Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einem Verfahren zur Adaption eines Kraftstoff-Luft-Gemisches
bei einem Verbrennungsmotor und von einer elektronischen Steuereinrichtung nach der
Gattung der unabhängigen Ansprüche aus.
[0002] Es ist bereits bekannt, bei der Regelung des Kraftstoff/Luftverhältnisses (Lambdawert)
für Verbrennungsmotoren eine Vorsteuerung mit einer Regelung zu überlagern. Weiter
ist bekannt, aus dem Verhalten der Regelstellgröße weitere Korrekturgrößen abzuleiten
um Fehlanpassungen der Vorsteuerung an veränderte Betriebsbedingungen zu kompensieren.
Diese Kompensation wird auch als Adaption bezeichnet. Die US 4 584 982 beschreibt
beispielsweise eine Adaption mit unterschiedlichen Adaptionsgrößen in verschiedenen
Bereichen des Last/Drehzahlspektrums eines Verbrennungsmotors. Die verschiedenen Adaptionsgrößen
richten sich auf die Kompensation unterschiedlicher Fehler. Nach Ursache und Wirkung
lassen sich drei Fehlerarten unterscheiden: Fehler eines Heißfilmluftmassenmessers
wirken sich multiplikativ auf die Kraftstoffzumessung aus. Lecklufteinflüsse wirken
additiv pro Zeiteinheit und Fehler bei der Kompensation der Anzugsverzögerung der
Einspritzventile wirken additiv pro Einspritzung. Diese systematischen Fehler werden
von der Gemischadaption korrigiert. Die Gemischabweichungen werden in dem Last-Drehzahl-Bereich
adaptiert, in dem sie sich stark auswirken. Berechnete Korrekturen werden dann im
gesamten Last/Drehzahlbereich verwendet. Additive Gemischabweichungen werden im unteren
Last-Drehzahlbereich adaptiert, multiplikative Abweichungen im mittleren Last-Drehzahlbereich.
Nach gesetzlichen Vorschriften sollen abgasrelevante Fehler mit On Board Mitteln erkannt
werden und gegebenenfalls soll eine Fehlerlampe aktiviert werden. Die Gemischadaption
wird auch zur Fehlerdiagnose genutzt. Ist beispielsweise der Korrektureingriff der
Adaption zu groß, deutet dies auf einen Fehler hin. Um ein sicheres Zusammenwirken
der verschiedenen Motorsteuerungs- und Diagnosefunktionen zu gewährleisten, wird die
Gemischadaption phasenweise mittels einer Zeit- und/oder Ereignissteuerung freigegeben.
Wenn der Verbrennungsprozess während einer Gemischadaptionsphase in einem der Adaptionsbereiche
betrieben wird, erfolgt in diesem Bereich eine Gemischadaption (ein Lemvorgang). Erst
am Ende der Adaptionsphase und beim Verlassen des Adaptionsbereiches wird die Adaption
wieder deaktiviert.
[0003] Über der Lebensdauer, der Exemplarstreuung und bei nichtgeregelter Sondenheizung
weicht der gemessene Lambdawert vom physikalisch vorhandenen Lambdawert bei Motoren
mit Benzindirekteinspritzung hauptsächlich im Schichtbetrieb ab, wobei der Verbrennungsmotor
mit Luftüberschuss betrieben wird. Da die Gemischadaption eine Stellgröße, die auf
dem gemessenen Lambda für das Lernen des Fehlers beruht, in Betracht zieht, ist die
Adaption im Schichtbetrieb nicht zielführend. Für die Adaption wird daher in den Homogenbetrieb
umgeschaltet und die Gemischadaption aktiviert.
[0004] Aus der DE 198 50 586 ist ein Motorsteuerungsprogramm bekannt, das die Umschaltung
zwischen Schichtbetrieb und Homogenbetrieb steuert.
[0005] Im Schichtbetrieb wird der Motor mit einer stark geschichteten Zylinderladung und
hohem Luftüberschuss betrieben, um einen möglichst niedrigen Kraftstoffverbrauch zu
erreichen. Die geschichtete Ladung wird durch eine späte Kraftstoffeinspritzung erreicht,
die im Idealfall zur Aufteilung des Brennraums in zwei Zonen führt: Die erste Zone
enthält eine brennfähige Luft-Kraftstoff-Gemischwolke an der Zündkerze. Sie wird von
der zweiten Zone umgeben, die aus einer isolierenden Schicht aus Luft und Restgas
besteht. Das Potential zur Verbrauchsoptimierung ergibt sich aus der Möglichkeit,
den Motor unter Vermeidung von Ladungswechselverlusten weitgehend ungedrosselt zu
betreiben. Der Schichtbetrieb wird bei vergleichsweise niedriger Last bevorzugt.
[0006] Bei höherer Last, wenn die Leistungsoptimierung im Vordergrund steht, wird der Motor
mit homogener Zylinderfüllung betrieben. Die homogene Zylinderfüllung ergibt sich
aus einer frühen Kraftstoffeinspritzung während des Ansaugvorganges. Als Folge steht
bis zur Verbrennung eine größere Zeit zur Gemischbildung zur Verfügung. Das Potential
dieser Betriebsart zur Leistungsoptimierung ergibt sich zum Beispiel aus der Ausnutzung
des gesamten Brennraumvolumens zur Füllung mit brennfähigem Gemisch.
