(19)
(11) EP 1 387 037 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG
veröffentlicht nach Art. 158 Abs. 3 EPÜ

(43) Veröffentlichungstag:
04.02.2004  Patentblatt  2004/06

(21) Anmeldenummer: 02708860.8

(22) Anmeldetag:  15.02.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E21B 43/112
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/RU2002/000052
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2002/084074 (24.10.2002 Gazette  2002/43)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
RO

(30) Priorität: 11.04.2001 RU 2001109546

(71) Anmelder: Kuzmin, Pavel
Krasnodar, 350911 (RU)

(72) Erfinder:
  • KUZMIN, Pavel
    Krasnodar, 350911 (RU)
  • SIEDIN, Vladimir
    Krasnodar, 350015 (RU)

(74) Vertreter: Jeck, Anton, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt, Klingengasse 2
71665 Vaihingen/Enz
71665 Vaihingen/Enz (DE)

   


(54) HYDROMECHANISCHER BOHRLOCHPERFORATOR


(57) Die Erfindung ist im Bereich der Erdöl- und Erdgasgewinnung beim Bohren, Betreiben und Reparieren von Bohrlöchern von Erdöl- und Erdgasquellen, sowie zur Erzeugung von Längsschlitzen in Bohrlochwandungen, insbesondere in Zementgestein und Berggestein, gewerblich anwendbar. Sie erlaubt die Herstellung einer konstruktionsmäßig einfachen, funktionssicheren Vorrichtung zur hydromechanischen Erzeugung von Schlitzen in Bohrlochwandungen.
Die Vorrichtung weist ein Gehäuse, ein ausfahrbares Schneidwerkzeug in Form einer Walze, sowie einen von zwei abnehmbaren Begrenzungsplatten seitlich begrenzten, abnehmbaren schräg zur Längsachse der Vorrichtung verlaufenden Keil auf, der beim Betrieb der Walze mit seiner der Walze abgewandten Seite gegen die Bohrlochwandung drückt und in der Bohrlochverkleidung gleitet, wobei die Enden der Achse der Walze beidseitig in in Seitenplatten angeordnete Führungsnuten angeordnet sind, welche den abnehmbaren Keil, die Kolbenstange und die Walze verbindende Profilplatten und die Walze beidseitig umfassen.
Darüber hinaus ist die Vorrichtung mit einem Hohlstabfilter (mit Querbohrungen versehenes Rohr) versehen, welches in zwei gegeneinander abgedichteten Hydraulikzylindern angeordnet ist. Der Hohlstabfilter (mit Querbohrungen versehenes Rohr) ist Bereich des unteren Hydraulikzylinders mit einer federbelasteten Kolbenstange verbunden, welche einen zentralen entlang der Längsachse der Vorrichtung und mindestens einen parallel zur Längsachse der Vorrichtung versetzt angeordneten Hydraulikkanal aufweist, und über die Profilplatten und die Walzenachse mit der Walze verbunden ist, die mit den abnehmbaren, die Keilnut begrenzenden Platten verbunden ist. An der Kolbenstange ist ein Hydromonitor (Wasserwerfer, Düse) angeordnet und der obere Hydraulikzylinder ist mit einem Kugelventilsitz versehen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von Perforationsschlitzen, insbesondere von Längsnuten, in die Wandungen von Bohrlöchern, insbesondere in Bohrlochverkleidungen, sowie in Bohrlöcher in Zementstein und in Berggestein, sowie die Verwendung einer solchen Vorrichtung bei der Erzeugung und dem Betrieb von Bohrlöchern, insbesondere Bohrlöcher von Quellbohrungen, wie beispielsweise Erdöl- oder Erdgasquellen.

[0002] Aus der RU 2039229 C1 ist eine "Vorrichtung für die spaltenartige Perforierung von Bohrlochverkleidungen" bekannt, die ein Gehäuse mit einem ausfahrbaren Schneidwerkzeug, welches als Walze mit einer oder mehreren Schneidscheiben ausgeführt ist, sowie einem mit der Achse der Walze verbundenen, federbelasteten, verschiebbaren Ausleger. Gegenüber der Walze sind Stützrollen angeordnet. Darüber hinaus verfügt die Vorrichtung über einen Hydraulikzylinder, dessen Kolben federbelastet und mit dem federbelasteten Ausleger verbunden ist wobei auf dem Ausleger ein Hydromonitoraufsatz (Wasserwerfer, Düse) angeordnet ist, der eine hydraulische Verbindung zwischen dem über Rohre mit an der Oberfläche aufgestellten Pumpen oder einem Kompressoren verbundenen Innenraum der säulenförmigen Vorrichtung und dem Bohrloch erzeugt.
Der Hydromonitoraufsatz (Wasserwerfer, Düse) ist auf den Arbeitsbereich der am Außenumfang der Walze gerichtet, das Gehäuse der Gegenwalze ist mit einer Nut zur Aufnahme der Walzenachse ausgestattet.

[0003] Der Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht vor allem in der mangelnden Funktionssicherheit aufgrund eines schnellen Verschleißes der Perforationswerkzeuge und in ihrem komplizierten Austausch. So erfolgt beim Auf- und Abwärtsbewegen der säulenförmigen Perforations-Vorrichtung, welche eine mehrere Tonnen starke Belastung ertragen muss, ein sehr starker Verschleiß, der zu einer Zerstörung der verschiebbaren Teile und der Achse mit der daran angeordneten Walze zur Folge haben kann. Zum Austausch der Achse und der verschiebbaren Teile ist eine komplette Demontage der Vorrichtung erforderlich.

[0004] Die gemeinsamen Merkmale der bekannten und der angemeldeten Vorrichtung sind das Gehäuse mit dem ausfahrbaren Schneidwerkzeug, welches als Walze mit einer Schneidscheibe ausgeführt ist, ein Hydraulikzylinder, dessen Kolben federbelastet ist, einem Hydromonitoraufsatz (Wasserwerfer, Düse), der über an der säulenartigen Vorrichtung angeordnete Rohrleitungen mit an der Oberfläche aufgestellten Pumpen und Kompressoren in Verbindung steht. Der Hydromonitoraufsatz (Wasserwerfer, Düse) ist auf den Arbeitsbereich am Außenumfang der Walze gerichtet.

[0005] In der RU 2151858 ist eine "Vorrichtung für die spaltenartige Perforierung von verkleideten Bohrlöchern" beschrieben, die ein Gehäuse mit einem ausfahrbaren Schneidwerkzeug, das als Walze ausgeführt ist, einen federbelasteten Ausleger, einem an dem Ausleger um eine Achse beweglich angeordneten Teil, einen Hydromonitoraufsatz (Wasserwerfer, Düse), Stützrollen und ein Axiallager aufweist, welches zwischen dem beweglichen Teil und dem Ausleger angeordnet ist und den beweglichen Teil mit dem Ausleger gelenkig verbindet. Im Gehäuse der Vorrichtung ist eine schräg zu der Längsachse der Vorrichtung verlaufende Keilnut angeordnet, welche beidseitig von abnehmbaren Platten begrenzt wird, und mit an der Achse der Walze, zwischen zu dem beweglichen Teil gehörenden Backen frei sitzend angeordneten Gleitstücken zusammen wirkt. Die Walzenachse ist abgestuft ausgeführt, wobei die Achse an ihren Enden einen kleineren Durchmesser aufweist, die wiederum in seitlich an dem Gehäuse angeordneten, parallel zu der Keilnut verlaufenden Nuten geführt sind.

[0006] Der Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht in der komplizierten Fertigung der Schneidbaueinheit und im komplizierten Aufbau, im begrenzten Einsatzbereich der Vorrichtung (nur bei großen Durchmessern der Bohrlochverkleidungen), im komplizierten Austausch von verschlissenen Bauteilen, dem sehr hohen Druck im Hohlraum der Schneidvorrichtung sowie in der schwierigen Rohraufhängung beim Betrieb der Walze.

[0007] Die gemeinsamen Merkmale der bekannten und der angemeldeten Vorrichtung sind: das Gehäuse, das ausfahrbare Schneidwerkzeug in Form einer Walze, der Hydromonitoraufsatz, die schräg zur Längsachse der Vorrichtung angeordnete Keilnut mit die Keilnut seitlich begrenzenden, abnehmbaren Platten, wobei die Walzenachse abgestuft ausgeführt ist, an ihren Enden einen kleinen Durchmesser aufweist, und in seitlich an dem Gehäuse angeordneten, parallel zu der Keilnut verlaufenden Nuten geführt ist.

[0008] Die technische Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer bedienungsfreundlichen, einfach aufgebauten und zuverlässigen Vorrichtung mit einem breiten Einsatzbereich.

