[0001] Die Erfindung betrifft einen Datenträger und ein Sicherheitselement mit einem visuell
sichtbaren und/oder maschinenlesbarem Manipulationsnachweis.
[0002] Sicherheitselemente werden in vielen Bereichen angewendet um die Fälschungssicherheit
sensibler Güter zu gewährleisten. So werden beispielsweise in Datenträgern, insbesondere
Wertdokumenten, wie Ausweisen, Karten, Banknoten, bei Verpackungsmaterialien für sensible
Güter, wie Pharmazeutika, Kosmetika, Elektronikbauteile, bei Etiketten, Siegeln und
dergleichen beispielsweise in der Textilindustrie derartige Sicherheitsmerkmale verwendet.
[0003] Insbesondere bei Verpackungen sollen auch Manipulationen, d.h. unbefugtes Öffnen
der Verpackung , Entfernen oder Austausch von Teilen und dergleichen nachweisbar sein.
Um gleichzeitig einen derartigen Nachweis führen zu können und auch ausschließen zu
können, dass das Sicherheitsmerkmal ausgetauscht wurde, sollen diese Merkmale auch
fälschungssicher ausgeführt sein.
[0004] Sicherheitselemente mit visuell sichtbaren Merkmalen sind beispielsweise aus EP -
A 0 330 733 bekannt. Es sind Sicherheitselemente, insbesondere Sicherheitsfäden bestehend
aus einer lichtdurchlässigen Kunststofffolie, einer sich über das gesamte Sicherheitselement
erstreckenden opaken Beschichtung, die Aussparungen in Form der einzubringenden Kodierung,
insbesondere in Form von Zeichen und Mustern aufweist, beschrieben. Zumindest in den
durch die Aussparungen definierten Bereichen können deckungsgleich farbgebende und/oder
lumineszierende Substanzen vorhanden sein, durch die sich die Codierung -von der opaken
Beschichtung unter entsprechendem Lichteinfluss in farblich kontrastierender Form
unterscheidet.
[0005] Aus der WO 99/13157 sind Sicherheitsfolien für Wertpapiere bekannt, bei denen auf
einer transluzenten Folie eine metallische Beschichtung aufgebracht wird, die in der
fertigen Folie nicht vollflächig ist, sondern Aussparungen aufweist, die im Durchlicht
klar erkennbar sein sollen. Die Herstellung dieser Folien erfolgt dadurch, dass eine
Trägerfolie mit einer hochpigmentierten Druckfarbe bedruckt wird, wobei der Farbauftrag
nicht vollflächig erfolgt, die Druckfarbe unter Bildung eines porigen Farbauftrags
getrocknet wird, anschließend eine metallische Deckschicht aufgebracht wird und in
einem weiteren Schritt die hochpigmentierte Druckfarbe durch Auswaschen mit einem
Lösungsmittel, gegebenenfalls auch unter mechanischer Einwirkung entfernt wird. Damit
wird auch in jenen Bereichen, in denen die Druckfarbe entfernt wird, die metallische
Abdeckschicht mitentfernt, wodurch die im Durchlicht erkennbaren Aussparungen gebildet
werden.
[0006] Diese Merkmale sind zwar relativ fälschungssicher, eine mechanische Manipulation
kann aber nicht unbedingt nachgewiesen werden.
[0007] Es ist auch bekannt, insbesondere in mehrschichtigen Aufbauten für derartige Sicherheitsmerkmale,
eine Zwischenschicht vorzusehen, die eine partiell unterschiedliche Haftung zum Untergrund
aufweist. Diese Zwischenschicht wird mit einer haftenden Schicht versehen und auf
den Träger aufgebracht. Versucht man nun das Sicherheitsmerkmal vom Untergrund abzuziehen,
so wird diese scheinbar homogene Zwischenschicht aufgrund der unterschiedlichen Haftungsbereiche
definiert zerstört. Die Bruchstellen können zwar nur schwer exakt zusammengefügt werden,
allerdings ist oft auf den ersten Blick eine Manipulation nicht sofort erkennbar.
[0008] Die unterschiedlichen Haftbereiche werden beispielsweise durch partielles Aufbringen
einer Releaseschicht und/oder einer Haftschicht auf dem Trägersubstrat erzeugt. Die
unterschiedlichen Haftbereiche weisen oft definierte Formen auf, z.B.: in Form von
Mustern, Zeichen, Linien, Buchstaben geometrischen Figuren und dergleichen auf.
[0009] Bei genauerem Betrachten ist im allgemeinen zwar erkennbar, dass die Zwischenschicht
zerstört wurde, dass also eine Manipulation stattgefunden hat, bei sehr vorsichtigem
und behutsamen Vorgehen, ist jedoch die Zerstörung auf den ersten Blick oft nicht
erkennbar.
[0010] Aufgabe der Erfindung war es daher ein Sicherheitsmerkmal bereitzustellen, bei dem
mechanische Manipulationen nicht nur visuell, sondern gegebenenfalls auch maschinell
festgestellt werden können.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Sicherheitsmerkmal mit einem oder mehreren
funktionellen Merkmalen, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsmerkmal eine
auf einem Trägermaterial aufgebrachte Zwischenschicht mit unterschiedlichen Haftbereichen
aufweist, die ein visuell erkennbares und/oder maschinenlesbares elektrisches, optisches
und/oder magnetisches Merkmal aufweist.
[0012] Bei Zerstörung der Zwischenschicht durch Ablösen wird die Zwischenschicht und damit
das maschinenlesbare Merkmal geschädigt, wodurch die elektrischen, optischen oder
magnetischen Eigenschaften der Zwischenschicht irreversibel verändert werden. Diese
Änderung ist maschinenlesbar und gegebenenfalls auch berührungslos detektierbar.
[0013] Als Trägersubstrat kommen beispielsweise Trägerfolien vorzugsweise flexible Kunststofffolien,
beispielsweise aus Pl, PP, MOPP, PE, PPS, PEEK, PEK, PEI, PSU, PAEK, LCP, PEN, PBT,
PET, PA, PC, COC, POM, ABS, PVC in Frage. Die Trägerfolien weisen vorzugsweise eine
Dicke von 5 - 700 µm, bevorzugt 8 - 200 µm, besonders bevorzugt 12 - 50 µm auf.
[0014] Ferner können als Trägersubstrat auch Metallfolien, beispielsweise Al-, Cu-, Sn-,
Ni-, Fe- oder Edelstahlfolien mit einer Dicke von 5 - 200 µm, vorzugsweise 10 bis
80 µm, besonders bevorzugt 20 - 50 µm dienen. Die Folien können auch oberflächenbehandelt,
beschichtet oder kaschiert beispielsweise mit Kunststoffen oder lackiert sein.
[0015] Ferner können als Trägersubstrate auch Papier oder Verbunde mit Papier, beispielsweise
Verbunde mit Kunststoffen mit einem Flächengewicht von 20 - 500 g/m
2, vorzugsweise 40 - 200 g/m
2. verwendet werden.
[0016] Ferner können als Trägersubstrate Gewebe oder Vliese, wie Endlosfaservliese, Stapelfaservliese
und dergleichen, die gegebenenfalls vernadelt oder kalandriert sein können, verwendet
werden. Vorzugsweise bestehen solche Gewebe oder Vliese aus Kunststoffen, wie PP,
PET, PA, PPS und dergleichen, es können aber auch Gewebe oder Vliese aus natürlichen,
gegebenenfalls behandelten Fasern, wie Viskosefaservliese eingesetzt werden. Die eingesetzten
Gewebe oder Vliese weisen ein Flächengewicht von etwa 20 g/m
2 bis 500 g/m
2 auf. Gegebenfalls können diese Gewebe oder Vliese oberflächenbehandelt sein.
