[0001] Die Erfindung betrifft eine hinterleuchtbare Anzeige, wie sie beispielsweise als
Hinweisleuchte in Gebäuden oder Fahrzeugen und insbesondere in Flugzeugen eingesetzt
wird.
[0002] In einer Vielzahl von Applikationen werden Informationen optisch angezeigt, und zwar
über hinterleuchtbare Anzeigeflächen. Derartige hinterleuchtbare Anzeigen finden sich
beispielsweise in Flugzeugen zur Anzeige, ob die Toiletten besetzt sind oder nicht
oder zur Darstellung der Anschnall- bzw. Nichtraucherzeichen. Die beiden letztgenannten
optischen Anzeigen befinden sich unmittelbar oberhalb der Passagiere und sind Bestandteil
der sogenannten Passenger-Service-Units (PSU).
[0003] Hinterleuchtbare Anzeigeflächen bestehen im Regelfall aus einem transparenten Kunststoffmaterial
als Blendenelement, auf dessen Vorderseite zur Darstellung der Symbole o.dgl. Anzeigeinformationen
gedruckt sind. Über diese bedruckte, Vorderseite ist dann ein lichtundurchlässiger
Lack aufgetragen, der im Bereich der Symbole freigelegt ist. Die gesamte Vorderseite
des Blendenelements wird dann anschließend mit transluzenter Farbe lackiert. Aufgrund
dieses Farbschichtenauftrages sollen die Symbolfelder dann, wenn sie nicht hinterleuchtet
sind, für den Betrachter kaum und im Idealfall nicht erkennbar sein.
[0004] Allerdings hat sich in der Praxis herausgestellt, dass die wegen der Auftragung der
diversen Lackschichten strukturierte Vorderseite der Blendenelemente aufgrund von
Schattenwirkungen des Umgebungslichts doch relativ deutlich sichtbar sind, wenn die
Symbolfelder nicht hinterleuchtet sind. Dies wird als ästhetisch wenig ansprechend
empfunden.
[0005] Ferner ist es im Stand der Technik bekannt, bedruckte Folien an der Vorderseite der
Frontblende von Bedieneinheiten zu verwenden, wobei diese Folien mit Kunststoff hinterspült
sind. Die Folien sind mit einer lichtundurchlässigen Farbe bedruckt und lediglich
im Bereich des zu hinterleuchtenden Symbolbereiches lichtdurchlässig. Diese Symbolbereiche
sollen auch ohne Hinterleuchtung, z. B. bei Tageslicht, optisch wahrnehmbar sein.
[0006] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, das optische Erscheinungsbild einer hinterleuchtbaren
Anzeige zu verbessern, und zwar insbesondere dann, wenn die Anzeige nicht hinterleuchtet
ist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine hinterleuchtbare Anzeige vorgeschlagen,
die versehen ist
- mit einem Blendenelement, das eine Vorderseite mit mindestens einem hinterleuchtbaren
Symbolfeld und eine der Vorderseite abgewandte Rückseite aufweist,
- wobei die Vorderseite von einer mit einer transluzenten Farbe versehenen transparenten
Kunststofffolie gebildet ist und
- wobei die Rückseite durch Hinterspritzen von Kunststoff-Spritzgussmaterial gegen die
Kunststofffolie gebildet ist und dieses Kunststoff-Spritzgussmaterial die Kunststofflolie
unter Freihaltung des mindestens einen Symbolfeldes lichtundurchlässig bedeckt.
[0008] Die erfindungsgemäße hinterleuchtbare Anzeige ist zweiteilig aufgebaut und umfasst
eine die Vorderseite des Blendenelements bildende transparente Kunststofffolie, die
mit lichtundurchlässigem Kunststoff-Spritzgussmaterial hinterspritzt ist. Dieser Herstellungsprozess
erfolgt beispielsweise in einem Einsatz-Spritzgusswerkzeug, wobei als Einsatzteil
die transparente Kunststorffolie dient. Diese Kunststofffolie ist auf der dem hinterspritzten
Kunststoff-Spritzgussmaterial abgewandten (Vorder-) Seite mit transluzenter Farbe
versehen. Auf ihrer Rückseite liegt die Kunststofffolie im Bereich des mindestens
einen Symbolfeldes frei.
[0009] Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Blendenelements weist dieses eine ebene und
damit nicht strukturierte Vorderseite auf, die von der Folie gebildet wird. Folien
lassen sich technisch wesentlich einfacher und genauer bedrucken als die Oberfläche
von nicht blattförmigem Gut. Denn die Drucktechniken können insbesondere mit Vorteil
bei flachen Bogen- oder Baumaterialien eingesetzt werden, ohne dass die Druckfarben
optisch erkennbar auftragen. Dadurch sind die Symbolfelder im nicht hinterleuchteten
Zustand der Anzeige nicht erkennbar. Die transparente Kunststofffolie ist derart dünn,
dass über die Symbolfelder von der Rückseite des Blendenelements aus eingespeistes
Hinterleuchtungslicht an den Seitenkanten der Kunststofffolie optisch nicht mehr wahrnehmbar
austritt. Die durch die transparente Kunststofffolie notwendigerweise gegebene Lichtleitung
zur Außenkante der Folie ist also optisch nicht wahrnehmbar.
[0010] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kunststofffolie
innerhalb des mindestens einen Symbolfeldes zur Erzeugung eines graphischen Symbols,
eines Buchstaben- und/oder Zahlensymbols oder eines anderen Anzeigesymbols bedruckt
ist, und zwar insbesondere im Siebdruckverfahren. In diesem Zusammenhang sei angemerkt,
dass das Wort "bedrucken" recht allgemein zu verstehen und nicht auf einen Bedruckungsvorgang
im eigentlichen Sinne beschränkt ist. Allerdings hat sich herausgestellt, dass ein
Siebdruck besonders vorteilhaft im Hinblick auf ein homogenes Druckbild ist.
[0011] Je nach der optisch anzuzeigenden Information ist es erforderlich, dass ein Symbolfeld
der hinterleuchtbaren Anzeige in unterschiedlichen Farben hinterleuchtet werden muss.
Dies ist beispielsweise im Flugzeug beim Nichtraucher-Zeichen der Fall, das eine stilisierte
Zigarettendarstellung und z.B. ein Kreuz mit roten Balken aufweist. Zur Abschattung
der mit unterschiedlicher Farbe zur hinterleuchtenden Bereiche des Symbolfeldes ist
es von Vorteil, wenn innerhalb des Symbolfeldes von der Rückseite der Kunststofffolie
mindestens ein aus dem Kunststoff-Spritzgussmaterial bestehender Lichtabschattungssteg
absteht.
[0012] Alternativ kann zur Erzeugung von unterschiedlichen Farben innerhalb der Symbolfelder
auch die Folie mit unterschiedlicher Farbe bedruckt sein und das gesamte Symbolfeld
mit Hinterleuchtungslicht der gleichen Farbe, z. B. weiß, hinterleuchtet werden.
[0013] Gemäß einer Variante der erfindungsgemäßen hinterleuchtbaren Anzeige ist diese versehen
mit
- einem Blendenelement, das eine Vorderseite mit mindestens einem hinterleuchtbaren
Symbolfeld und eine der Vorderseite abgewandte Rückseite aufweist,
- wobei die Vorderseite von einer mit einer transluzenten Farbe versehenen transparenten
Kunststofffolie gebildet ist und
- wobei die Rückseite durch ganzflächiges Hinterspritzen von lichtdurchlässigem Kunststoff-Spritzgussmaterial
gegen die Kunststofffolie gebildet ist.
[0014] Im Unterschied zu den oben beschriebenen Ausgestaltungen der Erfindung weist die
hier zu beschreibende Variante ein lichtdurchlässiges Kunststoff-Spritzgussmaterial
auf, das vollflächig an der Rückseite der Folie angrenzt. Die Folie weist durch Bedruckung
auf ihrer Vorder- und/oder Rückseite erzeugte lichtdurchlässige Symbolfelder auf und
ist an ihrer Vorderseite mit transluzenter Farbe versehen. Damit werden mit dieser
Variante der Erfindung sämtliche oben bereits genannten Vorteile erzielt, was die
optische Wahrnehmbarkeit der Anzeige anbelangt.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung, in der ein Querschnitt durch
eine hinterleuchtbare Anzeige wiedergegeben ist, näher erläutert.
[0016] In diesem Ausführungsbeispiel ist in die Öffnung 10 einer Wand 11 ein hinterleuchtbares
Einsatzteil 12 eingeclipst, das ein Blendenelement 14 aus einem Kunststoffmaterial
und ein Gehäuseteil 15 aufweist. Dieses Blendenelement 14 weist eine transparente
Kunststofffolie 16 auf, deren die Vorderseite 18 des Blendenelements 14 bildende eine
Seite mit einer transluzenten Farbschicht 20 versehen ist. Die Folie 16 ist mit Kunststoff-Spritzgussmaterial
hinterspritzt und zwar zur Herstellung eines von der Rückseite 22 des Blendenelements
14 abstehenden umlaufenden Randes 24. Dieses Kunststoff-Spritzgussmaterial bedeckt
die Rückseite der Folie 16 mit Ausnahme von Symbolfeldern 26,28.
