[0001] Die Erfindung betrifft ein Hochwasserschutzsystem für Gebäudeöffnungen, insbesondere
Türen und Fenster im Keller- und Erdgeschossbereich eines Wohn- und/oder Geschäftsgebäudes,
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Hochwasser verursacht weltweit periodisch wiederkehrend immense Schäden an Immobilien
und Mobiliar. Durch den Klimawandel und eine, vor allem in der Vergangenheit durchgeführte,
Begradigung vieler Flussläufe, sowie eine fortschreitende Versiegelung von Freiflächen,
ist die Entstehung von Hochwasser zunehmend begünstigt worden.
[0003] Die meisten Überschwemmungen sind nur von relativ kurzer Dauer und bewirken ein Eindringen
des Wassers hauptsächlich durch Gebäudeöffnungen, wie Türen und Fenster. Ein Durchdringen
der Wände ist hingegen aufgrund einer geringen Permeabilität der meisten Baustoffe
erst nach längerer Zeit zu erwarten. Zudem ist das durch die Wände gedrungene Wasser
aufgrund einer häufig feinen Porenstruktur der Baustoffe bereits vorgefiltert. Die
größten Schäden werden jedoch nicht von eindringendem Wasser, sondern von mitgeführtem
Schlamm bewirkt. Verbesserte Schutzmaßnahmen gegen kurz andauerndes Hochwasser und
eindringenden Schlamm sind deshalb von großem Nutzen.
[0004] Aus der GB 2 343 907 A und der GB 2 346 646 A sind Hochwasserschutzsysteme bekannt,
bei denen für eine Gebäudeöffnung ein Profilrahmen vorgesehen ist, der dem Rand der
Gebäudeöffnung folgt, an der Gebäudewand dauerhaft festgelegt und gegenüber dieser
abgedichtet ist. Desweiteren ist für die jeweilige Gebäudeöffnung eine Abdeckplatte
vorgesehen, welche die Gebäudeöffnung verschließt und am Profilrahmen dichtend festlegbar
ist. Darüber hinaus sind Schnellbefestigungsmittel vorgesehen, die am Profilrahmen
und an der Abeckplatte angreifen und mit denen die Abdeckplatte einfach und rasch
am Profilrahmen festlegbar ist.
[0005] Aus der DE 197 07 394 A1 ist ein weiteres Hochwasserschutzsystem bekannt, bei dem
die Abdeckplatte als Plexiglasscheibe ausgebildet ist.
[0006] Die bekannten Hochwasserschutzsysteme beruhen auf dem allgemeinen Gedanken, das Hochwasserschutzsystem
mit einem stationären, gebäudefesten Profilrahmen und mit einer mobilen, tragbaren
Platte auszustatten, die im Bedarfsfall mit Schnellbefestigungsmitteln rasch und einfach
am Profilrahmen befestigbar ist, wobei die Platte dann eine jeweilige Gebäudeöffnung
zumindest teilweise verschließt. Durch das Anbringen der Platte an der Gebäudeöffnung
wird diese gegen Hochwasser abgedichtet und ein Eindringen von Wasser und Schlamm
in ein Gebäudeinneres verhindert. Wie eingangs erwähnt ist nicht das Hochwasser selbst,
sondern vorrangig der vom Hochwasser mitgeführte Schlamm für einen Großteil der Schäden
im Gebäudeinneren verantwortlich. Da der Schlamm hauptsächlich durch die Gebäudeöffnungen
in das Gebäudeinnere gelangt, bietet die erfindungsgemäße Lösung besonders hierfür
einen wirksamen Schutz. Von hohem Interesse ist dabei außerdem die einfache Handhabbarkeit
des Hochwasserschutzsystems, so dass es im Bedarfsfall rasch aktivierbar ist.
[0007] Bei länger anhaltendem Hochwasser ist es von besonderem Interesse, die Abdichtung
zwischen Abdeckplatte und Gebäudeöffnung dauerhaft zu gewährleisten.
[0008] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Hochwasserschutzsystem
der eingangs genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, bei der insbesondere
die Abdichtung zwischen Abdeckplatte und Gebäudewand verbessert ist.
[0009] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Das erfindungsgemäße Hochwasserschutzsystem zeichnet sich durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 aus. Durch diese Maßnahme ergibt sich eine dauerhaft Dichte
und effektive Verankerung des Profilrahmens an der Gebäudeaußenwand. Desweiteren besitzt
der erfindungsgemäße Profilrahmen an einer von der Gebäudeaußenwand abgewandten Vorderseite
eine im wesentliche orthogonal abstehende Leiste, welche die am Profilrahmen angebrachte
Platte seitlich begrenzt, wobei die Schnellbefestigungsmittel mit der Leiste zusammenwirken
oder ganz oder teilweise an der Leiste angebracht sind. Durch diese Bauweise sind
die Schnellbefestigungsmittel seitlich außen an der Platte angeordnet, so dass die
Vorderseite des Profilrahmens für eine flächige, unterbrechungsfreie Anlage der Platte
genutzt werden kann, wodurch auch hier eine erheblich verbesserte Dichtungswirkung
erzielbar ist.
[0011] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform ist die Platte in Leichtbauweise,
vorzugsweise als Sandwichelement, hergestellt und biegesteif ausgebildet und/oder
mit wenigstens einem Griff zur Handhabung ausgestattet. Dadurch kann sie aufgrund
ihres geringen Gewichts schnell und ohne Mühe, auch von schwächeren Personen, in den
am Gebäude befindlichen Profilrahmen eingelassen und mit den Schnellbefestigungsmitteln
befestigt werden. Die leichte und einfache Handhabung der Platte und ein problemloses
Anbringen am Profilrahmen ist besonders wichtig, da es sich bei Hochwasser um eine
Notsituation handelt, in der ein wirksames und einfach zu bedienendes Hochwasserschutzsystem
von großem Vorteil ist.
[0012] Eine besonders günstige Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte teilweise oder ganz transparent ausgebildet ist. Ein vollständiges
Verschließen einer Gebäudeöffnung mit einer nicht transparenten Platte bedingt, zu
einer problemlosen Orientierung im Gebäudeinneren, eine Lichtquelle. Besonders bei
Hochwasser ist jedoch zum einen mit einem Ausfall der Elektrizitätsversorgung und
damit mit einem Ausfall einer von einem Versorgungsnetz gespeisten Beleuchtungseinrichtung
zu rechnen, zum anderen ist deren gefahrloser Betrieb bei noch vorhandener Energieversorgung
aufgrund des Hochwassers nicht gewährleistet. Durch die teilweise und/oder ganz transparente
Ausbildung der Platte ist bei äußeren ausreichenden Lichtverhältnissen auch im Gebäudeinneren
mit einer ausreichenden Helligkeit zu rechnen, was nicht nur für die Bewohner, sondern
auch für eventuell eingesetzte Rettungskräfte von großem Nutzen ist.
[0013] Zweckmäßig können bei einer vorteilhaften Ausführungsform an der Platte im wesentlichen
orthogonal zu einer Plattenebene, randseitig und geschlossen umlaufend, Seitenwände
angeordnet sein. Herkömmliche Gebäudeöffnungen, insbesondere Fenster, weisen häufig
einen, von einer Gebäudeaußenwand im wesentlichen orthogonal abstehendes, Sims auf.
Durch die oben beschriebene, erfindungsgemäße Lösung lässt sich die Gebäudeöffnung
mitsamt Sims dicht verschließen. Durch eine frei wählbare Breite der Seitenwände,
lässt sich das Hochwasserschutzsystem einfach an nahezu jedes Fenster- und/oder Türprofil
anpassen, wodurch die Flexibilität und die Funktionalität des Systems gesteigert wird.
[0014] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus den zugehörigen Figurenbeschreibungen anhand der Zeichnungen.
[0015] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0016] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in den nachfolgenden Beschreibungen näher erläutert.
