Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für Konfiserie-Waren wie Feingebäck, Pralinen
und dergleichen gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, ein Verfahren zur Herstellung
einer solchen Verpackung sowie eine Verpackungseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Stand der Technik
[0002] Verpackungen für Konfiserie-Waren müssen einerseits das mitunter sehr empfindliche
Packgut ausreichend gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und/oder gegen Aromaveränderungen
schützen. Andererseits sollen solche Verpackungen das Packgut auch in einer attraktiven,
die Konsumenten zum Kauf verführenden Form präsentieren.
[0003] Aus der Druckschrift EP-A1-0 406 556 (Nestlé-Deutschland AG) ist eine gattungsgemässe
Verpackung der eingangs genannten Art bekannt. Diese bekannte Verpackung besteht aus
einer inwendig mit einer Folie ausgekleideten Schachtel, die mit einem auf die Oberseite
aufschwenkbaren Deckel versehen ist. Nach dem Aufschwenken des Deckels ist das Packgut
durch ein unter dem Deckel in der Oberseite der Schachtel ausgebildetes Fenster hindurch
sichtbar, wobei das Fenster noch durch die Folie verschlossen ist. Um einen Zugang
zum Packgut zu schaffen, kann die Folie im Fensterbereich mittels eines Aufreissrahmens
aufgerissen werden. Damit die Folie an der gewünschten Stelle entlang dem Aufreissrahmen
aufreisst, weist sie eine dem Aufreissrahmenrand entsprechende Perforationslinie auf.
[0004] Die Herstellung von Verpackungen der in EP-A1-0 406 556 beschriebenen Art ist kompliziert
und aufwändig. Zudem lässt der Feuchtigkeitsschutz solcher Verpackungen zu wünschen
übrig, was insbesondere für Feingebäck wie Waffeln, Biscuits u.ä. störend ist, da
solches Feingebäck sehr empfindlich auf Feuchtigkeit ist.
Darstellung der Erfindung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Angabe einer Verpackung der eingangs genannten Art,
die einfach herzustellen ist und einen guten Feuchtigkeitsschutz für das Verpackungsgut
gewährleistet.
[0006] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche definiert.
Gemäss der Erfindung umfasst eine Verpackung für Konfiserie-Waren wie Feingebäck,
Pralinen und dergleichen eine formstabile Aussenhülle, die an ihrer Oberseite mit
einer Fensteröffnung versehen ist und einen nach oben schwenkbaren Deckel aufweist,
der zum wahlweisen Öffnen und Verschliessen der Fensteröffnung ausgebildet ist, sowie
eine nach oben offene Schale, in welcher das Packgut aufgenommen ist. Die Schale ist
derart in der Aussenhülle angeordnet, dass die Fensteröffnung wenigstens teilweise
über der offenen Oberseite der Schale angeordnet ist. Die Verpackung umfasst weiter
eine die offene Oberseite der Schale überdeckende Folie, welche den direkten Kontakt
zwischen der Aussenhülle und dem Packgut verhindert, wobei die Folie mit einer Aufreisslinie
versehen ist, die ein Aufreissen der Folie im Bereich der Fensteröffnung ermöglicht,
um bei geöffnetem Deckel einen Zugang zum Packgut durch die Fensteröffnung hindurch
zu schaffen. Die Folie ist als Schlauchbeutel ausgebildet, welcher das Packgut und
die Schale allseitig dicht umhüllt.
[0007] Durch die Ausbildung der Folie als Schlauchbeutel wird eine sehr gute Dichtheit der
Verpackung, insbesondere ein sehr guter Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit, gewährleistet.
Zudem sind Schlauchbeutel aus Folienmaterial vergleichsweise einfach herstellbar.
[0008] Vorzugsweise ist die Aufreisslinie als einfache (d.h. keine Kreuzungsstellen aufweisende),
geschlossene Kurve ausgebildet. Durch die Ausbildung der Aufreisslinie als einfache,
vollständig geschlossene Kurve wird gewährleistet, dass im Zuge des Aufreissens der
Folie diese ausschliesslich entlang der gewünschten Linie reisst und lediglich ein
Folienstück mit einer genau vorgegebenen Form aus der Folie herausgerissen wird.
