Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Montageteil zum temporären Halten und Fixieren eines ersten
Bauteils an zumindest einem zweiten Bauteil, insbesondere von Bauteilen eines Montagesystems.
Stand der Technik
[0002] Bei Stahlbaukonstruktionen werden einzelne Bauteile beispielsweise mittels einer
Schweissung oder mittels Nieten miteinander verbunden. Diese Verbindungen sind aufwändig
in der Herstellung und ein Umbau der Konstruktion ist nur mit einem grossen Aufwand
möglich. Es sind Konstruktionen bekannt, bei denen die einzelnen Bauteile mittels
einer Schraubverbindung lösbar miteinander verbunden werden.
[0003] Zur Verbesserung der Flexibilität von Stahlkonstruktionen kommen sogenannte Montagesysteme
zur Anwendung, bei denen z. B. ein Träger mit Öffnungen in einem vordefinierten Abstand
versehen ist, in denen weitere Bauteile der Stahlkonstruktion mittels einer Schraubverbindung
befestigt werden können. Handelt es sich bei dem Träger um ein geschlossenes Hohlprofil
oder ist der Träger nur einseitig zugänglich, werden beispielsweise Einpressmuttern
in die Öffnungen gesteckt und mit einem Spezialwerkzeug verpresst. Diese Einpressmuttern
können ein Innengewinde aufweisen, in das ein Schraubmittel zur Befestigung eines
Bauteils am Träger eingreifen kann.
[0004] Nachteilig an der bekannten Lösung ist, dass die Öffnungen im Träger auf den Aussendurchmesser
der Einpressmutter abgestimmt sein müssen, damit eine Verdrehsicherung der Einpressmutter
am Träger gegeben ist. Des Weiteren ist das Innengewinde der Einpressmutter kleiner
als die ursprüngliche Grösse der Öffnung, weshalb beispielsweise in einer Öffnung
im Träger mit einem Durchmesser von 12 mm nur ein Innengewindeanschluss für eine M8-Schraube
herstellbar ist. Bei hohen Belastungen auf die Stahlkonstruktion sind für deren Lastabtragung
grosse Verbindungsquerschnitte der Befestigungsmittel angestrebt, um die Anzahl der
notwendigen Befestigungsmittel auf ein Minimum zu beschränken.
Darstellung der Erfindung
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Montageteil zur lösbaren
Befestigung eines Bauteils an einem weiteren Bauteil zu schaffen, das auch in nur
einseitig zugängliche Profile einsetzbar ist und einen hohen Hintergriff sowie eine
Verdrehsicherheit gewährleistet, wobei der maximale Verbindungsquerschnitt an der
Öffnung ermöglicht ist. Es soll eine einfache Montage ohne Sonderwerkzeug möglich
sein.
[0006] Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Gemäss der Erfindung umfasst
ein Montageteil zum temporären Halten und Fixieren eines ersten Bauteils an zumindest
einem zweiten Bauteil, insbesondere von Bauteilen eines Montagesystems, einen Einsteckabschnitt
und einen, an den Einsteckabschnitt angrenzenden Halteabschnitt. Der Einsteckabschnitt
weist zumindest eine Aufnahme zur Anordnung eines Befestigungsmittels zur Befestigung
des ersten Bauteils an dem zweiten Bauteil auf, und der Halteabschnitt ist im Wesentlichen
senkrecht zur Ebene ausgerichtet, die durch den Einsteckabschnitt gebildet ist.
[0007] Da das zweite Bauteil ein Profil ist, das Öffnungen in einem vordefinierten Abstand
an zumindest einer der Aussenwandungen aufweist, kann die Aufnahme zur Anordnung des
Befestigungsmittels derart am Einsteckabschnitt angeordnet werden, dass die Aufnahme
bei einer Öffnung des zweiten Bauteils zu liegen kommt, wenn das Montageteil in eine
Öffnung des zweiten Bauteils eingesetzt ist. Das Befestigungsmittel ist durch die
Öffnung im zweiten Bauteil und durch die Aufnahme im Montageteil einführbar und fixiert
die beiden Bauteile miteinander. Der Halteabschnitt verhindert, dass das eingesetzte
Montageteil in das nur einseitig zugängliche Bauteil hineinfallen kann. Des Weiteren
kann der Halteabschnitt als temporäre Lagerung des ersten Bauteils dienen, bis dieses
am zweiten Bauteil fixiert ist. Insbesondere bei Montagesystemen für schwere Lasten,
z. B. bei Industriekonstruktionen, weisen die einzelnen Bauteile ein grosses Gewicht
auf, so dass die temporäre Halterung eine wesentliche Montageerleichterung darstellt.