[0017] Dabei zeigen jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf ein Wohn- und/oder Geschäftsgebäude bei dem mehrere
Gebäudeöffnungen mit einem Hochwasserschutzsystem nach der Erfindung ausgestattet
sind,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch einen Profilrahmen des Hochwasserschutzsystems,
- Fig. 3
- einen Querschnitt wie in Fig. 2, jedoch durch einen anderen Profilrahmen,
- Fig. 4
- einen Querschnitt wie in Fig. 2, jedoch bei eingesetzter Platte,
- Fig. 5
- einen Querschnitt wie in Fig. 4, jedoch beim Profilrahmen gemäß Fig. 3,
- Fig. 6
- ein Hochwasserschutzsystem für Fenster mit Sims,
- Fig. 7
- einen Querschnitt wie in Fig. 4, jedoch mit anderen Befestigungsmitteln.
[0018] Fig. 1 zeigt eine Ansicht eines zweistöckigen, einen rechteckigen Grundriss aufweisenden
Wohn- und/oder Geschäftsgebäudes 1 mit mehreren Gebäudeöffnungen 6, insbesondere Fenster
2, Lichtschacht 7 und Türen 3. An einer Unterseite der Fenster 2 ist jeweils ein,
horizontal laufender, im wesentlichen orthogonal von einer Gebäudeaußenwand 8 abstehender
Sims 5 (vgl. Fig. 6) angeordnet. Die ebenerdigen Gebäudeöffnungen 6 sind jeweils mit
einem Hochwasserschutzsystem 28 nach der Erfindung versehen. Zu diesem Zweck ist an
der Gebäudeaußenwand 8 bei jedem Fenster 2 umlaufend ein Profilrahmen 9 angeordnet,
der hier nur am vorderen, linken Fenster 2 durch eine unterbrochene Linie symbolisch
dargestellt ist. An diesem Profilrahmen 9 kann bei jedem Fenster 2 eine Platte 4,11,
ausgestattet mit Griffen 15 zur Handhabung, mit Schnellbefestigungsmitteln 13 befestigt
werden kann. Der Profilrahmen 9 ist mit der Gebäudeaußenwand 8 fest verbunden, wobei
ein eventueller Zwischenraum zwischen der Gebäudeaußenwand 8 und dem Profilrahmen
9 zweckmäßig abgedichtet ist. Die Farbgestaltung des Profilrahmens 9 ist frei wählbar
und z.B. an eine Fassadenfarbe der Gebäudeaußenwand 8 anpassbar.
[0019] Wie in Fig. 1 exemplarisch dargestellt, verdeckt die Platte 4, das auf einer Giebelseite
10 gelegene rechte Fenster 2 vollständig, während die Platte 11 an einer Längswand
14 nur einen begrenzten unteren Bereich eines Fensters 2 verschließt. Zur Veranschaulichung
ist hier auch eine Tür 3 mit einer Platte 29 versehen, die nur teilweise den Querschnitt
der Tür 3 verschließt. Die die jeweilige Gebäudeöffnung 6 vollständig abdeckende Platte
4 kann ein transparentes Plattenfenster 12 aufweisen, das einen ausreichenden Lichteinfall
in das Wohn- und/oder Geschäftsgebäude 1 trotz angebrachter Platte 4 zulässt.
[0020] Entsprechend Fig. 1 kann mit dem erfindungsgemäßen Hochwasserschutzsystem 28 auch
eine horizontale Gebäudeöffnung 6, z.B. in Form des Lichtschachts 7, dicht verschlossen
werden.
[0021] Die zum Verschluss der Gebäudeöffnungen 6 vorgesehenen Platten 4,11,29 sind in Leichtbauweise,
vorzugsweise als Sandwichelement, hergestellt und biegesteif ausgebildet und zweckmäßig
mit wenigstens einem Griff 15 zur Handhabung ausgestattet. Dadurch können sie schnell
und ohne Mühe, auch von schwächeren Personen, in den zugehörigen, am Wohn- und/oder
Geschäftsgebäude 1 befindlichen Profilrahmen 9 eingelassen und mit den Schnellbefestigungsmitteln
13 befestigt werden.
[0022] Gemäß Fig. 2 besitzt der Profilrahmen 9 einen im Querschnitt im wesentlichen rechteckigen
Körper, von dem an einer von der Gebäudeaußenwand 8 abgewandten Vorderseite 37 eine
Leiste 19 im wesentlichen senkrecht absteht. Der Profilrahmen 9 weist in der hier
gezeigten speziellen Ausführungsform zur Gebäudeaußenwand 8 hin einen, von einer der
Gebäudeaußenwand zugewandten Rückseite 36 des Profilrahmens 9 abgehenden Steg 16 auf,
der in eine in die Gebäudeaußenwand 8 eingelassene Nut 30 eingreift. Der Profilrahmen
9 weist mehrere, in seiner Längsrichtung voneinander beabstandete und parallel zum
Steg 16 verlaufende Bohrungen 18 und 18' auf, durch die Befestigungsmittel 26, z.B.
Schrauben, zum Befestigen des Profilrahmens 9 an der Gebäudeaußenwand 8 durchgeführt
werden können und die in Querrichtung derart voneinander beabstandet.sind, dass der
Steg 16 und die Leiste 19 dazwischen liegen. Die Leiste 19 dient der seitlichen Begrenzung
und Führung der jeweiligen Platte 4,11,29 und weist in Längsabschnitten, in denen
die jeweilige Platte 4,11,29 mit den Schnellbefestigungsmitteln 13 am Profilrahmen
9 festlegbar ist, in einer von dem Profilrahmen 9 und der Gebäudeaußenwand 8 wegweisenden
Richtung jeweils einen Haken 20 auf, an dem die Schnellbefestigungsmittel 13 angreifen
können. Denkbar ist neben der abschnittsweisen Anordnung von Haken 20 an dem Profilrahmen
9 auch die Ausbildung einer kontinuierlichen Hakenleiste 35, was eine individuelle
Anordnung der Schnellbefestigungsmittel 13 an den Platten 4,11,29 erlaubt.
[0023] Der Profilrahmen 9 ist im unteren, horizontal verlaufenden Bereich einer Tür 3 zweckmäßig
so ausgebildet, dass die jeweilige Platte 29 dicht daran befestigt werden kann und
in einem plattenfreien Zustand der Türdurchgang nicht einschränkt wird. Insbesondere
ist in dem am Boden verlaufenden Abschnitt des Profilrahmens 9 dann keine nach oben
stehende Leiste 19 vorgesehen, so dass bei unbenutztem Hochwasserschutzsystem 28 keine
Stolperfalle entsteht.
[0024] Der Profilrahmen 9 kann entweder abschnittsweise oder vollständig umlaufend um die
Gebäudeöffnung 6 an der Gebäudeaußenwand 8 angeordnet sein. Denkbar ist hierbei die
Anbringung des Profilrahmens 9 in vertikaler, parallel zur Gebäudeaußenwand 8 sowie
rechts- und linksseitig der Gebäudeöffnung 6 verlaufender Richtung, oder U-förmig,
wobei dann orthogonal zu dem rechten und linken vertikalen Abschnitt des Profilrahmens
9, an ihrem jeweiligen unteren Ende, ein horizontaler Abschnitt des Profilrahmens
9 angeordnet ist.
[0025] Der Steg 16 und der Profilrahmen 9 sind entlang einer die Gebäudeaußenwand 8 berührenden
Fläche mit einem Dichtungsmittel 23, z.B. Silicon versehen, das den Profilrahmen 9
und die Gebäudeaußenwand 8 dicht verbindet. Der Steg 16 weist gemäß Fig. 2 einen profilierten,
gezackten Querschnitt auf, der die Verankerung in der Gebäudeaußenwand 8 verbessert.
Zudem ist die Ausbildung des Stegs 16 aus elastischem Kunststoff bzw. Gummi und die
Anordnung von Rippen 31 denkbar, wodurch der Steg 16 zusätzlich als Dichtungsmaterial
dient. Dies bietet den Vorteil, dass auf eine weitere Abdichtung der Nut 30, z.B.
mit Dichtschaum oder Silicon, verzichtet werden kann.
[0026] Entsprechend Fig. 3 kann der Profilrahmen 9 auch als im Querschnitt zumindest zweikammriges
Hohlprofil mit zwei Hohlräumen 34,34' ausgebildet sein. Diese Ausführungsform erhöht
die Verwindungs- und Biegesteifigkeit des Profilrahmens 9. Eine Trennung der beiden
Hohlräume 34 und 34' durch eine Trennwand 21 bewirkt zudem, dass Wasser, das an der
einen Bohrung 18 in den einen Hohlraum 34 eintreten kann, nicht durch den Profilrahmen
9 hindurchfließen und an der anderen Bohrung 18' wieder austreten kann, wodurch das
Hochwasserschutzsystem 28 unwirksam wäre.
[0027] Eine Verbindung zwischen den horizontalen und den vertikalen Abschnitten des Profirahmens
9 ist entweder starr ausgebildet, z.B. durch eine Warmverbindetechnik wie Schweißen,
oder flexibel, z.B. durch Einstecken eines über Eck führenden Dichtungsprofils in
die Hohlkammern 34 und/oder 34' des Profilrahmens 9. Die zu verbindenden Enden der
horizontalen und vertikalen Abschnitte des Profilrahmens 9 sind dabei auf Gehrung
gesägt.
[0028] Der Profilrahmen 9 kann entweder als Vollprofil (vgl. Fig. 2 und 4) oder als Hohlprofil
(vgl. Fig. 3 und 5), und entweder einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein, wobei
die Verbindung zwischen dem Profilrahmen 9 und dem Steg 16 lösbar, z.B. als Schwalbenschwanzverbindung,
ausgeführt sein kann, so dass der Steg 16 und der Profilrahmen 9 in einer Trennfläche
17 trennbar ausgebildet sind.
[0029] In den Fig. 4 und 5 ist ein Querschnitt durch das Hochwasserschutzsystem 28 im Bereich
einer Auflagefläche 25 am Profilrahmen 9 bzw. einer Auflagefläche 25' an der jeweiligen
Platte 4,11,29 dargestellt. Der Profilrahmen 9 ist mit einem Befestigungsmittel 26,
z.B. einer Schraube oder einem Dübelsystem, mit der Gebäudeaußenwand 8 fest verbunden
und durch eine dazwischen liegende Dichtung 23 gegenüber der Gebäudeaußenwand 8 abgedichtet.
Die Dichtung 23 kann dabei einerseits den Steg 16 umlaufend (vgl. Fig. 5) oder von
diesem durchstoßend (vgl. Fig. 4) ausgebildet sein.
[0030] Die Platten 4,11,29 sind hier randseitig, vollständig umlaufend von einem U-Profil
22 eingefasst, welches an einer dem Profilrahmen 9 zugewandten Seite die Auflagefläche
25' bildet. Zwischen dem U-Profil 22 und dem Profilrahmen 9 ist eine Plattendichtung
24, z.B. ein Moosgummistreifen, angeordnet, die den Kontaktbereich zwischen dem Profilrahmen
9 und dem U-Profil 22 dicht verschließt. Die Schnellbefestigungsmittel 13, z.B. Bügel-
und/oder Clipverschlüsse, die an den Haken 20 und/oder der Hakenleiste 35 angreifen,
spannen in geschlossenem Zustand jeweils die Platte 4,11,29 mit dem umlaufenden U-Profil
22 über die Auflagefläche 25 gegen den Profilrahmen 9. In der hier dargestellten Ausführungsform
sind die Schnellbefestigungsmittel 13 an der Platte 4,11,29 angeordnet, wogegen sie
bei einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsform auch an dem Profilrahmen 9
angebracht sein können und z.B. mit an der jeweiligen Platte 4,11,29 befestigten Haken
und/oder Hakenleisten zusammenwirken können.
[0031] Entsprechend der besonders vorteilhaften Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist es aufgrund
der größeren, sich orthogonal von der Gebäudeaußenwand 8 erstreckenden Bauteilhöhe
des Profilrahmens 9 möglich, die jeweilige Gebäudeöffnung 6 auch bei kleineren Wandvorsprüngen,
wie z.B. Simse und/oder Fensterläden, ohne zusätzlich an der jeweiligen Platte 4,11,29
angebrachte Seitenwände 27 (vgl. Fig. 6) zu verschließen. Dadurch ist eine Gewichts-
und Materialersparnis verbunden, die sich in einer einfacheren, weil leichteren Handhabung
widerspiegelt.
[0032] Die in Fig. 4 und Fig. 5 im Querschnitt dargestellten, und sich in geschlossenem
Zustand befindlichen, Schnellbefestigungsmittel 13 weisen einerseits einen an der
jeweiligen Platte 4,11,29 angeordneten Verschlussbügel 32 und einen Hakenbügel 33
und andererseits einen am Profilrahmen 9 angebrachten Haken 20 und/oder eine Hakenleiste
35 auf.
[0033] Entsprechend Fig. 7 kann anstelle des Hakens 20 oder der Hakenleiste 35 auch ein
abgerundeter Vorsprung 38 zum Eingriff eines darauf abgestimmten Rundhakenbügels 40
vorgesehen sein. Die Befestigungsmittel 13 sind gemäß der Ausführungsform in Fig.
7 in geöffnetem Zustand abnehmbar. In geschlossenem Zustand greifen die Befestigungsmittel
13 einerseits in den abgerundeten Vorsprung 38 am Profilrahmen 9 und andererseits
in eine abgerundete Profilleiste 39, die an der Platte 4,11,29 angeordnet ist, ein.
[0034] Durch eine Bewegung des Verschlussbügels 32 in Richtung des in Fig. 4,5 und 7 gezeichneten
und im wesentlichen orthogonal zur Ebene der jeweiligen Platte 4,11,29 verlaufenden
Pfeils, kann das Schnellbefestigungsmittel 13 geöffnet bzw. geschlossen werden, indem
der Verschlussbügel 32 über einen das Schnellbefestigungsmittel 13 arretierenden Totpunkt
geführt wird. Die Funktionsweise der Schnellbefestigungsmittel 13 ist dabei vergleichbar
mit der gebräuchlicher Bügelverschlüsse, wie z.B. bei Einmachgläsern. Desweiteren
sind aber auch alternative Schnellbefestigungsmittel 13 z.B. mit Keilen, Verstiftungen,
Magneten, komplementären Rasthaken oder Rastleisten denkbar.
[0035] Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt der Gebäudeaußenwand 8 mit einem Fenster 2 und einem
relativ weit ausladenden Sims 5. Entsprechend einer besonders günstigen Ausführungsform
ist die erfindungsgemäße Platte 4 im wesentlichen mit orthogonal zur Plattenebene
randseitig und geschlossen umlaufenden Seitenwänden 27 ausgestattet. Dadurch wird
erreicht, dass das Hochwasserschutzsystem 28 gemäß der Pfeilrichtung in Fig. 6 problemlos
auf die jeweilige Gebäudeöffnung 6, vorzugsweise das Fenster 2, trotz eines vorhandenen
Sims 5, aufgesetzt werden kann, und diese dicht verschließt. Die Griffe 15 vereinfachen
die Handhabung der Platte 4. Durch die in der Platte 4 angeordneten Plattenfenster
12 dringt auch bei geschlossenem System genügend Licht in einen dahinter liegenden
Raum.
[0036] Das Hochwasserschutzsystem 28 weist neben dem permanent an der Gebäudeaußenwand 8
des Wohn- und/oder Geschäftsgebäudes 1 installierten Profilrahmen 9, die für die jeweiligen
Gebäudeöffnungen 6 vorgesehenen, mobilen und leicht tragbaren Platten 4,11,29 sowie
die am Profilrahmen 9 und/oder an der jeweiligen Platte 4,11,29 angebrachten Schnellbefestigungsmittel
13 auf. Im Bedarfsfall können die in Leichtbauweise hergestellten Platten 4,11,29
an den Griffen 15 rasch und einfach in den jeweiligen Profilrahmen 9 eingesetzt und
mit den Schnellbefestigungsmitteln 13 dicht und fest mit diesem verbunden werden.
Der Profilrahmen 9 ist seinerseits dicht mit der Gebäudeaußenwand 8 verbunden, wodurch
ein wirksames Abdichten der Gebäudeöffnungen 6 gegen Hochwasser und Schlamm erreicht
wird. Nach Gebrauch können die Platten 4,11,29 durch Lösen der Schnellbefestigungsmittel
13 einfach abgenommen und aufgrund ihrer flachen Ausbildung raumsparend bis zum nächsten
Einsatz gelagert werden.
