[0001] Die Erfindung betrifft einen Elektromotor mit einem Stator und einem Rotor, einem
mit dem Rotor verbundenen Gebläserad und einem zugeordneten, feststehenden Diffusor,
wobei das Gebläserad zusammen mit dem Diffusor von einer mittig offenen Kappe überfangen
ist.
[0002] Elektromotoren der in Rede stehenden Art sind bekannt und finden bspw. Einsatz in
Staubsauggeräten. Des Weiteren sind bei derartigen Elektromotore Schalldämpfungsmaßnahmen
bekannt, so bspw. in Form dem Motor bzw. der Motor-Gebläseeinheit in Strömungsrichtung
nachgeschalteter Dämpfungselemente. Beispielhaft seien hier die Patentanmeldungen
WO 97/41631 und EP 0 528 451 A1 aufgeführt. Aus der DE 23 54 126 A1 ist auch eine
Lösung bekannt, bei welcher unmittelbar in das Laufrad schalldämpfende Materialien
eingebracht sind. In der EP 0186 891 D1 wird vorgeschlagen, auf der motorseitigen
Beschaufelung spaltförmige Kammern anzubringen, die aufgrund eines Resonatoreffekts
den Schall dämpfen sollen.
[0003] Die Auskleidung eines Laufrades mit einem schalldämpfenden Material ist bei den im
Allgemeinen hohen Drehzahlen von Elektromotoren, insbesondere Staubsauger-Motor-Gebläseeinheiten
mit enormen technischen Aufwand und entsprechend hohen Kosten verbunden. Darüber hinaus
ist die Dauerhaftigkeit der Befestigung des Absorptionsmaterials bei den hohen Fliehkräften
ein herausragendes Problem. Des Weiteren kann im Wesentlichen nur das Strömungsgeräusch
im Laufrad und Laufradeintritt gedämpft werden. Auch bei den resonatorähnlichen Kammern
an der dem Gebläse zugewandten Beschaufelung kann nur eine unzureichende Bedämpfung
erzielt werden, da diese Maßnahme räumlich deutlich in Strömungsrichtung hinter den
Hauptgeräuscherzeugern angeordnet ist. Ferner weist diese Maßnahme nur eine im Frequenzbereich
sehr schmalbandige Wirksamkeit auf. Bei einer Dämpfungsmaßnahme durch absorbierende
Werkstoffe in dem Elektromotor bzw. in der Motor-Gebläseeinheit ist diese deutlich
in Strömungsrichtung hinter den Hauptgeräuscherzeugern angeordnet, so dass die Effektivität
zur Geräuschdämpfung nur unwesentlich größer ist als bei Maßnahmen hinter dem Elektromotor
bzw. der Motor-Gebläseeinheit.
[0004] Im Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik
der Erfindung darin gesehen, einen Elektromotor der in Rede stehenden Art derart verbessert
auszugestalten, dass der Hauptanteil des im Gebläse entstehenden Geräusches am Entstehungsort
möglichst breitbandig absorbiert wird.
[0005] Diese Problematik ist zunächst und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruches
1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass innerhalb der Kappe, zugeordneten dem
Diffusor ein Schalldämpfungselement angeordnet ist. Zufolge dieser erfindungsgemäßen
Ausgestaltung ist eine Schallabsorption im dominanten Bereich der Entstehung des Luftschalls,
d.h. im Bereich der Interaktion von Gebläserad und Diffusor und im Bereich des Diffusors
selbst vorgenommen, was eine effektive Schalldämpfung zur Folge hat. In einer Weiterbildung
des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, dass das Schalldämpfungselement in einer
stirnseitig des Elektromotors ausgebildeten, sickenartigen Ausprägung der Kappe aufgenommen
ist, wobei weiter bevorzugt wird, dass die sickenartige Ausprägung zum Inneren des
Elektromotors hin ein umlaufender Ringraum ist. Das in der sickenartigen Ausprägung
einliegende Schalldämpfungselement ist ortsfest gehaltert und gehäuseinnenseitig des
Elektromotors bzw. der gesamten Motor-Gebläseeinheit dem gleichfalls feststehenden
Diffusor zugeordnet angeordnet. Weiter ist bevorzugt, dass die sickenartige Ausprägung
ringförmig koaxial zur Motor-/Gebläseachse ausgerichtet ist zufolge dessen durch Staubeinlagerungen
oder durch alterungsbedingte Strukturveränderungen in der Dämpfungsmaßnahme keine
Umwuchten an der Motor-Gebläseeinheit auftreten. In vorteilhafter Weise sitzt ein
radial innerer Fußbereich der sickenartigen Ausprägung abstützend auf dem Diffusor
auf. Weiter wird vorgeschlagen, dass das Schalldämpfungselement ein Schaumstoffstreifen
ist. Das Absorptionsmaterial kann des Weiteren als Ringzuschnitt, Endlosschnur, Streifenware
oder als geschlitzter Streifen in einer Vormontagestufe in die sickenartige Ausprägung
der Kappe eingebracht werden. Als besonders vorteilhaft erweist sich hierbei, wenn
der Schaumstoffstreifen aus offenporigem Schaumstoff wie bspw. Polyurethan besteht.
