[0001] Die Erfindung betriff einen Rollstuhl, insbesondere Pflegerollstuhl, mit einem einen
Sitz und eine Rückenlehne aufweisenden Sitzteil, mit einem Rahmen, an dem Laufräder
lösbar befestigbar und an Lagern drehbar lagerbar sind.
[0002] Rollstühle dieser Art sind seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Varianten
bekannt und ermöglichen den Rollstuhlbenutzern eine individuelle Mobilität. Pflegebedürftige
Rolstuhlbenutzer können jedoch für bestimmte Therapieanwendungen nicht in diesen Rollstühlen
behandelt werden, sondern müssen bislang in spezielle Pflegerollstühle umgebettet
werden. Dies ist aufwendig und bedeutet für die pflegebedürftigen Personen eine zusätzliche
Belastung.
[0003] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, einen Rollstuhl zur Verfügung zu stellen,
der günstigere Benutzungs- und Transportverhältnisse sowie eine größere Flexibilität
seiner Verwendung ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1, insbesondere
dadurch gelöst, dass der Sitzteil über eine Vorrichtung zur Einstellung einer unterschiedlichen
Neigung des Sitzteils lösbar mit einem Tragrahmen verbunden ist, der mit weiteren
Lagern für Laufräder versehen ist.
[0005] Auf diese Weise steht ein nachrüstbarer mobiler Pflegerahmen bzw. -untersatz zur
Verfügung, der mit einem Sitzteil eines handelsüblichen Rollstuhls versehbar ist,
welcher der pflegebedürftigen Person gegebenenfalls zur Verfügung steht, so dass in
einfacher Weise nach Abnehmen der Laufräder vom Rahmen des Sitzteils, letzterer an
den ebenfalls mit Laufrädern versehbaren Tragrahmen abgestützt befestigt werden kann.
Durch die in Wirkverbindung zwischen dem Sitzteil und dem Tragrahmen zur Abstützung
desselben angeordnete Vorrichtung zur Einstellung einer unterschiedlichen Neigung
des Sitzteils, kann nunmehr die pflegebedürftige Person in einfacher Weise in eine
gewünschte Therapielage gebracht und entsprechend behandelt werden.
[0006] Dadurch, dass der Sitzteil und der Tragrahmen lösbar miteinander verbunden sind,
lässt sich ein besonders platzsparender Transport der genannten Komponenten erreichen.
[0007] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Rollstuhls ist es ferner, dass dieser
in Verbindung mit dem mobilen Tragrahmen als Pflegerollstuhl eingesetzt werden kann
und dass der Sitzteil ohne den Tragrahmen umfassenden Pflegeteil, wie bisher mit Laufrädern
als herkömmlicher Rollstuhl einsetzbar ist.
[0008] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn wenigstens zwei Lager des Sitzteils und
wenigstens zwei Lager des Tragrahmens gleichartig, vorzugsweise gleich gestaltet sind,
so dass eine wahlweise Lagerung jeweils einunddesselben Laufrades entweder an dem
Sitzteil, d.h. unter Ausbildung eines herkömmlichen Rollstuhls, oder an dem Tragrahmen,
mit einem sich an diesem abstützenden, nicht mit Laufrädern versehen bzw. von Laufrädern
befreiten Sitzteil möglich ist.
[0009] Auf diese Weise können also die gegebenenfalls bereits vorhandenen Laufräder sowohl
für einen Einsatz als herkömmlicher Rollstuhl als auch für einen Einsatz als Pflegerollstuhl
verwendet werden. Hierfür muß nur der nachrüstbare, mobile Pflegerahmen angeschafft
werden, was neben einer vorteilhaften Modularität auch deutlich reduzierte Gesamtkosten
bedeutet.
[0010] Die Laufräder sind vorteilhaft in an sich bekannter Weise mit sogenannten Steckachsen
versehen, die in passende Lager hineingesteckt werden können. Hierfür eignen sich
insbesondere hülsenartige, voll umfänglich geschlossene Lager, welche ein Einstecken
der Steckachsen in Axialrichtung ermöglichen, aber auch seitlich geschlitzte Lager
bzw. Aufnahmen, welche ein Einstecken der Steckachsen in radialer Richtung ermöglichen.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass der Tragrahmen
zwei seitlich beabstandete Tragholme aufweist, an denen jeweils ein Stützkörper für
den Sitzteil im Wesentlichen senkrecht zur Fahrtrichtung bzw. senkrecht zur Längserstreckung
der Tragholme angeordnete Drehachsen verschwenkbar ist, an den der Sitzteil lösbar
befestigbar ist. Dadurch lassen sich günstige Benutzungs- und Einstellverhältnisse
bei einer besonders stabilen Konstruktion erreichen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn
jeder Stützkörper mit einen U-förmigen Querschnitt aufweisenden Rastelementen versehen
ist, an denen Holme des Rahmens des Sitzteils wieder lösbar einrastbar sind. Dies
ermöglicht eine einfache manuelle Montage bzw. Demontage des Sitzteils an dem Pflegerahmen
bei geringem Gewicht.
[0012] Es ist ferner zweckmäßig, wenn wenigstens einer der Stützkörper gelenkig mit einem
Befestigungsmittel verbunden ist, das wiederum gelenkig mit dem Tragrahmen verbunden
ist und das eine fixierbare Einstellung der Neigung des Stützkörpers relativ zu dem
Tragrahmen ermöglicht, so dass bei an dem Stützkörper befestigtem Sitzteil die Neigung
des Sitzteils in einfacher Weise relativ zu dem Tragrahmen einstellbar ist.
[0013] Dabei ist es von Vorteil, wenn das Befestigungsmittel als Gasfeder gestaltet ist,
die eine stufenlose Veränderung der Neigung des Stützkörpers bzw. des Sitzteils relativ
zu dem Tragrahmen ermöglicht.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass ein dem Stützkörper
zugeordnetes Drehgelenk des Befestigungsmittels in mehreren unterschiedlich großen
Abständen zu der dem Tragrahmen zugeordneten Drehachse des Stützkörpers anordenbar
ist. Auf diese Weise können die Hebelarmverhältnisse günstig an das Gewicht eines
Rollstuhlbenutzers angepasst werden, indem bei schweren Personen ein vergleichsweise
großer Abstand und bei leichten Personen ein vergleichsweise kleiner Abstand eingestellt
wird, so dass beim Einsatz eines eine ständige Kraft zwischen dem Tragrahmen und dem
Stützkörper ausübenden Befestigungsmittels, wie beispielsweise eine Gasdruckfeder,
stets ein einfaches manuelles Neigen des Sitzteils sowie ein sicheres Zurückschwenken
desselben gewährleistet ist.
[0015] Es ist ferner von Vorteil, wenn der Tragrahmen mehrteilig, mit zumindest zwei, in
ihrem seitlichen Abstand in einer Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Fahrtrichtung
unterschiedlich einstellbaren Tragholmen gestaltet ist, so dass eine Abstützung von
unterschiedliche Sitzbreiten ausweisenden Sitzteilen möglich ist. Mithin kann es bei
einem faltbaren Sitzteil, wie es von herkömmlichen, faltbaren Rollstühlen bekannt
ist, beispielsweise unter Verwendung eines einerends gelenkig am Rahmen des Sitzteils
angelenkten und andernends mit Sitzrohren versehenen Scherenelements, eine unterschiedliche
Sitzbreite dadurch eingestellt werden, dass der Abstand der beiden seitlichen Tragholme
des Tragrahmens entsprechend der gewünschten Sitzbreite verändert wird. Hierzu ist
es zweckmäßig, wenn die seitlichen, sich in Fahrtrichtung erstreckenden Tragholme
mit sich in Querrichtung erstreckenden Querholmteilen verbunden sind, welche wiederum
mit Hilfe von geeignet gestalteten Verbindungsmitteln in einem unterschiedlichen Abstand
zueinander miteinander verbindbar sind.