[0017] Als Trägersubstrate können auch Hologrammfolien OVI-Folien, gegebenenfalls in Kombination
mit anderen Sicherheitselementen verwendet werden.
[0018] Die unterschiedlichen Haftbereiche werden durch Aufbringen einer Releaseschicht bzw.
einer Haftschicht auf das Trägersubstrat erzeugt.
Als Releaseschichten kommen insbesondere bekannte schlecht haftende Lackzusammensetzungen,
beispielsweise auf Methacrylatbasis in Frage. Ferner können auch sehr dünn aufgetragene
Ölschichten, Polyamid-, Polyethylen- oder Fluorpolymerwachsschichten als Releaseschicht
verwendet werden.
[0019] Die Releaseschicht wird auf das Trägersubstrat partiell aufgetragen. Zur Aufbringung
der Releaseschicht kann jedes gängige Druckverfahren verwendet werden, bevorzugt Verfahren
mit denen dünnste Schichten von 0,01 bis 50 µm exakt aufbringbar sind, beispielsweise
Sprühen, Aufdampfen, Aufstreichen, Walzenauftragsverfahren, Tief- Flexo-, Sieb-, Offset-
und Digitaldruck und dergleichen.
[0020] Auf diese Releaseschicht wird nun die Zwischenschicht aufgebracht.
[0021] Diese Zwischenschicht weist maschinenlesbare Merkmale auf.
[0022] So kann beispielsweise eine elektrisch leitfähige Schicht mit charakteristischen
elektrischen Kenngrößen, beispielsweise Widerstand, Leitwerte, Kapazität, Induktivität,
Gesamtimpedanz, aufgebracht werden. Diese elektrischen Kenngrößen können nun auch
berührungslos ausgelesen werden.
[0023] Zur Einstellung elektrischer Eigenschaften können beispielsweise Graphit, Ruß, leitfähige
organische oder anorganische Polymere, Metallpigmente (beispielsweise Kupfer, Aluminium,
Silber, Gold, Eisen, Chrom und dergleichen), Metalllegierungen wie Kupfer-Zink oder
Kupfer- Aluminium oder auch amorphe oder kristalline keramische Pigmente wie ITO,
ATO, FTO und dergleichen zugegeben werden. Weiters können auch dotierte oder nicht
dotierte Halbleiter wie beispielsweise Silicium, Germanium oder dotierte oder nicht
dotierte polymere Halbleiter oder lonenleiter, sowie amorphe oder kristalline Metalloxide
oder Metallsulfide als Zusatz verwendet werden. Ferner können zur Einstellung der
elektrischen Eigenschaften der Schicht polare oder teilweise polare Verbindungen,
wie Tenside oder unpolare Verbindungen wie Silikonadditive oder hygroskopische oder
nicht hygroskopische Salze verwendet oder dem Lack zugesetzt werden.
[0024] Mit Hilfe dieser Systeme können durch deren Kombination auch elektronische Bauteile,
wie Dioden, Widerstände, Transistoren, oder auch komplette Schaltkreise aufgebaut
werden.
[0025] Als Schicht mit elektrischen Eigenschaften kann auch eine partielle Metallschicht
aufgebracht werden, wobei die partielle Aufbringung mittels eines Ätzverfahrens (Aufbringung
einer vollflächigen Metallschicht und anschließende partielle Entfernung durch Ätzen)
oder mittels eines Demetallisierungsverfahrens erfolgen kann.
Bei Verwendung eines Demetallisierungsverfahrens wird in einem ersten Schritt eine
in einem Lösungsmittel lösliche Farbe (gegebenenfalls in Form einer inversen Codierung)
aufgebracht.