Auch ist es vorteilhaft, dass der Schaumstoffstreifen ringartig geschlossen ist. Die
sickenartige Ausprägung ist umfangsseitig des Elektromotors in die Umfangswandung
der Kappe integriert, so dass auch durch die Anordnung des Schalldämpfungselementes
die radialen Abmaße der Gesamteinheit beibehalten sind. Um auch dem Bauraumbedarf
in radialer Richtung nicht durch die Anordnung des Schalldämpfungselementes zu vergrößern,
wird weiter vorgeschlagen, dass die sickenartige Ausprägung eine Erstreckung in Axialrichtung
des Elektromotors aufweist, die geringer ist als eine Erstreckung einer Ausstülpung
der mittigen Kappenöffnung in Axialrichtung. So ist die Höhe der Ausstülpung (Tulpung)
des Ansaugbereiches (Kappenöffnung) größer als die Tiefe der sickenartigen Ausprägung,
so dass dies zu keiner Vergrößerung der axialen Baulänge des Motors bzw. der Einheit
führt. So beträgt das Höhenverhältnis von Ausprägungstiefe zu Ausstülpungshöhe etwa
0,2 bis 1,0. Zudem wird bevorzugt, dass das Durchmesserverhältnis des Innen- und Außendurchmessers
der umlaufenden sickenartigen Ausprägung im Bereich zwischen 1,1 bis 1,4 liegt. In
Bezug auf den Gebläseraddurchmesser ergibt sich ein Verhältnis von Ausprägungsinnendurchmesser
zu Laufraddurchmesser von etwa 1,05 bis 1,4. Auch ist vorgesehen, dass das Schalldämpfungselement
auf den Stirnseiten der Diffusorschaufeln anliegt, wobei letztere auch gegenüber der
zugeordneten ebenen Unterseite des Schalldämpfungselements schräg abfallend verlaufen
können. Im Betrieb wird das Absorptionsmaterial durch den mit einer Vielzahl von Schaufeln
bestückten Diffusor gehalten, der mit seiner zur Motorachse gerichteten Schaufelspitzen
auf der Übergangskante der Ausprägung zum ausgestülpten Bereich der Kappe anliegt.
Die Diffusorstützfläche in der, einen Gebläsedeckel ausformenden Kappe beträgt lediglich
ca. 40% der radialen Diffusorschaufelhöhe. Die Abdichtung der Diffusorschaufeln erfolgt
im Wesentlichen durch das Schalldämpfungselement, womit die Anforderung an die Ebenheit
der Diffusorschaufelstützfläche im Gebläsedeckel bzw. in der Kappe und die Ebenheit
der Diffusorschaufeln räumlich begrenzt werden. Durch die Ausbildung des Schalldämpfungselementes
bevorzugt in Form eines offenporigen Schaumstoffes beträgt die Gewichtserhöhung der
Motor-Gebläseeinheit weniger als 1%, wobei ein Raumgewicht des Absorptionsmaterials
von kleiner 100 kg/m
3 gewählt ist. Zufolge der erfindungsgemäßen Anordnung des Schalldämpfungselementes
ist eine vorteilhafte Geräuschreduzierung bei geringstem Materialeinsatz erreicht.