[0016] Die vorstehenden Maßnahmen können im Rahmen der Ausführbarkeit beliebig kombiniert
werden und tragen sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination untereinander
dazu bei, günstige Benutzungs- und Transportverhältnisse zu ermöglichen.
[0017] Weitere vorteilhafte Merkmale und Gesichtspunkte der Erfindung sind dem nachfolgenden
Beschreibungsteil entnehmbar, in dem ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
an Hand der Figuren beschrieben wird.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Ansicht des erfindungsgemäßen Tragrahmens ohne Laufräder;
- Fig. 2
- eine dreidimensionale Ansicht des Tragrahmens gemäß Fig. 1, der hier mit Laufrädern
versehen ist;
- Fig. 3
- eine dreidimensionale Ansicht eines handelsüblichen, faltbaren Sitzteils eines Rollstuhls,
ohne Laufräder und aus Darstellungsgründen ohne Sitz und Rückenlehne;
- Fig. 4
- eine dreidimensionale Ansicht des Sitzteils gemäß Fig. 3, das mit Sitz, Rückenlehne
und Laufrädern versehen ist;
- Fig. 5
- eine dreidimensionale Ansicht des als Pflegerollstuhl gestalteten erfindungsgemäßen
Rollstuhls, bei dem der Sitzteil gemäß Fig. 3 lösbar mit dem, mit Laufrädern versehenen
Tragrahmen gemäß Fig. 2 verbunden ist, in einer vorderen Neigungsstellung des Sitzteils,
wobei aus Darstellungsgründen der Sitz und die Rückenlehne weggelassen sind.
- Fig. 6
- eine dreidimensionale Ansicht des Rollstuhls gemäß Fig. 5, mit dem Sitzteil in einer
nach hinten geneigten Neigungsstellung.
[0019] In Fig. 1 ist der erfindungsgemäße Tragrahmen 70 gezeigt. Dieser umfasst zwei beabstandete
seitliche Tragholme 42, 45, die parallel zueinander angeordnet sind. An den Enden
des Tragholms 42 sind zwei sich etwa im rechten Winkel zu diesem nach innen erstreckende
parallele Querholmteile 43, 44 befestigt und an den Enden des Tragholms 45 sind zwei
sich etwa im rechten Winkel zu diesem nach innen erstreckende, parallele Querholmteile
46 und 47 befestigt. Der Querholmteil 43 des Tragholms 42 ist mit dem Querholmteil
46 des Tragholms 45 über ein hier rohrförmiges Befestigungsstück 61 fest, jedoch lösbar
verbunden und der Querholmteil 44 des Tragholms 42 ist mit dem Querholmteil 47 des
Tragholms 45 über ein hier plattenförmig gestaltetes Befestigungsstück 62 fest, jedoch
lösbar verbunden. Um unterschiedliche Sitzbreiten einstellen zu können, sind die vorderen
Querholmteile 43 und 46 mit mehreren, in Längsrichtung derselben beabstandet angeordneten
Bohrungen versehen und die Querholmteile 44 und 47 sind ebenfalls mit mehreren, beabstandeten,
sich in deren Längsrichtung erstreckenden Bohrungen versehen. Die Befestigungsstücke
61, 62 sind jeweils mit zwei beabstandeten, zu den besagten Bohrungen passenden Bohrungen
versehen, so dass mit Hilfe von nicht näher gezeigten Befestigungsmitteln, beispielsweise
Befestigungsbolzen bzw. Schrauben, die durch die genannten Bohrungen der Befestigungsstücke
61, 62 und der zugeordneten Querholmteile 43, 46 sowie 44, 47 hindurchsteckbar sind,
eine lösbare Befestigung in unterschiedlich großen seitlichen Abständen der Tragholme
42 und 45 zueinander erreichbar ist.