[0026] Die Aufbringung des Farbauftrags kann durch ein beliebiges Verfahren, beispielsweise
durch Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, Digitaldruck und dergleichen erfolgen. Die
verwendete Farbe bzw. der verwendete Farblack ist in einem Lösungsmittel, vorzugsweise
in Wasser löslich, es kann jedoch auch eine in jedem beliebigen Lösungsmittel, beispielsweise
in Alkohol, Estern und dergleichen lösliche Farbe verwendet werden. Die Farbe bzw.
der Farblack können übliche Zusammensetzungen auf Basis von natürlichen oder künstlichen
Makromolekülen sein. Die lösliche Farbe kann pigmentiert oder nicht pigmentiert sein.
Als Pigmente können alle bekannten Pigmente verwendet werden. Besonders geeignet sind
TiO
2, ZnS, Kaolin und dergleichen.
[0027] Anschließend wird das bedruckte Trägersubstrat mittels eines Inline-Plasma-(Niederdruck-
oder Atmosphärenplasma-), Corona- oder Flammprozesses behandelt. Durch energiereiches
Plasma, beispielsweise Ar- oder Ar/O
2-Plasma wird die Oberfläche von Tonungsresten der Druckfarben gereinigt. Dabei wird
die notwendige scharfe Abgrenzung der Konturen der Aussparungen, die für die notwenige
Präzision der Codierung notwendig ist, erreicht. Gleichzeitig wird die Oberfläche
aktiviert. Dabei werden endständige polare Gruppen an der Oberfläche erzeugt. Dadurch
wird die Haftung von Metallen und dergleichen an der Oberfläche verbessert.
[0028] Zur Vermeidung von Tonungsresten kann beispielsweise auch zwischen Rakel und Andruckwalze
eine Blasleiste situiert werden, mit mehreren über die gesamte Breite angeordneten
Düsen. Durch diese Düsen wird gefilterte Luft mit definierter Luftfeuchtigkeit, gegebenenfalls
beheizt oder gekühlt, mit gleicher Geschwindigkeit auf den Druckzylinder gelenkt,
wodurch die dünnen Schichten auf dem Zylinder abtrocknen und nicht mehr auf das Trägersubstrat
appliziert werden können.
[0029] Anstelle einer derartigen Blasleiste kann auch eine über die gesamte Breite situierte
lR-Trockeneinrichtung verwendet werden.
[0030] Gegebenenfalls kann gleichzeitig mit der Anwendung der Plasma- bzw. Corona- oder
Flammbehandlung eine dünne Metall- oder Metalloxidschicht als Haftvermittler, beispielsweise
durch Sputtern oder Aufdampfen aufgebracht werden. Besonders geeignet sind dabei Cr,
Al, Ag, Ti, Cu, TiO
2, Si-Oxide oder Chromoxide. Diese Haftvermittlerschicht weist im allgemeinen eine
Dicke von 0,1 nm - 5nm, vorzugsweise 0,2 nm - 2nm, besonders bevorzugt 0,2 bis 1 nm
auf.
[0031] Dadurch wird die Haftung der partiell oder vollflächig aufgebrachten strukturierten
funktionellen Schicht weiter verbessert.
[0032] Anschließend wird die eigentliche funktionelle Schicht aufgebracht.
[0033] Diese Schicht kann aus einem Metall, einer Metallverbindung, oder einer Legierung
bestehen. Als Metallschicht sind Schichten aus Al, Cu, Fe, Ag, Au, Cr, Ni, Zn und
dergleichen geeignet. Als Metallverbindungen sind beispielsweise Oxide oder Sulfide
von Metallen, insbesondere TiO
2, Cr-Oxide, ZnS, ITO, ATO, FTO, ZnO, Al
2O
3 oder Siliciumoxide geeignet. Geeignete Legierungen sind beispielsweise Cu-AI Legierungen,
Cu-Zn Legierungen und dergleichen.
[0034] Ferner kann als elektrisch leitfähige Schicht auch eine elektrisch leitfähige Polymerschicht
aufgebracht werden. Die elektrisch leitfähigen Polymeren können beispielsweise Polyanilin
oder Polyethylendioxythiophen sein.
