit einem Dichtungsband (3) am Bauteil (10) befestigbar ist, sowie einem im Wesentlichen normal zur Dichtungsebene des Dichtungsschenkels (2) angeordneten, im Putz (11) verankerbaren Befestigungsschenkel (4), dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsschenkel (2) eine vorzugsweise co-extrudierte Deckleiste (7) aufweist, welche den Spalt zwischen Dichtungsschenkel (2) und Bauteil (10) großteils abdeckt, wobei die Breite (b) der Deckleiste (7) geringfügig kleiner ist als die Dicke (d) des Dichtbandes (3), sodass im eingebauten Zustand des Laibungsanschlussprofils (1) ein Belüftungsspalt (s) zwischen Deckleiste (7) und Bauteil (10) frei bleibt.
 
2. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckleiste (7) auf die Dichtebene des Dichtungsschenkels (2) im Wesentlichen normal steht und in Bezug auf die Putzabzugsfläche (5) nach hinten versetzt angeordnet ist.
 
3. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckleiste (7) mit Abstand zum Dichtungsband (3) angeordnet ist.
 
4. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Putzabzugsfläche (5) durch einen zum Befestigungsschenkel (4) im Wesentlichen parallel ausgerichteten Putzschenkel (6) gebildet ist.
 
5. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die einander gegenüberliegenden Flächen des Befestigungsschenkels (4) und des Putzschenkels (6) Rippen (8), Nuten, Hinterschneidungen (9) oder Stufen zur Verankerung im Putz (11) aufweisen.
 
6. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Laibungsanschlussprofil (1) einen abtrennbaren Schutzschenkel (16) zur Aufnahme einer Abdeckfolie aufweist, welcher an der vom Bauteil (10) abgewandten Seite zumindest einen Steg (20) zur Führung einer Glättkelle aufweist.
 
7. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Dichtungsband (3) gegenüberliegenden Seite des Dichtungsschenkels (2) eine Arretiervorrichtung (14) für ein Putzarmierungsband (15) ausgebildet ist.
 
8. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung (14) als Klemmhalterung ausgebildet ist.
 




Zeichnung