[0020] Mit den seitlichen Tragholmen 42 und 45 ist jeweils ein plattenförmiger Stützkörper
48 bzw. 49 über ein Drehgelenk gelenkig verbunden und jeweils um eine im Wesentlichen
senkrecht zur Längserstreckung der Tragholme 42, 45 bzw. senkrecht zur Fahrtrichtung
50 angeordnete Drehachse 51 in einer vertikalen Ebene verschwenkbar. Die Stützkörper
48, 49 sind hier jeweils als eine einen dreieckigen Querschnitt ausweisende Platte
gestaltet, die jeweils an den zueinander hinweisenden Innenseiten der Tragholme 42,
45 gelenkig angeordnet sind.
[0021] Jeder Stützkörper 48, 49 ist in den gezeigten Ausführungsbeispielen mit drei Rastelementen
37 versehen, welche einen U-förmigen Querschnitt 38 aufweisen. Die Rastelemente 37
sind als elastisch verformbare Aufnahmestücke für auch als Holme bezeichnete Oberrohre
27 und Unterrohre 28 von seitlichen Rahmenteilen 25, 26 des Rahmens 24 eines Sitzteils
23 gemäß Fig. 3 gestaltet. Die Rastelemente 37 sind derart mit nach oben offenen U-Profilschenkel
ausgebildet, dass beim Aufsetzen des Sitzteils 23 dessen Oberrohre 27 und Unterrohre
28 in den elastisch verformbaren Aufnahmestücken unter elastischer Verformung deren
U-Schenkel einschnappen können.
[0022] Jeder Stützkörper ist mit mehreren, sich etwa radial zu der zugehörigen Drehachse
51 hier in einem Rasterabstand beabstandet angeordneten Bohrungen 56 versehen. In
diesen Bohrungen können Drehgelenke 53 von vorteilhaft als Gasdruckfeder 55 gestalteten
Befestigungsmitteln 52 mit Hilfe von geeigneten Fixiermitteln befestigt werden, wobei
das jeweils andere Ende der Befestigungsmittel 52 über jeweils ein Drehgelenk 54 fest,
jedoch ebenfalls um eine sich etwa parallel zu den Drehachsen 51 erstreckende Drehachse
eines Drehgelenks 54 fest verbunden ist. Bedingt durch die Verwendung der Gasdruckfedern
55 sind die beiden Stützkörper 48, 49 bei voll ausgefahrener Gasdruckfeder 55 in eine
vordere Neigungsstellung 67 überführbar, während bei voll eingefahrener Gasdruckfeder
55 die beiden Stützkörper 48, 49 jeweils in einer hinteren Neigungsstellung 68 zu
liegen kommen können (vergl. Figs. 5 und 6).
[0023] Jeder der seitlichen Tragholme 42 des Tragrahmens 70 weist ein hülsenförmiges Lager
40 zur Aufnahme von Steckachsen der hinteren Laufräder 31 auf, die mit Greifringen
32 gestaltet sein können (Fig. 2). Ferner weist jeder der beiden seitlichen Tragholme
42 des Tragrahmens 70 an seinen vorderen Enden ein ebenfalls hülsenartig gestaltetes
Lager 41 für die um vertikale Drehachsen verschwenkbaren, als Lenkrollen gestalteten,
vorderen Laufräder 33 auf.
[0024] Wenn der Tragrahmen 70, wie in Fig. 2 gezeigt, mit Laufrädern 32, 33 versehen ist,
wird ein fahrbarer mobiler Pflegeuntersatz für einen nachfolgend näher beschriebenen
Sitzteil, insbesondere für einen handelsüblichen Sitzteil 23 eines handelsüblichen
Rollstuhls verfügbar.