Hinsichtlich der Adaption existieren mehrere Einschaltbedingungen:
[0007] So muss beispielsweise die Motortemperatur die Einschalttemperaturschwelle erreicht
haben und die Lambdasonde muss betriebsbereit sein. Weiter müssen die aktuellen Werte
von Last und Drehzahl in bestimmten Bereichen liegen, in denen jeweils gelernt wird.
Dies ist beispielsweise aus der US 4 584 982 bekannt. Weiterhin muss Homogenbetrieb
vorliegen. Nach dem bekannten Programm wird die Gemischadaption in festen Zeitbereichen
aktiviert.
[0008] Dabei können sich Zielkonflikte mit anderen Steuerungsfunktionen, beispielsweise
mit der Steuerung der Tankentlüftung ergeben.
[0009] Vor diesem Hintergrund zielt die Erfindung darauf, den Zeitraum, in dem der Motor
verbrauchsoptimal im Schichtbetrieb gefahren werden kann, zu vergrößern. Die Beibehaltung
des Homogenbetriebs zur Adaption verringert den Verbrauchsvorteil der Benzindirekteinspritzung,
da der Homogenbetrieb verbrauchsungünstiger ist als der Schichtbetrieb. Weiter wird,
sowohl bei Benzindirekteinspritzverfahren als auch bei Saugrohreinspritzungen eine
Tankentlüftung während der Gemischadaption unterbrochen, was unerwünscht ist.
[0010] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die zeitliche Steuerung
von Zeitabschnitten mit und ohne Adaption zu optimieren.
[0011] Damit wird die Anforderung des Homogenbetriebes für die Gemischadaption so optimiert,
dass die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden.
[0012] Die Erfindung richtet sich auch auf eine elektronische Steuereinrichtung zur Durchführung
des genannten Verfahrens.
Vorteile der Erfindung
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Adaption eines Kraftstoff-Luft-Gemisches bei einem
Verbrennungsmotor mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, dass während
oder nach der Adaption einer ersten Art von Gemischabweichung der Einfluss der ersten
Art von Gemischabweichung auf eine zuvor erfolgte Adaption einer zweiten Art von Gemischabweichung
geschätzt wird und dass die Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung in Abhängigkeit
dieser Schätzung korrigiert wird. Auf diese Weise kann der Einfluss der ersten Art
von Gemischabweichung auf die zuvor erfolgte Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung
weitgehend kompensiert werden, ohne dass eine weitere Adaption der zweiten Art von
Gemischabweichung erforderlich ist. Dadurch kann die Gemischadaptionszeit verringert
werden. Somit steht mehr Zeit für andere Funktionen, wie zum Beispiel andere Diagnosefunktionen
oder Tankentlüftung zur Verfügung.
[0014] Bei Fahrzeugen mit Benzindirekteinspritzung ergibt sich außerdem ein Verbrauchsvorteil,
da die Gemischadaption in der Regel nur im Homogenbetrieb durchgeführt wird. Geringere
Gemischadaptionszeiten führen zumindest im Leerlauf- und im Teillastbereich zu weniger
Homogenbetrieb und somit zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Dies ermöglicht
im zeitlichen Mittel eine Vergrößerung der Zeitabschnitte, in denen das Fahrzeug in
verbrauchsgünstigem Schichtbetrieb betrieben werden kann.
[0015] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schätzung in Abhängigkeit der Stabilität der
Adaption der ersten Art von Gemischabweichung durchgeführt wird. Auf diese Weise kann
eine Überkompensation des Einflusses der ersten Art von Gemischabweichung auf die
zuvor erfolgte Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung verhindert werden.
[0017] Dies insbesondere dann, wenn für den Fall einer instabilen Adaption der ersten Art
von Gemischabweichung die Korrektur der Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung
auf eine Änderung der Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung begrenzt wird.
Die Kompensation des Einflusses der ersten Art von Gemischabweichung auf die zuvor
erfolgte Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung geht dann nicht über die Änderung
dieser zuvor erfolgten Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung hinaus.
Zeichnung
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0019] Es zeigen
- Figur 1
- ein Blockschaltbild einer elektronischen Steuereinrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
- Figur 2
- ein Beispiel für einen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0020] In Figur 1 kennzeichnet 5 eine Motorsteuerung eines Verbrennungsmotors. Der Motorsteuerung
5 ist von Drehzahl erfassungsmitteln 10 eine Drehzahl n des Verbrennungsmotors und
von Lasterfassungsmitteln 15 ein die Motorlast repräsentierendes Signal zugeführt.
Die Motorlast kann beispielsweise anhand der relativen Luftfüllung rl des Verbrennungsmotors
ermittelt werden. Die Motorsteuerung 5 steuert eine Kraftstoffzumessvorrichtung 20,
beispielsweise ein Einspritzventil, an. Ferner steuert die Motorsteuerung 5 einen
Schalter 50 an. Über den Schalter 50 sind Gemischerfassungsmittel 25, beispielsweise
eine Lambdasonde, entweder mit der Motorsteuerung 5 oder mit ersten Adaptionsmitteln
30 oder mit zweiten Adaptionsmitteln 35 verbindbar. Die ersten Adaptionsmittel 30
und die zweiten Adaptionsmittel 35 führen der Motorsteuerung 5 jeweils einen Adaptionswert
zu. Ferner sind die ersten Adaptionsmittel 30 mit ersten Mitteln 40 zur Rückrechnung
und die zweiten Adaptionsmittel 35 mit zweiten Mitteln 45 zur Rückrechnung verbunden.
Die Mittel 40, 45 zur Rückrechnung sind dabei jeweils von der Motorsteuerung 5 angesteuert.
Die ersten Mittel 40 zur Rückrechnung sind mit den zweiten Adaptionsmitteln 35 verbunden,
um den von den zweiten Adaptionsmitteln 35 gebildeten Adaptionswert zu korrigieren.
Die zweiten Mittel 45 zur Rückrechnung sind mit den ersten Adaptionsmitteln 30 verbunden,
um einen von den ersten Adaptionsmitteln 30 gebildeten Adaptionswert zu korrigieren.
[0021] Systematische Fehler in der Zusammensetzung des Kraftstoff-Luft-Gemisches werden
mit Hilfe der von den Adaptionsmitteln 30, 35 gebildeten Adaptionswerten korrigiert.
Dabei werden grundsätzlich verschiedene Arten von systematischen Gemischabweichungen
unterschieden. Im Folgenden soll zwischen einer ersten Art von Gemischabweichung und
einer zweiten Art von Gemischabweichung unterschieden werden. Die ersten Adaptionsmittel
30 sollen in diesem Beispiel zur Bildung eines Adaptionswertes für die erste Art von
Gemischabweichung und die zweiten Adaptionsmittel 35 zur Bildung eines Adaptionswertes
für die zweite Art von Gemischabweichung vorgesehen sein. Bei den beiden verschiedenen
Arten von Gemischabweichungen kann es sich einerseits um additive Gemischabweichungen
handeln, die beispielsweise auf Lecklufteinflüsse oder Einspritzventilverzugszeiten
zurück zu führen sind und andererseits auf multiplikative Gemischabweichungen, die
beispielsweise auf eine Kennliniendrift eines Heißfilm-Luftmassenmessers zurück zu
führen sind. Additive Gemischabweichungen werden in einem unteren Last-Drehzahl-Bereich
adaptiert, wohingegegen multiplikative Gemischabweichungen in einem mittleren Last-Drehzahl-Bereich
adaptiert werden. Da sich die Adaptionswerte gegenseitig beeinflussen, kann die Gemischadaption
erst dann als abgeschlossen betrachtet werden, wenn die Adaptionswerte hinreichend
stabil sind. Dies kann in der Motorsteuerung 5 anhand der von den Adaptionsmitteln
30, 35 zugeführten Adaptionswerte festgestellt werden. Ist beispielsweise die Änderungsgeschwindigkeit
der einzelnen Adaptionswerte jeweils kleiner als eine vorgegebene Schwelle, so wird
die Adaption der zugehörigen Art von Gemischabweichung als stabil betrachtet. Sind
die Adaptionswerte beider Adaptionsmittel 30, 35 auf diese Weise von der Motorsteuerung
5 als stabil detektiert worden, so gilt die Gemischadaption als eingeschwungen. Die
Motorsteuerung 5 kann dann den Schalter 50 veranlassen, die Gemischerfassungsmittel
25 mit der Motorsteuerung 5 zu verbinden. Die Motorsteuerung 5 kann dann zusätzlich
die von den Gemischerfassungsmitteln 25 ermittelte Abweichung des Kraftstoff-Luft-Gemisches
von einem vorgegebenen Neutralwert, beispielsweise 1, ermitteln und in Abhängigkeit
dieser Abweichung prüfen, ob die Gemischadaption eingeschwungen ist. Überschreitet
diese Abweichung beispielsweise einen vorgegebenen Wert, so wird die Gemischadaption
von der Motorsteuerung 5 nicht als eingeschwungen detektiert und die Motorsteuerung
5 veranlasst den Schalter 50 zur Verbindung der Gemischerfassungsmittel 25 mit den
ersten Adaptionsmitteln 30 oder den zweiten Adaptionsmitteln 35 für eine Nachadaption.
Andernfalls, d.h. wenn die Abweichung des Kraftstoff-Luft-Gemisches weniger als der
vorgegebene Wert vom Neutralwert abweicht, bestätigt sich die Detektion der eingeschwungenen
Gemischadaption und die Schalterstellung des Schalters 50 wird nicht verändert.
[0022] Dabei kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Gemischadaption erst dann
als abgeschlossen betrachtet wird, wenn zunächst die Adaption der multiplikativen
Gemischabweichung und dann die Adaption der additiven Gemischabweichung erfolgt bzw.
stabil ist.
[0023] Die Ansteuerung des Schalters 50 zur Verbindung der Gemischerfassungsmittel 25 mit
den ersten Adaptionsmitteln 30 oder mit den zweiten Adaptionsmitteln 35 erfolgt von
der Motorsteuerung 5 in Abhängigkeit der Motordrehzahl n und der Motorlast, die in
diesem Beispiel durch die relative Luftfüllung rl repräsentiert ist.
[0024] Für den Fall, dass ein multiplikativer Fehler in der Gemischzusammensetzung vorliegt
und auf Grund des Fahrprofils zunächst im unteren Last-Drehzahl-Bereich adaptiert
wird, so wird der multiplikative Fehler fälschlicher Weise bei der additiven Adaption
berücksichtigt. Somit beeinflusst der multiplikative Fehler fälschlicher Weise die
Adaption der additiven Gemischabweichung. Erst durch die Adaption im mittleren Last-Drehzahl-Bereich
wird der multiplikative Fehler in den ihm zugeordneten multiplikativen Adaptionswert
übernommen. Die fälschlicherweise durchgeführte Berücksichtigung des multiplikativen
Fehlers der Gemischzusammensetzung bei der Adaption der additiven Gemischabweichung
muss dann beim nächsten Wechsel in den unteren Last-Drehzahl-Bereich durch eine Rückadaption
des additiven Adaptionswertes kompensiert werden. Dies erhöht die erforderliche Gemischadaptionszeit.
[0025] Entsprechendes gilt, wenn ein additiver Fehler in der Gemischzusammensetzung zunächst
bei der Adaption einer multiplikativen Gemischabweichung fälschlicher Weise berücksichtigt
wird, so dass eine Rückadaption des multiplikativen Adaptionswertes notwendig ist.
[0026] Erfindungsgemäß ist es daher vorgesehen, während oder nach der Adaption der ersten
Art von Gemischabweichung den Einfluss der ersten Art von Gemischabweichung auf eine
zuvor erfolgte Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung zu schätzen und die
Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung in Abhängigkeit dieser Schätzung zu
korrigieren. Je besser die Schätzung des Einflusses der ersten Art von Gemischabweichung
auf die zuvor erfolgte Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung ist, desto geringer
wird die für die Rückadaption der zweiten Art von Gemischabweichung erforderliche
Zeit, sofern nicht sogar ganz auf eine solche Rückadaption verzichtet werden kann.
Wenn auf eine solche Rückadaption ganz verzichtet wird ist lediglich eine kurze Überprüfung
des Erfolges der Korrektur der Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung empfehlenswert.
Dazu kann die Motorsteuerung 5 den Schalter 50 derart ansteuern, dass er die Gemischerfassungsmittel
25 mit der Motorsteuerung 5 verbindet. Die Motorsteuerung 5 vergleicht in der beschriebenen
Weise das Kraftstoff-Luft-Verhältnis mit dem vorgegebenen neutralen Wert und veranlasst
eine Nachadaption, wenn die Abweichung den vorgegebenen Wert überschreitet.
[0027] Beispielhaft soll im Folgenden die Funktionsweise der elektronischen Steuereinrichtung
1 gemäß Figur 1 beschrieben werden. In Abhängigkeit der Motordrehzahl n und der relativen
Luftfüllung rl ermittelt die Motorsteuerung 5 den aktuellen Last-Drehzahl-Bereich.
In einem ersten Last-Drehzahl-Bereich veranlasst die Motorsteuerung 5 den Schalter
50 zur Verbindung der Gemischerfassungsmittel 25 mit den ersten Adaptionsmitteln 30.
In einem zweiten Last-Drehzahl-Bereich, der vom ersten Last-Drehzahl-Bereich verschieden
ist, veranlasst die Motorsteuerung 5 den Schalter 50 zur Verbindung der Gemischerfassungsmittel
25 mit den zweiten Adaptionsmitteln 35. Im Folgenden soll beispielhaft angenommen
werden, dass die Motorsteuerung den zweiten Last-Drehzahl-Bereich detektiert und den
Schalter 50 zur Verbindung der Gemischerfassungsmittel 25 mit den zweiten Adaptionsmitteln
35 veranlasst. Es findet dann eine Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung
statt. Durch diese Adaption wird die Abweichung des von den Gemischerfassungsmitteln
25 erfassten Kraftstoff-Luft-Mischungsverhältnisses vom vorgegebenen neutralen Wert
kompensiert. Dabei kann es sich bei dem von den Gemischerfassungsmitteln 25 erfassten
Kraftstoff-Luft-Mischungsverhältnis um einen über eine vorgegebene Zeit gebildeten
Mittelwert handeln, um den systematischen Fehler der zweiten Art von Gemischabweichung
zu detektieren und kurzfristige Störabweichungen vom vorgegebenen neutralen Wert weitgehend
zu eliminieren. Für die Kompensation dieses systematischen Fehlers der zweiten Art
von Gemischabweichung-bilden die zweiten Adaptionsmittel 35 einen-entsprechenden Adaptionswert,
der der Motorsteuerung 5 zugeführt wird. Dabei wird die Adaption der zweiten Art von
Gemischabweichung und der entsprechende gebildete Adaptionswert auch von einem systematischen
Fehler der ersten Art von Gemischabweichung beeinflusst und ist somit diesbezüglich
fehlerhaft. Wenn die Motorsteuerung 5 einen Wechsel in den ersten Last-Drehzahl-Bereich
detektiert, veranlasst sie den Schalter 50 zur Verbindung der Gemischerfassungsmittel
25 mit den ersten Adaptionsmitteln 30. Aus der Abweichung des in der beschriebenen
Weise ermittelten Mittelwertes des von den Gemischerfassungsmitteln 25 erfassten Kraftstoff-Luft-Mischungsverhältnisses
gegenüber dem vorgegebenen neutralen Wert bilden die ersten Adaptionsmittel 30 ebenfalls
einen Adaptionswert, um den der Abweichung zu Grunde liegenden systematischen Fehler
der ersten Art von Gemischabweichung zu kompensieren. Dabei kann diese Adaption natürlich
auch vom verbliebenen systematischen Fehler der zweiten Art von Gemischabweichung
beeinflusst sein. Der gebildete Adaptionswert wird ebenfalls der-Motorsteuerung 5
zugeführt.