[0009] Als Alternative zu einer als einfache geschlossene Kurve ausgebildeten Aufreisslinie
kann die Aufreisslinie jedoch auch als Mehrfachlinie ausgebildet sein, was sich mitunter
bei Folien, die aus mehreren Schichten zusammengesetzt sind, als Vorteil erweisen
kann. Weiter kann die Aufreisslinie auch als Kurve mit Kreuzungsstellen ausgebildet
sein, oder es können mehrere Aufreisslinien entlang von separaten, voneinander getrennten
Kurven in der Folie ausgebildet sein. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, die
Verpackung mit verschiedenen Teilfächern zu versehen, die unabhängig voneinander geöffnet
werden können.
[0010] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist in einem von der Aufreisslinie
umgebenen Bereich der Folie eine Aufreisslasche angebracht. Die Aufreisslasche ermöglicht
ein einfaches Aufreissen der Folie an einer vordefinierten Stelle.
[0011] Grundsätzlich können jedoch auch andere in der Verpackungsindustrie bekannte Vorrichtungen
zum Aufreissen der Folie entlang der Aufreisslinie vorgesehen sein, wie z.B. eine
auf der Folie markierte Eindrückstelle, die das Anreissen der Folie entlang der Aufreisslinie
ermöglicht, indem die Folie von Hand im Bereich der Eindrückstelle eingedrückt wird.
[0012] Vorteilhafterweise ist die Aufreisslinie derart in der Folie ausgebildet und die
Folie derart in der Aussenhülle angeordnet, dass die Aufreisslinie vollständig in
einem von der Aussenhülle verdeckten Randbereich entlang der Fensteröffnung angeordnet
ist, so dass nach einem Aufreissen der Folie entlang der Aufreisslinie der in der
Aussenhülle verbleibende Teil der Folie nicht mehr von aussen durch die Fensteröffnung
hindurch sichtbar ist. Dadurch wird erreicht, dass die Verpackung auch noch in geöffnetem
Zustand eine vorteilhafte Präsentation der in ihr aufgenommenen Waren gewährleistet.
[0013] Der Schlauchbeutel kann mit zwei einander gegenüberliegendenden stirnseitigen Quersiegelnähten
versehen sein. Ein solcher Schlauchbeutel ist einfach und kostengünstig aus einer
Schlauchfolie herstellbar.
[0014] Weiter kann der Schlauchbeutel zusätzlich mit einer Längssiegelnaht versehen sein,
die sich zwischen den beiden Quersiegelnähten erstreckt. Ein solcher mit zwei Quersiegelnähten
und einer Längssiegelnaht versehener Schlauchbeutel lässt sich einfach und besonders
kostengünstig aus einer flachen Folienbahn herstellen.
[0015] Vorzugsweise hat die Folie einen mehrschichtigen Aufbau mit wenigstens einer inneren,
dem Packgut zugewandten Folienschicht und einer äusseren, vom Packgut abgewandten
Folienschicht, wobei die Aufreisslinie im Wesentlichen als Perforationslinie in lediglich
einer der beiden Folienschichten ausgebildet ist. Der wenigstens zweischichtige Folienaufbau
ermöglicht die Verwendung von unterschiedlichen Folienmaterialien, die jeweils besonders
gut die spezifischen Anforderungen an die innere, direkt das Packgut umhüllende Folienschicht
bzw. an die äussere Folienschicht erfüllen. Indem die Aufreisslinie in lediglich einer
der beiden Folienschichten als Perforationslinie ausgebildet ist, wird durch die andere,
nicht perforierte Folienschicht eine ausreichende Dichtheit der Folie auch im Bereich
der Aufreisslinie gewährleistet. So kann die nicht perforierte Folienschicht z.B.
aus einem dampfdichten Folienmaterial bestehen, um einen guten Feuchtigkeitsschutz
zu gewährleisten.
[0016] Die Aufreisslinie kann als Perforationslinie lediglich in der äusseren Folienschicht
ausgebildet sein. Dies erlaubt es, die innere Folienschicht ohne jegliche Perforationslinie
auszubilden, was vorteilhaft ist im Falle von Packgut, dass auf mechanische Beschädigungen
durch die Aufreisslinie besonders heikel ist. Die Aufreisslinie kann aber auch lediglich
in der inneren Folienschicht ausgebildet sein, so dass die äussere Folienschicht frei
von Perforationen ist.
[0017] Die Folienschicht, in welcher die Aufreisslinie als Perforationslinie ausgebildet
ist, kann aus einem ersten Material gefertigt sein, welches Laserstrahlung vergleichsweise
stark absorbiert, während die andere Folienschicht ohne Aufreisslinie aus einem zweiten
Material gefertigt sein kann, welches Laserstrahlung in wesentlich kleinerem Ausmass
absorbiert als das erste Material. Durch diese Materialauswahl wird die Herstellung
der Aufreisslinie mittels Laserstrahlung wesentlich erleichtert. Das erste und das
zweite Material können z.B. derart ausgewählt sein, dass das erste Material Laserstrahlung
um einen Faktor 2 oder noch mehr stärker absorbiert als das zweite Material. Als schwach
absorbierendes Folienmaterial kann z.B. OPP (Orientiertes Polypropylen) oder PE (Polyethylen)
verwendet werden. OPP und PE bieten den weiteren Vorteil, dass sie eine vergleichsweise
gute Dampfdichtheit gewährleisten. Als stark absorbierendes Folienmaterial kann z.B.
PET (Polyethylenterephthalat) verwendet werden.
[0018] Zusätzlich zu einer inneren und einer äusseren Folienschicht kann die Folie weiter
eine Folienzwischenschicht aufweisen, welche zwischen der inneren und der äusseren
Folienschicht angeordnet ist. Die Folienzwischenschicht kann aus einem Material gefertigt
sein, das für Dampf und/oder Flüssigkeit besonders undurchlässig ist. Dadurch wird
die Dichtigkeit der gesamten Folie verbessert. Die Folienzwischenschicht kann aber
auch aus einem Material gefertigt sein, das Laserstrahlung wenigstens teilweise reflektiert.
Durch eine Folienzwischenschicht aus einem Laserstrahlung wenigstens teilweise reflektierenden
Material wird die Herstellung der Aufreisslinie mittels Laserstrahlung erleichtert.
Die Zwischenschicht kann z.B. derart ausgebildet sein, dass sie mehr als 50 % der
zur Herstellung der Aufreisslinie verwendeten Laserstrahlung reflektiert. Vorzugsweise
weist die Folie sowohl eine Zwischenschicht aus einem Laserstrahlung wenigstens teilweise
reflektierenden Material als auch eine innere und eine äussere Schicht aus Laserstrahlung
unterschiedlich stark absorbierenden Materialien auf. Eine solche Folie ist besonders
gut zur Herstellung der Aufreisslinie mittels Laserstrahlung geeignet. Die Zwischenschicht
kann z.B. im Wesentlichen aus Siliciumoxid oder im Wesentlichen aus Aluminium bestehen.
Selbstverständlich kann die Folie je nach geplanter Verwendung auch mehrere Zwischenschichten
aus unterschiedlichen Materialien aufweisen.
[0019] Gemäss einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Erfindung kann die Verpackung eine
weitere nach oben offene Schale umfassen, in welcher weiteres Packgut aufgenommen
ist und die derart in der Aussenhülle angeordnet ist, dass die Fensteröffnung wenigstens
teilweise über der offenen Oberseite der weiteren Schale angeordnet ist, sowie eine
weitere Folie, welche die offene Oberseite der weiteren Schale überdeckt und den direkten
Kontakt zwischen der Aussenhülle und dem weiteren Packgut verhindert. Die weitere
Folie ist mit einer weiteren Aufreisslinie versehen, die ein Aufreissen der weiteren
Folie im Bereich der Fensteröffnung ermöglicht, um bei geöffnetem Deckel einen Zugang
zum weiteren Packgut durch die Fensteröffnung hindurch zu schaffen. Die weitere Folie
ist wiederum als ein das weitere Packgut und die weitere Schale allseitig dicht umhüllender
weiterer Schlauchbeutel ausgebildet. Insgesamt sind somit in der formstabilen Aussenhülle
der Verpackung gemäss diesem Aspekt der Erfindung wenigstens zwei mit je einem Schlauchbeutel
umhüllte Schalen angeordnet, wobei die beiden Schlauchbeutel je unabhängig voneinander
aufgerissen werden können, um die Schalen zu öffnen.
