[0001] Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Antrieb für einen Verbraucher, insbesondere
für einen Hydrozylinder gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der US 6,379,119 ist ein hydraulischer Antrieb für einen Hubzylinder bekannt.
Ein bodenseitiger Zylinderraum des Hubzylinders wird über eine konstante Pumpe mit
drehzahlvariablem Elektromotor mit Druckmittel aus einem Tank versorgt. Ein kolbenstangenseitiger
Ringraum der Hubzylinders ist mit einem Hydrospeicher verbunden. Der in Hubrichtung
(Ausfahren des Zylinders) wirksame Druck wird somit durch die Konstantpumpe und der
in Gegenrichtung wirksame Druck durch den Druck im Hydrospeicher bestimmt. Zum Einfahren
des Hydrozylinders wird über die Steuerung der Konstantpumpe die Drehrichtung umgekehrt,
so dass Druckmittel aus dem Zylinderraum in den Tank strömt wird und der Zylinder
durch den Druck im Hydrospeicher bzw. Ringraum und die Gewichtskraft der Last einfährt.
[0003] Bei Umkehr der Drehzahl arbeitet somit die Konstantpumpe als Motor und der Elektromotor
als Generator, so dass die gewonnene Leistung ins Netz zurückgespeist werden kann.
[0004] Das Befüllen des Hydrospeichers erfolgt über ein Schaltventil, das im normalen Betrieb
des Hubzylinders in einer Sperrstellung ist und in einer Ruhephase des oder der an
die Konstantpumpe angeschlossenen Verbraucher in eine Durchgangsstellung gebracht
wird, so dass der Hydrospeicher über die Konstantpumpe aufgeladen werden kann.
[0005] Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass zum einen der vorrichtungstechnische Aufwand
zum Befüllen des Hydrospeichers relativ hoch ist und dass zum anderen der Hydrospeicher
nur in den Ruhephasen aufgeladen werden kann, so dass der Druck im Hydrospeicher während
des Betriebs der Anlage unter einem vorbestimmten Grenzwert absinken und somit die
Funktion des Hubzylinders nicht mehr in der vorbestimmten Weise gewährleistet ist.
[0006] In der DE 196 31 804 A1 ist ein hydraulischer Antrieb für einen Hubzylinder eines
Aufzugs offenbart, der als dieser als Plungerzylinder ausgeführt ist. Zum Anheben
einer Last wird der Zylinderraum über eine Konstantpumpe mit Druckmittel beaufschlagt,
die von einem drehzahlvariablen Antrieb angetrieben ist. Um eine Druckpulsation bei
niedriger Drehzahl der Pumpe und eine Verbesserung der Pumpenschmierung zu ermöglichen,
ist eine sich zwischen dem Druckanschluß der Pumpe und dem Hydrozylinder erstreckende
Druckleitung über eine verstellbare Drossel mit dem Tank verbunden. Über diese Drossel
wird bei geringen Drehzahlen ein Druckmittelstrom zum Tank abgezweigt, so dass die
Pumpe mit höherer Drehzahl laufen muß, als dies ohne geöffnete Drossel der Fall wäre.
Durch diese Erhöhung der Drehzahl ist eine gleichmäßig Druckmittelversorgung des Verbrauchers
und Schmierung der Konstantpumpe gewährleistet. Zum Absenken der Last wird die Drehrichtung
der Konstantpumpe umgekehrt, so dass diese als Motor und der angeschlossene Elektromotor
als Generator arbeitet.
[0007] Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass aufgrund der Verwendung eines einfach wirkenden
Zylinders die Einfahrbewegung des Zylinders im wesentlichen durch die wirksame Last
und Drehzahl der als Motor wirkenden Konstantpumpe bestimmt ist, da in Absenkrichtung
- nicht wie beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel - kein Druck wirkt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen hydraulischen Antrieb für einen von
einer Pumpanordnung und einem Hydrospeicher mit Druck beaufschlagten Verbraucher derart
weiterzubilden, dass der Druck im Hydrospeicher mit geringem vorrichtungstechnischem
Aufwand konstant gehalten werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen hydraulischen Antrieb mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0010] Erfindungsgemäß hat der hydraulische Antrieb eine Bypassleitung, über die eine von
der Pumpanordnung zum Verbraucher führende Druckleitung und eine vom Hydrospeicher
zum Verbraucher führende Speicherleitung miteinander verbunden sind. In dieser Bypassleitung
ist ein Stromventil oder ein Druckminderventil vorgesehen, über das zum Befüllen des
Hydrospeichers Druckmittel von der Druckleitung in die Speicherleitung strömen kann,
so dass gewährleistet ist, dass der Hydrospeicher auch während des Betriebes der Verbraucher
aufgeladen werden kann.
