[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager mit Sammelkasten, dessen Verbindungsrand
sich am umlaufenden Rand eines Rohrbodens erstreckt und der parallel zum Rohrboden
eine Strömungsleitplatte aufweist, deren Umrandung zwischen dem Verbindungsrand des
Sammelkastens und dem umlaufenden Rand des Rohrbodens angeordnet ist. Außerdem betrifft
die Erfindung ein Herstellungsverfahren für den Wärmeübertrager.
[0002] Der beschriebene Wärmeübertrager ist aus der DE 199 62 861 A1 und aus anderen Dokumenten
bekannt. Die Strömungsleitplatte dient der Reduzierung des Druckverlustes beim Ein
- oder Ausströmen des Mediums aus den Rohren des Wärmeübertragers in den Sammelkasten
oder aus dem Sammelkasten in die Wärmetauscherrohre. In der DE 199 62 861 A1 wird
die aus Metall oder Kunststoff bestehende Strömungsleitplatte am Rohrboden aufgelötet
oder aufgeklebt. Eine weitere Strömungsleitplatte, die als Umlenkplatte bezeichnet
wurde, ist aus der DE 100 57 190 A1 bekannt.
Die Herstellung solcher Wärmeübertrager ist zum Teil schwierig, weil die Strömungsleitplatte
bei der Montage des Wärmeübertragers auf den Rohrboden als Einzelteil aufgesetzt und
in geeigneter Weise gehalten werden muss, um ihre Position zu behalten.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Wärmetauscher und dessen Herstellung
zu verbessern und weiterführende Optionen zu offerieren.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung wird durch die Merkmale aus dem Anspruch 1 erreicht.
Das Herstellungsverfahren ist Gegenstand des Ansprüche 5 oder 6.
[0005] Es ist vorgesehen, die Umrandung der Strömungsleitplatte so auszubilden, dass sie
entweder eine mechanische Befestigung des Sammelkastens am Rohrboden mittels Verklammerung
oder eine fügetechnische Verbindung mittels Löten, Schweißen oder Kleben gestattet,
wobei der Querschnitt der Umrandung zumindest abschnittsweise ein nach außen offenes
Profil ist.
Mit einer solchen Ausbildung der Strömungsplatte wird es möglich, sowohl Sammelkästen
aus Kunststoff zu verwenden, die mit dem umlaufenden Rand des Rohrbodens aus Metall
verklammert sind, wobei die Strömungsplatte ebenfalls ein Teil aus Kunststoff ist,
als auch Sammelkästen aus Aluminium einzusetzen, die mit dem umlaufenden Rand des
Rohrbodens verschweißt oder verlötet sind, wobei in diesem Fall die Strömungsplatte
ein Teil aus Metall ist, das am Verbindungsrand des Sammelkastens angeschweißt oder
angelötet wird. Die Strömungsplatte ist in an sich bekannter Weise als Spritzgussteil
aus Kunststoff herstellbar. Sie kann auch als Druckgussteil oder aus einem Blechteil
aus Aluminium mittels Umformung hergestellt werden. Die Erfinder haben der Strömungsleitplatte
eine zusätzliche Befestigungsfunktion verliehen und damit deren Anwendung wesentlich
erweitert.
Der Querschnitt der Umrandung ist vorzugsweise ein nach außen offenes "U", wobei der
eine Schenkel des "U" mit seiner Außenseite mit dem Verbindungsrand des Sammelkastens
kommuniziert und der andere Schenkel des "U" mit seiner Außenseite mit dem umlaufenden
Rand des Rohrbodens kommuniziert, wobei im Fall der Verklammerung zwischen der zuletzt
genannten Außenseite und dem umlaufenden Rand des Rohrbodens eine an sich bekannte
Dichtung eingefügt ist.
Vorzugsweise ist die erfinderische Lehre zur Anwendung bei Kunststoffkästen gedacht,
wobei die Umrandung der aus Kunststoff bestehenden Strömungsleitplatte zunächst mit
dem Verbindungsrand des Sammelkastens verklebt oder verschweißt wird und danach wird
der Sammelkasten mit der Umrandung in den umlaufenden Rand des Rohrbodens gesetzt,
um anschließend die Klammern der Verklammerung, die vorzugsweise am umlaufenden Rand
des Rohrbodens angeordnet sind, nach innen umzulegen, wobei die umgebogenen Klammern
auf der Innenseite des anderen Schenkels des "U" aufliegen.
Die innerhalb der Umrandung angeordneten strömungsgünstig geformten Stege müssen nicht
zusätzlich gehalten oder befestigt werden, um ihre Position an den Enden der Flachrohre
auch unter Betriebsbedingungen zu behalten, wie es bei einigen Lösungen aus dem Stand
der Technik erforderlich ist. Die Positionierung wird mit der Verbindung der Strömungsleitplatte
am Sammelkasten und des Sammelkastens am Rohrboden garantiert. Die Strömungsleitplatte
ermöglicht es, die vorwiegend löttechnische Verbindung der Enden der Flachrohre in
den Öffnungen im Rohrboden so auszuführen, wie es unter fertigungstechnischen Gesichtspunkten
am vorteilhaftesten ist. Die Senkung des Druckverlustes auf das erforderliche Niveau
wird durch den Einsatz der Strömungsleitplatte erreicht. Dabei können die Stege entweder
zwischen den Enden der Flachrohre angeordnet sein und auf dem Rohrboden aufliegen
oder bereits unmittelbar oberhalb der Enden der Flachrohre enden. Im erstgenannten
Fall sollten die Stege mit Einführungsschrägen nach unten zum Rohrboden hin ausgerüstet
sein, um das Einsetzen zu erleichtern.
[0006] Gemäß dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren ist bei einer ersten Variante vorgesehen,
dass zunächst die Strömungsleitplatte mit ihrer Umrandung am Verbindungsrand des Sammelkastens
mittels einer Fügeverbindung befestigt wird und danach wird der Sammelkasten mit der
Umrandung der Strömungsleitplatte in den umlaufenden Rand des Rohrbodens gesetzt und
mittels einer Fügeverbindung oder einer Verklammerung verbunden. Bei diesem Verfahren
sind der Sammelkasten und die Strömungsleitplatte vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt.
[0007] Bei einer zweiten Variante, die insbesondere für Strömungsleitplatten aus Metall
vorgesehen ist, wird die Strömungsleitplatte mit ihrer Umrandung zunächst am umlaufenden
Rand des Rohrbodens befestigt, beispielsweise bei beim Lötprozess des Wärmeübertragers
gleich mit angelötet und danach wird der Sammelkasten mit seinem Verbindungsrand an
die Umrandung der Strömungsleitplatte angeschlossen, wobei dieser Anschluss bei Sammelkästen
aus Kunststoff eine mechanische Verbindung ist. Bei Sammelkästen aus Metall kann aber
auch beispielsweise eine Schweißverbindung in Frage kommen.
[0008] Weitere Merkmale befinden sich in den Ansprüchen oder ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der beiliegenden Figuren eines Ausführungsbeispiels. Die Figuren zeigen
Folgendes:
- Fig. 1
- perspektivische Ansicht auf den Sammelkasten und die Strömungsleitplatte;
- Fig.2
- perspektivische Ansicht auf einen Sammelkasten mit angefügter Strömungsleitplatte;
- Fig. 3
- Vorderansicht des Sammelkastens mit Strömungsleitplatte am Rohrboden verbunden;
- Fig. 4
- Draufsicht auf Strömungsleitplatte;
- Fig. 5,
- 6 Schnitt C-C aus Fig. 3 in einer ersten Ausführung;
- Fig. 7,
- 8 Schnitt C-C in abgewandelter Ausführung;
[0009] Der Wärmeübertrager ist ein Ladeluftkühler für Kraftfahrzeuge. Auf der nicht gezeigten
gegenüberliegenden Seite des Wärmeübertragers ist ein zweiter Sammelkasten
1 angeordnet, der identisch mit der gezeigten Anordnung sein kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind der Sammelkasten
1 und die Strömungsleitplatte
5 aus Kunststoff im Spritzgussverfahren hergestellt worden. Der Rohrboden
4 ist aus Metall und besitzt einen umlaufenden Rand
3, der zur mechanischen Verbindung in an sich bekannter Weise mit Vorsprüngen
10 ausgerüstet ist, die in Fig. 3 bereits umgebogen wurden, so dass die Vorsprünge
10 auf der Innenseite
13 des Schenkels
11 aufliegen. Zwischen der Außenseite
12 des im Bild unteren Schenkels
11 und dem umlaufenden Rand
3 des Rohrbodens
4 befindet sich eine nicht gezeigte Dichtung. Somit stellt die Verklammerung
7 eine bewährte Art der dichten Verbindung zwischen dem Sammelkasten
1 und dem Rohrboden
4 dar. Die gleiche Wirkung wird durch eine Verklammerung
7 erzielt, bei der einzelne Klammern verwendet werden, die über die Ränder greifen,
wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. Bevor nun jedoch die in Fig. 3 gezeigte
fertige Verbindung möglich wird, muss zunächst die Strömungsleitplatte
5 mit dem Verbindungsrand
2 des Sammelkastens
1 verbunden werden, wie das in Fig. 2 gezeigt ist. Die Verbindung ist eine Klebeverbindung,
wobei für andere Ausführungen eine Schweiß - oder Lötverbindung vorgesehen wurde.