[0020] Ein Verfahren zur Herstellung einer Verpackung gemäss der Erfindung zeichnet sich
dadurch aus, dass es die folgenden Verfahrensschritte aufweist:
a) Packgut in Form von Konfiserie-Waren wird in eine nach oben offene Schale eingefüllt;
b) in einer Folie wird eine Aufreisslinie ausgebildet;
c) die Folie wird nach Art eines Schlauchbeutels in das Packgut und die Schale allseitig
dicht umhüllender Funktion derart um das Packgut und die Schale gehüllt, dass die
Aufreisslinie ein Aufreissen der Folie über dem offenen Bereich der Schale ermöglicht;
d) die Schale mitsamt dem Packgut und der Folie wird in einer formstabilen Aussenhülle
angeordnet, die an ihrer Oberseite mit einer Fensteröffnung versehen ist und einen
nach oben schwenkbaren Deckel aufweist, der zum wahlweisen Öffnen und Verschliessen
der Fensteröffnung ausgebildet ist. Dabei wird die Schale derart in der Aussenhülle
angeordnet, dass die Fensteröffnung wenigstens teilweise über der offenen Oberseite
der Schale angeordnet ist und dass ein Aufreissen der Folie im Bereich der Fensteröffnung
ermöglicht wird, um bei geöffnetem Deckel einen Zugang zum Packgut durch die Fensteröffnung
hindurch zu schaffen.
[0021] Als Alternative zum oben beschriebenen Verfahren ist es auch möglich, den Schritt
c) vor dem Schritt b) durchzuführen. Es wird dann zunächst die Folie nach Art eines
Schlauchbeutels in das Packgut und die Schale allseitig dicht umhüllender Funktion
um das Packgut und die Schale gehüllt und anschliessend wird in der Folie eine Aufreisslinie
derart ausgebildet, dass die Aufreisslinie ein Aufreissen der Folie im offenen Bereich
der Schale ermöglicht.
[0022] Die Aufreisslinie kann aber auch bereits im Zuge der Folienherstellung, z.B. mittels
einer entsprechend modifizierten Folienherstellungsanlage, in der Folie ausgebildet
werden.
[0023] Vorzugsweise wird zur Ausbildung der Aufreisslinie in der Folie ein Teil des Folienmaterials
mittels Laserstrahlung entlang der gewünschten Aufreisslinie geschwächt. Das heisst,
die Aufreisslinie wird mittels Laserbearbeitung hergestellt. Dabei wird entlang der
gewünschten Aufreisslinie Folienmaterial verbrannt, geschmolzen und/oder sonstwie
geschwächt. Die Laserbearbeitung ermöglicht eine besonders kostengünstige und präzise
Anfertigung der Aufreisslinie.
[0024] Als Alternative und/oder in Ergänzung zur Laserbearbeitung sind jedoch auch andere
Herstellungsvarianten möglich, bei denen die Aufreisslinie mittels Stanzen, Schneiden
oder anderer geeigneten Verfahren hergestellt wird.
[0025] Eine Verpackungseinrichtung zur automatischen Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass sie Mittel umfasst zum Einfüllen von Packgut
in Form von Konfiserie-Waren in eine nach oben offene Schale, Mittel zum Ausbilden
einer Aufreisslinie in einer Folie, Mittel, um die Folie derart um das Packgut und
die Schale zu hüllen, dass die Folie das Packgut und die Schale nach Art eines Schlauchbeutels
allseitig dicht umhüllt, wobei die Aufreisslinie ein Aufreissen der Folie über dem
offenen Bereich der Schale ermöglicht, sowie Mittel zum Anordnen der Schale mitsamt
dem Packgut und der Folie in einer formstabilen Aussenhülle, die an ihrer Oberseite
mit einer Fensteröffnung versehen ist und einen nach oben schwenkbaren Deckel aufweist,
der zum wahlweisen Öffnen und Verschliessen der Fensteröffnung ausgebildet ist, wobei
die Schale derart in der Aussenhülle angeordnet wird, dass die Fensteröffnung wenigstens
teilweise über der offenen Oberseite der Schale angeordnet ist und dass ein Aufreissen
der Folie im Bereich der Fensteröffnung ermöglicht wird, um bei geöffnetem Deckel
einen Zugang zum Packgut durch die Fensteröffnung hindurch zu schaffen.
[0026] Vorzugsweise umfassen die Mittel zum Ausbilden der Aufreisslinie einen Laser. Dadurch
wird die Anfertigung der Aufreisslinie mittels Laserbearbeitung ermöglicht.
[0027] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0028] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Verpackung gemäss einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung in einer vereinfachten
perspektivischen Ansicht;
- Fig. 2
- die Verpackung aus Fig. 1 mit teilweise weggebrochener Aussenhülle in einer der Fig.
1 entsprechenden vereinfachten perspektivischen Ansicht.
[0029] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0030] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Verpackung dient für die lange haltbare Aufbewahrung
von Konfiserie-Waren wie Feingebäck, Pralinen und dergleichen. Sie umfasst eine formstabile
Aussenhülle 10, eine Schale (nicht dargestellt), in welcher die Konfiserie-Waren bzw.
das Packgut (nicht dargestellt) aufgenommen sind und eine die Schale mitsamt dem Packgut
umhüllende Folie 20.
[0031] Die formstabile Aussenhülle 10 ist aus Karton gefertigt und quaderförmig nach Art
einer Faltschachtel ausgebildet, wie sie zum Verpacken von Konfiserie-Waren bekannt
ist. Sie umfasst einen Boden, zwei Seitenwände, zwei Stirnwände, eine Oberseite und
einen Deckel 12. Der Boden, die beiden Seitenwände und die beiden Stirnwände sind
als vollständig geschlossene, rechteckige Flächen ausgebildet. Die Oberseite der Aussenhülle
besteht aus einer flachen, parallel zum Boden angeordneten Randleiste 14, welche rechtwinklig
an den oberen Rändern der Seiten- und Stirnwände angebracht ist und eine rechteckige
offene Teilfläche der Oberseite vollständig umschliesst. Die offene Teilfläche bildet
eine Fensteröffnung 16 in der Oberseite der Aussenhülle 10. An einer der beiden zwischen
einer Seitenwand und der Randleiste 14 definierten oberen Längskanten der Aussenhülle
10 ist der nach oben schwenkbarer flache Deckel 12 angelenkt, der zum wahlweisen Öffnen
und Verschliessen der Fensteröffnung 16 ausgebildet ist. In der Darstellung von Fig.
1 ist die formstabile Aussenhülle 10 mit teilweise geöffnetem Deckel 12 vollständig
dargestellt, während in der Darstellung von Fig. 2 ein Teil der Aussenhülle 10 weggebrochen
ist, um Einzelheiten der in der Aussenhülle 10 aufgenommenen Folie 20 erkenntlich
zu machen.
[0032] Die Schale, in welcher die Konfiserie-Waren aufgenommen sind, ist eine im Tiefziehverfahren
hergestellte, im Wesentlichen quaderförmige Kunststoffschale, wie sie für Blister-Verpackungen
für Konfiserie-Waren bekannt ist. Sie hat einen Boden, zwei Seitenwände und zwei Stirnwände.
Die Oberseite der Schale ist vollständig offen, so dass das Packgut in Form der Konfiserie-Waren
von oben in die Schale einfüllbar und nach oben aus der Schale entnehmbar ist. Die
Schale ist derart in der formstabilen Aussenhülle 10 angeordnet, dass die Fensteröffnung
16 der formstabilen Aussenhülle über der offenen Oberseite der Schale liegt.
[0033] Die Schale ist mitsamt den in ihr aufgenommenen Konfiserie-Waren vollständig in der
Folie 20 eingeschlossen bzw. von der Folie 20 umhüllt. Dadurch verhindert die Folie
20 zum Einen den direkten Kontakt zwischen den Konfiserie-Waren und der Aussenhülle
10 und stellt zum Anderen die Haltbarkeit der Konfiserie-Waren über eine lange Zeitdauer
sicher.
[0034] Die im Wesentlichen dampfdichte Folie 20 ist als Schlauchbeutel 20 ausgebildet, welcher
die Schale zusammen mit den in ihr aufgenommenen Konfiserie-Waren allseitig dicht
umhüllt. Der Schlauchbeutel 20 ist aus Folienmaterial gefertigt, das zunächst in Form
einer flachen Folienbahn vorliegt. Aufgrund der Fertigung aus flachem, bahnförmigem
Folienmaterial ist der Schlauchbeutel 20 mit zwei einander gegenüberliegendenden stirnseitigen
Quersiegelnähten 22 und einer Längssiegelnaht 24 versehen. Entlang dieser drei Siegelnähte
22, 24 sind jeweils zwei Randbereiche des ursprünglich flachen Folienmaterials miteinander
verschweisst, um die Schlauchbeutelform zu bilden.
[0035] Die Folie der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Verpackung hat einen zweischichtigen
Aufbau mit einer inneren, dem Packgut zugewandten Folienschicht und einer äusseren,
vom Packgut abgewandten Folienschicht. Die beiden Folienschichten sind in für Kunststofffolien
üblicher Art ganzflächig miteinander verbunden. Die innere Folienschicht besteht aus
PE und hat eine Dicke von ungefähr 8 µm. Die äussere Folienschicht besteht aus PET
und hat eine Dicke von ungefähr 12 µm.
[0036] In der äusseren Folienschicht ist eine Perforationslinie 26 ausgebildet. Sie ist
mittels Laserbearbeitung hergestellt worden. Die in der äusseren Folienschicht ausgebildete
Perforationslinie 26 dient als Aufreisslinie 26 für die gesamte zweischichtige Folie
20. Die innere Folienschicht ist im Wesentlichen frei von jeglichen Perforationen,
um eine gute Dichtheit der Gesamtfolie zu gewährleisten. In den Figuren 1 und 2 ist
die Aufreisslinie 26 in den unter der Randleiste 14 der Aussenhülle 10 verdeckten
Bereichen in unterbrochenen Linien dargestellt, während sie in denjenigen Bereichen,
wo die Aussenhülle 10 weggebrochen ist, in durchgezogenen Linien dargestellt ist.
[0037] Die Aufreisslinie 26 ist als einfache rechteckige Kurve ausgebildet, wobei die Länge
und Breite des durch die Aufreisslinie 26 definierten Rechtecks grösser sind, als
die Länge und Breite des durch die Fensteröffnung 16 definierten Rechtecks, jedoch
kleiner, als die Länge und Breite des durch den Aussenrand der Randleiste 14 (bzw.
durch die Oberseite der Aussenhülle 10) definierten Rechtecks.
[0038] Die Schale mitsamt den Konfiserie-Waren und der Folie 20 ist derart in der Aussenhülle
10 angeordnet, dass ein Aufreissen der Folie 20 im Bereich der Fensteröffnung 16 ermöglicht
wird, um bei geöffnetem Deckel 12 einen Zugang zum Packgut durch die Fensteröffnung
16 hindurch zu schaffen. Dabei ist die Folie 20 derart in der Aussenhülle 10 positioniert,
dass die Aufreisslinie 26 vollständig unter der Randleiste 14 der Aussenhülle 10 verdeckt
angeordnet ist, so dass nach einem Aufreissen der Folie 20 entlang der Aufreisslinie
26 der in der Aussenhülle 10 verbleibende Teil der Folie 20 nicht mehr von aussen
durch die Fensteröffnung 16 hindurch sichtbar ist.
[0039] Im Bereich einer Ecke der Fensteröffnung 16 ist eine Aufreisslasche 28 an der Folie
20 angebracht. Die Aufreisslasche 28 ermöglicht ein einfaches Aufreissen der Folie
20 von Hand.
[0040] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Verpackung wird durch eine automatische Verpackungseinrichtung
(nicht dargestellt) hergestellt. Zunächst werden die Konfiserie-Waren durch eine Fülleinrichtung
der Verpackungseinrichtung von oben in die Schale eingefüllt.
[0041] Parallel dazu wird durch eine Folienpräparationspartie der Verpackungseinrichtung
aus einer flachen Folienbahn, die aus einer 8 µm dicken PE-Schicht und einer 12 µm
PET-Schicht besteht, ein zur Herstellung des gewünschten Schlauchbeutels 20 geeignetes
Folienstück 20 vorbereitet. Mittels eines Lasers, der Teil der Präparationseinrichtung
ist, wird durch Laserbearbeitung eine der gewünschten Aufreisslinie 26 entsprechende
rechteckige Perforationslinie 26 in der PET-Schicht ausgebildet. Weiter wird durch
die Präparationseinrichtung in einem Eckbereich der rechteckigen Aufreisslinie 26
die Aufreisslasche 28 auf die PET-Schicht der Folie 20 aufgeklebt.