[0011] Das Stromregelventil kann eine - vorzugsweise einstellbare - Drossel oder ein Stromregelventil
sein.
[0012] Der Verbraucher ist vorzugsweise als Hydrozylinder ausgeführt. Die Pumpanordnung
ist über eine Druckleitung an einen bodenseitigen Zylinderraum und der Hydrospeicher
über die Speicherleitung an einen kolbenstangenseitigen Ringraum angeschlossen ist.
[0013] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Bypassleitung über ein Druckbegrenzungsventil
mit einem Tank verbunden, so dass der maximale Speicherdruck durch den am Druckbegrenzungsventil
eingestellten Wert begrenzt ist. Ein weiterer Vorteil dieser erfindungsgemäßen Variante
besteht darin, dass durch das über das Stromregelventil und das auf einen niedrigen
Wert eingestellte Druckbegrenzungsventil oder über das Druckminderventil abströmende
Druckmittel die Pumpendrehzahl erhöht werden muss und somit die Druckpulsation verringert
wird.
[0014] Um beispielsweise beim Einfahren des Zylinders ein Entleeren des Hydrospeichers über
die Bypassleitung zu verhindern, kann in dieser ein in Richtung zur Speicherleitung
öffnendes Rückschlagventil vorgesehen werden.
[0015] Prinzipiell kann diese Bypassleitung auch in den Kolben des Zylinders integriert
werden.
[0016] Dem Verbraucher, vorzugsweise dem Zylinder wird bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel
ein Wegmesssensor zugeordnet, über den die Hubposition des Kolbens erfaßt wird und
eine entsprechende Ansteuerung der Pumpanordnung und ggfs. der Drosseleinrichtung
erfolgt.
[0017] Zur Absicherung des Hydrospeichers kann diesem ein Sicherheitsventil vorgeschaltet
werden.
[0018] Ein weiteres Problem bei den gattungsgemäßen hydraulischen Antrieben besteht darin,
dass zum schnellen Ausfahren des Zylinders eine vergleichsweise große Pumpe erforderlich
ist. Bei Druckaufbau im Hydrozylinder wird an dieser großen Pumpe ein großes Rückstellmoment
erzeugt, so dass der drehzahlvariable Antrieb so ausgelegt werden muß, dass er das
entsprechende Drehmoment aufbringen kann. Derartige starke Elektromotoren sind sehr
teuer und beanspruchen ein erhebliches Bauvolumen. Desweiteren sind die Verluste bei
derart starken Elektromotoren relativ groß, so dass man bestrebt ist, möglichst kleine
Motoren einzusetzen. Um diesen gegensätzlichen Anforderungen (schnelle Ausfahrbewegung
- starker Elektromotor, große Pumpe; kompakte, billige Bauweise und geringe Verlustleistung
- kleiner Motor) zu genügen, kann bei dem hydraulischen Antrieb eine Pumpanordnung
verwendet werden, die zwei miteinander gekoppelte Pumpen mit unterschiedlichen Hubvolumina
hat. Im Hochdruckbereich wirkt nur die kleinere Pumpe, so dass die Verluste verringert
und ein vergleichsweise kleiner drehzahlvariabler Antrieb einsetzbar ist. Zum schnellen
Ausfahren und zum Druckaufbau wirken beide Pumpen parallel.
[0019] Dies wird bei einer vorteilhaften Variante durch eine Ventilanordnung erreicht, über
die bei geringem Verbraucherdruck beide Pumpen mit den Verbraucher verbunden sind
und bei Erreichen eines Schwelldruckes die Pumpe mit dem größeren Hubvolumen auf drucklosen
Umlauf oder dergleichen geschaltet wird, so dass nur noch die kleinere Pumpe wirksam
ist.
[0020] Die Verwendung von Pumpanordnungen mit zwei unterschiedlich großen Pumpen ist per
se bereits aus der DE 35 24 790 A1 und der DE 197 15 157 A1 bekannt. Bei der erstgenannten
Lösung ist die kleinere Pumpe jedoch alleine zur Versorgung eines Hochdruckverbrauchers
vorgesehen, während beide Pumpen gemeinsam einen anderen, mit geringerem Druck arbeitenden
Verbraucher versorgen. Bei der in der DE 197 15 157 A1 offenbarten Lösung ist eine
der Pumpen eine Verstellpumpe, so dass ein entsprechend hoher vorrichtungstechnischer
Aufwand erforderlich ist. Keine der beiden vorgenannten Lösungen offenbart die Verwendung
von zwei unterschiedlich großen Konstantpumpen in Verbindung mit einem drehzahlvariablen
Antrieb.
[0021] Für die Pumpen der Pumpanordnung werden vorzugsweise Innenzahnradpumpen verwendet.
[0022] Der erfindungsgemäße hydraulische Antrieb läßt sich besonders vorteilhaft für einen
Biegezylinder einer Biegepresse einsetzen.
[0023] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert.
[0024] Die einzige Figur zeigt ein Schaltschema eines erfindungsgemäßen hydraulischen Antriebs
für eine Biegepresse.
[0025] Eine Biegepresse 1 hat einen doppeltwirkend ausgeführten Biegezylinder 2, über den
ein auf einem Maschinenbett aufgespanntes Werkstück 4 mit der zum Biegen erforderlichen
Kraft beaufschlagbar ist. Dem Biegezylinder 2 ist ein als offener Kreislauf ausgeführter
hydraulischer Antrieb mit einer Pumpanordnung 6 und einem Hydrospeicher 8 zugeordnet.
Mittels der Pumpanordnung 6 kann Druckmittel aus einem Tank T angesaugt und über eine
Druckleitung 10 in einen bodenseitigen Zylinderraum 12 des Biegezylinders 2 gefördert
werden. Der Hydrospeicher 8 ist über eine Speicherleitung 14 mit einem kolbenstangenseitigen
Ringraum 16 des Biegezylinders 2 verbunden. Die Pumpanordnung 6 hat einen drehzahlvariablen
Antrieb 18, so dass zum Ausfahren des Biegezylinders 2 zum Werkstück 4 hin Druckmittel
aus dem Tank T über die Pumpanordnung 6, die Druckleitung 10 in den Zylinderraum 12
gefördert wird. Diesem in Ausfahrrichtung wirksamen Druck wirkt der dem Druck im Hydrospeicher
8 entsprechende Druck im Ringraum 16 entgegen. Zum Einfahren des Biegezylinders 2
wird die Drehrichtung der Pumpanordnung 6 über den drehzahlvariablen Antrieb 18 umgekehrt,
so dass Druckmittel aus dem Zylinderraum 12 über die Pumpanordnung 6 zum Tank abströmt.
Der Druck im Hydrospeicher 8 wirkt dann in Einfahrrichtung, so dass der Kolben des
Biegezylinders 2 eingefahren wird. Bei diesem Einfahren wirkt die Pumpanordnung 6
als Motor, so dass entsprechend der Antrieb 18, beispielsweise ein Asynchronmotor,
als Generator wirkt.
[0026] Die Hubposition des Biegezylinders 2 wird über einen Wegmesssensor 20 erfaßt, so
dass in Abhängigkeit von dessen Signal die Ansteuerung des Antriebs 18 erfolgen kann.
[0027] Die vorbeschriebenen Bauelemente sind im Prinzip auch bei den Lösungen vorhanden,
die in der Beschreibungseinleitung beschrieben sind.
[0028] Eine Besonderheit der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass bei dem in der
Figur dargestellten Ausführungsbeispiel die Speicherleitung 14 und die Druckleitung
10 über eine Bypassleitung 22 miteinander verbunden sind. In dieser Bypassleitung
ist eine verstellbare Drosseleinrichtung 24 angeordnet. Die Bypassleitung 22 ist desweiteren
über ein Druckbegrenzungsventil 26 mit dem Tank T verbunden. Über das Druckbegrenzungsventil
26 wird der Druck im Hydrospeicher 8 auf einen vorbestimmten, vergleichsweise geringen
Grenzwert eingestellt. In der Bypassleitung 22 ist desweiteren noch ein Rückschlagventil
28 vorgesehen, das in Richtung zur Speicherleitung 14 öffnet. Dieses Rückschlagventil
28 verhindert, dass beim Einfahren des Biegezylinders 2 Druckmittel vom Ringraum 16
bzw. vom Hydrospeicher 8 in die Druckleitung 10 einströmt und somit der Hydrospeicher
8 entladen wird - in diesem Fall würde der Biegezylinder 2 stehen bleiben bzw. dessen
Rückstellbewegung verlangsamt.
[0029] Anstelle der Drosseleinrichtung 24 kann in der Bypassleitung 22 auch ein Stromregelventil
(nicht gezeigt) vorgesehen werden, über das der der Speicherleitung 14 zufließende
Druckmittelvolumenstrom unabhängig von der Druckdifferenz in der Druckleitung 10 und
in der Speicherleitung 14 ist.
[0030] Eine weitere Alternativlösung kann bei bestimmten Anwendungen darin bestehen, die
Drosseleinrichtung 24 und ggf. das Druckbegrenzungsventil 26 durch ein Druckminderventil
zu ersetzen. Durch dieses Ventil wird der Druck in der Speicherleitung 14 (Sekundärdruck)
konstant gehalten, wobei das Ventil bei steigendem Druck in der Speicherleitung zunehmend
schließt und schließlich nur noch Leckageverluste in der Speicherleitung ausgleicht.
[0031] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist dem Hydrospeicher 8 ein Sicherheitsventil
30 vorgeschaltet. Durch geeignete Einstellung des Öffnungsquerschnitts der Drosseleinrichtung
22 kann auch im Betrieb der Biegepresse ein Druckmittelstrom zum Aufladen des Hydrospeichers
8 von der Druckleitung 10 abgezweigt werden, so dass sichergestellt ist, dass dieser
stets auf den vorbestimmten Grenzwert aufgeladen ist. Da das Druckbegrenzungsventil
26 bei Erreichen dieses Grenzwerts öffnet und somit ein geringer Druckmittelstrom
über die Bypassleitung 22 zum Tank T hin entsteht, muß die Pumpanordnung 6 mit etwas
höherer Drehzahl betrieben werden, als dies bei den erfindungsgemäßen Lösungen ohne
Bypassleitung der Fall ist. Durch diese Drehzahlerhöhung wird eine Druckpulsation
der Pumpe verringert, so dass eine gleichmäßige Ausfahrbewegung des Biegezylinders
2 gewährleistet ist.
[0032] Eine weitere Besonderheit des in der Figur dargestellten hydraulischen Antrieb besteht
darin, dass die Pumpanordnung 6 aus zwei miteinander gekoppelten Pumpen besteht, die
jeweils als Konstantpumpe ausgeführt sind. Die in der Figur linke Pumpe, im folgenden
kleine Pumpe 30 genannt, ist mit einem vergleichsweise geringen Hubvolumen ausgeführt,
während die andere, große Pumpe 32 mit einem vergleichsweise großem Hubvolumen ausgeführt
ist. Beide Pumpen 30, 32 sind miteinander gekoppelt und werden von dem drehzahlvariablen
Antrieb 18 angetrieben. Der Druckanschluß der kleinen Pumpe 30 ist über eine Hochdruckpumpenleitung
34 mit der Druckleitung 10 verbunden. In dieser Hochdruckpumpenleitung 34 ist ein
Pumpen-Druckbegrenzungsventil 36 angeordnet, dass bei Überschreiten eines Maximaldrucks
in der Hochdruckpumpenleitung 34 eine Verbindung zum Tank T hin aufsteuert, so dass
der von der kleinen Pumpe 30 gelieferte Druck auf diesen Maximalwert begrenzt ist.
Von der Hochdruckpumpenleitung 34 zweigt desweiteren eine Nachsaugleitung 38 ab, in
der eine in Richtung zum Tank T hin schliessende Rückschlagventil 40 angeordnet ist.
[0033] Die große Pumpe 32 ist über eine Niederdruckpumpenleitung 42 und ein Schaltventil
44 mit der Druckleitung 10 verbunden. Dieses Schaltventil 44 öffnet in seiner federvorgespannten
Grundposition die Verbindung zwischen der Niederdruckpumpenleitung 42 und der Druckleitung
10. Eine entgegen der Kraft einer Feder 46 wirkende Steuerfläche des Schaltventils
44 wird über eine Steuerleitung 48 mit dem Druck in der Druckleitung 10 beaufschlagt.
Bei Ansteigen des Drucks in der Druckleitung 10 auf einen vorbestimmten Schwellwert,
wird das Schaltventil 44 in eine Schaltposition umgeschaltet, in der die Niederdruckpumpenleitung
42 mit dem Tank T verbunden ist - die große Pumpe 32 ist dann auch drucklosen Umlauf
geschaltet. Ähnlich wie bei der kleinen Pumpe 30 wird der Druck der großen Pumpe 32
über ein weiteres Pumpen-Druckbegrenzungsventil 50 auf einen Maximalwert begrenzt.
Von der Niederdruckpumpenleitung 42 zweigt eine weitere Nachsaugleitung 52 mit Rückschlagventil
54 ab.
[0034] Zu Beginn der Ausfahrbewegung des Biegezylinders 2 werden beide Pumpen 30, 32 vom
drehzahlvariablen Antrieb 18 angetrieben. Das Schaltventil 44 befindet sich in seiner
Grundposition, so dass die Druckmittelströme beider Pumpen 30, 32 addiert und über
die Druckleitung 10 in den Zylinderraum 12 gefördert werden. Der Biegezylinder 2 fährt
mit vergleichweise hoher Geschwindigkeit aus und im Zylinderraum 12 baut sich ein
entsprechender Druck auf. Bei Erreichen des Schwelldrucks in der Druckleitung 10 wird
das Schaltventil 44 in seine zweite Schaltposition umgeschaltet, so dass die Niederdruckpumpenleitung
42 mit dem Tank T verbunden ist. Ab diesem Schwelldruck fördert nur noch die kleine
Pumpe 30 Druckmittel zum Biegezylinder 2. D.h., zum Halten der Hubposition des Biegezylinders
2 und zum Aufbau der Maximaldrücke wird lediglich die kleinere Pumpe 30 verwendet,
so dass das bei derart hohen Drücken, auf die Pumpe wirkende Rückstellmoment vergleichsweise
gering ist und entsprechend der Antrieb 18 mit geringerem Drehmoment ausgelegt werden
kann.
[0035] Die Anmelderin behält sich vor, die beiden von einem drehzahlvariablen Antrieb angetriebenen
Pumpen mit unterschiedlichen Hubvoluminas zum Gegenstand einer Teilanmeldung zu machen.
[0036] Beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Bypassleitung 22 mit der dazugehörigen
Ventilanordnung als eigenständiges Bauelement ausgeführt. Prinzipiell ist es auch
möglich diese Bypassleitugng 22 in den Hydrozylinder 2 zu integrieren. Dabei kann
die Bypassleitung 22 beispielsweise den Kolben durchsetzen, so dass durch diese Bypassleitung
mit der integrierten Drossel (24) der Zylinderraum (12) und der Ringraum (16) verbunden
sind.
[0037] Offenbart ist ein hydraulischer Antrieb für einen Verbraucher, vorzugsweise für einen
doppeltwirkenden Zylinder, dessen einer Druckraum über eine Pumpanordnung mit drehzahlvariablen
Antrieb mit Druckmittel versorgbar ist, während ein in Gegenrichtung wirksamer Druckraum
mit dem Druck eines Hydrospeichers beaufschlagt ist. Zum Aufladen des Hydrospeichers
kann Druckmittel über eine Bypassleitung und ein Stromventil oder ein Druckminderventil
von dem von der Pumpanordnung geförderten Druckmittelstrom abgezweigt werden, so dass
ein Aufladen auch während des Betriebs des oder der Verbraucher möglich ist. Die Anmeldung
offenbart desweiteren eine Pumpanordnung, bei der zwei Pumpen mit unterschiedlichen
Hubvolumina von einem gemeinsamen drehzahlvariablen Antrieb angetrieben werden, wobei
bei hohen Drücken am Verbraucher nur noch die Pumpe mit geringerem Hubvolumen wirksam
ist, so dass der Antrieb mit vergleichsweise kleinem Drehmoment ausgelegt werden kann.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Biegepresse
- 2
- Biegezylinder
- 4
- Werkstück
- 6
- Pumpanordnung
- 8
- Hydrospeicher
- 10
- Druckleitung
- 12
- Zylinderraum
- 14
- Speicherleitung
- 16
- Ringraum
- 18
- Antrieb
- 20
- Wegmesssensor
- 22
- Bypassleitung
- 24
- Drosseleinrichtung
- 26
- Druckbegrenzungsventil
- 28
- Rückschlagventil
- 30
- kleine Pumpe
- 32
- große Pumpe
- 34
- Hochdruckpumpenleitung
- 36
- Pumpen-Druckbegrenzungsventil
- 38
- Nachsaugleitung
- 40
- Rückschlagventil
- 42
- Niederdruckpumpenleitung
- 44
- Schaltventil
- 46
- Feder
- 48
- Steuerleitung
- 50
- weiteres Pumpen-Druckbegrenzungsventil
- 52
- weitere Nachsaugleitung
- 54
- Rückschlagventil
1. Hydraulischer Antrieb für einen Verbraucher (2) mit zwei entgegengesetzt wirkenden
Druckräumen (12, 16) von denen einer über eine Druckleitung (10) und eine Pumpanordnung
(16) mit drehzahlvariablem Antrieb (18) und der andere über eine Speicherleitung (14)
und einen Hydrospeicher (8) mit Druckmittel versorgbar ist, gekennzeichnet durch eine die Druckleitung (10) mit der Speicherleitung (14) verbindende Bypassleitung
(22), in der ein Stromventil (24) oder ein Druckminderventil angeordnet ist.
2. Hydraulischer Antrieb nach Patentanspruch 1, wobei das Stromventil eine - vorzugsweise
verstellbare - Drossel (24) oder ein Stromregelventil ist.
3. Hydraulischer Antrieb nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei der Verbraucher ein Zylinder
(2) mit einem bodenseitigen Zylinderraum (12) und einen kolbenstangenseitigen Ringraum
(16) ist.
4. Hydraulischer Antrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei in der
Bypassleitung (22) ein Druckbegrenzungsventil (26) zur Begrenzung des Speicherdrucks
angeordnet ist.
5. Hydraulischer Antrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei in der
Bypassleitung (22) eine in Richtung zur Speicherleitung (14) öffnendes Rückschlagventil
(28) vorgesehen ist.
6. Hydraulischer Antrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei dem Hydrospeicher
(8) ein Sicherheitsventil (30) vorgeschaltet ist.
7. Hydraulischer Antrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche 3 bis 6, wobei
dem Zylinder (2) ein Wegmesssensor (20) zugeordnet ist.
8. Hydraulischer Antrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die von
einem drehzahlvariablen Antrieb (18) angetriebene Pumpanordnung zwei Pumpen (30, 32)
mit unterschiedlichen Hubvolumina hat.
9. Hydraulischer Antrieb nach Patentanspruch 8, wobei die Pumpen (30, 32) Konstantpumpen
sind.
10. Hydraulischer Antrieb nach Patentanspruch 8 oder 9, mit einer Ventilanordnung (44)
über die bei geringem Verbraucherdruck beide Pumpen (30, 32) mit dem Verbraucher (2)
verbunden sind, wobei bei Erreichen eines Schwelldrucks am Verbraucher (2) nur die
Pumpe (30) mit kleinerem Hubvolumen mit dem Verbraucher (2) verbunden ist.
11. Hydraulischer Antrieb nach Patentanspruch 9, wobei die Pumpen (30, 32) Innenzahnradpumpen
sind.
12. Hydraulischer Antrieb nach einem der Patentansprüche 3 bis 11, wobei der Zylinder
ein Biegezylinder (2) einer Biegepresse (1) ist.