[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ereignismessung- und -Übermittlung
mit jeweils wenigen Daten pro Ereignis, insbesondere zur Erfassung von die Programmwahl
kennzeichnenden Informationen des durch einen Testhaushalt (Zuhörer/Zuschauer) gewählten
Programms und/oder von Programmwahlvorgängen der Testperson an Fernseh- oder Rundfunkgeräten
od. dgl. und von Identifikationsmerkmalen dem betreffenden Testhaushalt, zur Erfassung
und Auswertung der Seh-/Hörgewohnheiten von vielen, örtlich weit verstreuten Teilnehmern
des Fernseh-/Hör-Rundfunks.
[0002] Die Seh- und Hörgewohnheiten von Fernseh- und Rundfunkteilnehmern werden durch Befragungen
per Telefon, durch persönliche Besuche mit Befragung und durch per Post versandte
Fragebögen bei ausgewählten Haushalten ermittelt, indem das gewählte Programm und
die Zeit, während der das Programm gewählt wurde, erfasst wird. Zwar sind diese Verfahren
mehr oder weniger zuverlässig, gestatten aber nicht, die Daten zur repräsentativen
Ermittlung der Seh- und Hörgewohnheiten schnell und einigermaßen zeitnah - d. h. innerhalb
einer relativ kurzen Zeit von einigen Minuten - oder gar zeitaktuell - d. h. innerhalb
einer sehr kurzen Zeit von maximal 60 Sekunden - zur Verfügung zu haben. Wenn im Folgenden
von zeitgleich die Rede ist, so umfasst dies auch solche zeitnahe Übermittlungen.
[0003] Ein demgegenüber verbessertes Verfahren ist in DE 199 26 907 C2 (Mintrop) beschrieben,
indem ein die momentane Programmwahl repräsentierendes Signal (die sogenannte Datenzeile
im analogen Fernsehsignal) zur Identifizierung des gewählten Programms herangezogen
wird. Da die Aufgabe der Erfindung die direkte und zuverlässige Ermittlung der Sehgewohnheiten
ohne zeitliche Verzögerung ist, wird die Information über das gewählte Programm
fortlaufend an eine entfernte Datenspeicher- und Auswerteeinrichtung übertragen, in einer Weiterbildung
der Erfindung vorzugsweise sogar über ein Funknetz. Dieses Verfahren löst zwar die
oben genannte Aufgabe der zeitnahen und zeitaktuellen Einschaltquotenermittlung. Zur
Übertragung der genannten Informationen von vielen Teilnehmern eines großen Erfassungsgebiets
steht in der Regel praktisch nur ein öffentliches Übertragungsnetz (Telefonnetz o.
ä.) zur Verfügung; allerdings ist dann dieses Übertragungs-Verfahren sehr unwirtschaftlich,
da in solchen Netzen für die ständige Verbindung zwischen Teilnehmer und der Datenspeicher-
und Auswertezentrale fortlaufend Verbindungsentgelte von einer Vielzahl von Teilnehmern
anfallen. Das beschriebene Verfahren ist daher wohl lediglich auf Hotel-TV-Anlagen
o. ä. begrenzt anwendbar.
[0004] Da - wie oben beschrieben - die fortlaufende Übertragung von Daten für die Einschaltquotenermittlung
anhand der Empfangsgeräte von einigen tausend, repräsentativ ausgewählten, über das
ganze Land verstreuten, Haushalten zu teuer wäre, sind Lösungen bekannt geworden,
bei denen die Übertragung der am Ort der Fernseh- und Rundfunkempfänger gesammelten
Daten nur sporadisch oder regelmäßig in größeren Zeitabständen erfolgt.
[0005] So wird in der DE 296 04 188 U1 (Penzkofer) vorgeschlagen, zur regelmäßigen Weiterleitung
von zunächst gespeicherten diesbezüglichen Daten verkehrsschwache Zeiten mit günstigen
Tarifen zu wählen oder zur Funkübertragung einen bestimmten Frequenzbereich zur exklusiven
Nutzung ebenfalls in verkehrsschwachen Zeiten anzumieten. Dies stellt zwar eine kostengünstigere
Lösung dar, eine zeitnahe oder zeitaktuelle Einschaltquotenermittlung ist damit aber
nicht möglich.