1. Hochwasserschutzsystem (28) für eine Gebäudeöffnung (6), insbesondere Tür (3) oder
Fenster (2) im Keller- oder Erdgeschossbereich eines Wohn- und/oder Geschäftsgebäudes
(1),
- mit einem Profilrahmen (9), der zumindest an zwei Seiten an die zu schützende Gebäudeöffnung
(6) angrenzend dicht mit dem Gebäude (1) verbunden ist, und
- mit einer Platte (4, 11, 29), die mit Schnellbefestigungsmitteln (13) am Profilrahmen
(9) befestigbar ist, derart, dass die Platte (4, 11, 29) die jeweilige Gebäudeöffnung
(6) zumindest teilweise verschließt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Profilrahmen (9) an einer am Gebäude (1) anliegenden Rückseite (36) einen im
wesentlichen orthogonal zur Gebäudeaußenwand (8) abstehenden Steg (16) aufweist, der
in eine in die Gebäudeaußenwand (8) eingebrachte Nut (30) eingreift,
- dass der Steg (16) in der Nut (30) abgedichtet ist oder dass der Steg (16) als Dichtung
ausgebildet ist und dichtend in die Nut (30) eingreift,
- dass der Profilrahmen (9) an einer von der Gebäudeaußenwand (8) abgewandten Vorderseite
(37) eine im wesentlichen orthogonal abstehende Leiste (19) aufweist, welche die am
Profilrahmen (9) angebrachte Platte (4, 11, 29) seitlich begrenzt, und
- dass die Schnellbefestigungsmittel (13) mit der Leiste (19) zusammenwirken oder dass die
Schnellbefestigungsmittel (13) oder zumindest ein Bestandteil davon an der Leiste
(19) angebracht sind.
2. Hochwasserschutzsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (4, 11, 29) in Leichtbauweise, vorzugsweise als Sandwichelement, hergestellt
und biegesteif ausgebildet ist.
3. Hochwasserschutzsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Platte (4, 11, 29) wenigstens ein Griff (15) zur Handhabung der Platte (4,
11, 29) angebracht ist.
4. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Platte (4, 11, 29) im wesentlichen orthogonal zu der Plattenebene randseitig
und geschlossen umlaufend Seitenwände (27) angeordnet sind.
5. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (4, 11, 29) teilweise oder ganz transparent ausgebildet ist.
6. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilrahmen (9) und der Steg (16) einteilig ausgebildet sind.
7. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilrahmen (9) und der Steg (16) zweiteilig ausgebildet und dicht miteinander
verbunden ausgebildet sind.
8. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilrahmen (9) als Hohlprofil mit zumindest einer Kammer (34, 34') ausgebildet
ist.
9. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilrahmen (9) an einer vom Gebäude (1) abgewandten Vorderseite (37) eine Auflagefläche
(25) für einen Randbereich der Platte (4, 11, 29) aufweist.
10. Hochwasserschutzsystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnellbefestigungsmittel (13) die Platte (4, 11, 29) gegen die Auflagefläche
(25) vorspannen.
11. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindung zwischen der Gebäudeaußenwand (8) und dem Profilrahmen (9) abgedichtet
ist.
12. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Dichtung (24) zwischen der Platte (4, 11, 29) und dem Profilrahmen (9) und/oder
zwischen der Platte (4, 11, 29) und der Leiste (19) angeordnet ist.
13. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnellbefestigungsmittel (13) jeweils aus einem ersten Befestigungselement (32,
33) und einem damit zusammenwirkenden zweiten Befestigungselement (20, 35) bestehen,
von denen das eine an der Platte (4, 11, 29), und das andere am Profilrahmen (13)
angeordnet ist.
14. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnellbefestigungsmittel (13) einen umlegbaren Bügelverschluss (32, 33) zum
Verbinden der Platte (4, 11, 29) mit dem Profilrahmen (9) aufweisen.
15. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnellbefestigungsmittel (13) einen einrastbaren Clipverschluss zum Verbinden
der Platte (4, 11, 29) mit dem Profilrahmen (9) aufweisen.
16. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnellbefestigungsmittel (13) oder zumindest bewegliche Bestandteile (32, 33)
davon an der Platte (4, 11, 29) angeordnet sind.
17. Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnellbefestigungsmittel (13) oder zumindest bewegliche Bestandteile davon am
Profilrahmen (9) angeordnet sind.