Das Dämpfungsmaterial kann in einer Vormontagestufe eingebracht werden, wobei der
weitere Montageprozess ungestört bleibt. Des Weiteren sind durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung die Anforderungen an die Ebenheit der Diffusorstützfläche und der Diffusorschaufeln
aufgrund der ausgleichenden Funktion des Schalldämpfungselementes auf ein Minimum
gesenkt.
[0006] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen, welche lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellen, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine Kappe eines Elektromotors, mit einem in einer sickenartigen
Ausprägung der Kappe eingebrachten Schalldämpfungselement;
- Fig. 2
- eine Innenansicht der Kappe mit Blick auf das ringartig geschlossene Schalldämpfungselement;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch einen Elektromotor mit einem Gebläserad und einem Diffusor, wobei
das Gebläserad zusammen mit dem Diffusor von der Kappe gemäß Fig. 1 überfangen ist.
[0007] Dargestellt und beschrieben ist zunächst eine Kappe 1 für eine wie in Fig. 3 dargestellte
Motor-Gebläseeinheit 2. Letztere setzt sich, wie bspw. aus der Schnittdarstellung
in Fig. 3 zu erkennen, im Wesentlichen aus einem schnelllaufenden Elektromotor 3 mit
einem Stator 4 und einem Rotor 5 und einem auf einer Motorwelle 6 befestigten Gebläserad
7 zusammen, wobei der Rotor 5 und der Stator 4 in einem Motorgehäuse 8 aufgenommen
sind. Das Gebläserad 7 und ein diesem zugeordneter Diffusor 9, welch letzterer drehfest
auf einer Lagerbrücke 10 des Elektromotors 3 befestigt ist, sind von der, einen Gebläsetopf
ausbildenden Kappe 1 überdeckt. Diese Kappe 1 besitzt im Bereich des Topfbodens eines
zentrale, mit einer Ausstülpung 11 versehene Ansaugöffnung 12.
[0008] Die beschriebene Anordnung von Elektromotor 3, sowie Gebläserad 7 und Diffusor 9
ist bspw. aus der DE 196 06 146 A1 bekannt. Der Inhalt dieser Patentanmeldung wird
hiermit vollinhaltlich in die Offenbarung vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch
zu dem Zwecke, Merkmale dieser Patentanmeldung in Ansprüche vorliegender Erfindung
mit einzubeziehen.
[0009] Die Kappe 1 besitzt eine ringförmig umlaufende und im Einbauzustand in Richtung auf
den Elektromotor 3 hin offene, sickenartige Ausprägung 13, wobei die Anordnung weiter
so gewählt ist, dass die sickenartige Ausprägung 13 umfangsseitig des Elektromotors
3 in die Umfangswandung 14 der Kappe 1 integriert ist.
[0010] Die Anordnung ist weiter so gewählt, dass die Kappe 1 im Bereich eines radial inneren
Fußbereiches 14 der sickenartigen Ausprägung 13 sich auf dem Diffusor 9 bzw. auf dessen
Diffusorschaufeln 16 aufsitzend abstützt.
[0011] In der sickenartigen Ausprägung 13 ist ein Schalldämpfungselement 17 in Form eines
offenporigen Schaumstoffes wie bspw. Polyurethan aufgenommen, welches Schalldämpfungselement
17 als Ringzuschnitt, Endlosschnur, Streifenware oder als geschlitzter Streifen vorliegen
kann, wobei ein Dämpfungselement-Querschnitt dem Ausprägungsquerschnitt angepasst
ist.
[0012] Die von einem Kappenboden 18 gemessene Erstreckung der sickenartigen Ausprägung 13
in Axialrichtung des Elektromotors 3 ist geringer gewählt als die vom Kappenboden
18 gemessene Axialerstreckung der Ausstülpung 11 im Bereich der Ansaugöffnung 12,
wobei ein Höhenverhältnis von Sickentiefe a zur Ausstülpungshöhe b in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel von etwa 0,6 gewählt ist.