[0009] Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zur hydromechanischen Erzeugung von Schlitzen in Bohrlochwandungen gelöst, welche ein Gehäuse, ein ausfahrbares Schneidwerkzeug in Form einer Walze, einen Hydromonitoraufsatz sowie einen schräg zur Längsachse der Vorrichtung angeordneten, von abnehmbaren Begrenzungsplatten seitlich begrenzten Keil aufweist, wobei die Achse der Walze abgestuft ausgeführt ist und an ihren Enden einen kleinen Durchmesser aufweist, und in parallel zu der durch die Begrenzungsplatten und den Keil gebildete Keilnut verlaufenden Führungsnuten geführt ist.

[0010] Neu an der Vorrichtung ist, dass sie mit einem Hohlstabfilter (mit Querbohrungen versehenes, entlang der Längsachse der Vorrichtung angeordnetes Rohr) versehen ist, welches (koaxial) in zwei gegeneinander abgedichteten Hydraulikzylindern untergebracht ist, wobei der untere Hydraulikzylinder mit einer federbelasteten Kolbenstange verbunden ist, welche einen zentralen, entlang der Längsachse der Vorrichtung verlaufenden Spülkanal als Haupt- und einen parallel zur Längsachse der Vorrichtung versetzt verlaufenden Neben-Hydraulikkanal aufweist, und über zwei Profilplatten mit der Walze verbunden ist, welche die beidseitig des Keils angeordneten, abnehmbaren Begrenzungsplatten (stirnseitig) berühren, wobei der Keil abnehmbar und beim Betrieb der Walze gegenüber der Bohrlochwandung gleitend angeordnet ist, wobei die Enden der Walzenachse in in den Seitenplatten angeordneten Führungsnuten geführt sind, und die Seitenplatten die Walze und die beiderseits der Walze angeordneten Profilplatten umfassen, außerdem ist die Vorrichtung mit einem Scherzirkulationsventil (Kugelventilsitz) versehen und ein Hydraulikmonitor (Wasserwerfer, Düse) ist an der Kolbenstange angeordnet und mit dem Neben-Hydraulikkanal verbunden.

[0011] Die Analyse der Patentschriften, wissenschaftlichen und technischen Literatur lässt keine ähnliche, mit den wesentlichen technischen Merkmalen übereinstimmende technische Lösung erkennen, woraus sich sowohl Neuheit als auch erfinderische Tätigkeit schlussfolgern lässt.

[0012] In der Figur 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in ihrer Ausgangsstellung, in Figur 2 im Querschnitt A-A dargestellt.

[0013] Die Vorrichtung weist ein Gehäuse auf, welches aus vier Teilen zusammengesetzt ist: Pos. 1, 2, 3, 4.

[0014] In Figur 1 ist der obere Hydraulikzylinder 1 zu erkennen, in dem der mit der Feder 5 federbelastete Hohlstabfilter (mit Querbohrungen versehenes Rohr) 6 mit dem Kolben 7 angeordnet ist, der obere Hydraulikzylinder 1 ist mit dem unteren Hydraulikzylinder 2 verbunden, der mit dem Mediumteiler (Diaphragma) 8 versehen ist und die Feder 5 abstützt, die am Hohlstabfilter (mit Querbohrungen versehenes Rohr) 6 im obere Hydraulikzylinder 1 liegt und der den oberen und unteren Hydraulikzylinder sowie den Hohlstabfilter (mit Querbohrungen versehenes Rohr) 6 gegeneinander abdichtet. Das untere Ende des Hohlstabfilters (mit Querbohrungen versehenes Rohr) 6 ist mit der Kolbenstange 9 über die Befestigung 10 verbunden, in der ein Sitz für ein Kugelventil angeordnet ist, welcher oberhalb eines in der Kolbenstange 9 angeordneten, zentralen Spülkanals 11 angeordnet ist.
Der obere Teil der Kolbenstange 9 (Kolben) weist einen kreisrunden Querschnitt und eine Vorrichtung zur Befestigung des unteren Endes der Feder 12 auf. Das obere Ende der Feder 5 wird an der Vorrichtung 13 befestigt, welche im oberen Teil des Hydraulikzylinders 2 unter dem Mediumteiler (Diaphragma) 8 liegt. In der Kolbenstange 9 sind zwei Hydraulikkanäle angeordnet: ein eine Ablassöffnung 12 aufweisende zentraler Spülkanal 11 und ein Nebenkanal 14, an dessen unterem Ende ein Hydromonitoraufsatz 15, insbesondere ein Wasserwerfer oder eine Düse, angeordnet ist. Am unteren Ende der Kolbenstange 9 ist eine Bohrung für eine Achse 17 angeordnet, an der beidseitig der Kolbenstange 9 jeweils eine Profilplatte 19 angeordnet ist, welche mit einer quer zur Längsachse der Vorrichtung angeordneten Walzenachse 20 verbunden sind und über diese und über zwei abnehmbaren Seitenplatten 25 mit einer schräg zur Längsachse der Vorrichtung verlaufenden Keilnut 26 in Kontakt stehen, welche am Unterteil 18 des Gehäuses 3 angeordnet ist. Im Gehäuse 3 ist ein Spalt zur Aufnahme der Walze 23 ausgebildet. Die den kleineren Durchmesser aufweisenden Enden der Walzenachse 20 sind in den parallel zur Richtung der abnehmbaren Keilnut 26 verlaufenden Führungsnuten 24 geführt, wobei zwischen Walze 23 und Seitenplatten die Profilplatten 19 angeordnet sind. Das Gehäuse 3 ist mit einer Befestigungsmutter 28 und einer Unterlegscheibe 27 für ein schnelles Lösen und Austauschen der Schneidbaueinheit von der Vorrichtung versehen. Im oberen Teil der Vorrichtung ist ein Kugelventilsitz 29 angeordnet, dessen Gehäuse 4 mit dem oberen Hydraulikzylinder 1 verbunden ist, wobei der Kugelventilsitz 29 mit Scherstiften gehalten wird, die in einer Befestigung 30 angeordnet sind. Das Gehäuse 4 des Kugelventilsitzes 29 ist ein Gewindeübergangsstück, welches für die Aufnahme von durch das Bohrloch zu der Vorrichtung geführten Bohr- bzw. Pumpen- und Kompressorenrohren (PKR) dient.

Die Vorrichtung arbeitet wie folgt:



[0015] Am PKR-Strang wird die Vorrichtung zur Perforationsstelle gesenkt. Nach der Positionierung der Vorrichtung im Bohrloch erfolgt zunächst eine Spülung der Vorrichtung und des Bohrlochs im Bereich der Vorrichtung, um Zunder, und mechanischen Teilchen, insbesondere Sediment und Ablagerungen von Gesteinsbrocken, die bei den geophysikalischen Arbeiten, insbesondere beim Vorantreiben des Bohrlochs und bei den gegebenenfalls erforderlichen Arbeiten zur Anpassung des Bohrlochs um die Vorrichtung einzuführen, in das Bohrloch und in die Hohlräume und Rohrleitungen der Vorrichtung gelangt sind, zu entfernen. Anschließend wird eine Kugel mit einem kleinen Durchmesser durch den PKR-Strang in die Vorrichtung hinabgesenkt, die nach dem Durchgang durch die PKR-Aufhängung, durch den Kugelventilsitz 29 und durch das Hohlstabfilter (mit Querbohrungen versehenes Rohr) 6 in den Kugelventilsitz an der Befestigungsaufnahme 10 des Hohlstabfilters (mit Querbohrungen versehenes Rohr) 6 fällt und den zentraler Spülkanal 11 in der Kolbenstange 9 überdeckt.

