[0001] Mehrfarbig druckende Druckmaschinen verfügen über eine sogenannte Registeranordnung,
die aus einer Mehrzahl einzelner Register gebildet wird. Jedes dieser Register dient
zur Verstellung eines Druckzylinders für das Auftragen einer Druckfarbe auf das zu
bedruckende Trägermedium.
[0002] Aus dem Stand der Technik bekannt sind zahlreiche unterschiedliche Druckverfahren,
die zum Teil auch unter Verwendung unterschiedlicher Druckfarbensysteme durchgeführt
werden. Ein Farbsystem ist das sogenannte CMYK-Farbsystem. Dieses Farbsystem verwendet
insgesamt vier Druckfarben, nämlich Cyanat (C), Mangenta (M), Yellow (Y) und Schwarz
(K). Aus diesen vier Druckfarben setzen sich die dann letztendlich auf dem Druckträger
abgedruckten Farben zusammen, wobei nicht ein Vermischen dieser Druckfarben innerhalb
der Druckmaschine stattfindet, sondern der Druckträger stattdessen gegebenenfalls
vier Mal mit jeweils einer der Druckfarben einmal bedruckt wird. Dabei werden selbstverständlich
nur diejenigen Bereiche des Druckträgers mit der jeweiligen Farbe bedruckt, die für
eine Erzielung der auf dem Druckträger insgesamt gewünschten Farbkombination vonnöten
ist.
[0003] Für die Erzielung eines einwandfreien Druckbildes ist es erforderlich, dafür Sorge
zu tragen, daß die von den jeweiligen Druckhülsen der einzelnen Druckfarben erzeugten
Druckbilder exakt in der gewünschten Weise übereinanderliegen, also ein exaktes Übereinanderdrucken
mit den unterschiedlichen Druckfarben erfolgt. Sollte ein solch exaktes Übereinanderdrucken
nicht eingehalten werden können, so ergeben sich insbesondere an Farbverlaufskanten
Unschärfen, die auch als Ausfransung oder Unschärfe wahrgenommen werden. Darüber hinaus
kann sich in nachteiliger Weise eine Mischfarbe entgegen der Vorgabe nur unzureichend
einstellen, da die Intensität einer der für die Erzielung dieser Mischfarbe verwendeten
Druckfarben zu gering oder zu hoch ist. In beiden vorgenannten Fällen, wenn also das
Druckbild schon nur einer Druckfarbe nicht an der richtigen Stelle auf den Druckträger
aufgetragen wird oder der Auftrag in einer nur unzulänglichen Intensität durchgeführt
wird, kommt es in nachteiliger Weise zu einem gegenüber dem gewünschten Druckergebnis
unzureichenden Druckbild, das als Makulatur nicht weiter verwendet werden kann und
zu entsorgen ist.
[0004] Für die Erzielung eines wunschgemäßen Druckbildes ist es zu Beginn eines Druckvorganges
erforderlich, die Druckmaschine hinsichtlich der einzelnen durch die jeweiligen Druckfarben
erzeugten Druckbilder einzustellen. Dieser Einstellvorgang im Vorlauf eines Druckvorganges
wird als Anfahren bezeichnet. Im Zuge dieses Anfahrens werden die einzelnen Register
der Druckmaschine vom Drucker manuell derart eingestellt, daß die in den Registern
angeordneten Druckhülsen das gewünschte Druckbild liefert, so daß in der Zusammensetzung
der jeweiligen Einzel-Druckbilder das gewünschte Gesamtdruckbild entsteht. Dieser
Einstellvorgang wird aus Gründen der Reproduzierbarkeit an der später auch für den
Druck verwendeten Maschine unter Nutzung des jeweiligen auch später tatsächlich zu
bedruckenden Druckträgers durchgeführt. Erfahrungswerte zeigen dabei, daß mit einem
solchen Anfahren eine Makulatur, d.h. ein Ausschuß von zum Teil bis zu 12% bezogen
auf das gesamte Druckvolumen produziert wird. Darüber hinaus kommt es während des
laufenden Druckvorgangs zu zum Teil erheblichen Schwankungen in der Ausbildung der
jeweiligen Einzel-Druckbilder, was beispielsweise durch Temperaturschwankungen, Papierqualitätsunterschiede
oder durch wechselnde Druckgeschwindigkeiten begründet ist und gleichfalls zu einer
Ausschußproduktion führt.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind Registersysteme bekannt, welche mit Rastermarken arbeiten.
Diese Rastermarken benötigen einen weißen Hintergrund und sind meist rechteckige Kästchen,
welche mit jeweils einer Druckfarbe gedruckt sind.
[0006] Es gibt allerdings eine Reihe von Druckbildern, für die die Anwendung von Rastermarken
nicht möglich ist. Dies ist immer dann der Fall, wenn kein Außenrand vorhanden ist,
der später weggeschnitten werden kann oder das Druckbild aus optischen gründen keine
Rastermarken zuläßt.
[0007] Verstärkt wird die vorgenannte Problematik zudem dann, wenn nicht unter Verwendung
des CMYK-Farbsystems gedruckt wird, sondern zahlreiche Sonderdruckfarben zum Einsatz
kommen, für die jeweils in weiteren Registern eine jeweilige Druckhülse vorzusehen
ist. So ist es beispielsweise bei Serviettendruck gang und gebe, Druckmaschinen einzusetzen,
die über acht oder mehr Register verfügen. Der Einstellvorgang der Druckmaschine sowohl
während des Anfahrvorganges als auch während der laufenden Produktion stellt sich
entsprechend aufwendig dar, so daß die Ausschußproduktion in nachteiliger Weise anwächst.
[0008] Vom Vorgenannten ausgehend ist es daher Aufgabe der Erfindung, unter Vermeidung der
oben genannten Nachteile ein Verfahren zur Einstellung der Register einer Druckmaschine
bereitzustellen, daß bei gleichzeitiger Erzielung eines wunschgemäßen Druckergebnisses
die Ausschußproduktion zu verringern hilft. Des weiteren soll mit der Erfindung eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen werden.
[0009] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen ein Verfahren,
beim dem kontinuierlich während des laufenden Druckvorgangs das Druckergebnis optisch
erfaßt und als Ist-Druckbild mit einem zuvor abgespeicherten Soll-Druckbild verglichen
wird, wobei im Falle einer festgestellten Abweichung zwischen Soll-Druckbild einerseits
und Ist-Druckbild andererseits eine entsprechende Einstellung der Register automatisch
erfolgt.
[0010] Erfindungsgemäß wird das Druckergebnis im laufenden Druckprozeß kontinuierlich überprüft.
Zu diesem Zweck ist als Vergleichsmaßstab ein Soll-Druckbild hinterlegt, das es mit
dem laufenden Druckvorgang zu erreichen gilt. Für einen Vergleich zwischen der durch
das Soll-Druckbild vorgegebenen Referenzgröße einerseits und dem tatsächlich durch
die Druckmaschine erzeugten Druckbild andererseits wird dieses optisch erfaßt und
als Ist-Druckbild mit dem vorgegeben Soll-Druckbild verglichen. Ergibt dieser Vergleich,
daß eine Abweichung zwischen dem vorgegebenen Soll-Druckbild und dem im laufenden
Druckprozeß erfaßten Ist-Druckbild vorliegt, so wird die Registereinstellung der Druckmaschine
zur Behebung dieser Abweichung entsprechend eingestellt. Dieser Einstellvorgang erfolgt
dabei automatisch während des laufenden Druckprozesses, so daß die Druckmaschine in
Abhängigkeit des tatsächlich erzielten Ist-Druckbildes mit dem Ergebnis stetig nachjustiert
wird, daß das erzielte Ist-Druckbild den Vorgaben des Soll-Druckbildes entspricht
und sich somit ein wunschgemäßes Druckbild einstellt, ohne daß es hierfür einer manuellen
Registernachstellung bedarf. In vorteilhafterweise läßt sich so die Ausschußproduktion
während eines Druckvorganges erheblich verringern.
[0011] Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in dem Umstand
begründet, daß auch die durch einen Anfahrvorgang verursachte Ausschußproduktion drastisch
verringert werden kann. Versuche haben gezeigt, daß sich eine Verringerung der Ausschußproduktion
von bis zu 90% erzielen läßt. Grund für diese enorme Verringerung der Ausschußproduktion
ist der nahezu komplette Verzicht auf eine manuelle Registereinstellung auch im Rahmen
eines Anfahrvorganges der Druckmaschine. Ausgangspunkt ist auch hier das vorgegebene
Soll-Druckbild, dessen Erhalt im weiteren noch näher beschrieben werden wird. Dieses
Soll-Druckbild wird mit dem Ist-Druckbild, das während des Anfahrvorganges optisch
erfaßt wird, verglichen und die sich ergebenden Abweichungen werden, wie zuvor beschrieben,
durch eine entsprechende Registereinstellung kompensiert. Da es nicht mehr erforderlich
ist, manuell die einzelnen Register einer Druckmaschine der Reihe nach einzustellen,
sondern es vielmehr möglich ist, das optisch erfaßte Ist-Druckbild in seiner Gesamtheit
zu erfassen und mit der durch das Soll-Druckbild vorgegebenen Referenz zu vergleichen,
kann die Registereinstellung hinsichtlich aller Einzelregister in nur einem sehr wenig
zeitaufwendigen Arbeitszyklus erfolgen, so daß die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorgeschlagene automatische Registereinstellung zeitoptimiert erfolgt. Im Ergebnis
kann die Menge an im Laufe des Anfahrvorganges benötigten Druckträgers verringert
werden, so daß sich insgesamt eine deutlich verringerte Ausschußproduktion einstellt.
Des weiteren wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Effektivität und die Produktivität
einer Druckmaschine weiter verbessert. Denn ist es im Unterschied zu der aus dem Stand
der Technik bekannten manuellen Einstellung der Register insbesondere für die Ersteinstellung
im Anfahrvorgang nicht mehr erforderlich, zeitaufwendige Anfahrvorgänge vorzusehen.
Stattdessen kann eine zeitoptimierte Ersteinstellung erfolgen, so daß der Beginn des
eigentlichen Druckvorgangs nach Anfahren einer Druckmaschine sehr viel schneller erreicht
wird. Die Totzeiten einer Druckmaschine, die zum erheblichen Teil durch aufwendige
Anfahrvorgänge verursacht werden, können somit in vorteilhafterweise auf ein Minimum
reduziert werden. Dies erlaubt eine effektivere Ausnutzung der Druckmaschine, was
letztendlich eine gesteigerte Produktivität zur Folge hat.
[0012] Insgesamt wird mit der Erfindung eine Verfahren vorgeschlagen, daß im laufenden Druckprozeß
eine ständige Kontrolle des von der Druckmaschine erzeugten Druckbildes durchführt
und unter Rückgriff auf ein vorgegebenes Soll-Druckbild eine automatische Registereinstellung
in der Weise vornimmt, daß Abweichungen zwischen dem tatsächlich von der Druckmaschine
erzeugten Ist-Druckbild einerseits und dem vorgegebenen Soll-Druckbild andererseits
unterbunden bzw. möglichst gering gehalten werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
hilft somit bei gleichzeitiger Erzielung eines wunschgemäßen Druckergebnisses, die
Ausschußproduktionen zu verringern. Der Einsatz von Rastermarken ist für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht erforderlich, so daß mit dem Verfahren eine
Registereinstellung auch für solche Druckvorgänge in vorteilhafter Weise möglich ist,
die aufgrund des Druckbildes eine Verwendung von Rastermarken ausschließen.
[0013] Zur Ermittlung des Soll-Druckbildes ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Register
der Druckmaschine in einem einmalig durchzuführenden Anfahrvorgang manuell eingestellt
werden und das sich aus dieser Registereinstellung ergebenden Druckergebnisse optisch
erfaßt und als Soll-Druckbild abgespeichert wird. Vorgesehen ist mithin, einmalig
einen Anfahrvorgang manuell durchzuführen, dessen für gut befundenes Druckergebnis
dann als Soll-Druckbild abgespeichert und als Referenzgröße für weitere Druckvorgänge
verwendet wird. In vorteilhafterweise ist es dabei möglich, den Anfahrvorgang zur
Ermittlung des Soll-Druckbildes und später nachfolgende Druckvorgänge zeitlich voneinander
zu separieren. So kann beispielsweise ein Anfahrvorgang zur Ermittlung des Soll-Druckbildes
durchgeführt werden, wobei dieses Soll-Druckbild nicht nur dem Anfahrvorgang nachfolgenden
Druckvorgang, sondern auch zeitlich versetzt nachfolgenden Druckvorgängen in gleicher
Weise zur Verfügung steht. Insbesondere bei immer wiederkehrenden, jedoch kleinen
Druckauflagen ist das erfindungsgemäße Verfahren von Vorteil, da die einmal erfaßte
und abgespeicherte Soll-Druckbild-Vorgabe immer wieder eingesetzt und zur Erzielung
eines reproduzierbaren Ergebnisses wieder verwendet werden kann. Ist das Soll-Druckbild
einmal vorhanden, so kann die Druckmaschine nach einer etwaigen erforderlichen Umrüstung
unter Verwendung des schon vorhandenen Soll-Druckbildes als Vergleichsmaßstab innerhalb
eines vergleichsweise zeit- und materialunaufwendigen Anfahrvorganges eingestellt
werden. Von Vorteil ist zudem, daß sich die Druckergebnisse zweier voneinander getrennt
durchgeführter Druckvorgänge, die als Referenzgröße das gleiche Soll-Druckbild verwenden,
nahezu identisch sind, so daß Qualitätsabweichungen im Druckergebnis auch bei zeitlich
voneinander getrennt oder auf unterschiedlichen Druckmaschinen durchgeführten Druckvorgänge
in vorteilhafterweise nicht auftreten. Von Vorteil ist dabei zudem, daß ein Ansteuern
der einzelnen Register der Druckmaschine nicht etwa durch die Anzahl der verwendeten
Register beschränkt ist, so daß nahezu unabhängig von der Anzahl der einzustellenden
Register mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine sehr schnelle Registereinstellung
automatisch erzielt werden kann. Dabei ist der Einsatz manuell durchzuführender Arbeitsschritte
auf ein Minimum verringert, so daß im Unterschied zum Stand der Technik die manuell
durchzuführende Arbeitsleistung pro Druckprozeß verringert werden kann.
[0014] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung erfolgt die optische Erfassung sowohl
des Soll-Druckbildes als auch des Ist-Druckbildes mittels einer Bilderfassungseinheit,
vorzugsweise eines Scanners. Denkbar ist hierbei auch eine andere Art der optischen
Bilderfassung, beispielsweise mittels einer digitalen Kamera. Entscheidend ist lediglich,
daß das Ist-Druckbild in einer solchen Weise erfaßt werden kann, daß hinsichtlich
der für das Druckergebnis entscheidenden Qualitätsmerkmale entsprechende von einer
Rechnereinheit verwertbare Daten geliefert werden. Vorzugsweise erfolgt hierbei die
Erfassung des Ist-Druckbildes zeilenweise, wobei es nicht darauf ankommt, den kontinuierlich
von der Druckmaschine herausgegebenen Druckträger pro Druckbild zu erfassen, vielmehr
ist es hinreichend, die optische Druckbilderfassung zu einem beliebigen Zeitpunkt
zu beginnen und in Abhängigkeit der Druckgeschwindigkeit zu einem Zeitpunkt zu beenden,
der dadurch bestimmt ist, daß der Druckträger über die Länge zumindest eines Druckbildes
in Druckrichtung der Maschine an der Bilderfassungseinheit vorbei geführt wurde. Die
an die Druckmaschine angeschlossene Rechnereinheit kann sodann das erfaßte Druckbild
hinsichtlich tatsächlichem Druckbildbeginn bzw. tatsächlichem Druckbildende umrechnen,
so daß das gewünschte Ist-Druckbild für die weitere Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Verfügung steht.
[0015] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird für einen Vergleich zwischen Soll-Druckbild
und Ist-Druckbild wenigstens eine Prüffläche innerhalb des Druckbildes definiert und
es wird ein Vergleich zwischen Soll- und Ist-Druckbild nur anhand dieser Prüffläche
vorgenommen. Untersuchungen haben gezeigt, daß es für die Erzielung eines wunschgemäßen
Druckergebnisses nicht erforderlich ist, das Soll-Druckbild und das Ist-Druckbild
in ihrer jeweiligen Gesamtheit miteinander zu vergleichen. Vielmehr ist es ausreichend,
charakteristische Bereiche der miteinander zu vergleichenden Druckbilder herauszunehmen
und einen Vergleichstest nur anhand dieser vordefinierten Bereiche vorzunehmen. Derlei
Bereiche werden als sogenannte Prüfflächen bezeichnet, wobei die Verwendung von Prüfflächen
den großen Vorteil hat, daß das erfindungsgemäße Verfahren sehr viel schneller durchgeführt
werden kann. Dabei liefert ein Vergleichstest zwischen Soll- und Ist-Druckbildern
anhand der Prüfflächen hinreichend genaue Ergebnisse, so daß ein Vergleichstest zwischen
Soll-Druckbildern und Ist-Druckbildern nur anhand vordefinierter Prüffläche ausreichend
ist, um Abweichungen im gewünschten Druckergebnis zu erkennen und entsprechende Registereinstellungen
vornehmen zu können. Vorgeschlagen wird dabei in diesem Zusammenhang, daß die Prüffläche
hinsichtlich ihrer Größe und Lage innerhalb des Druckbildes derart definiert wird,
daß diese wenigstens eine im Druckbild verlaufende Farbgrenze umfaßt. Als besonders
aussagekräftiges Vergleichskriterium eignet sich insbesondere der Verlauf einer Farbgrenze,
da anhand dieser Grenze Unschärfen im Druckbild eindeutig erfaßt werden können und
Vorgaben für eine Nacheinstellung der Register exakt berechnet werden können.
[0016] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird anhand der innerhalb der Prüffläche
verlaufenden Farbgrenze eine Farbgrenzenanalyse durchgeführt, wobei die an der Farbgrenze
erfaßten Farben des Druckbildes hinsichtlich ihrer Zusammensetzung aus den einzelnen
im Register befindlichen Druckfarben analysiert werden. Ziel der Farbgrenzenanalyse
ist es, die mit der optischen Bilderfassung erkannte Farbzusammensetzung des Druckbildes
in die aufgetragenen Druckfarben zu zerlegen. Mit der Farbgrenzenanalyse findet somit
ein "zurückrechnen" auf die verwendeten Druckfarben statt. Ein Vergleich von Ist-Druckbild
und Soll-Druckbild kann nun anhand dieser durch die Farbgrenzenanalyse bestimmten
Druckfarben durchgeführt werden, wobei ein Vergleich sowohl hinsichtlich des durch
die jeweilige Druckfarbe zu erzeugenden Druckbildes als auch bezüglich der Intensität
stattfinden kann. So kann es beispielsweise Ergebnis einer Farbgrenzenanalyse sein,
daß das von einer bestimmten Druckfarbe erzeugte Druckbild unrichtig positioniert
auf den Druckträger aufgetragen wird und beispielsweise in Bezug auf die in der Prüffläche
verlaufende Farbgrenze zu weit nach links ausgerichtet ist. Dieses wird durch die
Farbgrenzenanalyse erkannt, so daß eine Registereinstellung derart erfolgen kann,
daß das von dieser Druckfarbe erzeugte Druckbild in seiner Position etwas nach rechts
zurückverschoben wird, so daß in den darauffolgenden Druckvorgängen eine wieder richtige
Ausrichtung des jeweiligen Druckbildes erfolgt, was wiederum auch durch eine Farbgrenzenanalyse
erkennbar ist.
[0017] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung erfolgte eine Einstellung der Register
sowohl in Rotationsrichtung als auch quer hierzu. Es ist mithin möglich, die von den
in den jeweiligen Registern angeordneten Druckhülsen erzeugten Druckbilder sowohl
in Produktionsrichtung der Druckmaschine, d.h. in Rotationsrichtung als auch quer
hierzu einzustellen, so daß Druckbilder hinsichtlich eines jeden Punktes in einem
karthesischen Koordinatensystem eingestellt werden können. Für eine genaue Ansteuerung
der Register kann in vorteilhafterweise vorgesehen sein, die durch eine Farbgrenzenanalyse
ermittelte Abweichung durch einen oder mehre Punkte im karthesischen Koordinatensystem
genau zu bestimmen und hieraus die zu erfolgende Nacheinstellung des Registers zu
berechnen. Dies geschieht dabei durch den Vergleich der jeweiligen Druckfarben aus
dem Ist-Druckbild und dem Soll-Druckbild, wobei die ermittelten Abweichungen innerhalb
des kartesischen Koordinatensystems umgerechnet werden können und im Ergebnis die
für eine Beseitigung dieser Abweichung notwendige Einstellung des jeweiligen Registers
liefern. Es versteht sich von selbst, daß hierbei nicht nur ein kartesisches Koordinatensystem
sondern auch andere Koordinatensysteme verwendet werden können, wobei sich die Verwendung
eines kartesischen Koordinatensystems als besonders vorteilhaft herausgestellt hat.
[0018] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird in einem vorgeschalteten Verfahrensschritt
die Farbintensität der im Register befindlichen Druckfarben ermittelt. Vorzugsweise
geschieht dies durch einen separaten Aufdruck der jeweils im Register befindlichen
Einzelfarben. Diese können sodann von der Bilderfassungseinheit erfaßt und hinsichtlich
ihrer Intensität als Referenzgröße abgespeichert werden. Dieser vorgeschaltete Verfahrensschritt
wird vorzugsweise bei einer nur verringerten Geschwindigkeit des Druckträgers durchgeführt,
so daß die Ausschußproduktion gering gehalten werden kann. Ebenso wie das einmalige
Anfahren der Druckmaschine zur Ermittlung eines Soll-Druckbildes ist auch die Ermittlung
der Farbintensität nur einmal durchzuführen. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse können
hingegen für eine Vielzahl nachgeschalteter Druckvorgänge weiter verwendet werden.
[0019] Hinsichtlich der Vorrichtung wird zur Lösung der vorgenannten Aufgabe eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen, mit einer optischen Bilderfassungseinheit,
vorzugsweise einem Scanner, einer Speichereinheit und einer Regelungseinrichtung,
die mit der Bilderfassungseinheit das Druckbild kontinuierlich während des laufenden
Druckvorgangs erfaßt und die mit einer Vergleichseinheit das erfaßte Ist-Druckbild
mit dem in der Speichereinheit abgespeicherten Soll-Druckbild vergleicht und bei Ungleichheit
eine entsprechende Einstellung der Register vornimmt.
[0020] Wesentliche Bestandteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Bilderfassungseinheit,
die Speichereinheit sowie die Regelungseinrichtung. Mit Hilfe der Bilderfassungseinheit
wird das momentane Druckbild erfaßt. Dieses Ist-Druckbild wird unter Verwendung der
Regelungseinrichtung mit einem Soll-Druckbild verglichen, das in einem zuvor durchgeführten
Anfahrvorgang ermittelt und als Referenzgröße zur Verfügung steht und abrufbar in
der Speichereinheit gespeichert ist. Der Vergleich zwischen Ist-Druckbild und Soll-Druckbild
wird unter Verwendung des vorbeschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt,
wobei im Falle einer festgestellten Ungleichheit die Regelungseinrichtung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dafür Sorge trägt, daß ein hierfür vorgesehenes Regelglied eine entsprechende
Einstellung der Register der Druckmaschine vornimmt, so daß die Ungleichheit zwischen
Ist-Druckbild einerseits und Soll-Druckbild andererseits ausgeglichen wird.
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung anhand
der Figur 1. Diese zeigt in schematischer Darstellung die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0022] Schematisch dargestellt ist in Fig. 1 ein Druckträger 1, beispielsweise eine Papierbahn,
die mittels Transportrollen 2 durch die nicht näher dargestellte Druckmaschine 11
transportiert wird. Die Druckmaschine 11 umfaßt eine Regelungseinrichtung 13, die
ihrerseits einen Scanner 4, eine Vergleichseinheit 5 sowie eine Speichereinheit 7
aufweist. Der Scanner 4, die Vergleichseinheit 5 und die Speichereinheit 7 stehen
hierbei kommunikationstechnisch miteinander in Verbindung, wobei der Scanner 4 das
auf den Druckträger 1 von der Druckmaschine aufgebrachte Druckbild 12 optisch erfaßt
und als Ist-Druckbild 9 an die Vergleichseinheit 5 übermittelt. Die Speichereinheit
7 übermittelt an die Vergleichseinheit ein Soll-Druckbild 8, so daß die Vergleichseinheit
5 in einem Vergleichstest das vom Scanner gelieferte Ist-Druckbild 9 einerseits und
das von der Speichereinheit 7 gelieferte Soll-Druckbild 8 andererseits miteinander
vergleichen kann.
[0023] Für den Fall, daß die Vergleichseinheit 5 eine Abweichung zwischen Ist-Druckbild
9 und Soll-Druckbild 8 ermittelt, erfolgt eine Ansteuerung 10 der Registeranordnung
3. Dabei werden diejenigen Register der Registeranordnung 3 eingestellt, deren Druckfarben
bzw. der daraus resultierenden Einzel-Druckbilder als abweichend vom Soll-Druckbild
8 erkannt wurden. Eine Einstellung der einzelnen Register der Registeranordnung 3
kann hierbei sowohl in Rotationsrichtung 6 also in Transportrichtung des Druckträgers
1 als auch quer hierzu erfolgen, so daß eine Nacheinstellung der Register der Registeranordnung
3 zur Erzielung eines wunschgemäßen Druckbildes 12 exakt durchgeführt werden kann.
[0024] Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgestattete Druckmaschine 11 erlaubt
unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in vorteilhafterweise eine zeitoptimierte
Nacheinstellung der Registeranordnung 3, so daß eine Ausschußproduktion infolge einer
Einstellung der Registeranordnung 3 im laufenden Druckprozeß als auch insbesondere
während eines Anfahrvorganges in vorteilhafterweise unterbunden werden kann. Hiermit
einhergehend steigt die Produktivität und Effektivität der Druckmaschine 11.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Druckträger
- 2
- Transportrollen
- 3
- Registeranordnung
- 4
- Scanner
- 5
- Vergleichseinheit
- 6
- Rotationsrichtung
- 7
- Speichereinheit
- 8
- Soll-Druckbild
- 9
- Ist-Druckbild
- 10
- Ansteuerung
- 11
- Druckmaschine
- 12
- Druckbild
- 13
- Regelungseinrichtung
1. Verfahren zur Einstellung der Register (3) einer Druckmaschine (11), bei dem kontinuierlich
während des laufenden Druckvorgangs das Druckergebnis optisch erfaßt und als Ist-Druckbild
(9) mit einem zuvor abgespeicherten Soll-Druckbild (8) verglichen wird, wobei im Falle
einer festgestellten Abweichung zwischen Soll-Druckbild (8) einerseits und Ist-Druckbild
(9) andererseits eine entsprechende Einstellung der Register (3) automatisch erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Festlegung des Soll-Druckbildes (8) die Register (3) der Druckmaschine (11) manuell
eingestellt werden und das sich aus dieser Registereinstellung ergebende Druckergebnis
optisch erfaßt und als Soll-Druckbild (8) abgespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Festlegung des Soll-Druckbildes (8) im Laufe eines einmalig durchzuführenden
Anfahrvorganges der Druckmaschine (11) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die optische Erfassung sowohl des Soll-Druckbildes (8) als auch des Ist-Druckbildes
(9) mittels einer Bilderfassungseinheit (4), vorzugsweise eines Scanners, erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für einen Vergleich zwischen Soll-Druckbild (8) und Ist-Druckbild (9) wenigstens
eine Prüffläche innerhalb des Druckbildes (12) definiert wird und ein Vergleich zwischen
Soll- und Ist-Druckbild (8, 9) nur anhand dieser Prüffläche vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüffläche hinsichtlich ihrer Größe und Lage innerhalb des Druckbildes (12) derart
definiert wird, daß diese wenigstens eine im Druckbild (12) verlaufende Farbgrenze
umfaßt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Definition der Prüffläche automatisch erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß anhand der innerhalb der Prüffläche verlaufenden Farbgrenze eine Farbgrenzenanalyse
durchgeführt wird, wobei die an der Farbgrenze erfaßten Farben des Druckbildes (12)
hinsichtlich ihrer Zusammensetzung aus den einzelnen im Register (3) befindlichen
Druckfarben analysiert wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Soll-Ist-Vergleich der Druckbilder (12) anhand der durch die Farbgrenzenanalyse
ermittelten Druckfarben erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einstellung der Register (3) sowohl in Rotationsrichtung (6) als auch quer hierzu
erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einem vorgeschalteten Verfahrensschritt die Farbintensität der im Register (3)
befindlichen Druckfarben ermittelt wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 11, mit einer optischen Bilderfassungseinheit (4), vorzugsweise einem Scanner,
einer Speichereinheit (7) und einer Regelungseinrichtung (13), die mit der Bilderfassungseinheit
(4) das Druckbild (12) kontinuierlich während des laufenden Druckvorgangs erfaßt und
die mit einer Vergleichseinheit (5) das erfaßte Ist-Druckbild (9) mit dem in der Speichereinheit
(7) abgespeicherten Soll-Druckbild (8) vergleicht und bei Ungleichheit eine entsprechende
Einstellung der Register (3) vornimmt.