[0001] Die Erfindung betrifft ein Laibungsanschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile,
insbesondere für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Dichtungsschenkel, welcher eine
Putzabzugsfläche aufweist und mit einem Dichtungsband am Bauteil befestigbar ist,
sowie einem im Wesentlichen normal zur Dichtungsebene des Dichtungsschenkels angeordneten,
im Putz verankerbaren Befestigungsschenkel.
[0002] Aus der DE 297 07 804 U1 ist ein Laibungsanschlussprofil für Putz- oder Spachtelanschlüsse
an angrenzende Bauteile, etwa an die Rahmen von Fenstern oder Türen bekannt, dessen
Dichtungsschenkel gegenüber dem angrenzenden Bauteil nur durch vorstehende Dichtlippen
abgedichtet ist. Mangels einer festen Verbindung zwischen dem Befestigungsschenkel
und dem angrenzenden Bauteil kann nicht verhindert werden, dass zwischen Dichtungsschenkel
und Bauteil, insbesondere nach längerer Standzeit, Schmutz und Feuchtigkeit eindringen
und eine dauerhafte Wasser- und Winddichtheit zwischen Bauteil und Fassade nicht gegeben
ist.
[0003] Weiters ist aus der DE 42 29 080 A1 ein Laibungsanschlussprofil für Putzanschlüsse
an einem Fensterstock bekannt, dessen Dichtungsschenkel mittels einer selbstklebenden
Dichtungsmasse mit dem Fensterstock verklebt wird. Das Anschlussprofil gemäß DE 42
29 080 A1 weist an der von der Hauswand abgewandten Seite eine streifenförmige Schutzlasche
auf, welche sich mit Hilfe eines Abstandssteges am Fensterrahmen abstützt und längs
einer Sollbruchstelle vom Laibungsanschlussprofil abtrennbar ist. Die Schutzlasche
dient zur Befestigung einer Folie, mit welcher der Fensterflügel bei den Verputzarbeiten
abgedeckt werden kann. Nach dem Verputzen kann die Schutzlasche entlang der Sollbruchstelle
abgetrennt werden, wonach allerdings die Dichtungsmasse sichtbar wird und den Witterungseinflüssen
ausgesetzt ist.
[0004] In der DE 200 11 013 U1 ist ein Laibungsanschlussprofil beschrieben, welches mit
einem selbstklebenden Dichtungsband mit einem Bauteil verbunden wird. Um das Dichtungsband
gegen Witterungseinflüsse zu schützen, ist eine elastische Dichtungslippe vorgelagert,
welche im Bereich einer Sollbruchstelle für einen Folienbefestigungsschenkel schräg
nach vorne an den angrenzenden Bauteil beispielsweise die Trägerleiste für einen Rollladen
angepresst wird. Nach relativ kurzer Standzeit unterscheidet sich die Dichtlippe farblich
vom Bauteil oder der Fassade, wodurch das optische Erscheinungsbild gestört ist. Weiters
wird durch den dichten Abschluss zum Bauteil die Hinterlüftung des Profils bzw. das
Austrocknen von Kondensat behindert.
[0005] Schließlich wird in der EP 0 530 653 A1 eine Dichtleiste beschrieben, welche an einen
Fensterrahmen oder dgl. angeklebt wird und in einem U-förmigen Basisprofil einen komprimierbaren
Schaumstoffstreifen enthält, dessen Verankerung nach dem Einbau mit Hilfe einer Folie
gelöst werden kann. Durch den sich in Richtung des Fensterrahmens ausdehnenden Schaumstoffstreifen
wird die Dichtleiste an die am Mauerwerk angeordnete Isolierschicht angepresst. Dadurch
entsteht jedoch zwischen dem Fensterrahmen und der Dichtleiste ein relativ großer
Abstand, welcher nur von der dünnen, für Beschädigungen anfälligen Putzschicht überbrückt
wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Laibungsanschlussprofil
zu schaffen, mit welchem einerseits eine dauerhafte Abdichtung zwischen Putz- oder
Spachtelanschlüssen und den angrenzenden Bauteilen erreicht werden kann und andererseits
die Kondensatbildung weitegehend vermieden werden kann.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass der Dichtungsschenkel eine vorzugsweise
co-extrudierte Deckleiste aufweist, welche den Spalt zwischen Dichtungsschenkel und
Bauteil großteils abdeckt, wobei die Breite der Deckleiste geringfügig kleiner ist
als die Dicke des Dichtbandes, sodass im eingebauten Zustand des Laibungsanschlussprofils
ein Belüftungsspalt zwischen Deckleiste und Bauteil frei bleibt. Die Deckleiste kann
sowohl als co-extrudierte flexible Lippe als auch als hart ausgebildete Lippe (Hart-PVC
etc.) ausgebildet sein. Als Dichtungsband kann beispielsweise ein doppelseitiges Klebeband
eingesetzt werden, welches je nach Anwendungsfall eine Breite von beispielsweise 8
mm bis 15 mm und eine Dicke von 1 mm bis 3 mm aufweist. Das Dichtungsband sorgt für
die dauerhafte Abdichtung zum Bauteil, die Deckleiste, welche vorzugsweise mit Abstand
zum Dichtungsband angeordnet ist und im eingebauten Zustand einen Spalt zum Bauteil
freilässt, sorgt für ein optisch harmonisches Erscheinungsbild sowie für die notwendige
Hinterlüftung des Profils.
