[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für ein Haushaltsgerät, insbesondere für schwere
Haushaltsgroßgeräte, wobei die Verpackung eine seitliche Anlagefläche zum Schutz des
Haushaltsgeräts gegen seitliche Belastungen aufweist.
[0002] Bei der herkömmlichen Verpackung eines Haushaltsgerätes wird zunächst ein wannenförmiger
Karton für den Boden vorgesehen, in den Styropor oder Wellpapppolster zur Dämpfung
vertikaler Belastungen eingelegt werden. Darauf wird das Haushaltsgerät gesetzt und
entweder werden seitlich Styropor-Eckpolster in die untere Wanne eingeschoben oder
ein viereckiger, umlaufender Karton über das Haushaltsgerät gezogen. Dadurch ist das
Haushaltsgerät gegen seitliche Belastungen geschützt. Schließlich wird ein wannenförmiger
Deckkarton aufgesetzt, wobei zwischen dem Deckkarton und dem Haushaltsgerät wiederum
Styropor oder Wellkartonpolster vorgesehen werden, wenn diese Funktionen nicht bereits
durch die Eckpolster gewährleistet sind. Im Falle der Styropor-Eckpolster wird die
Verpackung mittels einer Schrumpfkunststofffolie eingeschlossen und zusammengehalten.
Im Falle eines seitlich umlaufenden Kartons werden Spannbänder zum Verschließen der
Verpackung vorgesehen. Bei Transportbewegungen der Haushaltsgeräte in Großlagern oder
zum Be- und Entladen von Lastkraftwagen werden mehrere Haushaltsgeräte nebeneinander
gestellt (beispielsweise drei), teilweise in zwei Reihen hintereinander und von einem
Stapler mit seitlichen Klemmbacken geklemmt, angehoben und transportiert. Um bei Erschütterungen
während des Transports mit dem Stapler zu verhindern, daß die mittleren Geräte herausrutschen
können, muß der vom Stapler seitlich auf die Haushaltsgeräte ausgeübte Druck sehr
hoch sein. Dies hat besonders bei schweren Haushaltsgeräten, wie Waschmaschinen, zur
Folge, daß die Verpackung sehr stabil ausgeführt sein muß, die Verpackung teilweise
noch mit zusätzlichen Verstärkungsstreben zu verstärken ist und weiterhin das Seitengehäuse
des Haushaltsgerätes sehr großen Belastungen standhalten muß.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Verpackung für ein Haushaltsgerät vorzusehen,
das einen sicheren Transport mehrerer nebeneinander angeordneter Haushaltsgeräte unter
Minimierung der Kosten der Verpackung und/oder des Haushaltsgerätegehäuses ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Gemäß Anspruch 1 wird eine Verpackung für ein Haushaltsgerät mit einer seitlichen
Anlagefläche vorgesehen. Die Verpackung ist besonders für schwere und sperrige Haushaltsgeräte
geeignet, wie beispielsweise Waschmaschinen, Geschirrspülmaschinen, Mikrowellen, Gefriertruhen
oder dergleichen. Die Verwendung der Verpackung ist jedoch nicht nur auf Haushaltsgeräte
beschränkt. Auch die Verwendung bei Möbelstücken, Kopiergeräten, Elektronikgeräten
und dergleichen ist ohne weiteres möglich. Eine seitliche Anlagefläche bedeutet hier,
daß das Verpackungspolster ganzflächig oder in Teilbereichen an der Seite eine Fläche
aufweist, die ein seitliches Stapeln mehrerer Haushaltsgeräte zuläßt, wobei ein seitlicher
Schutz des Haushaltsgerätes gegen Belastungen von außen oder innen gewährleistet ist.
[0006] Dadurch, daß an der seitlichen Anlagefläche eine Vielzahl von Vorsprüngen und/oder
Vertiefungen angeordnet ist, die zumindest abschnittsweise ein vertikales Profil ausbilden,
entsteht zwischen zwei nebeneinander stehenden Haushaltsgeräten mit jeweils einer
gegenüberliegenden, seitlichen Anlagefläche nicht nur ein Reibschluß in vertikale
Richtung, sondern zusätzlich ein Formschluß, so daß eine wesentlich höhere Scherkraft
in vertikale Richtung aufgebracht werden muß, um die Haushaltsgeräte gegeneinander
zu verschieben. Durch das aus der Vielzahl von Vorsprüngen und/oder Vertiefungen ausgebildete
Profil entsteht zwischen zwei seitlichen, aufeinander liegenden Anlageflächen eine
gegenseitige Eingriffwirkung, die ein Gleiten effektiv verhindert. Folglich wird ein
vertikales Herausrutschen eines zwischen anderen, verpackten Haushaltsgeräten geklemmten
Haushaltsgerätes schon bei wesentlich geringeren Klemmkräften erreicht. Somit werden
an die Stabilität der Verpackung und/oder des Gehäuses des Haushaltsgerä-. tes gegenüber
seitlichen Belastungen wesentlich geringere Anforderungen gestellt und diese können
günstiger, z.B. dünnwandiger hergestellt werden.
[0007] Ganz besonders vorteilhaft sind die Vorsprünge und/oder Vertiefungen horizontal verlaufend
ausgebildet, so daß die Formschlußwirkung gegenüber einem Versatz in vertikale Richtung
besonders groß ist.
[0008] Sind bei einem vertikalen Querschnitt an der seitlichen Anlagefläche zumindest abschnittsweise
wellen- oder sägezahnartige Profilierungen ausgebildet, so stehen zwei seitliche,
aufeinander liegende Anlageflächen besonders effektiv im gegenseitigen Eingriff.
[0009] Beim seitlichen Greifen der nebeneinander stehenden Haushaltsgeräte durch den Stapler
ist nicht in jedem Fall gewährleistet, daß die Haushaltsgeräte auf gleicher Ebene
stehen oder nicht gekippt sind, so daß sich bei gegenüberstehenden Anlageflächen zunächst
z.B. Wellenberge und Täler gegenüber stehen können. Ist der vertikale Abstand zwischen
den Vorsprüngen und/oder Vertiefungen nicht zu groß gewählt, beispielsweise ein Abstand
von 2 cm, so genügt bereits eine kleine Vertikalverschiebung zweier nebeneinander
stehender Haushaltsgeräte beim Transport, um die Eingriffswirkung bzw. den Formschluß
wiederherzustellen. Bei einem Abstand von 2 cm genügt ein Versatz von 1 cm der Anlageflächen
gegeneinander, falls ursprünglich die Berge von Vorsprüngen aufeinander zu liegen
kamen.
[0010] Bei geringer Profilhöhe bzw. -tiefe ist einerseits das Profil gegenüber Beschädigung
oder Belastung weniger empfindlich und andererseits ist das seitliche Spiel beschränkt,
sollten einmal bei nebeneinander stehenden Haushaltsgeräten die Profile nicht im Eingriff
stehen und dieser erst durch ein Verrutschen eines mittleren Haushaltsgerätes erreicht
werden.
[0011] Wird .Styropor als Verpackungspolster verwendet bzw. im Bereich der seitlichen Anlageflächen
Styropor verwendet, so kann dieses besonders günstig mit jeder beliebigen vorgegebenen
Form ausgebildet werden. Ein ggf. notwendiger zusätzlicher Materialbedarf zur Ausbildung
von Vorsprüngen ist gegenüber den herkömmlichen Eckpolstern vernachlässigbar, während
durch die verringerte Klemmkraft des Staplers zusätzliche Verstrebungen entfallen
können.
[0012] Ist das verwendete Material für die seitliche Anlagefläche ein Wellpappenkarton mit
einer außenliegenden Wellenbahn, so sind die Vorsprünge und/oder Vertiefungen besonders
kostengünstig auf herkömmliche Weise herstellbar und das Material einfach zu entsorgen.
[0013] Gemäß Anspruch 9 wird eine Paarung der linken/rechten und/oder vorderen/hinteren
Profile vorgesehen. Dadurch greift bei nebeneinander stehenden, verpackten Haushaltsgeräten
z.B. das Profil an der rechten seitlichen Außenfläche exakt in das Profil an der linken
seitlichen Anlagefläche des rechts daneben stehenden Haushaltsgerätes. Damit wird
beim Ergreifen von eben stehenden, vertikal ausgerichteten Haushaltsgeräten durch
den Stapler unmittelbar der Formschluß zwischen den seitlichen Anlageflächen herbeigeführt.
[0014] Anhand von Zeichnungen werden Ausführungsformen der Erfindung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Anordnung von verpackten Großgeräten zum Transport,
- Fig. 2A
- ein verpacktes Großgerät mit Styropor-Eckpolstern,
- Fig. 2B
- einen vertikalen Teilquerschnitt durch ein Eckpolster,
- Fig. 3A
- ein in Wellpappe verpacktes Großgerät und
- Fig. 3B
- eine vertikale Teilquerschnittsansicht der seitlichen Wellpappe.
[0015] Fig. 1 zeigt schematisch eine Anordnung von Haushaltsgroßgeräten in ihren Verpackungen
1a, hier z.B. Waschmaschinen 1, während des Transports durch einen Stapler (nicht
dargestellt), der mittels seitlicher Klemmbacken 2 die Verpackungen 1a wie durch die
Pfeile angedeutet seitlich klemmt, anhebt und transportiert. Beispielhaft stehen hier
drei Waschmaschinen 1 seitlich nebeneinander und insgesamt sechs Waschmaschinen in
Zweierreihen hintereinander. Die Klemmkraft F durch die Klemmbacken 2 muß genügend
groß sein, um ein Herausrutschen der mittleren Verpackung 1a während des Transports
auch bei Erschütterungen zu gewährleisten. Das vertikale Herausrutschen der mittleren
Verpackung 1a bzw. Waschmaschine 1 ist durch den vertikalen Pfeil nach unten angedeutet.
Wie in den Ausführungsformen zu Fig. 2 und 3 näher erläutert, wird an den seitlichen
Anlageflächen zwischen den Waschmaschinen ein Außenprofil vorgesehen, das ein vertikales
Gleiten der seitlichen Anlageflächen zwischen den Waschmaschinen 1 hemmt, so daß die
Klemmkraft F deutlich reduziert werden kann. Bei reduzierter Klemmkraft F können sowohl
die Verpackung als auch das Gehäuse der Waschmaschine für eine geringere Stabilität
ausgelegt sein, was zu einer Materialersparnis führt.
[0016] Fig. 2A zeigt eine Draufsicht auf eine verpackte Waschmaschine 1 bei abgenommener,
oberer Verpackungsabdeckung. Die Ecken der Waschmaschine 1 werden durch Styropor-Eckpolster
20 geschützt, die an der Oberseite erweitert sind, so daß die Unterseite der Erweiterungen
der Styropor-Eckpolster 20 auf der Oberseite der Waschmaschine 1 zu liegen kommt.
Die Styropor-Eckpolster 20 erstrecken sich vertikal über die Höhe der Waschmaschine
und sind am unteren Ende in einen wannenförmigen Karton als Bodenplatte der Verpackung
1a eingesteckt. Zum Schutz der Waschmaschine gegen Verschmutzung und zum Zusammenhalten
der Eckpolster 20 ist die Verpackung 1a am Außenumfang in eine Schrumpffolie 21 eingeschweißt.
An den Seitenflächen der Eckpolster 20 sind horizontal verlaufende Wellenprofile 22
ausgebildet. Der Bereich der Profile ist durch die Pfeile L für die linke Seite und
die Pfeile R für die rechte Seite angedeutet. Bei einer weiteren, hier nicht dargestellten
Ausgestaltung können auch die hinteren und vorderen Seiten (H), (V) ein entsprechendes
Seitenprofil aufweisen.
[0017] Fig. 2B zeigt eine Teilquerschnittsansicht eines links oder rechts liegenden Bereichs
des Eckpolsters 20. An der Außenseite des Eckpolsters 20 ist das Wellenprofil 22 ausgebildet.
Im Falle eines Styropor-Eckpolsters wird dieses gleich beim Spritzen des Styropors
miterzeugt. Die Wellenhöhe h liegt hier vorzugsweise im Bereich von etwa 2 mm und
die Wellenperiode p beträgt vorzugsweise ungefähr 2 cm. Die Wellenhöhe h ist ausreichend
gewählt, so daß auch nach dem Ummanteln der Eckpolster 20 mit der Schrumpffolie 21
an der Außenseite der Schrumpffolie 21 das Profil 22 ausgebildet wird. Die abgerundete
Form des Wellenprofils ist im Vergleich zu spitzkantigen Profilen weniger empfindlich
gegen Beschädigungen und durch die Teilelastizität des Styropors wird die ursprüngliche
Form nach Ausüben eines Drucks wiederhergestellt. Sollten bei zwei aneinander liegenden
Seitenflächen mit jeweils einem solchen Profil zwei Wellenberge aufeinander zu liegen
kommen, so führt eine beginnende vertikale Verschiebung schon nach einer kurzen Bewegung
(wie dargestellt beispielsweise nach 1 cm) zum Eingriff eines Wellenbergs in ein Wellental,
so daß die Vertikalbewegung durch Formschluß der aneinanderliegenden Seitenflächen
gestoppt wird.
[0018] Fig. 3A zeigt die Draufsicht auf eine verpackte Waschmaschine 1 bei abgenommener
Oberseitenverpackung, bei der zwischen einem umlaufenden Wellpappenkarton 30 und den
Ecken der Waschmaschine Eckpolster 31 aus Pappe eingeschoben sind. Die äußerste Bahn
der seitlich umlaufenden Wellpappe 30 ist eine Außenwellenbahn 32, die im vertikalen
Teilquerschnittsprofil von Fig. 3B dargestellt ist. Die Wellenberge bzw. Täler der
Außenwellenbahn 32 verlaufen bei der seitlich umlaufenden Wellpappe 30 horizontal,
während sich im vertikalen Schnitt die dargestellte Wellenform ergibt. Bei einer weiteren,
hier nicht dargestellten Ausführungsform kann der horizontale Verlauf der Wellentäler
bzw. -berge ebenfalls wellenförmig ausgebildet sein, oder die Außenwellenbahn 32 ist
nur in Teilbereichen, in denen die Verpackung 1a gegenseitig zur Anlage kommen, aufgeklebt.
Es kann weiterhin vorgesehen sein, daß nur die linken und rechten Seiten der Wellpappe
30 mit der Außenwellenbahn 32 belegt sind, so daß die vorderen und hinteren Außenseiten
der Wellpappe 30 beispielsweise mit Werbeschriften und Gerätedaten bedruckt werden
können.
[0019] Die Außenwellenbahn 32 ist wie in Fig. 3B dargestellt auf eine erste Deckbahn 33
der Wellpappe 30 aufgeklebt. Auf deren Rückseite ist eine Innenwellenbahn 34 aufgeklebt,
deren Wellenform sich in horizontale Richtung (senkrecht zur Zeichenebene von Fig.
3B) erstreckt bzw. deren Wellenhöhen und Wellentäler vertikal verlaufen. Innenseitig,
zur Waschmaschine 1 hin ist auf der Innenwellenbahn 34 noch eine zweite Deckbahn .35
aufgeklebt.
[0020] Das Anbringen einer Außenwellenbahn 32 ist besonders für leichtere Geräte vorzusehen,
wie brauner Ware, bei der üblicherweise die Außenseiten aus Karton sind.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1a:
- verpackte Waschmaschine
- 1:
- Waschmaschine
- 2:
- Klemmbacke
- 20:
- Eckpolster
- 21:
- Schrumpffolie
- 22:
- Profil
- 30:
- Wellpappe
- 31:
- Eckpolster
- 32:
- Außenwellenbahn
- 33:
- erste Deckbahn
- 34:
- Innenwellenbahn
- 35:
- zweite Deckbahn
1. Verpackung, insbesondere Seiten- und Eckpolster, für ein Haushaltsgerät mit einer
seitlichen Anlagefläche (L, R, H, V), gekennzeichnet durch eine Vielzahl von an der seitlichen Anlagefläche (L, R, H, V) angeordneten Vorsprüngen
und/oder Vertiefungen, die zumindest abschnittsweise ein vertikales Profil (22, 32)
ausbilden.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge und/oder Vertiefungen horizontalverlaufend ausgebildet sind.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge und/oder Vertiefungen zumindest abschnittsweise ein vertikal verlaufendes
Wellen- oder Sägezahnprofil (22, 32) ausbilden.
4. Verpackung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge und/oder Vertiefungen in einem vertikalen Abstand (p) von 0,5 bis
10 cm, vorzugsweise von 2 cm, angeordnet sind.
5. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilhöhe (h) oder Profiltiefe 1 bis 10 mm beträgt, vorzugsweise 2 mm.
6. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge und/oder Vertiefungen aus einem zumindest teilweise elastisch deformierbaren
Material ausgebildet sind.
7. Verpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Material Styropor ist.
8. Verpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Material eine außenliegende Wellenbahn (32) ist.
9. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die linke Seitenfläche (L) ein Profil (22, 32) aufweist, das gepaart zu einem Profil
an der rechten Seitenfläche (R) ausgebildet ist, und/oder die hintere Seitenfläche
(H) ein Profil aufweist, das gepaart zu einem Profil an der vorderen Seitenfläche
(V) ausgebildet ist.