[0006] Ebenso wird in der US 4,584,602 (Pioneer) ein "dial-in"-Verfahren vorgeschlagen,
das aber die Mitwirkung der Sendeanstalt grundsätzlich voraussetzt:
[0007] Der Fernsehsender sendet ein spezielles Markiersignal mit dem normalen TV-Signal
aus; ein Detektor, der - wie der eigentliche TV-Empfänger - aus der Empfangsantenne
gespeist wird, dekodiert das Markiersignal und wählt über ein Telefonnetz die TV-Sendestation
nach einer für jeden Decoder spezifischen Zeit ("Verzögerungszeit") an und übermittelt
Daten über den gerade empfangenden TV-Kanal. Die Verzögerungszeit ist dabei nach einem
solchen Verfahren festgelegt, dass eine (Verbindungs-) Kollision mit anderen Decodern
möglichst vermieden wird. Auch hierbei ist eine zeitaktuelle Information über die
Sehgewohnheiten nicht möglich wegen der langen Zeit für den Verbindungsaufbau zur
Zentrale und der unter Umständen langen Verzögerungszeit. Wenn die Sehgewohnheiten
von vielen Teilnehmern zu erfassen sind, ist sogar eine zeitnahe Erfassung nicht mehr
möglich, da die Verzögerungszeit zur Vermeidung von Verbindungskollisionen entsprechend
länger sein muss. Auch durch die Mitwirkung der Sendeanstalten als Grundvoraussetzung
ist dieses Verfahren nur eingeschränkt praktikabel.
[0008] Ganz ähnlich wird in der DE 198 00 650 C2 (Samsung) verfahren: Im Vertikalaustastintervall
(VBI) eines TV-Signals wird auf der Sendeseite ein spezieller Suchbefehl nach dem
gerade eingeschalteten Kanal übertragen, und zwar entweder zyklisch in einem bestimmten
Zeitintervall oder auf eine Bedieneingabe in der Sendestation hin. Der (Internet-)
Empfänger decodiert die in der VBI enthaltene Information und sendet beim Entdecken
des Suchbefehls eine Email mit Absender, Sendestation. Als Vorteil wird angegeben,
dass Kosten und Zeitaufwand zum Messen der Einschaltquote reduziert werden und die
Genauigkeit gegenüber anderen Verfahren verbessert wird, allerdings fallen auch hier
bei jedem Teilnehmer, der Daten zur Sendestation überträgt, jedes Mal Verbindungsgebühren
an und eine Verbindungskollision vieler quasi gleichzeitig die Sendezentrale anrufenden
Teilnehmer ist nicht vermeidbar bzw. verzögert das vollständige Resultat der Einschaltquote
aller Teilnehmer.
[0009] Der Nachteil der geschilderten Verfahren ist, dass sie
- keine zeitaktuellen Einschaltquoten liefern können wegen der langen Zeiten für den
Verbindungsaufbau vom Teilnehmer zur (Sende-) Zentrale oder
- teuer sind, weil in der Regel je Verbindung Entgelt (für die Dauer) der Verbindung
berechnet wird, oder
- Mitwirkung der gemessenen Sendeanstalt erfordert.
[0010] Die oben geschilderten Verfahren nutzen für die Datenübertragung einen sogenannten
"verbindungsorientierten" Dienst eines Telekommunikationsunternehmens. Ein solcher
Dienst besitz folgende Eigenschaften (vgl. A.S. Tanenbaum: Computernetzwerke. Prentice-Hall,
3. Aufl., 1997):
1. Vor der eigentlichen Übertragung von Nutzdaten muss eine Verbindung zwischen dem
Sender der Daten und dem Empfänger der Daten aufgebaut werden: z. B. durch "Wählen"
bei einer Telefonverbindung sowie durch Aushandeln von Parametern des Datenübertragungsprotokolls.
Diese Vorgänge können bis zu einer halben Minute in Anspruch nehmen, aber Verbindungsentgelte
fallen bereits nach dem Wählen, d. h. bereits nach wenigen Sekunden, an.
2. Die eigentliche Übertragung der Nutzdaten ist im Allgemeinen nur kurz, da nur wenige
Daten zu übertragen sind.
3. Nach der Nutzdatenübertragung muss die Verbindung wieder abgebaut werden, insbesondere
wenn der Datenempfänger ohne Verzug wieder für weitere Verbindungen empfangsbereit
sein soll. Auch für diesen Vorgang, der allerdings nur wenige Sekunden dauert, fallen
Verbindungsentgelte an.
4. Die Datenübertragung mit einem verbindungsorientierten Dienst ist auch deshalb
für eine zeitnahe oder zeitaktuelle Einschaltquotenermittlung unwirtschaftlich teuer,
da je Verbindung sogar häufig eine Fixgebühr als Verbindungsentgelt für eine viel
längere Verbindungsdauer anfallen, als sie für die Übertragung der wenigen Daten benötigt
wird.
[0011] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der Eingangs genannten
Art so auszugestalten, dass eine kostengünstige Ereignismessung- und - Übertragung
über öffentliche Netze zu zeitaktuellen oder zeitnahen Ermittlung der Einschaltquote
vieler, räumlich weit verstreuter Rundfunkteilnehmer ermöglicht wird.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass zur im Wesentlichen
zeitgleichen Übertragung der kennzeichnenden Informationen vom Ort des Testhaushaltes
zur Datensammel- und -auswertezentrale zumindest teilweise ein verbindungsloser Dienst
eines Telekommunikationsanbieters benutzt wird und dass mit den Informationen ein
Zeitstempel für das Ereignis mit übertragen wird.
[0013] Ein solcher verbindungsloser Dienst eines Telekommunikationsanbieters besitzt die
Eigenschaften, dass
die insgesamt für die Übertragung der Daten notwendige Zeit relativ kurz ist, da der
Zeitbedarf für einen Verbindungsauf- und -abbau entfällt,
die Gebühren für eine derartige Datenübertragung in der Regel nicht nach der Zeitdauer
berechnet werden, während deren die Einrichtungen des Telekommunikationsanbieters
in Anspruch genommen werden, sondern nach den jeweils übertragenen Datenvolumen und
das Netzwerk zur verbindungslosen Übertragung eine gewisse Pufferfunktion zur kurzen,
kaum merklichen Datenzwischenspeicherung hat und so Verbindungs- bzw. Datenkollisionen
auf der Seite der Datensammel- und -auswertezentrale vermieden werden.
[0014] Neben einer TDSL-Flatrate-Übermittlungen fürs Netz ist insbesondere vorgesehen, dass
ein GSM Mobilfunknetz benutzt wird und hierbei speziell das sogenannte General Packet
Radio System (GPRS), ein Untersystem von GSM, zur Übersendung von Datenpaketen fest
vorgegebener Länge erfolgt, wobei hierfür bevorzugt das sogenannten User Data Protokoll
(UDP) benutzt wird. Das darüber hinaus existierende Transfer Control Protokoll (TCP),
bei dem große Datenpakete zunächst zerstückelt werden, bevor sie als kleine kurze
Datenpakete übersandt werden, ist für die erfindungsgemäße Ereignisübermittlung von
Ereignissen, die nur wenige Daten pro Ereignis aufweisen, also insbesondere für die
Erfassung der Seh- und Hörgewöhnheiten von Rundfunkteilnehmern, nicht so vorteilhaft
wie das UDP, weil entsprechend höheren Kosten für dieses TCP Protokoll anfallen.
[0015] In Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass die Übertragung zumindest
vom Programmwahlerfassungsgerät zu einer erste Bündelstelle für Kommunikationskanäle
per Funk erfolgen.
[0016] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist gekennzeichnet
durch ein jedem Testhaushalt zugeordnetes Ereigniserfassungsgerät mit einem Datensender
für GPRS (General Packet Radio System) mit einer Uhr und einer Einrichtung zur Erzeugung
eines Zeitstempels für eine jeweils im Wesentlichen zeitgleich mit einem Ereignis
erfolgenden Datenübermittlung an eine Mobilfunkbasisstation und weiter einem über
ein Netzwerk (z. B. Intranet) angeschlossenen GPRS-Zentralrechner, der gegebenenfalls
über ein weiteres Netzwerk (Internet od. dgl.) mit der Datensammel- und -auswertezentrale
verbunden ist.
[0017] Da im Gegensatz zu der bekannten und bislang praktizierten Erfassung der Sehund Hörgewohnheiten
von Rundfunkteilnehmern die Datenerfassungseinrichtung der Vielzahl von über das Testgebiet
verteilten Testhaushalten nicht von der Auswertezentrale periodisch (meist ein Mal
pro Tag) abgefragt wird, sondern die Datenübermittlung praktisch zeitgleich mit dem
Anfall, also beim Auftreten des jeweiligen Ereignisses, erfolgt, müssen Vorkehrungen
getroffen werden, damit bei Unterbrechungen der Verbindung zwischen dem Ereigniserfassungsgerät
und der Auswertezentrale durch irgendwelche Funk- oder Leitungsstörungen, wenigstens
eine zeitlich versetzte Datenübermittlung erfolgt.