[0025] Ein derartiger Sitzteil 23, der an dem Tragrahmen 70 über die als Rastelemente 37
gestalteten Befestigungsmittel lösbar befestigbarer ist, ist in Fig. 3 gezeigt. Dabei
handelt es sich um einen faltbaren Sitzteil 23 eines faltbaren Rollstuhls. Der Sitzteil
23 weist zwei seitliche Rahmenteile 25, 26 auf. Jeder der seitlichen Rahmenteile 25,
26 weist ein horizontales Oberrohr 27, ein horizontales Unterrohr 28 und ein vorderes,
vertikales, hier schräg nach vorn verlaufendes Frontrohr 29 auf, das fest mit dem
Oberrohr 27 und dem Unterrohr 28 verbunden ist. Im Bereich ihrer hinteren Enden sind
das Oberrohr 27 und das Unterrohr 28 mit einem vertikalen Verbindungsprofil 30 verbunden.
Dieses ist hier mit mehreren Lagern 34, 35 für die hinteren Laufräder 31 gestaltet,
welche jeweils horizontale Drehachsen für die in diese Lager 34, 35 einsteckbaren
Achsen der hinteren Laufräder 31 ausbilden. Dabei sind mehrere, in Rasterabständen
beabstandet und in vertikaler Richtung übereinander angeordnete Lager 35 vorgesehen,
welche in Fahrtrichtung 50 vor dem Lager 34 angeordnet sind und die eine Positionierung
der Hinterräder 31 in einer unterschiedlichen vertikalen Höhe ermöglichen.
[0026] Die beiden seitlichen Rahmenteile 25 und 26 sind über eine Kreuzstrebe 59, bestehend
aus zwei sich an einem Gelenkpunkt kreuzenden Streben 57, 58 verbunden, wobei die
beiden Streben 57, 58 in ihrem Kreuzungspunkt drehbar miteinander verbunden sind.
Auf diese Weise ist ein scherenartiges Verbindungselement gebildet. Die Streben 57,
58 sind an ihren unteren Enden an den Unterrohren 28 der beiden seitlichen Rahmenteile
25, 26 über ein rohrförmiges Lagerteil 69 drehbar angelenkt und tragen an ihren oberen
Enden Sitzrohre 60 eines Sitzes 21 (Fig. 4). Die Sitzrohre 60 sind parallel zu den
Oberrohren 27 bzw. Unterrohren 28 der seitlichen Rahmenteile 25, 26 angeordnet, liegen
also in Fahrtrichtung 50 und kommen bei entfaltetem Rollstuhl auf an den Oberrohren
25 angeordneten Einrastteilen zu liegen. Um ein unkontrolliertes, seitliches Wegklappen
der beiden seitlichen Rahmenteile 25, 26 zu verhindern, ist jede Strebe oberhalb des
Kreuzungspunktes mit den benachbarten Rahmenteilen 25, 26 durch eine nicht näher gezeigte
Drehlasche gelenkig verbunden.
[0027] In vertikaler Verlängerung der hinteren vertikalen Verbindungsprofile 30 ist jeweils
ein Rückenlehnenrohr 63 mit einem an seinem oberen freien Ende abgewinkelten Greifstück
64 angeordnet, wobei, wie Fig. 4 gezeigt, die seitlichen Rahmenteile 25, 26 über eine
Rückenlehne 22 miteinander verbunden sind. Ferner sind zwei Armlehnen 65 und zwei
Fußrasten 66 in bekannter Weise vorgesehen.
[0028] Bei dem in Fig. 3 gezeigten Sitzteil und bei dem daraus gebildeten und in Fig. 4
gezeigten Rollstuhl, handelt es sich vorzugsweise um einen handelsüblichen faltbaren
Rollstuhl. Zu diesem Zwecke ist der Sitzteil 23 mit hinteren Laufrädern 31 und vorderen
Laufrädern 33 versehbar, welche in an den seitlichen Rahmenteilen 25, 26 befestigten
Lagern 34 bzw. 35 und 36, vorzugsweise über Steckachsen lösbar befestigbar sind.
