[0001] Die Erfindung betrifft eine neuartige Ausbildung eines in Anlehnung an eine Panflöte
entwickelten multifunktionellen Musikinstrumentes, welches
unabhängig von Länge und Material der in einem Radius angeordneter Rohre einen dem Bedürfnis
des Nutzers frei wählbaren Tonumfang annehmen kann, wobei mittels integrierter Schaltkreise
intern und extern mittels Mikrocomputern und eines manuell bedienbaren Elementes sowie
einer traditionellen Handhabung auch Halbtöne sowie Tonleitern und ebenso Streich-
oder Saiteninstrumente intonierbar sind.
[0002] Das Instrument hält für Panflöten bisher undenkbare, technische Möglichkeiten bereit,
die eine neue Qualität der Spielweise mit leichter Erlernbarkeit erlauben, sodass
auch hochwertige Live- oder Studiomusikproduktionen dargeboten werden können.
[0003] Panflöten haben eine lange Tradition in der Volksmusik des südosteuropäischen Raumes
und sind nach der Zeit der Antike weltweit verbreitet worden. Ursprünglich als Hirtenflöte,
bestehend in der Regel aus Naturstoffen, wie Rohr oder Bambus, geschaffen, besitzt
sie
unterschiedlich lange Längsflöten, die im Laufe der Entwicklung und zur besseren Bespielbarkeit-
entlang ihrer Mittelpunkte- in einem Bogen zusammengefügt sind. Es blieb nicht aus,
dass die Panflöte auch "entdeckt" wurde, um vor allem als Soloinstrument in Musikaufführungen
größerer Klangkörper eingebunden zu werden.
[0004] Dazu bedurfte es jedoch bestimmter Verfeinerungen in Spieltechnik und Ausführung
des in seiner Grundform an sich unveränderten Instrumentes.
[0005] So ist gemäß DE 196 24 089 C1 eine weiterentwickelte Panflöte bekannt, die aus bis
zu 22 nebeneinander angeordneten Röhren besteht. Die Besonderheit liegt hier darin,
dass die traditionell unterschiedlich langen Röhren aus verschiedenen,d.h. aus sich
hinsichtlich ihrer Dichte unterscheidenden Materialien gefertigt sind. Damit wird
die Qualität der Tonerzeugung verbessert, aber es entbindet den Nutzen nicht davon,
mit hohem manuellem Geschick das Instrument beherrschen zu lernen.
[0006] Mit der Lösung nach WO 00/72 303 wird ein stimmenkontrolliertes elektronisches Musikinstrument
vorgeschlagen, wobei der Nutzer über ein Mikrofon mittels einer Elektronik der Einrichtung
verschiedene Instrumente zur Begleitung "abrufen" kann. Mit Nuancen seiner Stimme
ist es möglich, Musikarrangements unter Beteiligung von z. B. Trompete, Klarinette,
Flöte, Klavier, Elektrogitarre etc. herzustellen.
[0007] Das Instrument besteht im wesentlichen aus einem Mikrofon zur Stimmaufnahme, einen
oder mehreren Lautsprechern, einem Aufnahmekörper für Elektronik, Batterien und Bedienungselementen
zur manuellen Funktionssicherung.
[0008] Das Gerät entspricht im weitesten Sinne dem Aufbau eines Synthesizers und wird zur
Begleitung der menschlichen Stimme genutzt.
[0009] Die volle Klangfülle der vorgenannten Instrumente kann jedoch in dieser Form nur
bedingt ausgeschöpft werden, sodass der Eindruck elektronischer Klangerzeugung nicht
aufgehoben wird.
[0010] Die Lösung nach DE 39 11 836 Al bietet eine elektronisch gestützte Mundharmonika
in Kombination mit einem Synthesizer an, wobei über Druckmessungen in den Kanzellen
Informationen zur Erzeugung des jeweilig zu spielenden Tones gewonnen werden. Damit
kann insgesamt die "Klangfülle" des Instrumentes in seiner definiert vorliegenden
Größe optimiert werden, wobei jedoch neue, die Musikalität dieses Instrumentes erweiternde
Effekte, nicht erreicht werden. Nach wie vor ist auch hier ein hohes Maß an Geschicklichkeit
zur Bespielung, der an sich in ihrem mechanisch beibehaltenen Aufbau vorliegenden
Mundharmonika, erforderlich.
