(19)
(11) EP 1 384 413 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.01.2004  Patentblatt  2004/05

(21) Anmeldenummer: 02450166.0

(22) Anmeldetag:  26.07.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A44C 21/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Münze Österreich AG
1031 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Ertl, Helmut Dipl.-Ing.
    2601 Sollenau (AT)

(74) Vertreter: Gibler, Ferdinand, Dipl.Ing. Dr. techn. 
Patentanwalt Dorotheergasse 7
1010 Wien
1010 Wien (AT)

   


(54) Münze


(57) Münze mit einem, ein erstes Metall aufweisenden Zentralteil (1) und einer diesen Zentralteil (1) umgebenden Einfassung (2), wobei der Zentralteil (1) einen aus dem ersten Metall gebildeten Kern (10) sowie zwei, diesen Kern (10) zwischen einander einschließende Deckschichten (11) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Münze mit einem, ein erstes Metall aufweisenden Zentralteil und einer diesen Zentralteil umgebenden Einfassung.

[0002] Münzen müssen ferromagnetische Werkstoffe enthalten, da z.B. in Verkaufsautomaten eingebaute Münzprüfer zur Überprüfung der Echtheit der Münze deren spezifisches magnetisches Moment messen. Dafür eignet sich Nickel besonders gut bzw. wurde bei Münzen der eingangs angeführten Bauart bislang in der Regel der Zentralteil in drei Schichten aus diesem Metall und Legierungen mit diesem Metall hergestellt. Es hat sich herausgestellt, dass bei Verwendung von solchen Nickel-Teile aufweisenden Münzen möglicherweise Nickelallergie und die mit einer solchen Allergie verbundenen Symptome auftreten.

[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Münze der eingangs angeführten Art anzugeben, welche konstruktiv sehr einfach aufgebaut ist und bei welcher der aus Nickel oder sonstigem Benutzer und/oder Umwelt beeinträchtigendem ersten Metall bestehende Teil vollständig gegen die Umwelt abgeschlossen ist.

[0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass der Zentralteil einen aus dem ersten Metall gebildeten Kern sowie zwei, diesen Kern zwischen einander einschließende Deckschichten aufweist.

[0005] Damit wird zuverlässig verhindert, dass der aus dem ersten Metall bestehende Teil der Münze mit der Umwelt bzw. mit der Haut der Benutzer in Kontakt kommt. Nachteilige Folgen derartiger Berührungen, wie insbesondere Nickelallergie, werden vermieden. Trotzdem ist eine einwandfreie automatische Überprüfung der Münze mit den bisher verwendeten Münzprüfern möglich.

[0006] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Kern aus reinem Nickel besteht.

[0007] Dieses Metall eignet sich besonders gut für automatische Münzprüf-Verfahren, welche auf dem Prinzip der Vermessung von magnetischen Eigenschaften der Münze basieren.

[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Deckschichten aus reinem Titan bestehen.

[0009] Dieses Metall ist leicht, von silberweißer Farbe, korrosionsbeständig und weist eine optisch ansprechende Oberfläche auf. Darüber hinaus hat Titan bei Berührung keine negativen Auswirkungen auf den menschlichen Körper und ist somit ein optimaler Münz-Werkstoff.

[0010] Ein weiterer Vorteil des Titan besteht darin, dass der Messwert der elektrischen Leitfähigkeit von Titan, bei fast keinem anderen Metall auftritt. Dadurch ist der Werkstoff Titan eindeutig identifizierbar. Die Leitfähigkeit von Münzwerkstoffen ist einer der wesentlichsten Parameter bei der Identifizierung durch das automatische Münzprüf-Verfahren im Verkaufsautomaten. Weiters hat der Werkstoff Titan beim Prägen der Münze, dem sogenannten Flachfließ-Pressen, sehr gute Eigenschaften, welche, bei optimiertem Münzrelief, keinen sehr hohen Prägedruck verlangen und damit hohe Münzstempel-Standzeiten gewährleisten.

[0011] Es kann vorgesehen sein, dass der Zentralteil im Grundriss kreisförmig ausgebildet ist; weiters kann vorgesehen sein, dass die Einfassung im Grundriss kreisringförmig ausgebildet ist.

[0012] Diese Formen sind besonders einfach herzustellen bzw. können sie sehr einfach zu einer vollständigen Münze miteinander verbunden werden.

[0013] Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen, in welchen besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Münze im Querschnitt und

Fig.2 die Münze nach Fig. 1 im Grundriss.



[0014] Wie aus Fig.1 hervorgeht, hat eine erfindungsgemäße Münze einen Zentralteil 1, welcher von einer Einfassung 2 umgeben ist. Eine derartige Bauform weisen beispielsweise die 1-Euro-Münzen auf. Der Zentralteil 1 ist bei diesen als einstückiger, aus Nickel und NickelLegierung bestehender Flachzylinder ausgeführt.

[0015] Erfindungsgemäß ist dieser Zentralteil 1 schichtartig aufgebaut: Er weist einen aus reinem Nickel gebildeten Kern 10 sowie zwei Deckschichten 11 auf, welche diesen Kern 10 zwischen einander einschließen. Die Deckschichten 11 sind aus reinem Titan gebildet. Durch diesen Aufbau ist der Kern 10 allseitig, nämlich an seinen Stirnseiten von den Deckschichten 11 und an seinem Mantel von der Einfassung 2, umschlossen, womit Berührungen des Kerns 10 ausgeschlossen sind.

[0016] Die Erfindung dient in erster Linie dazu, Berührungen von in Münzen enthaltenem Nickel zu verhindern. Das dazu eingesetzte Prinzip, den Nickel-Kern 10 allseitig mit anderen Metallen zu überdecken, lässt sich aber auf andere Metalle übertragen, was bedeutet, dass der Kern 10 auch aus einem anderen, insbesondere einem Benutzer und/oder Umwelt beeinträchtigendem und deshalb vollständig einzuschließendem Material gebildet sein kann.

[0017] Die Einfassung 2 besteht in der Regel aus einem anderen Metall als der Zentralteil 1, womit die Münze zweifärbig ist.

[0018] Der Zentralteil 1 ist beim in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel im Grundriss kreisförmig, die Einfassung 2 im Grundriss kreisringförmig. Von diesen geometrischen Gestalten kann aber abgewichen werden. So kann der Zentralteil 1 einen kreisförmigen Grundriss aufweisen. Die äussere Mantelfläche der Einfassung 2 kann von der Kreisform abweichen und einen mehreckigen Verlauf haben.


Ansprüche

1. Münze mit einem, ein erstes Metall aufweisenden Zentralteil (1) und einer diesen Zentralteil (1) umgebenden Einfassung (2), dadurch gekennzeichnet, dass der Zentralteil (1) einen aus dem ersten Metall gebildeten Kern (10) sowie zwei, diesen Kern (10) zwischen einander einschließende Deckschichten (11) aufweist.
 
2. Münze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (10) aus reinem Nickel besteht.
 
3. Münze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschichten (11) aus reinem Titan bestehen.
 
4. Münze nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentralteil (1) im Grundriss kreisförmig ausgebildet ist.
 
5. Münze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfassung (2) im Grundriss kreisringförmig ausgebildet ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht