[0001] Die Erfindung betrifft ein Sitz- und Liegemöbel, bei dem ein gepolstertes Rückenteil
in eine horizontale Lage bringbar ist und in dieser Position mit seiner Polsterfläche
zusammen mit einem Sitzpolster eine Liegefläche bildet, wobei ein Schonlaken oder
dergleichen vorgesehen ist, welches in der Liegeposition über die gesamte Liegefläche
des Rücken- und des Sitzpolsters bringbar ist.
[0002] Bekannt ist ein solches Möbel aus der DE 200 03 044.2 U1. Gegenstand dieser Druckschrift
ist ein Sitz- und Liegemöbel, welches als sogenannter Querschläfer bezeichnet wird.
Nach dem Umwandeln in die Liegeposition ist die Liegerichtung quer zur Sitzrichtung.
Bei diesem bekannten Möbel ist in einem Möbelgestell ein gepolstertes Rückenteil verschwenkbar
zusammen mit einem Sitzpolsterteil vorgesehen. Etwa im Bereich an der zum Rückenteil
gewandten Längskante des Sitzpolsters ist ein das Sitzpolster vollständig überdeckendes
Stoffteil in der Art eines Schonlakens gehalten, welches mit seiner Rückseite beim
entsprechenden Zurückschwenken auf das in die Liegeposition gebrachte Rückenteil dieses
Rükkenteil überdeckt, so dass in der Liegeposition nur die Flächen des Schonlakens
beaufschlagt werden, die in der Sitzposition nicht sichtbar sind. Die Oberseite des
Sitzpolsters besteht in der Regel aus dem gleichen Material wie die Rückseite des
Schonlakens und kann daher auch Teil des Schonlakens sein. In der Sitzposition liegt
das Schonlaken auf dem Sitzpolster mit seiner dem Möbel entsprechenden Ansichtsteil
gefaltet. Es besteht dabei der Nachteil, dass das in dieser Lage gefaltete Schonlaken
verruscht und den Gesamteindruck des Sitzmöbels stört.
[0003] Bekannt sind auch Sitz- und Liegemöbel mit der Bezeichnung "Längsschläfer". Bei diesen
Möbeln sind in der Sitzrichtung teleskopartig Wagen mit Polstern ausziehbar zur Bildung
der Liegeflächen. Das zugehörige gepolsterte Rückenteil ist ebenfalls in eine horizontale
Lage schwenkbar. Beispielsweise ist ein solches Möbel bekannt aus der DE 295 10 808
U1 in der Liegeposition wird sowohl die Sitzpolsteroberseite als auch die entsprechende
Ansichtsseite des Rückenpolsters beansprucht und unterliegt daher auch erhöhtem Verschleiß
selbst dann, wenn in der Liegeposition zum Liegen bzw. Schlafen in üblicher Weise
ein Laken oder eine Decke übergelegt wird.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, an einem solchen Längsschläfer in einfacher
Weise ein Schonlaken fest installiert anzuordnen, ohne dass dieses Teil die Auflage
des Sitzpolsters in der Sitzposition bildet.
[0005] Gelöst wird die Erfindungsaufgabe mit einem Sitz- und Liegemöbel mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0006] Bei einem solchen Sitz- und Liegemöbel, welches ein Sessel oder ein Sofa sein kann,
ist in der Sitzposition das gefaltete Schonlaken oder eine entsprechende Schondecke
unterhalb des Sitzpolsters nicht sitzbar an einem Fußpolster fest installiert. Nach
Umwandlung dieses Möbels in das Liegemöbel wird in an sich bekannter Weise ein das
Fußpolster aufnehmender Wagen herausgezogen und das Sitzpolster in die entsprechende
Liegeposition gebracht, wobei auch mit entsprechender mechanischer Kopplung das gepolsterte
Rückenteil in die horizontale Liegeposition gebracht wird. Rückenpolster, Sitzpolster
und Fußpolster bilden dann die Liegefläche. Je nach Konstruktionsart ist das fest
installierte Schonlaken, welches jedoch auch abnehmbar befestigt sein kann, zumindest
über die vom Rückenpolster und Sitzpolster gebildete Liegefläche aufschwenkbar und
dort nach einer besonderen Ausführungsart befestigbar. Die entsprechende Ansichtsseite
des Fußpolsters in der Liegeposition kann dabei aus dem gleichen Material wie die
Ansichtsseite des Schonlakens in der Liegeposition bestehen. Es besteht erfindungsgemäß
auch die Möglichkeit, ein entsprechend großes Schonlaken so zu befestigen, dass in
der Liegeposition ein Teilabschnitt zur Überdeckung des Fußpolsters und der andere
Teil zur Überdeckung des Sitzpolsters und des Rückenteiles aufgeschlagen werden kann.
[0007] Ein solches Schonlaken kann auch gefüttert sein, um beispielsweise eine besondere
Auflage in der Liegeposition zu bilden.
[0008] Anhand eines abgebildeten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung im folgenden näher
erläutert. Es zeigen in jeweils schematischer Darstellung
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht eines Sitz- und Liegemöbels in der Sitzposition,
- Fig. 2:
- eine solche Ansicht nach dem Ausziehen eines Wagens unter dem Sitzpolster zur Erzielung
der Liegeposition,
- Fig. 3:
- die entsprechende Darstellung nach vollständigem Auszug des Wagens und Einrichtung
des darauf angeordneten Fußpolsters in der Liegeposition mit zunächst noch gefaltetem
Schonlaken,
- Fig. 4:
- die Ansicht gemäß Figur 3 bei aufgefaltetem Schonlaken,
und
- Fig. 5:
- die entsprechende Ansicht nach dem vollständigen Auslegen des Schonlakens auf der
vom Sitzpolster und Rückenpolster gebildeten Liegefläche.
[0009] Das in Figur 1 abgebildete Möbel, welches von der dargestellten Sitzposition in eine
Liegeposition umgewandelt werden kann, besteht im Prinzip aus einem in der Sitzposition
etwa senkrecht stehenden Rückenteil mit einem Rückenpolster 11, einem im Möbelgestell
5 verschiebbar angeordneten Sitzpolsterwagen 2 mit darauf angeordnetem Sitzpolster
2 und einem unter dem Sitzpolster angeordneten ebenfalls ein- und ausfahrbaren Wagen
3, auf dem das in diese Darstellung nicht sichtbare Fußpolster 31 anzuordnen ist.
Mit der Ziffer 6 ist ein Bettkasten angedeutet.
[0010] Wie aus Figur 2 ersichtlich, wird durch Ausziehen des Wagens 3, auf dem das Fußpolster
31 und ein daran auf der Oberseite befestigtes gefaltetes Schonlaken 4 vorgesehen
sind, auch der Sitzpolsterwagen 2 an einer Führung 51 in Richtung der gebildeten Liegefläche
teilweise herausgezogen. Dabei wird über eine entsprechende mechanische Kopplung auch
das Rückenteil 1 mit seinem Rückenpolster 2 in eine Liegeposition gebracht. Der Wagen
3 wird dabei mit seinen Rädern 32 auf dem Untergrund abgestützt und geführt.
[0011] Wie aus Figur 3 ersichtlich, wird nach Beendigung des Auszugsvorganges am Wagen 3
über ein Parallellenkergestänge 34 ein Polsterrahmen 35 mit dem Fußpolster 31 angehoben
auf eine Niveau, bei dem seine Oberseite etwa niveaugleich mit der Liegefläche aus
Oberseite des Sitzpolsters 21 und Rückenpolster 11 ist. An der zum Sitzpolster 21
gerichteten Längskante 311 des Fußpolster 31 ist ein Schonlaken 4 oder eine entsprechende
flexible Auflage, wie beispielsweise eine gefütterte Decke, gefaltet befestigt. Dieses
Schonlaken besitzt die Mindestgröße, die der Liegefläche entspricht, die vom Polster
21 und Rückenpolster 11 gebildet wird. Es können jedoch auch noch volantartige Schürzen
am Ende oder seitlich vorgesehen sein. Es besteht auch die Möglichkeit, noch einen
entsprechenden Teilabschnitt auszubilden, der das Fußpolster 31 überdeckt. Jedoch
wird in der Regel die Oberseite des Fußpolsters dem Material entsprechen, welches
die Liegeseite des Schonlakens 4 bildet.
[0012] Die Befestigung des Schonlakens 4 an dem Fußpolster 31 kann abnehmbar gestaltet werden.
Zur Festlegung des Schonlakens, wie nachfolgend anhand der Figuren 4 und 5 beschrieben,
kann durch Klettverschlüsse und ähnliche Maßnahmen erfolgen.
[0013] Wie in Figur 4 dargestellt, besteht das Schonlaken aus zwei Teilabschnitten 4a und
4b, die nach dem entsprechenden Auflegen sowohl das Sitzpolster 21 als auch das Rückenpolster
11 überdecken. In dieser Position bilden die Oberseiten der Teilabschnitte 4b, 4a
und des Fußpolsters 31 die Liegefläche.
[0014] Bei einer entsprechenden anderen bekannten Konstruktionsart eines Sitzund Liegemöbels
bildet das entsprechend umgeklappte Fußpolster in der Sitzposition mit seiner entsprechenden
Seite das zweiteilige Sitzpolster. Nach dem Ausziehen des entsprechenden äußeren Wagens
wird dieses Polster umgeschlagen bzw. umgelegt und bildet mit der anderen Seite die
Oberseite des Fußpolsters auf dem ausgezogenen Wagen. Bei einer solchen Konstruktion
ist es erfindungsgemäß sinnvoll, das Schonlaken insgesamt an der entsprechenden die
Unterseite in der Sitzposition bildenden Fläche anzuordnen und festsetzbar zu gestalten,
so dass dieses gefaltete Schonlaken zum Umschwenken des Fußpolsters in die Sitzposition
in seiner Lage verbleibt. Nach dem Umschwenken des Fußpolsters auf den ausgezogenen
Wagen liegt dann das Schonlaken ortsfest in seiner gefalteten Lage auf der entsprechenden
Oberseite des Fußpolsters und kann dann auf die Liegeflächen, die von dem verbleibenden
Polster des Sitzpolsterwagens und dem in die horizontale Lage geschwenkten Rükkenpolster
gebildet werden, überdeckend gelegt werden.
Zusammenstellung der Bezugszeichen
[0015]
- 1
- Rückenteil
- 11
- Rückenpolster
- 2
- Sitzpolsterwagen
- 21
- Sitzpolster
- 3
- Wagen
- 31
- Fußpolster
- 311
- Längskante
- 32
- Rad
- 34
- Parallellenkergestänge
- 35
- Polsterrahmen
- 4
- Schonlaken
- 4a
- Teilabschnitt
- 4b
- Teilabschnitt
- 5
- Möbelgestell
- 51
- Führung
- 6
- Bettkasten
1. Sitz- und Liegemöbel, bei dem ein gepolstertes Rückenteil in eine horizontale Lage
bringbar ist und in dieser Position mit seiner Polsterfläche zusammen mit einem Sitzpolster
eine Liegefläche bildet, wobei ein Schonlaken oder dergleichen vorgesehen ist, welches
in der Liegeposition über die gesamte Liegefläche des Rücken- und des Sitzpolsters
bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf an einem unterhalb des Sitzpolsters (21) ein- und ausfahrbaren Wagen (3) in der
Liegeposition aufliegenden Fußpolster (31) das Schonlaken (4) schwenkbar befestigt
angeordnet und in der Liegeposition zur Überdeckung mindestens von Sitzpolster (21)
und Rückenteil (1, 11) über die von diesen Teilen gebildete Liegefläche auslegbar
ist.
2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schonlaken (4) an der Oberseite des Fußpolsters (31) angeordnet ist, welches
auf dem ausgefahrenen Wagen (3) gehalten ist.
3. Möbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schonlaken (4) im Bereich seiner in der Liegeposition zum Sitzpolster (21) gerichteten
oberen Längskante (311) des des Fußpolsters (31) befestigt ist.
4. Möbel nach einem oder mehreren der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schonlaken (4) abnehmbar am Fußpolster (31) befestigt ist.
5. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schonlaken an der Unterseite des Fußpolsters angeordnet ist, welches in der Sitzposition
auf dem Sitzpolster angeordnet und in eine Position auf dem ausgefahrenen Wagen nach
dem Umschwenken um 180° bringbar ist.
6. Möbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schonlaken nach beiden Seiten mit Teilabschnitten jeweils zu einer Seite schwenkbar
am Fußpolster angeordnet ist.
7. Möbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schonlaken an der hinteren Längskante des Fußpolsters in der Liegeposition angeordnet
ist.
8. Möbel nach einem oder mehreren der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schonlaken (4) in der ausgelegten Liegeposition mit seinen freien Enden lösbar
festsetzbar ist.
9. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schonlaken (4) in der Art einer dünnen Matte gefüttert.