[0042] Anschliessend wird durch eine Umhüllungspartie der Verpackungseinrichtung das ausgeschnittene
und mit der Aufreisslinie 26 und der Aufreisslasche 28 versehene Folienstück 20 um
die Schale mitsamt den Konfiserie-Waren gehüllt und den Rändern entlang derart verschweisst
bzw. versiegelt, dass aus dem Folienstück 20 der Schlauchbeutel 20 gebildet wird,
welcher die Schale allseitig dicht umhüllt, wobei der Schlauchbeutel 20 mit zwei einander
gegenüberliegenden stirnseitigen Quersiegelnähten 22 und einer Längssiegelnaht 24
versehen ist und die Aufreisslinie 26 über dem offenen Bereich der Schale angeordnet
ist.
[0043] Danach wird die mit der Folie 20 umhüllte Schale von einer Einsetzpartie der Verpackungseinrichtung
in die formstabile Aussenhülle 10 eingesetzt. Die Schale wird derart in der Aussenhülle
10 angeordnet, dass die Fensteröffnung 16 wenigstens teilweise über der offenen Oberseite
der Schale angeordnet ist und dass ein Aufreissen der Folie 20 im Bereich der Fensteröffnung
16 ermöglicht wird, um bei geöffnetem Deckel 12 einen Zugang zum Packgut durch die
Fensteröffnung 16 hindurch zu schaffen.
[0044] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung eine Verpackung für Konfiserie-Waren
geschaffen wird, welche einfach herzustellen ist und eine gute Dichtheit, insbesondere
einen guten Feuchtigkeitsschutz für das Verpackungsgut, gewährleistet.
1. Verpackung für Konfiserie-Waren wie Feingebäck, Pralinen und dergleichen, mit einer
formstabilen Aussenhülle (10), die an ihrer Oberseite mit einer Fensteröffnung (16)
versehen ist und einen nach oben schwenkbaren Deckel (12) aufweist, der zum wahlweisen
Öffnen und Verschliessen der Fensteröffnung (16) ausgebildet ist, einer nach oben
offenen Schale, in welcher das Packgut aufgenommen ist und die derart in der Aussenhülle
(10) angeordnet ist, dass die Fensteröffnung (16) wenigstens teilweise über der offenen
Oberseite der Schale angeordnet ist, und einer die offene Oberseite der Schale überdeckenden
Folie (20), welche den direkten Kontakt zwischen der Aussenhülle (10) und dem Packgut
verhindert, wobei die Folie (20) mit einer Aufreisslinie (26) versehen ist, die ein
Aufreissen der Folie (20) im Bereich der Fensteröffnung (16) ermöglicht, um bei geöffnetem
Deckel (12) einen Zugang zum Packgut durch die Fensteröffnung (16) hindurch zu schaffen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (20) als ein das Packgut und die Schale allseitig dicht umhüllender Schlauchbeutel
(20) ausgebildet ist.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreisslinie (26) als einfache, geschlossene Kurve ausgebildet ist.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einem von der Aufreisslinie (26) umgebenen Bereich der Folie (20) eine Aufreisslasche
(28) angebracht ist.
4. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Ausbildung der Aufreisslinie (26) in der Folie (20) und eine Anordnung der Folie
(20) in der Aussenhülle (10) derart, dass die Aufreisslinie (26) vollständig in einem
von der Aussenhülle (10) verdeckten Bereich entlang der Fensteröffnung (16) angeordnet
ist, so dass nach einem Aufreissen der Folie (20) entlang der Aufreisslinie (26) der
in der Aussenhülle (10) verbleibende Teil der Folie (20) nicht mehr von aussen durch die Fensteröffnung (16) hindurch sichtbar ist.
5. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauchbeutel (20) mit zwei einander gegenüberliegendenden stirnseitigen Quersiegelnähten
(22) versehen ist.
6. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (20) einen mehrschichtigen Aufbau hat mit wenigstens einer inneren, dem
Packgut zugewandten Folienschicht und einer äusseren, vom Packgut abgewandten Folienschicht,
wobei die Aufreisslinie (26) im Wesentlichen als Perforationslinie in lediglich einer
der beiden Folienschichten ausgebildet ist.
7. Verpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreisslinie (26) als Perforationslinie in der äusseren Folienschicht ausgebildet
ist.
8. Verpackung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Folienschicht, in welcher die Aufreisslinie (26) als Perforationslinie ausgebildet
ist, aus einem ersten Material und die andere Folienschicht aus einem zweiten Material
gefertigt sind, wobei das erste und das zweite Material derart ausgewählt sind, dass
das erste Material Laserstrahlung stärker absorbiert als das zweite Material.