[0018] Zu diesem Zweck kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass
das Ereigniserfassungsgerät eine Speichereinrichtung enthält, um bei ausbleibenden
Time-out-Signalen zur Bestätigung der Datenübermittlung die Ereignisinformation bis
zur Wiederherstellung der Verbindung zur Datensammel- und -auswertezentrale zwischenzuspeichern
und beim Wiederherstellen der Verbindung sofort auszusenden.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung des Gesamtsystems einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Erfassung der Seh- und Hörgewohnheiten der Rundfunkteilnehmer,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung des Aufbaus des Datenerfassungsgeräts bei jedem einzelnen
Testhaushalt und
- Fig. 3
- ein Beispiel für eine spezielle Anwendung zur Erfassung vom Ereignissen.
[0020] In Fig. 1 sind mit 1, 1', 1" einige einer Vielzahl von Ereigniserfassungsgeräten
bei über das gesamte Testgebiet verteilten Testhaushalten bezeichnet, beispielsweise
von Fernsehteilnehmern, deren Sehgewohnheiten ermittelt werden sollen, um auf diese
Art und Weise unter anderem die unterschiedlichen Einschaltquoten aber auch sonstige
Details des Sehverhaltens ermittelt und, speziell für die Gewerbe treibenden Wirtschaft
als auch für die Programmverantwortlichen der Sender, transparent zu machen. Jedes
der Datenerfassungsgeräte 1, 1', 1" umfasst einen Ereigniserfassungssensor 100, eine
Sensorsignalleitung 101 sowie einen Ereignisdetektor 102, der über eine Ansteuersignalleitung
103 mit einem Datensender 104 für GPRS verbunden ist, der einen Speicher sowie die
Datenverwaltung mit enthält.
[0021] Das Datenerfassungsgerät 1, 1', 1" ist jeweils über eine Empfangs- und Sendeantenne
11, 11', 11" und eine Funkstrecke 12, 12', 12" mit Basisstationen 20, 20' für GPRS
des GSM-Systems 2 verbunden, die ihrerseits wieder eine Empfangs-Sendeantenne 21,
21' enthalten. Alle diese Basisstationen 20 sind über Intranet 22, also über eine
interne Infrastruktur des Telekommunikationsbetreibers, z. B. über Glasfaserkabel
oder über Koaxialkabel, mit einem GPRS-Zentralrechner 27 verbunden, der die von den
Datenerfassungsgeräten übermittelten Daten über die Verbindung 31 paketorientiert,
d. h. in einem oder mehreren Datenpaketen ins Internet 30 einspeisen, aus dem sie
über die Verbindung 31' der Datensammelund Auswertezentrale 40 zur Auswertung der
Ergebnisse aller Testteilnehmer weitergeleitet wird.
[0022] Weitere Daten, die ebenfalls für die Datensammel- und Auswertezentrale bestimmt sind,
können von anderen, hier nicht näher erklärten, Systemen (z. B. von Diensten auf der
Grundlage von Datenübertragung via Satellit) in das Global-Netz 30 über den Zugang
31" eingespeist werde.
[0023] Selbstverständlich sind dabei nicht sämtliche Basisstationen 20 mit dem gleichen
GPRS-Zentralrechner 27 verbunden, sondern über das Testgebiet, beispielsweise Deutschland,
existieren eine Vielzahl solcher Zentralrechner mit einer noch größeren Vielzahl von
angeschlossenen Basisstationen 20, 20', die jeweils die Datenpakete der Datenerfassungsgeräte
1, 1', 1" der jeweiligen Testhaushalten ins Internet 30 einspeisen, von wo sie dann
zur Datensammel- und -auswertezentrale 40 gelangen können.
[0024] Das Global-Netz 30 kann nicht nur ein Internet sondern auch ein Frame-relay-Netz
oder ähnliches sein.
[0025] In Fig. 3 erkennt man am Beispiel einer Anwendung zur Erfassung von Ereignissen bei
der Auswertung der Sehgewohnheiten von Fernsehteilnehmern. Mit 60 ist dabei eine Fernbedienung
für das bei 50 schematisch angedeutete Empfangsgerät, also beispielsweise ein Radio
oder einen Fernsehempfänger, bezeichnet. Über die Fernbedienelemente 61, 61', 61",
z. B. die Taster der Fernbedienung 60, wird ein Sensor 51 für Fernbedienungssignale
des Empfangsgeräts 50 angesteuert, sodass dieses Gerät ein- und ausgeschaltet oder
verschiedene Programme ausgewählt und von diesen umgeschaltet werden. Darüber hinaus
kann auf diese Art und Weise auch die Lautstärke oder sonstige Teileinblendungen von
Bildern gesteuert werden, wobei all diese Ansteuersignale 63 zur Fernbedienung des
Empfangs- bzw. Wiedergabegeräts 50 über die beispielsweise Infrarot-Verbindung auch
als Signal 63' zum Datenerfassungsgerät 1 gelangen und dessen Ereigniserfassungssensor
100 ansteuern. Der einen Speicher und die Verwaltung für die Daten enthaltende Datensender
104 für GPRS ist in seiner Endstufe quasi nach Art eines Handys ausgebildet, um über
die Sende-Empfangsantenne 11 und den vorstehend bereits beschriebenen verbindungslosen
Dienst eines Telekommunikationsdienstanbieters im Wesentlichen zeitgleich mit der
jeweiligen Bedienung des Geräts 50 die entsprechenden Signalinformationen an die Datensammel-
und Auswertezentrale 40 zu übermitteln.