[0013] Das Verhältnis des Innendurchmessers x zum Außendurchmesser y der umlaufenden Ausprägung
13 beträgt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 0,9. In Bezug auf den Laufraddurchmesser
z ergibt sich ein Durchmesserverhältnis von Ausstülpungsinnendurchmesser x zum Laufraddurchmesser
z von etwa 1,3.
[0014] Durch die gewählte Anordnung des Schalldämpfungselementes 17 in einem radial äußeren
Bereich der Kappe 1 liegt dieses Schalldämpfungselement 17 im betriebsfähigen Zustand
der Motor-Gebläse-Einheit 2 gemäß Fig. 3 zumindest teilweise auf den Stirnseiten der
Diffusorschaufeln 16 an. So wird das Schalldämpfungselement 17 durch den mit einer
Vielzahl von Schaufeln 16 bestückten Diffusor 9 gehalten, welche Schaufeln 16 mit
ihren zur Motorachse gerichteten Schaufelspitzen auf der Übergangskante der Ausprägung
13 zum ausgestülpten Bereich 11, d.h. im Fußbereich 15 anliegen. Die Diffusorstützfläche
in der Kappe 1 beträgt zufolge dieser erfindungsgemäßen Anordnung nur ca. 40% der
radialen Diffusorschaufelhöhe. Die Abdichtung der Diffusorschaufeln 16 erfolgt im
Wesentlichen durch das Schalldämpfungselement 17, womit die Anforderung an die Ebenheit
der Diffusorstützfläche in der Kappe 1 und die Ebenheit der Diffusorschaufeln 16 räumlich
begrenzt werden.
[0015] Des Weiteren ist das Schalldämpfungselement 17 im für die Entstehung des Luftschalls
dominanten Bereich angeordnet, nämlich im Ort der Interaktion von Gebläserad 7 und
Diffusor 9, sowie im Bereich des Diffusors 9 selbst.
[0016] Des Weiteren ist durch die gewählte Ausgestaltung das Schalldämpfungselement 17 im
Zuge der Montage leicht einzusetzen. Auch wird durch die gewählte Ausgestaltung der
Ausprägung 13 weder der radiale noch der axiale Bauraum der gesamten Motor-Gebläse-Einheit
2 vergrößert.
[0017] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Elektromotor (3) mit einem Stator (4) und einem Rotor (5), einem mit dem Rotor (5)
verbundenen Gebläserad (7) und einem zugeordneten, feststehenden Diffusor (9), wobei
das Gebläserad (7) zusammen mit dem Diffusor (9) von einer mittig offenen Kappe (1)
überfangen ist, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Kappe (1), zugeordnet dem Diffusor (9) ein Schalldämpfungselement (17)
angeordnet ist.
2. Elektromotor nach Anspruch oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalldämpfungselement (17) in einer stirnseitig des Elektromotors (3) ausgebildeten,
sickenartigen Ausprägung (13) der Kappe (1) aufgenommen ist.
3. Elektromotor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die sickenartige Ausprägung (13) zum Inneren des Elektromotors (3) hin ein umlaufender
Ringraum ist.
4. Elektromotor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass ein radial innerer Fußbereich (15) der sickenartigen Ausprägung (13) abstützend auf
dem Diffusor (9) aufsitzt.
5. Elektromotor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalldämpfungselement (17) ein Schaumstoffstreifen ist.
6. Elektromotor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumstoffstreifen aus offenporigem Schaumstoff besteht.
7. Elektromotor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumstoffstreifen ringartig geschlossen ist.
8. Elektromotor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die sickenartige Ausprägung (13) umfangsseitig des Elektromotors (3) in die Umfangswandung
(14) der Kappe (1) integriert ist.
9. Elektromotor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die sickenartige Ausprägung (13) eine Erstreckung (a) in Axialrichtung des Elektromotors
(3) aufweist, die geringer ist als eine Erstreckung (b) einer Ausstülpung (11) der
mittigen Kappenöffnung in Axialrichtung.
10. Elektromotor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalldämpfungselement (17) auf den Stirnseiten der Diffusorschaufeln (16) anliegt.