[0008] Vorzugsweise ist die Aufnahme zur Anordnung eines Befestigungsmittels an dem, dem
Halteabschnitt gegenüberliegenden, Endbereich des Einsteckabschnitts angeordnet. Es
ist damit ein Hebelarm am Montageteil geschaffen, der durch Bewegen des Halteabschnitts
das Ausrichten der Aufnahme des Montageteils auf die Lage einer Öffnung im zweiten
Bauteil erleichtert. Die Aufnahme ist vorzugsweise vom setzrichtungsseitigen Ende
des Einsteckabschnitts zur Schaffung einer Auflagefläche beabstandet. Wirkt eine Zugkraft
in der Aufnahme, verhindert diese Auflagefläche, dass sich die Aufnahme verzieht,
beziehungsweise dass grosse Momentenkräfte auf das Montageteil wirken. Die Materialstärke
des Montageteils kann geringer ausgebildet werden, was eine wirtschaftliche Ausbildung
des Montageteils ermöglicht.
[0009] Bevorzugt weist das Montageteil zur Ausrichtung des, in das Profil eingesetzten Montageteils,
einen Betätigungsabschnitt auf, wobei der Betätigungsabschnitt an dem freien Ende
des Halteabschnitts angeordnet ist. Mit dem Betätigungsabschnitt kann die Aufnahme
des Montageteils auf der nicht zugänglichen Seite der Aussenwandung fest gegen diese
gepresst werden, bis das Befestigungsmittel eingeführt ist. Der Betätigungsabschnitt
ist beispielsweise parallel zur Ebene ausgerichtet, die durch den Einsteckabschnitt
gebildet wird, so dass das Montageteil eine Z-förmige Ausgestaltung aufweist. Der
Betätigungsabschnitt schafft beim in das zweite Bauteil eingesetzten Montageteil zusätzlich
eine hakenähnliche Aufnahme, an der das erste Bauteil bis zu dessen Fixierung in bevorzugter
Art und Weise temporär gehalten werden kann.
[0010] Bevorzugt weist der Betätigungsabschnitt eine grössere Breite als die Breite des
Einsteckendes auf. Die Breite des Betätigungsabschnitts ist grösser als die lichte
Weite der Öffnung im Profil. Mit dieser Ausbildung des Betätigungsabschnitts wird
einerseits verhindert, dass das in das zweite Bauteil eingesetzte Montageteil unbeabsichtigt
in dieses hineinfallen kann und andererseits ist das Handling des Montageteils beim
Setz- und Befestigungsvorgang verbessert.
[0011] Vorteilhafterweise ist der Betätigungsabschnitt gegenüber einer Ebene, die durch
den Einsteckabschnitt gebildet ist, vorzugsweise in einem Winkel von 5° bis 30°, abgewinkelt.
Dadurch kann ein Anpressdruck auf die nicht zugängliche Seite der Aussenwandung des
zweiten Bauteils ausgeübt werden, womit verhindert wird, dass das Montageteil beim
Einführen des Befestigungsmittels ausweicht. Zusätzlich ist das Einhängen eines ersten
Bauteils am Montageteil zur temporären Halterung des Bauteils am zweiten Bauteil vereinfacht.
[0012] Bevorzugt weist der Halteabschnitt eine Höhe auf, die mindestens der Materialstärke
der Aussenwandung des zweiten Bauteils, z. B. der Aussenwandung des Profils entspricht.
Ein Verklemmen des Montageteils beim Einführen in das Profil beziehungsweise beim
Ausrichten des Montageteils ist mit dieser Ausbildung des Montageteils weitgehend
ausgeschlossen.
[0013] Vorzugsweise umfasst die zumindest eine Aufnahme zur Anordnung eines Befestigungsmittels
ein Innengewinde und das Befestigungsmittel umfasst ein, in das Innengewinde in Eingriff
bringbares Schraubmittel. Damit ist eine lösbare Befestigung des ersten Bauteils mit
dem zweiten Bauteil geschaffen. Des Weiteren können die Bauteile der gesamten Stahlkonstruktion
in einem ersten Schritt verbunden und die Stahlkonstruktion anschliessend gerichtet
werden. Sobald die Stahlkonstruktion ausgerichtet ist, werden alle Verbindungen fest
zusammengeschraubt, beziehungsweise nachgezogen. In einer Variante dazu, kann die
Aufnahme als Bohrung ausgebildet sein und als Befestigungsmittel alternativ zu den
genannten Schraubmitteln z. B. eine Blindniete angeordnet werden.
[0014] Bevorzugt weist die Aufnahme zur Anordnung eines Befestigungsmittels einen Kragen
auf. Dieser Kragen ist vorzugsweise auf der, dem zweiten Bauteil zugewandten Seite
des Montageteils am Einsteckabschnitt ausgebildet. Mit dem Kragen ist ein Zentrierungsmittel
am Montageteil geschaffen, da die Aussenabmessungen des Kragens vorzugsweise kleiner
als die lichte Weite der Öffnungen im zweiten Bauteil ausgebildet sind. Der Kragen
weist beispielsweise zur erleichterten Zentrierung an seiner Aussenfläche eine trichterförmige
Ausgestaltung auf. Weist die Aufnahme zur Anordnung des Befestigungsmittels ein Innengewinde
auf, so ist dieses Anschlussgewinde bevorzugt im Kragen ausgebildet. So kann auch
bei einer geringen Materialstärke des Montageteils eine ausreichende Zahl tragfähiger
Gewindegänge für das Schraubmittel vorgesehen werden. Ist die Zentrierung des Montageteils
von geringer Bedeutung, kann der Kragen auch auf der, dem zweiten Bauteil abgewandten
Seite des Montageteils am Einsteckabschnitt ausgebildet sein und dient nur der örtlichen
Materialverstärkung des Einsteckabschnitts zur Schaffung einer ausreichenden Anzahl
tragfähiger Gewindegänge am Montageteil für das Schraubmittel.
[0015] Vorzugsweise sind an dem Einsteckabschnitt zumindest zwei Aufnahmen zur Anordnung
von zumindest zwei Befestigungsmitteln angeordnet. Insbesondere bei hohen Lasten,
wie sie z. B. bei Konstruktionen in der Industrie auftreten, kann der Verbindungsquerschnitt
von nur einem Befestigungsmittel für die Lastabtragung nicht ausreichen. Der Einsteckabschnitt
weist eine Länge auf, die zumindest von der Öffnung, in die das Montageteil eingesetzt
wird, bis zu der übernächsten Öffnung reicht, so dass an zwei, nebeneinanderliegenden
Öffnungen des zweiten Bauteils Befestigungsmittel zur Befestigung des ersten Bauteils
am zweiten Bauteil einführbar sind.
[0016] Vorteilhafterweise weist der Einsteckabschnitt zumindest zwei Aufnahmen zur Aufnahme
von zumindest zwei Befestigungsmitteln auf und der Halteabschnitt des Montageteils
ist von einem Befestigungsmittel gebildet, das in einer, der zumindest zwei Aufnahmen
angeordnet ist. Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft, wenn aus konstruktiven
oder ästhetischen Gründen von aussen das Montageteil nicht erkennbar sein soll. Mit
dem Befestigungsmittel, das als Halteabschnitt ausgebildet ist, ist das Montageteil
gegen ein Hineinrutschen in das zweite Bauteil gesichert und kann über dieses Befestigungsmittel
im zweiten Bauteil zur Anordnung des zumindest einen weiteren Befestigungsmittel ausgerichtet
werden.
[0017] In einer weiteren, derartigen Ausführungsform des Montageteils, kann der Betätigungsabschnitt
als ein entfernbares Teil des Montageteils ausgebildet sein. Zu diesem Zweck ist der
Betätigungsabschnitt beispielsweise über einen Hintergriff oder einen Clip mit dem
Einsteckabschnitt, beziehungsweise mit dem Halteabschnitt lösbar verbunden. Sobald
die Befestigungsmittel in den Aufnahmen des Montageteils gesetzt sind, kann der Betätigungsabschnitt
von dem Einsteckabschnitt entfernt werden. Der entfernbare Betätigungsabschnitt ist
beispielsweise aus Kunststoff gefertigt. Des Weiteren kann der entfernbare Betätigungsabschnitt
als wiederverwendbares Teil zur Montage von weiteren Montageteilen ausgebildet sein,
wobei der entfernbare Betätigungsabschnitt bevorzugt auch bei der Demontage der Stahlkonstruktion
an dem Montageteil angeordnet wird, damit das Montageteil nach dem Entfernen der Befestigungsmittel
nicht in das nicht zugängliche zweite Bauteil fallen kann.
[0018] Das Montageteil ist bevorzugt aus Metall als ein Stanz-/Biegeteil ausgebildet. Des
Weiteren kann das Montageteil aus einem geeigneten Kunststoff gefertigt sein.
[0019] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0020] Die Erfindung wird nachstehend anhand von drei Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemässen
Montageteils;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch das in einem Träger eingesetzte, gemäss dem ersten Ausführungsbeispiel
ausgebildete, erfindungsgemässe Montageteil;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Montageteils;
und
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemässen
Montageteils.
Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0021] In den Figuren 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen
Montageteils dargestellt. Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung des Montageteil
es 1, das einen Einsteckabschnitt 2, einen Halteabschnitt 3 und einen Betätigungsabschnitt
4 umfasst. Im Bereich des setzrichtungsseitigen Endes 5 des Einsteckabschnitts 2 ist
eine Aufnahme 6 mit einem Innengewinde 9 ausgebildet, die einen Kragen 7 aufweist.
Der Kragen 7 dient einerseits als Zentrierhilfe und andererseits ermöglicht der Kragen
7 die Anordnung einer genügenden Anzahl von Gewindegängen des, in der Aufnahme vorgesehenen
Innengewindes zur Schaffung einer tragfähigen Schraubverbindung, bei gleichzeitiger
geringer Materialstärke t des Montageteils 1. Die Aufnahme 6 ist zu dem setzungsseitigen
Ende 5 zur Schaffung eines Auflageabschnitts 8 beabstandet.
[0022] Der Halteabschnitt 3 steht senkrecht zum Einsteckabschnitt 2. Die Höhe H des Halteabschnitts
3 entspricht mindestens der Dicke d der Aussenwandung des Profils 11, in welches das
Montageteil 1 eingesetzt wird. Der Betätigungsabschnitt 4 schliesst an den Halteabschnitt
3 an. Das Montageteil 1 hat im Längsschnitt eine im Wesentlichen Z-förmige Ausgestaltung,
wobei der Betätigungsabschnitt 4 in einem Winkel α von 20° gegenüber einer Ebene,
die durch den Einsteckabschnitt 2 gebildet wird, abgewinkelt ist. Der Betätigungsabschnitt
4 weist eine Breite B auf, die grösser als die Breite P des Einsteckabschnitts 2 ist.
Damit wird verhindert, dass der in ein Profil eingesetzte Montageteil 1 in das Profil
hineinfallen kann.
[0023] Fig. 2 stellt einen Schnitt durch das in einem Träger eingesetzte, gemäss dem ersten
Ausführungsbeispiel ausgebildete, erfindungsgemässe Montageteil dar. Der Träger 11
ist in diesem Ausführungsbeispiel ein geschlossenes Hohlprofil. In dieser Darstellung
ist ein Ausschnitt einer Aussenwandung des Trägers 11 dargestellt, die mit mehreren
Öffnungen (hier die Öffnungen 12 und 13) in einem vordefinierten Abstand versehen
ist. Die Öffnungen 12 und 13 sind als Vierkant-Löcher ausgebildet und weisen eine
lichte Weite von 13.5 mm auf. Die Ausbildung der Öffnungen 12 und 13 als Vierkant-Löcher
ermöglicht eine einfache Positionierung des Montageteils 1 am Träger 11 gegenüber
als Bohrungen ausgebildeten Öffnungen, die für das Montageteil 1 keine definierte
Auflagefläche bieten. Der Achsenabstand A der Öffnungen 12 und 13 beträgt in diesem
Beispiel 50 mm. Das Montageteil 1 ist in seinen Abmessungen auf die am Träger 11 vorhandenen
Abmessungen abgestimmt. In diesem Ausführungsbeispiel beträgt beispielsweise die Breite
P des Einsteckabschnitts 2 13 mm und die Breite B des Betätigungsabschnitts 4 20 mm.
Der Abstand zwischen dem Rand des Halteabschnitts 3 zur Achse der Aufnahme 6 ist auf
den Abstand A zwischen den Öffnungen 12 und 13 abgestimmt und beträgt bei der dargestellten
Ausführungsform etwa 45 mm.
[0024] Der Montageteil 1 ist mit dem Einsteckabschnitt 2 in den Träger 11 eingesetzt und
liegt mit dem Halteabschnitt 3 auf dem unteren Rand 14 der Öffnung 12 auf. An dem
Betätigungsabschnitt 4 kann das Bauteil, das an dem Träger 11 befestigt werden soll,
eingehängt werden und ist so bis zu dessen Fixierung am Träger temporär gehalten.
Damit ist eine einfache Montage der gesamten Konstruktion auch bei grösseren und somit
schwereren Bauteilen ermöglicht.
[0025] Mit dem Betätigungsabschnitt 4 ist das Montageteil 1 im Träger 11 ausrichtbar. Wenn
die Aufnahme 6 in die Öffnung 13 zu liegen kommt, wird eine Schraube 10 in die Aufnahme
6 eingesetzt. Damit das Montageteil 1 beim Setzvorgang der Schraube dieser nicht ausweichen
kann, wird der Betätigungsabschnitt 4 in Richtung des Trägers 11 gedrückt, wodurch
der Einsteckabschnitt 2 gegen die Innenseite 15 der Aussenwandung des Trägers 11 gepresst
wird. Der Auflageabschnitt 8 verhindert, dass bei einer Zugbelastung auf die Aufnahme
6 auf den Einsteckabschnitt 2 eine Momentenbelastung auftritt und/oder dass sich das
in der Aufnahme 6 angeordnete Innengewinde aufgrund der Belastung verzieht.
[0026] In Fig. 3 ist eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen
Montageteils gezeigt. Das Montageteil 21 weist einen Einsteckabschnitt 22, einen Halteabschnitt
23 und einen Betätigungsabschnitt 24 auf und ist im Längsschnitt im Wesentlichen gleich
wie das Montageteil 1 ausgebildet. Im Gegensatz zum Montageteil 1 sind am Einsteckabschnitt
22 des Montageteils 21 zwei, Innengewinde 29 aufweisende und mit Kragen 27 versehene
Aufnahmen 25 und 26 für zwei Befestigungsmittel 10 vorgesehen. Der Abstand E zwischen
den beiden Aufnahmen 25 und 26 entspricht dem Abstand zweier Öffnungen des Trägers,
in dem das Montageteil 21 zur Schaffung einer Verbindungsmöglichkeit eingesetzt wird.
Infolge dem grösseren Querschnitt der Befestigungsmittel können mit dieser Ausführungsform
des Montageteils 21 höhere Lasten abgetragen werden, als es mit einer einschnittigen
Verbindung gemäss der in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform des Montageteils 1
möglich ist.
[0027] Eine perspektivische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemässen
Montageteils ist in Fig. 4 dargestellt. Das Montageteil 31 ist zweiteilig aufgebaut
und umfasst einen Einsteckabschnitt 32 an dessen Enden jeweils eine Aufnahme 33 bzw.
34 ausgebildet ist. Die Aufnahmen 33 und 34 weisen je ein Innengewinde 39 auf und
sind jeweils mit einem Kragen 37 zur örtlichen Materialverstärkung des Einsteckabschnitts
32 versehen. In der Aufnahme 34 ist ein Gewindestangenabschnitt 35 eingesetzt, der
als Halteabschnitt zur Montage des Montageteils 31 dient.
[0028] Das Montageteil 31 wird in das nur einseitig zugängliche Bauteil (hier nicht dargestellt)
eingesetzt und mittels dem Gewindestangenabschnitt 35 ausgerichtet, bis die Aufnahme
33 auf die Öffnung im nur einseitig zugänglichen Bauteil zu liegen kommt. Anstatt
eines Gewindeabschnitts 35 kann in der Aufnahme 34 eine Schraube mit einer, am Schraubenkopf
vorgesehenen, grossen Unterlagsscheibe angeordnet werden, mit der das Montageteil
31 am nur einseitig zugänglichen Bauteil ausrichtbar ist. Mit einem weiteren Befestigungsmittel
wird das zu verbindende Bauteil am nur einseitig zugänglichen Bauteil fixiert. Das
zu verbindende Bauteil kann zur temporären Halterung über das von aussen zugängliche
Ende des Gewindestangenabschnitts 35 geschoben werden.
[0029] Anstelle eines Gewindeabschnitts 35 kann direkt eine Schraube als Halteabschnitt
des Montageteils 31 in der Aufnahme 34 angeordnet werden. Vorzugsweise ist bei dieser
Variante des Montageteils am Einsteckabschnitt 32 ein, lösbar mit dem Einsteckabschnitt
32 verbundener Betätigungsabschnitt (hier nicht dargestellt) angeordnet, der nach
Beendigung des Setzvorgangs des Montageteils 31 von diesem entfernbar ist. Diese Ausführungsformen
eines Montageteils sind besonders vorteilhaft, wenn das Montageteil von aussen aus
konstruktiven Gründen nicht über die Aussenwandung des Trägers vorstehen darf oder
aus ästhetischen Überlegungen nicht sichtbar sein soll.
[0030] Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein Montageteil zur lösbaren Befestigung
eines Bauteils an einem weiteren Bauteil geschaffen wurde, das auch in nur einseitig
zugängliche Profile einsetzbar ist und einen hohen Hintergriff sowie eine Verdrehsicherheit
gewährleistet. Es ist eine einfache Montage einer Stahlkonstruktion ohne Sonderwerkzeug
möglich. Neben der Anwendung des Montageteils bei Verbindungen von Stahlkonstruktionen
kann das erfindungsgemässe Montageteil auch bei Konstruktionen angeordnet werden,
die aus anderen Materialien gefertigt sind und nur einseitig zugängliche Bauteile
aufweisen, an die weitere Bauteile angeschlossen werden.
1. Montageteil zum temporären Halten und Fixieren eines ersten Bauteils an zumindest
einem zweiten Bauteil, insbesondere von Bauteilen eines Montagesystems, dadurch gekennzeichnet, dass das Montageteil (1; 21; 31) einen Einsteckabschnitt (2; 22; 32) und einen, an den
Einsteckabschnitt (2; 22; 32) angrenzenden Halteabschnitt (3; 23; 35) umfasst, wobei
der Einsteckabschnitt (2; 22; 32) zumindest eine Aufnahme (6; 25, 26; 33, 34) zur
Anordnung eines Befestigungsmittels (10) zur Befestigung des ersten Bauteils an dem
zweiten Bauteil (11) aufweist, und wobei der Halteabschnitt (3; 23; 35) im Wesentlichen
senkrecht zur Ebene ausgerichtet ist, die durch den Einsteckabschnitt (2; 22; 32)
gebildet ist.
2. Montageteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (6; 25, 26; 33) zur Anordnung eines Befestigungsmittels (10) an dem,
dem Halteabschnitt (3; 23; 35) gegenüberliegenden, Endbereich des Einsteckabschnitts
(2; 22; 32) angeordnet ist.
3. Montageteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Montageteil (1; 21) einen Betätigungsabschnitt (4; 24) aufweist zur Ausrichtung
des, in das Profil (11) eingesetzten Montageteils (1; 21), wobei der Betätigungsabschnitt
(4; 24) an dem freien Ende des Halteabschnitts (3; 23) angeordnet ist.
4. Montageteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsabschnitt (4; 24) eine grössere Breite (B) als die Breite (P) des
Einsteckabschnitts (2; 22) aufweist.
5. Montageteil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsabschnitt (4; 24) gegenüber einer Ebene, die durch den Einsteckabschnitt
(2; 22) gebildet ist, vorzugsweise in einem Winkel (α) von 5° bis 30°, abgewinkelt
ist.
6. Montageteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteabschnitt (3; 23; 35) eine Höhe (H) aufweist, die mindestens der Materialstärke
(d) der Aussenwandung des zweiten Bauteils (11) entspricht.
7. Montageteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Aufnahme (6; 25, 26; 33, 34) zur Anordnung eines Befestigungsmittels
(10) ein Innengewinde (9; 29; 39) umfasst und, dass das Befestigungsmittel ein, in
das Innengewinde (9; 29; 39) in Eingriff bringbares Schraubmittel (10) umfasst.
8. Montageteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (6; 25, 26; 33, 34) zur Anordnung eines Befestigungsmittels einen Kragen
(7; 27; 37) aufweist.
9. Montageteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Einsteckabschnitt (22; 32) zumindest zwei Aufnahmen (25, 26; 33, 34) zur Anordnung
von zumindest zwei Befestigungsmitteln (10) angeordnet sind.
10. Montageteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsteckabschnitt (32) zumindest zwei Aufnahmen (33, 34) zur Aufnahme von zumindest
zwei Befestigungsmitteln aufweist und der Halteabschnitt des Montageteils (31) von
einem Befestigungsmittel (35) gebildet ist, das in einer, der zumindest zwei Aufnahmen
(34) angeordnet ist.