[0008] Um das optische Erscheinungsbild weiter zu erhöhen, ist vorgesehen, dass die Deckleiste
auf die Dichtebene des Dichtungsschenkels im Wesentlichen normal steht und in Bezug
auf die Putzabzugsfläche nach hinten versetzt angeordnet ist. Die Deckleiste ist somit
im eingebauten Zustand gegenüber der Putzoberfläche in Richtung Laibung zurückversetzt,
so dass die Deckleiste von der Putzabzugsfläche des Laibungsanschlussprofils überragt
wird.
[0009] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Putzabzugsfläche
durch einen zum Befestigungsschenkel im Wesentlichen parallel ausgerichteten Putzschenkel
gebildet ist, wobei weiters die einander gegenüberliegenden Flächen des Befestigungsschenkels
und des Putzschenkels Rippen, Nuten, Hinterschneidungen oder Stufen zur Verankerung
im Putz aufweisen.
[0010] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass auf der dem Dichtungsband
gegenüberliegenden Seite des Dichtungsschenkels eine Arretiervorrichtung für ein Putzarmierungsband
ausgebildet ist, wobei die Arretiervorrichtung beispielsweise als Klemmhalterung ausgebildet
ist.
[0011] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Laibungsanschlussprofil in einer ersten Ausführungsvariante
in einer Schrägansicht;
- Fig. 2
- das Anschlussprofil nach Fig. 1 in einer Profilansicht;
- Fig. 3
- ein Detail A aus der Ansicht gemäß Fig. 2;
- Fig. 4
- das Laibungsanschlussprofil gemäß Fig. 1 in eingebautem Zustand in einer Schrägansicht
sowie
- Fig. 5
- eine zweite und
- Fig. 6
- eine dritte Ausführungsvariante des Laibungsanschlussprofils in einer Darstellung
gemäß Fig. 3.
[0013] In den Ausführungsbeispielen sind funktionsgleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0014] Das in den Fig. 1 bis Fig. 4 dargestellte Laibungsanschlussprofil 1 dient für an
Putz 11 angrenzende Bauteile 10 insbesondere für Fenster- oder Türstöcke (siehe Fig.
4). Das Laibungsanschlussprofil 1 weist einen Dichtungsschenkel 2 auf, welcher mit
einem Dichtungsband 3 (z.B. doppelseitiges Klebeband) am Bauteil 10 befestigbar ist.
Ein im Wesentlichen normal zum Dichtungsschenkel 2 ausgerichteter Befestigungsschenkel
4 dient zur Verankerung im Putz 11. Der Dichtungsschenkel 2 weist an dem von der Laibung
abgewandten Ende eine Putzabzugsfläche 5 auf, welche als Putzschenkel 6 ausgebildet
ist und zum Befestigungsschenkel 4 im Wesentlichen parallel ausgerichtet ist. Der
Befestigungsschenkel 4 und der Putzschenkel 6 bilden mit einem Teil des Dichtungsschenkels
2 eine im Wesentlichen U-förmige Struktur, welche zur Aufnahme der Armierungsmasse
bzw. des Edelputzes dient. Der Dichtungsschenkel 2 weist eine vorzugsweise co-extrudierte
Deckleiste 7 auf, welche den Spalt zwischen Dichtungsschenkel 2 und Bauteil 10 großteils
abdeckt, wobei die Breite b der Deckleiste 7 geringfügig kleiner ist als die Dicke
d des Dichtungsbandes 3, so dass im eingebauten Zustand des Laibungsanschlussprofils
1 ein Belüftungsspalt s zwischen dem Ende der Deckleiste 7 und dem Bauteil 10 frei
bleibt.
[0015] Die Deckleiste 7 ist auf die Dichtungsebene des Dichtungsschenkels 2 im Wesentlichen
normal ausgerichtet und in Bezug auf die Putzabzugsfläche 5 um einen Abstand a nach
hinten versetzt, so dass die Deckleiste 7 vom vorderen Ende des Dichtungsschenkels
2 überragt wird und so ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild entsteht. Die Deckleiste
7 ist mit einem geringen Abstand zum Dichtungsband 3 angeordnet.