[0028] Erfindungsgemäß sind nun die Mittel 40, 45 zur Rückrechung vorgesehen. Durch die
ersten Mittel 40 zur Rückrechnung wird der Einfluss des systematischen Fehlers der
ersten Art von Gemischabweichung auf die zuvor erfolgte Adaption der zweiten Art von
Gemischabweichung geschätzt. Ein in Abhängigkeit dieser Schätzung gebildeter Korrekturwert
wird von den ersten Mitteln 40 der Rückrechnung den zweiten Adaptionsmitteln 35 zugeführt.
Die zweiten Adaptionsmittel 35 korrigieren dann ihren Adaptionswert anhand dieses
Korrekturwertes und führen den korrigierten Adaptionswert der Motorsteuerung 5 zu.
Entsprechend können die zweiten Mittel 45 den Einfluss des systematischen Fehlers
der zweiten Art von Gemischabweichung auf eine zuvor erfolgte Adaption der ersten
Art von Gemischabweichung abschätzen und einen entsprechenden Korrekturwert bilden,
der den ersten Adaptionsmitteln 30 zugeführt wird. Die ersten Adaptionsmittel 30 können
dann ihren Adaptionswert anhand des von den zweiten Mitteln 45 zugeführten Korrekturwertes
korrigieren und den korrigierten Adaptionswert der Motorsteuerung 5 zuführen.
[0029] Die Rückrechnung bzw. Korrektur anhand der Mittel 40, 45 erfordert keinen weiteren
Adaptionsschritt und spart deshalb Gemischadaptionszeit ein. Die Korrektur des Adaptionswertes
der zweiten Adaptionsmittel durch die ersten Mittel 40 kann während oder nach der
Adaption des systematischen Fehlers der ersten Art von Gemischabweichung durch die
ersten Adaptionsmittel 30 erfolgen. Die Korrektur des Adaptionswertes der ersten Adaptionsmittel
30 durch die zweiten Mittel 45 kann während oder nach der Adaption des systematischen
Fehlers der zweiten Art von Gemischabweichung durch die zweiten Adaptionsmittel 35
erfolgen.
[0030] Die von den Mitteln 40, 45 durchgeführte Schätzung bzw. Ermittlung der entsprechenden
Korrekturwerte kann auf eine im Leerlauf des Verbrennungsmotors eingespritzte Kraftstoffmasse
bezogen sein. Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die Schätzung bzw. die Bildung
des Korrekturwertes durch die ersten Mittel 40 in Abhängigkeit der Stabilität der
in den ersten Adaptionsmitteln 30 durchgeführten Adaption der ersten Art von Gemischabweichung
durchgeführt wird. Entsprechend kann es vorgesehen sein, dass die Schätzung bzw. Bildung
des Korrekturwertes der zweiten Mittel 45 in Abhängigkeit der Stabilität der von den
zweiten Adaptionsmitteln 35 durchgeführten Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung
durchgeführt wird. Die Stabilität der Adaption lässt sich für die Adaptionswerte der
beiden Adaptionsmittel 30, 35 in der Motorsteuerung 5 in der zuvor beschriebenen Weise
ermitteln, indem beispielsweise geprüft wird, ob die Änderungsgeschwindigkeit des
jeweiligen Adaptionswertes kleiner als die vorgegebene Schwelle ist, was für eine
stabile Adaption spricht. Zusätzlich kann die Motorsteuerung 5 prüfen, ob das Kraftstoff-Luft-Verhältnis,
das von den Gemischerfassungsmitteln 25 erfasst wird, nicht mehr als den vorgegebenen
Wert vom Neutralwert abweicht. Der entsprechende Adaptionswert der ersten Adaptionsmittel
30 bzw. der zweiten Adaptionsmittel 35 wird in diesem Beispiel nur dann als stabil
betrachtet, wenn diese Abweichung kleiner als der vorgegebene Wert ist. Andernfalls
gilt der entsprechende Adaptionswert als instabil. Zu diesem Zweck können die Gemischerfassungsmittel
25 auch durch eine feste Verbindung mit der Motorsteuerung 5 unabhängig von der Schalterstellung
des Schalters 50 verbunden sein, um die Stabilitätsprüfung auch dann durchzuführen,
wenn die Adaption noch aktiv ist. Dies ist in Figur 1 gestrichelt dargestellt.
[0031] Für den Fall einer stabilen Adaption der ersten Art von Gemischabweichung kann es
vorgesehen sein, dass eine Änderung dieser Adaption vollständig bei der Korrektur
der Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung berücksichtigt wird. Bei der Änderung
der Adaption kann es sich um die Differenz zwischen dem von den ersten Adaptionsmitteln
30 aktuell gebildeten Adaptionswert und einem zuvor gültigen Adaptionswert für die
Adaption der ersten Art von Gemischabweichung handeln. Entsprechend kann für den Fall
einer stabilen Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung eine Änderung dieser
Adaption vollständig bei der Korrektur der Adaption der ersten Art von Gemischabweichung
berücksichtigt werden.
[0032] Für den Fall einer instabilen Adaption der ersten Art von Gemischabweichung kann
die Korrektur der Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung auf eine Änderung
der Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung begrenzt werden. Bei der Änderung
der Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung kann es sich dabei beispielsweise
um die Differenz zwischen dem aktuellen Adaptionswert der zweiten Adaptionsmittel
35 und einem vorherigen Adaptionswert der zweiten Adaptionsmittel 35 handeln. Entsprechend
kann für den Fall einer instabilen Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung
die Korrektur der Adaption der ersten Art von Gemischabweichung auf eine Änderung
der Adaption der ersten Art von Gemischabweichung begrenzt werden. Auf diese Weise
wird eine Überkompensation der Adaptionswerte bei der Korrektur verhindert.
[0033] Die beschriebene Bildung der Korrekturwerte in Abhängigkeit der Stabilität der Adaption
kann in den Mitteln 40, 45 zur Rückrechnung in Abhängigkeit jeweils eines Steuersignals
von der Motorsteuerung 5 erfolgen, die wie beschrieben die Stabilität der jeweiligen
Adaption bezüglich des Adaptionswertes in den jeweiligen Adaptionsmitteln 30, 35 überprüft.
[0034] In Abhängigkeit der gebildeten Adaptionswerte bildet die Motorsteuerung 5 ein Kraftstoffzumess-Signal
zur Ansteuerung der Kraftstoffzumessvorrichtung 20, um das Kraftstoff-Luft-Gemisch
entsprechend den Adaptionswerten zu adaptieren. Dazu kann das Kraftstoffzumess-Signal
die Einspritzzeit und/oder die Einspritzmenge des oder der Einspritzventile des Verbrennungsmotors
entsprechend beeinflussen oder verändern. Zu diesem Zweck können auch mehrere Kraftstoffzumess-Signale
von der Motorsteuerung 5 gebildet werden. Die Kraftstoffzumessvorrichtung 20 umfasst
ein oder mehrere Einspritzventile des Verbrennungsmotors.
[0035] Das Ausführungsbeispiel wurde bislang allgemein anhand einer ersten Art von Gemischabweichung
und einer zweiten Art von Gemischabweichung beschrieben. Bei der ersten Art von Gemischabweichung
kann es sich beispielsweise um eine additive Gemischabweichung und bei der zweiten
Art von Gemischabweichung um eine multiplikative Gemischabweichung handeln. Alternativ
kann es-sich umgekehrt bei der ersten Art von Gemischabweichung um eine multiplikative
Gemischabweichung und bei der zweiten Art von Gemischabweichung um eine additive Gemischabweichung
handeln.
[0036] Anhand des Ablaufplans nach Figur 2 wird im Folgenden ein konkretes Beispiel für
das erfindungsgemäße Verfahren angegeben. Dabei soll es sich beispielhaft bei der
ersten Art von Gemischabweichung um die multiplikative Gemischabweichung und bei der
zweiten Art von Gemischabweichung um die additive Gemischabweichung handeln. Das Programm
startet während oder nach der Adaption der multiplikativen Gemischabweichung. Bei
einem Programmpunkt 100 wird die Adaption der multiplikativen Gemischabweichung in
den ersten Adaptionsmitteln 30 durchgeführt und der dabei gebildete Adaptionswert,
der im Folgenden auch als multiplikativer Adaptionswert bezeichnet wird, an die Motorsteuerung
5 übertragen und dort zwischengespeichert. Der Schalter 50 ist dabei derart angesteuert,
dass er die Gemischerfassungsmittel 25 mit den ersten Adaptionsmitteln 30 verbindet.
Anschließend wird zu einem Programmpunkt 105 verzweigt. Bei Programmpunkt 105 prüft
die Motorsteuerung 5, ob der Adaptionswert der zweiten Adaptionsmittel 35, der im
Folgenden auch als additiver Adaptionswert bezeichnet wird und in einer vorausgegangenen
Adaption der additiven Gemischabweichung ermittelt wurde, stabil ist. Ist dies der
Fall, so wird zu einem Programmpunkt 110 verzweigt, andernfalls wird zu einem Programmpunkt
120 verzweigt.
[0037] Bei Programmpunkt 110 prüft die Motorsteuerung 5, ob die Adaption der multiplikativen
Gemischabweichung beendet ist, d.h. ob der multiplikative Adaptionswert stabil ist.
Ist dies der Fall, so wird zu einem Programmpunkt 115 verzweigt, andernfalls wird
zu Programmpunkt 100 zurück verzweigt und die Adaption der multiplikativen Gemischabweichung
fortgesetzt. Bei Programmpunkt 115 wird in den Mitteln 40 der Korrekturwert für die
Adaption der additiven Gemischabweichung wie folgt gebildet:

[0038] Dabei ist
- frai_b
- der zwischengespeicherte aktuelle multiplikative Adaptionswert, der den Mitteln 40
von der Motorsteuerung 5 oder den ersten Adaptionsmitteln 30 zugeführt ist.
- fraistrt_b
- der zu Beginn der Adaption der multiplikativen Gemischabweichung zwischengespeicherte
multiplikative Adaptionswert, der den Mitteln 40 ebenfalls von der Motorsteuerung
5 zugeführt sein kann.
- ORAMX
- ein vorgegebener maximaler additiver Adaptionswert
- RKLLMX
- die relative eingespritzte Kraftstoffmasse in Bezug auf die Gesamtmasse des Kraftstoff-Luft-Gemisches
bei einer maximal auftretenden Gemischabweichung vom vorgegebenen Neutralwert im Leerlauf.
[0039] Anschließend wird der Korrekturwert KORR1 der ersten Mittel 40 den zweiten Adaptionsmitteln
35 zugeführt. Dort wird ein neuer additiver Adaptionswert oraneu_w aus der Differenz
zwischen einem in einer zuvor erfolgten Adaption der additiven Gemischabweichung gebildeten
additiven Adaptionswert ora_w und dem Korrekturwert KORR1 der ersten Mittel 40 gebildet.
Somit ergibt sich der neue additive Adaptionswert oraneu_w wie folgt:

[0040] Dieser neue additive Adaptionswert oraneu_w wird dann der Motorsteuerung 5 zugeführt.
Anschließend wird das Programm verlassen. Bei Programmpunkt 120 wird in der Motorsteuerung
5 ein Maximalwert berechnet, um den der aus der zuvor erfolgten Adaption der additiven
Gemischabweichung gebildete additive Adaptionswert ora_w korrigiert werden darf. Dieser
Maximalwert wird dorarrmx_w bezeichnet und wie folgt berechnet:

[0041] Dabei ist
- oralt_w
- der additive Adaptionswert zu Beginn der Fahrt, also der zu Beginn der additiven Adaption
in der Motorsteuerung 5 zwischengespeicherte additive Adaptionswert.
[0042] Anschließend wird zu einem Programmpunkt 125 verzweigt. Bei Programmpunkt 125 prüft
die Motorsteuerung 5 in der beschriebenen Weise, ob die Adaption der multiplikativen
Gemischabweichung beendet ist. Ist dies der Fall, so wird zu einem Programmpunkt 130
verzweigt, andernfalls wird zu Programmpunkt 100 zurück verzweigt und die Adaption
der multiplikativen Gemischabweichung fortgesetzt.
[0043] Bei Programmpunkt 130 wird ein zweiter Korrekturwert KORR2 von den ersten Mitteln
40 zur Rückrechnung wie folgt gebildet:

[0044] Auf diese Weise wird der zweite Korrekturwert KORR2 auf den Maximalwert dorarrmx_w
begrenzt, um den der bei der zuvor erfolgten Adaption der additiven Gemischabweichung
gebildete additive Adaptionswert ora_w korrigiert werden darf. Somit wird sichergestellt,
dass es nicht zu einer Überkompensation des Einflusses der multiplikativen Gemischabweichung
auf die zuvor erfolgte Adaption der additiven Gemischabweichung bei einem instabilen
additiven Adaptionswert kommt. Auch der zweite Korrekturwert KORR2 wird den zweiten
Adaptionsmitteln 35 zugeführt, die dann in der beschriebenen Weise den neuen additiven
Adaptionswert oraneu_w gemäß Gleichung (3) bilden und diesen neuen additiven Adaptionswert
oraneu_w der Motorsteuerung 5 zuführen. Anschließend wird das Programm ebenfalls verlassen.
[0045] Wenn also bei Programmpunkt 105 festgestellt wurde, dass der additive Adaptionswert
ora_w vor Beginn der Adaption der multiplikativen Gemischabweichung einen stabilen
Wert erreicht hat, ist davon auszugehen, dass der gesamte multiplikative Fehler fälschlicher
Weise in den additiven Adaptionswert ora_w übernommen wurde. Somit kann gemäß Programmpunkt
115 die gesamte Änderung des multiplikativen Adaptionswertes, also die Differenz frai_w
- fraistrt_w zur Rückrechnung und Korrektur des additiven Adaptionswertes herangezogen
werden. Wenn bei Programmpunkt 105 festgestellt wurde, dass der additive Adaptionswert
ora_w vor Beginn der Adaption der multiplikativen Gemischabweichung keinen stabilen
Wert erreicht hat, so muss die Rückrechnung des additiven Adaptionswertes bei Programmpunkt
130 auf den Anteil begrenzt werden, den sowohl die Adaption der additiven Gemischabweichung,
als auch die Adaption der multiplikativen Gemischabweichung in die gleiche Richtung
adaptiert haben. Dieser Anteil wird durch den zweiten Korrekturwert KORR2 gemäß Gleichung
(4) repräsentiert.