[0011] Mit dem beispielhaft geschilderten Stand der Technik lassen sich Details bei Musikdarbietungen
verschiedener Instrumente mit den Mitteln besonderer Werkstoffe sowie auch dem Einsatz
spezifischer Elektronik verbessern. Es ist aber nicht möglich, ein Instrument - hier
eine Panflöte - derart weiterzubilden, dass eine Virtuosität des Spiels vollendet
dargeboten werden kann und dabei die technisch allgemein bekannten physikalischen
Möglichkeiten nicht nur erreicht, sondern auch qualitativ erweitert werden.
[0012] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine in Form und Größe modifizierte Panflöte
mit neuem und relativ einfachem Handling zu schaffen, wobei mittels interner und externer
integrierter Schaltkreise eine in Echtzeit durchgeführte Auswertung und Umsetzung
von Signalen zum Zwecke der Erhöhung des Klangvolumens erfolgt und gleichzeitig Streich-
und Saiteninstrumente intoniert werden können.
[0013] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus den Patentansprüchen 2 bis
9.
Folgende ergänzende Hinweise zur erfindungsgemäßen Lehre sind erforderlich:
[0014] Das in seiner Grundform einer Panflöte entsprechende Instrument besitzt eine nicht
zwingend festgelegte Anzahl nebeneinander angeordneter Rohre, wobei deren Länge voneinander
nicht abweichen muß. Die Anzahl der vorhandenen Rohre richtet sich nach dem individuellen
Spielbedürfnis des Nutzers, sodass auch eine Anzahl von mehr als 27 möglich ist. Zur
Beherrschung des Instrumentes in manueller Hinsicht sind die Rohre an einer Anlage
im Radius derart angeordnet, dass die Anlagepunkte ihrer Mantelflächen an einer Aufnahme
eine gedachte gemeinsame Kurve bilden. Die Rohre sind oben
und unten unverschlossen.
[0015] In den nebeneinander angeordneten Rohren befinden sich in deren erstem Drittel die
"Windsensoren" zur Registrierung von Luftströmungen, die das Bindeglied zwischen dem
Nutzer und einer im Griffteil untergebrachten Auswerteelektronik darstellen.
[0016] Eine Analogfilterbank empfängt die Signale der Windsensoren und sichert, dass während
des Bespielens des Instrumentes ein definiertes Frequenzspektrum erreicht wird. Dieses
wird dann in üblicher Weise mittels eines A/D-Wandlers (Analog-Digitalwandlers) in
digitale Signale umgewandelt, wobei an dieser Stelle auch ein manuell bedienbarer
Spielhebel Einfluss nimmt, wobei die Signale dann in einem Mikrocomputer - untergebracht
im Gehäuse der Panflöte - weiterverarbeitet werden. Mit dem vorgenannten
[0017] Spielhebel kann das übliche Tonspektrum der Panflöte, in der Hauptsache um halbe
Töne, erweitert werden.
[0018] Der erste Mikrocomputer , auch als Multiplikator der Eingangssignale bezeichenbar,
besitzt mehrere Verarbeitungsstufen, wobei nach Durchlauf derartiger Verarbeitungsstufen,
wie Abtastwertspeicher, Hüllkurvengeneratoren (jeweils einer pro Rohr), Notenmanager
die letztlich erzielten "Rohdaten" des Notenmanagers - vorher abgestimmt über den
Zeitkontroller zur Steuerung des A/D-Wandlers verwendet - dem Midi-Daten-Generator
zugeführt werden, wobei letzterer die erhaltenen Signale in generierte Standardsignale
umwandelt und über eine Midi-Sender-Schnittstelle diese in zeitlich festgelegter Abfolge
zum Erzeugen von Tönen
in Echtzeit dem zweiten externen Mikrocomputer zur Verfügung stellt.
[0019] Über den Midi-Eingang erhält der zweite Mikrocomputer die Daten, die durch den Midi-Konverter
für die Simulation- als einem zentralen Element - in zweifacher Weise z. B. dem Instrument
Panflöte naturnah angepasst werden. D. h., dass eine Simulation des "Mundstückes"
(Erreichen einer bestimmten Lautstärke mittels eines mehr oder minder stark an- oder
eingeblasenen Luftstromes pro Rohr) und die Simulation der Luftsäule selbst in Echtzeit
durchgeführt werden, sodass eine natürliche Klangfülle in Abhängigkeit des "Einsatzes"
des Nutzers entsteht.
[0020] Nachgeordnete Effektgeneratoren werden genutzt, um z. B. Halleffekte zu erzeugen.
[0021] Über einen ausgangsseitig verwendeten D/A- Wandler werden analog-stereofone Signale
bereitgestellt, die über entsprechende elektroakustische Anlagen hörbar gemacht werden.
[0022] Die Erfindung soll nunmehr anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
[0023] Dabei zeigen die einzelnen Figuren:
Figur 1: Prinzipdarstellung als Blockbild
Figur 2: Prinzipieller Aufbau des ersten Mikrocomputers
Figur 3: Prinzipieller Aufbau des zweiten Mikrocomputers
[0024] Die verwendeten Bezugszeichen bedeuten:
- 1 -
- Gehäuse
- 2 -
- Windsensor
- 3 -
- Spielhebel
- 4 -
- Analogfilterbank
- 5 -
- AD-Wandler
- 6 -
- Mikrocomputer
- 7 -
- Midi-Schnittstelle
- 8 -
- Statusanzeige
- 9 -
- Datenverbindung
- 10
- Midi-Datenausgang
- 11 -
- Mikrocomputer
- 12 -
- Analogaudioausgang
- 13 -
- Digitalaudioausgang
- 14 -
- AD-Wandlersteuerung
- 15 -
- Abtastwertspeicher
- 16 -
- Hüllkurvengenerator
- 17 -
- Notenmanager
- 18 -
- Bedienkontroller
- 19 -
- Zeitkontroller
- 20 -
- Midi-Daten-Generator
- 21 -
- Midi-Sender-Schnittstelle
- 22 -
- Ausgangssignal
- 23 -
- Midi-Eingang
- 24 -
- Midi-Konverter
- 25 -
- Mundstücksimulation
- 26 -
- Röhren-/Luftsäulensimulation
- 27 -
- Effektgenerator
- 28 -
- DA- Wandler
- 29 -
- Ausgangstreiber
[0025] Das Gehäuse 1 der Panflöte trägt hier bis zu 27 gleichlange Rohre mit jeweils einem
vorhandenen Windsensor 2, wobei die aus beliebigem Material - z. B. auch aus Glas-bestehenden
Rohre mit den Windsensoren 2 vorteilhafterweise kurvenförmig in bezug auf die Berührungsfläche
an einem Punkt an ihrem äußeren Umfang fixiert sind.
[0026] Die den Rohren mit Windsensoren 2 nachgeordnete Analogfilterbank 4 sorgt dafür, dass
ein bestimmtes Frequenzspektrum der bespielten Rohre erfaßt wird, welches dem A/D-
Wandler 5 zugeführt wird. Mit dem AD-Wandler 5 werden die bereitgestellten analogen
Signale digital zur Bearbeitung im Mikrocomputer 6 gewandelt, wobei dies im Tonumfang
mittels des am A/D-Wandler 5 ansetzenden manuellen Spielhebels 3 durch die Erzeugung
halber Töne eine funktionelle Erweiterung findet.
[0027] Der Mikrocomputer 6 enthält mehrere Elektronikbausteine, wobei nach Durchlaufen der
Eingangssignale über den Abtastwertspeicher 15, den Hüllkurvengeneratoren 16, mit
dem Notenmanager 17 die erzeugten "Rohdaten" des letzteren über ein Regime des Zeitkontrollers
19 einerseits zur Steuerung des A/D-Wandlers 14 und andererseits dem Midi-Datengenerator
20 zugeführt werden. Über die Midi-Sender-Schnittstelle 21 am Mikrocomputer 6 werden
die Ausgangssignale 22 über den Midi-Eingang 23 in den Mikrocomputer 11 per Datenverbindung
9 überführt. Hier sorgt vor allem das zentrale Bauelement - der Midi-Konverter 24
- dafür, dass mittels der Mundstücksimulation 25 und der Röhren-/Luftsäulensimulation
26 in "Echtzeit" die natürliche Klangfülle einer "herkömmlichen" Panflöte, in Abhängigkeit
von der intensiven Bespielung der Rohre mit den Windsensoren 2 erreicht wird und im
Sinne der erfindungsgemäßen Weiterbildung des vorgenannten Instrumentes auch die Intonierung
von Zwischentönen erfolgen kann. Die Effektgeneratoren 27 erbringen eine Nuancierung
des virtuosen Spiels, sodass schließljch über vorhandene Ausgänge, einem Analogaudioausgang
12 oder/und einem Digitalaudioausgang 13 stereofone Klänge hörbar gemacht werden können.
[0028] Zur leichteren und virtuoseren Spielweise sind die oberen Öffnungen der Rohre mit
Windsensor 2 nur spielerseitig angeschrägt.
[0029] Die Vorteile der weitergebildeten, erfindungsgemäßen Panflöte können zusammengefasst
werden in folgenden Punkten:
1. Materialunabhängigkeit der Panflötenrohre, wobei auch deren Länge keinen Zwängen
unterliegt.
2. Theoretisch keine Begrenzung der Anzahl von anzuordnenden Rohren.
3. Leichte Erlernbarkeit
4. Zwischentöne (halbe Töne) und Tonleitern gemäß "wohltemperiertem Klavier" spielbar.
5. Mit einem modifizierten Grundinstrument Panflöte sind zeitgleich auch Streich-
und Saiteninstrumente in vollem und natürlichem Umfang intonierbar.
6. Eignung für Live-Konzert- und Studiomusikinterpretationen.
1. Elektronische Panflöte mit
- kurvenförmig in der Halterung eines Gehäuses (1) angeordneten beidseitig offenen
Rohren,
- mit im oberen Drittel der Rohre angeordneten Windsensoren (2) zur Registrierung
eines vorbeiströmenden Luftstromes,
- wobei die Windsensoren (2) in Wirkbeziehung mit nachgeordneten, in der elektronischen
Panflöte angeordneten, elektronischen Bauteilen ( 4 ,5 ,6, 14, 15, 16, 17, 20), die
zur Weiterverarbeitung für die Tonerzeugung von von den Windsensoren (2) gelieferten
Signalen dienen, stehen.
2. Elektronische Panflöte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronischen Bauteile einen ersten Mikrocomputer (6), einen Abtastwertspeicher
(15), einen Hüllkurvengenerator (16), einen Notenmanager (17), der den Signalen Tonhöhen
zuordnet, einen Zeitkontroller (19), eine AD-Wandlersteuerung (14) und einen Midi-Daten-Generator
(20) beinhalten.
3. Elektronische Panflöte nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuse (1) der elektronischen Panflöte ein Spielhebel (3), der die Erzeugung
von halben Tönen ermöglicht, vorgesehen ist.
4. Elektronische Panflöte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Mikrocomputer (6) die erzeugten analogen Signale digitalisiert und über
den Abtastwertspeicher (15), den Hüllkurvengenerator (16) und den Notenmanager (17)
Signale an den Midi-Daten-Generator (20) weiterleitet, der sie zu generierten Standard-Midi-Signalen
umwandelt.
5. Elektronische Panflöte nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangssignale des ersten Mikrocomputers (6) mittels einer Datenverbindung (9)
in einen externen zweiten Mikrocomputer (11) geleitet werden und dort in Echtzeit
aufbereitet werden.
6. Elektronische Panflöte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Mikrocomputer (11) zur Tonerzeugung eine Mundstücksimulation (25) und
eine Röhren-/Luftsäulensimulation (26) ausführt.
7. Elektronische Panflöte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , dass im zweiten Mikrocomputer (11) Effektgeneratoren (27) vorgesehen sind.
8. Elektronische Panflöte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Rohre in gleicher Grösse gefertigt sind.
9. Elektronische Panflöte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasseiten der Rohre einseitig angeschrägt sind.