[0016] Die einander gegenüberliegenden Flächen des Befestigungsschenkels 4 und des Putzschenkels
6 weisen Rippen oder Nuten 8 auf, welche zur besseren Verankerung der Armierungsmasse
bzw. des Putzes 11 dienen. Auf der dem Dichtungsband 3 gegenüberliegenden Seite des
Dichtungsschenkels 2 ist eine Arretiervorrichtung 14 für ein Putzarmierungsband 15,
beispielsweise ein Armierungsgitter ausgebildet. Die Arretiervorrichtung 14 kann beispielsweise
- wie in Fig. 2 im Detail ersichtlich - als Klemmhalterung ausgebildet sein.
[0017] In Fig. 4 ist die Einbausituation des Laibungsanschlussprofils 1 gemäß Fig. 1 bis
Fig. 3 dargestellt. Anschließend an das Mauerwerk 12 sind zwei Dämmstofflagen 13 erkennbar,
wobei der Dichtungsschenkel 2 zwischen Bauteil 10 und eine der Dämmstofflagen 13 eingefügt
ist. Das Putzarmierungsband 15 liegt an der zweiten Dämmstofflage 13 an und ist von
einer Armierungsmasse bzw. der Putzschicht 11 abgedeckt.
[0018] Das Laibungsanschlussprofil 1 weist in bekannter Weise einen abtrennbaren Schutzschenkel
16 auf, welcher sich mit Hilfe zumindest eines Abstandssteges 17 am Bauteil 10 abstützt
und an der vom Bauteil 10 abgewandten Seite ein doppelseitiges Klebeband 18 zur Aufnahme
einer Abdeckfolie aufweist. Erfindungsgemäß kann an der vom Bauteil 10 abgewandten
Seite des Schutzschenkels 16 zumindest ein Steg 20 zur Führung einer Glättkelle 21
angeordnet sein, welcher das Abziehen des Edelputzes bei der in Fig. 6 dargestellten
Ausführungsvariante erleichtert. Nach der Durchführung der Verputzarbeiten kann der
Schutzschenkel 16 entlang einer Sollbruchlinie 19 abgetrennt werden.
[0019] Die in Fig. 5 dargestellt Ausführungsvariante eines Laibungsanschlussprofils 1 weist
an den einander gegenüberliegenden Flächen des Befestigungsschenkels 4 und des Putzschenkels
6 neben den Rippen und Nuten 8 auch Hinterschneidungen 9 auf, um die Verankerung im
Putz 11 bzw. in der Armierungsmasse zu verbessern.
1. Laibungsanschlussprofil (1) für an Putz (11) angrenzende Bauteile (10), insbesondere
für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Dichtungsschenkel (2), welcher eine Putzabzugsfläche
(5) aufweist und mit einem Dichtungsband (3) am Bauteil (10) befestigbar ist, sowie
einem im Wesentlichen normal zur Dichtungsebene des Dichtungsschenkels (2) angeordneten,
im Putz (11) verankerbaren Befestigungsschenkel (4), dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsschenkel (2) eine vorzugsweise co-extrudierte Deckleiste (7) aufweist,
welche den Spalt zwischen Dichtungsschenkel (2) und Bauteil (10) großteils abdeckt,
wobei die Breite (b) der Deckleiste (7) geringfügig kleiner ist als die Dicke (d)
des Dichtbandes (3), sodass im eingebauten Zustand des Laibungsanschlussprofils (1)
ein Belüftungsspalt (s) zwischen Deckleiste (7) und Bauteil (10) frei bleibt.
2. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckleiste (7) auf die Dichtebene des Dichtungsschenkels (2) im Wesentlichen
normal steht und in Bezug auf die Putzabzugsfläche (5) nach hinten versetzt angeordnet
ist.
3. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckleiste (7) mit Abstand zum Dichtungsband (3) angeordnet ist.
4. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Putzabzugsfläche (5) durch einen zum Befestigungsschenkel (4) im Wesentlichen
parallel ausgerichteten Putzschenkel (6) gebildet ist.
5. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die einander gegenüberliegenden Flächen des Befestigungsschenkels (4) und des Putzschenkels
(6) Rippen (8), Nuten, Hinterschneidungen (9) oder Stufen zur Verankerung im Putz
(11) aufweisen.
6. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Laibungsanschlussprofil (1) einen abtrennbaren Schutzschenkel (16) zur Aufnahme
einer Abdeckfolie aufweist, welcher an der vom Bauteil (10) abgewandten Seite zumindest
einen Steg (20) zur Führung einer Glättkelle aufweist.
7. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Dichtungsband (3) gegenüberliegenden Seite des Dichtungsschenkels (2)
eine Arretiervorrichtung (14) für ein Putzarmierungsband (15) ausgebildet ist.
8. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung (14) als Klemmhalterung ausgebildet ist.