[0035] Eine derartige Struktur kann auch als Antenne fungieren, wobei an der Antennenstruktur
Kontaktflächen zum Anschließen eines oder mehrerer Mikroschaltkreise vorgesehen sein
können. Falls weitere Informationen gespeichert werden sollen, kann die Antennenstruktur
als direkte Kontaktfläche für übliche Chipsysteme für Chipkarten, übliche elektronische
Schaltkreise und dergleichen dienen.
[0036] Ferner können auch gedruckte elektronische Schaltkreise aus elektrisch leitfähigen
Polymeren und/oder aufgedampften metallischen Schichten und/oder Halbleitern in Verbindung
mit leitfähigen Polymeren aufgebracht werden.
[0037] Ein derartiges Merkmal ist dann entweder durch direkten elektrischen Kontakt oder
berührungslos über Radiofrequenzen, beispielsweise im Bereich von 15,3 kHz, , beispielsweise
in definierten Bereichen von 120 kHz bis etwa 5 GHz auslesbar.
[0038] Die leitfähigen Polymere können in Form einer Dispersion in einem Dispersionsmittel
auf das Trägermaterial aufgebracht werden. Als Dispersionsmittel kommen beispielsweise
inerte Lösungsmittel vorzugsweise wässrige Lösungsmittel oder Alkohole, wie i-Propanol
in Frage. Gegebenenfalls können den Polymerdispersionen auch Matrixpolymere, beispielsweise
lösliche oder dispergierte oder emulgierte Polyester, Polyurethane, Polystyrolsulfonate,
Polyacrylate oder Ethylenacrylatcopolymere als Matrixpolymere zugesetzt werden.
Beispielsweise kann Polyethylendioxythiophen mit Polystyrolsulfonat als Matrixpolymer
besonders vorteilhaft verwendet werden.
Die Partikelgröße der Polymere in der Dispersion beträgt vorzugsweise 20 - 500 nm.
[0039] Es können aber auch bevorzugt die löslichen Monomere bzw. Vorpolymere zur Bildung
der elektrisch leitfähigen Polymere aufgebracht und in situ auspolymerisiert werden.
Dabei können als Katalysatoren sowohl radikalische als auch Redox- oder Photoinitiatoren,
beispielsweise UV-Initiatoren verwendet werden.
Dabei wird das entsprechende Monomer bzw. Vorpolymer mit dem Katalysator gemischt
und sofort auf das Trägersubstrat aufgetragen.
Katalysatorreste und andere verunreinigende Reaktionsprodukte können dabei ebenfalls
in situ entfernt werden oder gegebenenfalls anschließend durch Behandlung mit einem
Lösungsmittel, im allgemeinen Wasser, aus der Schicht entfernt werden. Leicht flüchtige
Bestandteile können gegebenenfalls auch durch Trocknen mit einem IR-Trockner, einen
Konvektionstrockner und dergleichen entfernt werden.
[0040] Zur Aufbringung einer Schicht mit magnetischen Eigenschaften können paramagnetische,
diamagnetische und auch ferromagnetische Stoffe, wie Eisen, Nickel und Cobalt oder
deren Verbindungen oder Salze (beispielsweise Oxide oder Sulfide) oder Legierungen
aus Seltenerdmetallen, wie beispielsweise Cobalt/Samarium-Legierungen verwendet werden.
[0041] Besonders geeignet sind Magnetpigmentfarben mit Pigmenten auf Basis von Fe-oxiden,
Eisen, Nickel Cobalt und deren Legierungen, Barium oder Cobaltferrite, hart- und weich
magnetische Eisen- und Stahlsorten in wässrigen bzw. lösungsmittelhaltigen Dispersionen.
Als Lösungsmittel kommen beispielsweise i-Propanol, Ethylacetat, Methylethylketon,
Methoxypropanol und deren Mischungen in Frage.
Vorzugsweise sind die Pigmente in Acrylat- Polymerdispersionen mit einem Molekulargewicht
von 150.000 bis 300.000, in Nitrocellulose, Acrylat-Urethan Acrylat Styrol, oder PVC
als Dispersionen oder in gelösten Systemen eingebracht.
[0042] Die magnetische Schicht kann beispielsweise partiell in Form eines Codes aufgebracht
werden, etwa in Form eines sogenannten Barcodes. Beim teilweisen Ablösen der partiellen
magnetischen Schicht werden dann einzelne Teile des Barcodes abgelöst, die Manipulation
dann durch Lesen des Barcodes mit einem geeigneten Scanner nachgewiesen werden.
[0043] Zur Aufbringung einer Schicht mit definierten optischen Eigenschaften werden Farben
oder Lacke mit lumineszierenden, beispielsweise phosphoreszierenden oder fluoreszierenden
Eigenschaften, oder Lacke mit definiertem Brechungsindex aufgebracht.
[0044] Bei der Aufbringung von fluoreszierenden Lackschichten wird beispielsweise zwischen
den unterschiedlichen fluoreszierenden Schichten die strukturierte Releaseschicht
eingebaut. Bei Zerstörung bzw. Manipulation durch zumindest teilweise Ablösung bleibt
in den haftenden Bereichen einer opaken Schicht die ursprüngliche Fluoreszenz erhalten,
in den anderen Bereichen entsteht eine Mischfarbe, bei einer transparenten Schicht
ist vor Ablösung eine definierte Mischfarbe sichtbar, die nach der Ablösung verändert
ist.
Bei der Aufbringung von Lacken mit definiertem Brechungsindex weist das System Lack/Folie
oder Folie/Folie einen spezifischen Brechungsindex auf. Beim Zerstörung einer Schicht
beispielsweise durch Ablösen verändert sich der Brechungsindex insbesondere durch
Lufteinschlüsse zwischen den Schichten.
[0045] Die einzelnen beschriebenen Merkmale können einzeln oder in beliebigen Kombinationen
aufgebracht sein.
[0046] Eine metallisierte Schicht kann beispielsweise auch mit einer Siegelbeschichtung
zur Kontaktierung der metallisierten Bereiche mit einem Chip versehen sein, wobei
das Sicherheitsmerkmal dann als Antenne wirkt. Der Chip kann beispielsweise eine auf
Si-Basis gedruckte Struktur oder ein polymerer Mikroschaltkreis sein.
[0047] Durch die Zerstörung ändert sich dann die Eigenfrequenz, die Manipulation ist eindeutig
nachweisbar.
[0048] Über einer metallischen isotrop oder anisotrop leitfähigen Schicht kann auch eine
leitfähige Polymerschicht aufgebracht werden. Diese leitfähige Polymerschicht ist
dehnbar und kann im Falle einer Dehnung, die zur Zerstörung der metallischen Schicht
führt, eine leitfähige Überbrückungsschicht bilden. Dadurch verändert sich aber auch
die Leitfähigkeit der Struktur, die Änderung kann, wie oben beschreiben, ausgelesen
werden, die Manipulation nachgewiesen werden.
[0049] Die partielle funktionelle Schicht kann verschiedene Formen aufweisen, beispielsweise
in Form von Mustern, Linien, geometrischen Figuren, Buchstaben und dergleichen, wobei
hier auch je nach Zusammensetzung und Erscheinungsbild der Schicht zusätzliche visuelle
Merkmale vorhanden sein können, die eine eventuelle Manipulation erkennen lassen.
[0050] Ferner ist es auch möglich auf die partiell aufgebrachte Releaseschicht bzw. Haftschicht
eine vollflächige funktionelle Schicht aufzubringen. Durch einen Ablöseversuch wird
diese vollflächige Schicht dann zerstört, es entstehen dann definierte funktionelle
maschinenlesbare Eigenschaften, die ebenfalls gegebenenfalls berührungslos messbar
sind und eine etwaige Manipulation eindeutig nachweisen lassen.