[0046] Anhand eines Zahlenbeispiels wird das erfindungsgemäße Verfahren weiter verdeutlicht.
Dabei sei angenommen, dass der zu Beginn der Adaption der multiplikativen Gemischabweichung
zwischengespeicherte multiplikative Adaptionswert fraistrt_w = 1 und der additive
Adaptionswert oralt_w zu Beginn der Adaption der additiven Gemischabweichung = 0 ist.
Es sei weiterhin angenommen, dass ein systematischer multiplikativer Fehler in der
Gemischzusammensetzung vorliegt, der zu einer Gemischzusammensetzung führt, die um
25% zu mager ist. Weiterhin sei angenommen, dass zunächst der untere Last-Drehzahl-Bereich
vorliegt und von der Motorsteuerung 5 detektiert wird. Dies führt zur Verbindung der
Gemischerfassungsmittel 25 über den Schalter 50 mit den zweiten Adaptionsmitteln 35
und zunächst einer Adaption der additiven Gemischabweichung. Bei dieser Adaption wird
von den zweiten Adaptionsmitteln 35 der additive Adaptionswert ora_w = 6,0 gebildet.
In diesen additiven Adaptionswert ora_w fließt dabei fälschlicherweise auch der systematische
multiplikative Gemischfehler mit ein. Weiterhin sei angenommen, dass der gebildete
additive Adaptionswert ora_w nach Abschluss der Adaption der additiven Gemischabweichung
stabil auf dem Wert 6,0 bleibt. Anschließend wird von der Motorsteuerung 5, in diesem
Beispiel der mittlere Last-Drehzahl-Bereich detektiert und der Schalter 50 zur Verbindung
der Gemischerfassungsmittel 25 mit den ersten Adaptionsmitteln 30 durch die Motorsteuerung
5 angesteuert. Es erfolgt somit die Adaption der multiplikativen Gemischabweichung.
Diese führt zur Kompensation des multiplikativen systematischen Gemischfehlers durch
Bildung des multiplikativen Adaptionswertes fra_w = 1,25. Nach Abschluss der Adaption
der multiplikativen Gemischabweichung wird gemäß Programmpunkt 115 aufgrund der vorangegangenen
stabilen Adaption der additiven Gemischabweichung der erste Korrekturwert KORR1 gebildet,
der sich gerundet zu 5,42 ergibt. Dabei sei angenommen, dass als Erfahrungswerte für
ORAMX der Wert 6,5 und für RKLLMX der Wert 0,3 verwendet wird. Somit ergibt sich bei
Programmpunkt 115 für den neuen additiven Adaptionswert oraneu_w mit ora_w = 6,0 und
KORR1 = 5,42 der Wert 0,58.
[0047] Da nur ein multiplikativer systematischer Gemischfehler und kein additiver systematischer
Gemischfehler vorausgesetzt wurde, wurde für den additiven Adaptionswert nach der
Korrektur der Wert Null erwartet. Die sich ergebende Abweichung kann durch eine Rückadaption
der additiven Gemischabweichung mit geringerem Zeitaufwand realisiert werden, als
dies beim nicht korrigierten additiven Adaptionswert von 6,0 der Fall wäre. Die sich
ergebende Abweichung ist dabei auf die Ungenauigkeit der relativen Kraftstoffmasse
RKLLMX zurück zu führen. Eine genaure Ermittlung dieses Wertes, beispielsweise während
der Adaption der additiven Gemischabweichung kann zu einer Reduktion der genannten
Abweichung und damit gegebenenfalls zum Entfallen der Rückadaption führen.
[0048] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine Verringerung der Gemischadaptionszeit
bei gleichbleibender Diagnosesicherheit für das Gemischsystem erreicht.
1. Verfahren zur Adaption eines Kraftstoff-Luft-Gemischs bei einem Verbrennungsmotor,
bei dem verschiedene Arten von Gemischabweichungen adaptiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass während oder nach Adaption einer ersten Art von Gemischabweichung der Einfluss der
ersten Art von Gemischabweichung auf eine zuvor erfolgte Adaption einer zweiten Art
von Gemischabweichung geschätzt wird und dass die Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung
in Abhängigkeit dieser Schätzung korrigiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als erste Art von Gemischabweichung eine additive Gemischabweichung und als zweite
Art von Gemischabweichung eine multiplikative Gemischabweichung adaptiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als erste Art von Gemischabweichung eine multiplikative Gemischabweichung und als
zweite Art von Gemischabweichung eine additive Gemischabweichung adaptiert werden.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schätzung auf eine im Leerlauf eingespritzte Kraftstoffmasse bezogen wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schätzung in Abhängigkeit der Stabilität der Adaption der ersten Art von Gemischabweichung
durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall einer stabilen Adaption der ersten Art von Gemischabweichung-eine Änderung
dieser Adaption vollständig bei der Korrektur der Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung
berücksichtigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall einer instabilen Adaption der ersten Art von Gemischabweichung die Korrektur
der Adaption der zweiten Art von Gemischabweichung auf eine Änderung der Adaption
der zweiten Art von Gemischabweichung begrenzt wird.
8. Elektronische Steuereinrichtung (1) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorherigen Ansprüche.