Die Verbindung erfolgt zwischen der Außenseite
15 des im Bild oberen Schenkels
9 der Umrandung
6 und dem Verbindungsrand
2 des Sammelkastens
1. Um diese Verbindung zu vereinfachen können in der Verbindungsfläche korrespondierende
Vorsprünge und Vertiefungen eingearbeitet sein. Beispielsweise eine umlaufende Nut
und eine dazu passende Rippe. (nicht gezeigt)
Die Strömungsleitplatte
5 besitzt innerhalb der Umrandung
6 strömungsgünstig geformte Querstege
20 und in der Mitte auch einen Längssteg
21. Die Stege
20, 21 ind an den Enden der Flachrohre
19 angeordnet. Es wird auf die DE 100 57 190 A1 verwiesen, die auch bezüglich anderer
Merkmale als an dieser Stelle gezeigt und beschrieben angesehen werden soll. Im Unterschied
zum Wärmeübertrager in der genannten DE '190 A1 besitzt der vorliegende Wärmeübertrager
zwei Rohrreihen, die in Richtung der Tiefe des Wärmeübertragers hintereinander liegend
angeordnet sind. Zwischen den zwei Reihen ist ein Abstand vorhanden. Dieser Abstand
wird im gezeigten Ausführungsbeispiel durch den innerhalb der Umrandung
6 der Strömungsleitplatte
5 angeordneten Längssteg
21 ausgefüllt, der selbstverständlich ebenfalls eine strömungsgünstige Formgebung aufweist.
Die Stege
20, 21 sind ferner zum Rohrboden
4 hin mit geeigneten Einführungsschrägen versehen, damit sie sich beim Aufsetzen des
Sammelkastens
1 auf den Rohrboden
4 gut zwischen den Flachrohrenden anschmiegen.
[0010] In den Fig. 5 bis 8 ist der Querschnitt der Umrandung
6 der Strömungsleitplatte
5 deutlich zu erkennen. Er stellt ein nach außen offenes Profil
8 dar, das aus zwei Schenkeln
9 und
11 besteht, die mittels einer Wand verbunden sind. Die Schenkel
9 und
11 weisen nach außen. In den Ausführungsbeispielen ist das Profil
8 am gesamten Umfang mit gleich bleibender Gestaltung ausgebildet. In anderen nicht
gezeigten Ausführungsbeispielen handelt es sich nur abschnittsweise um ein nach außen
offenes Profil, nämlich nur in den Abschnitten, wo die Vorsprünge
10 oder die Klammern am umlaufenden Rand
3 des Rohrbodens
4 angeordnet sind. Dadurch wird das Anliegen der umgebogenen Vorsprünge
10 ermöglicht. Zwischen den Abschnitten kann der Querschnitt der Umrandung
6 beispielsweise rechteckig oder quadratisch ausgebildet sein. Die gezeigte Ausbildung
und Beabstandung der Vorsprünge
10 ist lediglich exemplarisch anzusehen. Wesentlich ist, dass die Vorsprünge
10 nach innen verformt werden können und an der Umrandung
6 ein Widerlager finden. In den Fig. 5 und 6 ist gezeigt, dass die Stege
20, 21 der Strömungsleitplatte
5 dicht oberhalb der Enden der Flachrohre
19 angeordnet sind. Damit wird die den Druckverlust reduzierende Wirkung in ausreichendem
Maß erreicht und es entfällt beim Einsetzen des Sammelkastens
1 mit der bereits angeschlossenen Strömungsleitplatte
5 das Einfügen der Stege
20, 21 in die entsprechenden Zwischenräume zwischen den Rohrenden. Im Gegensatz dazu ist
in den Fig. 7 und 8 gezeigt, dass die Stege
20, 21 natürlich auch zwischen den Enden der Flachrohre
19 oder auch auf dem Rohrboden
4 aufliegend angeordnet sein können. Dazu ist es von Vorteil, wenn die Stege
20, 21 mit entsprechenden Einführschrägen ausgebildet sind.
Die Schenkel
9 und
11 haben im gezeigten Ausführungsbeispiel, bei dem eine mechanische Verbindung am Rand
3 des Rohrbodens
4 vorgesehen ist, einen unterschiedlichen Querschnitt, da der untere Schenkel
11 mit einer Verdickung ausgebildet wurde, mit der er in den Rand
3 eingesetzt werden kann, während der im Bild obere Schenkel
9 zur fügetechnischen Verbindung mit dem Rand
2 des Sammel - kastens
1 deutlich schwächer ausgebildet ist. Dies ist jedoch keine Bedingung sondern eine
an den Einzelfall angepaßte Maßnahme. Ist beispielsweise auch zwischen dem Rand
3 des Rohrbodens
4 und dem unteren Schenkel
11 der Umrandung
6 eine fügetechnische Verbindung erwünscht, (nicht gezeigt) können beide Schenkel
9, 11 gleichen Querschnitt aufweisen. In diesem Fall muss der Rand
3 des Rohrbodens keine relativ tiefe Rinne sein, wie es im gezeigten Ausführungsbeispiel
der Fall ist, sondern er kann in der Ebene der Rohrbodens
4 liegen.
1. Wärmeübertrager mit Sammelkasten (1), dessen Verbindungsrand (2) sich am umlaufenden
Rand (3) eines Rohrbodens (4) erstreckt und der parallel zum Rohrboden (4) eine Strömungsleitplatte
(5) mit einer Umrandung (6) aufweist, wobei die Umrandung (6) zwischen dem Verbindungsrand
(2) des Sammelkastens (1) und dem umlaufenden Rand (3) des Rohrbodens (4) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umrandung (6) der Strömungsleitplatte (5) so ausgebildet ist, dass sie entweder
eine mechanische Befestigung des Sammelkastens (1) am Rohrboden (4) mittels Verklammerung
(7) oder eine fügetechnische Verbindung mittels Löten, Schweißen oder Kleben gestattet,
wobei die Umrandung (6) im Querschnitt zumindest abschnittsweise ein nach außen offenes
Profil (8) ist.
2. Wärmeübertrager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Umrandung (6) vorzugsweise ein nach außen offenes "U" darstellt,
wobei der eine Schenkel (9) des "U" mit seiner Außenseite (15) mit dem Verbindungsrand
(2) des Sammelkastens (1) kommuniziert und der andere Schenkel (11) des "U" mit seiner
Außenseite (12) mit dem umlaufenden Rand (3) des Rohrbodens (4) kommuniziert.
3. Wärmeübertrager nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klammern der Verklammerung (7) am umlaufenden Rand (3) des Rohrbodens (4) angeordnete
Vorsprünge (10) sind, die nach innen umbiegbar sind und auf der Innenseite (13) des
anderen Schenkels (11) des "U" aufliegen.
4. Wärmeübertrager nach den vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Umrandung (6) strömungsgünstig geformte Stege (20, 21) umfaßt, die sich einstückig
innen an die Umrandung (6) anschließen und die zwischen den Flachrohrenden entweder
oberhalb der Flachrohrenden enden oder sich in den Zwischenraum zwischen den Flachrohrenden
erstrecken.
5. Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers mit einem Sammelkasten (1), bei dem
der Sammelkasten (1) mit seinem Verbindungsrand (2) unter Zwischenfügung einer Strömungsleitplatte
(5) mit einer Umrandung (6) am umlaufenden Rand (3) eines Rohrbodens (4) verbunden
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsleitplatte (5) mit ihrer Umrandung (6) am Verbindungsrand (2) des Sammelkastens
(1) mittels einer Fügeverbindung befestigt wird und der Sammelkasten (1) mit der Umrandung
(6) der Strömungsleitplatte (5) an den umlaufenden Rand (3) des Rohrbodens (4) gesetzt
und mittels einer Fügeverbindung oder einer Verklammerung verbunden wird.
6. Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers mit einem Sammelkasten (1), bei dem
der Sammelkasten (1) mit seinem Verbindungsrand (2) unter Zwischenfügung einer Strömungsleitplatte
(5) mit einer Umrandung (6) am umlaufenden Rand (3) eines Rohrbodens (4) verbunden
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsleitplatte (5) mit ihrer Umrandung (6) zunächst am umlaufenden Rand (3)
des Rohrbodens (4) in bekannter Art befestigt und danach der Sammelkasten (1) mit
seinem Verbindungsrand (2) an der Umrandung (6) der Strömungsleitplatte (5) mechanisch
verbunden wird.