[0026] In Fig. 2 ist lediglich die Struktur des Ereigniserfassungsgeräts 1 gezeigt, bei
dem je nach zu erfassendem Ereignis der Ereigniserfassungssensor 100 unterschiedlich
ausgebildet sein kann. Zur Ermittlung der Sehgewohnheiten von Fernsehteilnehmern kann
der Ereigniserfassungssensor 100 eine elektronische Schaltungsanordnung sein, die
aus dem analogen TV-Signal oder aus dem digitalen Datenstrom des gerade empfangenen
Fernsehsenders Informationen erfasst und über die Sensorsignalleitung 101 an den Ereignisdetektor
102 weiterleitet. Ebenso kann der Ereigniserfassungssensor 100 bei Ereigniserfassung
im medizinischen Bereich z. B. physiologische Signale einer Testperson oder im Pflegebereich
z. B. Notsignale von zu überwachenden Personen aufnehmen.
[0027] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Neben
einer anderen Ausbildung der verbindungslosen Datenübermittlung könnte das erfindungsgemäße
System insbesondere auch für eine andere Ereignismessung und -übermittlung mit jeweils
wenigen Daten pro Ereignis verwendet werden, wie beispielsweise die Online-Überwachung
von Schlafpatienten Zuhause durch eine zentrale Überwachungseinrichtung.
1. Verfahren zur Ereignismessung- und -Übermittlung mit jeweils wenigen Daten pro Ereignis,
insbesondere zur Erfassung von die Programmwahl kennzeichnenden Informationen des
durch einen Testhaushalt (Zuhörer/Zuschauer) gewählten Programms und/oder von Programmwahlvorgängen
des Testhaushaltes an Fernseh- oder Rundfunkgeräten od. dgl. und von Identifikationsmerkmalen
des betreffenden Testhaushaltes zur Erfassung und Auswertung der Seh-/Hörgewohnheiten
von vielen, örtlich weit verstreuten Teilnehmern des Fernseh-/Hör-Rundfunks, dadurch gekennzeichnet, dass zur im Wesentlichen zeitgleichen Übertragung der kennzeichnenden Informationen vom
Ort des Testhaushaltes zur Datensammelund -auswertezentrale zumindest teilweise ein
verbindungsloser Dienst eines Telekommunikationsanbieters benutzt wird und dass mit
den Informationen ein Zeitstempel für das Ereignis mit übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenübertragung paketorientiert, d. h. in einem oder mehreren Datenpaketen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Datenübertragung das sogenannte UDP (user data protocol) benutzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Datenübertragung das sogenannte TCP (Transfer Control Protokoll) benutzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung zumindest vom Ereigniserfassungsgerät zu einer ersten Bündelstelle
für Kommunikationskanäle per Funk erfolgt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch ein jedem Testhaushalt zugeordnetes Ereigniserfassungsgerät (1, 1', 1") mit einem
Datensender (104) für GPRS (General Packet Radio System) mit einer Uhr und einer Einrichtung
zur Erzeugung eines Zeitstempels für eine jeweils im Wesentlichen zeitgleich mit einem
Ereignis erfolgenden Datenübermittlung an eine Mobilfunkbasisstation (20, 20', 20")
und weiter einem über ein Netzwerk (Intranet) angeschlossenen GPRS-Zentralrechner
(27), der gegebenenfalls über ein weiteres Netzwerk (Internet (30) od. dgl.) mit der
Datensammel- und Auswertezentrale (40) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Datenerfassungsgerät (1, 1', 1") eine Speichereinrichtung umfasst, um bei ausbleibenden
Time-out-Signalen zur Bestätigung der Datenübermittlung die Ereignis Information bis
zur Wiederherstellung der Verbindung zur Datensammel- und Auswertezentrale (40) zwischenzuspeichern
und beim Wiederherstellen der Verbindung sofort auszusenden.