9. Verpackung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie weiter zwischen der inneren Folienschicht und der äusseren Folienschicht
eine Folienzwischenschicht aufweist, die aus einem Material gefertigt ist, das Laserstrahlung
wenigstens teilweise reflektiert.
10. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine weitere nach oben offene Schale umfasst, in welcher weiteres Packgut aufgenommen
ist und die derart in der Aussenhülle angeordnet ist, dass die Fensteröffnung wenigstens
teilweise über der offenen Oberseite der weiteren Schale angeordnet ist, sowie eine
weitere Folie, welche die offene Oberseite der weiteren Schale überdeckt und den direkten
Kontakt zwischen der Aussenhülle und dem weiteren Packgut verhindert, wobei die weitere
Folie mit einer weiteren Aufreisslinie versehen ist, die ein Aufreissen der weiteren
Folie im Bereich der Fensteröffnung ermöglicht, um bei geöffnetem Deckel einen Zugang
zum weiteren Packgut durch die Fensteröffnung hindurch zu schaffen, wobei die weitere
Folie als ein das weitere Packgut und die weitere Schale allseitig dicht umhüllender
weiterer Schlauchbeutel ausgebildet ist.
11. Verfahren zur Herstellung einer Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass es die Schritte aufweist:
a) Packgut in Form von Konfiserie-Waren in eine nach oben offene Schale einzufüllen;
b) in einer Folie (20) eine Aufreisslinie (26) auszubilden;
c) die Folie (20) nach Art eines Schlauchbeutels (20) in das Packgut und die Schale
allseitig dicht umhüllender Funktion derart um das Packgut und die Schale zu hüllen,
dass die Aufreisslinie (26) ein Aufreissen der Folie (20) über dem offenen Bereich
der Schale ermöglicht;
d) die Schale mitsamt dem Packgut und der Folie (20) in einer formstabilen Aussenhülle
(10) anzuordnen, die an ihrer Oberseite mit einer Fensteröffnung (16) versehen ist
und einen nach oben schwenkbaren Deckel (12) aufweist, der zum wahlweisen Öffnen und
Verschliessen der Fensteröffnung (16) ausgebildet ist, wobei die Schale derart in
der Aussenhülle (10) angeordnet wird, dass die Fensteröffnung (16) wenigstens teilweise
über der offenen Oberseite der Schale angeordnet ist und dass ein Aufreissen der Folie
(20) im Bereich der Fensteröffnung (16) ermöglicht wird, um bei geöffnetem Deckel
(12) einen Zugang zum Packgut durch die Fensteröffnung (16) hindurch zu schaffen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung der Aufreisslinie (26) in der Folie (20) ein Teil des Folienmaterials
mittels Laserstrahlung entlang der gewünschten Aufreisslinie (26) geschwächt wird.
13. Verpackungseinrichtung zur automatischen Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie Mittel umfasst zum Einfüllen von Packgut in Form von Konfiserie-Waren in eine
nach oben offene Schale, Mittel zum Ausbilden einer Aufreisslinie (26) in einer Folie
(20), Mittel zum Umhüllen der Folie (20) um das Packgut und die Schale derart, dass
die Folie (20) das Packgut und die Schale nach Art eines Schlauchbeutels (20) allseitig
dicht umhüllt, wobei die Aufreisslinie (26) ein Aufreissen der Folie (20) über dem
offenen Bereich der Schale ermöglicht, sowie Mittel zum Anordnen der Schale mitsamt
dem Packgut und der Folie (20) in einer formstabilen Aussenhülle (10), die an ihrer
Oberseite mit einer Fensteröffnung (16) versehen ist und einen nach oben schwenkbaren
Deckel (12) aufweist, der zum wahlweisen Öffnen und Verschliessen der Fensteröffnung
(16) ausgebildet ist, wobei die Schale derart in der Aussenhülle (10) angeordnet wird,
dass die Fensteröffnung (16) wenigstens teilweise über der offenen Oberseite der Schale
angeordnet ist und dass ein Aufreissen der Folie (20) im Bereich der Fensteröffnung
(16) ermöglicht wird, um bei geöffnetem Deckel (12) einen Zugang zum Packgut durch
die Fensteröffnung (16) hindurch zu schaffen.
14. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Ausbilden der Aufreisslinie (26) einen Laser umfassen.