[0051] Die Sicherheitsmerkmale können auch weitere funktionelle Schichten enthalten, wobei
diese Schichten ähnlich, gleich oder unterschiedlich den beschriebenen Schichten aufgebaut
werden können.
Gegebenenfalls kann die so hergestellte beschichtete Folie auch noch durch eine Schutzlackschicht
geschützt werden oder beispielsweise durch Kaschieren oder dergleichen weiterveredelt
werden.
[0052] Die Schutzlackschicht kann farblos oder ein- oder mehrfarbig oder auch lumineszierend
ausgerüstet sein.
[0053] In Fig. 1 und 1a ist ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement mit Fluoreszenzmerkmalen
dargestellt, in Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement mit Antennenfunktion
dargestellt.
Darin bedeuten 1 das Trägersubstrat, 2 die Releaseschicht bzw. die Haftschicht, 7
eine Schutzlackschicht.
In den Fig. 1 und 1 a bedeuten 3 und 4 jeweils Schichten mit unterschiedlichen Fluoreszenzfarben.
[0054] In Fig. 2 bedeuten 5 eine metallische Schicht, 6 eine Schicht aus elektrisch leitfähigen
Polymeren.
[0055] Die erfindungsgemäßen Sicherheitsmerkmale werden in Datenträgern, insbesondere Wertdokumenten,
wie Ausweisen, Karten, Banknoten, bei Verpackungsmaterialien für sensible Güter, wie
Pharmazeutika, Kosmetika, Elektronikbauteile, bei Etiketten, Siegeln und dergleichen
beispielsweise in der Textilindustrie verwendet.
1. Sicherheitsmerkmal mit einem oder mehreren funktionellen Merkmalen, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsmerkmal eine auf einem Trägermaterial aufgebrachte Zwischenschicht
mit unterschiedlichen Haftbereichen aufweist, die ein visuell erkennbares und/oder
maschinenlesbares elektrisches, optisches und/oder magnetisches Merkmal aufweist.
2. Sicherheitsmerkmal mit einem oder mehreren funktionellen Merkmalen, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Zwischenschicht eine vollflächige funktionelle Schicht aufgebracht ist, die
beim Ablösen durch die unterschiedlichen Haftbereiche der Zwischenschicht derart zerstört
wird, dass ein oder mehrere definierte funktionelle Merkmale entstehen.
3. Sicherheitsmerkmal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die funktionellen Merkmale partiell aufgebracht sind.
4. Sicherheitsmerkmal nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine metallisierte Schicht mit einer Siegelbeschichtung zur Kontaktierung der metallisierten
Bereiche mit einem Chip ausgestattet ist und als Antenne wirkt.
5. Sicherheitsmerkmal nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsmerkmal eine elektrisch leitfähige Schicht aus leitfähigen Polymeren
aufweist.
6. Sicherheitsmerkmal nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige(n) metallische(n) Schicht(en) mit einer - leitfähigen Polymerschicht
als Überbrückungsschicht versehen ist.
7. Sicherheitsmerkmal nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es ein gegebenenfalls maschinenlesbares magnetisches Merkmal aufweist.
8. Sicherheitsmerkmal nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es ein optisches, gegebenenfalls fluoreszierenden Merkmal aufweist.
9. Sicherheitsmerkmal nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsmerkmal eine oder mehrere weitere funktionelle und oder dekorative
Schichten aufweist.
10. Sicherheitsmerkmal nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es mit einer Schutzlackschicht versehen ist.
11. Verwendung der Sicherheitsmerkmale nach einem der Ansprüche 1 bis 10 in Datenträgern,
insbesondere Wertdokumenten, wie Ausweisen, Karten, Banknoten, bei Verpackungsmaterialien
für sensible Güter, wie Pharmazeutika, Kosmetika, Elektronikbauteile, bei Etiketten,
Siegeln und dergleichen.