[0017] Hinter dem Blendenelement 14 ist innerhalb des Gehäuseteils 15 eine Leiterplatine
30 angeordnet, die Leuchtdioden 32,34 zum Hinterleuchten der Symbolfelder 26,28 aufweist.
Innerhalb der Symbolfelder 26,28 ist die Folie 16 beispielsweise im Siebdruckverfahren
bedruckt.
[0018] Die Kunststofffolie 16 besteht beispielsweise aus transparentem Polycarbonat (PC),
während es sich bei dem hinterspritzten Kunststoff-Spritzgussmaterial um eine nicht
lichtdurchlässige Formmasse handelt. Das Blendenelement 14 wird in einem Spritzgusswerkzeug
hergestellt, in das vor dem Einspritzen des Spritzgussmaterials die transparente Kunststofffolie
16 eingelegt wird.
[0019] Wie anhand der Zeichnung zu erkennen ist, befinden sich an der Rückseite des Blendenelements
14 Lichtabschattungsstege 36, die innerhalb des Symbolfeldes 28 von dem Blendenelement
14 abstehen und bis zur Platine 30 reichen. Durch diese Lichtabschattungsstege wird
erreicht, dass das Licht der Leuchtdiode 34 nicht aus dem durch die Lichtabschattungsstege
36 definierten Bereich seitlich herausgelangt. Damit ist innerhalb des Symbolfeldes
28 eine Trennung des Lichts der Leuchtdiode 34 von demjenigen der Leuchtdioden 32
gegeben.
1. Hinterleuchtbare Anzeige mit
- einem Blendenelement (14), das eine Vorderseite (18) mit mindestens einem hinterleuchtbaren
Symbolfeld (26,28) und eine der Vorderseite (18) abgewandte Rückseite (22) aufweist,
- wobei die Vorderseite (18) von einer mit einer transluzenten Farbe (20) versehenen
transparenten Kunststofffolie (16) gebildet ist und
- wobei die Rückseite (22) durch Hinterspritzen von Kunststoff-Spritzgussmaterial
gegen die Kunststofffolie (16) gebildet ist und dieses Kunststoff-Spritzgussmaterial
die Kunststofffolie (16) unter Freihaltung des mindestens einen Symbolfeldes (26,28)
lichtundurchlässig bedeckt.
2. Hinterleuchtbare Anzeige nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (16) innerhalb des mindestens einen Symbolfeldes (26,28) zur
Erzeugung eines graphischen Symbols, eines Buchstabenund/oder Zahlensymbols o.dgl.
Anzeigesymbols bedruckt ist.
3. Hinterleuchtbare Anzeige nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedruckung auf der Vorderseite (18) der Kunststofffolie (16) aufgebracht ist.
4. Hinterleuchtbare Anzeige nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedruckung unterschiedliche Farben aufweist.
5. Hinterleuchtbare Anzeige nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Symbolfeld (26,28) mit einfarbigem Licht hinterleuchtbar ist.
6. Hinterleuchtbare Anzeige nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedruckung einfarbig ist.
7. Hinterleuchtbare Anzeige nach Anspruch 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des mindestens einen Symbolfeldes (28) von der Rückseite (22) der Kunststofffolie
(16) mindestens ein aus dem Kunststoff-Spritzgussmaterial bestehender Lichtabschattungssteg
(36) absteht.
8. Hinterleuchtbare Anzeige nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die durch den mindestens einen Lichtabschattungssteg (36) getrennten Bereiche des
mindestens einen Symbolfeldes (28) mit Licht unterschiedlicher Farbe hinterleuchtbar
sind.
9. Hinterleuchtbare Anzeige mit
- einem Blendenelement (14), das eine Vorderseite (18) mit mindestens einem hinterleuchtbaren
Symbolfeld (26,28) und eine der Vorderseite (18) abgewandte Rückseite (22) aufweist,
- wobei die Vorderseite (18) von einer mit einer transluzenten Farbe (20) versehenen
transparenten Kunststofffolie (16) gebildet ist und
- wobei die Rückseite (22) durch ganzflächiges Hinterspritzen von lichtdurchlässigem
Kunststoff-Spritzgussmaterial gegen die Kunststofffolie gebildet ist.
10. Hinterleuchtbare Anzeige nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (16) innerhalb des mindestens einen Symbolfeldes (26,28) zur
Erzeugung eines graphischen Symbols, eines Buchstabenund/oder Zahlensymbols o.dgl.
Anzeigesymbols bedruckt ist.
11. Hinterleuchtbare Anzeige nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedruckung auf der Vorderseite (18) der Kunststofffolie (16) aufgebracht ist.
12. Hinterleuchtbare Anzeige nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedruckung unterschiedliche Farben aufweist.
13. Hinterleuchtbare Anzeige nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Symbolfeld (26,28) mit einfarbigem Licht hinterleuchtbar ist.