[0029] Ein derartiger Rollstuhl kann, wie nachfolgend näher beschrieben, in einfacher Weise
in einen Pflegerollstuhl umgewandelt werden. Hierzu müssen nur die Laufräder 31, 33
von dem Sitzteil 23 abgenommen werden und nachfolgend der Sitzteil 23 (Fig. 3) an
den nachrüstbaren, mobilen Tragrahmen 70 befestigt werden. Hierzu kann das Sitzteil
23 von oben in den Tragrahmen 70 eingeführt werden, bis die beiden Oberrohre 27 und
die beiden Unterrohre 28 auf den diesen zugeordneten Rastelementen 37 zu liegen kommen.
Dadurch, dass jeder Stützkörper 48, 49 jeweils nur ein oberes, dem jeweiligen Oberrohr
27 zugeordnetes Rastelement 37 aufweist, während im Ausführungsbeispiel jeweils zwei
untere Rastelemente zur Aufnahme der jeweiligen Unterrohre 28 der seitlichen Rahmenteile
25, 26 vorgesehen sind, kann der Sitzteil 23 über eine Verkippbewegung in einer vertikalen
Ebene in einfacher Weise in den Tragrahmen 70 bzw. auf die Rastelemente 37 aufgesetzt
werden. Anschließend können die Oberrohre 27 und die Unterrohre 28 des Sitzteils 23
durch Ausüben von Druck von oben auf den Sitzteil 23 in den Rastelementen 37 eingerastet
bzw. eingeschnappt werden. Der danach zur Verfügung stehende Pflegerollstuhl ist in
den Fig. 5 und 6 in zwei unterschiedlichen Neigungsstellungen 67, 68 gezeigt. In Fig.
5 ist der Sitzteil 23 in einer vorderen Neigungsstellung 67 gezeigt, während in Fig.
6 der Sitzteil in einer nach hinten verschwenkten hinteren Neigungsstellung 68 gezeigt
ist.
[0030] Die lösbare Befestigung des Sitzteils 23 an dem Tragrahmen 70 erfolgt im Ausführungsbeispiel
ausschließlich über die jeweils 3 Rastelemente 37 der Stützkörper 48. Dabei ist eine
stabile Verschiebesicherung in Fahrtrichtung 50 dadurch erreicht, dass die jeweiligen
Lagerteile 69 an den unteren Enden der die Kreuzstrebe 59 bildenden Streben 57, 58
mit geringem Spiel jeweils zwischen den beiden unteren Rastelementen 37 der Stützkörper
48 formschlüssig aufgenommen sind.
[0031] Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist es, dass der erfindungsgemäße Tragrahmen
70 mit Lagern 40, 41 für die Laufräder 31, 33 versehen ist, welche gleichartig gestaltet
sind, wie die Lager 34 bzw. 35 und 36 des Sitzteils 23. Dadurch ist es in einfacher
Weise möglich, nach Abnehmen der Laufräder 31, 33 von dem Sitzteil 23, diese Laufräder
31, 33 an den Lagern 40, 41 des Tragrahmens 70 zu lagern, indem diese dort mit ihren
Steckachsen eingesteckt werden. Anschließend kann der von den Laufrädern 31, 33 befreite
Sitzteil 23, wie oben beschrieben, auf den mit den Laufrädern 31, 33 versehenen Tragrahmen
70 aufgesetzt werden, um den erfindungsgemäßen Pflegerollstuhl zu erhalten.
[0032] Zur Veränderung der Neigung des Sitzteils 23 relativ zu dem Tragrahmen 70 kann die
Gasdruckfeder 55 über eine an dem Tragrahmen 70, hier an dem Querholmteil 47 des Tragholms
45 gelenkig befestigte Fußtaste 39, über Bautenzüge entriegelt werden. Die Verstellung
der Neigungsstellung des Sitzteils 23 kann dann in einfacher Weise manuell erfolgen,
indem eine Bedienerperson den Sitzteil 23 über die Greifstücke 64 in die gewünschte
Neigungsstellung überführt. In der gewünschten Neigungsstellung kann dann die Fußtaste
39 entlastet werden, so dass dann die Gasdruckfedern 55 in der gewünschten Neigungsstellung
des Sitzteils 23 blockiert sind.
[0033] Um eine einfache Neigungswinkelverstellung sowohl bei leichten als auch bei schweren
Rollstuhlbenutzern zu ermöglichen, sind die plattenförmigen Stützkörper 48, 49, wie
vorstehend beschrieben, mit mehreren, sich etwa radial, hier in gleichen Abständen
zu den Drehachsen 51 der Stützkörper 48, 49 erstreckenden Bohrungen 56 versehen, so
dass das diesen Bohrungen 56 zugeordnete Drehgelenk der Gasdruckfedern 55 in unterschiedlich
großen Abständen zu den Drehachsen 51 und respektive mit unterschiedlich großen Hebearmen
befestigbar ist. In den in den Fig. 1, 2 sowie 5 und 6 gezeigten oberen Befestigungspositionen
der Drehgelenke der Gasdruckfedern 55, d.h. bei deren Befestigung in einem größtmöglichen
Abstand zu den Drehachsen 51 der Stützkörper 48, 49 sind vorteilhafte Hebelarmverhältnisse
bei schweren Rollstuhlbenutzern gegeben, während bei einer Befestigung der Drehgelenke
53 der Gasdruckfeder 55 an näher zu den Drehachsen 51 der Stützkörper 48, 49 angeordneten
Bohrungen 56, vorteilhafte Hebelarm- und damit Benutzungsverhältnisse bei leichteren
Rollstuhlbenutzern gegeben sind.
1. Rollstuhl, insbesondere Pflegerollstuhl, mit einem einen Sitz und eine Rückenlehne
aufweisenden Sitzteil mit einem Rahmen, an dem Laufräder lösbar befestigbar und an
Lagern drehbar lagerbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sitzteil (23) über eine Vorrichtung (71) zur Einstellung einer unterschiedlichen
Neigung des Sitzteils (23) lösbar mit einem Tragrahmen (70) verbunden ist, der mit
weiteren Lagern (40, 41) für Laufräder (31, 33) versehen ist.
2. Rollstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Lager (34, 35, 36) des Sitzteils (23) und wenigstens zwei Lager (40,
41) des Tragrahmens (70) gleichartig, vorzugsweise gleich gestaltet sind.
3. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (70) zwei seitlich beabstandete Tragholme (42, 45)aufweist, an denen
jeweils ein Stützkörper (48, 49) für den Sitzteil (23), um im Wesentlichen senkrecht
zur Fahrtrichtung (50) angeordnete Drehachsen (51) verschwenkbar ist.
4. Rollstuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Stützkörper (48, 49) mit einen U-förmigen Querschnitt (38) aufweisenden Rastelementen
(37) versehen ist, an denen Holme (27, 28) des Rahmens (24; 25, 26) des Sitzteils
(23) wiederlösbar einrastbar sind.
5. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Stützkörper (48, 49) gelenkig mit einem Befestigungsmittel (52)
verbunden ist, das wiederum gelenkig mit dem Tragrahmen (70) verbunden ist und das
eine fixierbare Einstellung der Neigung des Stützkörpers (48) relativ zum Tragrahmen
(70) ermöglicht.
6. Rollstuhl nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Befestigungsmittel (52) um eine Gasdruckfeder (55) handelt, welche
eine stufenlose Veränderung der Neigung des Stützkörpers (48) bzw. Sitzteils (23)
ermöglicht.
7. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein dem Stützkörper (48) zugeordnetes Drehgelenk (53) des Befestigungsmittels (52)
in mehreren unterschiedlich großen Abständen zu der dem Tragrahmen (70) zugeordneten
Drehachse (51) des Stützkörpers (48, 49) anordenbar ist.
8. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (70) mehrteilig, mit zumindest zwei, in ihrem seitlichen Abstand in
einer Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Fahrtrichtung (50) unterschiedlich einstellbaren
Tragholmen (42, 45) gestaltet ist, so dass eine Abstützung von unterschiedliche Sitzbreiten
aufweisende Sitzteile (23) möglich ist.