[0016] Danach wird der Betriebsdruck in der PKR aufgebaut. Der Überdruck in der Flüssigkeit wirkt auf den Kolben 7 und gleichzeitig über die Bohrungen im Hohlstabfilter (mit Querbohrungen versehenes Rohr) 6 auf den Hohlraum im Gehäuse 2. Dadurch wird der Kolben 7 und die Kolbenstange 9 vorwärts bewegt bei gleichzeitigem Ausdehnen der Feder 12 und Zusammendrücken der Feder 5. Die Kolbenstange 9 drückt bei der Vorwärtsbewegung in Richtung der Längsachse der Vorrichtung über die Achse 17 auf die zwischen den Profilplatten 19 angeordnete Walze 23 und lenkt diese aufgrund der beidseitigen Lagerung der Enden der Walzenachse 20 in den parallel zu der Keilnut 26 und schräg zur Längsachse der Vorrichtung verlaufenden Führungsnuten 24 der Seitenplatten 21 aus. Die Profilplatten 19, zwischen denen die Walze 23 frei angeordnet ist, wirken mit den abnehmbaren Begrenzungsplatten 25 der Keilnut 26 zusammen und drücken die Walze 23 bis zum Anschlag mit der Bohrlochwandung ab, wobei sich die Keilnut mit ihrer der Walze abgewandten Rückseite 18 an der gegenüberliegenden Bohrlochwandung abstützt. Durch den stufenweisen Druckaufbau im PKR-Strang und der damit verbundenen Vorrichtung von 10-20-40-60-80 (bar) wird die auf die Bohrlochwandung wirkende Kraft der Walze erhöht. Das Auswalzen eines Spalts in der Bohrlochwandung erfolgt durch die wechselweise Auf- und Abwärts-Verschiebung der unter Druck stehenden Vorrichtung über die Spaltlänge. Der Spalt wird in der Bohrlochwandung auf Grund der Plastizität (Überschreitung der maximalen Druckbeanspruchung) des Materials der Bohrlochwandung gebildet, das von der Walze ausgewalzt wird. Nach der Auswalzung des Spalts in der Bohrlochwandung wird der Druck in der Vorrichtung weiter erhöht, so dass aus dem Hydromonitoraufsatz (Wasserwerfer, Düse) 15 ein Flüssigkeitsstrahl austritt. Der Flüssigkeitsstrahl tritt aus dem Hydromonitoraufsatz (Wasserwerfer, Düse) 15 mit hoher Geschwindigkeit aus und zerstört mit seinem Druck den Zementstein und das Berggestein hinter der Bohrlochwandung und spült eine Kaverne über die gesamte Spaltlänge aus. Dabei bleibt der Abstand zwischen dem Hydromonitoraufsatz (Wasserwerfer, Düse) 15 und der Walzenachse 20 konstant. Nach dem Ausspülen der Kaverne wird der Druck in der Vorrichtung bis auf Umgebungsdruck abgebaut.

[0017] Durch die Rückstellkraft der Federn 5 und 12 wird die Kolbenstange 9 ins Gehäuse 2 eingezogen und bringt die gesamte Schneidbaueinheit in die Ausgangsstellung zurück.
Danach wird durch den PKR-Strang eine zweite Kugel mit einem größeren Durchmesser zu der Vorrichtung hinabgelassen, die den Kugelventilsitz 29 verschließt. Durch einen erneuten Druckaufbau im PKR-Strang werden durch den Druck der Kugel auf den Kugelventilsitz 29 die in der Befestigung 30 angeordneten Scherstifte abgeschert, die zur Befestigung des Kugelventilsitz 29 in Richtung Längsachse der Vorrichtung dienen, so dass nach dem Abscheren der Kugelventilsitz 29 nach unten fällt und eine Spülvorrichtung im Gehäuse freigibt.
Anschließend wird das Bohrloch in Betrieb genommen oder leer gepumpt, oder die Vorrichtung wird daraus geborgen.

[0018] Der technisch-wirtschaftliche Vorteil besteht in Folgendem:

1. Durch die abnehmbare und auseinandersetzbare Schneidbaueinheit sind die Einzelteile einfacher herstellbar und einfacher austauschbar.

2. Durch die Ausführung des abnehmbaren Keils mit einer großen Kontaktfläche gegenüber der Bohrlochwandung auf seiner der Walze abgewandten Seite kann der Großteil der beim Betrieb der Walze auftretenden Reaktionskräfte abgeleitet werden, so dass der Strang der Vorrichtung selbst bei teilweise fehlendem Zementstein hinter dem Keil nicht durchgebogen wird, wodurch eine hohe Zuverlässigkeit beim Betrieb gewährleistet wird.

3. Durch die Mehrfachverwendung der Bauteile der Vorrichtung wird ein einfacher Aufbau, eine hohe Sicherheit und eine einfache Herstellbarkeit der Vorrichtung gewährleistet.

4. Durch den einfachen Aufbau der Vorrichtung und die Mehrfachverwendung der Bauteile wird der Einsatzbereich der Vorrichtung erweitert, d.h. sie kann für die Schlitzbildung in den Wandungen von Bohrlöchern mit unterschiedlichen Durchmessern eingesetzt werden.

5. Die Ausstattung der Vorrichtung mit einem Scherzirkulationsventil ermöglicht ihr Heben aus dem Bohrloch mit einer dem Werkzeuggewicht entsprechenden, normaler Geschwindigkeit, wodurch die Verfahrensgerechtheit bei der Reparatur und im Betrieb der Vorrichtung erhöht wird.



[0019] Die Vorrichtung wurde bei der Erschließung neuer Quellen erprobt. Der Einsatz der Vorrichtung reduziert die Kosten bei der Inbetriebnahme von Bohrlöchern.

Informationsquellen



[0020] 

1. Urheberschein der UdSSR Nr. 1337513, Kl. E21 B43/114

2. Patentschrift RU 2161697, Kl. E21 B43/114

3. Urheberschein der UdSSR Nr. 2039220, Kl. E21B43/114

4. Patentschrift RU 2151858, Kl. E21 B43/114


Benutzte technische Begriffe



[0021] 
  • Keilnut = Keil, Nut entsteht durch die abnehmbaren Begrenzungsplatten 25
  • Seitenplatten 21 am Gehäuse
  • Seitenplatten 25 begrenzen die Keilnut -> Begrenzungsplatten
  • Rohrhohlraum = Innenbereich in der Sonde, der von Rohren, Zylindern etc gebildet ist. -> Rohrleitung, PKR.
  • Hydromonitor stellt Verbindung zwischen «Rohrhohlraum» und Bohrloch her.
  • Mediumteiler = Dichtung, Dichtring, Ding im Pneumatikzylinder, an dem die Kolbenstange befestigt ist, Diaphragma
  • Sonde -> gefutterte Sonde -> casing string -> Bohrstrang Verrohrung = Bohrloch
  • Perforator = Schlitzvorrichtung, Vorrichtung zum Schlitzen von Bohrlöchern, Bohrlochschlitzvorrichtung, Schlitzer / Schlitzerzeuger, Aufschneider, Jack the Ripper, Massenmörder -> Vorrichtung für einen Massenmörder -> Kettensäge!
  • Quetschscheibe = Walze mit Schneidscheibe = Walzscheibe
  • Hohler Stockfilter = Hohlstabfilter = durch Querbohrungen kann Sediment nicht durchströmen.
  • Hydromonitor = Wasserwerfer, Wasserkanone, Wasserdüse
  • Scherzirkulationsventil = Vereitlerventil
  • Bohrlochverkleidung = Bohrlochwandung
  • Profilplatte (19) /= Seitenplatte (21) /= Begrenzungsplatte (25)
  • Keilnut = Keil



Ansprüche

1. Vorrichtung zur hydromechanischen Erzeugung von Schlitzen in Bohrlochwandungen, mit einem Gehäuse, einem ausfahrbaren Schneidwerkzeug in Form einer Walze, einem Hydromonitoraufsatz (Wasserwerfer, Düse), einem schräg zur Längsachse der Vorrichtung angeordneten Keil, beidseitig des Keils angeordnete abnehmbaren Begrenzungsplatten (25) sowie einer abgestuften Walzenachse (20), welche an ihren Enden in einer parallel zu dem Keil verlaufenden Führungsnut (24) (gleitend) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Vorrichtung ein Hohlstabfilter (6, mit Querbohrungen versehenes Rohr) angeordnet ist, das in zwei gegeneinander abgedichteten Hydraulikzylindern (1, 2) untergebracht ist, wobei der untere Hydraulikzylinder (2) eine federbelastete Kolbenstange (9) aufweist, welches einen zentralen Spülkanal (11) und einen Nebenkanal (14) aufweist und mit der Walze (23) über zwei Profilplatten (19) verbunden ist, welche stirnseitig seitlich an dem Keil angeordneten Begrenzungsplatten (25) berühren, wobei der Keil lösbar an dem Gehäuse angeordnet ist und während des Betriebs der Walze (23) diese gegenüber der Bohrlochwandung gleitend abstützt und die Enden der Walzenachse (20) beidseitig in zwei die Walze (23), die Profilplatten (19) und den Keil (18) umfassenden Seitenplatten (21) angeordneten Führungsnuten (24) geführt sind.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Vorrichtung ein Kugelventilsitz (29) angeordnet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hydromonitoraufsatz (15) an der Kolbenstange (9) angeordnet und mit dem in der Kolbenstange (9) angeordneten Nebenkanal (14) verbunden ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht